Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag POLITIK / KOMMENTAR Rückführung nach Afghanistan Abschiebung in die Hölle (SB) Herrscht nicht Krieg in Afghanistan? Das deutsche Parlament stimmt morgen der Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr zu, die im Norden des Landes die Verantwortung für den NATO-Einsatz trägt. Rund 800 deutsche Soldaten sowie 1000 weitere aus 20 Partnerländern sind in einem großen und hoch gesicherten Stützpunkt ... (S. 5) Elektronische Zeitung Schattenblick Donnerstag, 15. Dezember 2016 poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Gericht in Brasilien: Indigene müssen Staudamm Teles Pires zustimmen von Christian Russau SCHACH / MELDUNG Simultan auf beiden Seiten Neuer Weltrekord in Prag (SB) In früheren Zeiten war es nicht unüblich, daß Schachmeister den Kontakt zum Publikum geradezu gesucht haben. Nur von Ferne oder durch Glasscheiben getrennt eine Partie zu beobachten hat weniger Reiz, als wenn man mit einem Meister ... (S. 6) DIENSTE / KALENDER ... (Seite 4) Der Staudamm Teles Pires auf einer Aufnahme von 2015 Foto: UHE TELES PIRES, Luftaufnahme via flickr (CC BYNCSA 2.0) https://creativecommons.org/ licenses/byncsa/2.0/ (5. Dezember, amerika21) - Ein brasilianisches Bundesgericht, zuständig für die Großregion Amazonien, hat Anfang Dezember in einem von der Bundesstaatsanwaltschaft angestrengten Prozess in zweiter Instanz entschieden [1], dass das seit Ende 2015 in Betrieb befindliche Wasserkraftwerk Teles Pires [2] am gleichnamigen Fluss die Rechte der vom Staudamm betroffenen Indigenen Kayabi, Munduruku und Apiaká verletzt. Das Gericht ordnete an, dass die Indigenen gemäß der freien, vorherigen und informierten Zustimmung nach der Definition der ILO Konvention Nr. 169 befragt und um Zustimmung gebeten werden müssen. Eine solche Befragung und das Einholen der erforderlichen Zustimmung sei weder durch die brasilianische Regierung noch durch den Betreiber des Wasserkraftwerks eingeholt worden, so das Gericht nun in zweiter Instanz, nachdem zuvor die Bundesregierung und die Staudamm-Betreiberin gegen die gleich ausgefallene, erstinstanzliche Verurteilung Widerspruch eingelegt hatten. Elektronische Zeitung Schattenblick Rechtskonstrukt aus der Mili- Regeln der ILO-Konvention 169 tig und abschließend entschieden tärdiktatur hebelt Urteil aus unerlässlich. werden. Doch wann, das regelt das Gesetz nicht. So wies der Das Gericht erklärte zudem die Das Urteil ist zwar nun rechts- Bundesstaatsanwalt Felício Pondurch die Umweltbehörde Ibama kräftig, gleichwohl kann es nicht tes in seinem Plädoyer darauf hin, erteilte Baugenehmigung für vollstreckt werden. Das hängt mit dass "wir in allen Instanzen gerechtswidrig und folgte darin der der sogenannten Suspensão de se- wonnen haben, dass der StauStaatsanwältin Eliana Torelly, die gurança zusammen. Diese steht damm nicht ohne die vorherige in ihrem Plädoyer in der Gerichts- für den Verweis auf vermeintlich Konsultation der Indigenen geverhandlung der zweiten Instanz höherwertigem, nationalem Inter- baut werden darf. Aber das Bauerklärt hatte, dass das Wasserkraft- esse. Die Suspensão de segurança vorhaben wurde dennoch zum werk Teles Pires "die Verringerung basiert auf einem Gesetz noch aus Abschluss gebracht. Die Indigeder Fischarten, die Verseuchung der Zeit der Militärdiktatur. Die- nen leiden unter Krankheiten, die des Flusswassers, Abholzung von se Rechtsnorm aus dem Jahre sie zuvor nicht hatten. Und das alRegenwald zur Folge gehabt und 1964 definiert, dass das Außer- les infolge einer politischen Entdie natürlichen Ressourcen in Mit- kraftsetzen eigentlich verfas- scheidung im Sinne der Susleidenschaft gezogen" habe. sungsrechtlich vorgesehener Prin- pensão de segurança, einem Rechtskonstrukt aus der Militärdiktatur, das es in einem demokratischen Land nicht geben dürfte." Die Staudammbetreiberfirma Companhia Hidrelétrica Teles Pires S/A gehört jeweils zu 24,5 Prozent den staatlichen Unternehmen Eletrobras-Eletrosul und EletrobrasFurnas, zu 0,9 Prozent der privaten Firma Odebrecht Energia und 50,1 Prozent der Firma Neoenergia. Letztere wiederum gehört zu 49,01 Prozent dem Pensionsfonds der Banco do Brasil, der Caixa de Previdência dos Funcionários do Banco do Brasil (Previ), der Banco do ... und eine Aufnahme aus dem zipien mit dem Verweis auf hö- Brasil zu 11,99 Prozent und zu 39 Jahr 2012 herwertige nationale Interessen Prozent der spanischen Iberdrola. Foto: PAC, via flickr durch die Regierung durchgesetzt (CC BYNCSA 2.0) werden kann. Dazu muss nur ein Den Bau des umstrittenen Stauhttps://creativecommons.org/ Mitglied