nero: plädoyer für eine bestie - Presse

PROGRAMMINFO
19/11/2016
SAMSTAG, 19. NOVEMBER 2016, AB 20.15 UHR
NERO:
PLÄDOYER FÜR EINE BESTIE
ZWEITEILIGES DOKU-DRAMA VON MARTIN PAPIROWSKI
NDR/ARTE, STEINFILM/MEN@WORK MEDIA SERVICES, D 2016, 2X52 MIN. ERSTAUSSTRAHLUNG
Nero ist der Inbegriff des wahnsinnigen Tyrannen. Doch entspricht dieses Bild der damaligen Realität? Die Althistoriker
Mischa Meier und Claudia Tiersch sowie der Kirchenhistoriker Christoph Markschies liefern Gegenargumente. Ein solcher
Nero hat vielleicht nie existiert: Er wurde vielmehr das Opfer antiker Chronisten, Abkömmlinge einer Oberschicht, die
sich an einem Kaiser rächten, der die Eliten entmachtete. Christliche Geschichtsschreiber stilisierten schließlich ihn zum
Brandstifter und Christenverfolger.
Das zweiteilige Doku-Drama NERO: PLÄDOYER FÜR EINE BESTIE interpretiert Neros Herrschaft neu. Auch visuell: Die
Schauspieler agieren mit Hilfe von Computerrekonstruktionen mitten im antiken Rom.
20.15
21.05
TEIL 1
Das Doku-Drama folgt Neros Lebensweg. Er war Sohn
einer machthungrigen Mutter namens Agrippina, mit der
er in einen immer größeren Konflikt gerät. Der Muttermord
erscheint als letztes Mittel der dynastischen Politik. Dieses
Verbrechen wird im Lichte der damaligen Zeit analysiert,
Neros persönliche Fähigkeiten und Defizite erörtert.
Er erscheint als Herrscher, der bereits zu Lebzeiten nie den
Erwartungen der Eliten von „gutem Kaisertum” entsprach,
wenn auch aus anderen Gründen als zumeist bekannt:
Seine künstlerischen Ambitionen verwirrten sie, seine
Absage an grausame Gladiatorenkämpfe und kriegerische
Expansion verachteten sie. Nero regierte eine Gesellschaft
mit anderen Werten und Gesetzen, in der Grausamkeit zur
Konvention gehörte und Mord an Familienangehörigen zum
legitimen Mittel der Politik.
TEIL 2
Christliche Geschichtsschreiber stilisierten Nero lange
nach seinem Tod zum Brandstifter von Rom sowie zum
Christenverfolger. Nach aktuellem Forschungsstand
trifft dies nicht zu: Es gibt keinerlei Hinweise darauf,
dass Nero Rom anzünden ließ. Auch dafür, dass der
Apostel Petrus überhaupt jemals in Rom war, gibt es
keine historischen Beweise, vielmehr handelt es sich um
eine Legendenbildung der Geschichtsschreibung früher
Jahrhunderte. Das ist insofern von Bedeutung, als der
Brand von Rom und die anschließende Christenverfolgung
zum Gründungsmythos der Katholischen Kirche gehören:
Der Vatikan fußt im wahrsten Sinne des Wortes auf diesen
Ereignissen.
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