weltfrauentag - der kampf geht weiter!

WELTFRAUENTAG DER KAMPF GEHT
WEITER!
08/03/2017
Der Kampf um die Frauenrechte findet tagtäglich statt: Trotzdem bietet
der Weltfrauentag zumindest einmal im Jahr die Gelegenheit, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fordern und Bilanz zu ziehen, aber auch
Verbesserungen zu feiern.
Auch dieses Jahr widmet ARTE den Frauen einen ganzen Tag: Frauen aus
Sansibar, Vietnam, Nepal, Marokko, Bolivien, Afghanistan, aber auch aus
Großbritannien, den USA, Frankreich und Deutschland kommen zu Wort.
In der Primetime zeigt Nigel Coles Sozialkomödie WE WANT SEX (S. 11)
den ersten Frauen-Streik in der britischen Geschichte. Die Dokumentationen
TATORT HÄUSLICHE GEWALT (S. 5) und DREI FRAUEN, EIN GEHEIMNIS (S. 6)
beschäftigen sich mit den sensiblen Themen der Gewalt gegen Frauen und
der Abtreibung. Im Anschluss erzählt DIE ZWEITE HEIMAT (S. 7) die Lebensgeschichte dreier Frauen mit Migrationshintergrund in Frankreich.
PRESSEMAPPE
INHALT
WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER!
08/03/2017
MITTWOCH, 08. MÄRZ AB 09.25 UHR
HIGHLIGHTS
04
05
06
07
08
16.20 UHR
TRAUMWEBERINNEN
DOKUMENTATION ERSTAUSSTRAHLUNG
20.15 UHR
WE WANT SEX
SPIELFILM
22.05 UHR
TATORT HÄUSLICHE GEWALT
DOKUMENTATION ERSTAUSSTRAHLUNG
23.00 UHR
DREI FRAUEN, EIN GEHEIMNIS
DOKUMENTATION ERSTAUSSTRAHLUNG
23.50 UHR
DIE ZWEITE HEIMAT - FRAUENIMMIGRATION IN FRANKREICH
DOKUMENTATION ERSTAUSSTRAHLUNG
AUSSERDEM IM PROGRAMM
09
09
10
10
11
11
09.25 UHR
360° GEO REPORTAGE - AMAS WELT, DAS NEUE GHANA
REPORTAGE
10.20 UHR
DIE ALGENBÄUERINNEN VON SANSIBAR
DOKUMENTATION
11.05 UHR
DIE WANDERHEBAMMEN VIETNAMS
DOKUMENTATION
11.50 UHR
KAMLAHARI - DIE VERSCHENKTEN TÖCHTER NEPALS
DOKUMENTATION
12.35 UHR
ROCK IM RING - BOLIVIANISCHE KÄMPFERINNEN
DOKUMENTATION
18.25 UHR
AFGHANISTANS VERKLEIDETE MÄDCHEN - DIE BACHA POSH
DOKUMENTATION
3
WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER!
PRESSEMAPPE
4
TRAUMWEBERINNEN
16.20
DOKUMENTATION VON OURGHI BRAHIM
ZDF/ARTE, AMC 2 PRODUCTIONS
MAROKKO 2016, 43 MIN.
ERSTAUSSTRAHLUNG
In einem Dorf im Atlasgebirge in Marokko wollen einige
Frauen eine Teppichweber-Kooperative gründen, um sich
und ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen.
Um ihren Traum zu verwirklichen, treffen sich einige der
Berberinnen mit einer Frauen-Kooperative in der elf Stunden
entfernten Hafenstadt Essaouira. Dort wollen sie erfahren,
wie es gelingen kann, gemeinsam erfolgreich zu sein.
