Mai 2015 - Literatur in Hamburg

Christian Brandenhorst: Concrete © flickr.com
Literatur.
in Hamburg
Jérôme Ferrari
Lydia Davis
Christine Langer
Tom Schulz
Graphic Novel Tage
Klaus Modick
Maylis de Kerangal
Hanns Zischler
Bei Dao
Annika Reich
Mai 2015
Sonntag
„Montage und Erinnerung“
In seinem Buch „Träume von Räumen“
zitiert Georges Perec eingangs zu einem
Text über „die Seite“ als Raum seinen
Kollegen Henri Michaux: „Ich schreibe,
um durch mich hindurchzustreifen“.
Als Motto könnte das dem gesamten
Werk des französischen Schriftstellers
vorangestellt sein, der 1936 als Sohn
polnischer Juden in Frankreich geboren
wurde und 1982, kurz vor seinem 46.
Geburtstag, viel zu früh an Lungenkrebs
starb. Georges Perec ist vor allem für
seine meisterhaften Sprachexperimente
gefeiert worden, seit 1967 war er
Mitglied der von Raymond Queneau
gegründeten Autorengruppe Oulipo,
deren Programmatik der Erweiterung
sprachlicher Möglichkeiten durch formale Zwänge er so meisterhaft wie kein
anderer umsetzte: In seinem Roman „La
Disparition“ (1969), der unter dem Titel
„Anton Voyls Fortgang“ 1986 in einer
grandiosen deutschen Übersetzung von
Eugen Helmé erschienen ist, verzichtete
er ganz auf den Buchstaben E. Dieser
leipogrammatische Roman ist wie
Perecs bekanntester Roman „Das Leben
Gebrauchsanweisung“, dessen Kapitel so
angeordnet sind, dass sie das sogenannte Springerproblem beim Schach abbilden, nur ein Beispiel für den Ehrgeiz
dieses Schriftstellers, „ein Schreibprojekt
zu realisieren, bei dem ich nie zweimal
das gleiche Buch schreibe, oder besser,
bei dem ich zwar jedes Mal das gleiche
Buch schreibe, es jedoch jedes Mal in
einem neuen Licht erscheinen lasse“.
Tatsächlich ist Georges Perec in seiner
Literatur auf einer manischen Suche
nach Vergewisserung des Daseins, seines
eigenen Lebens oder, andersherum gesagt, damit beschäftigt, die Leere zu füllen, die ihm aufgegeben war. In seinem
meisterhaften autobiografischen Buch
„W oder die Kindheitserinnerung“ rekonstruiert er chronologisch die Geschichte
seiner Familie auf der Suche nach seiner
verlorenen Kindheit, an die er sich nur
sehr bruchstückhaft erinnert. Seine Mutter wurde in Auschwitz ermordet, sein
Vater fiel im Krieg gegen die Deutschen,
er selbst ist unter falscher Identität bei
Verwandten aufgewachsen. Im Wechsel
zu der biografischen Spurensuche wird
in seinem Roman die Geschichte von W
erzählt, einer imaginären Insel. Gaspard
Winckler, der Erzähler, befindet sich im
ersten Teil der Erzählung auf dem Weg
nach Feuerland. Als er die Insel erreicht
und beginnt von einer manischen und
mörderischen Welt zu erfahren, die das
Vernichtungslager Auschwitz symbolisiert, enden die Erinnerungen an die
Mutter im autobiografischen Textteil.
Die Zäsur ist durch Auslassungszeichen
symbolisiert. Um diese Auslassungszeichen, diese Leerstelle herum, fügt sich
der Roman und das Leben Georges
Perecs: „Mein Familienname lautet
Peretz. Er kommt in der Bibel vor. Im
Hebräischen bedeutet er `Loch´“. Unter
dem Motto „Montage und Erinnerung“
geben Thomas Ebermann und Olaf
Kistenmacher im Golem einen Einblick
in das Werk von Georges Perec. Einen
Auszug aus „W oder die Kinheitserinnerung“ präsentieren in einer szenischen
Lesung die Schauspieler Denis
Moschitto und Jörg Pohl (Thalia Theater). Veranstalter: Golem. Große Elbstr.
14, 20.30 Uhr. Eintritt: 5. –Euro.
1949 erstmals erschienenen Romans
führt die Herausgeberin der Edition
Fünf Karen Nölle mit Ulrike Schimming.
Veranstalter: Hotel Wedina, Edition Fünf.
Ort: Hotel Wedina, Gurlittstr. 23, 17.00
Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung unter
[email protected] wird gebeten.
4. „F.M. Dostojewskij und Wir“
Prof. Dr. Horst-Jürgen Gerick,
Universität Heidelberg, spricht über
„Die Botschaft der fünf großen Romane
Dostojewskijs heute“. Veranstalter:
Dostojewskij-Gesellschaft Hamburg. Ort:
Buchhandlung Boysen + Mauke, Große
Johannisstr. 19, 19.30 Uhr. Eintritt:
8.-/5.- Euro.
5.
„Agnese geht in den Tod“
Renata Viganò .
Ulrike Schimming liest aus dem in der
Edition Fünf neu erschienenen Roman
von Renata Viganò, der die ergreifende
Geschichte einer italienischen Partisanin im Zweiten Weltkrieg erzählt. Ein
Gespräch über die Neuausgabe des
Montag
„Mutter kommt, wir halten durch“
Rainer Moritz liest aus seiner turbulenten Familienkomödie, die in einem
schwäbischen Dorf spielt. Veranstalter:
Ros e.V. Ort: Ledigenheim Rehhoffstr.
1-3, 19.00 Uhr. Eintritt: Um eine Spende
zugunsten des Projekts „Das Ledigenheim erhalten!“ wird gebeten.
© archivio nella biblioteca
3.
Dienstag
Virtuosin der Beklemmung
Es ist ein unglaublicher Vorschlag, den
Bruno Charles seinem Mitreisenden Guy
Haines, einem jungen Architekten, den
er zufällig im Zug kennenlernt, macht:
„Wir begehen beide einen Mord – für
den anderen! Ich bringe Ihre Frau um
und sie meinen Vater! Kein Mensch
weiß, dass wir uns kennen. Perfekte
Alibis, verstehen Sie?“ Was sich zuerst
wie das Hirngespinst eines Psychopathen
ausnimmt, wird wenige Tage später
erschreckende Realität: Bruno erwürgt
Miriam, Guys Frau, und erwartet
im Gegenzug die Ermordung seines
verhassten Vaters. Doch Guy Haines,
von Selbstzweifeln geplagt, weigert sich,
seinen Part der Abmachung zu erfüllen
– und hat doch bald überhaupt keine
andere Wahl mehr. Patricia Highsmith
erzählt diese unheimliche Geschichte
in ihrem ersten Roman „Strangers on
a Train“, der 1950 erschien. Durch die
Verfilmung von Alfred Hitchcock wurde
sie quasi über Nacht weltberühmt. In
ihrem Tagebuch steht der Vorsatz, „nie,
aber auch niemals ein ruhiges Gefühlsleben zu erwarten und darin vor allem
keine Voraussetzung zum Schreiben zu
sehen“. An dieses Programm hat sie sich
gehalten und wurde zur unbestrittenen
Meisterin des Suspense-Romans, eine
Virtuosin der Beklemmung. Ihre Romane
um den eleganten Mörder Tom Ripley
oder Bücher wie „Tiefe Wasser“ und „Der
Schrei der Eule“ üben auch ein halbes
Jahrhundert nach ihrem Erscheinen noch
ihre geheimnisvolle Sogwirkung aus. Im
Literaturhaus stellt Paul Ingendaay die
Autorin und ihre Werke vor. Auszüge aus
den Büchern liest Nina Petri. Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38,
19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.
6.
Mittwoch
„Als der Krieg zu Ende ging“
Arno Surminski liest aus seinem neuen
Erzählband, musikalisch begleitet von
Ewelina Nowicka (Geige) mit eigenen
Kompositionen und Stücken von Mieczyslaw Weinberg. Veranstalter: Mahnmal
St. Nikolai. Willi-Brandt-Str. 60, 19.00
Uhr. Eintritt: 6.-/4.- Euro. Kartenreservierungen unter Tel.: 040-371125.
7.
Donnerstag
„Das Prinzip“
Er gilt als „einer der versiertesten und
elegantesten Schriftsteller“ (Katja Buchholz) der französischen Gegenwartsliteratur, der „mit reinem Genuss zu lesen und
sogar mit reinem Genuss zu verstehen“
(Elke Schmitter, „Der Spiegel“) ist und
„zusammen mit einigen anderen Autoren
fulminant das Gerücht“ widerlegt, „der
französischen Gegenwartsliteratur seien
die Themen ausgegangen“. Jerôme Ferrari, 1968 in Paris geboren, wurde 2012
für seinen Roman „Predigt auf den
1
Untergang Roms“ mit dem begehrten
Prix Goncourt ausgezeichnet und findet
seitdem auch international große Beachtung. In Deutschland erschien mit „Das
Prinzip“ in diesem Frühjahr sein vierter
Roman. Er spielt auf Helgoland in den
frühen 20er Jahren: Werner Heisenberg
formuliert die Theorie der Unschärferelation, er hebt damit die Gesetze
der klassischen Physik aus den Angeln
und mit ihnen ein über Jahrhunderte
geschärftes Weltbild. Ausgehend von der
Verunsicherung, die damit in der Welt ist,
macht Jérôme Ferrari in seinem Roman
Verbindungslinien sichtbar, die seitdem
Physik und Wissenschaft, Sprache und
Literatur, Kultur und Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft erschüttern. Entlang
des streitbaren Lebens von Werner
Heisenberg - von seiner bahnbrechenden
Entdeckung über seine Verstrickung
mit dem Nationalsozialismus, die
Internierung in Farm Hall bis zu seiner
berühmten Münchener Rede 1953 beschreibt Ferrari, wie den Menschen die
Welt entgleitet und wirkungsmächtige,
unkontrollierbare Prozesse neue Wirklichkeiten und Wahrheiten produzieren.
Jérôme Ferrari stellt seinen Roman in
der Buchhandlung Christiansen vor.
Veranstalter: Secession-Verlag, Buchhandlung Christiansen, Bureau du Livre
Berlin, Institut Français de Hambourg.
Ort: Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Str. 79, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.
„Was ich noch sagen wollte“
Helmut Schmidt erzählt im Gespräch
mit Giovanni di Lorenzo, dem Chefredakteur der Wochenzeitung „Die
ZEIT“, im Rahmen der „Langen Nacht
der ZEIT“ von den entscheidenden
Begegnungen und Leitbildern seines
Lebens – und wie sie ihn prägten. Von
Mark Aurel bis Deng Xiaoping, von Ida
Ehre bis zu Schmidts Frau Loki. Veranstalter: ZEIT-Stiftung, Thalia Theater.
Ort: Thalia Theater, Alstertor 1, 18.00
Uhr. Eintritt: 10.- Euro. Kartenvorverkauf
unter www.thalia-theater.de.
