Erkennbar als Christin dieser Welt Dr. Constance Hartung von der

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160930_Hartung.pdf
Erkennbar als Christin dieser Welt
Dr. Constance Hartung von der Universität Jena ist die neue Hochschulund Studierendenpfarrerin Jenas
Einst herrschte Konkurrenz zwischen dem christlichen Glauben und den Wissenschaften. Heute
ergänzen sich beide und haben über die Fachgebiete der Theologischen Fakultät hinaus,
zahlreiche Berührungspunkte - auch in Jena. Das spiegelt sich unter anderem in der
Evangelischen Studierendengemeinde Jenas wider, eine offene Gruppe von Studierenden,
Hochschulangehörigen und Berufseinsteigern aus dem universitären Umfeld. Nach über 15 Jahren
hat die Gemeinde mit Dr. Constance Hartung von der Theologischen Fakultät der
Friedrich-Schiller-Universität Jena nun eine neue Hochschul- und Studierendenpfarrerin. Die
promovierte Religionsgeschichtlerin und ordinierte Pfarrerin folgt ab 1. Oktober 2016 Dr. Sabine
Nagel ins Amt. Dabei will sie an die Arbeit ihrer Vorgängerin anknüpfen und bereits Aufgebautes
weiter pflegen.
"Ich sehe mich in drei Bereichen in der Pflicht. Zum einen biete ich seelsorgerliche Gespräche für
alle an, die Probleme haben oder sich in schwierigen Studiensituationen und Lebenskrisen
befinden. Außerdem leiste ich Vernetzungsarbeit und sehe mich auch einem Bildungsauftrag
verpflichtet", so Hartung zu ihren persönlichen Zielen im Amt. Ihre Aufgabe sei es, die Kirche und
insbesondere die Jenaer Studierendengemeinde in den gesellschaftlichen Prozess zu integrieren.
Deshalb sei ihre Stelle auch mit Öffentlichkeitsarbeit verbunden. "Wir, als Studierendengemeinde
in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Hochschulbeirat, wollen natürlich auch weiterhin
Veranstaltungen organisieren, bei denen verschiedene Gemeinden sowie die
Studierendenvertretungen und die Fakultäten einbezogen sind. Dafür braucht es eine gute
Vernetzung", sagt die Pfarrerin und ergänzt: "Es ist mir außerdem wichtig, Räume für Gespräche
und Diskussionen zu bieten. Ich trete erkennbar als Christin in dieser Welt auf, möchte aber auch
mit Angehörigen anderer Religionen sowie mit nichtgläubigen Menschen ins Gespräch kommen".
Auch in einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit verschiedenen Religionen, wie sie die
Religionswissenschaft bietet, sieht sie die Möglichkeiten eines besseren Verständnisses
unterschiedlicher Glaubens- und Denkformen bzw. auch des Kennenlernens der eigenen
kulturellen Traditionen. Denn sie habe bereits bemerkt, dass viele Studierende vermeintlich
"exotische" Religionen wie den Islam und den Hinduismus inzwischen besser kennen, als das
Christentum.
Studierendenpfarrerin und Religionswissenschaftlerin
Kombiniert ist die Stelle der Hochschul- und Studierendenpfarrerin über die Evangelische Kirche in
Mitteldeutschland mit einer Stelle am Lehrstuhl für Religionswissenschaft der Uni Jena. Hier hatte
die 46-Jährige bereits den neuen Bachelor-Studiengang "Religionswissenschaft: Weltreligionen in
Geschichte und Gegenwart" gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Bertram Schmitz auf den Weg gebracht.
Nun arbeitet sie an ihrer Habilitation und hat einen Lehrauftrag. "So kann ich meinen Beruf
Pfarrerin, den ich sehr gern ausübe, mit meinen wissenschaftlichen Standpunkten verbinden", sagt
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Hartung. Sie wuchs in der Nähe von Eisenach auf und interessierte sich bereits früh für
verschiedene Denk- und Glaubensformen. In einem Theologiestudium kombiniert mit einem
Studium der Religionswissenschaft sah Constance Hartung die beste Möglichkeit, sich mit
verschiedenen Denkweisen zu befassen. Ihr Studium absolvierte sie in Leipzig, Marburg und
Heidelberg, bevor sie in Marburg promoviert wurde. Als Pastorin in der Evangelisch-Lutherischen
Kirchengemeinde Altengönna führte sie ihr Weg schließlich in den Kirchenkreis Jena.
Unterschiede zu einer Kirchengemeinde und einer Studierendengemeinde sieht Dr. Hartung vor
allem im steten Wechsel der Zusammensetzung der Gemeinde, da das Studium zeitlich begrenzt
ist. Zudem werden weniger häufig sogenannte Kasualien, wie Taufen oder Hochzeiten, anfallen.
"Aber in diesem Amt ist auch eine schnellere Reaktion gefragt. Zum Beispiel auf politische
Ereignisse, wie die Flüchtlingsbewegung und die damit verbundene Integrationsarbeit. Hier muss
eine Studierendengemeinde schnell universitär vernetzt agieren."
Amtseinführung am 18. Oktober
Offiziell wird Dr. Constance Hartung am 18. Oktober, 19.30 Uhr, ins Amt eingeführt. Dann findet
traditionell der ökumenische Gottesdienst zur Eröffnung des neuen Wintersemesters in der
Stadtkirche St. Michael statt. "Ich möchte mich schon jetzt bei den Vertrauensstudierenden und
Pfarrer Lemke bedanken, die während der Vakanzzeit seit dem Ruhestand von Sabine Nagel im
März die Gemeinde sehr motiviert und engagiert verwaltet und begleitet haben", freut sich Hartung
auf eine gute Zusammenarbeit.
Kontakt:
Dr. Constance Hartung
Evangelische Studierendengemeinde
August-Bebel-Straße 17A, 07743 Jena
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 30.09.2016 08:59 Uhr
Dr. Constance Hartung von der Universität Jena ist die neue Hochschul-und Studierendenpfarrerin Jenas
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