Diese Frauen müssen jeden Tag hart arbeiten, um
für sich und ihre Familien zu sorgen. In dem kargen
Bergland haben sie weder Strom noch fließendes
Wasser. Nach einem arbeitsreichen Tag treffen sich die
Dorfbewohnerinnen spätabends in ihren Hütten, um
in Heimarbeit traditionelle Teppiche zu weben. Dabei
tauschen sie sich über ihre Träume, ihre Traditionen, ihr
Leben und ihre Zukunft aus. Doch trotz der vielen Arbeit,
die sie investieren, bringt die Teppichproduktion so wenig
Geld ein, dass keine der Frauen davon leben kann.
Für ihre Kinder wünschen sie sich eine bessere Zukunft,
aber der Schulbesuch und das Studium sind teuer. Daher
beschließen die Berberinnen, sich zu einer Kooperative
zusammenschließen. Die gemeinsame Organisation
würde nicht nur ihren Alltag deutlich erleichtern, sondern
auch ökonomische Vorteile mit sich bringen. Nach vielen
Gesprächen beschließen die Frauen, ihr Schicksal selbst
in die Hand zu nehmen. Zwei von ihnen reisen in das
elf Autostunden entfernte Essaouira, eine Hafenstadt
am Atlantik. Dort wollen sie sich mit einer FrauenKooperative austauschen, um zu erfahren, was bei einem
Zusammenschluss zu beachten ist und wie auch sie mit
ihrer Teppichproduktion gemeinsam erfolgreich werden
können. Voller Hoffnung fiebern die Berberinnen dem
Treffen entgegen, das den Ausweg aus ihrem trostlosen
Alltag und die Chance auf eine bessere Zukunft für alle
Familien in ihrem Dorf bedeuten könnte.
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SPIELFILM VON NIGEL COLE
MIT SALLY HAWKINS, BOB HOSKINS U.A.
AUDLEY FILMS/BBC FILMS/NUMBER 9
FILMS/HANWAY FILMS/ BMS FINANCE
GROSSBRITANIEN 2010, 108 MIN.
20.15
5
WE WANT SEX
Nie hätten sie gedacht, den großen Arbeitgeber Ford lahmzulegen. Doch genau das erreichen Rita und ihre
Kolleginnen 1968. In einer Zeit, in der Frauenpower noch nicht zum allgemeinen Wortschatz gehört, legen 187
Näherinnen ihre Arbeit nieder, um für den gleichen Lohn wie die männlichen Kollegen zu kämpfen. Ihr Streik im
Londoner Werk sorgt für Aufsehen – und erfährt Unterstützung: Arbeitsministerin Barbara Castle empfängt Rita
und ihre Mitstreiterinnen in ihrem Büro… Nigel Cole drehte diesen Film nach einer wahren Begebenheit, aber mit
einer fiktiven Hauptfigur.
Swinging Sixties in London, aus dem Radio tönt „Wooly
Bully“, Mary Quants Minirock hat die Modewelt revolutioniert: Doch davon bekommen die Arbeiterinnen im FordWerk Dagenham nur wenig mit. Ihre Welt spielt sich ab
zwischen Nähmaschinen, Sozialbau-Viertel und einem Pint
nach der Arbeit. Ein ganzer Stadtbezirk steht im Zeichen
der Autoproduktion: 1968 arbeiten hier 55.000 Männer und 187 Frauen, die in mühevoller Arbeit Bezüge für Autositze zusammennähen. Eine von ihnen: Rita O’Grady.
Doch in der stickigen Halle beginnt es zu brodeln. Die
Näherinnen, alle qualifizierte Fachkräfte, werden in die
Lohngruppe für ungelernte Kräfte zurückgestuft – das
bringt sie auf die Barrikaden. Gewerkschafter Albert lenkt
den Kampfgeist in die richtige Bahn - mit der beliebten
Rita als Sprecherin.
Die schüchterne junge Mutter mausert sich zur geschickten Anführerin, die auch vor Chefs und Gewerkschaftsvertretern kein Blatt vor den Mund nimmt. Doch
warum nur die alte Bezahlung zurückfordern, warum
nicht gleich für denselben Lohn wie die Männer kämpfen? Die Näherinnen legen 1968 die Arbeit nieder: der
erste Frauen-Streik überhaupt in der britischen Geschichte.
