Employer Branding mit Fokus auf Anti-Bias

Design Thinking C
#LGBTBF16
Gruppe C Employer Branding
mit Fokus auf Anti-Bias
Einleitung
Um am Arbeitsmarkt für BewerberInnen interessant zu bleiben, ist
auch die Steigerung der Attraktivität als ArbeitgeberIn für Unternehmen zunehmend wichtiger. Bei der Verbesserung des Images sollten
dabei auch unterschiedliche Bedürfnisse der zukünftigen MitarbeiterInnen berücksichtigt werden.
Um nicht Gefahr zu laufen, bestimmte Interessen zu übersehen, ist die
Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmungsverzerrung - den
blinden Flecken oder Unconscious Bias - zielführend.
Das Unternehmen
Es handelt sich um ein mittelständisches Logistik-/Transportunternehmen mit 400 MitarbeiterInnen, das gerade in neue Märkte expandiert.
Das Unternehmen steht unter einer konservativen, rein männlichen
Leitung. Diversität im Sinne sexueller Orientierung wird im Unternehmen bloß „zur Kenntnis genommen“, aber es wird nicht offen darüber
gesprochen.
Der Mitbewerb geht mit dem Thema Diversity (LGBT) offen um und
nimmt z.B. an der Regenbogenparade teil, die Unternehmensleitung sieht
sich daher unter Zugzwang.
Zielformulierung
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„Bis Anfang 2019 wird sich das Image meines Unternehmens, ein toleranter Arbeitgeber zu sein, verfestigen, und BewerberInnen wird bewusst,
dass sie an dieser Arbeitsstätte authentisch sein und ihr Potenzial voll
ausschöpfen können.“
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Sarah Lenzenhofer, 24
Zielgruppe
Lesbische Stellensuchende/Bewerberin:
„Unterstütze mich darin, einen Job zu finden, wo ich ‚ich selbst‘
sein kann und mein volles Potenzial ausschöpfen kann.“
Zur Person
Sarah hat ein Studium der Informatik an der TU Wien abgeschlossen. Sie
wohnt noch bei ihren Eltern, ist aber aktiv auf Wohnungssuche. Sie ist
frisch verliebt in Lisa, die sie vor einigen Wochen bei einer Party kennengelernt hat. In ihrem Freundeskreis und bei den Eltern ist sie geoutet und
erwartet sich das auch im Berufsleben.
Sarah ist ein Stadtmensch und unternehmungslustig; in ihrer Freizeit
macht sie gerne Sport (Schwimmen und Volleyball), sieht amerikanische
Serien, liest gerne philosophische Bücher und befasst sich mit existenziellen Fragen wie „Wer bin ich? Was will ich?“ Sie liebt außerdem klassische Musik und programmiert gerne.
Sarah ist Feministin, will sich aber von den unbeliebten „hardcore“ Feministinnen distanzieren. Während ihres Studiums an der TU Wien war sie
Mitglied im „Genderfair Netzwerk“. Als Studentin hat sie als Nebenjob
in der Gastronomie im Service gearbeitet, hat aber diesen Job aufgrund
negativer Erfahrungen nach ihrem Outing gekündigt.
Problemstellung
Sarah hat ihr Studium gerade abgeschlossen und sucht nun einen Job in
einer „coolen“ Firma, die ohne Vorurteile auf die MitarbeiterInnen zugeht,
wo sie ihre Kreativität ausleben kann und entsprechend ihren Talenten
bezahlt und gefördert wird. Eine „coole“ Firma ist für sie eine Firma, die
Weiterbildungsmöglichkeiten anbietet, allen MitarbeiterInnen erlaubt,
authentisch zu sein, und in der die Vielfalt im Unternehmen richtig gespürt und ausgelebt werden kann.
Sarah hat soeben ihren Lebenslauf aktualisiert. Beim Surfen im Internet
ist sie auf eine Jobbörse aufmerksam geworden, sieht sich nun Stellenangebote und Profile unterschiedlicher Unternehmen an und überlegt, bei
welchen Unternehmen sie sich bewerben soll.