des Obersten Gerichts- damms Pires hat die deutsche licenses/byncsa/2.0/ hofs eine diesbezügliche Eingabe Münchener Rückversicherungsmachen, so dass der Bau des be- gesellschaft gegen Schäden rückDas Gericht führte in seiner Ur- treffenden Projekts vorerst durch versichert. teilsbegründung zudem an, dass keine Gerichtsurteile behindert durch den Staudammbau und die werden darf. Anmerkungen: Flutung von 150 Quadratkilometern Landschaft die Wasserfälle Sete Quedas zerstört wurden. Bauvorhaben wurde dennoch [1] http://www.mpf.mp.br/regiao1/sala-de-imprensa/noticiasDiese seien aber, so das Gericht, zum Abschluss gebracht r1/por-unanimidade-tribunal-orfür die indigenen Munduruku heilige Orte. Daher sei eine Befra- Dennoch muss auch diese Recht- dena-consulta-previa-aos-indigung und Zustimmung nach den seingabe irgendwann rechtskräf- genas-para-a-usina-teles-pires Seite 2 www.schattenblick.de Do, 15. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick [2] http://www.brasil.gov.br/infraestrutura/2015/11/hidreletricade-teles-pires-esta-pronta-paraoperar-neste-sabado URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/gericht-in-brasilien-indigene-muessen-staudamm-teles-pires-zustimmen/ Der Text ist lizenziert unter Creative Commons NamensnennungWeitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Quelle: * poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.npla.de http://www.schattenblick.de/ infopool/umwelt/internat/ uire0008.html Liste der neuesten und tagesaktuellen Nachrichten ... Kommentare ... Interviews ... Reportagen ... Textbeiträge ... Dokumente ... Tips und Veranstaltungen ... http://www.schattenblick.de/ infopool/infopool.html Do, 15. Dezember 2016 POLITIK / AUSLAND / LATEINAMERIKA poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Brasilien Senatspräsident Renan Calheiros darf nun doch trotz Korruptionsprozess weitermachen von Andreas Behn (Rio de Janeiro, 11. Dezember 2016, npl) Präsident Michel Te- mer kann aufatmen. Mit 6 zu 3 Stimmen entschied das Oberste Gericht am vergangenen 7. Dezember, dass sein Vertrauter Renan Calheiros den einflussreichen Posten des Senatspräsidenten behalten darf. Zwei Tage zuvor hatte ein einzelner oberster Richter in einer vorläufigen Entscheidung Calheiros seines Amtes enthoben. Die neue Regierung geriet dadurch ernsthaft ins Straucheln. Zudem eröffnete die überraschende Entscheidung eine neues Kapitel in der endlosen Polit-Soap Brasiliens: Den Beginn des offenen Schlagabtauschs zwischen den Staatsgewalten Kongress und Justiz. onsprozess um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras, die die Schlinge um zahlreiche ranghohe Politiker*innen und auch Minister des Temer-Kabinetts immer enger ziehen. Bisher wurden vor allem Manager*innen von Petrobras und von Bauunternehmen, die überteuerte Aufträge erhielten und mit dem Extragewinn korrupte Politiker*innen und politische Parteien aller Couleur mit Millionenbeträgen schmierten, zu hohen Haftstrafen verurteilt. Doch nun hat sich Lateinamerikas größter Bauriese Odebrecht auf Kronzeugenaussagen von über 70 ehemaligen und heutigen Manager*innen geeinigt. Bis zu 200 Politiker*innen könnten laut Presseberichten durch die neuen Enthüllungen Kronzeugenregelung mit Bau- nun an den Pranger gestellt werkonzern Odebrecht bringt Poli- den. tiker*innen in Bedrängnis Am 8. Dezember leitete der halbwegs rehabilitierte Calheiros gleich die erste Senatsdebatte über das derzeit umstrittenste Gesetzesprojekt - die Bestrafung von Richter*innen und anderen Behördenvertreter*innen, wenn sie willkürlich ihre Macht missbrauchen. Die Initiative gilt als Warnschuss von Calheiros an die Justiz und insbesondere an die Ermittler*innen im riesigen Korruptiwww.schattenblick.de Geübter Strippenzieher bleibt auf seinem Posten Calheiros, wie Temer Mitglied der Wendehalspartei PMDB (Partido do Movimento Democrático Brasileiro - Partei der Brasilianischen Demokratischen Bewegung), ist einer von ihnen. Zumal bereits ganze zwölf Ermittlungsverfahren gegen den Senatspräsidenten laufen, die meisten im ZuSeite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick sammenhang mit der PetrobrasAffäre. In einem weniger spektakulären Korruptionsfall aus dem Jahr 2005 eröffnete das Oberste Gericht vergangene Woche den Prozess gegen Calheiros. Dies war auch der Grund für die Absetzungsentscheidung, da er als dritthöchster Repräsentant des Staates und damit potentieller Nachfolger des Präsidenten nicht auf der Anklagebank sitzen darf. Doch Calheiros, ein geübter Strippenzieher, der schon unter linken wie rechten Regierungen stets seine Machtpfründe