Im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft - Ford als wichtiger Arbeitgeber - und Politik agiert die Arbeitsministerin und feurige Rednerin Barbara Castle. Hin- und
hergerissen zwischen ihrer Sympathie für die Frauen
und wirtschaftlichen Interessen, lädt sie Rita und eine
Handvoll Näherinnen zum Gespräch.
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6
22.05
TATORT HÄUSLICHE
GEWALT
DOKUMENTATION VON CYNTHIA HILL
MARKAY MEDIA/ CANDESCENT FILMS
USA 2014, 51 MIN.
ERSTAUSTRAHLUNG
Jede vierte Frau in Europa wurde schon einmal Opfer
von häuslicher Gewalt. TATORT HÄUSLICHE GEWALT
zeigt auf, warum es für betroffene Frauen nicht leicht ist,
einfach zu gehen. Zwei Frauen – eine Mutter und ihre Anwältin, die früher selbst häusliche Gewalt erlitt – brechen
ihr Schweigen. Ihre Erlebnisse machen die komplexen
Mechanismen häuslicher Gewalt deutlich und gewähren
Einblicke in eine entsetzliche Welt hinter verschlossenen Türen. Warum ist es für die Opfer so schwierig sich
vor Gericht zu wehren? Die Dokumentation von Cynthia
Hill stellt zudem gesellschaftlich bedeutsame Fragen:
Warum kommt es in den eigenen vier Wänden so häufig
zu gewalttätigen Übergriffen? Und warum sieht die Gesellschaft nicht hin?
Einer Studie der Weltbank zufolge ist das Risiko, Opfer
einer Vergewaltigung oder häuslicher Gewalt zu sein, für
Frauen zwischen 15 und 44 Jahren höher als die Gefahr
einer Krebserkrankung, eines Autounfalls, eines Krieges
oder einer Malariaansteckung zusammen. 25 Prozent
aller Frauen in Europa werden oder wurden von ihrem
Lebensgefährten misshandelt. In Frankreich stirbt alle
drei Tage eine Frau durch die Schläge ihres Partners.
Der Ehemann von Deanna Walters wurde schon mehrmals gewalttätig. Eines Tages entführt er seine Frau,
sperrt sie in einen Lastwagen und fährt mit ihr quer
durch die USA. Vier Tage lang ist Deanna in der engen
Fahrerkabine seinen Schlägen ausgesetzt. Trotz der
schweren Verletzungen, die später im Krankenhaus
festgestellt werden, wird der Ehemann nicht belastet.
Deannas Verletzungen werden als „oberflächlich“ eingestuft: Es handle sich „lediglich“ um Hämatome und
Schnittwunden, nicht um schwere Verletzungen oder
Knochenbrüche.
Kit Gruelle war ebenfalls mit einem gewalttätigen Mann
verheiratet. Sie hat überlebt und widmet ihr Leben und
ihre Arbeit als Anwältin seither den weiblichen Opfern
häuslicher Gewalt. Sie weiß, dass die meisten Frauen
ihren Partner nicht verlassen können, und dass man sie
nur schwer schützen kann. Die meisten Frauen werden
im Anschluss an eine Flucht ermordet.
Deanna nimmt ihren Mut zusammen und beschließt,
ihren Ehemann anzuklagen. Kit soll ihr dabei helfen.
Im Laufe des Verfahrens arbeitet sich Deanna aus ihrer
Opferrolle heraus. Es gibt viele Filme über häusliche
Gewalt; in den meisten berichten Frauen im Nachhinein
von ihren Erfahrungen. TATORT HÄUSLICHE GEWALT
begleitet hingegen die Frauen bei ihrem Kampf, die
Täter strafrechtlich zu verfolgen.
