Programminformationen - Literaturhaus Schleswig

Wer selbst Texte schreiben möchte, hat dazu in der Schreib- und
Textwerkstatt »Texte unter der Lupe« mit dem Autor Christopher
Ecker Gelegenheit. Jugendliche ab 14 Jahren und junge Erwachsene
sind einmal monatlich eingeladen, um eigene und fremde Texte
zu diskutieren und Anregungen für das eigene Schreiben und den
kritischen Umgang damit zu finden. ( 1 8 . 0 3 . + 2 1 . 0 4 . )
¬ Jeweils dienstags sind nach Vereinbarung Kindergarten- und
KITA-Gruppen im Literaturhaus zu Vorlesevormittagen zu Gast.
Die »Geschichten für neugierige Lauscher« werden dank der
Vorlesepatinnen des Literaturhauses greifbar, spannend und zu
etwas ganz Besonderem.
Kieler Förde
Kaistr.
e
Kunsthalle
Post
Literaturhaus
Exerzierplatz
Fotos: © SINISSEY (Péter Esterházy), © Marijan Murat (Steffen Kopetzky), © David Høgsholt (Xifan Yang), © Frauke Ganswind (Stephan Schäfer),
© privat (Hans-Ulrich Möhring), privat (Heinrich Detering), © Nike Rautenberg (Arne Rautenberg), Silke Schmidt (Illustration Junges Literaturhaus,)
© Nane Diehl (Sarah Diehl), © Stefan Klüter (Verena Güntner), © Verlag Traugott Bautz GmbH (Jerusalemer Texte), © DVA (Cover »Ænglisch«,
Sarah Kirsch), © stock.xchng_bizior (Titel), Gestaltung: Eckstein & Hagestedt, Kiel; Druck: Hugo Hamann
Junges Literaturhaus
Herausgeber: Literaturhaus Schleswig-Holstein
Das Programm des Literaturhauses wird unterstützt von :
Hans-Ulrich Möhring, Jahrgang 1953, arbeitet seit 1984 als Übersetzer so unterschiedlicher Autoren wie Elizabeth von Arnim,
William Blake, Paula Fox, Zora Neale Hurston und J. R. R. Tolkien.
Seit 2003 wohnt Möhring in einem holsteinischen Dorf und widmet
sich auch dem Schreiben. 2008 erschien sein Roman »Vom Schweigen meines Übersetzers«, 2011 der Gedichtband »Dieksee« und
2014 der Flussgesang »Schwentinental Journey«. In seiner neuen
Novelle »Ausgetickt – Ein Exzess« versucht Protagonist Ulli verzweifelt, Emily Dickinsons Gedicht »A Clock Stopped« zu verstehen.
Hilfe suchend wendet er sich an seine alte Freundin Sylvie, die in
einem Bauwagen eine Existenz als Gärtnerin und Dichterin führt.
Im Austausch zwischen den beiden entfaltet das Gedicht immer
neue Dimensionen, verbindet die Wege zweier heutiger Menschen
und schärft ihren Blick für das Wesentliche im Leben. ( 1 6 . 0 4 . )
Änderungen vorbehalten !
Arne Rautenberg
Newsletter unter www.kulturkurier.de
oder www.literaturhaus-sh.de
Heinrich Detering
Vorverkauf und Kartenbestellungen
T 0431 / 579 68 - 40 oder
[email protected]
H.-U. Möhring
Öffnungszeiten Literaturhaus SH
Mo – Fr 9 – 13 Uhr, Mo – Do 14 – 17 Uhr
Geheimagenten und Doppelspione, Herzöge und Feldherrn, ein
homosexueller Meisterkoch und eine schöne, gefährliche Frau
im 17. Jahrhundert zwischen Pressburg und Konstantinopel.
Wenn Péter Esterházy sich vornimmt, eine einfache Geschichte zu
erzählen schreibt er einen historischen Roman: Wir befinden uns
in den Jahren der Rückeroberung Budas zur Zeit der Türkenherrschaft – kein noch so geheimes Treffen bleibt unbespitzelt, und die
ungarischen Unterhändler haben ihre Herzen leichtsinnigerweise
der Liebe geöffnet … Natürlich pfeift Esterházy in »Die Mantelund-Degen-Version« auf das historische Genre und hält sich an die
Gegenwart, natürlich nutzt er jede sich bietende Gelegenheit
für Abschweifungen voll wunderbarer Einfälle – bis niemand mehr
sicher sein kann, ob die eigentliche Erzählung sich nicht in der
Fußnote ereignet.
