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MA-Verlag
POLITIK / REDAKTION
Politisches Chaos in Bagdad
erschwert Kampf gegen IS
Muktada Al Sadr widersetzt sich
dem Machtstreben Nuri Al Malikis
Elektronische Zeitung Schattenblick
Freitag, 14. Oktober 2016
Internationale Presseagentur Pressenza ­ Büro Berlin
Christian Tasso - Behinderung fotografieren
von Amelia Massetti, Artemisia [1], 2. September 2016
Überschattet werden die
Vorbereitungen für die für Ende
Oktober geplante Großoffensive
zur Rückeroberung der zweitgrößten irakischen Staat Mossul
von einem heftigen diplomatischen Streit zwischen Bagdad
und Ankara. Die Türkei verlangt,
an der Operation ... (S. 3)
(SB) ­
UMWELT / REDAKTION
Der Klimawandel wartet nicht Direkte Aktion gegen ErdölInfrastruktur
(SB) ­ Am Dienstagmorgen haben
fünfAktivistinnen und Aktivisten
der Initiative Climate Direct Action die Versorgung der USA mit
Öl, das aus Teersanden der kanadischen Provinz Alberta gewonnen wird, unterbrochen. Bei der
zeitgleichen Aktion, die sich über
mehrere Bundesstaaten ... (S. 5)
KINDERBLICK
Baum und Zeit zum Leben ...
(SB) ­ Mehr und mehr Wälder verschwinden von der Erdoberfläche.
Ihre Vernichtung hat mehrere Ursachen. Eine davon währt schon so
lange wie es Menschen gibt, die in
Siedlungen leben ... (S. 7)
Dhan Maye Mihar lebt mit ihrer Familie in der Gemeinschaft der
Steinbrecher am Flussbett in Nepal, Foto: © Christian Tasso
Tasso hat
dank seines Projekts "quindicipercento" [2] (zu Deutsch: fünfzehn Prozent) eine gewisse Berühmtheit erlangt. Es handelt
sich hierbei um eine fotografische Recherche über die Behinderung in der Welt. Zu diesem
Thema hat Christian ein Buch
veröffentlicht und auch mit
großem Erfolg eine fotografische Ausstellung in Mailand organisiert. Er hat mit dem "Teil
der Menschheit zusammengearbeitet, die trotz der Barrieren
seinen Weg fortsetzt".
Berlin ­ 25.09.2016
Diese Treffen im Laufe von zwei
Wochen haben mich persönlich
sehr bereichert, sei es wegen der
Gespräche und des Austausches
verschiedener Standpunkte, als
auch wegen der Ehre, ihn logistisch bei der Realisierung seines
neuen Projektes in verschiedenen
europäischen Ländern, darunter
auch in Deutschland, begleiten zu
dürfen.
Amelia Massetti: Christian, du
bist nach Berlin gekommen und
hast Kontakt mit Artemisia auf­
genommen, um dein fotografi­
Elektronische Zeitung Schattenblick
sches Projekt "quindicipercento"
weiterzuführen. Könntest du mir
mehr von deiner Arbeit erzäh­
len?
Christian Tasso: Ich arbeite gerade
an einer Reihe von Fotos über die
Behinderung in der Welt: ich reise
in zahlreiche Länder, um zu erzählen, wie die Menschen mit Behinderung dort leben. Ich habe mich
entschieden, 2016 nach Berlin zu
kommen, weil Berlin eine der barrierefreisten Städte der EU ist.
Ich bin hier, weil ich es im Rahmen meiner Forschungsarbeit für
wichtig halte, von dieser Realität
zu berichten. Ich möchte einfach
versuchen zu verstehen, was es
bedeutet, in einer Stadt zu leben,
die fast völlig frei von architektonischen Barrieren ist und auch
überprüfen, ob die Überwindung
der architektonischen Barrieren
auch zur Überwindung der kulturellen Barrieren führt, die sehr
viel schwieriger zu überwinden
sind.
Was hat dich auf deiner künstle­
risch­fotografischen Laufbahn
dazu bewegt, dem Thema der Be­
hinderung Vorrang einzuräumen?
Vater und Sohn arbeiten auf dem Feld in Ecuador
Foto: © Christian Tasso
Erzählung zusammenfinden, vie- Mit Sicherheit. Das wäre eine gule unterschiedliche Länder mit- te Gelegenheit, um über die Fotoeinander zu verbinden.
ausstellung auch den Berliner
Verein Artemisia vorzustellen.
Welche Zielsetzung verfolgst du mit
dem Projekt "quindicipercento"?
Ich möchte mit diesem Projekt eine Fragestellung vorbringen und
die Menschen zum Nachdenken
anregen über eine Realität, die
den meisten gar nicht bekannt ist
oder die von der Mehrheit der
Menschen einfach nur ignoriert
wird.
Ich kam zufällig mit meiner Fotografie in Kontakt mit der Behin- Du hast eine Ausstellung in Mai­
derung, als ich 2009 für eine ita- land organisiert und dafür viel
lienische NRO in den Sahrawi- Anerkennung erhalten. In Kürze
Flüchtlingslagern in Südalgerien wirst du eine Ausstellung in Vene­
tätig war. Ich erzählte die Ge- dig und in anderen europäischen
schichten der Menschen mit Be- Städten organisieren. Möchtest
hinderung in jener fragilen gesell- du auch eine in Berlin machen?
schaftlichen Realität. Und seitdem wuchs der Wunsch in mir, ei- Natürlich. Wenn der Rahmen
ne ausgedehntere Forschungsar- stimmt, würde ich sehr gerne meibeit zum Thema weltweit in die ne Fotos auch in Berlin ausstellen.
Wege zu leiten. So nahm das Ganze seinen Anfang. Ich versuchte Möchtest du in dieses Projekt der
durch Hunderte kleiner Geschich- Fotoausstellung in Berlin auch
ten, die dann zu einer größeren Artemisia einbeziehen?
Seite 2
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War das Treffen mit dem Verein
Artemisia für dich nützlich?
Als Italiener habe ich vorab alle
italienischen Vereine aufgesucht,
die sich in Deutschland mit dem
Thema der Behinderung befassen, um eine flüssigere Einführung in die deutsche Realität zu
erhalten.
Ich bin auf den Verein Artemisia gestoßen und habe direkten
Kontakt mit der Gründerin
Amelia Massetti aufgenommen,
die mir alle Türen geöffnet hat,
um meine Geschichten zu finden. Mir ist es somit gelungen,
in eine Werkstatt für Menschen
mit Behinderung zu kommen.
Und von dort aus habe ich eine
Reihe von Verbindungen und
Kontakten hergestellt, über die
ich an die Informationen gekommen bin, nach denen ich
suchte.
Fr, 14. Oktober 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
Wie verhältst du dich, wenn du
Menschen mit Behinderung be­
gegnest. Verspürst du eine ge­
wisse Emotion, leidest du oder
sind diese Menschen für dich
nur der Gegenstand bzw. die
Person, den bzw. die du fotogra­
fierst?
Ich gehe mit Ihnen um wie mit allen anderen Menschen. Ich denke nicht, dass körperliche oder
geistige Unterschiede einen ausreichenden Grund darstellen, um
meine Art und Weise zu ändern,
auf Menschen zuzugehen und mit
ihnen in Kontakt zu treten.
Darauf möchte mit einer Frage
antworten: was bedeutet Normalität? Es ist nicht meine Aufgabe, diese Frage zu beantworten.