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Hans-Peter Müller, 42
Zielgruppe
Heterosexueller HR Recruiter:
„Unterstütze mich darin, ein Bewerbungsgespräch
ohne Bias zu führen.“
Zur Person
Hans-Peter ist ein Familienmensch, verheiratet, und hat zwei Kinder im
Alter von 10 und 15 Jahren. Er wohnt in einer Einfamilienhaussiedlung
am Stadtrand. Er hat sein Wirtschaftsstudium nicht abgeschlossen.
Beim Thema LGBT ist er sich „unsicher“, da er nicht weiß, wie er damit
umgehen soll. Er möchte immer politisch korrekt sein und niemanden
verletzen, persönlich denkt er über das Thema nicht nach, muss sich aber
beruflich damit auseinandersetzen. In seinem Bekanntenkreis gibt es
keine als LGBT geouteten Personen.
Eine seiner beruflichen Zielvorgaben ist es, vielfältige Talente zu rekrutieren. Er ist sich aber unsicher, wie er mit speziellen Situationen im
Bewerbungsprozess umgehen soll, beispielsweise wüsste er nicht, wie er
zu reagieren hat, wenn aus irgendeinem Grund - von den BewerberInnen
aus - das Thema Homosexualität zur Sprache kommen sollte. Seine Unsicherheit rührt aus der „Angst vor dem Unbekannten“.
Problemstellung
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Hans-Peter muss sich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten. Aufgrund von Recherchen in sozialen Netzwerken vermutet er, dass die Bewerberin lesbisch ist. Er fühlt sich unwohl, da er nicht weiß, wie er beim
Bewerbungsgespräch professionell wirken kann, falls er mit seiner Vermutung richtig liegt. Er macht sich Gedanken über „Dos und Don‘ts“ und
will sich seine Unsicherheit nicht anmerken lassen.
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#LGBTBF16
Jochen-Werner Bieder, 50
Zielgruppe
Heterosexueller Personalchef:
„Unterstütze mich darin, die Diversität meiner Firma sichtbar zu machen und den MitarbeiterInnen die Angst vor LGBT im eigenen Unternehmen zu nehmen.“
Zur Person
Jochen-Werner ist geschieden und hat aus der Ehe drei Töchter, von
denen zwei bereits von zuhause ausgezogen sind. Er ist sportlich, umgänglich, hat einen großen Freundeskreis und überlegt Geige zu lernen.
Er lebt in der Stadt, joggt aber gerne zur Arbeit. Die jüngste Tochter ist
16 Jahre alt und wohnt noch bei ihm; im Vergleich zu ihren Schwestern
ist sie rebellisch und verhält sich dem Vater gegenüber distanzierter.
Sie hat noch nie einen Freund mit nach Hause gebracht, und das bringt
Jochen-Werner zum Nachdenken.
Im Unternehmen wird Diversität im Sinne sexueller Orientierung nur
„akzeptiert“, aber es wird nicht offen darüber gesprochen. Der Mitbewerb
geht mit dem Thema Diversity offen um und nimmt z.B. an der Regenbogen-Parade teil. Jochen-Werners Arbeitgeber steht unter Zugzwang
und möchte möglichst vielfältige Talente ansprechen. Er selbst steht dem
Thema Diversity (LGBT) offen gegenüber.
Problemstellung
Bei einem Meeting der Geschäftsführung hat Jochen-Werner vorgeschlagen, Diversity sowohl intern als auch extern hervorzuheben. Er hat
daraufhin prompt den Auftrag bekommen, dies bis Anfang 2019 durchzusetzen.
Er macht sich Gedanken, wie er firmenintern etwaige Vorurteile abbauen
und die Akzeptanz fördern kann, sowie wie er das entsprechende Image
auch nach außen hin transportieren kann.
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