CfP:XXII.ZweijahrestagungderKonferenzfürGeschichtsdidaktik2017: Geschichtsunterrichtim21.Jahrhundert Humboldt-UniversitätzuBerlin/Tagungsort:DBB-Forum,Friedrichstraße169,10117Berlin, 28.-30.September2017 Geschichtsunterrichtim21.Jahrhundert EinegeschichtsdidaktischeStandortbestimmung DieMitgliederversammlungderKGDhatdenVorstandimSeptember2015beauftragt,dienächste ZweijahrestagungdemThema„Geschichtsunterricht“zuwidmen.Eshandeltsichumeinen Gegenstand,derdieGeschichtsdidaktikinihremKernbereichbetrifft,undzugleichbildungspolitische FragenaufdieTagesordnungsetzt.AusdiesemGrundsuchtdieXXII.Zweijahrestagungbewusstdie ÖffentlichkeitderBundeshauptstadt.SiewirdmitfreundlicherUnterstützungderHumboldtUniversitätinKooperationmitderBundeszentralefürpolitischeBildung,derKörber-Stiftungunddem Deutschlandfunkdurchgeführt.DieZweijahrestagung2017möchtealsPlädoyerfürdenFortbestand deseigenständigenGeschichtsunterrichtsverstandenwerden.Siesolldievielfältigen Herausforderungengeschichtsdidaktischadressieren,vordenenderGeschichtsunterrichtgegenwärtig steht,seiesinDeutschland,seiesiminternationalenVergleich. DieSektionenderXXII.ZweijahrestagungrichtensichangriffigenW-Fragenaus: Was?–Fürwen?–Wie?–Wer?–Womit? DerVorstanderhofftsichspannende,kontroverse,weiterführendeBeiträgeundwillmitden nachfolgendenCallsforPapersdazueinladen,aneinergeschichtsdidaktischenStandortbestimmung fürdenGeschichtsunterrichtdes21.Jahrhundertsmitzuwirken. VortragsvorschlägemiteinemkurzeninhaltlichenAbstractkönnenbiszum15.Oktober2016andie Leiter_innenderjeweiligenSektioneneingereichtwerden.DieAbstractssollteneineLängevon6.000 ZeichennichtüberschreitenundnebenAngabenzutheoretischenPrämissen,Methodenund empirischenBefundenauchfünfbiszehnrelevanteLiteraturhinweisebeinhalten. • Sektion1:Prof.Dr.HolgerThünemann,UniversitätzuKöln,HistorischesInstitut,DidaktikderGeschichte, Albertus-Magnus-Platz,50923Köln([email protected]) • Sektion2:Prof.Dr.ThomasSandkühler,Humboldt-UniversitätzuBerlin,InstitutfürGeschichtswissenschaft, Geschichtsdidaktik,UnterdenLinden6,10099Berlin([email protected]) • Sektion3:Prof.Dr.AnkeJohn,Friedrich-Schiller-UniversitätJena,HistorischesInstitut,Professurfür Geschichtsdidaktik,Fürstengraben13,07743Jena([email protected]) • Sektion4:Prof.Dr.CharlotteBühl-Gramer,UniversitätErlangen-Nürnberg,DidaktikderGeschichte, RegensburgerStraße160,90478Nürnberg([email protected]). • Sektion5:Prof.Dr.AstridSchwabe,Europa-UniversitätFlensburg,Seminarfür GeschichteundGeschichtsdidaktik,AufdemCampus1,24943Flensburg([email protected]) 1 Sektion1: Was?HistorischesLerneninderSchule–TheorienundThemen Leitung:HolgerThünemann(Köln) ObwohldieGeschichtsdidaktikinzwischenaufeinerelativlangeundbreiteDiskurstraditionzum historischenDenkenundLernenzurückblickt,fehltbisheuteeinekonsistenteundanschulischesowie außerschulischeKontextegleichermaßenanschlussfähigeTheoriehistorischenLernens.Zwarliegen denunterschiedlichenKonzeptendergeschichtsdidaktischenZentralkategoriedes GeschichtsbewusstseinsunddenverschiedenenhistorischenKompetenzmodellensolcheTheorien implizitzuGrunde,aberzumeinensindsieallenfallsansatzweiseanaktuellegeschichtstheoretische, bildungs-undkulturwissenschaftlichesowiekognitionspsychologischeDiskurseangebunden,zum anderenfehltnachwievoreinesystematischeVernetzunginternationalerDiskursezuhistorischem Denken/LernenundGeschichtsbewusstsein.DiesesDefizitäußertsichu.a.darin,dassindenaktuellen geschichtsdidaktischenHand-undWörterbücherndieEinträge„historischesDenken“und„historisches