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7
DREI FRAUEN,
EIN GEHEIMNIS
DOKUMENTATION VON STEFANIE BROCKHAUS
WDR/ARTE, BROCKHAUS/WOLFF
DEUTSCHLAND 2015, 52 MIN.
ERSTAUSTRAHLUNG
23.00
Als sie 24 Jahre alt ist, wird die Filmemacherin Stefanie
Brockhaus überraschend schwanger - und entscheidet
sich für einen Abbruch der Schwangerschaft. Zurück
bleiben eine große Wunde und viele Fragen. Als sie
Jahre später wieder vor der derselben Entscheidung
steht, kommt eine Auseinandersetzung in Gang, während derer auch Mutter und Großmutter zum ersten Mal
ihre Abtreibungsgeschichte offenbaren. In DREI FRAUEN, EIN GEHEIMNIS verarbeitet die Filmemacherin die
Jahre zurückliegende Entscheidung gegen ein Kind und
betrachtet das Familiengeheimnis aus ihrer heutigen
Perspektive.
Alle Familien haben Geheimnisse. Es sind nicht immer
Geheimnisse von Anfang an. Oft sind es Ereignisse, über
die nicht gesprochen wird. Nach Jahren des Schweigens
werden sie unantastbar. Keiner wird je davon erfahren,
außer es passiert etwas und alles fliegt auf.
Mit 24 Jahren wurde ich schwanger und entschied mich
für eine Abtreibung. Die Zweifel und Konflikte die ich
hatte, und die offenen Fragen, die ich mir stellte, hörten
nach der Abtreibung nicht auf. Ich konnte nicht weiter
machen. Bis ich herausfand, dass meine Großmutter
und meine Mutter beide abgetrieben hatten, ohne jemals darüber zu sprechen. Mit niemandem.
Jahre später bekam ich ein Kind. Ich hatte die Geheimnisse in meiner Familie aufgeklärt und die Abtreibungen
hinter mich gelassen. Dachte ich. Von mir aus hätte
mein Leben so weiter gehen können. Ich war in einer
festen Beziehung. Wir machten Filme, gingen ins Ausland, und ich wollte noch ein Kind bekommen, vielleicht
sogar heiraten.
In der Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich musste
mich übergeben. Jetzt weiß ich, warum mir schlecht
war. Ich war wieder schwanger. Ich war glücklich, aber
wir hatten nicht mehr die gleiche Magie wie anfangs.
Unsere Beziehung stand auf wackligen Beinen. Ich hatte
Angst, am Ende mit zwei Kindern alleine dazustehen.
Ich musste wieder an meine Mutter denken. Und an die
Mütter vor ihr. Waren ihre Kinder geplant? Wollte mein
Vater wieder Vater werden? Und was war eigentlich mit
meinem Großvater?
Ich will nicht zurückgehen. Ich will vorwärts kommen.
Aber irgendwie bin ich Teil eines Kreislaufs, aus dem ich
nicht herausfinde. Auch wenn ich noch so sehr versuche, meinen eigenen Weg zu gehen, ich bin niemals
ganz frei. Es ist als ob jemand Kaugummi auf den
Boden spuckt und ich ständig reintrete. Ich habe das
Gefühl, es schlummert mehr in mir als ein Kind. Jede
Entscheidung, die ich jetzt treffe, wird alles verändern.
Vielleicht über Generationen. – Stefanie Brockhaus
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23.50
DIE ZWEITE HEIMAT FRAUENIMMIGRATION IN
FRANKREICH
DOKUMENTATION VON PHILLIPE FONTANA
ARTE FRANCE, IMAGISSIME
FRANKREICH 2016, 52 MIN.
ERSTAUSTRAHLUNG
Ximena, Houleymatou und Mariya sind zwischen 32 und
52 Jahre alt. Sie kommen aus Kolumbien, Guinea und
Bulgarien und gehören zu den 51 % der weiblichen Einwanderer in Westeuropa. Die Dokumentation schildert
die persönlichen, aber doch typischen Schicksale dieser
modernen Frauen und ihren Alltag in der neuen Heimat.
