Gruppe A Von der Privatsache zur Business Resource

Design Thinking A
#LGBTBF16
Gruppe A Von der Privatsache zur
Business Resource Group
Einleitung
Oftmals wird die sexuelle Orientierung in Unternehmen und Organisationen als Privatsache abgetan. Dass dem nicht so ist, liegt auf der
Hand. Ein eventuelles Verstecken der eigenen Identität bindet Energien,
die anderwertig für das Unternehmen genützt werden können.
Offen lebende homo-/bisexuelle MitarbeiterInnen können mit ihrem
Wissen über und ihrem Zugang zur eigenen Community als wertvolle
Ressource in Organisationen genutzt werden, um neue Zielgruppen
anzusprechen oder Produkte/Dienstleistungen zu entwickeln.
Das Unternehmen
Die Firma Maschinenbau Fellner in Niederösterreich/nahe St. Pölten
beschäftigt rund 600 Mitarbeitende. Der überregional etablierte Betrieb
arbeitet erfolgreich, und die Firmenleitung sieht sich bisher nicht mit
Forderungen nach Veränderungen/Erneuerungen konfrontiert.
Die Mitarbeitenden stammen mehrheitlich aus der Region, das Durchschnittsalter liegt zwischen 30 und 55. Die MitarbeiterInnenstruktur
ist in der Produktion und der Verwaltung stark unterschiedlich; es
gab bisher keine gemeinsame Firmenkultur/-identität und auch keine
organisierten Bemühungen, eine solche zu definieren und zu etablieren.
In jüngster Zeit bilden sich jedoch besonders unter den jüngeren Mitarbeitenden Tendenzen, dies ändern zu wollen.
Zielformulierung
QBW
queer business women
„Bis Ende 2017 etablieren wir mit Hilfe von Resource Groups eine Unternehmenskultur, in der sich alle MitarbeiterInnen offen und selbstverständlich mit ihrer gesamten Identität einbringen können.“
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#LGBTBF16
Franz Maurer, 57
Zielgruppe
Heterosexueller, nicht unmittelbar betroffener
(„don’t ask – don’t tell“) Mitarbeiter:
„Unterstütze mich darin, meine Vorbehalte zu verstehen
und sie zu entkräften.“
Zur Person
Franz ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter von 19, 17 und 12 Jahren. Seine Frau ist Hausfrau, die Familie führt ein traditionelles Familienleben mit vielen gemeinsamen Aktivitäten wie Ausflügen, Gesellschaftspielen und großen Familientreffen und –feiern. Franz geht gerne ins
Kino, zu Kunstausstellungen und liebt öffentliche „Spektakel“, wozu
für ihn auch die Regenbogen-Parade zählt. Er hat einen großen, gleichgesinnten Freundeskreis und ist Mitglied im Ruderverein. Insgeheim ist
er ein Metallica-Fan und träumt von einer Harley.
Im Unternehmen ist Franz seit vielen Jahren als geschätzter und sehr
erfahrener Sachbearbeiter in einem Team von etwa 20 Personen tätig.
Er erledigt seine Arbeit sehr routiniert, schätzt ein gutes Betriebsklima,
weiss aber nicht wirklich viel über seine KollegInnen.
Was Homosexualität betrifft, zählt er zu der „don’t ask/don’t tell“
Gruppe; er ist nicht betroffen, hat keinen direkten/bewußten Kontakt zu
LGBT Personen und will sich mit dem Thema eigentlich auch gar nicht
näher befassen. Seine Eindrücke bezieht er aus Filmen und Medien, und
er findet Homosexualität „wider die Natur/unnatürlich“.
Problemstellung
QBW
queer business women
Für ihn völlig überraschend outet sich eine langjährige Kollegin/ein langjähriger Kollege und regt eine Diskussion über die Errichtung von Resource Groups im Unternehmen/speziell im Team an.