„Ihr Schweigen missfällt mir“
Virtuose Briefeschreiber waren sie
beide, der große Kritiker und der große
Lyriker, und sie wussten beide, was
sie voneinander halten sollten und
wollten. 287 Briefe schrieben sich Peter
Rühmkorf und Marcel Reich-Ranicki.
1973 übernahm Reich-Ranicki das
Ressort Literatur und literarisches Leben
in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
und rief ein Jahr später die Frankfurter
Anthologie ins Leben. Zu den bedeutenden Autoren, die Reich-Ranicki für
die Mitarbeit in der FAZ gewann, zählte
Peter Rühmkorf – er schrieb für die
Zeitung von 1974 bis 2006 und wurde,
trotz mancher ideologischer Bedenken,
„Geliebt“
Von Leben und Tod, Liebe und Einsamkeit, Souveränität und Schwäche, Erwartungen und Enttäuschungen erzählen
die vierzehn Geschichten, die Dieter
Lenzen in seinem literarischen Debüt
vorlegt. Der Präsident der Hamburger
Universität und Professor für Philosophie
an der Freien Universität Hamburg
präsentiert seinen Erzählband „Geliebt“
(Hoffmann und Campe) zusammen
mit der Schauspielerin Suzanne von
Borsody. Veranstalter: Hoffmann und
Campe Verlag. Ort: Museum für Kunst
und Gewerbe, Spiegelsaal, Steintorplatz
1, 19.00 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung unter Tel.: 040-44188-262 oder per
E-Mail an [email protected] wird
gebeten.
„Weinhebers Koffer“
Michel Bergmann liest aus seinem neuen Roman, in dem ein Koffer eine Hauptrolle spielt: Bei einem Berliner Trödler
entdeckt der junge Journalist Elias
Ehrenwerth einen alten Lederkoffer mit
den Initialen L.W. Neugierig folgt er dem
Schicksal des Koffers und entdeckt, dass
der einem gewissen Leonard Weinheber,
einem Schriftsteller, gehörte. Nach dem
Berufsverbot und Schikanen Anfang
1939, ist Weinheber gezwungen, sein Vaterland zu verlassen. Er entscheidet sich,
nach Palästina zu emigrieren, wo seine
Geliebte bereits lebt. Schweren Herzens
begibt sich Weinheber in Marseille auf
ein Schiff, um nach Jaffa auszureisen.
Doch lediglich sein Koffer kommt in
Palästina an. Veranstalter: Buchladen in
der Osterstraße. Osterstr. 171, 20.00 Uhr.
Eintritt: 6.- Euro.
„Jüdische Gauchos“
Der international erfolgreiche Konzertgitarrist Lucian Plessner liest
Erzählungen von Alberto Gerchunoff,
der mit „Los Gauchos Judios“ 1910
den Gründungstext der jüdisch-lateinamerikanischen Literatur vorlegte, und
© Roger Eberhard
spielt Stücke der jüdischen Gauchos.
Veranstalter: Jüdischer Salon im Café Leonar. Grindelhof 59, 19.30 Uhr. Eintritt:
10.-/5.- Euro.
„Saloon krawall“
Mariola Brillowska und Komplizen
präsentieren „verschiedene Modelle des
infantilen, pubertären, aufständischen,
frechen, unangepassten, revolutionären,
anarchistischen, wohlstandskonträren,
freiheitssuchenden Benehmens“. Geplant
sind dafür Aktionen wie das Kleinhacken
alter Laptops, Handys und Tabletts,
Möbel sollen verkleidet werden, gegen
zu große Geschlechtsmerkmale wird
es „Bodybuilder-Maßnahmen“ geben
und am Kiosk wird durch den Verkauf
illegaler Waren „antikapitalistisches
Handeln“ geübt. Veranstalter: Kampnagel. Jarrestraße 20, 20.30 und 22.00 Uhr.
Eintritt: 12.-/8.- Euro. (Weitere Vorstellungen: 8. und 9.5., jew. 20.30 und 22.00
Uhr.)
© Mariola Brilowskai
© Esuquet
Jérome Ferrari .
einer der wichtigsten Beiträger des
FAZ-Feuilletons. Er rezensierte, würdigte
seine lyrischen Vorfahren für die „Frankfurter Anthologie“ und fragte in großen
Essays nach deren „Haltbarkeit“ für die
Gegenwart. Ihren Niederschlag fand diese Zusammenarbeit, die – etwa 1995, als
Günter Grass’ Roman „Ein weites Feld“
erschien – auch zu heftigen Zerwürfnissen führte, in einem ausgedehnten
Briefwechsel, den Christoph Hilse und
Stephan Opitz soeben im Wallstein
Verlag herausgegeben haben. Er gibt
profunde Einblicke in den (bundes)
deutschen Literaturbetrieb jener Jahre.
Und nicht zuletzt liest man mit großem
Amüsement, was sich der Kritiker und
der Lyriker zu sagen haben, etwa wenn
Reich-Ranicki nicht umhin kann, die Rolle des Antreibers zu spielen: „Ihr Schweigen missfällt mir. Ich fürchte, Sie sind
faul und ich muss mich Ihnen gegenüber
als jener Zöllner betätigen, der dem Weisen seine Weisheit abverlangt hat.“ Im
Literaturhaus sprechen Prof. Dr. Stephan
Opitz und Jan Philipp Reemtsma über
den Briefwechsel. Es lesen Burghart
Klaußner und Michael Wittenborn.
Veranstalter: Literaturhaus, NDR Kultur.
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38,
19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.
Salon Krawall.
„Meet the Captain!“
Stefan Kruecken, Verlagsleiter des
Ankerherz Verlages, trifft sich in der
Haifischbar zu einem Gespräch mit
dem Kapitän und Kolumnisten Jürgen
Schwandt und liest aus dem Kolumnenband „Hier spricht der Kapitän“ und
aus dem Sammelband „Kombüsengold“.
Veranstalter: Ankerherz Verlag. Ort:
Haifischbar, Große Elbstr. 128, 20.30 Uhr.
Eintritt frei.
8. Freitag
Ein etwas anderer Heimatabend
Die wichtigsten deutschen Exportgüter
sind Autos, Maschinen und chemische
Erzeugnisse, doch auch Metalle, Nahrungsmittel, Papier und Pappe gehören
zu den Exportschlagern Deutschlands,
die man in aller Welt findet. Und was ist
mit Kultur? Sollte nicht „am deutschen
Wesen / Einmal noch die Welt genesen“,
wie es in Emanuel Geibels Gedicht
„Deutschlands Beruf“ heißt? Manuel
Möglich, der als Fernsehreporter mit
seiner Serie „Wild Germany“ („ZDFneo“) bekannt wurde, hat sich auf die
Suche gemacht und ein Buch darüber
geschrieben: „Deutschland überall“ (Rowohlt Verlag). Ob auf dem Oktoberfest
in Brasilien, beim Liederkranz in New
York oder in einer Brauerei in China –
Deutsche und ihre Kultur findet man
tatsächlich in aller Welt. Manuel Möglich
hat sich in Westafrika mit perfekt
Hochdeutsch sprechenden Namibiern
über ihre Kindheit in der DDR unterhalten, in Südamerika nach der deutschen
Festtagslaune und dem deutschen Fleiß
gefahndet, ist nach Afrika gereist, um
jenen abgelegenen Ort zu besuchen, wo
Menschen angeblich noch Adolf Hitlers
Geburtstag feiern. Und wie denken
eigentlich die Nachfahren früherer Kolo-
Manuel Möglich.
nialherren, junge und alte Auswanderer,
die Abkömmlinge von einst Emigrierten
über jenes Land, das ihnen nah und fern
zugleich ist? Was bedeuten das deutsche
Erbe, die Kultur und das Phantom der
deutschen Tugenden jenen Menschen,
die die heutige Bundesrepublik kaum
kennen? Sind sie am Ende die deutscheren Deutschen? Bei einem etwas anderen Heimatabend gibt Manuel Möglich
einige Antworten, liest aus seinem Buch,
zeigt Bilder und Videos und erzählt die
Geschichten hinter den Geschichten
von seinen Reisen. Veranstalter: Uebel
+ Gefährlich. Feldstraße 66, 19.00 Uhr.
Eintritt: 15.55 Euro.
„Der Engel schwieg“
Charly Hübner und Anne Müller
lesen aus Heinrich Bölls 1992 posthum
erschienenem Roman über einen jungen
Deserteur, der knapp der Hinrichtung
entronnen in seine völlig zerstörte
Heimatstadt zurückkehrt. Veranstalter:
Deutsches Schauspielhaus. Kirchenallee
39, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.
„Bei mir hing Vati immer pünktlich
am Galgen“
„Dass, nach einem geläufigen Bonmot
von Karl Kraus, dem Wort Familienbande immer ein Beigeschmack von
Wahrheit anhaftet, klingt plötzlich zu
harmlos, betrachtet man den Fall der
deutschen Familie Frank“, hieß es in der
Jurybegründung der Auszeichnung als
Hörspiel des Monats September 2014
von der Akademie der Darstellenden
Künste für Niklas Franks „Bei mir hing
Vati immer pünktlich am Galgen“.
„Bruder Norman“, so lautet der dritte
und letzte Teil der Familien-Trilogie,
auf dessen Grundlage Niklas Frank das
Hörspiel geschrieben hat. Es ist eine
gnadenlos scharfzüngige und gleichzeitig liebevolle Konfrontation zwischen
einem Letzt- und einem Erstgeborenen,
zwischen einem, der den Vater liebt und
einem, der ihn hasst. Stur und halsstarrig sind sie beide. Der eine, inzwischen
80 Jahre und Voll-Alkoholiker, besteht
auf die Liebe zu seinem Vater. Der andere recherchierte Jahrzehnte lang, um die
Schuld des Vaters penibel zu dokumentieren und will, dass sein Bruder dieser
Liebe abschwört. Schon 1987 hat Niklas
Frank in seinem Buch „Der Vater“ mit
dem „Schlächter von Polen“ abgerechnet,
seinem Vater Hans Frank, der Generalgouverneur im besetzten Polen war und
1946 gehängt wurde, nachdem man ihm
in Nürnberg den Prozess gemacht hatte.
Wolf-Dietrich Sprenger und Hans
Peter Hallwachs, die beiden Sprecher
des Hörspiels, und der Autor Niklas
Frank lesen das Hörspiel „Bei mir hing
Vati immer pünktlich am Galgen“ live
im Polittbüro. Veranstalter: Polittbüro.
Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15./10.- Euro.
2
9.
Samstag
„Jzz & Lyrk“
Jacques Palminger und das Trio 440
Hz, die Sängerin Lydia Schmidt und
Han Heimann am Vibraphon präsentieren einen „metaphysisch menschlichmusikalischen Austausch“, improvisieren, lassen sich auf der „Ja-Straße“
treiben und Herr Palminger, der als
Lyriker bisher nicht in Erscheinung trat,
outet sich unterwegs als Poet. Veranstalter: Polittbüro. Steindamm 45, 20.00
Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.