Christian Tasso gibt die Hoffnung nicht auf, durch die von
ihm gesammelten Geschichten
das Thema der Behinderung
weltweit ein wenig zu beleuchten und dass diese Geschichten
eines Tages die Menschen von
der Angst vor dem Anderen, die
in allen von uns vorhanden ist,
befreien. Seine Bilder dokumentieren, erwecken Emotionen, berühren, entlarven und
tragen dazu bei, die Sichtweise
unserer Welt zu verändern.
Wir waren auch beim Thikwa­
Theater und du hast versucht,
die Bedeutung deines Projektes
darzulegen, mit dem du errei­
chen möchtest, dass die Defini­
tion der Normalität aus der Welt Übersetzung aus dem Italieni­
verschwindet. Könntest du nä­ schen von Milena Rampoldi von
her erklären, was du damit ProMosaik
meinst?
Anmerkungen:
[1] http://www.artemisiaprojekt.de/it/amelia-massetti-intervista-christian-tasso-fotografoquindicipercento/
[2] http://www.christiantasso.com/quindicipercento
Der Text steht unter der Lizenz
Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Veröffentlichung der Fotos im
Schattenblick mit freundlicher
Genehmigung von Christian Tasso
Quelle:
*
Internationale Presseagentur
Pressenza - Büro Berlin
Internet: www.pressenza.com/de
http://www.schattenblick.de/
infopool/pannwitz/presse/
ppint193.html
POLITIK / REDAKTION / NAHOST
Politisches Chaos in Bagdad erschwert Kampf gegen IS
Muktada Al Sadr widersetzt sich dem Machtstreben Nuri Al Malikis
Überschattet werden die Vorbereitungen für die für Ende Oktober geplante Großoffensive zur
Rückeroberung der zweitgrößten
irakischen Staat Mossul von einem heftigen diplomatischen
Streit zwischen Bagdad und Ankara. Die Türkei verlangt, an der
Operation zur Vertreibung der
"Terrormiliz" Islamischer Staat
(IS) aus der Hauptstadt der
(SB) 13. Oktober 2016 ­
Fr, 14. Oktober 2016
nordirakischen Provinz Ninawa
beteiligt zu werden. Der Irak
lehnt das Ansinnen als ungebetene ausländische Einmischung
kategorisch ab. Auf die wiederholte Forderung des irakischen
Premierministers, Haider Abadi,
Ankara solle schleunigst seine
Truppeneinheiten, die seit Ende
2015 auf einem Stützpunkt nahe
Mossul kurdische Peshmerga sowie eine sunnitische Miliz unter
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der Leitung des letzten Gouverneurs von Mossul Athil Al Nudschaifi ausbilden, abziehen, reagierte am 11. Oktober der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan unwirsch. Der irakische
Regierungschef habe "nicht den
gleichen Rang" wie er, Erdogan;
Abadi müsse "wissen, wo er
steht", so das immer selbstherrlicher agierende Staatsoberhaupt
der Türkei.
Seite 3
Elektronische Zeitung Schattenblick
Derzeit werden Zehntausende
Kämpfer für den Sturm auf Mossul zusammengezogen, darunter
US-Elitesoldaten, sunnitische
Stammeskrieger, irakische Armeeangehörige und schiitische
Freiwillige der sogenannten Volkmobilisierungskräfte, die im Juli
2014 als Reaktion auf den Fall
von Mossul aufgestellt wurden,
um die damals drohende Einnahme Bagdads durch den IS zu verhindern. In Mossul selbst befinden sich rund 5000 irakische und
ausländische IS-Dschihadisten,
die seit Wochen eifrig Betonbarrieren errichten sowie ein umfangreiches Tunnelsystem anlegen. Am Stadtrand werden zudem
Gräben ausgehoben und mit Rohöl gefüllt, um sie anzünden zu
können. Die Rückeroberung der
Stadt soll für die Angreifer so
kostspielig und verlustreich wie
möglich gemacht werden.
Was aus den 1,3 Millionen Zivilisten wird, die sich noch in Mossul aufhalten, weiß niemand. Vertreter von UNICEF und anderen
Hilfsorganisationen vor Ort beklagen bereits jetzt, daß die Vorbereitungen auf die zu erwartende Flüchtlingswelle vollkommen
unzureichend sind und sagen eine
humanitäre Katastrophe voraus.
Hinzu kommen Befürchtungen,
es könnte wie zuletzt bei der Vertreibung von IS aus Tigrit, Falludscha und Ramadi zu Greueltaten
schiitischer Milizionäre an sunnitischen Männern kommen wegen
des Verdachts, Sympathisanten
der Gotteskrieger vom IS zu sein.
Um solche Vorfälle zu verhindern
bzw. deren Anzahl so gering wie
möglich zu halten, sollen vor allem gut ausgebildete Spezialstreitkräfte der irakischen Armee,
unterstützt von westlichen
Kampfjets sowie amerikanischer
Seite 4
und französischer Artillerie, den Diskriminierung und UnterHauptkampf im Stadtinnern ge- drückung der Sunniten den kongen IS bestreiten.
fessionellen Streit mit den Schiiten zur wahren Blüte trieb und
Die USA, deren Armeegeneräle damit wesentlich zur Entstehung
die ganze Operation beaufsichti- von IS beitrug, hat es bis heute
gen, stehen vor der komplizierten nicht verwunden, daß er vor zwei
Aufgabe, für eine effektive Zu- Jahren für den Fall von Mossul
sammenarbeit der an der Aktion verantwortlich gemacht und von
beteiligten, rivalisierenden Grup- Washington und Teheran aus dem
pen zu sorgen. Führende Vertreter Amt gejagt wurde. Damals hat
der schiitischen Miliz Asa'ib Ahl man Al Maliki mit dem politisch
Al Haqq zum Beispiel, die sich wenig bedeutenden Posten eines
2004 von Muktada Al Sadrs Mah- von drei stellvertretenden Präsidi-Armee abgespalten hat, teher- denten abgespeist.
an-nah ist und angeblich dem direkten Befehl von General Qas- Abadi hatte letztes Jahr im Rahsem Suleimani, dem legendären men einer Initiative zur Reform
Oberkommandeur der Al-Quds- der Institutionen, Verschlankung
Einheit der iranischen Revoluti- des Staats und Bekämpfung der
onsgarden, untersteht, drohen of- Korruption das dreifache Amt des
fen damit, türkische Truppen, Stellvertretenden Präsidenten absollten sich diese gegen den Wil- geschafft. Al Maliki hat daraufhin
len Bagdads an der Mossul-Of- gegen die Maßnahme geklagt und
fensive beteiligen, anzugreifen - am 10. Oktober vom Obersten
wodurch die Gefahr des Aus- Gerichtshof Recht bekommen.
bruchs eines Krieges der Türkei Politische Beobachter glauben,
nicht nur gegen den Irak, sondern daß Al Maliki seinen Widersacher
auch noch gegen den Iran besteht. Abadi noch rechtzeitig vor den
Im schiitischen Lager des iraki- nächsten Parlamentswahlen 2018
schen Parlaments tobt zudem ein absägen will, um einen Getreuen
erbitterter politischer Macht- aus der eigenen Dawa-Partei als
kampf, der in Wechselwirkung Premierminister einzusetzen und
mit dem militärischen Geschehen aus dem Hintergrund heraus die
um Mossul steht.