wahrte, setzte auf Konfrontation. Er weigerte sich 48 Stunden lang, seiner vorläufigen Absetzung Folge zu leisten, was Befürchtungen einer ernsthaften institutionellen Krise in Brasilien auslöste. Wäre Calheiros abgesetzt worden, hätte Jorge Vianna von der jetzt oppositionellen Arbeiterpartei PT (Partido dos Trabalhadores) den Senatsvorstand übernommen - eine Schreckensvision für Temer, der bis vor kurzem noch Vizepräsident unter der PT-Präsidentin Dilma Rousseff war und sich seit Mitte des Jahres erfolgreich an Intrigen beteiligte, um die unbeliebte Politikerin aus dem Amt zu drängen. Vor allem die geplante Sparpolitik der neuen Regierung wäre bei Absetzung von Calheiros gefährdet gewesen. Derzeit debattiert der Senat ein Gesetzespaket, mit dem die öffentlichen Ausgaben für die nächsten 20 Jahre eingefroren werden sollen. Auch eine radikale Rentenreform soll auf den Weg gebracht werden. Doch die Regierung verliert an Rückhalt. Ende November verlor Temer bereits seinen sechsten Minister wegen der Verstrickung in Korruptionsskandale. Seite 4 Justiz nimmt es mit Rechts- Der Text ist lizenziert unter Creamaßstäben auch nicht so genau tive Commons NamensnennungWeitergabe unter gleichen BedinAngesichts zunehmender Arbeits- gungen 4.0 international. losigkeit und einer Wirtschafts- https://creativecommons.org/ krise, die zum Dauerzustand ge- licenses/by-sa/4.0/ worden ist, nimmt der Protest gegen die rechtsliberale Politikwen* de unter Temer zu. Doch auf den Quelle: Straßen dominiert das Thema poonal - Pressedienst lateinameKorruption: Zehntausende de- rikanischer Nachrichtenagenturen monstrierten am 4. Dezember ge- Herausgeber: Nachrichtenpool gen korrupte Politiker*innen und Lateinamerika e.V. gegen die Verwässerung eines Köpenicker Straße 187/188, Anti-Korruptionsgesetzes im Par- 10997 Berlin lament. Die Petrobras-Ermitt- Telefon: 030/789 913 61 ler*innen, die auf den Demos als E-Mail: [email protected] Retter der Republik hochgejubelt Internet: http://www.npla.de wurden, drohten, bei mangelnder Unterstützung seitens des Kon- http://www.schattenblick.de/ gresses ihre Arbeit einzustellen. infopool/politik/ausland/ Immer mehr Menschen plädierten pala1654.html bei den landesweiten Demonstrationen für ein Eingreifen der Militärs, denen offenbar zugetraut wird, mit Korruption und MachtADVENTSKALENDER gerangel aufzuräumen. Die brasilianischen Politiker*innen haben sich mittlerweile fast alle Sympathien verscherzt. Einige kritische Stimmen sehen jedoch auch das Vorgehen der Justiz mit Sorge. Sie greift ohne Mandat immer tiefer ins politische Geschehen ein und nimmt es insbesondere bei ihren aufsehenerregenden Festnahmeaktionen mit den Rechtsmaßstäben nicht so genau. Schon beim Tauziehen vor der Amtsenthebung von Rousseff war zu beobachten, wie sich einige Ermittler*innen und Richter*innen an politischen Kriterien orientierten. URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/senatspraesident-renan-calheirosdarf-nun-doch-trotz-korruptionsprozess-weitermachen/ www.schattenblick.de Öffne ich an diesem Morgen, muß ich mich doch fragen: Wo ist das Geschenk verborgen, Schoko für den Magen? http://www.schattenblick.de/ infopool/dienste/kalender/ dkad0063.html Do, 15. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick POLITIK / KOMMENTAR / KRIEG Rückführung nach Afghanistan - Abschiebung in die Hölle (SB) 14. Dezember 2016 Herrscht nicht Krieg in Afghanistan? Das deutsche Parlament stimmt morgen der Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr zu, die im Norden des Landes die Verantwortung für den NATOEinsatz trägt. Rund 800 deutsche Soldaten sowie 1000 weitere aus 20 Partnerländern sind in einem großen und hoch gesicherten Stützpunkt am Stadtrand Masari-Scharifs stationiert, den sie nur dann verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Seit die NATO Ende 2014 ihren Kampfeinsatz in Afghanistan offiziell beendet und den afghanischen Sicherheitskräften die Verantwortung übergeben hat, zahlen diese einen hohen Blutzoll. Im Jahr 2015 wurden etwa 5000 afghanische Soldaten getötet, zwischen Januar und Mitte August 2016 waren es bereits 5523 getötete und weitere 9665 verwundete Soldaten. Seit Anfang des Jahres starben nach UN-Angaben etwa 2500 Zivilisten bei Anschlägen, Überfällen oder Gefechten der Islamisten mit Soldaten, 5800 wurden verletzt. 