Hamburger KrimiLeseFrühstück
Anke Gebert liest aus ihrem neuen
Küstenkrimi „Über Kreuz“, in dem ihre
Ermittlerin Nina Wagner im Todesfall
eines angesehenen Kunstexperten ermittelt, der beim Bernsteinsammeln ums
Leben kommt. War es ein Unfall oder
Mord? Ihre Ermittlungen führen Nina
Wagner auf ein Vier-Sterne-Kreuzfahrtschiff, auf dem der Kunstexperte hinter
das dunkle Geheimnis eines Künstlers
gekommen war. Dabei wird sie selbst
Opfer einer mörderischen Intrige.
Veranstalter: Literaturzentrum. Ort:
Hotel Wedina, Gurlittstr. 23, 12.00 Uhr.
Eintritt zur Lesung: 5.- Euro. Frühstücksbüffet ab 11.00 Uhr für 18.00 Euro inkl.
Warmgetränke. Reservierungen unter
Tel.: 040-2279203 oder per E-Mail an
[email protected].
10.
Sonntag
„70 Jahre Kriegsende“
Der Liedermacher Wolf Biermann, der
das Kriegsende als 9-jähriger in seiner
Heimatstadt Hamburg erlebte, der
ehemalige ZEIT-Herausgeber Theo Sommer und weitere Gäste erinnern sich in
einer Matinee an das Ende des Zweiten
15.
Dienstag
Freitag
„Kanns nicht und wills nicht“
Von kleinen Alltagsbeobachtungen,
Träumen, kurzen Begebenheiten, Randnotizen des Lebens, ob auf dem Friedhof,
in der Küche, in der Galerie, erzählt die
amerikanische Schriftstellerin Lydia
Davis in ihrem neuen Buch „Kanns nicht
und wills nicht“. Manche ihrer mit dem
Man Booker International Prize ausgezeichneten Impressionen sind nur zwei
Sätze lang, widmen sich der „Haushaltsführungskontrolle“, der „Sprache
„Der kleine Prinz“
Clemens von Ramin präsentiert unter
dem Sternenhimmel des Planetariums
die berühmte Erzählung von Antoine de
Saint-Exupéry, musikalisch begleitet von
Annika Treutler am Klavier. Visualisierungen: Thomas W. Kraupe. Veranstalter: Planetarium. Hindenburgstr. 1 b,
19.30 Uhr. Eintritt: 18.- Euro.
© Theo Cote
Alles klar, Herr Kommissar?
Für die 52. Bönschau haben sich Helga
Frien, Jürgen Schöneich und die Liedermacherin Feli einer Recherche brutal
ausgesetzt: Sie waren zu Ermittlungen
in der Pathologie in der Charité in Berlin, im Universitätsklinikum Eppendorf
und im Klinikum rechts der Isar in
München, um Rechtsmediziner (und
Medizinerinnen, sic.) bei ihrer schwierigen Aufklärungsarbeit zu beobachten.
Erklärtes Ziel dieser Tortura sentimentale: Mord und Totschlag unterhaltsam
für die Bönschau aufzubereiten. Lesen
Sie abends im Bett spannende Krimis?
Wundern Sie sich danach, warum Sie
nicht einschlafen können? Die Bönhasen
wissen jetzt, warum und erklären es
auch noch. Als Zugabe gibt es Intimstes
aus dem Privatleben des Kommissars.
Und die Liedermacherin Feli singt dazu.
Herzschmerz garantiert! Veranstalter:
Bürgerhaus in Barmbek. Lorichsstr. 28
A, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro.
12.
Weltkrieges vor 70 Jahren. Veranstalter:
ZEIT-Stiftung, Thalia Theater. . Ort:
Thalia Theater, Alstertor 1, 11.00 Uhr.
Eintritt: 35.- bis 13.- Euro.
11.
Montag
„Seitensturm“
Daniela Krien, zuletzt ist der vielgelobte Roman „Muldental“ (Graf Verlag)
von ihr erschienen, und Almut Sandig,
die in diesem Frühjahr ihren neuen
Erzählband „Buch gegen das Verschwinden“ (Schöffling & Co.) veröffentlichte,
lesen je eine neue Erzählung, die im
Anschluss in einem Gespräch mit
Barbara Müller-Wesemann und Mirko
Bonné diskutiert wird. Moderation:
Jochen Brachmann. Veranstalter: ErnstDeutsch-Theater. Friedrich-Schütter-Platz
1, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.
„Unternehmer“
Matthias Nawrat liest aus seinem mit
dem Adelbert von Chamisso-Förderpreis
2013 ausgezeichneten Roman, der von
der 13-jährigen Lipa erzählt und einem
ganz besonderen Familienunternehmen.
Moderation: Karla Paul. Veranstalter:
Büchereck Niendorf-Nord. Nordalbinger
Weg 15, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
„Bin ich Deutschland?“
© Ein Wandermärchen
„Lyrikabend“
Cornelia Putzbach, Volker Maaßen,
Christine Geweke, Reimer Boy Eilers,
Heidrun Schaller und Winfried Korf
lesen Gedichte. Veranstalter: Hamburger
Autorenvereinigung. Ort: Logensaal der
Hamburger Kammerspiele, Hartungstr.
9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro.
Anna Magdalena Bössen.
Genau ein Jahr ist es jetzt her, dass die
Gedichte-Rezitatorin Anna Magdalena
Bössen auszog, um ihr Land kennenzulernen. Mit hartem Ledersattel unterm
Hintern, einem Koffer voller Dichter und
Denker im Gepäck und einer großen
Frage im Herzen hat sie sich im Mai
2014 auf die Reise gemacht: Bin ich
Deutschland? Um das herauszufinden,
ist die Rezitatorin 10.000 Kilometer
durch die Republik gefahren und war
ein Jahr lang auf der Walz: Im Literaturhaus präsentiert Anna Magdalena
Bössen nun das Ergebnis ihrer Spurensuche und ein Rezitationsprogramm mit
Reimen, Reisebildern, Hochstimmung
und Tiefgang. Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr.
Eintritt: 14.-/10.- Euro.
Lydia Davis.
der Telefongesellschaft“ oder „Polenta“.
Dann lesen wir die lange geduldige
Beobachtung von Kühen im Laufe
eines Winters vom Küchenfenster eines
Landhauses aus. „Einen der originellsten
Köpfe der amerikanischen Literatur
heute“, feierte „The New Yorker“ mit dem
Erzählband und auch in Deutschland
wurden die Erzählungen sehr gepriesen.
Jan Wiele fand in Lydia Davis ein „Genie
der literarischen Kurzform“ (Frankfurter
Allgemeine Zeitung“. Im Literaturhaus
stellt Lydia Davis „Kanns nicht und
wills nicht“ vor. Die deutschen Texte
liest Marta Dittrich. Moderation: Julika
Griem. Veranstalter: Literaturhaus.
Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt:
10.-/6.- Euro.
„Am Tresen lauert die Gefahr“
Sonja Baum liest aus ihrem Romandebüt, das in Harrys Bar spielt, in der
sonderbare Gestalten ein- und ausgehen:
„Dernurkurzetrinkt“ sitzt in seiner
Ecke, trinkt nur Kurze und wird dann
wegen Mordverdachts verhaftet. Der
Schattenmann versucht, seine Drogen
zu verticken. Erfolglos. Die Russenmafia
will einen Mord rächen, stürzt dabei aber
über eine Clematis. Eine Tüte mit einer
Million Euro in Scheinen taucht auf –
und verschwindet wieder. Und zu allem
Überfluss vernebelt die „Zeitlupenfrau“
dem Barmann Harry auch noch den
Kopf. Veranstalter: Mathilde – Literatur
und Café. Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt:
5.- Euro.
13.
Mittwoch
„Tödlich verletzt und neu geboren“
Christiane Waldbauer liest aus ihrem
Tatsachenbericht über die Flucht der
türkischen Kurdin Fatma Olgar, die im
Oktober 2003 nach Deutschland floh,
sich bis 2009 illegal versteckt hielt und
dann einen Asylantrag stellte. Heute lebt
sie mit einer befristeten Aufenthaltsgenehmigung in Hamburg. Veranstalter:
Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30
Uhr. Eintritt: 3.- Euro.
„Sven, sie wissen nicht, was sie tun“
Seit vielen Jahren ist Sven Amtsberg als
Literaturveranstalter, Stadtführer und
Kolumnist eine feste und verlässliche
Größe in der Hamburger Literaturszene,
ein Pfundskerl, der die „111 Gründe,
den FC St. Pauli zu lieben“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf) ebenso gut kennt,
wie „Die Wahrheit über Deutschland“
(Rowohlt Verlag). Und zudem weiß dieser Autor, dass nichts so ist, wie es uns
auf den ersten Blick erscheint, in „20
fast wahren Geschichten“ hat er uns erst
neulich über „Paranormale Phänomene“
(Metrolit Verlag) aufgeklärt. Doch vor
allem ist Sven Amtsberg ein Mann des
Wortes, von ihm stammen so zeitlose
Sätze wie „Der Schweiß ist die Träne
des Mannes“. Sätze, die sich nicht selten
tätowiert auf den Oberarmen grobschlächtiger Seemänner finden – manche sogar auf Latein oder Chinesisch.
Eine bekannte Pop-Lyrikerin hat einmal
über ihn gesagt: „Amtsbergs Geschichten legen sich wie ein Fettfilm um
dich und bringen dich zum Glänzen.“
Wahr ist, dass dieser Sven Amtsberg
ein Tausendsassa ist, der irgendwo im
Spannungsfeld zwischen literarischer
Tierjonglage und Extrem-Pantomime
zuhause ist. Wer es nicht glaubt, sollte
heute dringend im Art Store vorbeischaun, wo Sven Amtsberg „die größten
Hits der letzten und der kommenden
Jahre“ lesen wird. Eine Offenbarung, die
unter dem Motto stehen wird: „Sven, sie
wissen nicht, was sie tun“. Veranstalter:
Art Store St. Pauli. Wohlwillstr. 10, 20.00
Uhr.
„Das ist der Lindwurm, kommt und
schaut!“
Der Schauspieler Ulrich Matthes
liest Balladen von Friedrich Schiller.
Veranstalter: Deutsches Schauspielhaus.
Kirchenallee 39, 20.00 Uhr. Eintritt:
15.-/10.- Euro.
„Die Schöne des Herrn“
Die Schauspielerin Katharina Schütz
liest aus dem Roman von Albert Cohen
Veranstalter: Logensaal der Hamburger
Kammerspiele, Hartungstr. 9-11, 20.15
Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.
17.
Sonntag
„Vergiss nicht das Eichhörnchen“
Als „Romantiker unter den jüngeren
deutschen Lyrikern“ kündigt ihn der
Hanser-Verlag an, in dem sein neuer Gedichtband „Lichtveränderung“ in diesem
Frühjahr erschienen ist. Tatsächlich folgt
Tom Schulz mit seinem Gedichtband
einer Fährte, die ihren Ausgangspunkt
in jener von den Romantikern propagierten „progressiven Universalpoesie“
(Friedrich Schlegel) hat, die Gattungen
und Formen miteinander verbinden und
vermischen sollte, wobei der 1970 in der
Oberlausitz geborene Herausgeber und
Lyriker mit seiner Dichtung durchaus
ganz in der Gegenwart zu verorten ist.