Strippen ziehen zu können. Es besteht sogar den Verdacht, daß Al
Aktuell wird der Schiite Abadi Maliki dafür sorgen will, daß die
von der starken schiitischen Frak- Mossul-Offensive zu einem kosttion um seinen Vorgänger als Pre- spieligen, militärisch ineffektiven
mierminister, Nuri Al Maliki, po- Unterfangen wird, weil er Abadi
litisch demontiert. In den letzten den Sieg über den IS nicht gönnt.
Wochen ist es der Al-Maliki-Kamarilla mittels Korruptionsvor- Gegen das allzu offensichtliche
würfen gelungen, die zwei wich- Machtstreben Al Malikis regt sich
tigsten Vertrauensmänner Abadis, sowohl bei den sunnitischen und
Finanzminister Hoschijar Zebari kurdischen Parlamentsabgeordund Verteidigungsminister Kha- neten als auch bei den anderen
led Al Obeidi, zum Rücktritt zu schiitischen Fraktionen Widerzwingen. Al Maliki, der von 2006 stand. Muktada Al Sadr, der Liebbis 2014 Regierungschef war und ling der armen schiitischen Masin dieser Zeit durch Ausgrenzung, sen, der das Reformprogramm
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Fr, 14. Oktober 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
Abadis mittels spektakulären
Massenprotesten, darunter auch
im Sommer eine vorübergehende
Besetzung des Regierungsviertels in der Grünen Zone Bagdads,
vorantrieb, hat das Urteil zur
Wiedereinsetzung Al Malikis als
Stellvertretenden Präsidenten
scharf kritisiert. Die höchstrichterliche Entscheidung sei "der
Versuch, die Korruption wiedereinzuführen", erklärte Al Sadr auf
einer Pressekonferenz am 12.
Oktober. Für den 13. Oktober, auf
den in diesem Jahr Aschura, der
wichtigste schiitische Feiertag,
fällt, rief er seine Anhänger zum
erneuten Massenprotest gegen
die Wiedereinsetzung von Al
Maliki auf. Der Ausgang des
Machtkampfs zwischen dem proiranischen Al Maliki und dem
irakisch-nationalistischen Al Sadr, der sich stets für ein friedli-
ches Zusammenleben von Sunniten und Schiiten im Zweistromland eingesetzt hat, wird
darüber entscheiden, ob der Irak
als einheitlicher Staat die aktuellen Wirrungen überlebt oder in
seine ethnischen und religiösen
Einzelteile zerfällt.
http://www.schattenblick.de/
infopool/politik/redakt/
nhst1488.html
UMWELT / REDAKTION / KLIMA
Der Klimawandel wartet nicht - Direkte Aktion gegen Erdöl-Infrastruktur
Climate Direct Action unterbricht vorübergehend fünf Erdölpipelines zwischen Kanada und USA
Am Dienstagmorgen haben fünf
Aktivistinnen und Aktivisten der
Initiative Climate Direct Action
die Versorgung der USA mit Öl,
das aus Teersanden der kanadischen Provinz Alberta gewonnen
wird, unterbrochen. Bei der zeitgleichen Aktion, die sich über
mehrere Bundesstaaten erstreckte, drangen die Personen mit Hilfe unter anderem von Bolzenschneidern durch die Absperrungen und schlossen per Hand die
Sicherheitsventile von insgesamt
fünf Pipelines [1], was zum Stillstand der Weiterleitung führte.
Mindestens neun Personen, die
entweder die Sabotage selbst begangen haben oder ihre Begleitpersonen waren, wurden verhaftet. [2]
Sie habe Hunderte von Petitionen
unterschrieben, ihr Anliegen bei
Dutzenden Anhörungen vorgetragen, auch habe sie mit fast allen
ihren politischen Vertretern auf
Fr, 14. Oktober 2016
sämtlichen politischen Ebenen
gesprochen, aber erreicht habe sie
nur sehr wenig, erklärte die frühere Anwältin Annette Klapstein
(64) aus Bainbridge Island, Washington, die zu den Verhafteten
gehört. Sie sei zu der Einsicht gelangt, daß das gegenwärtige wirtschaftliche und politische System
"das Todesurteil für das Leben auf
der Erde" ist.
Sie und ihre Mitstreiterinnen und
Mitstreiter haben den weitergehenden Schritt unternommen,
weil durch Produktion und Verbrauch von Erdöl aus Teersanden
große Mengen des Treibhausgases CO2 emittiert werden. Der
ungehinderte Fluß des Erdöls aus
Kanada in die USA zeigt, daß weder die Bundesregierung in Washington noch die Staatsregierungen den Klimawandel ernst nehmen und ausreichend wirksame
Maßnahmen ergreifen, um die
Entwicklung aufzuhalten.
www.schattenblick.de
Der 59jährige Ken Ward aus Corbette, Oregon, der ebenfalls verhaftet wurde, kritisiert, daß weder
die politischen Entscheidungsträger noch Umweltorganisationen,
"die sich an die Regeln halten",
einen Plan und eine Strategie besitzen, die nicht auf den Untergang hinausliefen. "Uns bleibt nur
die Hoffnung, die höfliche Konversation zurückzulassen und uns
in den Weg zu stellen. Wir müssen die Anlagen schließen, angefangen mit der größten Bedrohung - Ölsand-Treibstoffe und
Kohle."
Die Klimaschutzaktivistinnen
und -aktivisten, die ihre Aktion in
den Rahmen der Kampagne
"ShutItDown", zu Deutsch
"SchaltEsAb", stellen [3], unterstützen damit ebenfalls einen seit
Monaten anhaltenden Konflikt
zwischen Bewohnerinnen und
Bewohnern des Sioux-Reservats
und den Behörden, die das VerleSeite 5
Elektronische Zeitung Schattenblick
gen einer Erdölpipeline entlang
der nördlichen Grenze des Standing Rock Reservats gewaltsam
durchsetzen wollen. Die Sioux
hatten zu den International Days
of Prayer and Action for Standing Rock, den internationalen
Tagen des Gebets und der Aktion für Standing Rock, aufgerufen. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Berufungsgericht eine
einstweilige Verfügung gegen
die Pipelineverlegung im sogenannten Dakota Access Project
aufgehoben. Das Rohr soll unter
dem Missouri verlegt werden,
was die Befürchtung nährt, daß
ein Unfall eine verheerende Ölverseuchung auslösen würde der Fluß ist die einzige Trinkwasserversorgung des in den
beiden Bundesstaaten North Dakota und South Dakota gelegenen Reservats. Außerdem machen die Sioux geltend, daß die
Rohrleitung durch Erde verlegt
wird, in dem ihre Ahnen bestattet wurden. Einige Grabstätten
wurden bereits von Bulldozern
umgepflügt. 33 heilige Stätten
sind von Zerstörung bedroht.
fünfzig Jahre alt und stellen eine
potentielle Umweltgefahr dar.
Die Alternative, Erdöl per Lkw
auf Eisenbahn zu befördern, ist
sicherlich nicht weniger gefährlich. Aber die Aktivistinnen und
Aktivisten, die jetzt zeitweilig
den Erdöltransport aus Alberta in
die USA aufgehalten haben,
werden auch gar nicht primär
von der Sorge um die Sicherheit
einer bestimmten Region, sondern um die des ganzen Planeten
getrieben. Ihr Ziel ist die drastische Reduzierung des Verbrauchs an fossilen Energieträgern, weil bei deren Verbrennung Emissionen entstehen, die
zu einer erdgeschichtlich rasanten Erwärmung führen, durch die
die Lebensvoraussetzungen von
Milliarden Menschen bedroht
sind.