Lernen“fehlen. AbgesehenvonderformalenSeitehistorischenDenkensundLernenserscheintesvorallemangesichts zunehmendheterogenerundmultikulturellerSchulklassenauchwiederdringendnotwendig,über Inhalts-,Kanon-undRelevanzfragenzudiskutieren.Istesvertretbar,dassalleEpochenjenseitsder Zeitgeschichte–zumindestincurricularerHinsicht–zunehmendanBedeutungverlieren?Istesnicht längstüberfällig,eineimmernochrelativstarknationalebzw.eurozentrischePerspektivierung historischenLernensdurchdezidiertregional-oderglobalgeschichtlicheZugriffezuergänzen?Undsind politikgeschichtlicheAnsätzeinLehrplänenundSchulbüchernnichtunverändertdeutlichzudominant? EindritterAspekt,derindergeplantenSektiondiskutiertwerdensoll,istdieseitlangemnichtmehr systematischgeklärteFragenachderBeziehungderGeschichtsdidaktikzurpolitischenundkulturellen Bildung.InAnbetrachtdergroßenpolitischenHerausforderungen(Migration,sozialeSegregation, politischeRadikalisierung),mitdenennichtnurDeutschlandundEuropaimMomentkonfrontiertsind, istdieseFragezweifelsohnefundamentalundsieberührtzugleichdieDiskussiondarüber,obmanaus derGeschichtelernenkannoderobderantikeToposderhistoriamagistravitaenichtgeradezu hoffnungslosanachronistischist.Evidentistjedenfalls,dassPolitiker_innenallerParteiendiesenTopos nachwievorgernebemühen,umhistorischesLernenzulegitimieren,währenddiemeisten Geschichtsdidaktiker_innendeutlichzurückhaltenderargumentieren. ObwohlsichfürdiegeplanteSektionvorallemtheoretischausgerichteteBeiträgeanbieten,sollten empirischeFundierungenundpraxisrelevantePerspektivenunbedingtintegriertwerden. 2 Sektion2: Fürwen?Verschiedenheit,InklusionundExklusion Leitung:ThomasSandkühler(Berlin) DerGeschichtsunterrichtzieltaufdieFähigkeit,dieAndersartigkeitderVergangenheitmethodisch kontrolliertzuinterpretieren.EristseinerseitsaberauchmitVerschiedenheitenkonfrontiert,dieu.a. unterdemLeitbegriffderDiversität(Diversity)diskutiertwerden.DamitwirdzumAusdruckgebracht, dasszwischenunterschiedlichenFormendieserVerschiedenheitwedertrennscharfabgegrenztnoch hierarchischabgestuftwerdensollte. SchonlängerwirdindergeschichtsdidaktischenLiteraturüberdasErfordernisdiskutiert,den GeschichtsunterrichtfürdieVerschiedenheitderSchüler_innenzuöffnen.DiesesAnliegenistalles andereals‚nur‘wissenschaftlich,sondernunauflöslichmitpolitischenundbildungspolitischenFragen einesmodernenGeschichtsunterrichtsverknüpft. IndieserSektionsollesumdreiAusformungenvonVerschiedenheitgehen,diegegenwärtigbesonders aktuell,drängendundrelevanterscheinen.GefragtwirdjedochnichtnachderPhänomenologieder Unterschiede,sondernnachein-undausschließendenWirkungenihrer(geschichts)unterrichtlichen Behandlung.ImMittelpunktstehenMigration,InklusionundFachintegration. DieöffentlicheAufmerksamkeithatsichzuletztaufgrenzüberschreitendeMigrationalsHintergrund undEinflussfaktorschulischerLernausgangslagengerichtet.Diesgeschahu.a.unterdergegenwärtig nochunbeantwortetenFrage,welcheVorstellungenüberVergangenheit,Geschichteundhistorisches LernenZuwander_innenausihrenHeimatkulturenmitbringen.DesWeiterenstelltsichdieFrage,wie dieInhaltedesdeutschenGeschichtsunterrichtsbeschaffenseinmüssten,umMigrant_inneninsoweit Anschlussmöglichkeitenzugebenund/oderverlässlicheOrientierunginderhiesigenGesellschaftund ihrenTraditionenzugewährleisten,mithinIntegrationoderInklusionzubewirken. VonähnlichaktuellerBedeutungistdieFrage,wiederdurchUN-KonventiongarantierteAnspruchauf