Sein Band gliedert sich in fünf, nicht
näher betitelte Abschnitte, in denen von
den „Breslauer Spatzen“ über den „Tag
der Arbeit“ und „Rundstrickware“ bis
3
© Hans Praefke
Tom Schulz .
© Georg Nowotny
zum „Griff ins Herz“, von Kindheitserinnerungen über Reisen, Musik, die Liebe
und Naturbetrachtungen so ziemlich
alles unterkommen kann. Disparat sind
die Gedichte auch sonst, vom Prosagedicht über die Liebesklage bis zum
politischen Gedicht ist alles da – und
für sich betrachtet auch formstreng
gearbeitet: „vergiss nicht das Eichhörnchen/ zu reanimieren, regnet es/ unter
dem Rettungsschirm// regnet es wenige
Meter/ über dem Meer, Geliebte der
Buchecker/ ich wohne jetzt im Norden//
wo die Wälder Kieselsteinteppiche sind/
ich lebe jetzt in einem sommerlichen
Winter/ zwischen den Brauen des
Waldmeisters“. Tom Schulz hat den Mut
in seinen Gedichten Reh und Waldvögelein zu besingen, er gestattet sich immer
wieder sehr „nah am Wortrausch“ zu
siedeln und eine gewisse Naturmystik
schwingt in manchen Gedichten auch
mit. Doch dann ist der Wald plötzlich
„voll von Schläuchen und Blutkonserven“. Tragödie oder Vorabendserie – die
Schnitte sitzen tief. Es sind die Übergänge, die Tom Schulz interessieren, wo
die Lichtveränderung zum Aufbruch ins
Ungewisse führt und sich die Dinge
grundlegend wandeln. In einer Sprache,
in der sich hoher Ton mit Alltagsphrasen verbindet, ruft der Dichter die Veränderung der Wirklichkeit herbei: „egal
wie Du kommst, / ob als Hund oder
Schlüsselblume / komm.“ Im Literaturhaus liest Tom Schulz aus „Lichtveränderung“. Ihren Gedichtband „Jazz in
den Wolken“ (Klöpfer & Meyer) stellt
bei der TeaTime-Lesung die vielgelobte
Lyrikerin Christine Langer vor.
Christine Langer .
Von Gedichten, „die alle Sinne ansprechen und alltägliche Erfahrungen
zauberhaft verwandeln“, schwärmte
Ilma Rakusa, während Friederike
Mayröcker fand: „Einfach sehr schön.“
Im Literaturhaus stellt Mirko Bonné die
beiden Dichter vor und führt durch die
Lesung. Veranstalter: Literaturzentrum.
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38,
17.00 Uhr. Veranstalter: Literaturhaus.
Schwanenwik 38, 19.30 Uhr.
Eintritt: 7.-/4 Euro.
Platthaus. Veranstalter: Literaturhaus.
Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt:
12.-/6.- Euro.
„Man kann doch nicht zwei Männer
lieben…“
Im Rahmen der Matinee-Reihe „Theater!
Theater!“ von und mit Matthias Wegner
geht es unter dem Motto „Briefe erzählen Geschichten“ um ein 1951 erstmals
unter dem Titel „Sommer in Lesmona“
veröffentlichtes Buch mit vertraulichen
„Mädchenbriefen“. Verfasst hat sie
Marga Berck, die 1875 als Tochter
eines hanseatischen Großkaufmanns in
Bremen geboren wurde. Ihre Briefe sind
das Dokument einer jungen Liebe zwischen Pflicht und Neigung, dem „in aller
Unschuld ein ergreifendes Kunstwerk
entsprungen ist“, wie Thomas Mann
schrieb. Marga Berck ist das Pseudonym
von Magda Pauli, der Frau des einstigen
Direktors der Hamburger Kunsthalle –
sie hatte gute Gründe ihre Identität zu
verbergen. Im Ernst Deutsch Theater
liest Barbara Auer aus „Sommer in
Lesmona“. Dramaturgie: Sonja Valentin. Veranstalter: Ernst Deutsch Theater.
Friedrich-Schütter-Platz 1, 11.00 Uhr.
Eintritt: 20.-/10.- Euro.
„Die schlimmste Küste der Welt“
Einst hat er der Hamburger Autorengruppe PENG das E geschenkt, ist in
Bäume geklettert, hat den Vögeln Gedichte vorgelesen und ist auf dem Kiez
in die Peepshow gegangen, um die Freier mit Poesie zu beglücken. Doch das ist
lange her, Reimer Eilers, der Landesvorsitzende des Schriftstellerverbandes VS
in Verdi, hat seine Gedichte, Erzählungen, Romane und Sachtexte seitdem
vor allem in Büchern veröffentlicht.
Die Abenteuerlust hat den gebürtigen
Helgoländer jedoch nie verlassen: Als
Freiwiliger, sozusagen als Praktikant,
ist Reimer Eilers einige Monate auf
der chilenischen Insel Chiloé in einer
Schutzstation für Pinguine gewesen und
dann entlang der chilenischen Südküste
bis hinunter nach Feuerland gereist. In
seinem 600 Seiten starken Reiseroman
„Die schlimmste Küste der Welt - Von
Chiloé zur Magellanstraße“ (Reisebuch.
de) erzählt er von den Ereignissen und
Begegnungen unterwegs. Im Rahmen
der „Harburger Auslese“ stellt Reimer
Boy Eilers sein Buch vor. Veranstalter:
Kulturwerkstatt Harburg. Kanalplatz 6,
19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
„Doch alle Lust will Ewigkeit“
Bei einer Führung an erotische Grabskulpturen auf dem Ohlsdorfer Friedhof
präsentieren Dr. Lutz Flörke und Vera
Rosenbusch „tödliche Erotik in der
Literatur“ von u.a. Brentano, Baudelaire
und Claudius. Veranstalter: Hamburger
Literaturreisen. Treffpunkt: Ohlsdorfer
Friedhof, Hauptgebäude der Friedhofsverwaltung, Parkseite, U/S Ohlsdorf,
14.30 Uhr. Teilnahmebeitrag: 10.- Euro.
„Literatur im Waschhaus“
Die Orientalistin und Autorin Ziba Pooyan liest Notizen über ihre Alltagserfahrungen in ihrem Heimatland Iran und
in Deutschland und berichtet von ihrer
Arbeit an Übersetzungen persischer
Gedichte ins Deutsche. Moderation:
Peter Schütt. Veranstalter: Waschhaus.
Wesselyring 51, 16.00 Uhr.
18.
Montag
4. Hamburger Graphic Novel Tage
Zum Auftakt des Festivals „Sprechende
Bilder“ im Literaturhaus sind mit dem
italienischen Zeichner Manuele Fior
und dem Schweizer Matthias Gnehm
zwei Künstler zu Gast, deren Arbeiten
sich durch eine große inhaltliche und
gestalterische Bandbreite auszeichnen.
Fior zeichnete schon für „The New Yorker“, „Le Monde“ oder „Vanity Fair“ und
für Verlage wie Feltrinelli und Einaudi.
In Deutschland erschien zuletzt seine
Graphic Novel „Die Übertragung“ (Avant
Verlag), eine Science-Fiction-Erzählung,
die nicht das All, sondern das komplexe Universum unserer Beziehungen
erforscht. Matthias Gnehm, der als
Autor und Comiczeichner, Szenograf
und Architekt in Zürich lebt, veröffentlichte zuletzt die Graphic Novel „Die
kopierte Stadt“ (Edition Hochparterre),
in der eine riesige Baustelle in China
zum Schauplatz des Aufstiegs eines
Schweizer Bildhauers wird. Moderation: Christian Gasser und Andreas
19.
Dienstag
„Döner Hawaii“
Er ist ein ganz besonderer Fachmann:
Marin Trenk, geboren 1953, ist Ethnologe, er hat einen Lehrstuhl an der
Universität Frankfurt a.M. inne, und sein
Spezialgebiet ist „Kulinarische Ethnnologie“. Wie, wann und wodurch wurde
unsere Art zu essen und zu kochen
geprägt? Das ist die Ausgangsfrage für
seine anekdotenreiche Erkundung der
Esskultur der Welt, die unter dem Titel
„Döner Hawai – Unser globalisiertes
Essen“ (Klett Cotta) in diesem Frühjahr
erschienen ist. Zum Yachtclub stellt
Marin Trenk sein Buch vor und erzählt,
wie sich in den vergangenen 500 Jahren
nicht nur fremde Lebensmittel und
einzelne Speisen, sondern komplette
Küchen erfolgreich ausgebreitet haben.
Es moderieren die beiden Skipperinnen
Friederike Moldenhauer & Tina Uebel.
Veranstalter: Nochtspeicher. BernhardNocht-Straße 69a, 20.00 Uhr. Eintritt:
9.- Euro.
4. Hamburger Graphic Novel Tage
Der „Mikrokosmos der Familie“ steht
mit Judith Vanistendael und Birgit
Weyhe auf dem Programm der Graphic
Novel Tage. International gefeiert wurde
Judith Vanistendael mit ihrem Buch
„Als David seine Stimme verlor“, das in
Aquarellzeichnungen von einer Patchworkfamilie erzählt. Die Hamburger
Autorin Birgit Weyhe stellt ihre mit dem
Comicbuchpreis der Berthold Leibinger
Stiftung ausgezeichnete Erzählung
„Madgermanes“ vor und ihre Graphic
Novel „Im Himmel ist Jahrmarkt“, in der
sie aus der Lebensgeschichte ihrer Großeltern erzählt. Moderation: Christian
Gasser und Andreas Platthaus. Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38,
19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/6.- Euro.
„Herbstblond“
Thomas Gottschalk liest aus seiner
Autobiographie. Veranstalter: ThaliaBuchhandlungen in Hamburg. Ort:
Abaton Kino, Allendeplatz 3, 20.00 Uhr.
Eintritt: 10.-/8.- Euro. Karten gibt es an
der Kinokasse des Abaton oder unter
Tel.: 040-41320320.
„Nachkriegsland“
Prof. Dr. Michael Brenner liest aus
seiner neu erschienenen Erzählung,
in der er autobiografische Erinnerung
und Zeitgeschichte zu einem Bild über
Westdeutschland von 1945 bis zur Wiedervereinigung 1989 zusammensetzt.
Veranstalter: Hamburger Bücherhallen.
Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1,
19.30 Uhr. Eintritt: 5.-/3.- Euro.
20.
Mittwoch
„Lyrik im Café“
Im Rahmen der Reihe liest Tom Schulz
aus seinem neuen Gedichtband „Lichtveränderung“ (Hanser Berlin Verlag).
Moderation: Peter Engel. Ort: Kulturcafé
Chavis, Detlev-Bremer-Str. 41, 19.00 Uhr.
Eintritt frei.
