ORATORIENCHOR ST.GALLEN 158. Palmsonntagskonzert St.Laurenzenkirche St.Gallen Antonín Dvořák Stabat Mater samstag | 28.03.2015 | 19.30 uhr sonntag | 29.03.2015 | 17.30 uhr Wir danken folgenden Institutionen, Firmen und Personen für ihre Unterstützung: Arnold Billwiller Stiftung Gemeinde Speicher Genossenschaft Migros Ostschweiz, Stiftung Kulturprozent Kanton Appenzell Ausserrhoden, Kulturförderung Kanton St. Gallen, Kulturförderung Fredy & Regula Lienhard Stiftung Metrohm Stiftung Ortsbürgergemeinde St. Gallen Stadt St. Gallen, Fachstelle Kultur Steinegg Stiftung, Herisau Hans und Wilma Stutz Stiftung Dr. Fred Styger Stiftung Tagblatt St. Gallen UBS AG, St. Gallen Victor Erzeugnisse AG Amriswil sowie allen weiteren Gönnerinnen und Gönnern und Inserenten. PERFORM ANCE neutral Drucksache 2 01-15-543916 myclimate.org 158. Palmsonntagskonzert St. Laurenzenkirche St. Gallen Antonín Dvořák Stabat Mater SOPRAN Christina Daletska │ ALT Margarete Joswig Süss │ BASS Rudolf Rosen Oratorienchor St. Gallen │ Sinfonieorchester St. Gallen LEITUNG Uwe Münch TENOR Carsten 3 Ausführende Christina Daletska Sopran Christina Daletska wurde in der Ukraine geboren und lebt heute in der Schweiz. Ihr Bühnendebüt gab sie als Rosina in Rossinis Il barbiere di Siviglia am Teatro Real Madrid. Jüngste Erfolge und künftige Projekte umfassen u. a. Nonos Prometeo mit dem SWR Sinfonieorchester, Bachs Johannespassion mit dem Münchener Bach-Chor, Berlioz‘ L’ enfance du Christ mit dem MDR Leipzig, Honeggers Le Roi David mit dem Bach-Chor St. Gallen sowie Dvořáks Stabat Mater mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne. Ihr herausragendes musikalisches Können konnte die Sängerin auch in sechs Uraufführungen des späten 20. und des 21. Jahrhunderts beweisen. Christina Daletska ist offizielle Botschafterin für Amnesty International Schweiz. Margarete Joswig Alt Margarete Joswig studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Eine Liedklasse und Meister kurse rundeten ihre vokale Ausbildung ab. Ihr Debüt als Opernsängerin gab sie 1994 als Hänsel am Staatstheater in Saarbrücken. Nach einigen Jahren an der Staatsoper Stuttgart arbeitet Margarete Joswig seit 2003 freischaffend und hat sich mit Auftritten in führenden deutschen Konzerthäusern und bei Festivals einen Namen als Konzert- und Liedsängerin gemacht. Ihr Repertoire umfasst u. a. die grossen Oratorien von Bach, die Requien von Mozart und Verdi, Mendelssohns Elias, Mahlers Zweite und Achte Sinfonie, das Lied von der Erde und die Wunderhornlieder sowie das klassische Liedrepertoire. 4 Carsten Süss Tenor Carsten Süss wurde in Mainz geboren und studierte bei seinem Vater Gesang. Sein erstes Engagement führte ihn an die Semperoper Dresden. Seit 2001 gastiert er an vielen deutschen und internationalen Opernhäusern. Er erhielt Einladungen zu Konzerten und Operngastspielen u.a. nach Tel Aviv, Jerusalem, Budapest, Mailand, Wien, Hongkong und Tokio und war Gast verschiedener internationaler Festivals. Seit mehreren Jahren ist er auch als Lied- und Konzertinterpret im Einsatz und seit 2006 regelmässig Gast der Schubertiaden von Hohenems und Schwarzenberg. 2008 nahm Carsten Süss für den Bayrischen Rundfunk das Oratorium Joram von Paul Ben-Haim anlässlich des 70. Gedenktages der Reichspogromnacht auf. Mit diesem Werk gastierte er auch in Tel Aviv. Rudolf Rosen Bass Die Tätigkeit als Konzert- und Liedsänger führte den Schweizer Rudolf Rosen in viele Konzertsäle Europas, so z. B. in die Liederhalle Stuttgart, das Gewandhaus Leipzig, den Herkulessaal in München, die Tonhalle Zürich, die Viktoria Hall Genf oder den Concertgebouw Amsterdam. Er sang unter Dirigenten wie Frieder Bernius, Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly, René Jacobs, Helmuth Rilling usw. Im Opernfach debütierte er in Stuttgart als Titelheld in Mozarts Don Giovanni. Weitere Mozartpartien und andere Rollen folgten. Seit 2004 ist Rudolf Rosen frei gastierender Sänger. So war er u.a. in Brahms' Deutschem Requiem und Vier ernsten Gesängen, Haydns Schöpfung, Schuberts Winterreise und Schwanengesang zu hören. Mehrere zeitgenössische Komponisten haben Werke für ihn komponiert. 