TeilhabevonMenschenmitBehinderungamGeschichtsunterrichtverwirklichtwerdensoll.Ob fachlicheKompetenzenhistorischenLernensineinemsolchenGeschichtsunterrichtvermitteltwerden können,wiedieGraduierungsolcherKompetenzenalleSchüler_innengleichermaßenund gleichberechtigteinschließenundwiediePraxisgelungenerInklusionindenGeschichtsunterricht aussehenkann,istkonzeptionellundnamentlichempirischungeklärt. DerGeschichtsunterrichtalseigenständigesSchulfachwirdaufbreiterFrontdurchIntegrationsfächer desgesellschaftswissenschaftlichenAufgabenfeldesersetzt.IndieserSektionsolljedochnichtderSinn undZweckfächerübergreifendenUnterrichtsimMittelpunktstehen,sonderndieFrage,obder GeschichtsunterrichtzueinerDomänedesGymnasiumswirdundsozialexkludierendeWirkungen entfaltet;andersgesagt:welchegesellschaftlichenFolgendieErosiondeseigenständigen Geschichtsunterrichtshat,undwasvordiesemHintergrunddafürspricht,ihninallenSchulformenund Jahrgangsstufenzuerhalten. ErwünschtsindvorallemsolcheBeiträgezudengenanntenProblemkreisenundFragen,diesichweder imEinzelfallerschöpfennochvorschnellabstrahieren,mithinempirischeErgebnisseund konzeptionelleÜberlegungenmittlererReichweite. 3 Sektion3:Wie?DieUnterrichtsgestaltung Leitung:AnkeJohn(Jena) EsgibteinelangeReihegeschichtsdidaktischerHandbücherundZeitschriften,diedas Unterrichtshandelnanleitenundbefruchtenwollen.ObwohlsiePlanungs-,Methoden-und ReflexionswissengebündeltzurVerfügungstellen,istvielesdavonindenSchulalltagnurmühsamoder garnichtdurchgedrungen.BeidenTransferproblemenzwischenTheorieundPraxishandeltessich dabeikeineswegsumRandphänomene:FolgtmanempirischenStudienderUnterrichtsforschung, dannsindmitdemGegenwartsbezug,derQuellen-oderderProblemorientierungzentralePrinzipien historischenLernensbetroffen. EinSchlüsselzurVerbesserungderUnterrichtsqualitätliegtinderInterdependenzvonZielenundden eingesetztenUnterrichtsmethoden:SowirdesimFachGeschichteauchkünftiginstruierendePhasen gebenmüssen,indenenhistorischesÜberblicks-undfachlichesMethodenwissenaufgebautwerden kann.AllerdingsbedarfesauchderGelegenheitzumprojektförmigenLernen,sodassSchüler_innen diesesWissenselbstständigerproben,durchdieBearbeitungkomplexerAufgabenzurGeltungbringen unddabeidemnachgehenkönnen,wassieinteressiert.Esgehtdementsprechendumeine strukturierteMethodenvielfaltundumdieFrage,wiemitUnterstützungdieserlehr-undlernbarwird, wodurchhistorischesWissenentstehtundwiesichRegelnundRoutinenhistorischenLernensmit InspirationundkreativemNachdenkenüberGeschichteverbindenlassen. DabeihabendievielenLehr-undLernformen,dieihreImpulsevonderAllgemeinenDidaktik empfangen,einezunehmendeUnübersichtlichkeitderVermittlungskonzeptebewirkt.Wennin ForschungundUnterricht„fiktiveQuellen“bearbeitetoderempathischeZugängeund Perspektivübernahmen(„WiehättestDudichverhalten?“)mithistorischenWerturteilenverwechselt werden,zeigtdasdieKonfusitätan,mitderdieDiskussionumAufgabenundMethodenderzeitgeführt wird.HiersolltesichdieGeschichtsdidaktikweiterumeinePräzisierungfachfremderundfachzentraler Arbeits-undDenkweisenbemühenunddieZiel-Methoden-Konflikteidentifizieren,dieeineSchulung historischenDenkensfraglichwerdenlassen. UmerfolgreichenundeffektivenWissenserwerbzuermöglichen,istGeschichtsunterrichtabernicht nurangemessenzustrukturieren.DieUmsetzungvonInklusionsowiedieRealitätensozialer UngleichheitenundgesellschaftlicherZuwanderungerforderneinenUnterricht,dermitdifferenzierten LernangebotenbesseraufdieStärkenundSchwächendesEinzelneneingeht. SchließlichistmitderUnterrichtsgestaltungdieMessbarkeitundBeurteilungderLernresultate