WELTFRAUENTAG DER KAMPF GEHT WEITER! 08/03/2017 Der Kampf um die Frauenrechte findet tagtäglich statt: Trotzdem bietet der Weltfrauentag zumindest einmal im Jahr die Gelegenheit, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fordern und Bilanz zu ziehen, aber auch Verbesserungen zu feiern. Auch dieses Jahr widmet ARTE den Frauen einen ganzen Tag: Frauen aus Sansibar, Vietnam, Nepal, Marokko, Bolivien, Afghanistan, aber auch aus Großbritannien, den USA, Frankreich und Deutschland kommen zu Wort. In der Primetime zeigt Nigel Coles Sozialkomödie WE WANT SEX (S. 11) den ersten Frauen-Streik in der britischen Geschichte. Die Dokumentationen TATORT HÄUSLICHE GEWALT (S. 5) und DREI FRAUEN, EIN GEHEIMNIS (S. 6) beschäftigen sich mit den sensiblen Themen der Gewalt gegen Frauen und der Abtreibung. Im Anschluss erzählt DIE ZWEITE HEIMAT (S. 7) die Lebensgeschichte dreier Frauen mit Migrationshintergrund in Frankreich. PRESSEMAPPE INHALT WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! 08/03/2017 MITTWOCH, 08. MÄRZ AB 09.25 UHR HIGHLIGHTS 04 05 06 07 08 16.20 UHR TRAUMWEBERINNEN DOKUMENTATION ERSTAUSSTRAHLUNG 20.15 UHR WE WANT SEX SPIELFILM 22.05 UHR TATORT HÄUSLICHE GEWALT DOKUMENTATION ERSTAUSSTRAHLUNG 23.00 UHR DREI FRAUEN, EIN GEHEIMNIS DOKUMENTATION ERSTAUSSTRAHLUNG 23.50 UHR DIE ZWEITE HEIMAT - FRAUENIMMIGRATION IN FRANKREICH DOKUMENTATION ERSTAUSSTRAHLUNG AUSSERDEM IM PROGRAMM 09 09 10 10 11 11 09.25 UHR 360° GEO REPORTAGE - AMAS WELT, DAS NEUE GHANA REPORTAGE 10.20 UHR DIE ALGENBÄUERINNEN VON SANSIBAR DOKUMENTATION 11.05 UHR DIE WANDERHEBAMMEN VIETNAMS DOKUMENTATION 11.50 UHR KAMLAHARI - DIE VERSCHENKTEN TÖCHTER NEPALS DOKUMENTATION 12.35 UHR ROCK IM RING - BOLIVIANISCHE KÄMPFERINNEN DOKUMENTATION 18.25 UHR AFGHANISTANS VERKLEIDETE MÄDCHEN - DIE BACHA POSH DOKUMENTATION 3 WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! PRESSEMAPPE 4 TRAUMWEBERINNEN 16.20 DOKUMENTATION VON OURGHI BRAHIM ZDF/ARTE, AMC 2 PRODUCTIONS MAROKKO 2016, 43 MIN. ERSTAUSSTRAHLUNG In einem Dorf im Atlasgebirge in Marokko wollen einige Frauen eine Teppichweber-Kooperative gründen, um sich und ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen. Um ihren Traum zu verwirklichen, treffen sich einige der Berberinnen mit einer Frauen-Kooperative in der elf Stunden entfernten Hafenstadt Essaouira. Dort wollen sie erfahren, wie es gelingen kann, gemeinsam erfolgreich zu sein. Diese Frauen müssen jeden Tag hart arbeiten, um für sich und ihre Familien zu sorgen. In dem kargen Bergland haben sie weder Strom noch fließendes Wasser. Nach einem arbeitsreichen Tag treffen sich die Dorfbewohnerinnen spätabends in ihren Hütten, um in Heimarbeit traditionelle Teppiche zu weben. Dabei tauschen sie sich über ihre Träume, ihre Traditionen, ihr Leben und ihre Zukunft aus. Doch trotz der vielen Arbeit, die sie investieren, bringt die Teppichproduktion so wenig Geld ein, dass keine der Frauen davon leben kann. Für ihre Kinder wünschen sie sich eine bessere Zukunft, aber der Schulbesuch und das Studium sind teuer. Daher beschließen die Berberinnen, sich zu einer Kooperative zusammenschließen. Die gemeinsame Organisation würde nicht nur ihren Alltag deutlich erleichtern, sondern auch ökonomische Vorteile mit sich bringen. Nach vielen Gesprächen beschließen die Frauen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Zwei von ihnen reisen in das elf Autostunden entfernte Essaouira, eine