Die 50jährige Emily Johnston,
die gemeinsam mit Klapstein
verhaftet wurde, ist bereit, ins
Gefängnis zu gehen: "Ohne
einen radikalen Wandel unsere
Beziehung zur Erde, wird alles,
was wir lieben, verschwinden.
Meine Furcht vor dieser MögZwar liegt die Pipeline nicht in- lichkeit ist weitaus größer als
nerhalb des Reservats, aber des- meine Furcht vor dem Gefängsen Grenzen sind ja auch nicht nis." [5]
naturgegeben, sondern wurde
den Sioux zunächst von den eu- Mindestens 80 Prozent der beropäischen Invasoren, die heute kannten Ressourcen an fossilen
die Mehrheitsgesellschaft bil- Energieträgern dürfen nicht geden, aufgezwungen; wobei das fördert werden, damit die globafür die Pipeline vorgesehene Ge- le Durchschnittstemperatur um
biet nördlich des Reservats dem nicht mehr als zwei Grad gegenindianischen Volk sogar noch bis über der vorindustriellen Zeit
1958 gehört hatte. Es war ihnen steigt. Im UN-Klimaschutzabrechtswidrig weggenommen kommen von Paris wird eine
worden. [4]
Temperaturerhöhung von deutlich unter zwei Grad, möglichst
Kreuz und quer durch die USA 1,5 Grad angestrebt. Der Wert
laufen mehr als vier Millionen wird aber voraussichtlich schon
Kilometer Erdöl- und Erdgaspi- in den nächsten fünf bis zehn
pelines. Viele Rohre sind schon Jahren erreicht, was bedeutet,
Seite 6
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daß jetzt angefangen werden
muß, die fossilen Energieträger
zu reduzieren, und das unter
Hochdruck. Was die Mitglieder
von Climate Direct Action getan
haben, ist illegal, aber deswegen
muß es noch lange nicht illegitim sein.
Anmerkungen:
[1] Sabotiert wurden die Pipelines
4 und 67 des Unternehmens Enbridge in Leonard, Minnesota;
TransCanadas Keystone-Pipeline
in Walhalla, North Dakota; die
Express-Pipeline von Spectra
Energy in Coal Banks Landing,
Montana; und die Trans-Mountain-Pipeline von Kinder-Morgan
in Anacortes, Washington.
[2] http://earthfirstjournal.org/
newswire/2016/10/12/activistsshut-down-all-tar-sands-pipelines-crossing-us-canada-border/
[3] http://www.shutitdown.today/shut_it_down
[4] http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/44979/Im-Wuergegriff-derschwarzen-Schlange
[5] http://www.ecowatch.com/climate-activists-shut-downtar-sands-pipelines2039873407.html
http://www.schattenblick.de/
infopool/umwelt/redakt/
umkl­594.html
Fr, 14. Oktober 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
KINDERBLICK / NATURKUNDE / PFLANZEN
Baum und Zeit zum Leben ...
Der Wald braucht keine Menschen
Der Mensch war schon immer
der größte Feind des Waldes ...
Mehr und mehr Wälder verschwinden von der Erdoberfläche. Ihre Vernichtung hat mehrere Ursachen. Eine davon währt
schon so lange wie es Menschen
gibt, die in Siedlungen leben und
Landwirtschaft betreiben. Um
Getreide, Kartoffeln, Gemüse und
vieles mehr anzubauen, benötigen
sie Landflächen und für ihre Kühe, Schweine und Schafe Weideland.
Da wo Menschen sesshaft werden,
muss der Wald weichen. Um Hütten und Häuser bauen zu können,
ist freies Land erforderlich und
Holz - das lange Zeit das allerwichtigste Baumaterial war. Daraus wurden Schiffe, Häuser,
Brücken, Fässer, Möbel, Wagen,
Kutschen, Windmühlen und vieles
mehr hergestellt. Dazu zählten
auch Dinge, die im Haushalt Verwendung fanden wie beispielsweise Holzteller, Besteck, Kisten oder
Regale. Einen wirklich gewaltigen
Holzverbrauch beanspruchte der
Bau von Schiffen, sowohl von
Kriegsschiffen wie auch von Handelsschiffen und Booten. Bis in die
heutige Zeit ist der Mensch der
größte Feind des Waldes.
Waldvernichtung in Indonesien
Foto: 2007, by Aidenvironment,
2006 (flickr:Riau flickr
user:Wakx) [CC BY­SA 2.0
(http://creativecommons.org/lice
nses/by­sa/2.0)], via Wikimedia
Commons
ßerdem wird es für die Papierherstellung verwendet. Seltene, langsam wachsende Bäume liefern die
sogenannten Edelhölzer, mit denen ein reger Handel getrieben
wird. Bei ihrem Verkauf lassen
sich unglaublich hohe Preise erzielen. Eigentlich sollte das Fällen gerade dieser Bäumen von
den Regierungen genehmigt werden, damit nicht zu viele abgeholzt werden. Doch leider wächst
die Zahl der Leute, die ohne die... und daran scheint sich nichts se Genehmigungen einfach nach
Belieben gerade solche alten, ehrzu ändern
würdigen Bäume wegen ihres
Immer noch zählt Holz zu den Holzes absägen, um es teuer zu
wichtigsten Baumaterialien. Au- verkaufen.
Fr, 14. Oktober 2016
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Aber der Wald wird noch aus anderen Gründen zerstört. In Indonesien beispielsweise werden immer
mehr Palmölplantagen angepflanzt.
Das Palmkernöl wird bei der Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet, aber auch für industrielle
Zwecke eingesetzt und in jüngster
Zeit wird es auch für die Produktion von Biokraftstoff benutzt. Um
an ein dafür geeignetes Landstück
zu gelangen, werden oft Waldbrände gelegt, in denen unsagbar viele
Bäume ihr Leben lassen.
Auch der Bau von Straßen, die
zum Beispiel in Brasilien das
Amazonasgebiet durchschneiden,
reißt breite Schneisen in das dicht
bewaldete Land. Und der Straßenbau hat Folgen, denn jetzt
können die gefällten Baumstämme, Rohstoffe oder Baumaterialien auf großen, schweren Lastfahrzeugen transportiert werden.
In der Nähe solcher Straßen sieSeite 7
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deln sich Menschen an, denn nun
können Holzfäller und Viehzüchter viel leichter in zuvor schwer
zugängliche und unberührte
Waldgebiete vordringen. Sie beanspruchen ebenfalls Waldfläche
für ihre Häuser und eine dazu gehörende Landwirtschaft für ihre
Versorgung. All dies geschieht
auf der ganzen Welt. Die größten
Waldverluste gibt es in Indonesien, in Russland, Brasilien, Mexiko und vielen Ländern Afrikas.
Doch auch in Spanien, Portugal,
Griechenland und Italien verschwindet der Wald.
Das Abholzen des Regenwaldes
ist besonders schlimm. Zwar bedeckt er nur etwa 7% der Erdoberfläche, doch leben in ihm
50% aller Tier- und Pflanzenarten
der Erde. Sie verlieren durch die
Waldvernichtung ihren Lebensraum, was zum Aussterben ungeheuer vieler Arten führt. Aber
auch zahlreiche Menschen, die in
Stammesgemeinschaften in und
von dem Regenwald leben, verlieren ihre Heimstatt.