5 Claire Pasquier Organistin / Korrepetition / Probenassistenz Die gebürtige Engländerin studierte am Royal College of Music Klavier und Geige. An der Uni versity of Melbourne und in Italien vervollständigte sie ihre Ausbildung und erlangte das Solistendiplom mit Auszeichnung. Engagements führten sie an die Victoria State Opera Melbourne, die Scala Milano, das English National Opera Studio, das Royal Opera House in London usw. Nach langjähriger Tätigkeit beim Israeli Vocal Arts Institute wurde sie als Solorepetitorin ans Theater St. Gallen und bei den Bregenzer Festspielen verpflichtet. Heute arbeitet Claire Pasquier als freischaffende Pianistin und Begleiterin, neuerdings auch als Organistin. Ihr Orgelstudium wird sie diesen Frühling mit dem Diplom abschliessen. Mit dem Oratorienchor St. Gallen ist sie seit vielen Jahren verbunden. Uwe Münch Dirigent Uwe Münch war nach seinem Kompositionsund Kapellmeisterstudium, das er mit Auszeichnung abschloss, zunächst als Korrepetitor, danach als Kapellmeister und Chordirektor am Opernhaus in Hagen (D) engagiert. Dort erhielt er 2006 den Theaterförderpreis für herausragende künstlerische Leistungen. Uwe Münch war Stipendiat der Richard-WagnerGesellschaft und arbeitete mit zahlreichen Orchestern und Chören aus den Bereichen Theater, Konzert und Rundfunk. Seit mehr als zehn Jahren ist er zudem als Hochschullehrer tätig, nach Jahren an der Musikhochschule Köln zuletzt an den Musikhochschulen Trossingen und Stuttgart sowie an der Berufsfachschule für Musik Mittelfranken. Seit 2009 ist Uwe Münch auch musikalischer Leiter des Oratorienchors St. Gallen. 6 Sinfonieorchester St. Gallen Das Sinfonieorchester St. Gallen, gegründet 1877, zählt zu den ältesten Berufsorchestern der Schweiz. Es wurde während fast drei Jahrzehnten (19171944) vom bedeutenden Schweizer Komponisten Othmar Schoeck geleitet. Nach Schoeck waren es so renommierte Dirigenten wie Carl Schuricht, Paul Kletzki oder André Cluytens, die eng mit dem St. Galler Orchester verbunden waren und das Musikleben der Gallusstadt prägten. Sie alle arbeiteten mit einem recht kleinen (mit zumeist doppelt so vielen Zuzügern ergänzten) Orchester. Mit der Eröffnung des neuen Stadttheaters im Jahre 1968 – das Sinfonieorchester spielt seit jeher auch in den Musiktheater-Aufführungen des Theaters St. Gallen – konnte der Klangkörper vergrössert werden. Heute wirken in den Sinfoniekonzerten je nach Programm 60 bis 80 Musiker mit. Chefdirigent ist seit der Saison 2012 / 2013 Otto Tausk. Oratorienchor St. Gallen Der Oratorienchor – vielen noch bekannt unter früheren Namen wie Frohsinn oder Stadtsängerverein – kann seine Geschichte bis in die Anfänge des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus anfänglicher Haus- und Gelegenheitsmusik nach und nach professionelle Konzerte bis hin zu den heutigen viel beachteten Aufführungen. Sein Repertoire reicht von barocker bis zu zeitgenössischer Musik, darunter etliche St. Galler und Schweizer Erstaufführungen. Seit 1859 in ununterbrochener Tradition bringt der Chor gemeinsam mit dem Sinfonieorchester St. Gallen und bedeutenden Solisten die Palmsonntagskonzerte in der St. Laurenzenkirche zur Aufführung. Hierin liegt die Hauptaufgabe des Chores, der damit einen wesentlichen Beitrag zur Kultur in unserer Region leistet. Neuerdings veranstaltet er zusätzlich projektartig einstudierte Konzerte. Der Chor wird seit 2009 von Uwe Münch geleitet, unterstützt durch die Korrepetitorin Claire Pasquier. 