245.000 Afghanen hätten wegen der Gewalt aus ihren Heimatorten in andere Regionen des Landes fliehen müssen. Derzeit stehen nur noch etwa 63 Prozent des Landes unter Kontrolle der Regierungstruppen. Herrscht nicht Krieg in Afghanistan? Anfang November verwüstete ein schwerer Anschlag der Taliban das deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif, sechs Menschen wurden dabei getötet Do, 15. Dezember 2016 und mindestens 128 verletzt. Die etwa zwei Dutzend deutschen Mitarbeiter befanden sich nicht unter den Opfern, sie wurden in das von der Bundeswehr geführte Militärlager Camp Marmal gebracht. Das zuvor von einer mehrere Meter hohen Mauern umgebene und stark gesicherte Anwesen wurde aus Sicherheitsgründen komplett aufgegeben. Herrscht nicht Krieg in Afghanistan? Die Bundesregierung rät zwar dringend von Reisen nach Afghanistan ab, will aber Zehntausende Afghanen und ihre Familien in die Hölle zurückschicken. Für Mittwochabend war der erste Sammelabschiebeflug an den Hindukusch geplant, eine Chartermaschine mit 50 abgelehnten Asylbewerbern sollte vom Frankfurter Flughafen aus starten, einige von ihnen gegen ihren Willen, andere "freiwillig". Die Europäische Union und die Bundesregierung haben einen Handel Geld gegen Menschen mit Kabul abgeschlossen, ist doch das Milliardenprogramm, ohne das die Zentralregierung nicht überleben könnte, de facto mit der Auflage gekoppelt, daß schätzungsweise 80.000 der rund 200.000 afghanischen Flüchtlinge, die 2015 in die EU gekommen sind, rückgeführt werden sollen. Um diese Praxis zu rechtfertigen, schreckt die Bundesregierung nicht vor krassen Verzerrungen hinsichtlich der Sicherheitslage in Afghanistan zurück. Bei der Rückkehr der Taliban nach Kunwww.schattenblick.de dus handle es sich um eine "mögliche zeitweise Verschlechterung der Sicherheitslage". Die Führung der Taliban habe ihre Kämpfer "glaubhaft und eindeutig angewiesen, zivile Opfer zu vermeiden". In einem nicht öffentlichen Lagebericht des Auswärtigen Amtes steht das Gegenteil: Die Taliban würden "ohne Rücksicht auf Zivilisten" vorgehen, wobei sie nicht die einzigen sind. Dem vertraulichen Bericht zufolge sind für 23 Prozent der zivilen Opfer die afghanischen Sicherheitskräften, mit ihnen verbündeten Milizen oder NATO-Truppen verantwortlich. [1] Die 50 Abgeschobenen zählen zu den 1,2 Millionen Binnenflüchtlingen, die an den Rändern der afghanischen Städte in Slums oder in Flüchtlingslagern zu überleben versuchen. Laut dem Bericht des Außenministeriums sind die Strukturen der Flüchtlingshilfe dort völlig überlastet, die ohnehin karge Hilfe für Rückkehrer kommt häufig nicht dort an, wo sie sich aufhalten. Flüchtlingsorganisationen wie Pro Asyl gehen davon aus, daß die angeblich sicheren Gebiete nicht erreichbar sind und sich die Sicherheitslage von einem Tag auf den anderen ändern kann. Gegenwärtig fänden in 31 von 34 afghanischen Provinzen Kampfhandlungen mit Tausenden Toten statt. Die These der Bundesregierung von sicheren "internen Schutzalternativen" in der afghanischen Hauptstadt Kabul oder in Masar-i-Scharif weist auch das Bündnis HamburSeite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick ger Flüchtlingsinitiativen zurück. Tatsächlich komme es auch dort "regelmäßig zu Attentaten und Bombendetonationen mit vielen Toten". [2] Neben Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen verurteilten auch die Linkspartei und die Grünen die Abschiebepraxis der Bundesregierung. Abschiebungen in ein Kriegsgebiet seien ein "humanitärer Tabubruch", erklärte die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Luise Amtsberg. Anders als von der Bundesregierung behauptet, sei zudem vor Ort eine Unterstützung derer, die nach Afghanistan abgeschoben werden, nicht gegeben. [3] Die geplanten Sammelabschiebungen seien ein Skandal, erklärte die hessische Landesvorsitzende der Linkspartei, Heidemarie Scheuch-Paschkewitz. "Schutzbedürftige Menschen in ein vom Krieg zerrüttetes Land auszuweisen", sei "das Gegenteil einer humanen Flüchtlingspolitik", erklärte sie in Frankfurt. SCHACH UND SPIELE / SCHACH / MELDUNG Simultan auf beiden Seiten Neuer Weltrekord in Prag (SB) 14. Dezember 2016 In frü- heren Zeiten war es nicht unüblich, daß Schachmeister den Kontakt zum Publikum geradezu gesucht haben. Nur von Ferne oder durch Glasscheiben getrennt eine Partie zu beobachten hat weniger Reiz, als wenn man mit einem Meister des Fachs selbst eine Partie austrägt. Da der Klassenunterschied zu einem Laien kaum zu beziffern wäre, ersannen findige Köpfe das Simultanmatch, bei dem ein Meister des Königlichen Spiels gleichzeitig gegen mehrere Simultangegner antritt, deren Zahl nach oben offen ist und durchaus mehrere Hundert betragen kann. Der Simultanspieler geht dabei von einem Brett zum anderen, verweilt einen Moment und führt dann seinen Zug aus. Kurz verschnaufen, weiterlaufen. Daraus leitet