Brandrodung in Mexiko
Foto: 2005, by Jami Dwyer
[Public domain],
via Wikimedia Commons
speichert werden, ebenso wie im
Waldboden. Zudem filtern Wurzeln, Moose und Büsche Schadstoffe aus dem Wasser und geben
es gereinigt an den Waldboden ab.
Das Grundwasser unter Wäldern
hat in den meisten Fällen TrinkSeit der letzten Eiszeit wurden ca. wasserqualität. Wälder sind also
80% der einst wachsenden Wäl- weltweit für ein stabiles Klima
der auf der Erde gerodet. Allein und sauberes Wasser wichtig.
im letzten Jahrhundert verschwanden 1,5 Millionen Quadratkilometer Waldfläche von unserem Planeten, was beinahe der
Landfläche der Mongolei entspricht. Das Ausmaß der Waldvernichtung ist so stark angewachsen, dass seine Auswirkungen weltweit zu spüren sind.
Denn durch die Wälder wird nicht
nur die Luft von Staub und anderen Schmutzteilchen gereinigt,
auch das schädliche Kohlendioxid, das in immer größeren Mengen an die Atmosphäre abgeben
wird, kann in den Bäumen und
anderen Pflanzen des Waldes geSeite 8
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Gegen den Waldverlust überall
neue Bäume pflanzen - geht
das?
Nun könnte man sagen, wenn
Wälder vernichtet werden, dann
muss man neue Bäume pflanzen.
Die Idee ist bestimmt gut, aber sie
bringt viele Probleme mit sich.
Denn die Bäume können nur noch
Ein typisches entwaldetes
Gebiet im Mittelmeerraum
Foto: by self (Own work)
CC­BY­SA­3.0
Fr, 14. Oktober 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
in anderen freien Gebieten angepflanzt werden, da ihr eigentlicher Stammplatz durch Straßen,
Plantagen, Gebäude oder die
Landwirtschaft besetzt bleibt. Wo
also wird man neue Bäume ansiedeln? Können sie dort gedeihen,
wo von Natur aus eigentlich keine Bäume wachsen würden? Was
getan werden kann und welche
Probleme dabei auftreten, zeigt
das Beispiel China.
Chinas Grüne Mauer
China hat mit den Folgen von der
Abholzung weiter Teile seiner
Wälder zu kämpfen. Menschen
besiedelten die neu entstandenen
Flächen, bauten Städte und Industrieanlagen, die gemeinsam mit
der Landwirtschaft Unmengen
Wasser verbrauchten und den
Grundwasserspiegel absinken und
sogar Flüsse versiegen ließen. Der
Boden laugte aus, wurde unfruchtbar und trocken, die Bodenkrume wurde durch starke Winde
abgetragen und die Wüsten Gobi
und Taklamakan breiteten sich
weiter aus. Sandstürme trieben
immer größere Mengen Sand vor
sich her und erreichten selbst die
Megastadt Peking. Es musste
dringend etwas getan werden.
1978 wurde das weltweit größte
Wiederaufforstungsprogramm
gestartet. Parallel zur berühmten
Chinesischen Mauer sollen bis
zum Jahr 2050 auf einem 4.500
km langen und 100 km breitem
Landgürtel Bäume angesiedelt
werden. Zunächst wurden Gräser
und Büsche angepflanzt, die mit
dem Sand und dem trockenen Klima gut zurechtkommen. Sie befestigten den Boden. Dann wurden
geeignete Bäume ausgesucht, die
ebenfalls genügsam und einigerFr, 14. Oktober 2016
maßen unempfindlich gegen Wüstensand sind. Auch sollten sie
mit wenig Wasser auskommen
und außerdem schnell wachsen.
Pappeln und Tamarisken [1] zeigten sich als widerstandsfähig und
wurden in großer Zahl angepflanzt. Doch in einigen Gebieten
waren die Bedingungen noch
schlechter. Die jungen Bäume
mussten bewässert werden, damit
sie überhaupt eine Chance zum
Großwerden bekamen. Anfänglich wurden auch Fehler gemacht.
So pflanzte man Pappeln in
großen Monokulturen an, die
dann in großer Zahl einem Schädling zum Opfer fielen. Daraufhin
wurden nur noch Mischwälder
angelegt. Trotzdem nahmen und
nehmen die Probleme kein Ende.
Im Jahr 2000 zum Beispiel starben 70% der vor 20 Jahren gepflanzten und schon ziemlich
groß gewachsenen Weiden und
Pappeln an einer Krankheit (Anoplophora).
Und das ist ein weiterer Punkt,
der mit beachtet werden muss.
Bäume brauchen Zeit zum Wachsen. 20, 30, 50 Jahre können vergehen, bis ein Baum als Erwachsener gelten kann - und für ihn
selbst ist das nicht einmal viel.
Bäume pflanzen ist mit Sicherheit gut, aber nicht unproblematisch und es erfordert viel Wasser, wo es kaum etwas gibt und
viele Menschenhände, die sich
um die Bäume kümmern. In China ist jeder Bürger von 11 - 60
Jahren verpflichtet, in seinem
Leben 3 bis 5 Bäume zu pflanzen
oder ein Bußgeld zu zahlen. Bei
einer so großen Bevölkerungszahl wie die Chinas wären das
schon eine ganze Menge Bäume.
Aber wie gesagt, ohne Einschränkungen und Rückschläge
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durch Baumsterben und Wiederanpflanzen wird es wohl nicht
durchzusetzen sein.
Bäume pflanzen ein Beispiel auch für andere
Länder?
Trotz der Rückschläge ist das chinesische Baumpflanzungsprojekt
auf jeden Fall begrüßenswert und
nach seinem Vorbild sollen auch
im Osten Afrikas in der trockenen
Sahel Zone ca. 12 Millionen
Hektar Wald entstehen. Länder wie
Senegal, Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger, um nur einige zu
nennen, nehmen an diesem Aufforstungsprojekt teil. Sie wollen
verhindern, dass sich in Afrika die
Wüsten weiter ausbreiten und immer mehr Ackerland verloren geht.
Weitere große Baumverluste entstehen dadurch, dass für viele arme
Menschen Brennholz die einzige
Energiequelle ist. Wenn sie kochen
oder sich wärmen wollen, brauchen
sie Holz. Zudem ist die Herstellung
von Holzkohle, die sie aufMärkten
verkaufen können, ihre einzige Einnahmequelle. All diese Probleme
sollten bei dem Projekt "Bäume
pflanzen" mit berücksichtigt werden.
Wäre es nicht am besten, wenn
man die weltweite Waldvernichtung stoppt? Doch Holz
wird der Mensch weiterhin benötigen. Was also kann unternommen werden? Was gilt es
alles zu bedenken, sowohl beim
Bäumepflanzen als auch beim
Holzverbrauch? Das sind viele
Fragen und einfache Antworten
liegen dafür nicht bereit. Aber
vielleicht ist ein Anfang damit
gemacht, dass sich möglichst
viele Menschen überhaupt im
Klaren darüber sind, wie wichtig die Wälder für das Leben auf
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Elektronische Zeitung Schattenblick
der Erde sind. Vielleicht gibt das einen
Anstoß für einen
achtsamen Umgang
mit Holz und all den
Dingen, die aus Holz
hergestellt werden.