7 Einführung Hans Schmidt Hans Schmidt wurde am Niederrhein geboren und studierte nach der Matura Theologie, Germanistik und Psychotherapie. Er lebt seit vielen Jahren in der Ostschweiz, unterrichtet als Religions- und Ethiklehrer an der Kantonsschule Sargans und arbeitet auch als Therapeut. Seit jeher fasziniert von der Sprache, sucht er «… noch immer nach Worten, Sätzen, grammatikalisch unverbauten Konstruktionen, nach Bildern, Metaphern und Übersetzungsmöglichkeiten, mit denen ich … das Unausgedachte und Unaussprechbare denk- und sagbar machen könnte.» Seit frühen Schülerjahren singt er in verschiedenen Chören und ist noch immer neugierig auf die Höhen und Tiefen der geistlichen Musik, «in der sich Musik und Sprache schon seit Jahrhunderten zur grossen Meditation der menschlichen Seele begegnen». Eine Stunde vor Konzertbeginn wird Hans Schmidt zu Wort und Musik von Dvořáks Stabat Mater sprechen. Samstag, 28. März 2015, 18.30 Uhr Sonntag, 29. März 2015, 16.30 Uhr Schutzengelkapelle, Klosterhof 2, freier Eintritt 8 Zum Werk «... damit ich mit dir trauern kann» Am letzten Palmsonntag gedachte der Oratorienchor mit seinem Konzert «Memento» der Schrecken des Zweiten Weltkrieges und des Todes des jüdischtschechischen Komponisten Hans Krása in Auschwitz. Am 8. Mai 2015, dem 70. Jahrestag des Kriegsendes, wird der Chor dasselbe Konzert im tschechischen Terezín, dem früheren Theresienstadt, «Vorzeigeghetto» und Ort unaussprechlichen Leids, nochmals aufführen. Dazwischen nun, am Palmsonntag 2015, erklingt Antonín Dvořáks Stabat Mater, und wieder möchten wir gedenken, erinnern, wach halten… Der Anblick ihres Sohnes Jesus am Kreuz, dem schmerz- und qualvollsten Tode ausgeliefert, durchfährt Marias Herz wie ein Dolchstoss (Cuius animam … pertransivit gladius). Der Unschuldige, der Gute, erleidet Strafen bis zum Tode (nati poenas incliti). – Ja, dieser Schmerz der Mutter ist nur zu gut nachzuvollziehen. Der Beter des Stabat Mater, der auf Marias Seelenschmerz blickt, bittet Maria, ihren Schmerz mit ihm zu teilen. Er will mitleiden. Er hält es nicht aus, ausserhalb dieses Schmerzes zu stehen; er will ihn sich zu eigen machen, wie Jesus sich unsere Schuld zu eigen gemacht hat … um der Liebe Jesu willen. Die innige, tief empfundene Stabat Mater-Vertonung Dvořáks möge Sie, liebe Konzertbesucher, an diesem Palmsonntag anrühren. Dvořáks Musik will unser Auge und Herz öffnen für das Leiden in dieser Welt, für das Leiden jedes einzelnen Menschen, der Opfer wird von Gewalt und Verbrechen, der trauert um einen geliebten Menschen, der Leid erfährt auf welche Weise auch immer. Viel zu viel Leid bleibt ungeteilt … (di) Zur Geschichte Der mittelalterliche Text des Stabat Mater erfreute sich von alters her höchster Beliebtheit. Er gehört zur Gruppe der Marienklagen und ist ein Reimgebet in 10 Strophen. Meist dem Franziskaner Jacopone da Todi (ca. 12301274) zugeschrieben, war das von frommem Mitempfinden zeugende Stabat Mater ursprünglich ein ganz persönliches Gebet. Seit dem frühen 14. Jahrhundert findet man es bereits in Gebetbüchern, Anfang des 17. Jahrhunderts wird es offiziell in das Missale, das Messbuch der katholischen Kirche, aufgenommen 9 und dient noch heute als Sequenz am Fest der Sieben Schmerzen Mariens. Trotz des einheitlichen, man könnte fast sagen gleichförmigen Duktus des Stabat Mater-Textes machten sich Komponisten immer wieder an dessen Vertonung. Dvořáks Stabat Mater ist wohl