Hafenstadt am Atlantik. Dort wollen sie sich mit einer FrauenKooperative austauschen, um zu erfahren, was bei einem Zusammenschluss zu beachten ist und wie auch sie mit ihrer Teppichproduktion gemeinsam erfolgreich werden können. Voller Hoffnung fiebern die Berberinnen dem Treffen entgegen, das den Ausweg aus ihrem trostlosen Alltag und die Chance auf eine bessere Zukunft für alle Familien in ihrem Dorf bedeuten könnte. WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! PRESSEMAPPE SPIELFILM VON NIGEL COLE MIT SALLY HAWKINS, BOB HOSKINS U.A. AUDLEY FILMS/BBC FILMS/NUMBER 9 FILMS/HANWAY FILMS/ BMS FINANCE GROSSBRITANIEN 2010, 108 MIN. 20.15 5 WE WANT SEX Nie hätten sie gedacht, den großen Arbeitgeber Ford lahmzulegen. Doch genau das erreichen Rita und ihre Kolleginnen 1968. In einer Zeit, in der Frauenpower noch nicht zum allgemeinen Wortschatz gehört, legen 187 Näherinnen ihre Arbeit nieder, um für den gleichen Lohn wie die männlichen Kollegen zu kämpfen. Ihr Streik im Londoner Werk sorgt für Aufsehen – und erfährt Unterstützung: Arbeitsministerin Barbara Castle empfängt Rita und ihre Mitstreiterinnen in ihrem Büro… Nigel Cole drehte diesen Film nach einer wahren Begebenheit, aber mit einer fiktiven Hauptfigur. Swinging Sixties in London, aus dem Radio tönt „Wooly Bully“, Mary Quants Minirock hat die Modewelt revolutioniert: Doch davon bekommen die Arbeiterinnen im FordWerk Dagenham nur wenig mit. Ihre Welt spielt sich ab zwischen Nähmaschinen, Sozialbau-Viertel und einem Pint nach der Arbeit. Ein ganzer Stadtbezirk steht im Zeichen der Autoproduktion: 1968 arbeiten hier 55.000 Männer und 187 Frauen, die in mühevoller Arbeit Bezüge für Autositze zusammennähen. Eine von ihnen: Rita O’Grady. Doch in der stickigen Halle beginnt es zu brodeln. Die Näherinnen, alle qualifizierte Fachkräfte, werden in die Lohngruppe für ungelernte Kräfte zurückgestuft – das bringt sie auf die Barrikaden. Gewerkschafter Albert lenkt den Kampfgeist in die richtige Bahn - mit der beliebten Rita als Sprecherin. Die schüchterne junge Mutter mausert sich zur geschickten Anführerin, die auch vor Chefs und Gewerkschaftsvertretern kein Blatt vor den Mund nimmt. Doch warum nur die alte Bezahlung zurückfordern, warum nicht gleich für denselben Lohn wie die Männer kämpfen? Die Näherinnen legen 1968 die Arbeit nieder: der erste Frauen-Streik überhaupt in der britischen Geschichte. Im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft - Ford als wichtiger Arbeitgeber - und Politik agiert die Arbeitsministerin und feurige Rednerin Barbara Castle. Hin- und hergerissen zwischen ihrer Sympathie für die Frauen und wirtschaftlichen Interessen, lädt sie Rita und eine Handvoll Näherinnen zum Gespräch. WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! PRESSEMAPPE 6 22.05 TATORT HÄUSLICHE GEWALT DOKUMENTATION VON CYNTHIA HILL MARKAY MEDIA/ CANDESCENT FILMS USA 2014, 51 MIN. ERSTAUSTRAHLUNG Jede vierte Frau in Europa wurde schon einmal Opfer von häuslicher Gewalt. TATORT HÄUSLICHE GEWALT zeigt auf, warum es für betroffene Frauen nicht leicht ist, einfach zu gehen. Zwei Frauen – eine Mutter und ihre Anwältin, die früher selbst häusliche Gewalt erlitt – brechen ihr Schweigen. Ihre Erlebnisse machen die komplexen Mechanismen häuslicher Gewalt deutlich und gewähren Einblicke in eine entsetzliche Welt hinter verschlossenen Türen. Warum ist es für die Opfer so schwierig sich vor Gericht zu wehren? Die Dokumentation von Cynthia Hill stellt zudem gesellschaftlich bedeutsame Fragen: Warum kommt es in den eigenen vier Wänden so häufig zu gewalttätigen Übergriffen? Und warum sieht die Gesellschaft nicht hin? Einer Studie der Weltbank zufolge ist das Risiko, Opfer einer Vergewaltigung oder häuslicher Gewalt zu sein, für Frauen zwischen 15 und 44 Jahren höher als die Gefahr einer Krebserkrankung, eines Autounfalls, eines Krieges oder einer Malariaansteckung zusammen. 