Anmerkung:
[1] Tamarix, Tamarisken: sind gegen Sandstürme resistente und
auch auf Salz- oder
Kalkböden gedeihende
Sträucher, die einen bis
drei Meter hoch werden.
Diesem Artikel liegen folgende
Quellen zugrunde:
http://www.spektrum.de/news/chinas-grossen-gruene-mauer-bremst-wuestenaus/1323255
http://www.spektrum.de/magazin/landwirtschaft-die-grosse-gruene-mauer/13144689
http://www.naturwelt.org/welthunger/der-wald/die-große-grüne-chinesische-mauer/
http://german.china.org.cn/german/23248.htm
Aufforsten in China: An einem Steilhang wurden vor
Wind schützende Einfassungen aus mit der Hand
aufgeschichteten Bruchstein geschaffen, in denen die
Jungpflanzen gesetzt wurden
Foto: 1997, by Earnest B (Own work)
[CC BY­SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by­
sa/3.0)], via Wikimedia Commons
UNTERHALTUNG / PERRY RHODAN / ERSTAUFLAGE
Zusammenfassung der Erstauflage von Perry Rhodan Nr. 2875
Die vereiste Galaxis
von Christian Montillon
Perry Rhodans und Pey
Ceyans Bewußtseine befinden
sich im Sextadim-Banner des tiuphorischen
Sterngewerks
SHEZZERKUD. Um nicht vollkommen vom Catiuphat aufgesogen zu werden, stellen sie sich eine Scheinwelt vor, in der sie leben. Perry Rhodan denkt an seine Kinder und deren Mütter. Seine Seele sehnt sich nach Halt,
den sie nicht finden kann. Des(SB)
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halb sucht sein Bewußtsein den
Schlaf, der ihm die Verheißung
von Trost verspricht. Im Schlaf
kann er vergessen, wo er ist,
denn je mehr er sich gedanklich
entfernt, desto mehr verblaßt das
Catiuphat. Wenn sein Bewußtsein wieder erwacht, hat er alles
Erlebte vergessen und Pey Ceyan, die eine gewisse Parabegabung hat und in der Lage ist, sich
im Catiuphat zu verankern, holt
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ihn immer wieder zurück und
hilft ihm, sich zurechtzufinden.
Beide wissen jedoch nicht, wieviel Zeit seit ihrem physischen
Tod vergangen ist. Sie machen es
sich zur Aufgabe, das Catiuphat
zu erkunden.
Das Catiuphat existiert in mehreren Stufen, die in konzentrischen
Kreisen immer weiter nach innen
führen. Die äußerste Schicht wird
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Torus I oder Kinderstufe genannt,
weil dort die Bewußtseine ankommen, die in die SextadimBanner geschickt werden. Diese
Bewußtseine sind voller Angst,
doch es gibt die Trostreichen, die
sich ihrer annehmen und sie zu
Torus II weiterleiten.
Weil Perry Rhodan und Pey-Ceyan sich nicht ins Catiuphat einfügen wollen, werden sie zum Störfaktor, der ausgemerzt werden
muß. Ein Trostreicher verfolgt
sie. Da kommt ihnen unverhofft
ein Tiuphore zu Hilfe - ein Orakel-Page, der befugt ist, den
Trostreichen in seine Schranken
zu weisen. Es handelt sich um Attilar Leccore, der in der Gestalt
des Orakel-Pagen Paqar Taxmapu auf der CIPPACOTNAL
Dienst tut. Dort ist er über das
Sternenbanner ins Catiuphat eingetreten und bis ins Sternenbanner der SHEZZERKUD vorgedrungen. Er informiert Perry
Rhodan und Pey Ceyan über den
Ausgang der Schlacht in der
Milchstraße und darüber, daß bereits zwei Jahre seit ihrem Tod
vergangen sind.
Die Flotte der Tiuphoren, die aus
20.000 Sterngewerken besteht,
die die Schlacht überstanden haben, befindet sich seit Monaten
dreieinhalb Millionen Lichtjahre
von der Milchstraße entfernt im
Leerraum. Die SHEZZERKUD
wurde durch Julian Tifflors
MOCKINGBIRD so stark beschädigt, daß sie repariert werden
muß. Das Ziel der Flotte ist die
131 Millionen Lichtjahre von der
Milchstraße entfernte Galaxie Orpleyd. Von dort ist die SHEZZERKUD gekommen. Mit Ausnahme der RAS TSCHUBAI
kann kein Schiff, das der Milchstraße derzeit zur Verfügung
Fr, 14. Oktober 2016
steht, diese Entfernung zurücklegen. Doch die RAS TSCHUBAI
ist noch immer so schwer beschädigt, daß sie noch lange nicht wieder einsatzbereit ist.
Auch die Sterngewerke, die
durch den Zeitriß aus der Vergangenheit gekommen sind, können
eine derart große Entfernung
nicht aus eigener Kraft überwinden. Nur die SHEZZERKUD ist
dazu in der Lage, weil sie über eine besondere Technologie verfügt. Zusammen mit einem kleineren Begleitschiff, der PEZZWYNEC, kann unter hohem
Energieaufwand eine SextadimHalbspurtrasse geöffnet werden,
über die diese Entfernung überbrückt werden kann. Doch müssen dafür die Triebwerke so vieler Sterngewerke wie möglich
umgerüstet werden. Sie erhalten
einen Sextadim-Movator, mit
dem sie sich in der SextadimHalbspurtrasse bewegen können.
Für diese Umbauten wird ein Jahr
veranschlagt. In dieser Zeit muß
es Perry Rhodan und Pey-Ceyan
also gelingen, in ihre Körper zurückzukehren, wenn sie eine
Chance haben sollen, in die
Milchstraße zurückzugelangen.
Attilar Leccore hat bisher noch
nicht sehr viel über die SHEZZERKUD herausfinden können,
denn der Ruf zur Sammlung hat
alle Tiuphoren derart erschüttert,
daß sie an nichts anderes mehr
denken. Sie warten seit unzähligen Generationen darauf und für
viele war es nur noch Teil einer
Prophezeiung, auf deren Erfüllung sie zu ihren Lebzeiten nie
ernstlich gehofft haben.
Leccore führt Perry Rhodan und
Pey-Ceyan in sein Refugium, das
er sich im Sternenbanner der CIPwww.schattenblick.de
PACOTNAL eingerichtet hat. Er
will versuchen, sich der Körper
der beiden zu bemächtigen, was
sich als besonders schwierig herausstellt, denn um sich ihrer annehmen zu können, müßten sie
auf die CIPPACOTNAL gebracht
werden, weil sich nur dort Paqar
Taxmapu alias Attilar Leccore in
körperlicher Gestalt befindet. Außerdem ist um diese beiden Körper auch noch ein Kampf zwischen zwei Tiuphoren entbrannt.
Der Xenoermittler Shoer Venyeth
will die Leichen von Perry Rhodan und Pey Ceyan gegen den
Willen Knaudhs, des Orakel-Pagen der SHEZZERKUD, in
Kryostase erhalten. Üblicherweise werden die Leichen, deren
Bewußtseine in das Catiuphat
übergehen, desintegriert, doch
der Zellaktivatorchip und das
Armband mit der Dakkar-Spanne
haben das Interesse des Xenoermittlers geweckt. Beides stellt in
höchstem Maße entwickelte
Technologie dar, die dem Volk
der Tiuphoren gerade in der aktuellen Situation helfen kann.
