PRESSEMAPPE 28/11-02/12/2016 MONTAG 28. NOVEMBER BIS FREITAG 02. DEZEMBER, UM 19.30 UHR STADTOASEN 5-TEILIGE DOKU-REIHE VON ANNA-LENA MAUL U. PETER MOERS MDR/ARTE, MOERS MEDIA, D 2016, 5X43 MIN. ERSTAUSSTRAHLUNG Ein Kräuter- und Gemüsegarten inmitten der Großstadt? Ein zunächst paradox wirkendes Vorhaben. Städte wachsen dank ihres breiten Angebots an Arbeit und Kultur rasant - doch schwindet auf diesen begrenzten Flächen immer mehr die Natur. Deshalb braucht unsere urbane Gesellschaft STADTOASEN. Die fünfteilige Dokumentationsreihe stellt verwunschene Stadtgärten vor, in denen sich Gleichgesinnte treffen, um die Natur mit dem Stadtleben zu verbinden. STADTOASEN PRESSEMAPPE MONTAG, 28. NOVEMBER 2016, 19.30 UHR Folge 1: Detroit Das ehemalige Fortschrittszentrum Detroit hat aus der Not eine Tugend gemacht. Seit dem Untergang der Autoindustrie stehen viele Häuser und Grundstücke leer, Arbeit gibt es kaum mehr, frische Nahrungsmittel sind häufig Mangelware. Warum also nicht das urbane Ödland für Gemüse- und Obstanbau nutzen? Die Anzahl an urbanen Farmern im Stadtgebiet wächst stetig an. Über 1.400 Stadtfarmen gibt es bereits, einige haben überregionale Berühmtheit erlangt. Mark Covington hat aus einer vermüllten Straßenecke zwischen heruntergekommenen Straßenvierteln die „Georgia Street Community” geschaffen. Die Gartenarbeit bringt die Nachbarn wieder zusammen und lässt ein wenig von jenem Gemeinschaftssinn aufleben, der das Viertel früher ausmachte. Die von Franziskanern gegründete Organisation „Earth Works” konnte sich sogar zu einem landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb entwickeln, der den Bewohnern Detroits neue Wege in die Zukunft aufzeigt. Ryan und Hannah schmissen kurzentschlossen ihre Bürojobs in Washington, als sie von den Möglichkeiten in Detroit hörten. Die beiden studierten Ökologen beschlossen begeistert, ihr Geld mit dem Anbau und Verkauf von Gemüse zu verdienen. Die vielen unterschiedlichen Stadtfarmen geben Detroit ein einzigartiges, modernes Image. Viele Bewohner sehen den Zusammenbruch der Industrie als eine Chance aus den Ruinen wächst eine neue Gesellschaft, die dem Gedanken von Freiheit ein modernes, ökologisches Gesicht geben will. Aus der ehemaligen „Motor-City” könnte die erste sich selbst versorgende Landwirtschaftsmetropole werden. DIENSTAG, 29. NOVEMBER 2016, 19.30 UHR Folge 2: Budapest Die Josefstadt ist einer der ältesten und ärmsten Bezirke von Budapest und als Problemviertel verschrien. Die leicht verfallenen Altbauten wurden in den letzten Jahren abgerissen, denn aus dem Bezirk am Ostufer der Donau soll eine Prachtmeile entstehen. Doch die alteingesessenen Bewohner lassen sich nicht vertreiben, sie wollen ihr Viertel aktiv mitgestalten. Seit einigen Jahren gibt es mehrere Nachbarschaftsinitiativen, die aus ungenutzten, kargen Arealen blühende grüne Oasen zaubern. In den Gemeinschaftsgärten im achten Bezirk der ungarischen Hauptstadt wird nun Basisdemokratie geprobt: Die Anwohner wollen sich ein Stück des urbanen Raums zurückerobern und ein soziales Miteinander möglich machen. Der Weg dorthin ist nicht immer leicht. Während Betreuerin