¬ Péter Esterházy, der Großmeister vertrackter Leichtigkeit,
wurde 1950 in Budapest geboren, wo er auch heute lebt. Seit 1978
ist er freiberuflicher Schriftsteller. 2004 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Zuletzt erschien
2013 bei Hanser Berlin der Roman Esti ( 2 0 . 0 3 . )
¬ Steffen Kopetzky (*1971) ist Verfasser zahlreicher preisgekrönter
Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Nach dem Studium der
Philosophie und Romanistik war er künstlerischer Leiter der Biennale
Bonn. Im Literaturhaus Schleswig-Holstein liest er aus seinem
neuen Roman »Risiko«. Nach einem Plan des Orient­kenners Freiherr
Schützenwall
Stephan Schäfer
A 215
Xifan Yang
Zwei Autorinnen erzählen in
der LeseLounge vom Erwachsenwerden und einem CultureClash. Familie Allon zieht aus
Sarah Diehl
Verena Güntner
Tel Aviv in die hessische Provinz.
Der neue Klassenlehrer des 11-jährigen Eran fragt sich, ob es
wohl spezielle Unterrichtsmaterialien für diesen Fall gibt und die
Dorfgemeinschaft entwickelt angesichts der Neuankömmlinge das
Bedürfnis, das Dritte Reich aufzuarbeiten. Dies führt nicht selten
zu Missverständnissen. Eran klärt seine Mitschüler darüber auf, dass
die Serie »Eis am Stiel« aus Israel kommt und »Eskimo Limon 9«
heißt. So lautet auch der Titel von Sarah Diehls Debütroman, in dem
sich kluger Humor mit deutscher und israelischer Populärkultur
vermischt. Sarah Diehl ist Publizistin und Dokumentarfilmerin
und arbeitet zu reproduktiven Rechten im internationalen Kontext.
¬ Verena Güntner fühlt sich in ihrem Roman »Es bringen« in
Sprache und Lebenswelt des 16-jährigen Luis ein. Luis ist ein Bringer,
einer, der sich seine Höhenangst abtrainiert und regelmäßig Fickwetten gewinnt. Doch auch der größte Bringer kann die Kontrolle
über sein Leben verlieren. Mit Luis hat Verena Güntner eine starke
Erzählstimme geschaffen, die derb und sensibel zugleich wirkt.
Ihre soghafte Rollenprosa überzeugte auch schon im Vorfeld der
Veröffentlichung: Die 1978 geborene Schauspielerin schaffte es
2012 mit einem Auszug ihres Debütromans unter die Finalisten des
Open Mike, 2013 belegte sie den dritten Platz beim MDR-Literaturpreis und erhielt für einen weiteren Auszug im Rahmen des
Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs den Kelag Preis. ( 2 2 . 0 4 . )
Schwanenweg 13, 24105 Kiel
T 04 31 / 579 68 40, F 04 31 / 579 68 42
Steffen Kopetzky
und »Hartland – Zu Fuß durch Amerika« (2011) von Büscher hat der
Rezitator und Gründer des Kölner Künstler-Sekretäriats, Stephan
Schäfer, in einem Programm verbunden, das die zwei wichtigsten
Vertreter deutscher Reiseliteratur und ihre Bilder von Amerika
gegenüberstellt.
¬ Während Koeppen (1906 –1996) von New York über New Orleans
und Texas bis nach Kalifornien reiste, vornehmlich mit der
Eisenbahn, unternahm Wolfgang Büscher (*1951) 2011 eine dreimonatige Fußwanderung von der schneebedeckten Prärie NordDakotas nach Mexiko. ( 2 7 . 0 4 . )
LeseLounge – Zwei Autoren und Livemusik
Literaturhaus Schleswig-Holstein
Ihr Literaturhaus-Team
Péter Esterházy
Max von Oppenheim ziehen 1914 sechzig Mann mit der Bagdadbahn, zu Pferd und auf Kamelen durch Wüsten und Gebirge. Das
Ziel: den Emir von Afghanistan und die Stämme der Paschtunen im
Namen des Islam zum Angriff auf Britisch-Indien zu bewegen.
¬ Der junge Marinefunker Sebastian Stichnote liegt mit seinem
Schiff vor der Küste Albaniens. Als der Erste Weltkrieg beginnt,
schließt er sich als Funkoffizier der geheimen Expedition nach Kabul
an. Die Reise führt nach Bagdad, Teheran, Isfahan und schließlich
durch die persische Wüste. Am Ende hängt der Erfolg der Expedi­tion
von Stichnote ab, der mit allem brechen muss, was ihm einst heilig
war. ( 2 4 . 0 3 . )
¬ Herr Peng besaß schon immer seinen eigenen Kopf, und am
liebsten singt er selbstkomponierte Lieder. Als junger Mann wurde
er wegen eines unvorsichtigen Tagebucheintrags zur Zwangsarbeit
auf einen Berg verbannt. Damals half ihm seine Musik, am Leben
zu bleiben. Viele Jahrzehnte später wäre er dann fast in Chinas
größter Castingshow gelandet – mit stolzen 80 Jahren. Für Xifan
Yang ist die Geschichte ihres Großvaters eine Zeitreise in Chinas
wechselvolle Vergangenheit. Eindrücklich erzählt sie, wie eine
chinesische Familie über drei Generationen den Zeitenwandel
erlebt hat, von Maos Herrschaft bis in die turbulente Gegenwart.