Schließlich ist der Ruf zur
Sammlung ergangen. Für Shoer
Venyeth ist es kein Zufall, daß
diese Geräte ausgerechnet zu
diesem Zeitpunkt aufgetaucht
sind. Er will die Körper, die er
'Basen für Geistkomponenten'
nennt, untersuchen. Knaudh ist
der Ansicht, es bringe Unruhe ins
Catiuphat, wenn die Basen
künstlich am Leben erhalten
werden. Er versucht sogar, mit
Kampfrobotern das Labor zu
stürmen, in dem die Körper von
Perry Rhodan und Pey-Ceyan in
Kryostase liegen. Der Caradocc
Paddkavu Yolloc hält sich aus
dem Disput heraus und empfiehlt,
den Streit entscheiden zu lassen.
Dies ist eine alte tiuphorische
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Tradition, bei der die beiden kommt Perry also in den Genuß
Kontrahenten versuchen, sich ge- eines Extrasinns.
genseitig zu übertrumpfen.
Einzug in einen TiuphorenkörLeccore kommt zugute, daß er per zu halten, ist nicht so einsich in dieser Auseinanderset- fach. Ein erster Versuch scheizung als Soccral anbieten kann. tert. Doch kann klappt es. Und
Alten tiuphorischen Überliefe- so kann Perry Rhodan in Taxmarungen zufolge ist dies ein Ele- pus Gestalt und ausgestattet mit
ment des Streits aus der Zeit vor den Fähigkeiten eines Koda Arader Erlösung von ihrem Heimat- tier aktiv werden. Eine weitere
planeten. Als Soccral bezeichnen Herausforderung ist, das Verdie Streit-Philosophen einen un- trauen des Ysicc Moizen zu geverhofft an die Konfliktparteien winnen, der merkt, daß sich sein
herantretenden Fremden, der ge- Herr verändert hat. Ein solches
wissermaßen das Schicksal ist, Tier ermöglicht es einem Orakel
das einen neuen Blickwinkel in als einzigem Tiuphoren, schon
einem festgefahrenen Streit öff- zu Lebzeiten ins Catiuphat einnet. Leccore gibt in der Gestalt zutauchen und sich darin zu bevon Paqar Taxmapu vor, als künf- wegen.
tiges Orakel der CIPPACOTNAL
Einblick in das Sterngewerk der Taxmapu (alias Leccore alias PerSHEZZERKUD nehmen zu wol- ry Rhodan) kann den Caradocc
len. Den Xenoermittler Shoer Ve- der CIPPACOTNAL davon übernyeth bittet er, die Körperbasen zeugen, daß es wichtig ist, die
berühren zu dürfen, um heraus- Körper Perry Rhodans und Peyzufinden, ob er Harmoniestörun- Ceyans an Bord zu holen, damit
gen erfühlen kann, die für Irrita- er sie als Druckmittel gegen die
tionen im Catiuphat verantwort- Bewußtseine der beiden, die sich
lich sein können. Der Terraner nicht in das Catiuphat einfügen
und die Larin sind durch glatte wollen, einsetzen kann. Doch zuHerzdurchschüsse getötet wor- vor muß Urccale, das amtierende
den. Wenn man sie aus der Kryo- Orakel der CIPPACOTNAL,
stase holt und umgehend medizi- überzeugt werden. Es soll sich
nisch versorgt, können sie wieder selbst ein Bild der beiden Geistkomponenten machen. Perry
geheilt werden.
Rhodan und Pey-Ceyan spielen
Tatsächlich geht es Leccore dar- ihm vor, wahnsinnig zu sein. Als
um, von Perry Rhodans Gehirn Urccale Perry Rhodan berührt,
ein Templat zu erstellen. Dies in- zuckt von dort plötzlich ein Blitz
tegriert er in die Taxmapu-Gestalt hinauf bis in den Himmel. Die
und stellt es dem Perry-Bewußt- Wolken reißen auf und es regnet
sein zur Verfügung. So ist es Per- Energie. Ein Spalt tut sich auf, in
ry Rhodan möglich, den Taxma- den Urccale hineingezerrt wird
pu-Körper in seinem Sinne zu und mit den an Perry Rhdoan gesteuern. Attilar Leccore kehrt in richteten Worten verschwindet:
das Catiuphat zurück und läßt nur "Was bist du?"
einen kleinen Teil seines Selbst in
Taxmapus Körper zurück. Dieser Leccore spürt, daß das Catiuphat
begleitet Perry Rhodan als Stim- auf die Zusammenkunft Perry
me aus dem Hintergrund. So Rhodans mit dem Orakel reagiert
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hat. Etwas an Perry Rhodan ist
anders. Urccale hat den Halt verloren, als er ihn berührt hat. Er
konnte sich nicht mehr verorten
und ist abgestürzt. Der Riß verbreitert sich und reicht hinab bis
in den fünften Torus. Pey-Ceyan
sieht eine vereiste Galaxie mit einem Gürtel aus Staub. Eine fremde Welt, ein Gefilde, das sich wild
und kalt anfühlt. Von dort, so
meint sie, kommt das Catiuphat.
Perry Rhodan kann in der Gestalt
Taxmapus den Caradocc der CIPPACOTNAL, Maxal Xommot,
davon überzeugen, daß die zwei
rebellierenden Geistkomponenten
nicht beseitigt werden dürfen,
weil sie zu wertvoll sind. Sie
könnten Erstaunliches leisten. Er
wird zum Orakel der CIPPACOTNAL ernannt und erhält die Erlaubnis, auf die SHEZZERKUD
überzuwechseln.
Shoer Venyeth gestattet es Paqar
Taxmapu ein weiteres Mal, die
Körperbasen zu berühren. Perry
Rhodan fällt es schwer, beim Anblick seines toten Körpers die Ruhe zu bewahren. Er stellt fest, daß
sich die Dakkar-Spanne nicht
mehr am Handgelenk der Leiche
befindet. Venyeth hat das Armband außerhalb des Labors in Sicherheit gebracht. Taxmapu/Rhodan erwirbt sich das Vertrauen des
Xenoermittlers, indem er ihm
wertvolle Vorschläge zur Verbesserung seines Fallensystems gibt,
das Knaudh davon abhalten soll,
in das Labor vorzudringen.
Perry vermutet, daß Venyeth die
Dakkar-Spanne in seinen Privatgemächern aufbewahrt hat. Er
will sie stehlen und den Verdacht
auf Knaudh lenken. Dafür muß er
aber zunächst ein Templat des
Orakel-Pagen der SHEZZERFr, 14. Oktober 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
KUD anfertigen, was nicht ohne
körperlichen Kontakt funktioniert. Also sucht er Verssidai Happuru, das Orakel der SHEZZERKUD, auf. Happuru bedauert es,
daß sein Page sich so sehr in den
unseligen Streit mit Venyeth verstrickt hat, daß er seine eigentlichen Aufgaben vernachlässigt.
Taxmapu bietet sich an, mit
Knaudh zu sprechen, woraufhin
der Page gerufen wird. Bei der
Verabschiedung berühren sich
Knaudh und Taxmapu/Rhodan/Leccore. Zwar fällt der Kontakt zu kurz aus, um ein vollständiges Templat von Knaudh zu erstellen, doch es reicht, um die Gestalt nachzubilden. Überwachungskameras nehmen den Einbruch des angeblichen Knaudh in
Venyeths Privaträume auf, so daß
dessen Schuld bewiesen ist.