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#LGBTBF16
Sebastian Eberzellner, 32
Zielgruppe
Schwuler, nicht geouteter Mitarbeiter:
„Unterstütze mich darin, mit der befürchteten Homophobie
umzugehen, um kein Doppelleben führen zu müssen.“
Zur Person
Sebastian lebt mit seinem Partner seit mehreren Jahren in einer nicht
eingetragenen Lebensgemeinschaft und sie überlegen, ein Pflegekind
aufzunehmen. Sebastian stammt vom Land, seine Familie weiss nichts
von seiner Homosexualität. Er ist ein sehr sozialer Mensch mit vielen
Interessen und Hobbies in den Bereichen Sport (Volleyball), Kultur
(Fahrten zu Kulturevents) und Kulinarik, sieht sich aber die meiste Zeit
gezwungen, ein Doppelleben zu führen.
Er hat Erfahrung mit Ausgrenzung und geht davon aus, dass die Mehrheit der heterosexuellen Bevölkerung Vorbehalte gegen Homosexuelle
hat, daher sieht er sich mit eigenen Ängsten und Unsicherheit konfrontiert, wie z.B. mit der Frage, ob er eine eingetragene Lebensgemeinschaft
eingehen soll.
Im Unternehmen ist Sebastian seit 8 Jahren als technischer Spezialist.
Er ist in einem Team von ca. 15 KollegInnen und hat aufgrund seiner
hohen Qualifikationen immer mehr Kundenkontakt. Er hat ein gutes
Verhältnis zum Team und zu den Kunden, was aber erst recht den Druck
auf ihn erhöht, den er durch das Führen eines Doppellebens/das Verbergen seiner Homosexualität erfährt.
Problemstellung
In diesem Kontext ist er mit eigenen Ängsten und Unsicherheit konfrontiert, z.B. privat mit der Frage, ob/wie er eine eingetragene Lebensgemeinschaft eingehen kann.
Er strebt innerhalb der nächsten 5 Jahre eine Führungsposition an und
fragt sich, ob ein Team eine offen homosexuelle Führungskraft akzeptieren würde. In diesem Zusammenhang stellt er sich die Frage, ob die
Etablierung von Resource Groups hilfreich wäre und wie eine solche am
besten umzusetzen sei.
QBW
queer business women
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A3
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Elisabeth Blumauer, 42
Zielgruppe
Heterosexuelle Führungskraft:
„Unterstütze mich darin, den Vorteil von Resource Groups zu erkennen
und zu propagieren, um daraus einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.“
Zur Person
Elisabeth ist Finanzchefin und als solche Mitglied im Führungsteam des
Unternehmens, in dem sie seit 12 Jahren tätig ist. Sie ist seit 2 Jahren
geschieden und hat aus der Ehe zwei bei ihr lebende Kinder im Alter
von 14 und 16 Jahren. Elisabeth bemüht sich sehr um ein harmonisches
Familienleben. Sie widmet sich intensiv ihren Kindern und ist aktiv im
Elternverein. In ihrer Freizeit liest sie mit Vorliebe Auto-/biographien
und sieht im TV am liebsten Dokumentationen sowie unternimmt mit
FreundInnen Radtouren und schwimmt gerne.
Elisabeth hat keine klar definierte Einstellung zu Homosexualität: ihres
Wissens hat sie keine LGBT Personen im Freundes-/Bekanntenkreis und
hat noch nicht wirklich über die Problematik nachgedacht bzw. ist sich
keiner Problematik bewusst.
Beruflich ist Elisabeth sehr ehrgeizig und fragt sich, wie sie über
ihren konkreten Aufgabenbereich hinaus Einfluss auf das Unternehmen
gewinnen kann. Sie ist sich aber unsicher, welche Schwerpunkte sie
setzen soll.
Problemstellung
QBW
queer business women
Elisabeth sieht sich überraschend damit konfrontiert, dass MitarbeiterInnen den Wunsch an sie herantragen, Business Resource Groups zu
bilden und zu unterstützen.
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