4. Hamburger Graphic Novel Tage
Mit Flix und Lewis Trondheim sind
zwei Stars der Graphic Novel-Szene im
Literaturhaus zu Gast. Flix gilt als einer
der produktivsten und kreativsten deutschen Zeichner der Gegenwart, er lebt
in Berlin und hat sich im Auftrag der
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ auch
schon einen klassischen Dramenstoff
vorgenommen: den „Faust“ von Goethe.
Ebenfalls einen Klassiker bringt er mit
seiner Adaption von „Don Quijote“ mit
zu den Graphic Novel Tagen. Lewis
Trondheim ist einer der wichtigsten und
vielseitigsten europäischen Vertreter des
Genres. Neben Albenreihen wie „Herrn
Hases haarsträubende Abenteuer“ oder
der Fantasy-Reihe „Donjon“ reflektiert er
in autobiografischen Werken wie „Außer
Dienst“ und „Approximate Continuum
Comics“ mit viel Selbstironie den Zeichneralltag. Moderation: Christian Gasser
und Andreas Platthaus. Veranstalter:
Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30
Uhr. Eintritt: 12.-/6.- Euro.
„Wiedersehen“
Joachim Zelter liest aus seiner Novelle
„Wiedersehen“ (Klöpfer & Meyer), die
von einem Lieblingslehrer und
seinem Lieblingsschüler erzählt. Nach
20 Jahren treffen sie sich wieder und
geraten in einen enormen zwischenmenschlichen Wahnwitz und bizarren
Albtraum. „Kurz, klassisch, hochamüsant“, urteilte das „Schwäbische
Tagblatt“. Veranstalter: Polittbüro.
Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15./10.- Euro.
21.
Donnerstag
„Treffpunkt im Unendlichen“
Sein Großvater wanderte 1905 aus
Weißrussland nach Amerika aus, weil er
bereits in der Armee des Zaren gedient
hatte und nicht ein weiteres Mal eingezogen werden wollte. Der Komponist
Fredric Kroll zog 1969 nach
4
Deutschland, um nicht in den Krieg
nach Vietnam zu müssen. Schon mit
15 Jahren hat der 1945 in New York
geborene Kroll Klaus Manns Tschaikowsky-Roman gelesen, seit den 1970er
Jahren widmet er sich der Erforschung
von Leben und Werk Klaus Manns.
Er veröffentlichte „bei weitem das Erschöpfendste, was je über dieses human
case geschrieben wurde“, schrieb Golo
Mann über Fredric Kroll. Aus Anlass
seines siebzigsten Geburtstags ist mit
„Treffpunkt im Unendlichen“ eine Art
„Archäologie“ von Krolls „Klaus-MannSchriftenreihe“ im Männerschwarm
Verlag erschienen. Der Herausgeber
Detlef Grumbach stellt Leben und Werk
Krolls im Gespräch mit dem Jubilar vor.
Carmen Fuggiss (Staatsoper Hannover)
trägt, begleitet von dem Dirigenten Jonathan Seers, Lieder von Fredric Kroll
vor, der Pianist Fabian Dobler spielt
zwei Opernvorspiele des Komponisten.
Fredric Kroll liest aus dem im Buch
erstmals publizierten Romanfragment
Klaus Manns: „The Last Day“. Veranstalter: Jüdischer Salon, Männerschwarm
Verlag. Ort: Café Leonar, Grindelhof 59,
19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/5.- Euro.
4. Hamburger Graphic Novel Tage
scheinen arbeitete McGuire den Stoff in
eine 300-seitige Graphic Novel um, die
unter dem Titel „Hier“ bei DuMont erschienen ist. Hendrik Dorgathen wurde
mit dem wegweisenden Comic „Space
Dog“ (1993) international bekannt. Seit
2003 ist er Professor für Illustration und
Comics an der Kunsthochschule Kassel,
sein jüngstes Werk heißt „Holodec“
(Edition Moderne). Moderation:
Christian Gasser und Andreas
Platthaus. Veranstalter: Literaturhaus.
Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt:
12.-/6.- Euro.
„Ziemlich unverbesserlich“
Die Bestsellerautorin Frauke Scheunemann liest aus ihrer in diesem Frühjahr
neu erschienenen Familienkomödie.
Veranstalter: Schnelsener Büchereck.
Glissmannweg 7, 19.30 Uhr. Eintritt:
8.- Euro. Kartenreservierungen unter
Tel.: 040-5592531 oder per E-Mail an
schnelsener-Bü[email protected].
„2000 Jahre Liebe“
Die Schauspielerin Kristin Kehr
präsentiert ihre Literaturperformance
mit Texten über die Liebe vom Hohelied
Salomos bis zu Poetry Slam-Texten der
Gegenwart. Veranstalter: Komm Du –
Kulturcafé Harburg, Buxtehuder Str. 13,
20.00 Uhr. Eintritt frei.
26.
Dienstag
Hendrik Dorgathen: Selfporträt.
Mittwoch
„Liebes Leben“
An fünf Terminen gibt es in den
Sommermonaten wieder Lesungen
in Planten un Blomen. Zum Auftakt
präsentieren Sasa Jansen und Stephan
Möller, die als Sasa & der Bootsmann
bekannt geworden sind, Geschichten
von Alice Munro und ihre großartigen
Songs. Veranstalter: Planten un Blomen.
Bühne des Musikpavillon, St. Petersburger Str. 22 20.15 Uhr. Eintritt: Hutspende
erbeten.
„Burnout Kids“
In einem „Extra“ der Reihe „Philosophisches Café“ zum Thema „Erschöpfung“
ist Michael Schulte Markwort, Direktor
der Kinder- und Jugendpsychiatrie am
UKE, mit seinem Buch „Burnout-Kids“
(Pattloch) im Literaturhaus zu Gast, in
dem er davon erzählt „wie das Prinzip
Leistung unsere Kinder überfordert“.
Was sich dem entgegensetzen lässt,
überlegen zusammen mit Michael
Schulte-Markwort, die Musikerin und
bildende Künstlerin Friederike Latzko,
die in der Deutschen Kammerphilharmonie spielt, einem der besten
Orchester der Welt, das in Bremen mit
einer Schule eine Art Wohngemeinschaft
bildet, und der Biologe und Philosoph
Dr. Andreas Weber. Er hat über das
Spiel der Kinder und die Natur („Alles
fühlt“) geschrieben und zuletzt eine
poetische Theorie der Lebendigkeit
vorgelegt. Gastgeber der Gesprächsrunde ist Reinhard Kahl. Veranstalter:
Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.00
Uhr. Eintritt: 10.-/8.– Euro.
28.
Donnerstag
„Literatur in den Häusern der Stadt“
Im Warburg-Haus und bei der Hanseatischen Krankenkasse, bei der Job
MEDIA GmbH, im Medizinhistorischen
Museum und in mehreren Privathäusern findet vom 28. bis zum 31. Mai
zum dritten Mal ein Festival statt, das
einen schönen Brauch der Salonkultur
aufgreift: Es gibt zu jeder Lesung einen
Gastgeber. Das Programm selbst ist ein
bunter Mix: Hanns Zischler steht mit
seiner Erzählung „Das Mädchen mit den
Orangenpapieren“ ebenso im Programm
wie Klaus Modick mit seinem Bestseller
„Konzert ohne Dichter“, junge Autoren
wie Rebecca Martin mit „Nacktschnecken“ oder Annika Reich mit „Die
Nächte an ihrer Seite“ sind ebenso
vertreten wie Klassiker der Weltliteratur.
Zum Auftakt an diesem Donnerstag
findet nur eine Lesung statt: Michael
Degen liest aus seinem Buch „Der
traurige Prinz“, das aus dem Leben des
Theaterschauspielers und Filmstars
Oskar Werner erzählt. Veranstaltet wird
„Literatur in den Häusern der Stadt“
von KunstSalon e.V. Ort: Warburg-Haus,
Heilwigstr. 116, 18.30 Uhr. Tickets gibt
es unter www.kunstsalon-festival.de
oder im NDR Ticketshop im Levantehaus. Eintritt: 20.-/13 Euro je Lesung
(zzgl. VVKG)
„Fünf Viertelstunden bis zum Meer“
„Eindringlich und federleicht erzählt“,
lobte Christine Westermann im
„WDR“, und die Zeitschrift „ELLE“
schwärmte von einem Buch, das selbst
„stocknüchterne Zweifler zum Glauben
an die wahre Liebe bekehrt“. Der in
Südtirol lebende Schriftsteller Ernest
van der Kwast erzählt in „Fünf Viertelstunden bis zum Meer“ (Mare Verlag)
von einer großen unerfüllten Liebe,
von den kleinen Zufällen und großen
Entscheidungen des Lebens – und nicht
zuletzt von der Erfindung des Bikinis.
Im Kulturforum Serrahn liest Ernest
van der Kwast aus seinem Buch.
Moderation: Andreas Heineke.
Veranstalter: Sachsentor Buchhandlung.
Sachsentor 11, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.Euro.
„März & Moritz & 1 Gast“
Im Literaturhaus wird mal wieder
„offenherzig, süffisant, ungerecht“ und
natürlich „brillant“ über Neuerscheinungen diskutiert: Ursula März, Rainer
Moritz und ihr Gast Sandra Kegel urteilen über fünf Bücher – und das ganz
unverschämt subjektiv und auch mal
herzlich streitend. Die Bücher, über die
das literarische Trio debattiert, werden
eine Woche vor der Veranstaltung auf
www.literaturhaus-hamburg.de bekannt
gegeben. Veranstalter: Literaturhaus.
Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt:
12.-/9.- Euro.
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Zum Abschluss der Graphic Novel
Tage treffen sich im Literaturhaus zwei
legendäre Avantgardisten der Szene,
deren jeweiliges Comic-Œuvre zwar
schmal, aber umso einflussreicher ist:
Richard McGuire veröffentlichte 1989
im „RAW“-Magazin die Bildergeschichte
„Here“, die stilprägend für viele Zeichner
wurde und zu den bekanntesten Comics
weltweit gehört. 25 Jahre nach dem Er-
„Das Nordseegrab“
Tilman Spreckelsen, Schriftsteller und
Redakteur der „Frankfurter Allgemeinen
Zeitung“, liest aus seinem „TheodorStorm-Krimi“, der 1843 in Husum
spielt, wo der junge Dichter und Anwalt
Storm und sein geheimnisumwobener
Schreiber Peter Söt einem vertuschten
Verbrechen auf die Spur kommen - und
einem Komplott, bei dem die gesamte
Husumer Oberschicht mit einem Schlag
ausgelöscht werden soll. „Das Nordseegrab“ wurde mit dem Theodor-StormPreis 2014 ausgezeichnet. Dessen Jury
lobt das „subtile, von Ideenreichtum
funkelnde Fortschreiben von Storms
erzählten Welten“. Moderation: Heinrich
Detering. Veranstalter: Literaturhaus.
Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt:
10.-/6.- Euro.
27.