25 Prozent aller Frauen in Europa werden oder wurden von ihrem Lebensgefährten misshandelt. In Frankreich stirbt alle drei Tage eine Frau durch die Schläge ihres Partners. Der Ehemann von Deanna Walters wurde schon mehrmals gewalttätig. Eines Tages entführt er seine Frau, sperrt sie in einen Lastwagen und fährt mit ihr quer durch die USA. Vier Tage lang ist Deanna in der engen Fahrerkabine seinen Schlägen ausgesetzt. Trotz der schweren Verletzungen, die später im Krankenhaus festgestellt werden, wird der Ehemann nicht belastet. Deannas Verletzungen werden als „oberflächlich“ eingestuft: Es handle sich „lediglich“ um Hämatome und Schnittwunden, nicht um schwere Verletzungen oder Knochenbrüche. Kit Gruelle war ebenfalls mit einem gewalttätigen Mann verheiratet. Sie hat überlebt und widmet ihr Leben und ihre Arbeit als Anwältin seither den weiblichen Opfern häuslicher Gewalt. Sie weiß, dass die meisten Frauen ihren Partner nicht verlassen können, und dass man sie nur schwer schützen kann. Die meisten Frauen werden im Anschluss an eine Flucht ermordet. Deanna nimmt ihren Mut zusammen und beschließt, ihren Ehemann anzuklagen. Kit soll ihr dabei helfen. Im Laufe des Verfahrens arbeitet sich Deanna aus ihrer Opferrolle heraus. Es gibt viele Filme über häusliche Gewalt; in den meisten berichten Frauen im Nachhinein von ihren Erfahrungen. TATORT HÄUSLICHE GEWALT begleitet hingegen die Frauen bei ihrem Kampf, die Täter strafrechtlich zu verfolgen. PRESSEMAPPE WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! 7 DREI FRAUEN, EIN GEHEIMNIS DOKUMENTATION VON STEFANIE BROCKHAUS WDR/ARTE, BROCKHAUS/WOLFF DEUTSCHLAND 2015, 52 MIN. ERSTAUSTRAHLUNG 23.00 Als sie 24 Jahre alt ist, wird die Filmemacherin Stefanie Brockhaus überraschend schwanger - und entscheidet sich für einen Abbruch der Schwangerschaft. Zurück bleiben eine große Wunde und viele Fragen. Als sie Jahre später wieder vor der derselben Entscheidung steht, kommt eine Auseinandersetzung in Gang, während derer auch Mutter und Großmutter zum ersten Mal ihre Abtreibungsgeschichte offenbaren. In DREI FRAUEN, EIN GEHEIMNIS verarbeitet die Filmemacherin die Jahre zurückliegende Entscheidung gegen ein Kind und betrachtet das Familiengeheimnis aus ihrer heutigen Perspektive. Alle Familien haben Geheimnisse. Es sind nicht immer Geheimnisse von Anfang an. Oft sind es Ereignisse, über die nicht gesprochen wird. Nach Jahren des Schweigens werden sie unantastbar. Keiner wird je davon erfahren, außer es passiert etwas und alles fliegt auf. Mit 24 Jahren wurde ich schwanger und entschied mich für eine Abtreibung. Die Zweifel und Konflikte die ich hatte, und die offenen Fragen, die ich mir stellte, hörten nach der Abtreibung nicht auf. Ich konnte nicht weiter machen. Bis ich herausfand, dass meine Großmutter und meine Mutter beide abgetrieben hatten, ohne jemals darüber zu sprechen. Mit niemandem. Jahre später bekam ich ein Kind. Ich hatte die Geheimnisse in meiner