Über die Hälfte aller Migranten weltweit sind weiblich.
Nicht nur Männer, sondern auch Frauen fliehen vor Diktaturen, Kriegen, familiären oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten – in den Medien erhalten sie aber oft weniger
Aufmerksamkeit als ihre männlichen Schicksalsgenossen.
Philippe Fontana möchte dies ändern und porträtiert drei
moderne Frauen, die ihre Heimat verlassen haben, um
nach Frankreich zu ziehen.
Ximena, Houleymatou und Mariya sind zwar unterschiedlicher Herkunft, doch eines haben sie gemeinsam: Sie sind
allein, denn sie ließen ihre Familien in der Heimat zurück.
Vor der Kamera erzählen sie von den Gründen ihrer Auswanderung, ihrem Verhältnis zu ihren Herkunftsländern
und den Problemen bei der Integration. Jede Frau hat
ihre eigene Geschichte, aber alle leiden unter demselben
Gefühl der Entwurzelung. Die französische Sprache lernen,
eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, einen Job
finden – all dies ist nötig, um in der neuen Gesellschaft
akzeptiert und anerkannt zu werden. Die Dokumentation
verknüpft die Stimmen der Protagonistinnen zu einem
spannenden Bericht über eine Lebenssituation, die so
selten gar nicht mehr ist. Der Zuschauer erhält Einblicke
in die Lebensrealität der Frauen, sei es bei der Arbeit oder
im privaten Umfeld. Auch die scheinbar unbedeutenden
Aspekte des Alltags, die jede Geschichte so einzigartig
machen, wurden von Phillipe Fontana festgehalten. Ximena, Houleymatou und Mariya wollen leben und frei sein.
Und ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen.
8
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PRESSEMAPPE
9
09.25
360° GEO REPORTAGE
AMAS WELT, DAS NEUE GHANA
REPORTAGE VON CARMEN BUTTA
ARTE, MEDIENKONTOR
DEUTSCHLAND 2016, 52 MIN.
Es gibt ein Afrika, über das kaum berichtet wird: ein Afrika jenseits von Krieg, Armut und Flüchtlingsströmen, ein
wachsendes Afrika der aufstrebenden urbanen Mittelschicht, in dem Frauen immer mehr die treibende Kraft sind. Sie
wehren sich gegen das Klischee des verlorenen Kontinents und gehen einen eigenen, neuen Weg. Sie bauen ihre Zukunft
in Afrika auf. Europa ist für sie nicht das Ziel. Und auch nicht das Vorbild.
Afrikanerinnen dieser neuen Generation haben in den Metropolen Netzwerke aufgebaut, um sich im Beruf gegenseitig zu
unterstützen. Die meisten von ihnen haben ihren Horizont durch ein Studium im Ausland erweitert und sind dann in ihre
Heimat zurückgekehrt, wo sie heute als Managerinnen, Designerinnen, Akademikerinnen oder Unternehmerinnen arbeiten.
Zu diesen Frauen gehört Ama Boamah, die mit der ersten ghanaischen Biosaft-Fabrik eine Marktnische erobert hat.
Doch auch sie muss sich gegen Repressalien im ghanaischen Alltag durchsetzen, der auch immer noch von Männern
beherrscht wird. Probleme, die Ama jedoch eher als Herausforderung denn als Hindernis zu einem neuen und
modernen Ghana sieht.
10.20
DIE ALGENBÄUERINNEN
VON SANSIBAR
DOKUMENTATION VON SYLVIA STRASSER
ZDF/ARTE, PAOLO FILM
DEUTSCHLAND 2011, 43 MIN.
An den Küsten Sansibars, einer Inselgruppe vor der
Festlandküste Tansanias, haben Frauen mit dem Anbau
und der Weiterverarbeitung von Rotalgen einen neuen
Wirtschaftszweig geschaffen, der nicht nur das Leben
der Frauen verändert hat. Die gesamte Inselwelt profitiert davon.