Die Funktionsweise der DakkarSpanne muß von Perry Rhodan
allerdings erst noch erforscht
werden. Venyeths Aufzeichnungen zu dem Gerät liefern wertvolle Hinweise. Die Dakkar-Spanne
ist auf die Gedankenimpulse Perry Rhodans ausgerichtet. Er
braucht lediglich an eine bestimmte Stelle denken, und schon
befindet er sich dort. Leider auch
mit den Füßen in fester Materie.
Mehrere Tage sind nötig, um die
Verletzungen zu heilen, die der
Medoroboter notgedrungen verursacht, als er Taxmapus Füße aus
dem Boden schneidet.
Perry Rhodan findet heraus, daß
Moizen die Aufgabe hat, Intuition zu vermitteln. Der Ysicc hilft
ihm dabei, die Dakkar-Spanne
richtig einzusetzen. Wenn Perry
wirklich seinen und Pey-Ceyans
Körper stehlen will, muß er trainieren, den Fiktivtransmitter mit
einem zusätzlichen Gewicht zu
benutzen. Doch beim ersten VerFr, 14. Oktober 2016
such mit Moizen in die SHEZZERKUD zu springen, landen die
beiden ungeschützt im All und
wären um ein Haar gestorben.
Rhodan muß die zwei Minuten,
die ein Körper im Weltraum aushalten kann, fast vollständig ausschöpfen, bis es ihm gelingt, weiterzuspringen und in der SHEZZERKUD zu landen.
Da er selbst Venyeths Fallensystem optimiert hat, weiß er, wie er
es umgehen kann. In Knaudhs
Gestalt überwältigt er Venyeth,
bringt die Körper in die CIPPACOTNAL und lässt es so aussehen, als habe Knaudh sie desintegriert.
Unter Taxmapus Aufsicht, dessen
Gestalt wieder vollständig von
Leccore bewohnt wird, können
Perry Rhodans und Pey-Ceyans
Körper nun heilen. Ein Medoroboter züchtet ihnen aus Eigengewebe neue Herzen. Doch das wird
Monate dauern. Zu lange, denn
am 18. Juli 1522 NGZ fliegt die
tiuphorische Flotte in die Sextadim-Halbspurtrasse ein. Vorläufig
können Perry Rhodan, Pey-Ceyan und Attilar Leccore also nicht
in die Milchstraße zurückkehren.
Sie finden sich damit ab, nach Orpleyd zu fliegen - 131 Millionen
Lichtjahre von der Milchstraße
entfernt. Eine gigantische
Strecke, die sie niemals aus eigener Kraft zurückkehren können.
Also brauchen sie in der Ferne
Verbündete.
Attilar Leccore berichtet, daß die
Stimmung an Bord merkwürdig
ist. Die Tiuphoren ekeln sich vor
Orpleyd. Ihre ganze Zeitrechnung
basiert auf der Erlösung von ihrer
planetengebundenen Existenz.
Leccore vermutet, daß sie nicht
losgeflogen sind, um heimzukehwww.schattenblick.de
ren, sondern um ihre Heimatgalaxis zu zerstören und zu bestatten.
Die Tiuphoren wollen die gesamte Sterneninsel in ein intergalaktisches Massengrab verwandeln,
in eine Sternengruft.
Perry Rhodan und Pey-Ceyan
wollen mehr über die Sterneninsel herausfinden, die die Larin im
Catiuphat als vereiste Galaxis gesehen hat. Sie müssen tiefer ins
Catiuphat vordringen - bis Torus
V, wo sie den Schatten von etwas
Uraltem, Vorzeitigem erahnen
konnten. Von etwas, das mehr
über die Tiuphoren weiß ...
http://www.schattenblick.de/
infopool/unterhlt/perry/
pr2874.html
SCHACH - SPHINX
Die Säge gehört
neben die Geige
Die Säge gehört neben die Geige, so einmal ein Diplomingenieur, der damit, Meilensteine
umstürzend, meinte, daß jede
Kunst nur soviel an Gewicht und
Bedeutung besitze, wie sie ich
ihren Sinn für das Praktische bewahre. Nun kann das Schachspiel vielerlei psychologisch gestützte Erkenntnisse als Schutz
und Schild auffahren. Schach
fördere die Konzentrationsfähigkeit, helfe, das Abstrahieren
leichter zu erlernen, und zügele
die im Menschen latent vorhandenen Aggressionen. Doch dieser Ingenieur ließ sich von dergleichen trockenen Gründen
nicht beeindrucken, beharrte
weiterhin auf seinen bequemen
Standpunkt und wies mit hochSeite 13
Elektronische Zeitung Schattenblick
Bauer - Gohlner
Berlin 1956
gezogener Augenbraue immer
wieder darauf hin, daß das
Schachspiel im praktischen Leben keinen Nutzen habe außer
den, die Langeweile halbwegs zu
verscheuchen, wenngleich als
Nachteil bliebe, daß der Kopfmit
schwer verdaulichen Gedanken
zubetoniert würde. An diesem
Punkt setzte die Belagerung seiner Argumente an mit der Frage,
was er denn so in seiner Freizeit
treibe. Nachdem die allgemeinen
Ausflüchte, er würde viel lesen,
Fachliteratur zumeist, nebenher
sich mit brandaktuellen Fragen
der Gegenwart auseinandersetzen und nicht zuletzt alles Erdenkliche tun, um "mental" nicht
einzurosten, aus dem Weg geräumt waren, war zu erfahren,
daß er am liebsten kegeln gehe
im geselligen Freundeskreis. Ein
Kegelbruder also, einer, der sich
den Kopf freihält für das Wesentliche! Kurzum: Man mußte diesem Menschen einfach recht geben nach dem alten Satz des
Preußenkönigs, daß ein jeder
nach seiner Fasson glücklich
werde. Das heutige Rätsel der
Sphinx wartet denn auch mit der
wißbegierigen Frage auf, wie es
Meister Bauer mit den weißen
Steinen fertigbrachte, den
schwarzen König aus der FeSeite 14
stung herauszuholen, damit er ins Auge fiel. Dann, nachdem er sich
nicht vor Langeweile umkomme, von den Umständen überzeugt hatte,
spielte er 1.Lb2-a3! Tb4xb1 2.Dc1Wanderer?
h6+!! Kg7xh6 - 2...Kg7-f7 3.Dh6f8# - 3.La3-f8+, worauf sein
Auflösung des letzten
Kontrahent Schoris die Waffen
Sphinx­Rätsels:
streckte wegen 3...Kh6-h5 4.Lf1-e2+
Meister Ahues zögerte noch und Kh5- g5 5.h2-h4#
sann darüber nach, ob der weiße
Läufer auf b2 tatsächlich gefesselt http://www.schattenblick.de/
infopool/schach/schach/
sei, als ihm plötzlich die wüstenleere
sph05987.html
Verlassenheit des schwarzen Königs
DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN
Und morgen, den 14. Oktober 2016
+++ Vorhersage für den 14.10.2016 bis zum 15.10.2016 +++
Wind bläst heute denkbar kalt,
Wolkenfeld trifft Sonnenschein,
nichts macht vor Frosch Jean-Luc halt,
doch bleibt er zurück allein.
© 2016 by Schattenblick
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Fr, 14. Oktober 2016