BOs:
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TheaterGemeinde Hamburg
Ida-Ehre-Platz 14 • 20095 Hamburg
Das Schiff
Hamburger Camerata Engelsaal
Ohnsorg Theater
Deutsches Schauspielhaus Ernst Deutsch Theater
Telefon 040 / 30 70 10 70 Thalia Theater
Alma Hoppes Lustspielhaus Sprechwerk
Hamburgische Staatsoper Komödie Winterhuder Fährhaus Imperial Theater
[email protected] Hamburger Symphoniker NDR Sinfonieorchester Philharmoniker Hamburg
Hamburger Kammeroper Lichthof Theater
St. Pauli Theater
www.theatergemeinde-hamburg.de
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Opernloft
Kampnagel
Elbphilharmonie Konzerte Fliegende Bauten
Schmidt Theater
Hamburger Kammerspiele
Kammerkonzerte
Altonaer Theater
Monsun Theater
Kirchenkonzerte
Ensemble Resonanz
Harburger Theater
16.01.15 21:02
„Couchsurfing im Iran“
Eine Bikiniparty in der streng religiösen
Stadt Maschhad? Auf der „Achse des Bösen“ scheint nichts unmöglich! Stephan
Orth ist kreuz und quer durch das Land
von Khomeini & Co gefahren, hat auf
Dutzenden von Perserteppichen übernachtet und das gastfreundlichste Volk
der Welt kennengelernt. In der Buchhandlung Sand stellt er das Buch über
seine Erlebnisse beim „Couchsurfing im
Iran“ (Malik Verlag) vor. Veranstalter:
Buchhandlung am Sand. Hölertwiete 5,
19.00 Uhr.
„Das Jagdgewehr“
Die Schauspielerin Saskia Junggeburth
liest eine Erzählung von Yasushi Inoue,
musikalisch begleitet von Hannes
Wienert (Instrumental). Veranstalter:
Literarischer Garten der Buchhandlung
Frank & Steinwarder. Hoheluftchaussee
68, 20.00 Uhr. Eintritt: Spende.
29.
Freitag
„Literatur in den Häusern der Stadt“
Maylis de Kerangal.
Catherine Hélie © èditions Gallimard
„Die Toten begraben, die Lebenden
reparieren“
Die französische Schriftstellerin Maylis
de Kerangal präsentiert zusammen mit
ihrer Übersetzerin Andrea Spingler
ihren in diesem Mai neu erschienenen
Roman. In Frankreich wurde „Die Lebenden reparieren“ (Suhrkamp Verlag)
gleich mit sieben Literaturpreisen ausgezeichnet und in der Kritik gefeiert.
Erzählt wird eine Geschichte, die betroffen macht und gar nicht so leicht zu
verkraften ist: Ein junger Mann wird
nach einem schweren Autounfall in eine
Klinik eingeliefert. Nachdem die Ärzte
seinen klinischen Tod diagnostiziert
haben, stellen sie fest, dass er sich zum
Organspender eignet. In ihrem Roman
folgt Maylis de Kerangal über einen
Zeitraum von 24 Stunden den Konsequenzen, die sich ergeben, sobald ein
Einverständnis für die Transplantation
von Organen vorliegt. Wie verhalten sich
Ärzte und die Familien in dieser Situation? Wie verkraften Menschen überhaupt
die unerwartbaren, unausweichlichen
Chancen und das gleichzeitige Ende
aller Chancen? Ort: HEK Hanseatische
Krankenkasse, Wandsbeker Zollstr. 8690, 18.00 Uhr.
„Konzert ohne Dichter“
© Peter Kreier
„Die Wahrheit über das
Grindelviertel“
Alexander Posch und Sven Amtsberg
treffen sich zum Stadtführungs-Entertainment, bei dem es in diesem Mai um
das seltsame Phänomen des „Grindelns“
gehen wird, das früher vor allem in der
Gegend des heutigen Grindelviertels
auftrat. Veranstalter: Büro für Literaturangelegenheiten (Büfl). Treffpunkt: UniCampus, am Brunnen, Von-Melle-Park,
20.00 Uhr. Kosten: 5.- Euro.
kleines Buch“ lobte Ulrich Sonnenschein
im „Hessischen Rundfunk 2“, „mit dem
man lange spazieren geht und immer
mal wieder reinliest.“ Gastgeber der
Lesung mit Hanns Zischler ist Bernhard
Fischer-Appelt. Ort: Harvestehude, 18.30
Uhr. Die genaue Adresse der Lesung
wird auf den Eintrittskarten mitgeteilt.
„Mehr als schöne Stimmen“
Der Musikjournalist Bjørn Woll liest
aus seinem Buch über „Alltag und Magie des Sängerberufs“. Gastgeberin ist
Yvonne Trübger. Ort: Pianohaus Trübger,
Schanenzstr. 117, 19.30 Uhr.
Klaus Modick .
Mit „Verve, Humor und Stilvermögen“
(„Frankfurter Rundschau“) und in einer
„charmanten Kreuzung aus Künstlerund Heimatroman“ („Süddeutsche Zeitung“) erzählt Klaus Modick in „Konzert
ohne Dichter“ (Kiepenheuer & Witsch)
die Chronique scandaleuse Worpswedes:
Rilke und Vogeler, ihr Werk, die Frauen
– und ein epochales Gemälde. Heinrich
Vogeler ist auf der Höhe seines Erfolgs.
Im Juni 1905 wird ihm die Goldene
Medaille für Kunst und Wissenschaft
verliehen, vor allem für das nach fünfjähriger Arbeit fertiggestellte Bild „Das
Konzert oder Sommerabend auf dem
Barkenhoff“. Während es in der Öffentlichkeit als Meisterwerk gefeiert wird,
ist es für Vogeler das Resultat eines
dreifachen Scheiterns: In seiner Ehe
kriselt es, sein Selbstbewusstsein wankt,
und eine fragile Freundschaft zerbricht.
Rainer Maria Rilke, der literarische
Stern am Himmel der Worpsweder
Künstlerkolonie, und Vogeler haben sich
entfremdet. Was die beiden zueinander
führte und später trennte, welchen Anteil die Frauen daran hatten, die Kunst,
das Geld und die Politik, davon erzählt
„Konzert ohne Dichter“. Klaus Modick
liest in der Barbara-Achilles-Stiftung aus
seinem Roman. Gastgeberin ist Edith
Achilles. Ort: Barbara-Achilles-Stiftung,
Fuhlsbüttler Straße 415a, 19.30 Uhr.
„Der Circle“
Der Schauspieler Sebastian Rudolph
liest aus Dave Eggers Kultroman.
Gastgeber des Abends ist Jens de Buhr.
Ort: JOB MEDIA GmbH, Schanzenstr.
70, 18.30 Uhr.
„Das Mädchen mit den Orangenpapieren“
Hanns Zischler liest aus seiner
Erzählung über ein Mädchen, das es
Mitte der 50er Jahre aus Dresden nach
Bayern verschlagen hat. Dort wird die
kleine Elsa von vielen wegen ihres
Dialekts belächelt, hat aber auch schon
Freunde: Asampauli, mit dem sie den
Schulweg teilt; den Lehrer Kapuste, der
seinen Schülern seltsame Rätsel aufgibt;
und die Obsthändlerin, die für Elsa die
exotischen Papiere aufbewahrt, in denen
die Orangen eingeschlagen sind. Auf
die Idee, Orangenpapiere zu sammeln,
hat Kapuste Elsa gebracht. Vielleicht,
weil er ahnt, dass sie einen Fluchtpunkt
benötigt, und eine Brücke, mit anderen
über die Dinge zu sprechen, die sie tief
in sich verschlossen hält. Und tatsächlich, als eine Neue in die Klasse kommt,
beginnt für Elsa – langsam und tastend
– ein Aufbruch. Ein „wunderbares,
„Score“
Martin Burckhardt liest aus seinem
neuen Roman über eine nicht allzu
ferne Zukunft, in der es keine Regierungen mehr gibt, kein Geld, keine
Gewalt keine Krankheiten und keine
Ungerechtigkeit, sondern Nollet, ein Unternehmen, das Glück für alle garantiert.
Gleichzeitig tobt in einer „Zone“ noch
immer ein erbarmungsloser Überlebenskampf. Moderation: Thomas Wörtche.
Gastgeber ist Dr. Jens Baas. Ort: Techniker Krankenkasse, Bramfelder Str. 138,
19.30 Uhr.
„Winterjournal“
Der Schauspieler Robert Dölle liest aus
dem zuletzt erschienenen Buch des amerikanischen Schriftstellers Paul Auster.
Gastgeber sind Wolfgang Wand &
Amanda von Wildenradt. Ort: Privathaus,
Körnerstr. 13, Winterhude, 20.30 Uhr.
„Wenn alle Stricke reißen“
Beate Vera liest aus ihrem „Provinzkrimi aus Berlin“. Veranstalter: Jussi –
Mein skandinavisches Krimi-Buch-Café.
Lehmweg 35, 19.30 Uhr.
„Go Ost!“
Der „Ex-DDR-Provinz-Punk“ Alexander
Pehlemann präsentiert zusammen mit
dem Musikjournalisten und „PunkPapst“ Alfred Hilsberg sein im Ventil
Verlag erschienenes Buch über seine
„Reisen in die Subkulturzonen Osteuropas“, bei denen er in den ehemaligen
Provinzen des Sowjetreiches und
Ex-Jugoslawiens u.a. eine Polski Punky
Reggae Party erlebte, den tschechischen
Prog-Punk-Sonderweg und jüdische
Konzeptkunstpunks in Ungarn kennenlernte. Veranstalter: W3 – Werkstatt für
internationale Kultur und Politik, Nernstweg 32-34, 20.00 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.
30.
Samstag
„Literatur in den Häusern der Stadt“
„Die neun Leben des Herrn F.“
Der Journalist, Schauspieler und Entertainer Herbert Feuerstein präsentiert
seine Autobiographie und erzählt von
seinen mindestens neun Leben. Hier die
Kurzfassung seiner Professionen: Student am Mozarteum, Giftzwerg, HobbyTischler, Kaffeehausliterat, Verlagsleiter,
Macher des Satiremagazins MAD,
Entertainer, Stadtneurotiker, Trallala.
Ort: Markilux, Schauraum im Stilwerk,
Große Elbstraße 68, 19.00 Uhr.
„Weinhebers Koffer“
Michel Bergmann liest aus seinem
neuen Roman. Gastgeberin ist Sabine
Odefey. Ort: Privathaus, Hagedornstr. 51,
Harvestehude, 14.00 Uhr.
„Still – Chronik eines Mörders“
Der österreichische Schriftsteller Thomas Raab liest aus seinem Kriminalroman. Gastgeber sind Uta & Alexander
Birken. Ort: Privathaus, Pfefferkrug 7,
Lemsahl-Mellingstedt, 19.00 Uhr.
„Champagner aus Teetassen“
Die Schauspielerin Nicola Tiggeler liest
aus dem im letzten Herbst erstmals in
einer deutschen Übersetzung erschienenen Bericht der abenteuerlichen
Flucht von Nadeshda Lochwizkaja alias
Teffy, der berühmtesten Satirikerin des
russischen Zarenreichs, vor den Boleschewiki aus dem hungernden Moskau
im Jahr 1918. Ort: Frankonia Eurobau
AG, Harvestehuder Weg 29, Harvestehude, 16.00 Uhr.