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11.05
10
DIE WANDERHEBAMMEN VIETNAMS
DOKUMENTATION VON SILKE GONDOLF
ZDF/ARTE, ELEMENT 6
DEUTSCHLAND 2014, 43 MIN.
Im äußersten Norden Vietnams, an der Grenze zu China, leben
die Hmong, eine ethnische Minderheit, die sich vor mehr als
200 Jahren in der bergigen Provinz Dong Van angesiedelt
hat. In der abgelegenen Bergwelt ist die medizinische
Versorgung schlecht und die Kindersterblichkeit hoch. Das
sollen die Wanderhebammen ändern. Sie vermitteln nicht
nur zwischen westlicher Medizin und traditioneller Heilkunde,
sondern auch zwischen der realen Welt und der Welt der
Geister.
11.50
KAMLAHARI - DIE VERSCHENKTEN
TÖCHTER NEPALS
DOKUMENTATION VON CHRISTOPH SCHWAIGER
ZDF/ARTE, INTERSCOOP/TAPIO FILMS
FRANKREICH 2013, 43 MIN.
Sklavenkinder gibt es in Nepal auch heute noch. Abseits
der Trekking-Routen der Touristen, im Terai, einer weiten
Tiefebene im Südwesten des Landes, werden Kinder von den
eigenen Eltern verkauft. Die armen, landlosen Bauern geben
ihre Töchter weg; so will es die Kamlahari-Tradition. Auch
Urmila Chaudhary, heute 23 Jahre alt, war eine von ihnen.
Die verkauften Mädchen arbeiten in fremden Haushalten,
werden ausgebeutet, gehen nicht zur Schule. Doch heute
fordern Tausende Kamlahari-Mädchen ihr Recht. Urmila
Chaudhary war eine von ihnen. Für 4.000 Rupien, ungefähr
40 Euro, wurde sie an eine reiche Familie verkauft. Elf Jahre lang musste sie sich in der Hauptstadt Kathmandu, weit
weg von zu Hause, selbst noch ein Kind, um die Kinder der
Familie kümmern und sie zur Schule bringen. Sie musste
von frühmorgens bis spätabends putzen, waschen, kochen,
Wasser holen - 14 bis 16 Stunden am Tag.
Wie Urmila wurden Zehntausende Mädchen weggeschickt
und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, viele von ihnen
wurden misshandelt, haben körperliche und sexuelle Gewalt erlebt. Doch Urmilas Geschichte ist eine Geschichte
der Hoffnung: Nach elf Jahren Leibeigenschaft kam sie
endlich frei. Dank des Einsatzes einer Hilfsorganisation in
ihrem Distrikt kehrte sie in ihr Dorf zurück mit dem Traum,
zur Schule zu gehen. Obwohl sie mit 17 eigentlich
schon zu alt war, blieb Urmila hartnäckig. Ihre Entschlossenheit überzeugte schließlich auch die Hilfsorganisation. Heute steht Urmila vor der Abschlussprüfung der zehnten Klasse und kämpft für eine bessere
Zukunft der Kamlahari-Mädchen. Sie wurde zur ersten
Präsidentin des Commun Forum for Kamlahari Freedom (CFKF) gewählt. Anfangs ein paar Hundert, machen sich heute 11.000 Mädchen zusammen mit Urmila
für ihre Rechte stark - und das nicht nur im Distrikt
Dang.
In Urmilas Leben hat sich viel getan: Zur Veröffentlichung ihrer Biografie „Sklavenkind“, die 2011 erschienen ist, reiste sie erstmals nach Deutschland. Im Mai
2012 sprach sie beim Oslo Freedom Forum, einer
internationalen Menschenrechts-Konferenz. Im Oktober 2012 flog sie nach New York zum ersten internationalen, von der UN anerkannten Mädchentag. Aber
der Kampf gegen Leibeigenschaft und Kinderarbeit
in Nepal ist noch lange nicht gewonnen. Im Juni 2013
kam es bei einer Demonstration der Ex-Kamlahari in
Kathmandu zu einem Zusammenstoß mit der Polizei.