Monika vom Gemeinschaftsgarten „Leonardo” alle Hände damit zu tun hat, die über 200 Mitglieder immer wieder an die einfachsten Regeln zu erinnern, kämpft der „Grund”-Garten mit noch weitaus essentielleren Problemen: Auf dem neuen Grundstück, das die Nachbarn die nächsten Jahre nutzen dürfen, gibt es nicht einmal fließendes Wasser. Durchhaltevermögen und Zusammenhalt sind gefordert, wenn die Gartengemeinschaft erfolgreich bestehen will. Die Mitglieder von „Grund”-Garten stellen sich der Herausforderung. Zwar besitzen sie noch keinen gültigen Vertrag für das Grundstück, schmieden jedoch große Zukunftspläne. Die Gruppe will sich als Team beweisen und den Budapestern zeigen, dass Solidarität und Verbundenheit viele Früchte tragen können. 2 STADTOASEN PRESSEMAPPE MITTWOCH, 30. NOVEMBER 2016, 19.30 UHR Folge 3: Leipzig Leipzig - die deutsche Hauptstadt der Schrebergärten - hat sich zu einer der beliebtesten Städte der Deutschen entwickelt. Über Jahrzehnte von Industrie und Braunkohleabbau geprägt, holt sich dort die Natur langsam ihren Raum zurück. Vor allem der Westen der Stadt zieht seit einigen Jahren Studenten, Künstler und junge Familien an. Aus diesem bunten Mix an Menschen setzt sich auch die Gartengemeinschaft „Annalinde” zusammen, die seit 2011 eine ehemalige Brache in Plagwitz nutzt, um sich ein wenig Landidylle in die Stadt zu holen. Das ehemalige Industrie- und Arbeiterviertel ist zu einem Synonym für eine lebendige und dynamische Stadtkultur geworden. Urbane Landwirtschaft hat in Leipzig Tradition. Von April bis Oktober ist Saison im Garten. Dann braucht es viele freiwillige Hände und zuverlässige Helfer, damit die Hochbeete bepflanzt, gepflegt und gegossen werden. Sie sorgen dafür, dass der Kaffeewagen immer frischen Kuchen für Besucher bereithält und beim „Dinner im Garten” auch mal über 80 Gäste problemlos bekocht und bewirtet werden können. Trotzdem bleibt der gut eingespielten „Annalinde”Mannschaft immer noch genug Zeit und Energie, um eigene Projekte zu verwirklichen. Ob es darum geht, Pilze im Keller zu züchten wie Kunststudent Martin, die größten Tomaten Leipzigs zu ziehen wie Gärtner Phillip oder ausgefallene Naturkosmetika herzustellen, woran die weiblichen Mitglieder der Kräuter-AG regelmäßig tüfteln bei „Annalinde“ gibt es dafür den Raum, die Unterstützung und die Ideen. Das gemeinsame Experimentieren, Arbeiten und Genießen steht bei der Leipziger Gartengemeinschaft im Fokus. DONNERSTAG, 01. DEZEMBER 2016, 19.30 UHR Folge 4: London In London stellen sich immer mehr Bürger die Frage: Wem gehört eigentlich die Stadt? Richard und Paul wollten ihr Viertel Elephant & Castle nicht komplett den Großinvestoren überlassen und gründeten einen mobilen Garten. Das Prinzip: Die Pflanzen werden in Kisten und auf beweglichen Untersätzen jeder Art angebaut, damit ein Umzug möglich ist. Für die beiden Großstadtgärtner eine logische Konsequenz in einer Stadt, in der urbaner Raum knapp und heiß begehrt ist. Eine Baustelle im Borough of Southwark, südlich des Zentrums von London, dient den mobilen Gärtnern als Zwischenlager. Die Verhandlungen mit der Stadt um ein neues