„Ein Viertelschwein und eine Auftaktkeule“
Musikalisch-literarische Hommage
an Christian Morgenstern mit Klaus
Henner Russius (Rezitation), Christine
Hutmacher (Gesang), Matthias Weiher
(Piano), Antje Stehen (Bandoneon) und
Maurizio Saccomanno (Percussion).
Veranstalter: Logensaal der Hamburger
Kammerspiele. Hartungstr. 9-11, 20.15
Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.
31.
Sonntag
Literatur-Quickies
Fünf Autoren, ein kurzweiliger Sonntagnachmittag, gute Literatur, ebenso gute
Laune und natürlich auch Kaffee und
Kuchen stehen auf dem Programm der
„Literatur-Quickies“. Es lesen: Michael
Weins, Lars Henken, Gunter Gerlach,
Kristine Bilkau und Frank Schulz. Moderation: Lou A. Probsthayn. Veranstalter: Förderverein kulturelle Initiativen
e.V. Ort: „Tafelspitz“, Himmelstr. 5, 16.00
Uhr. Eintritt: 6.- Euro.
„Gottes chinesischer Sohn“
Als „eine Chronik laufender Ereignisse,
gesehen mit dem fremden Blick eines
chinesischen Dichters, dem New York
und Paris, Berlin und Stockholm zur
zweiten Heimat geworden sind“, als
einen „westöstlichen Diwan im wahren
Sinn des Wortes“, feierte Hans Christoph
Buch die Essays von Bei Dao. Der
populäre chinesische Dichter, von dem
mit „Das Buch der Niederlage“ (2012)
und „Post bellum“ (2001) bisher zwei
Gedichtbände in deutschen Übersetzungen erschienen sind, war mehrfach
für den Literaturnobelpreis nominiert
und hat immer wieder im Exil gelebt.
Das Massaker auf dem Platz des
himmlischen Friedens 1989 erlebte Bei
Dao als Stipendiat des DAAD in Berlin
vor dem Fernsehgerät, er konnte erst
2002 wieder nach China zurückkehren
und wurde zu einem der Wortführer der
chinesischen Autoren im Exil. Heute lebt
er in Hongkong. Schon in den 1970er
und 1980er Jahren avancierten Bei Daos
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Gedichte zu Parolen der Demokratiebewegung, seine Literaturzeitschrift Jintian
(„Heute“) wurde zum meistgelesenen
Literaturorgan der jungen Generation.
Dennoch ist Bei Dao vor allem ein Dichter. Die Exilerfahrung, verrät sein hervorragender Übersetzer Wolfgang Kubin
im Nachwort zu „Post bellum“, hat ihn
der Poetik Paul Celans nahegebracht. Er
versucht, den ihm zugefügten Verlusten,
mit radikaler Spracherneuerung zu
begegnen. In seinen Essays, die unter
dem Titel „Gottes chinesischer Sohn“ im
Weidle Verlag erschienen sind, lässt Bei
Dao die Stationen seines Exils Revue
passieren, erzählt von Begegnungen
mit Dichtern wie Allen Ginsberg, Gary
Snyder oder Breyten Breytenbach. Eine
spektakuläre China-Kritik wird man
bei Bei Dao nicht finden, dafür aber die
feinen Beobachtungen eines Dichters,
von dem sein Kollege Tomas Tranströmer wusste: „Ich habe noch nie einen so
großen Chinesen gesehen wie dich.“ Im
„Hamburg Yu Garden“ liest der „große
Chinese“ Bei Dao aus seinem Essayband und Gedichte. Die deutschen Texte
liest der Schauspieler Ulrich Bildstein.
Eine „musikalische Performance“ soll es
zu der Lesung auch geben. Moderation:
Dr. Jing Bartz. Veranstalter: KonfuziusInstitut an der Universität Hamburg e.V.
Ort: Chinesisches Teehaus „Hamburg Yu
Garden“, Feldbrunnenstr. 67, 19.30 Uhr.
Eintritt frei.
„Literatur in den Häusern der Stadt“
© Peter Andreas Hassiepen
„Die Nächte auf ihrer Seite“
Annika Reich.
Eine „Seismographin der heutigen
Gesellschaft“ sieht der Literaturkritiker
Denis Scheck in Annika Reich, die mit
ihrem neuen Roman ein „vielschichtiges
Porträt der Dreißig- bis Vierzigjährigen“ („rbb kulturradio“) vorlegt. Ihre
Protagonistin Ada beobachtet Paare, die
auf dem Weg zur Therapiesitzung durch
ihren Innenhof laufen. Was hält diese
Paare zusammen, fragt sie sich. Ihr
Ex-Mann Farid hat schon längst ein
neues Leben begonnen, während
sie wahllos Männer mit nach Hause
nimmt, um ihre berufliche Zukunft als
Kamerafrau bangt und ihrer überaus
vernünftigen Tochter Fanny insgeheim
die Schuld an allem gibt. Doch dann
will Adas Schwägerin Sira vor Beginn
des Studiums noch einmal ihre Familie
in Kairo besuchen und gerät dabei
unversehens in die Arabische Revolution. Annika Reich ist mit ihrem
Roman zu Gast bei Evgenia Werner. Ort:
Privathaus, Ohnhorststr. 62, Nienstedten,
16.00 Uhr.
„Nacktschnecken“
Ihren ersten Roman „Frühling und so“
veröffentlichte die Berliner Autorin
Rebecca Martin mit gerade einmal 18
Jahren, 2012 folgte „Und alle so yeah“
(DuMont), in diesem Frühjahr ist mit
„Nacktschnecken“ (DuMont) ihr dritter
Roman erschienen. Erzählt wird von
Nora und Paul, die seit Jahren zusammen sind und eigentlich ein glückliches
Paar sein müssten, doch sich mehr und
mehr im Alltag verlieren. Rebecca
Martin ist im 25hours Hotel Hafencity
zu Gast. Gastgeberin ist Nina Quitmann.
Ort: 25hours Hotel Hafencity, Überseeallee 5, 19.00 Uhr.
Seminare.
„Die Welt des Sherlock Holmes“
Maria Fleischhack sie lehrt am Institut
für Anglistik der Universität Leipzig,
liest aus ihrem Buch über den Meisterdetektiv Sherlock Holmes, der im 19.
Jahrhundert in der Baker Street 221 b
in London lebte und einigen Ruhm für
seinen kühlen Verstand erntete. Dank
des Schriftstellers Sir Arthur Conan
Doyle sind uns so etwa sechzig Fälle
übermittelt, die Holmes aufklärte. Gastgeberin des Abends ist Marija Klusen.
Ort: Medizinhistorisches Museum Hamburg, Universitätsklinikum Eppendorf,
Martinistr. 52, 18.30 Uhr.
„Wie man einen Comic macht“
vermittelt ein Workshop im Rahmen der 4. Hamburger Graphic Novel Tage im Literaturhaus. Der international anerkannte Comiczeichner und Professor für Illustration
und Comics Hendrik Dorgathen lädt Comicbegeisterte ab 16 Jahren zum gemeinsamen
Arbeiten ein. Der Workshop findet am 22.5. von 11.00 bis 17.00 Uhr statt. Kosten: 20.Euro. Anmeldung und weitere Informationen unter Tel.: 040-22702014.
„Alte Meister“
Der Schauspieler Stefan Hunstein liest
aus dem Roman von Thomas Bernhard.
Gastgeberin ist Dr. Kerstin HengevossDürkop. Ort: Galerie Hengevoss-Dürkop
im Galeriehaus Hamburg, Klosterwall
13, 12.00 Uhr.
„Überfall der Wörter“
Zur TeaTime lesen im Literaturhaus
Autorinnen und Autoren verschiedener
Schreibworkshops aus ihren Texten.
Im Anschluss präsentieren Gabi
Schnauder und Patricia Paweletz ihren
neu gegründeten Verlag PUNKTUM
Bücher! Fünf Titel sind im ersten
Programm von Punktum erschienen:
Zwei Romane, ein Tagebuch, eine
Dokumentation und ein Gedichtband.
Die jüngste Autorin ist die 1998 in
Hamburg geborene Juliette Favre, die
heute in Dresden lebt. Ihren bei Punktum erschienenen Roman „Fuckfish“ hat
sie mit 14 Jahren geschrieben, er erzählt
von den ersten Liebeserfahrungen eines
jungen Mädchens. Im Literaturhaus
liest sie aus „Fuckfish“. Veranstalter:
Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus,
Schwanenwik 38, 17.00 Uhr. Eintritt:
4.- Euro.
„Kennst du das Land…?“
Musikalisch-literarische Reise nach
Italien: Peter Schütze liest aus den Reiseberichten von Goethe und Heine, aber
auch Texte von Francesco Petrarca oder
Luciano de Crescenzo. Lieder und Arien
von Händel, Gluck, Giovanni Pergolesi
u.a. singt Sigrun Kiesewetter.
Veranstalter: Monsun Theater. Friedensallee 20, 18.00 Uhr. Eintritt: 14.50/11.Euro.
„Literatur im Waschhaus“
Margret Silvester liest „Lyrik, kurze
Prosastücke, Streiflichter aus der Nachbarschaft, Glossen und hanseatische
Miniaturen“. Moderation: Peter Schütt.
Veranstalter: Waschhaus. Wesselyring 51,
16.00 Uhr.
Einen Workshop über E-Books
veranstaltet der VS – Verband deutscher Schriftsteller in Hamburg am 30. Mai im
Rahmen der Veranstaltungsreihe „Die Literaturkantine – Jour Fixe für Autoren“. Dr.
Reimer Eilers, Vorsitzender des VS in Hamburg, wird die rechtlichen Voraussetzungen,
die Technik- und Gestaltungsfragen, Marketing und Vertrieb erklären. Unterstützt wird
er von der Hamburger Schriftstellerin Laila Mahfouz. Der Workshop findet von 10.00
bis 16.00 Uhr im Kulturhaus Eppendorf, Julius-Reincke-Stieg 13 a, statt. Die Teilnahme
ist kostenfrei.
Das Hamburger Wortinstitut
veranstaltet am 6. und 7. Juni ein „Coaching für Autoren“ und am 27. und 28. Juni ein
Seminar zum Thema „Biografisches Schreiben“ mit dem Lektor Dr. Werner Irro und
der Autorin Sabine Stein. Weitere Infos unter www.wortinstitut.de
Ein Seminar zum autobiografischen Schreiben
findet unter dem Motto „Ankermomente“ am 31. Mai in Ottensen unter der Leitung
von Nadia Al Kureischi, Bele Freundenberg und Maya Ueckert statt. Weitere Infos unter
www.ankermomente.de.
Poetry Slams und Lesebühnen.
Weitere Infos: www.literaturinhamburg.de
1.05. Zeise Poetry Slam, Zeise Kino, Friedensallee 7-9, 22.30 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.
1.05. Digger Slam, Brakula, Bramfelder Chaussee 265, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
5.05. Mathilde-Slam, Mathilde – Literatur und Café, Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt: 5.
Euro.
