PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0.889 Euro 1 Euro = 1.124 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY OKT 8, 2016 41 02 Versandt am 4. 9. 16 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 163rd Year – No. 2358998 • Sunday, October 2 – Saturday, October 8, 2016 «Freddy geht es gut» - Entertainer Freddy Quinn wurde 85 Hypnose in der Medizin: Alles andere als Hokuspokus Seite 11 Seite 16 NACHRICHTEN - Kompakt Oktoberfest mit wenigsten Besuchern seit 2001 Seiten 7, 8 &19 Ritterturnier auf der Niederburg München (dpa). Das Münchner Oktoberfest hat so wenige Besucher angelockt wie lange nicht mehr. Nach einer Schätzung der Festleitung kamen 5,6 Millionen Gäste - rund 300 000 weniger als im Vorjahr. Noch weniger waren zuletzt nach Angaben der Stadt im Jahr 2001 registriert worden. Zwar mussten die Festzelte diesmal seltener wegen Überfüllung geschlossen werden, Festleiter Josef Schmid sprach aber trotzdem von einer Gute-Stimmung-Wiesn: Insgesamt seien Festleitung, Wirte, Marktkaufleute und Schausteller mit der Wiesn sehr zufrieden. Seite 4 Pegida-Demonstranten beschimpfen Politiker vor Einheitsfeier Dresden (dpa). Mehrere hundert Demonstranten haben die geladenen Politiker beim Empfang zur zentralen Einheitsfeier in Dresden lautstark beschimpft. Sie riefen vor dem Verkehrsmuseum «Volksverräter», «Haut ab» und «Merkel muss weg». Unter den Gästen waren neben der Kanzlerin auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundestagspräsident Norbert Lammert. Auch Trillerpfeifen ertönten. Zu den Demonstranten gehörte der Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann. Augenzeugen sprachen von einem Spießrutenlauf für die Gäste. Darsteller in mittelalterlichen Kostümen reiten am 02.10.2016 bei einem Ritterturnier auf der Niederburg in Kranichfeld (Thüringen) durch brennendes Stroh. Foto: dpa Ungarns Flüchtlings-Referendum gescheitert - Zu wenig gültige Stimmen Pöbeleien bei Einheitsfeier in Dresden - Merkel fordert Respekt Studie: Nur eine Minderheit der Beschäftigten vertraut ihrer Firma Mit einem Festakt in der Semperoper haben die Einheitsfeiern in Dresden ihren Höhepunkt erreicht. Auf der Straße werden Kanzlerin, Bundespräsident und andere Gäste massiv beschimpft. Es fließen Tränen. «Menschenverachtend», sagt Ministerpräsident Tillich. reren hundert Demonstranten beschimpft und angepöbelt worden, darunter vor allem Anhänger des fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses. Sie riefen «Volksverräter», «Haut ab» und «Merkel muss weg». Auch Trillerpfeifen ertönten. Zu den Demonstranten gehörte auch der PegidaMitbegründer Lutz Bachmann. Die Gäste, die auf dem Weg zu den Feierlichkeiten waren, sahen sich einem Spießrutenlauf ausgesetzt. Die Frau des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig Dresden (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum Tag der deutschen Einheit zu gegenseitigem Respekt und Dialogbereitschaft aufgerufen. 26 Jahre nach der Wiedervereinigung sei der Tag der Einheit für die allermeisten Deutschen nach wie vor ein Tag der Freude und Dankbarkeit, sagte die CDU-Chefin am Montag vor dem zentralen Festakt in Dresden. Es gebe aber auch neue Probleme. «Und ich persönlich wünsche mir, dass wir diese Probleme gemeinsam, in gegenseitigem Respekt, in der Akzeptanz sehr unterschiedlicher politischer Meinungen lösen und dass wir auch gute Lösungen finden.» Die Kanzlerin, Bundespräsident Joachim Gauck und andere Gäste waren vor dem Festakt von meh- Eine Multimediashow mit Licht, Laser und Projektionen erhellt am 02.10.2016 im Rahmen des Bürgerfestes das Terrassenufer in Dresden (Sachsen). Anlässlich der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit findet in der Landeshauptstadt