verbunden.DahistorischesFakten-undMethodenwissenwesentlichleichterzuerfassenistalseine komplexehistorischeWertargumentation,werdenalsAlternativenstandardisierte LeistungsüberprüfungenundeinemehraufindividuelleDiagnosesetzendeEvaluierungvon Lernprozessenzudiskutierensein.SohabeneinigeFachvertreter_innenbereitsdieEntwicklungvon Large-Scale-Testverfahrenaufgenommen,währendandereeheraufdieGefahreneinerengen Normierunghinweisen,diedieIndividualitäthistorischerSinnbildungundOrientierungnivelliert. AllgemeinerwünschtsindindieserSektiondahertheoretisch-konzeptionelleundempirischfundierte Beiträge,diediePassungvonZielenundMethodenalseinenDauerbrennerdesGeschichtsunterrichts aufgreifen. 4 Sektion4: Wer?DieAkteure Leitung:CharlotteBühl-Gramer(Erlangen-Nürnberg) ImForschungsfeldGeschichtsunterrichtwerdennebentheoriebasiertenKonzeptenundempirischen UntersuchungenzuSchüler_innenseiteinigenJahrenverstärktauch(angehende)Lehrkräfteinallen dreiPhasenalsAkteurederUnterrichtsgestaltungindenBlickgenommen. ImFokusstandendabeibislangFragennachdensubjektivenTheorienund‚beliefs‘sowienach professionellerHandlungskompetenz.ZumhistorischenFachwissen,derFragenachinhaltlichen MindeststandardsfürangehendeGeschichtslehrkräftebzw.wasunter‚anschlussfähigemFachwissen‘ fürdasUnterrichtsfachGeschichtezuverstehenist,gibtesdagegendeutlichwenigerForschung.Als einenwichtigenBeitragzurqualitativenWeiterentwicklungderLehrerbildungwirdüberdiesgemäß KMK-EmpfehlungausdemJahr2013einsystematischesEignungsabklärungsverfahrenerachtet.In diesemZusammenhangwärezufragen,obbereitsvor(etwadurchonline-basierteSelf-Assessments) undwährenddesStudiumsDispositionenundKompetenzendefiniertwerdenkönnenbzw.sollen,die erwartenlassen,dassderBerufalsGeschichtslehrkraftkompetentausgeübtwird,oderobsich ProfessionalisierungsprozesseinanderenzeitlichenDimensionenereignen. DieeinheitlicheQualifikationvonGeschichtslehrpersonenisteinMythos.Diesbeziehtsichnichtnur aufdasföderalistischeBildungssystemunddieverschiedenenSchularten,sondernauchaufdieFrage, werüberhauptdasFachGeschichteunterrichtet,weresunterrichtendarfundwernicht(fachfremder Geschichtsunterricht,InklusionundExklusionimLehrer_innenberuf,etwaauchdurch Zugangsvoraussetzungen).DaranschließtsichauchdieFragean,wiesichGeschichtsunterricht verändert,wennkulturelleundethnischeVielfaltquaMigrationshintergrundauchzueinemprägenden FaktorinnerhalbderLehrer_innenschaftavanciert. DochsollesindieserSektionauchumdieverantwortlichenAkteurederLehrer_innenbildunginallen dreiPhasengehen.VorallemfürdiezweitePhaseunddrittePhasegibtesbislangsogutwiekeine Forschung.WeitgehendunbeantwortetsinddabeiFragennachdenZusammenhängenvonderen Handeln,QualifikationundSozialisation,nachMotivation,‚Habitus‘undberufsbezogenen ÜberzeugungenwieauchnacheinemmöglichenKompetenzprofilderLehrendeninReferendariatund Fortbildung. DarüberhinausmöchtedieSektiondiegestaltungsmächtigenAkteureimBereichder kulturministeriellenBildungspolitikindenFokusrücken.Entscheidungen,Verordnungenund EmpfehlungenaufderEbenederbildungspolitischenAkteurewirkenaufdernormativenEbene unmittelbaraufdenGeschichtsunterrichtein.WieunddurchwenhierEntscheidungsprozesse angestoßenwerden,welcheKonzepteoder‚beliefs‘vonGeschichtsunterrichtbzw.