sich auch der ältere Name Reihenspiel für das Simultanmatch her. Immer schon waren Anmerkungen: Schachspieler bestrebt, ihre Kunst einer größeren Öffentlich[1] https://www.jungekeit näherzubringen, hing doch welt.de/2016/12-15/001.php von der Medienwirksamkeit nicht selten die Fülle ihres Portemon[2] http://www.zeit.de/hamnaies ab. Turnierveranstalter saburg/politik-wirtschaft/201612/hamburg-afghanen-abschie- hen es zudem gern, wenn sich prominente Schachmeister bereitbung-frankfurt erklärten, im Rahmen eines Tur[3] http://www.faz.net/aktuell/- niers auch eine Simultanveranstaltung zu geben, lockte dies politik/inland/protest-gegendoch mehr Zuschauer in die Turgeplante-sammelabschiebungnach-afghanistan-14574057.html nierhallen, die so die Gelegenheit am Schopfe packten, einmal in ihrem Leben gegen einen illustren http://www.schattenblick.de/ Schachdenker spielen zu können. infopool/politik/kommen/ Die Chance, den Großmeister volk1673.html Seite 6 www.schattenblick.de vielleicht doch besiegen zu können, erhöht sich zumindest statistisch, wenn Laienspieler in einem großen Haufen, also in der Überlegenheit der Zahl, einem einzelnen Meister die Stirn bieten. Dahinter steckt die Hoffnung, daß der Meister an einem Brett im Andrang der Gedanken möglicherweise die Übersicht verliert und einen falschen Zug macht, der dem glücklichen Laien einen Sieg beschert. Schach auf diese Weise populärer zu machen, stellt unstrittig eine solide Marketingstrategie dar, die kein anderer so hervorragend bediente wie der kubanische Weltmeister José Raúl Capablanca, der regelrechte Simultantourneen durch die USA und die Sowjetunion absolvierte. Eine andere Art des Simultanspiels besteht darin, daß zwei Großmeister zugleich an mehreren Brettern gegeneinander spielen und so auf hohem Niveau eine Anzahl von Partien am selben Ort, zur gleichen Zeit austragen. Die beiden russischen Großmeister Michail Tal und David Bronstein begeisterten 1982 in Tiflis ihr Publikum mit einem Match an acht Brettern, womit sie für eine lange Zeit einen Weltrekord aufstellten. Der für seine wilden Kombinationen am Brett ebenso berüchtigte wie gefürchtete Tal setzte sich seinerzeit mit 5:3 gegen seinen Kontrahenten durch. Es dauerte lange, bis dieser Rekord gebrochen wurde. Am 4. Do, 15. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Dezember lieferten sich David Navara und Sergei Movsesian ein Duell an zwölf Brettern gleichzeitig. Schon eine einzelne Partie zwischen turniererprobten Meistern erfordert ein Höchstmaß an Konzentration, zwölf auf einen Streich zu spielen setzt dem noch die Krone auf. Austragungsort war das Einkaufszentrum Luziny in Prag. Für die beiden war es übrigens keineswegs eine Premiere. Bereits 2011 hatten sie ein Match in dieser Disziplin an sechs Brett bestritten, was den fast 30 Jahre alten Rekord von Bronstein und Tal jedoch nicht tangierte. Navara ist ein Weltklassespieler und die Nummer 1 der Tschechischen Republik, während der in Armenien geborene Movsesian die slowakische Staatsangehörigkeit besitzt, seit Jahrzehnten in Prag lebt, aber für den armenischen Schachverband spielt. Damals setzte sich Navara knapp mit 3,5:2,5 durch. Daß dieser Wettkampf ausgerechnet in Prag stattfand, war kein Zufall. Die Tschechen sind ein schachbegeistertes Volk. Eine Parkbank, auf der zwei Leute Schach spielen, und im Nu bildet sich eine Traube Schaulustiger, vergessen ist die Hetze des Alltags, sie bleiben stehen, schauen, staunen, als gäbe es nichts anderes auf der Welt zu tun, als würde sich gerade hier und nirgendwoanders Ruhe finden lassen. Überhaupt hat das Schach in Osteuropa weitaus tiefere Wurzeln geschlagen als in jeder anderen Weltregion. Aber ist das Grund genug, um sich in einer Einkaufspassage als Reklametafel für den Kommerz herzugeben? Oder drückt sich darin ein fordistisches Motiv aus, quasi am Fließband Partien zu produzieren, immer schneller und sinnentleerter nach dem Ticktack der Schachuhren? Eine Attraktion für die gaffende Menge war es sicherlich, die nunmehr vollends begriffen hat, daß in einer Welt der Waren nichts zu billig ist, um es dem allesverschlingenden Kauf- und Konsummoloch nicht in den Rachen zu werfen. Im Luziny in Prag betrug die Bedenkzeit pro Partie 90 Minuten für 40 Züge sowie 30 Minuten für den Rest der Partie, zuzüglich 30 Sekunden für jeden ausgeführten Zug. Es zeigte sich, daß Navara, http://www.schattenblick.de/ der am Spitzenbrett des Bundesliinfopool/schach/schach/ gisten SV Mühlheim Nord spielt, scme0815.html deutlich besser vorbereitet war und den Wettkampf überlegen mit 8,5:3,5 für sich entschied. Ein neuer