5.05. Dichterliga, Molotow. Spielbudenplatz 5, 20.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
6.05. Textlabor B, BeLaMi, Holtenklinkerstr. 26, 19.30 Uhr. Eintritt frei.
6.05. Science Slam, Uebel & Gefährlich. Feldstraße 66, 21.00 Uhr. Eintritt: 8.-/7.
Euro.
7.05. Bullshit Slam, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, 20.00 Uhr. Eintritt frei.
8.05. U20-Poetry Slam, JUZ – Jugendzentrum Reinbek. Schlossstraße 5, 19.00 Uhr.
Eintritt frei.
9.05. Poetry Slam Finale, Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee 38, 20.00 Uhr.
11.05. Offene Lesebühne, Bistro Roth, Rothestr. 34, 19.30 Uhr.
13.05. Best of Poetry Slam, Ernst-Deutsch-Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, 20.00
Uhr.
19.05. Jägerschlacht, Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.
20.05. Spätlese, Kulturpunkt im Barmbek-Basch, Wohldorfer Str. 30, 19.30 Uhr.
Eintritt frei.
21.05. Halbfinale der U20-Landesmeisterschaft in Schleswig-Holstein, Schloss
Reinbek. Schlossstr. 5, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
25.05. U 20 Lautsprecher Slam. Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Jolly Jumper,
Schulterblatt 73, 20.00 Uhr.
26.05. Hamburg ist Slamburg, Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr.
Eintritt: 5.50 Euro.
27.05. Diary Slam, Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr. Eintritt: 4.
Euro..
28.05. Bunker-Slam, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, 20.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.
28.05. Hunting Words Slam, Mathilde Bar, Kleine Rainstraße 11, 20.15 Uhr. Eintritt:
5.- Euro.
29.05. Lola Slam, Lola Kulturzentrum, Lohbrügger Landstr. 8, 20.00 Uhr. Eintritt:
9.-/7.- Euro.
29.05. 8 min Eimsbüttel, Auster Bar. Henriettenweg 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.
9.-/7.- Euro.
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Vorhölle in Dantes „Inferno“ von Emiliano Ponzi © Corraini
News.
Auf „Dantes Spuren“
begibt sich eine Ausstellung im Istituto Italiano di Cultura
Hamburg, Hansastr. 6, die am 21. Mai zur „Langen Nacht der
Konsulate“ im Rahmen der Europawoche 2015 eröffnet wird. Die
Ausstellung zeigt Illustrationen zur Dante-Rezeption und Bilder
aus Graphic Novels von Lorenzo Mattotti und Emiliano Ponzi.
Zur Eröffnung gibt der Pianist Andrea Merlo um 19.00, 20.00 und
21.00 Uhr musikalische Intermezzi.
Die Lange Nacht der ZEIT
präsentiert am 7. Mai Lesungen, Werkstatt-Veranstaltungen und
Diskussionen. Zum Auftakt gibt es schon nachmittags um 15.00 Uhr
auf der Cap San Diego, Überseebrücke, eine Lesung für Kinder
mit Kirsten Boie, die ihr Buch „Seeräuber Moeses“ vorstellen wird.
Im Passage Kino, Mönckebergstraße 17, trifft sich ZEIT-Redakteur
Martin Klingst um 18.00 Uhr mit Klaus von Dohnanyi und Michael Wolffsohn, um über ihr neues Buch „Zum Weltfrieden“ (dtv premium) zu diskutieren. Unter dem Motto „Ich träume Dich“ lesen
Susanne Mayer und Kilian Trotier im Kulturhaus 73, Schulterblatt
73, ab 18.00 Uhr erotische Texte. Ebenfalls im Kulturhaus 73 findet
ab 20.00 Uhr der „Bullshit Slam“ statt, bei dem Autoren, Philosophen und Slammer gegeneinander antreten, um herauszufinden:
Wer erzählt den größten Bullshit von allen? Zum literarischen
Quartett treffen sich um 20.00 Uhr im Agathe-Lasch-Hörsaal der
Universität Hamburg Iris Radisch, Ulrich Greiner, Ijoma Mangold
und Annemarie Stoltenberg. Der Eintritt zu den Veranstaltungen
ist frei. Das vollständige Programm und viele weitere Infos unter:
http://leserservice.zeit.de/hamburg/veranstaltungen.php
„Claudius, Klopstock & Konsorten“
und vor allem auch dem „Wandsbecker Bothen“ widmet sich eine
Ausstellung, die vom 5. Mai bis zum 15. August in der Bibliothek
der Helmut-Schmidt-Universität, Holstenhofweg 85, gezeigt wird.
Matthias Claudius (1740 – 1815) kennt wohl jeder als einen der
berühmtesten Lieddichter deutscher Sprache, doch der Sprössling
einer Pastorenfamilie, der in Jena Rechts- und Verwaltungswissenschaft studierte, war viel mehr als ein frommer Idylliker und
Dichter. Einen Namen gemacht hat er sich auch als Journalist und
homme de lettres, vor allem aber als Redakteur des „Wandsbeker
Bothen“. Die Ausstellung in der Helmut-Schmidt-Universität wirft
einen Blick hinter die Kulissen und zeigt, wer für die anonym publizierten Beiträge im „gelehrten Teil“ des „Wandsbecker Bothen“
verantwortlich zeichnete, nämlich berühmte Zeitgenossen – oder:
„Konsorten“ wie etwa Klopstock, Lessing, Herder und Goethe. Zur
Eröffnung der Ausstellung am 5. Mai 2015 um 18.00 Uhr spricht
Dr. Reinhard Görisch einen Einführungsvortrag, Grußworte
sprechen Prof. Dr. Wilfried Seidel und Thomas Ritzenhoff und Dr.
Jan-Jasper Fast. Der Eintritt ist frei.
Das „Fest der kleinen Wichte“
findet am 21. Mai von 15.30 – 18.00 Uhr in Planten un Blomen
statt. Zum siebten Mal veranstaltet „Buchstart“, das Hamburger
Projekt für frühkindliche Sprachförderung, ein Bilderbuch- und
Mitmachfest, das speziell die ganz Kleinen bis drei Jahre ansprechen soll. Für einen Nachmittag verwandelt sich das Gelände beim
Spielplatz an der Marseiller Straße in ein Spiel- und Entdeckerparadies für kleine Bilderbuchfreunde und ihre großen Begleiter. Auf
dem Programm stehen u.a. „Gedichte für Wichte“, Luftballons, Seifenblasen, Maskenbasteln und natürlich viele tolle Bücher. Eintritt
frei. Das vollständige Programm: www.buchstart-hamburg.de.
Förderpreise für Literatur 2015
Die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg vergibt auch in diesem
Jahr wieder sechs Förderpreise für Literatur. Die Arbeitsstipendien sind mit je 6.000
Euro dotiert und werden ausschließlich an Autorinnen und Autoren vergeben, die in
Hamburg oder im Gebiet des Hamburger Verkehrsverbundes ihren ersten Wohnsitz
und Lebensmittelpunkt haben. Das Verfahren für die Vergabe der Förderpreise für
Literatur ist anonym. Zusammen mit den Förderpreisen vergibt die Kulturbehörde
Arbeitsstipendien für Hamburger Übersetzerinnen und Übersetzer. Die Fördersumme beträgt jeweils 2500 Euro. Bewerbungen sind an die Kulturbehörde Hamburg,
Literaturreferat, Hohe Bleichen 22, 20354 Hamburg, zu richten. Bewerbungsschluss
ist der 17. August 2015 (Poststempel). Ausschreibungsbedingungen und Bewerbungsformulare liegen in der Zentralbücherei der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen,
Hühnerposten 1, im Literaturhaus, Schwanenwik 38, und in der Poststelle der
Kulturbehörde, Hohe Bleichen 22, 3. Stock, Zimmer 310, täglich bis 15.00 Uhr, aus.
Online findet man die Bewerbungsunterlagen unter www.literaturinhamburg.de.
Vorgeblättert.
2.6. Uwe Timm, Literaturhaus, 3.6. Siri Hustvedt, Literaturhaus, 4.6. Ursula
Ackrill, Literaturhaus, 7.6. Reiner Stach, Heine-Haus, 8.6. Susan Abulhawa,
Kühne Logistics University – The KLU, 11.6. Vea Kaiser, Literaturhaus, 13.6. Julia
Engelmann, Grünspan, 14.6. „Ziegel“-Lesung mit Jodie Ahlborn, Jürgen Abel
und der Brassband „Tuten und Blasen“, Magellan-Terrassen, 15.6. Heinz Strunk,
Alma Hoppes Lustspielhaus, 16.6. Hans-Joachim Schädlich, Literaturhaus,
18.6. Eugen Ruge, Literaturhaus, 20.6. Max Scharnigg, Augustinum, 21.6.
George R.R. Martin, Congress Center Hamburg, 23.6. Vea Kaiser, Buchhandlung
Cohen + Dobernigg 24.6. Vea Kaiser, Buchhandlung Lüders, 24.6. Karen
Köhler, Planten un Blomen, Musikpavillon, 24.6. Frank Schulz, MS Commodore,
Teufelsbrück, 30.6. Alfred Bodenheimer, Jüdischer Salon im Café Leonar, 30.6.
Friedrich Liechtenstein, Stilwerk, 1.7. Christoph Meckel, 7.7. Marente de
Moor und Iris Hanika, Literaturhaus, 19.7. „Ziegel“-Lesung mit Kristine
Bilkau, Michael Weins und Katrin Seddig, Jürgen Schwandt und Stefan Krücken,
Magellan-Terrassen, 23.8. „Ziegel“-Lesung mit Cornelia Manikowsky, Tanja
Schwarze, Maruan Paschen und Tex Rubinowitz, 18.9. Rainer Moritz, Torhaus,
22.9. Frederik Forsyth, Kühne + Nagel, 25.9. Karen Köhler, Buchhandlung
Lüders, 18.12. Vladimir Kaminer, Fabrik
Impressum.
Verlag: Dölling und Galitz Verlag GmbH, Geschäftsführung Dr. Robert Galitz
Re­­­dak­tion: Jürgen Abel. Veranstaltungshinweise für die Juni/Juli/August-Ausgabe
bitte bis spätes­tens 11.05.2015 (endgültiger Redaktionsschluss) schriftlich an: Jürgen
Abel, Bah­renfel­der Str. 32, 22765 Hamburg. Oder per E-Mail: [email protected].
Produktion, Druck und Vermarktung: Cult Promotion, Agentur für Kulturmarketing,
E-Mail: [email protected], Tel. 040 - 38 03 76 30.
Das ABATON-Kino schickt Ihnen gerne „Literatur in Hamburg“ nach Hause. Sie
können es zusammen mit dem Programmheft des ABATON-Kino für die Postleitzahlen
20... und 22... für 8,- Euro/Jahr, für alle anderen Postleitzahlen für 14,- Euro/Jahr
abonnieren. Bezahlen können Sie direkt an der ABATON-Kinokasse, Allendeplatz 3,
20146 Hamburg, tägl. ab 15 Uhr, oder Sie schicken einen Verrechnungsscheck oder
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