Immobilienbarometer 3. Quartal 2016 Fakten und Trends zum Zürcher Immobilienmarkt Oktober 2016 ► Das Wachstum der Zürcher Transaktionspreise für Wohneigentum kommt im dritten Quartal zum Erliegen. ► Die Angebotspreise für Stockwerkeigentum steigen hingegen. Die Marktmieten sinken leicht. ► Die Bautätigkeit ist stabil, während die Zuwanderung abnimmt. ► Langfristige Hypotheken werden stärker nachgefragt. Nach dem deutlichen Wachstum der vergangenen Quartale bleiben die Transaktionspreise∗ im Kanton Zürich im dritten Quartal stabil. Die Angebotspreise steigen jedoch klar: im Wirtschaftsraum Zürich um 1,6 Prozent und in der Schweiz um knapp 1 Prozent. Im Mietmarkt ist der Höhepunkt bereits überschritten. Die Marktmieten bewegen sich im Kanton Zürich und in der Schweiz kaum. Die Nationalbank hält an ihrem Regime der Negativzinsen fest, und die Hypothekarzinsen bleiben historisch tief. Die Finanzierung von Wohneigentum ist im dritten Quartal sogar nochmals günstiger geworden. Aufgrund der hohen Preise und der Regulierung hat dies jedoch nur noch einen beschränkten Einfluss auf die Eigenheimnachfrage. Darum gehen wir in den nächsten Quartalen nur von leicht steigenden Eigenheimpreisen aus. Im Mietmarkt wirken sich die Negativzinsen auf das Angebot aus: Die Realisierung von Mehrfamilienhäusern ist für Investoren attraktiv, die Bautätigkeit ist hoch. Die Zuwanderung dagegen ist rückläufig, was die Nachfrage abschwächt. Daher werden die Mieten weiter unter Druck geraten. ZWEX – Seitwärtsbewegung Die Transaktionspreise haben sich im Kanton Zürich in den letzten Quartalen sehr dynamisch entwickelt. Der ZWEX stieg bis zum zweiten Quartal 2016 um über 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im dritten Quartal steigen die Preise nicht mehr, sie verharren auf dem Niveau des Vorquartals. Wir glauben nicht, dass dies nur ein Zwischentief ist. Die Preise für Wohneigentum werden angesichts der beschriebenen Marktsituation auch in den kommenden Quartalen nur leicht steigen. Weitere Informationen zum ZWEX finden Sie unter: www.zkb.ch/zwex. Weiterer Anstieg der Angebotspreise Die Angebotspreise auf homegate.ch steigen auch im dritten Quartal 2016. In der Schweiz beträgt das Wachstum knapp 1 Prozent, im Wirtschaftsraum Zürich sogar 1,6 Prozent. Bereits im zweiten Quartal erhöhten sich die Angebotspreise ähnlich stark. Im Vergleich zum Vorjahresquartal resultiert ein Plus von 2 Prozent (Schweiz) resp. 2,5 Prozent (Wirtschaftsraum Zürich). Auch bei den Angebotspreisen dürfte das Szenario eines gedämpften Preiswachstums eintreten. Der Zürcher Wohneigentumsindex (ZWEX) 300 2016 Q3: 288.91 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 Quelle: www.zkb.ch/zwex Angebotspreise Stockwerkeigentum 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 06 07 08 Wirtschaftsraum Zürich ∗ 09 10 11 12 13 Schweiz Transaktionspreise sind die Preise der effektiven Verkäufe, während Angebotspreise die Preise der inserierten Objekte bezeichnen. 