bis 03. Oktober ein Bürgerfest statt. Foto: dpa Budapest (dpa). Trotz der massiven Kampagne ließ sich keine Mehrheit der Ungarn an die Urnen locken. Das Referendum über die EU-Flüchtlingspolitik ist am geringen Wählerinteresse gescheitert. Nach fast vollständiger Auszählung der Stimmen gaben nur 40 Prozent der Wahlberechtigten einen gültigen Stimmzettel ab. Mehr als 50 Prozent hätten gültig wählen müssen. Die Opposition sprach von einem «Sieg der nüchternen Vernunft» und forderte den Rücktritt Orbans. Auch international wurde das Ergebnis mit Erleichterung aufgenommen. Frankfurt/Main (dpa). Weniger engagiert: Viele Beschäftigte, die kein Vertrauen in die eigene Firma oder den Chef haben, machen einer Studie zufolge «Dienst nach Vorschrift». Nach einer Untersuchung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens Ernst & Young, die der dpa vorliegt, vertrauen nur 44 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland ihrem Unternehmen. Als Hauptgründe für den mangelnden Glauben nennen die weltweit knapp 10 000 Befragten eine generell unfaire Bezahlung sowie fehlende Chancengleichheit bei Vergütung und Beförderung. Gabriel attackiert Deutsche Bank Teheran (dpa). Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die angeschlagene Deutsche Bank scharf angegriffen. «Ich wusste nicht, ob ich lachen oder wütend sein soll, dass die Bank, die das Spekulantentum zum Geschäftsmodell gemacht hat, sich jetzt zum Opfer von Spekulanten erklärt», sagte der SPD-Chef heute während seiner Reise in den Iran. Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte Spekulanten für den Absturz des Börsenkurses verantwortlich gemacht. Immer neue Spekulationen um Kapitallücken und mögliche Staatshilfen hatten die Aktien der Deutschen Bank zuletzt auf Talfahrt geschickt. UNSERE ADRESSE Phone: 586.486.5496 Das ideale Geschenk N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon www.wochenpostusa.com Seite 2 (SPD) brach in Tränen aus, als sie durch die aufgebrachte Menge ging. Ein dunkelhäutiger Mann, der zum Gottesdienst wollte, wurde mit Affenlauten und «Abschieben»-Rufen geschmäht. Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Dresdner Frauenkir- che begann am Mittag der zentrale Festakt in der Semperoper. Festredner waren Bundestagspräsident Norbert Lammert sowie Bundesratspräsident und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (beide CDU). Tillich rief dazu auf, mit Worten gewisse Grenzen nicht zu überschreiten. «Beschämt erleben wir, dass Worte die Lunte legen können für Hass und Gewalt», sagte er in seiner Festrede. «Das ist menschenverachtend und zutiefst unpatriotisch.» Die Feiern finden unter höchsten Sicherheits- vorkehrungen statt. Mit rund 2600 Beamten sichert die Polizei die Veranstaltungen ab. «Um Zugang der Ehrengäste zu den Protokollveranstaltungen am Neumarkt zu gewährleisten, mussten Personen zurückgedrängt werden», teilte die Polizei via Twitter mit. In ganz Dresden waren für Montag fast ein Dutzend Demonstrationen angemeldet. Ein linksradikales Bündnis hat Proteste und «kreative Aktionen» angekündigt. Das fremden- und islamfeindliche Pegida-Bündnis hat für den Nachmittag zu einer Demonstration aufgerufen, außerdem will das mittlerweile mit Pegida verfeindete rechte Bündnis «Festung Europa» gegen die Flüchtlingspolitik protestieren. Bereits am Sonntag sorgten ein Brandanschlag auf drei Polizeifahrzeuge sowie Pöbeleien gegen Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) für Aufregung. Vor einer Woche hatte Unbekannte Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und das Kongresszentrum verübt, wo am Montagnachmittag der Empfang des Bundespräsidenten stattfinden sollte.
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