KOCHEN & HAUSHALT • 7 Mittwoch, 5. Oktober 2016 KO C H E N : Rüebli-Cremesuppe in Rondini und Schweinebraten mit Zwetschgen-Chutney Herbstsuppe aus essbaren Schälchen Die Rüebli-Cremesuppe einmal anders: In Rondini serviert, wird sie zur ausgefallenen Vorspeise. Zur Hauptspeise macht das Zwetschgen-Chutney aus dem Schweinebraten ein saisonales Geschmackserlebnis. Die sogenannten Rondini sehen aus wie runde Zucchetti und gehören zu den Kürbisgewächsen. Sie eignen sich hervorragend zum Aushöhlen und neu Füllen. Bei diesem Rezept wird der Inhalt der Rondini zusammen mit Rüebli zu einer Cremesuppe gekocht und zurück in die Rondini geleert. Bei der leckeren Vorspeise kann also das Schälchen gleich mitgegessen werden. Als Hauptspeise schmeckt ein Schweinebraten, der mit einem saisonalen Zwetschgen-Chutney ausgezeichnet mundet und eine aussergewöhnlich herbstliche Note bekommt. Rüebli-Cremesuppe Zubereitung: ca. 45 Minuten. Zutaten: für 4 Personen. 4 Rondini; ½ TL Salz. Rüebli-Cremesuppe: 1 Zwiebel, fein gehackt; Butter zum Dämpfen; 250 g Rüebli, gerüstet, in feine Stücke geschnitten; 100 g Rondini-Inneres; 3 dl Gemüsebouillon; 2 dl Milch; 2 EL Mandelmus; ½ Zitrone, abgeriebene Schale; Salz; Pfeffer aus der Mühle; wenig Macis (Muskatblüte); Rüeblikraut zum Garnieren. Zubereitung: 1. Rondini: Deckel 1½ cm breit wegschneiden, Rondini-Inneres mit einem Kugelausstecher aushöhlen, 100 g beiseitestellen. Rondini innen würzen, mit den Deckeln auf dem Dämpfkörbchen zugedeckt 15 bis 20 Minuten knapp weich garen. 2. Suppe: Zwiebel in der Butter andämpfen. Rüebli und Rondini-Inneres mitdämpfen. Mit der Bouillon ablöschen, zugedeckt 3 Minuten weich kochen. Milch dazugiessen. Alles fein pürieren, nach Belieben durch ein Sieb streichen. Mandelmus und Zitronenschale beifügen, aufkochen, würzen. 3. Rondini auf Teller stellen. Rüebli-Cremesuppe einfüllen, Deckel auflegen oder dazustellen, garnieren. Schweinebraten Zutaten: für 4 Personen. Marinade: 1 TL Meersalz; 1 TL rosa Das Suppengeschirr kann auch gleich mitgegessen werden. Rüebli-Cremesuppe in Rondini. (Bilder und Rezepte: Swissmilk) Pfefferkörner, im Mörser zerstossen; 1 TL Rosmarinnadeln, im Mörser gerieben; 1 TL Thymianblättchen; 1 EL grobkörniger Senf; 5 EL Öl. Braten: 800 g bis 1 kg Schweinshals, gebunden; Bratbutter oder Bratcreme. Chutney: 400 g Zwetschgen, entsteint, geviertelt; 100 g Dörrzwetschgen oder -pflaumen, entsteint, in Streifen geschnitten; 70 g Korinthen; 1 dl Apfelessig; 150 g brauner Zucker; ½ TL Senfkörner; 1 Msp. Gewürznelkenpulver; ½ TL Ingwerwurzel, geraffelt; 2 Msp. Cayennepfeffer; ½ TL Salz. Garnitur: Rosmarin. Zubereitung: 1. Marinade: Alle Zutaten verrühren. 2. Braten: Fleisch in Bratbutter oder Bratcreme Saisonales Zwetschgen-Chutney zu Schweinebraten. rundum kräftig anbraten. In ein Bratgeschirr legen, mit der Marinade bepinseln. 3. In der unteren Hälfte des auf 180 °C vorgeheizten Ofens 30 Minuten braten, dann Ofenhitze auf 150 °C reduzieren, ca. 45 Minuten fertig braten. Die Kerntemperatur soll 70 bis 75 °C betragen. Braten von Zeit zu Zeit mit entstandenem Bratenjus beträufeln. 4. Chutney: Alle Zutaten bei kleiner Hitze 15 bis 25 Minuten einkochen, dabei häufig rühren. Das Chutney soll die Konsistenz einer Konfitüre haben. 