Familie aufgeklärt und die Abtreibungen hinter mich gelassen. Dachte ich. Von mir aus hätte mein Leben so weiter gehen können. Ich war in einer festen Beziehung. Wir machten Filme, gingen ins Ausland, und ich wollte noch ein Kind bekommen, vielleicht sogar heiraten. In der Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich musste mich übergeben. Jetzt weiß ich, warum mir schlecht war. Ich war wieder schwanger. Ich war glücklich, aber wir hatten nicht mehr die gleiche Magie wie anfangs. Unsere Beziehung stand auf wackligen Beinen. Ich hatte Angst, am Ende mit zwei Kindern alleine dazustehen. Ich musste wieder an meine Mutter denken. Und an die Mütter vor ihr. Waren ihre Kinder geplant? Wollte mein Vater wieder Vater werden? Und was war eigentlich mit meinem Großvater? Ich will nicht zurückgehen. Ich will vorwärts kommen. Aber irgendwie bin ich Teil eines Kreislaufs, aus dem ich nicht herausfinde. Auch wenn ich noch so sehr versuche, meinen eigenen Weg zu gehen, ich bin niemals ganz frei. Es ist als ob jemand Kaugummi auf den Boden spuckt und ich ständig reintrete. Ich habe das Gefühl, es schlummert mehr in mir als ein Kind. Jede Entscheidung, die ich jetzt treffe, wird alles verändern. Vielleicht über Generationen. – Stefanie Brockhaus PRESSEMAPPE WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! 23.50 DIE ZWEITE HEIMAT FRAUENIMMIGRATION IN FRANKREICH DOKUMENTATION VON PHILLIPE FONTANA ARTE FRANCE, IMAGISSIME FRANKREICH 2016, 52 MIN. ERSTAUSTRAHLUNG Ximena, Houleymatou und Mariya sind zwischen 32 und 52 Jahre alt. Sie kommen aus Kolumbien, Guinea und Bulgarien und gehören zu den 51 % der weiblichen Einwanderer in Westeuropa. Die Dokumentation schildert die persönlichen, aber doch typischen Schicksale dieser modernen Frauen und ihren Alltag in der neuen Heimat. Über die Hälfte aller Migranten weltweit sind weiblich. Nicht nur Männer, sondern auch Frauen fliehen vor Diktaturen, Kriegen, familiären oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten – in den Medien erhalten sie aber oft weniger Aufmerksamkeit als ihre männlichen Schicksalsgenossen. Philippe Fontana möchte dies ändern und porträtiert drei moderne Frauen, die ihre Heimat verlassen haben, um nach Frankreich zu ziehen. Ximena, Houleymatou und Mariya sind zwar unterschiedlicher Herkunft, doch eines haben sie gemeinsam: Sie sind allein, denn sie ließen ihre Familien in der Heimat zurück. Vor der Kamera erzählen sie von den Gründen ihrer Auswanderung, ihrem Verhältnis zu ihren Herkunftsländern und den Problemen bei der Integration. Jede Frau hat ihre eigene Geschichte, aber alle leiden unter demselben Gefühl der Entwurzelung. Die französische Sprache lernen, eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, einen Job finden – all dies ist nötig, um in der neuen Gesellschaft akzeptiert und anerkannt zu werden. Die Dokumentation verknüpft die Stimmen der Protagonistinnen zu einem spannenden Bericht über eine Lebenssituation, die so selten gar nicht mehr ist. Der Zuschauer erhält Einblicke in die Lebensrealität der Frauen, sei es bei der Arbeit oder im privaten Umfeld. Auch die scheinbar unbedeutenden Aspekte des Alltags, die jede Geschichte so einzigartig machen, wurden von Phillipe Fontana festgehalten. Ximena, Houleymatou und Mariya wollen leben und frei sein. Und ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. 