sein bekanntestes geistliches Werk. Anders als die Messe D-Dur, das Requiem und das Te Deum war das Stabat Mater kein Auftragswerk, sondern ein Werk, das der Prager Komponist ganz aus eigenem Antrieb und wohl auch aus Gründen seiner persönlichen Lebensumstände komponierte. So fällt der Zeitpunkt der ersten Skizzen in die Monate nach dem Tod seiner Tochter Josefa, die zwei Tage nach ihrer Geburt im August 1875 starb. Die Fertigstellung des Werks 1877 geschieht unmittelbar nach dem Tod zweier weiterer Kinder. Im Jahre 1876 müssen jedoch noch andere Faktoren mitgewirkt haben, die zur Weiterarbeit am Stabat Mater führten. So etwa, dass Dvořák seit Februar 1874 das Organistenamt an der Prager St. Adalbert-Kirche innehatte, einer Kirche mit der «anerkannt schönsten und erhabensten Kirchenmusik aller Kirchen Prags». Er kam dabei tagtäglich mit einer neuen, von Reformbestrebungen gekennzeichneten Kirchenmusik in Berührung, die ohne prunkvolle Orchesterbegleitung, stattdessen mit schlichter Orgelbegleitung oder gar a capella daherkam. Diesen Bestrebungen stand Dvořák fremd gegenüber, und er könnte sich gerade dadurch zu einem eigenen kompositorischen Credo herausgefordert gefühlt haben. Nach der Erstniederschrift blieb das Werk eine Zeitlang liegen: Dvořák hatte die particellartige Erstniederschrift des Stabat Mater im Juli 1876 seinem Antrag an das Wiener k.u.k. Ministerium für Kultus und Unterricht auf Gewährung eines Künstlerstipendiums beigelegt; so verstrich mehr als ein Jahr. Dass Dvořák sich dann im Oktober 1877 dem Stabat Mater ganz plötzlich wieder zuwandte und es innerhalb weniger Wochen zu Ende führte und instrumentierte, hatte seine Ursachen zweifelsohne in den familiären Schicksalsschlägen des Spätsommers 1877. Wie bereits angedeutet, starb im August 1877 die gerade einjährige Tochter Růžena, nachdem sie aus einer Flasche Phosphorlösung getrunken hatte, die man damals in jedem Haushalt zur Herstellung von 10 Streichhölzern aufbewahrte. Im September 1877, nicht ganz einen Monat später und genau am 36. Geburtstag des Prager Komponisten, wurde der dreijährige Sohn Otakar ein Opfer der Pocken. Bei Gott und im musikalischen Schaffen suchte der tiefgläubige Katholik Antonín Dvořák unmittelbar Trost und Kraft für die Bewältigung dieser tragischen Ereignisse. Die Komposition Dvořák hat seine Komposition in zehn in sich geschlossenen Sätzen gestaltet; Eingangs- und Schlusssatz sind thematisch verklammert und runden das Werk in einem grossen Bogen ab. Der musikalische Weg, der im Verlauf des Werks deutlich erkennbar wird, ist eng mit einem inneren und sehr persönlichen Heilsgedanken Dvořáks verbunden. Der Text beginnt als Erzählung in der dritten Person und wechselt dann in die erste Person, indem der Erzähler, überwältigt von der Würde in Marias Haltung beim Kreuz, nicht nur mit Maria in ihrem Schmerz, sondern auch mit Christus im Paradies vereint sein möchte. Dvořák nutzt diesen erzählerischen Wechsel als Punkt der Verschmelzung, an dem sein Schmerz sich läutert zu Kraft spendendem Glauben. Mit lebhaften kompositorischen Mitteln beschreibt er einen Weg aus der Dunkelheit ans Licht, von der Angst zum Frieden, einen Weg des Glaubens, der auch im tiefsten Leid nicht die Hoffnung verliert, dass dieses Leid heilbringend ist. Zu Beginn führt eine Serie ruhig wiederholter, aufsteigender Oktaven unser Auge gleichsam aufwärts zur Figur Christi am Kreuz. Dazu gesellt sich ein Gefühl unendlicher Leere, selbst dann noch, wenn die Oktave durch eine absteigende chromatische Linie ausgefüllt wird. Nach und nach beherrscht eine einem Klagegesang ähnliche Figur diesen Satz, ebenso den zweiten und in veränderter Form auch den dritten. Im