Grundstück zogen sich in die Länge. Am Schluss zahlte sich Pauls Geduld jedoch aus. In diesem Jahr heißt es wieder: Sachen packen und auf ein neues Gelände ziehen. Die Dokumentation begleitet den neuen Garten „Grow Elephant” über seinen ersten Sommer und stellt einige der kreativen Köpfe hinter dem Projekt vor, die den Ort neben dem Gemüseanbau auch für Kunst, Musik und Partys nutzen. Vor der Gründung des Gemeinschaftsgartens begann Richard bereits als Guerilla-Gärtner ein Bewusstsein für den geringen Naturraum innerhalb der Stadtgrenzen zu schaffen. Während die Gebäude rundherum weiter in die Höhe wachsen, wird in „Grow Elephant” gegrillt, gemalt, musiziert, getanzt, gefeiert und auch ein wenig gegärtnert. Für Überlebenskünstler wie die Musiker Rob und Marie, den begeisterten Tango-Tänzer Eduardo und die Sprayerin Shahina bedeutet „Grow Elephant” ein Stück Selbstbestimmung und ein bisschen Freiheit inmitten der boomenden Metropole zurückzuerlangen - und das ohne dafür zahlen zu müssen. 3 STADTOASEN PRESSEMAPPE FREITAG, 02. DEZEMBER 2016, 19.30 UHR Folge 5: Paris In der französischen Metropole Paris haben Gemeinschaftsgärten schon viele Jahre Hochkonjunktur. Seit 1998 sind die „Ruisseau-Gärten” der Stolz des 18. Arrondissements, das abseits des Touristenhügels Montmartre sonst nicht viele Attraktionen zu bieten hat. Entlang einer alten Bahntrasse der verlassenen Pariser Ringbahn wird der Nachwuchs möglichst früh ans Graben, Jäten und Säen herangeführt. Diese ehrenamtliche Aufgabe übernimmt in den „Ruisseau-Gärten” die Pädagogin Ludivine. Mit dem wöchentlichen Ansturm der Grundschüler verwandelt sich die verwunschene Oase in ein lebendiges Klassenzimmer, in dem mit viel Spaß und Freude an der Sache gebuddelt, gebastelt und gestaunt wird. An die 700 Schüler pro Schuljahr besuchen regelmäßig ihre reservierten Parzellen. Doch die Gärten sollen nicht nur der Natur- und Umwelterziehung von Kindern dienen. Ursprünglich als Alternative mit preiswertem Wohnraum gedacht, verwandelten sich manche Vororte bald in Ghettos. Die Stadtverwaltung und private Initiativen wie die „RuisseauGärten” versuchen, auch diese Parallelwelt zu integrieren. Schauspieler und Dramaturg Denis liegen vor allem die Jugendlichen aus dem Viertel am Herzen, die meist aus Einwandererfamilien stammen, Schulabbrecher sind und nur wenige Berufsperspektiven haben. Denis hört sich ihre Ängste und Sorgen an und versucht, zu vermitteln und zu helfen, wo er kann. Dadurch erhofft er sich nicht nur einen Zugewinn für die Jugendlichen, sondern auch für die Gartengemeinschaft. Denn schließlich stehen die „Ruisseau-Gärten” im Norden von Paris schon immer für Toleranz, Offenheit und Multikulti. 4 PRESSEKONTAKT: GABRIELE DASCH T +33 (0)3 88 14 21 56 E-MAIL: [email protected] MEHR INFOS UNTER: WWW.PRESSE.ARTE.TV FOTOS UNTER: WWW.PRESSE.ARTE.TV ODER PER E-MAIL: [email protected] FOLGEN SIE UNS AUF TWITTER: @ARTEpresse Bildrechte: Seite 1-4: © Bettina Clasen Rückseite: © Anna-Lena Maul ARTE G.E.I.E. 4 QUAI DU CHANOINE WINTERER CS 20035 67080 STRASBOURG CEDEX POSTFACH 1980 - 77679 KEHL
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