8 WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! PRESSEMAPPE 9 09.25 360° GEO REPORTAGE AMAS WELT, DAS NEUE GHANA REPORTAGE VON CARMEN BUTTA ARTE, MEDIENKONTOR DEUTSCHLAND 2016, 52 MIN. Es gibt ein Afrika, über das kaum berichtet wird: ein Afrika jenseits von Krieg, Armut und Flüchtlingsströmen, ein wachsendes Afrika der aufstrebenden urbanen Mittelschicht, in dem Frauen immer mehr die treibende Kraft sind. Sie wehren sich gegen das Klischee des verlorenen Kontinents und gehen einen eigenen, neuen Weg. Sie bauen ihre Zukunft in Afrika auf. Europa ist für sie nicht das Ziel. Und auch nicht das Vorbild. Afrikanerinnen dieser neuen Generation haben in den Metropolen Netzwerke aufgebaut, um sich im Beruf gegenseitig zu unterstützen. Die meisten von ihnen haben ihren Horizont durch ein Studium im Ausland erweitert und sind dann in ihre Heimat zurückgekehrt, wo sie heute als Managerinnen, Designerinnen, Akademikerinnen oder Unternehmerinnen arbeiten. Zu diesen Frauen gehört Ama Boamah, die mit der ersten ghanaischen Biosaft-Fabrik eine Marktnische erobert hat. Doch auch sie muss sich gegen Repressalien im ghanaischen Alltag durchsetzen, der auch immer noch von Männern beherrscht wird. Probleme, die Ama jedoch eher als Herausforderung denn als Hindernis zu einem neuen und modernen Ghana sieht. 10.20 DIE ALGENBÄUERINNEN VON SANSIBAR DOKUMENTATION VON SYLVIA STRASSER ZDF/ARTE, PAOLO FILM DEUTSCHLAND 2011, 43 MIN. An den Küsten Sansibars, einer Inselgruppe vor der Festlandküste Tansanias, haben Frauen mit dem Anbau und der Weiterverarbeitung von Rotalgen einen neuen Wirtschaftszweig geschaffen, der nicht nur das Leben der Frauen verändert hat. Die gesamte Inselwelt profitiert davon. WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! PRESSEMAPPE 11.05 10 DIE WANDERHEBAMMEN VIETNAMS DOKUMENTATION VON SILKE GONDOLF ZDF/ARTE, ELEMENT 6 DEUTSCHLAND 2014, 43 MIN. Im äußersten Norden Vietnams, an der Grenze zu China, leben die Hmong, eine ethnische Minderheit, die sich vor mehr als 200 Jahren in der bergigen Provinz Dong Van angesiedelt hat. In der abgelegenen Bergwelt ist die medizinische Versorgung schlecht und die Kindersterblichkeit hoch. Das sollen die Wanderhebammen ändern. Sie vermitteln nicht nur zwischen westlicher Medizin und traditioneller Heilkunde, sondern auch zwischen der realen Welt und der Welt der Geister. 11.50 KAMLAHARI - DIE VERSCHENKTEN TÖCHTER NEPALS DOKUMENTATION VON CHRISTOPH SCHWAIGER ZDF/ARTE, INTERSCOOP/TAPIO FILMS FRANKREICH 2013, 43 MIN. Sklavenkinder gibt es in Nepal auch heute noch. Abseits der Trekking-Routen der Touristen, im Terai, einer weiten Tiefebene im Südwesten des Landes, werden Kinder von den eigenen Eltern verkauft. Die armen, landlosen Bauern geben ihre Töchter weg; so will es die Kamlahari-Tradition. Auch Urmila Chaudhary, heute 23 Jahre alt, war eine von ihnen. Die verkauften Mädchen arbeiten in fremden Haushalten, werden ausgebeutet, gehen nicht zur Schule. Doch heute fordern Tausende Kamlahari-Mädchen ihr Recht. Urmila Chaudhary war eine von ihnen. Für 4.000 Rupien, ungefähr 40 Euro, wurde sie an eine reiche Familie verkauft. Elf Jahre lang musste sie sich in der Hauptstadt Kathmandu, weit weg von zu Hause, selbst noch ein Kind, um die Kinder der Familie kümmern und sie zur Schule bringen. Sie musste von frühmorgens bis spätabends putzen, waschen, kochen, Wasser holen - 14 bis 16 Stunden am Tag. Wie Urmila wurden Zehntausende Mädchen