dritten Satz wechselt nun der Erzähler vom nach aussen, auf die Beobachtung gerichteten Blick zum Ich und wendet sich so dem Innern seiner Seele zu. Maria wird erstmals persönlich angesprochen (Eja mater, fons amoris, me sentire vim doloris fac, ut tecum lugeam – Ach Mutter, Quell der Liebe, lass mich spüren die Gewalt deines Schmerzes, damit ich mit dir trauern kann). Von diesem Punkt an scheint Dvořák ganz zu sich zu kommen. Von nun an dominieren 11 Dur-Tonarten, und die Stimmung verändert sich hin zu hoffnungsvoller Bitte. Dabei steht jeder Satz durch eine überaus subtile Verarbeitung von verwandten melodischen und harmonischen Ideen direkt mit seinen Nachbarsätzen in Verbindung. Im letzten Satz, der mit einer verkürzten Fassung des Eingangssatzes beginnt, strahlen die aufsteigenden Oktaven nun Ruhe aus und werden hin geführt zum einzigen schnellen Abschnitt des Werkes, in dem die gleiche abfallende Figur, in der man im ersten Satz ein Bild fallender Tränen zu erblicken glaubte, nun überwältigende Freude ausdrückt. Wenn die Musik nach und nach erstirbt, setzt sich diese Figur ein letztes Mal in Form eines Chorals durch: gross, warm, lebensbejahend. Still und heiter beschliesst Dvořák seine Suche nach Heil und Frieden. Nach Texten von Klaus Döge, Paul-Gerhard Nohl und Nick Strimple 12 Bequeme Schuhe seit 1832 Mitten in der Stadt St. Gallen w w w. s c h n e i d e r s c h u h e . c h Lebensqualität ist, in Energiefragen den Durchblick zu haben. 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Hochzeit Trauerfeier Feste Gala Konzert AbsolutelyClassical Künstlervermittlung Claire Pasquier phone +41 (0)78 812 12 47 [email protected] www.absolutelyclassical.ch 16 Antonín Dvořák Stabat Mater I Stabat Mater Quartett und Chor Stabat mater dolorosa Iuxta crucem lacrimosa, Dum pendebat filius; Cuius animam gementem, Contristatam et dolentem Pertransivit gladius. Es stand die Mutter voller Schmerz beim Kreuze, tränenreich, als dort hing ihr Sohn; ihre Seele, seufzend, betrübt und trauernd, durchstösst ein Schwert. O quam tristis et afflicta Fuit illa benedicta Mater unigeniti! Quae maerebat et dolebat, Et tremebat, dum videbat Nati poenas incliti. O wie traurig und gepeinigt ist jene hochgelobte Mutter des Eingeborenen! Sie klagte und litt und bebte, als sie sah die Martern ihres ruhmreichen Sohnes. II Quis est homo Quartett Quis est homo qui non fleret, Matrem Christi si videret In tanto supplicio? Quis non posset contristari, Christi matrem contemplari Dolentem cum filio? Welcher Mensch weinte nicht, sähe er die Mutter Christi in so grosser Qual? Wer vermöchte sich nicht zu betrüben, blickte er auf Christi Mutter, wie sie leidet mit dem Sohn? Pro peccatis suae gentis Vidit Iesum in tormentis Et flagellis subditum. Vidit suum dulcem natum Moriendo desolatum Dum emisit spiritum. Für die Sünden seines Volkes sieht sie Jesus Folter und Geissel ausgeliefert; sieht sie ihren lieben Sohn im Sterben verlassen, als er von sich gibt seinen Geist. 17 III Eja mater Chor Eja mater, fons amoris, Me sentire vim doloris Fac, ut tecum lugeam. Ach Mutter, Quell der Liebe, lass mich spüren die Gewalt des Schmerzes, damit ich mit dir trauern kann. IV Fac, ut ardeat cor meum Bass-Solo und Chor Fac, ut ardeat cor meum In amando Christum Deum, Ut sibi complaceam. Mach, dass brenne mein Herz in Liebe zu Christus, meinem Gott, dass es ihm wohlgefällt. Sancta mater, istud agas, Crucifixi fige plagas Cordi meo valide. Heilige Mutter, tue dies, präge des Gekreuzigten Wunden fest ein in mein Herz. V Tui nati vulnerati Chor Tui nati vulnerati Tam dignati pro me pati, Poenas mecum divide. Deines geschlagenen Sohnes, so sehr würdig, für mich zu leiden, seine Pein lass mich teilen. VI Fac me vere tecum flere Tenor-Solo und Chor Fac me vere tecum flere, Crucifixo condolere, Donec ego vixero; Iuxta crucem tecum stare Te libenter sociare In planctu desidero. 