Das umstürzende Fischerboot Mittwoch 28.09.2016 44°49,18 N 013°52,00 E Log 2592,3 5 sm Ankern 4,5m Schlamm Festland, Bucht Banjole Luft 22° W 20° Betr. Std. 438,6 Gestern Abend kam dann noch so ein kleiner Fischer direkt auf uns zu, als wollte er uns rammen. Ich schrie:“ Wolfgang, wir haben gleich eine Kollision, schnell komm rauf“. Er kam und sagte nur,: Das hat er letztens auch gemacht, wir haben nur noch kein Ankerlicht, ich schalt es ein“. Der Fischer drehte ab und machte das gleiche Spielchen mit einer der beiden anderen Segelyachten, die auch noch kein Licht an hatten. Später bitte ich den Käpten, meine Schüssel mit den organischen Stoffen, sprich Salatabfall ins Meer zu entleeren. Was macht er, er wirft die Schüssel hinterher. Jetzt hatten wir ein durcheinander. Leuchte holen und Schüssel beim treiben beobachten, gleichzeitig unseren neu erworbenen Kescher aus der Backskiste kramen, zusammenstecken, den Motor laufen lassen und etwas rückwärts fahren, soweit es die Ankerkette erlaubt. Die Schüssel ist in greifbarer Nähe, leider ist der Käpten mit dem Kescher noch nicht so geübt, die Schüssel ist wieder weg getrieben und es waren nur Zwiebelschalen im Netz. Ein erneuter Versuch, in der Dunkelheit gar nicht so einfach. Wo ist jetzt die Schüssel, ok. gesichtet, Boot etwas rückwärts fahren, Kescher tief ins Wasser tauchen und Schüssel aufnehmen. Diesmal hat es geklappt. Man haben wir hinterher gelacht. Das Spezialgebiet vom Käpten ist anscheinend Sachen über Bord zu werfen. Bis jetzt konnten wir ja immer alles wieder auffischen. Heute morgen konnten wir dann den Schaden an dem maroden Gebäude gut sehen. Direkt über der links stehenden Säule ist ein großer Teil vom Sturz, bis über die Mitte hinaus einfach runter gefallen. Auch heute scheint es keinen zu interessieren. Zu interessieren scheint die Wasserqualität, vermutlich sind es Biologen die gerade eine Probe davon nehmen. Ihr Boot, mit der Aufschrift „Meeresschule“ steht am Anfang der Bucht. Das Meer funkelt im Sonnenschein, als wären hier tausende von Sternen aber es ist etwas kühler geworden. Wir brechen im strahlenden Sonnenschein auf und setzen noch in der Bucht unsere Segel, das hatten wir auch noch nicht gemacht. Außerhalb der Bucht ging ganz schön die Post ab. Mit fünf bis sieben Knoten Fahrt, in voller Schräglage zischen wir dahin. Nach nur einer Stunde sind wir in der Bucht Banjole. Hier ist es wie ausgestorben, keine Touristen mehr hier. Das Hotel und die Läden drum herum haben bereits geschlossen. Es wird Herbst. In der kleinen Werft von Andraš gibt es noch immer viel zu tun. Nebenan am Steg wird gerade ein Boot in Schlepptau genommen und auf die andere Seite zur Mole gezogen, wo sonst immer die Fischerboote liegen. Dort wartet bereits ein Autokran um es aus dem Wasser zu heben und auf den danebenstehenden Trailer zu stellen. Wolfgang zerlegt inzwischen mal wieder unseren Johnson. Der Schalthebel war fest. Um an die Schaltwelle ran zukommen musste Wolfgang den Kraftkopf vom Schaft trennen. Ich wusste gar nicht, dass unser Johnson einen Kraftkopf hat. Plötzlich ein fürchterliches Gerumpel. Am Ufer ist ein kleines Fischerboot vom Slip gerutscht. Ein Mann krümmt sich, hoffentlich hat er sich nicht zu sehr verletzt. Mit vereinten Kräften schaffen es ein paar Männer in kurzer Zeit, das Böötchen wieder auf den Slipwagen zu wuchten. Als es dämmerig wird fahren die Fischer raus aufs Meer und wir gehen noch mal eine Runde schwimmen.
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