‚gutem Geschichtsunterricht‘ihrenNiederschlagfindenundwelcherWissensbegriffbeispielsweiseinden Vorgaben,Empfehlungenkonzeptualisiertwird,istbislangebenfallsungeklärt. ErwünschtsindBeiträgezudenhierskizziertenverschiedenenAkteursgruppen,indenen theoriebasierteKonzeptebzw.empirischeErgebnissezurDiskussiongestelltunddabeiauch BegrifflichkeitenaufdemFelddersubjektivgeprägtensog.berufsbezogenenÜberzeugungen(beliefs, Einstellungen,Vorstellungen,Haltungen,subjektiveTheorien,epistemologischeÜberzeugungen) weiterausgeschärftwerden. 5 Sektion5: Womit?(Digitale)MediendeshistorischenLernens Leitung:AstridSchwabe(Flensburg) IneinerdigitalisiertenGesellschaft,inderdigitaleMediendieLebensweltvorallemderjüngeren Generationenmaßgeblichbestimmen,stehtderGeschichtsunterrichtvorneuenHerausforderungen. ‚DigitaleLernmedien‘und‚OpenEducationalRessources‘sindinallerMunde,Schulbuchverlage verkündeneine‚digitaleAgenda‘undinvestierenvielindigitaleLern-PlattformenundZusatzangebote zuihrenGeschichtslehrwerken,auchwennreindigitaleBüchernochdieAusnahmesind;zahlreiche weitereAkteurebieten–oftkostenfrei–eineFülledigitalerLernmaterialienunterschiedlichster KonzeptionundvorallemGütean. DiedidaktischenÜberlegungenzumunterrichtlichendigitalenhistorischenLernensteheninvielen BereichennochamAnfang.DiesgiltunteranderemfürgrundlegeFragennachdem geschichtsdidaktischen(Unterrichts-)MedienbegriffunddenCharakteristikadigitalerMedien historischenLernens.WiebeeinflussenspezifischemedialeStrukturmerkmaledenUmgangmitdenim multimedialenHypertextpräsentiertenDarstellungenundQuellen?WelcheElementekönnen historischeDenk-undLernprozessemöglicherweiseaufeineandere,neuartigeWeiseanregen? AuchdieFormulierungfachdidaktischerGütekriterienundBewertungskriterienfürdigitale(Lern-) AngeboteimkompetenzorientiertenGeschichtsunterrichtistnochnichtweitausgereift.Im BesonderenaberisteinDesideratzukonstatierenimHinblickaufempirischeErgebnissezurGestalt derRezeptions-undAneignungsprozessehistorischerInhalteinverschiedenendigitalenMedienundzu dendurch,mitoderinihnenangestoßenenProzessenhistorischenLernens. DieSektionmöchtedenaktuellenDiskursüberdigitaleshistorischesLernenaufgreifenund fokussieren,indemsie–allerdingsnichtnur–digitaleMedienimGeschichtsunterrichtindenBlick nimmt.EinHauptaugenmerkkannsichdabeiaufdasSpannungsfeldzwischen‚traditionellen‘und vorgeblich‚neuen‘,digitalenUnterrichtsmedienrichten.DerVergleichscheintlohnenswert,dasich durchausderVerdachtaufdrängt,zahlreicheAngebotestelltenbeinähererBetrachtungnurden TransfervonAltbekanntemindigitaleTechnologiedar.EsgiltdarumFragennachdenBesonderheiten digitalerLernmedienundbesondersdemMehrwertgegenübertraditionellenanalogen UnterrichtsmedienimHinblickaufdashistorischeLernenindenMittelpunktzurücken,dabeiauch derenmöglicherweisebewahrenswerteStärkenzureflektieren:WokönnendigitaleMedieneinen spezifischenZugangzueinemhistorischenPhänomenermöglichen,denanalogeMediensogarnicht oderzumindestwenigerkomfortabelbietenkönnen?WelcheChancenbietensiebeispielsweisefür selbstgesteuerteshistorischesLernennachindividuellerMaßgabe(StichworteInklusionund Binnendifferenzierung)oderfürdieIntegrationderGeschichtskulturindenkompetenzorientierten Geschichtsunterricht(StichworthistorischeMedienkompetenz)?UndbietetderdigitaleWandelfür denGeschichtsunterrichtmöglicherweisePotenziale,ihninderöffentlichenWahrnehmungundvor allemfürdieSchüler_innenattraktiverundbedeutsamerzumachen? ErwünschtsindBeiträgeinnormativ-konzeptionellerundpragmatisch-analytischerAnlage,ein besonderesInteresseliegtjedochaufderDarstellungempirischerBefunde. 6
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