5. Braten tranchieren. Mit dem Chutney auf vorgewärmten Tellern anrichten, garnieren. Tipp: Wird das Chutney nicht sofort gebraucht, siedend heiss in Glä- ser abfüllen und sofort verschliessen. Dunkel und kühl aufbewahren. So ist es ein Jahr lang haltbar. M E H R REZEPTE Die Rezepte wurden von Swissmilk zur Verfügung gestellt. Mehr kulinarische Tipps, Wissenswertes über Milch und Ernährungsinformationen finden Sie unter www.swissmilk.ch Mehr als 5000 Rezepte finden Sie unter www.swissmilk.ch/rezepte WI R T S C H AFT IM HAUS: Die Bäuerin als Arbeitgeberin in der Führungsrolle Mitarbeiterführung ist wie Kochen nach Rezept Bäuerinnen haben oft Mitarbeiterinnen, die sie anleiten müssen. Vieles ist beim Führen vergleichbar mit dem Kochen. SANDRA SCHMID KOCH* Rezepte geben beim Kochen klare Anweisungen, wie viel man von welcher Zutat braucht, zu welchem Zeitpunkt sie beigegeben wird und wie lange etwas gekocht werden muss. Genauso erwarten Mitarbeiter klare Instruktionen, welche Arbeit wann, wie und warum getan werden muss. Jede erfahrene Köchin fängt aber nach einer Zeit an, die Rezepte etwas freier zu gestalten. Auch viele Angestellte denken mit – vielleicht haben sie gute Ideen, wie etwas neu oder anders gemacht werden könnte, um zum gleichen Resultat zu kommen. Als Chefin gilt es, abzuschätzen, welche Elemente der Arbeit wichtig und zentral sind und zwingend nach Anleitung getan werden müssen und für welche Elemente es Freiräume gibt. Bei der Führung eines Hygienekonzeptes ist es wichtig, dass Abläufe genau eingehalten werden. Dagegen kann ein Hemd auf verschiedene Arten gebügelt werden. Lob ist Salz in der Suppe Jedes Rezept braucht Gewürze – sozusagen als Salz in der Suppe, kleine Dinge, die zum entscheidenden Erfolg verhelfen. Ein Lob, dass eine bestimmte Arbeit gut ausgeführt wurde, gibt der Motivation grossen Auftrieb. Lachen und Humor Schweizer Bauer, 05.10.2016 manchmal gewohnte Abläufe überdacht werden. Vielleicht muss das Arbeitstempo reduziert oder die Arbeitszeiten mässen etwas angepasst werden. Oftmals bringt das Ruhe in die Abläufe, und die Qualität wird besser. Verantwortung abgeben Eine Bäuerin mit ihrer Mitarbeiterin beim Anrichten eines Swiss-Tavolata-Gerichts. (Bild: Beat Bieler) während der Arbeit führen zu einem besseren Betriebsklima. Aufrichtiges Interesse an den Angestellten und Wertschätzung lassen den gegenseitigen Respekt wachsen. Manchmal braucht es Flexibilität, z. B. dann, wenn eine Zutat nicht verfügbar ist. Wir überlegen und wählen entweder ein anderes Rezept oder eine andere Zutat, die ebenfalls passt. So entsteht plötzlich ein ganz anderes Menü. Mit Angestellten müssen Als Köchin geben wir ab und zu die Verantwortung an den Backofen ab, der, gut getimt, ein Menü fertig macht. Geben wir doch auch an unsere Angestellten die Verantwortung ab. Für ein, zwei Tage oder vielleicht während unserer verdienten Ferien. Sie werden sehen, dass der Stolz, etwas alleine geschafft zu haben, wieder neue Motivation auslöst. Die Verantwortung in dieser Zeitspanne sollte fordern, aber nicht überfordern – also angepasst an die Möglichkeiten der Angestellten. *Die Autorin ist diplomierte Bäuerin und Mitglied der Prüfungsleitung des Schweiz. Bäuerinnen- und Landfrauenverbands B Ä U E RINNEN Jeden Monat schreibt eine Autorin des Schweiz. Bäuerinnen- und Landfrauenverbands SBLV zum Thema «Wirtschaft im Haus». Der Verband setzt sich stark für Hauswirtschaft, Ernährung, Bildung Bäuerin und Familien- und Sozialpolitik ein. www. landfrauen.ch
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