Weltrekord, der jedoch, wie SCHACH - SPHINX sollte es anders sein, beiden Spielern, die sich dieser MarathonaufZwischen Chaos und Leere gabe stellten, gebührt. Doch was ist die Quintessenz von diesem Spiel? Ist die ganze Welt ein kindliches Staunen und Experimentieren mit dem Zufall oder doch nur ein befristetes Entfliehen der Arbeit, ein Blick in die Ferne, der, einmal zurückgebrochen, das Dasein im Käfig bestätigt? Do, 15. Dezember 2016 Das Gedächtnis war eine fabelhafte Erfindung. Es erinnert uns daran, wie vergeßlich wir doch sind. Ein Blick, eine Trübung des Szenarios, und schon entflieht der Gedanke, der uns eben noch so lebhaft beschäftigt hatte, in die Irrungen und Wirrun(SB) www.schattenblick.de gen des Alltäglichen. Bedauerlich zumindest für all jene, die ohne Gedächtnisakte so ziemlich aufgeschmissen sind, gemeint sind natürlich die Herren Schachdenker. Doch die haben sich schon seit längerem einen Trick einfallen lassen, um der Misere Herr zu werden: die Modevarianten. Alle Welt spielt im Rahmen einer stillschweigenden Übereinkunft dieses und jenes Abspiel, beackert es, läßt den geistigen Weizen sprießen, verdirbt den letzten Humusboden, bis es, Wüste geworden, zu den Akten gelegt wird. Der Nutzen dieses Schulterschlußes ist unübersehbar. Solange die Mode die Tracht vorgibt, kennt man sich in seiner Garderobe bestens aus. Überraschungen sind selten, und dem trügerischen Vergessen ist die Spitze genommen. Kopf, wo hast du deinen Verstand! ruft höchstens die Unke aus, die immer noch glaubt, Vielgleisigkeit sei ein Merkmal von reger Geistestätigkeit. Gestehen wir es uns doch schamlos ein, nur in der erstickenden Wiederholung gibt es Kenner der Materie. Auf fremdem Terrain wird auch aus dem Großmeister ein Winzling zwischen Chaos und Leere. Und damit ab zum heutigen Rätsel der Sphinx, wo der deutsche Großmeister Siegbert Tarrasch, der die schwarzen Steine führte, eine böse Enttäuschung erlebte. Also, Wanderer, was übersah der große Lehrmeister der Theorie? von Holzhausen Tarrasch Frankfurt am Main 1912 Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick UNTERHALTUNG / PERRY RHODAN / ERSTAUFLAGE Zusammenfassung der Erstauflage von Perry Rhodan Nr. 2884 Unter allem Grund von Robert Corvus Mit dem neuen Triebwerk der ODYSSEUS braucht man für die Distanz von 60.631 Lichtjahren zwischen dem Safaanu- und dem Lichfahnesystem nur acht Tage. (SB) Unterwegs hat die Wuutuloxo Jurukao den Neurokrill des Fluids untersucht, in dem es von Kleinstwesen nur so wimmelt. Die Untersuchungen haben ergeben, daß die Flüssigkeit denkt. Jurukao hat so etwas wie Hirnströme angemessen. Das Fluid zeigt Aktivitäten im höherdimensionalen Spektrum. Leider hat sich die Substanz bei den Experimenten so sehr reduziert, daß kaum noch etwas übrig ist. Jurukao braucht dringend mehr Neurokrill, um weitere Forschungen anstellen zu können. Perry Rhodan fliegt vorsichtshalber nicht direkt ins Lichfahnesystem hinein, sondern kehrt kurz davor in den Normalraum zurück. Und tatsächlich wird eine Raumschlacht angemessen, die dort tobt. Die Gyanli setzen den Tiuphoren schwer zu. Als Mixandrac, der tiuphorische Kommandant des Flaggschiffs CELAXTA, bereits damit rechnet, vollkommen vernichtet zu werden, und die Generatoren hochfährt, damit er selbst und nicht die Gynali den Zeitpunkt seines Todes bestimmen, schießen die Angreifer einen Eiskometen auf die zerrüttete Triebwerkssektion, um sie zu kühlen und eine Vernichtung zu verhindern. Seite 8 Das Schiff wird, nachdem sämtliche Steuerungsmöglichkeiten zerstört worden sind, abgeschleppt, um es in eine Position zu bringen, in der es auf Tiu abstürzen muß. Das geschieht auch mit den anderen tiuphorischen Schiffen. Die Kohäsion, die gyanische Staatsform, will nicht nur siegen, sondern sie will den Unterworfenen ihre Minderwertigkeit bewußt machen. Perry Rhodan läßt die ODYSSEUS in die Tiefe der Sonne Lichtfahne fliegen, wo sie die Stellarspeicher mit Energie aus dem Sonnenkern auffüllt. Außerdem kann sie dort nicht geortet werden. Er will herausfinden, warum die Gyanli so grausam vorgehen. Deshalb plant er, mit der DakkarSpanne auf eines der GyanliSchiffe zu springen. Als sein Geist im Körper des Tiuphoren Taxmapu gewohnt hatte, war dies möglich gewesen. Doch dieser Tiuphore war ein Orakelpage gewesen, der im Besitz eines Ysiccs war, der ihm den Übertritt ins Catiuphat ermöglicht hatte. Nur mit diesem Tier war die DakkarSpanne als Fiktivtransmitter nutzbar gewesen. Nun hat er aber keinen Ysicc mehr. Doch Jurukao bietet ihm an, die Dakkar-Spanne zu modifizieren. Die Wuutuloxo ist vor allem deshalb so hilfsbereit, weil