Urmila und einige Mädchen wurden verletzt. Das hat
Urmilas Entschlossenheit nur noch gestärkt! hule zu
gehen. Obwohl sie K
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11
12.35
ROCK IM RING
BOLIVIANISCHE KÄMPFERINNEN
DOKUMENTATION VON THORSTEN THOR UND DANIEL BEYKIRCH
ZDF/ARTE, ICH TV
DEUTSCHLAND 2014, 43 MIN.
Sie sehen aus wie Sängerinnen eines bolivianischen Trachtenchors. Dabei haben sie es faustdick hinter den Ohren. Denn
diese Frauen aus El Alto in der Nähe von La Paz, die sich „Cholitas Luchadoras“ nennen, steigen jeden Sonntag in den
Ring. Die Indio-Frauen in ihrer traditionellen Kleidung kämpfen wie ihre amerikanischen oder mexikanischen WrestlingVorbilder. Ihr unterhaltsames Spektakel hat einen ernsten Hintergrund, denn es spiegelt den Kampf der Cholitas in der von
Männern dominierten Gesellschaft Boliviens wider, in der Gewalt - auch gegen Frauen - zunimmt.
18.25
AFGHANISTANS VERKLEIDETE
MÄDCHEN
DIE BACHA POSH
DOKUMENTATION VON KATRIN EIGENDORF UND SHIKIBA
BABORI, ZDF/ARTE, CINECENTRUM
DEUTSCHLAND 2013, 43 MIN.
„Der Mensch denkt mit den Augen“, so lautet ein
afghanisches Sprichwort. Und so werden aus Toheba
und ihrer Schwester Rosmana zwei „Bacha Posh“ wie
die Afghanen sagen, „Mädchen als Jungen verkleidet“.
Durch diese Tradition können afghanische Mütter der
„Schande“ entgehen, keine Söhne geboren zu haben.
Die Filmemacherinnen Katrin Eigendorf und Shikiba
Babori sowie der Kameramann Michael Pohl haben
Rosmana und Toheba in ihrem Alltag mit der Kamera
begleitet. Sie haben hinter die Maskerade eines
afghanischen Verkleidungsspiels geschaut, das zwar von
einigen kritisiert, in der Regel aber geduldet wird. Die
Autorinnen sprechen mit Mitschülerinnen, Lehrerinnen,
Jungen und den Geschwistern der Bacha Posh. Vor allem
aber kommen diese selbst zu Wort. Die Dokumentation
wagt einen sehr direkten Blick in eine Gesellschaft,
die sich Fremden oft verschließt und in der sich das
Familienleben hinter hohen Mauern abspielt.
PRESSEKONTAKT:
GABRIELE DASCH
T +33 (0)3 88 14 21 56
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Bildrechte:
Seite 1, Seite 11: ZDF / © Thorsten Thor/ich.tv
Seite 2, Seite 12: © Silke Gondolf
Seite 4: ARTE / AMC2 Productions-Abdellah Elmoukader
Seite 5: © Tobis Film
Seite 6: ARTE FRANCE/ © Rex Miller
Seite 7: ARTE / © Stefanie Brockhaus
Seite 8: © Philippe Fontana/Imagissime
Seite 9: © Medienkontor/Okhiogbe, ZDF/ © Sylvia Strasser
Seite 10: © Silke Gondolf, ZDF / © Christoph Schwaiger
Seite 11: © Katrin Eigendorf
ARTE G.E.I.E.
4 QUAI DU CHANOINE WINTERER
CS 20035
67080
STRASBOURG CEDEX
POSTFACH 1980 - 77679 KEHL