¬ 1988 in China geboren, kam Xifan Yang mit vier Jahren nach
Deutschland, besuchte die Deutsche Journalistenschule in
München und arbeitet seit 2011 als freie Korrespondentin für zahlreiche deutsche Magazine in Shanghai. »Als die Karpfen fliegen
lernten« ist ihr erstes Buch. ( 1 3 . 0 4 . )
¬ Amerikafahrer – Von Ost nach West, von Nord nach Süd reisten
sie durch die Vereinigten Staaten von Amerika und hielten ihre Eindrücke in Reisetagebüchern fest: Wolfgang Büscher und Wolfgang
Koeppen. Textpassagen aus »Amerikafahrt« (1962) von Koeppen
¬ Bereits zum dritten Mal treffen sich die zwei aus SchleswigHolstein stammenden Lyriker Detering und Rautenberg im Literaturhaus, um aus ihren neuen Gedichtbänden zu lesen.
¬ Heinrich Detering, ehedem Literaturprofessor in Kiel, lehrt
mittlerweile in Göttingen und erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen für seine wissenschaftliche und literarische Arbeit.
In seinem neuen Gedichtband »Wundertiere« entfaltet er im
Umgang mit strengen Formen eine Poesie, die mit Demut, Neugier
und Spielwitz nach den ersten und den letzten Dingen fragt – und
nach dem Alltag dazwischen.
¬ Arne Rautenberg, der »Apokalyptiker aus dem Norden« (FAZ),
überrascht. Nicht nur mit seinem neuen Gedichtband »seltene
erden«. Der Künstler und Liliencron-Dozent 2013 schert sich nicht
um die übliche Dichter-Botanik. Er lässt Formen wie Wildkraut
gedeihen und mäht sie auf der nächsten Seite nieder. Ohnmachtsanfälle, dunkle Windzüge, Spaziergänge nahe am Abgrund –
Rautenberg wandelt dahin. Jeder Schritt ist ein romantisches Echo,
jeder Vers ein rollender Stein. ( 2 8 . 0 4 . )
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Nach Syrien, Georgien und in den Irak führten literarische Reisen
zum Jahresanfang. Das Frühjahrsprogramm setzt den Weg in
andere Welten fort, kommt kulturell und räumlich aber zusehends
unseren Breiten näher. Auf eine legendäre Afghanistan-Expedition
zu Beginn des 1. Weltkriegs nimmt Steffen Kopetzky im März
seine Hörer mit, Péter Esterházy erzählt von der Zeit der türkischen
Herrschaft im Ungarn des 17. Jahrhunderts und die chinesische
Geschichte des 20. Jahrhunderts lässt Xifan Yang in einer Familiengeschichte lebendig werden. Zwei Amerikafahrer und ihre Eindrücke
vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten lässt Stephan Schäfer
in seinem Programm aus Reiseerzählungen von Wolfgang Koeppen
und Wolfgang Büscher zu Wort kommen. Bei einem Abend zu
Ehren von Sarah Kirschs 80. Geburtstag wird von einer Reise nach
Cornwall und Devon im Jahr 2000 zu hören sein. »Ænglisch« heißt
der neue Band aus ihrem Nachlass, der wunderbare poetische
Bilder für den Südwesten der Insel findet. Welche Schwierigkeiten
allerdings solche poetischen Bilder einem Übersetzer bereiten
können, erzählt Hans-Ulrich Möhring, der seinen Erzähler mit dem
Gedicht »A clock stopped« von Emily Dickinson auf einen Weg
in die Welt des Übersetzens schickt. Ach ja, »Wundertiere« und
»seltene erden« verspricht der Programmtitel. Gemeint sind
natürlich nicht die genannten Schriftsteller und ihre literarischen
Reiseziele. Heinrich Detering und Arne Rautenberg werden Ende
April das Versprechen mit ihren so betitelten neuen Gedichtbänden
einlösen, und dabei wie an allen anderen Abenden wünschen wir
Ihnen spannende, anregende und nachdenkliche Stunden.
Lyrik im Gespräch
Westring
Wundertiere auf seltenen Erden
... in die Gegenwart Chinas und nach Amerika
Düsternbrooker weg
Schwanenweg 13
Literarische Reisen in die Geschichte Ungarns und Afghanistans …
> Zentrum-Fähren
E d i to r i a l
E ditorial
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E ditorial
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P r o g r a m m – M ä r z / Ap r i l