sie mehr Fluid braucht, und hofft, daß Perry Rhodan ihr welches beschaffen kann. www.schattenblick.de Mit Hilfe eines Ethoprinters, der alle Ausdrucksformen einer Spezies analysiert, wird eine Ganzkörperfolie für Perry Rhodan hergestellt, die ihn wie einen Gyanli aussehen und handeln läßt. Die Neurostränge der Folie tasten sich vom Nacken aus zum Gehirn vor, so daß Perry automatisch weiß, wie er sich als Gyanli zu verhalten hat. Attilar Leccore hingegen fühlt sich, obwohl er die Gestalt eines Gyanli angenommen hat, immer noch als Tiuphore. Sind durch die lange Zeit, die er als Paqar Taxmapu gelebt hat, tiuphorische Eigenschaften in seinen Wesenskern gelangt? Dies ist eine Vorstellung, die ihn zugleich fasziniert und ängstigt. Die Gyanli-Sicherheitsoffizierin Lutoo bereitet sich auf ihre Aufgabe vor, einen besonderen Gast zu begleiten. Sie liegt am Grund eines Fluid-Bassins und es fällt ihr schwer, wieder aufzutauchen. Im Fluid befindet sie sich 'unter allem Grund', im Kollekttraum aufgehoben in etwas Größerem, erlöst von den kleinlichen Erwägungen der individuellen Existenz. Der ihr anvertraute Gast Klavtaud genießt größten Respekt in den höchsten Kreisen der Kohäsion, dennoch behandelt er Lutoo, die einem niederen Clan angehört, mit Achtung. Irgendetwas ist merkwürdig an diesem Gyanli, denn Lutoo fällt auf, daß Klavtaud überhaupt keinen Geruch Do, 15. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick hat. Seine Bewegungen sind merkwürdig, so als würde er sie gar nicht vollständig ausführen. Sie hat sogar das Gefühl, daß er dabei Nanotransitionen durchführt. Die modifizierte Dakkar-Spanne kann sich in eine Transmitterverbindung der Gyanli einklinken. Perry Rhodan und Attilar Leccor sind nach dem Sprung auf das Gyanli-Flaggschiff SHAADRUS, auf dem sich der Kriegs-Operator Yeemburc befindet, zunächst orientierungslos und müssen sich sofort eines Angriffs erwehren. Sie können jedoch die völlig überraschten Gyanli im Transmitterraum überwältigen und befreien gleichzeitig den von seinem Schiff entführten Tiuphoren Mixandrac. Yeemburc ist einer von drei Lenkern der Kohäsion, weshalb will Perry Rhodan versuchen will, ihn zu entführen. Mixandrac traut den beiden Gyanli nicht, die behaupten, auf seiner Seite zu stehen. Erst als Perry und Attilar seine Wunden versorgen, taut er etwas auf. Er vertraut ihnen an, daß er aufTiu dem Konvent der Katalogiker beiwohnen wollte. Das Maß des Leids sei mit der Vernichtung der tiuphorischen Flotte erfüllt, die Zusammenkunft stehe an, sagt er. Mixandrac bleibt in einem Versteck zurück, als Perry und Attilar sich aufmachen, Yeemburc zu entführen - eine waghalsige Aktion. Attilar, der von den besiegten Gyanli im Transmitterraum Template angefertigt hat, entnimmt deren Erinnerungen Informationen über einen speziellen Raum, der für einen hochrangigen Gast eingerichtet worden ist. Als die beiden in das Quartier Klavtauds Do, 15. Dezember 2016 eindringen, werden sie von Robotern überwältigt. Ihnen werden alle Gegenstände abgenommen, auch die Dakkar-Spanne, und sie werden getrennt inhaftiert. Es wird ihnen allerdings erlaubt, in Fluid zu baden. Perry Rhodan nimmt dabei eine gute Menge Neurokrill auf und deponiert sie in seiner Ganzkörpermaske, bevor er ganz untertaucht. Er vertraut darauf, daß die Ethofolie ihm ein Gefühl dafür vermittelt, wie sich ein Gyanli im Fluid verhält. Am Grund des Bassins hört er ein Säuseln, wie weit entfernte Stimmen. Er versucht sie zu verstehen. Milliarden von Stimmen scheinen es zu sein. Milliarden von Individuen, die zu einer Einheit zusammenfanden. Perry Rhodan denkt an eine Superintelligenz und ihm wird klar, daß diese Superintelligenz Orpleyd zu einer Materiesenke machen will, was das Ende der Galaxis bedeuten würde. Er vermutet, daß die Gyanli das bevorzugtes Hilfsvolk dieser Superintelligenz sind. Und er befürchtet, daß die Materiesenke aufgrund der Eiris-Kehre auch der Milchstraße gefährlich werden kann. Nicht nur Mixandrac, sondern auch Klavtaud interessiert sich für den Konvent der Katalogiker. Er ist ein Gyanli aus dem verborgenen Clan Vtaud, dessen Rang oder Aufgabengebiet niemand kennt, auch Lutoo nicht. Sie unterstützt ihn jedoch in allen Belangen. Und so beteiligen sie sich auch an der Untersuchung des Vorfalls im Transmitterraum und verhören die beiden Gyanli, die in Klavtauds Quartier eindringen wollten und von Kampfrobotern außer Gefecht gesetzt worden sind. Lutoo erkennt, daß einer von ihnen ein Fremdwesen ist. Sie www.schattenblick.de setzt ihn mit der Ankündigung unter Druck, man werde schon bald das merkwürdige Implantat entfernen, das