weggeschickt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, viele von ihnen wurden misshandelt, haben körperliche und sexuelle Gewalt erlebt. Doch Urmilas Geschichte ist eine Geschichte der Hoffnung: Nach elf Jahren Leibeigenschaft kam sie endlich frei. Dank des Einsatzes einer Hilfsorganisation in ihrem Distrikt kehrte sie in ihr Dorf zurück mit dem Traum, zur Schule zu gehen. Obwohl sie mit 17 eigentlich schon zu alt war, blieb Urmila hartnäckig. Ihre Entschlossenheit überzeugte schließlich auch die Hilfsorganisation. Heute steht Urmila vor der Abschlussprüfung der zehnten Klasse und kämpft für eine bessere Zukunft der Kamlahari-Mädchen. Sie wurde zur ersten Präsidentin des Commun Forum for Kamlahari Freedom (CFKF) gewählt. Anfangs ein paar Hundert, machen sich heute 11.000 Mädchen zusammen mit Urmila für ihre Rechte stark - und das nicht nur im Distrikt Dang. In Urmilas Leben hat sich viel getan: Zur Veröffentlichung ihrer Biografie „Sklavenkind“, die 2011 erschienen ist, reiste sie erstmals nach Deutschland. Im Mai 2012 sprach sie beim Oslo Freedom Forum, einer internationalen Menschenrechts-Konferenz. Im Oktober 2012 flog sie nach New York zum ersten internationalen, von der UN anerkannten Mädchentag. Aber der Kampf gegen Leibeigenschaft und Kinderarbeit in Nepal ist noch lange nicht gewonnen. Im Juni 2013 kam es bei einer Demonstration der Ex-Kamlahari in Kathmandu zu einem Zusammenstoß mit der Polizei. Urmila und einige Mädchen wurden verletzt. Das hat Urmilas Entschlossenheit nur noch gestärkt! hule zu gehen. Obwohl sie K WELTFRAUENTAG - DER KAMPF GEHT WEITER! PRESSEMAPPE 11 12.35 ROCK IM RING BOLIVIANISCHE KÄMPFERINNEN DOKUMENTATION VON THORSTEN THOR UND DANIEL BEYKIRCH ZDF/ARTE, ICH TV DEUTSCHLAND 2014, 43 MIN. Sie sehen aus wie Sängerinnen eines bolivianischen Trachtenchors. Dabei haben sie es faustdick hinter den Ohren. Denn diese Frauen aus El Alto in der Nähe von La Paz, die sich „Cholitas Luchadoras“ nennen, steigen jeden Sonntag in den Ring. Die Indio-Frauen in ihrer traditionellen Kleidung kämpfen wie ihre amerikanischen oder mexikanischen WrestlingVorbilder. Ihr unterhaltsames Spektakel hat einen ernsten Hintergrund, denn es spiegelt den Kampf der Cholitas in der von Männern dominierten Gesellschaft Boliviens wider, in der Gewalt - auch gegen Frauen - zunimmt. 18.25 AFGHANISTANS VERKLEIDETE MÄDCHEN DIE BACHA POSH DOKUMENTATION VON KATRIN EIGENDORF UND SHIKIBA BABORI, ZDF/ARTE, CINECENTRUM DEUTSCHLAND 2013, 43 MIN. „Der Mensch denkt mit den Augen“, so lautet ein afghanisches Sprichwort. Und so werden aus Toheba und ihrer Schwester Rosmana zwei „Bacha Posh“ wie die Afghanen sagen, „Mädchen als Jungen verkleidet“. Durch diese Tradition können afghanische Mütter der „Schande“ entgehen, keine Söhne geboren zu haben. Die Filmemacherinnen Katrin Eigendorf und Shikiba Babori sowie der Kameramann Michael Pohl haben Rosmana und Toheba in ihrem Alltag mit der Kamera begleitet. Sie haben hinter die Maskerade eines afghanischen Verkleidungsspiels geschaut, das zwar von einigen kritisiert, in der Regel aber geduldet wird. Die Autorinnen sprechen mit Mitschülerinnen, Lehrerinnen, Jungen und den Geschwistern der Bacha Posh. Vor allem aber kommen diese selbst zu Wort. Die Dokumentation wagt einen sehr direkten Blick in eine Gesellschaft, die sich Fremden oft verschließt und in der sich das Familienleben hinter hohen Mauern abspielt. 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