18 Mach, dass ich wahrhaft mit dir weine, um den Gekreuzigten mitleide, solange ich lebe; unterm Kreuz mit dir zu stehen, gerne bei dir zu sein in deiner Verzweiflung, begehre ich. VII Virgo virginum praeclara Chor Virgo virginum praeclara, Mihi iam non sis amara, Fac me tecum plangere. Jungfrau, der Jungfrauen strahlendste, sei mir wohlgesonnen, lass mich mit dir klagen. VIII Fac ut portem Christi mortem Duo Fac ut portem Christi mortem, Passionis fac consortem Et plagas recolere. Fac me plagis vulnerari, Cruce hac inebriari Ob amorem filii. Mach, dass ich mittrage Christi Tod, dass ich teilhabe an seinem Leiden und seine Wunden bedenke. Mach, dass mich seine Wunden schmerzen, vom Kreuz ich trunken werde um der Liebe des Sohnes willen. IX Inflammatus et accensus Alt-Solo Inflammatus et accensus Per te, virgo, sim defensus In die iudicii. Fac me cruce custodiri, Morte Christi praemuniri, Confoveri gratia. Entflammt und entbrannt durch dich,Jungfrau,möge ich verteidigt sein am Tage des Gerichts. Mach, dass mich das Kreuz bewahrt, Christi Tod mich schützt, deine Gnade hilft. X Quando corpus morietur Quartett und Chor Quando corpus morietur, Fac ut animae donetur Paradisi gloria. Wenn der Leib sterben wird, mach, dass der Seele geschenkt werde des Paradieses Herrlichkeit. Amen Amen 19 Für den grossen Unterschied. Marken, die mehr bieten. Für Sie, für andere, für die Umwelt. Heute und morgen. 20 Herzlich Hier liest willkommen im Musiknoten- St.Gallen Schlaraffenland St. Gallen! Die grösste AuswAhl An Büchern unD geschenken rösslitor Bücher, Multergasse 1 – 3, 9001 st. Gallen Notenpunkt AG Spisergasse 43, 9000 St. Gallen [email protected], Tel./Fax 071 220 30 80 Wir sind auch in Zürich, Winterthur und im Web: www.noten.ch B L Ü T E N & B L AT T EDITH & ROL AND BR ÄGGER Platz für B L Ü T E N U N D B L AT T G M B H IM KLOsTERvIERTEL sCHMIEDGAssE 26 9 0 0 0 s T.G A L L E N T 0 71 2 2 3 6 6 7 0 F 0 71 2 2 3 6 6 7 1 B L U E T E N U N D B L AT T. C H Ihr Inserat 21 Multergasse 6 9000 St. Gallen Tel. 071 223 10 35 www.baumgartnerkaffee.ch Kaffeerösterei und Spezialgeschäft für Tee 22 Ausblick Unsere nächsten Konzerte Memento 8. Mai 2015 in Terezín (CZ) Gedenkkonzert zum 70. Jahrestag der Befreiung Orgel-Diplomkonzert 26. Mai 2015, 19.30 Uhr, Katholische Kirche St. Maria Neudorf Claire Pasquier, Orgel Gast: Andrea Lang, Sopran Werke von Bach, Händel, Brahms, Reger u. a. Palmsonntagskonzert 19. / 20. März 2016 Robert Schumann (1810 – 1856) Szenen aus Goethes Faust Möchten Sie mitsingen? Wir suchen Sängerinnen und Sänger, die Freude haben an geistlicher und weltlicher Musik vom Barock bis zur Moderne Wir proben Dienstagabend im Singsaal der Kantonsschule am Brühl (Talhof ) Auskunft Dagmar Inderwildi 071 845 13 19 [email protected] 23 burgstrasse 47 9000 st.gallen telefon 071 278 80 30 www.artho-bodenideen.ch ◆ parkett ◆ bodenbeläge ◆ teppiche ◆ orientteppiche 24 Unterstützen Sie den Oratorienchor St. Gallen Als Gönner, Gönnerin oder Passivmitglied leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung eines Stücks St. Galler Kultur und Tradition. Nähere Auskünfte erteilt Monika Reich 071 866 22 53, [email protected] Mehr Informationen erhalten Sie unter www.oratorienchorsg.ch Impressum Grafik: Michael Schoch Texte und Übersetzung: Dagmar Inderwildi Layout: Clemens Scherrer Druck: Schmid-Fehr AG, Goldach 25 TRUFFES Zimt HAUSGEMACHT Verbrauch optimieren. CO2-Ausstoss reduzieren. 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