14 15 16 Quelle: homegate.ch, Zürcher Kantonalbank 115 110 105 100 09 10 Schweiz 14 15 16 Quelle: homegate.ch, Zürcher Kantonalbank 20 T 15 T 10 T 5T 0T 10 11 12 13 14 15 16 Quelle: Baublatt, BfS Baubewilligungen CH (gleitender Ø über 4 Quartale) Insertionsdauer in Tagen 90 45 80 40 70 35 60 30 50 25 40 20 30 15 20 10 10 5 0 0 09 10 11 12 13 14 15 Wirtschaftsraum Zürich: Verkauf CH: Verkauf Wirtschaftsraum Zürich: Vermietung (rechte Skala) CH: Vermietung (rechte Skala) 16 Quelle: homegate.ch, Zürcher Kantonalbank Privatkunden: Laufzeiten Hypotheken im Neugeschäft 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% Festhypothek 1-3 Jahre Festhypothek 6-9 Jahre Q2 2016 Q1 2016 Q4 2015 Q3 2015 Q2 2015 Q1 2015 Q4 2014 Q3 2014 Q2 2014 Q1 2014 Q4 2013 Q3 2013 Q2 2013 Q1 2013 Q4 2012 Q3 2012 Q2 2012 Q1 2012 Q4 2011 Q1 2011 Q4 2010 Q3 2010 Q2 2010 Q1 2010 0% Libor Festhypothek 4-5 Jahre Festhypothek 10 + Jahre Zürcher Kantonalbank Financial Engineering Immobilien Postfach, 8010 Zürich 044 292 46 14, [email protected] 044 292 47 15, [email protected] 13 Kanton Aargau Bautätigkeit und Wanderungsbilanz Schweiz 09 Mehr langfristige Hypotheken Die Zinsen für zehnjährige Festhypotheken sinken im dritten Quartal nochmals. So liegt der Richtzinssatz der Zürcher Kantonalbank für eine zehnjährige Hypothek bei 1,5 Prozent (Q2: 1,6 Prozent). Die kurz- und mittelfristigen Zinssätze sind dagegen praktisch unverändert geblieben. Daher sind die langfristigen Hypotheken im Vergleich zu den anderen attraktiver geworden, was die nebenstehende Grafik zeigt. Sie bezieht sich auf das Neugeschäft der Zürcher Kantonalbank an Private. 12 25 T Wanderungsbilanz Mietersuche dauert länger Die Vermarktungsdauer ist ein Indikator für die Knappheit auf dem Immobilienmarkt. Bei den Mietwohnungen dauerte die Absorption einer Wohnung in der Schweiz im dritten Quartal 26 Tage. Dies ist zwei Tage länger als im Vorquartal und deutlich höher als im langjährigen Durchschnitt. Diese Beobachtung bestätigt die im Mietmarkt rückläufige Knappheit. Beim Stockwerkeigentum sinkt die Insertionsdauer in der Schweiz von 59 auf 50 Tage, im Wirtschaftsraum Zürich von 59 auf 52 Tage. 11 Kanton Zürich Q3 2011 Stabile Bautätigkeit, tiefere Zuwanderung Die Grafik untermauert den oben erwähnten Umstand mit Zahlen: Die Bautätigkeit entwickelt sich robust, während die Zuwanderung abnimmt. In der Schweiz wurden im dritten Quartal Baubewilligungen für über 11‘500 Wohnungen und Gesuche für rund 14‘200 Wohnungen erteilt. Auch im Kanton Zürich ist die Bautätigkeit weiterhin hoch. Die Nettozuwanderung in die Schweiz ist bis zum Monat August fast ein Viertel tiefer als im Vorjahr. Das Verhältnis von Bautätigkeit und Zuwanderung ist daher aktuell viel höher als in den vergangenen Jahren. Angebotsmietindex von homegate.ch 120 Q2 2011 Leichter Rückgang der Marktmieten Die Entspannung bei den Marktmieten hat sich im dritten Quartal bestätigt. Die Angebotsmieten auf homegate.ch können als Marktmieten interpretiert werden. Sie sinken im Kanton Zürich um 0,3 Prozent, gesamtschweizerisch bleiben sie praktisch auf Vorquartalsniveau. Im Kanton Aargau bewegen sie sich ebenfalls seitwärts. Die Neubautätigkeit bei Mehrfamilienhäusern ist hoch, was das Angebot von Mietwohnungen erhöht. Die abgeschwächte Zuwanderung führt vor allem im Mietmarkt zu einer tieferen Nachfrage, da die allermeisten Zuwanderer zunächst Mieter sind. Quelle: Zürcher Kantonalbank
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