er in der Schulter trägt. Leccore wird vom Quart-Exekutor Resjuun befragt. Und auch Mixandrac ist inzwischen gefangen genommen worden. Als Attilar Leccore sich in eine MikroBestie verwandelt, kann er seine Wächter überwältigen und fertigt weitere Template an. Er befreit Perry Rhodan und Mixandrac. Die Dakkar-Spanne, ohne die sie nicht zur ODYSSEUS zurückkehren können, befindet sich in Klavtauds Besitz. Perry und Attilar Leccore begeben sich zusammen mit Mixandrac ins Quartier des Gyanli und entdecken dort ein Hologramm Orpleyds, in dem gut zu erkennen ist, daß die vielen künstlich erzeugten Schwarzen Löcher, von denen Duxaluk ihnen berichtet hat, ein regelmäßiges, spiralförmiges Muster bilden. In dem Hologramm ist neben dem Heimatsystem der Gyanli auch das Lichfahnesystem besonders hervorgehoben, doch es wird nicht deutlich, welche Rolle das Heimatsystem der Tiuphoren spielt. Auf dem Boden unter dem Hologramm liegen zahlreiche mit Tiucui-Kristallen beschichtete Silberscheiben. Die Hyperkristalle bilden dasselbe Muster wie die Schwarzen Löcher. Als Perry eine solche Scheibe berührt, entsteht ein zweidimensionales Bild, das wie ein Kompaß aussieht. Im selben Moment spürt Attilar Leccore, daß sich etwas unsagbar Fremdartiges nähert, woraufhin Klavtaud den Raum betritt. Er hat die Dakkar-Spanne bei sich. Leccore versucht ein Templat des Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick Mannes anzufertigen, bricht aber jemandem namens Cadabb, der im selben Moment schreiend zu- wie die Leere sei und warte. sammen. Leccore, der sich an Rhodans Wade Doch auch Klavtaud hat Proble- festgekrallt hat, um mentalen Halt me. Er hält Perry Rhodan für eine zu finden, ist kaum noch bei Sinnen. Person namens Pushaitis. Rhodan Auch Klavtaud setzen die Vorwill Klavtauds Verwirrung aus- kommnisse schwer zu. Als plötzlich nutzen und behauptet, "unser Herr alle mit Tiucui-Kristallen beschichteten Silberscheiben auf Klavtaud ist unzufrieden". zurasen und ihn bedecken, ver"KOSH, das Lot?" fragt Klavtaud schwindet er spurlos. Nur die Dakkar-Spanne bleibt zurück. erstaunt. Die Wuutuloxo sind über das Neurokrill hoch erfreut, müssen es aber abschirmen, denn es sendet Peilsignale aus. Lutoo hat das Fluid nämlich präpariert und den Gefangenen die Flucht ermöglicht, damit Klavtaud ihnen folgen kann ... http://www.schattenblick.de/ infopool/unterhlt/perry/ pr2884.html "KOSH ist unzufrieden, weil sei- Perry Rhodan nimmt über Funk ne Sachwalter nicht vorankom- Kontakt zur ODYSSEUS auf und SCHACH - SPHINX men", improvisiert Perry weiter. springt mit Leccore und Mixandrac in die ehemalige TiuphorenFortsetzung von Seite 7: "KOSH schläft doch seit Jahr- jacht zurück. zehntausenden und das OperanAuflösung des letzten dum nähert sich der Vollendung", Leccore, dem es wieder besser SphinxRätsels: wendet Klavtaud ein, "wir sind geht, ist überzeugt, daß Klavtauds fast am Ziel." Klavtaud springt Gyanlikörper nur eine Maske war, durch den Raum, wobei er sich so hinter der sich eine vollkommen Viktor Kortschnoj wünschte sich, heftig gebärdet, daß er fast um- fremdartige Wesenheit verborgen am Zug zu sein, denn dann fällt. Als er kurz innehält, verlangt hat. Er hatte den Eindruck gewon- bräuchte er nach 1.Th8xh6+! Perry Rhodan zu wissen, wen nen, daß dieses Wesen in direkter Kg6xh6 - 1...g7xh6 2.Db8-g8+ Klavtaud mit "wir" meint. "Uns Verbindung mit einer kosmischen Kg6-f6 3.Dg8-f8+ mit Damengedrei! Tellavely, Nunadai und Pu- Kraft stand, die von allem Leben winn - 2.Db8-h8+ Kh6-g6 3.Dh8shaitis - die Maschinisten des abgewendet ist und in Orpleyd zu h5+ Kg6-f6 4.g4-g5+ nicht aufzugeben. Pavvat", bekommt er zu hören, Werke geht. woraufhin Mixandrac aufschreit. Perry weiß, warum, schließlich ist das Pavvat die halbmystische Gerätschaft, die die Ur-Tiuphoren DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN mit ihren Heilserwartungen verknüpft haben. Und morgen, den 15. Dezember 2016 Aus dem, was Klavtaud danach erklärt, kann Perry Rhodan schließen, daß die GegenwartsTiuphoren - also jene des Sterngewerks SHEZZERKUD und deren Artgenossen - über Jahrmillionen hinweg Geistkomponenten gesammelt haben, die dem Pavvat zur Verfügung gestellt werden sollen. Gelänge das, wäre die Konvertierung KOSHs in eine Materiesenke unumkehrbar. Außerdem erfährt Perry Rhodan von Seite 10 +++ Vorhersage für den 15.12.2016 bis zum 16.12.2016 +++ Grau und trüb wie ehedem, nur Jean-Luc ist nicht betroffen, traumvertieft und saubequem wird gefressen und gesoffen. © 2016 by Schattenblick www.schattenblick.de Do, 15. Dezember 2016
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