Wintersemester 2016/17 f Mittwoch, 5.10.2016, 20.15 Uhr f Mittwoch, 9.11.2016, 20.15 Uhr f Mittwoch, 7.12.2016, 20.15 Uhr Lou Andreas Salomé: Bekannt als Muse, vergessen als bedeutende Psychoanalytikerin Der Versehgang – Eine Lektüre von Abschiedsbriefen Wissenschaftliche und technische Modelle in der Psychoanalyse Jeanne Wolff-Bernstein (Wien) Dragica Stix (Zürich) Michaela Wünsch (Berlin) Lou Andreas-Salomé ist bekanntermaßen die Geliebte vieler bedeutender Männer gewesen, wie Friedrich Nietzsche und Rainer Maria Rilke. Zudem wurde sie von Freud selber sehr geschätzt für ihren außergewöhnlichen Intellekt und Charme. In meinem Text werde ich mich weit weniger mit ihrem Charme und ihrem außergewöhnlichen, schillernden Leben beschäftigen, sondern an Hand von vier Texten ihre intellektuelle Gabe und Entwicklung beschreiben. Dabei soll sich herauskristallisieren, wie sie zur Vorläuferin zentraler Ideen in der Psychoanalyse wurde, und wie diese Ideen erst in den Werken von Lacan, Bion und Winnicott Resonanz fanden, ohne dass jene eine Verbindung zu ihrem Werk geknüpft hatten. In meinem Vortrag werde ich Ihnen einige statistische Fakten zum Suizid sowie zu dem ihm vorausgehenden Schreiben präsentieren. Wir werden anschließend anhand von zwei ausgewählten Abschiedsbriefen versuchen, diesen Forschungsergebnissen Sinn abzugewinnen. Dafür werde ich die Briefe (sowie die Zuhörer) in einem Zwischenfeld verorten, in welchem diskursanalytisches Wissen auf psychoanalytisches trifft, insbesondere jenes zum Wünschen. Dabei werden uns Fragen wie die Folgenden beschäftigen: Wozu ein Abschiedsbrief? Handelt es sich um eine eigene Textgattung? Welche Aspekte der psychoanalytischen Theorie tragen zu einem Verständnisgewinn bei? Welche regulativen Funktionen (im Psychischen sowie im Sozialen) erfüllt der Abschiedsbrief und wie können diese theoretisch und text-nah aufgezeigt werden? Jean-Claude Milner spezifiziert Lacans Definition von Wissenschaft und folgt der Formulierung des Wissenschaftshistorikers Alexande Koyré, nach der die galileische Wissenschaft eine Theorie der Technik ist und die Technik eine praktische Anwendung der Wissenschaft. Daraus folgt, dass sich die Ideen der Wissenschaft in der Technik und den Maschinen materialisieren. Im Vortrag wird diskutiert, ob die Verwendung naturwissenschaftlicher Modelle eine Form von Materialismus darstellt, sowie die Ähnlichkeit der Fragen nach Kontingenz in der Mathematik und der Psychoanalyse. Zudem wird nach der Transformation naturwissenschaftlicher Modelle wie der Entropie durch die Psychoanalyse gefragt. Jeanne Wolff-Bernstein: PhD, praktizierende Psychoanalytikerin in Wien (WAP). Sie war Präsidentin und Lehranalytikerin am Psychoanalytic Institute of Northern California und ist gegenwärtig die Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der Sigmund Freud Privatstiftung. Moderation: Veronika Waitz Dragica Stix: Dr. phil., Psychologin, Psychoanalytikerin und Literaturwissenschaftlerin in Zürich. Moderation: Wolfgang Groysbeck Michaela Wünsch: Dr., promovierte Kulturwissenschaftlerin, lehrt derzeit in Wien und Klagenfurt Medienwissenschaft. Sie ist Gastwissenschaftlerin am Graduierertenkolleg "Das Wissen der Künste" der Universität der Künste Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Psychoanalyse und Medienphilosophie. Sie praktiziert als Analytikerin in Berlin und ist dort Mitglied und Vorsitzende der Psychoanalytischen Bibliothek. Moderation: Roman Widholm Christoph Sulyok (Wien) Das Thema Homosexualität vermag auch in aktuellen Diskussionen noch zu polarisieren, wie kaum ein anderes. Im Vortrag werden verschiedene Positionen zu dem Thema nachgezeichnet, wobei gesellschaftlich-kulturelle Entwicklungen und Diskurse ebenso behandelt werden, wie verschiedene psychodynamische Theorien über (die Entstehung der) Homosexualität. Auch die Geschichte des Umgangs mit dem Thema Homosexualität innerhalb der (institutionalisierten) Psychoanalyse soll in dem Vortrag beleuchtet werden. Christoph Sulyok: Mag., Klinischer Psychologe und Psychotherapeut (KIP), arbeitet in Wien im FTZW und in freier Praxis. Moderation: Ortrun Hopf Der Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse lädt im Rahmen des Jour fixe alle jene herzlich ein, die an psychoanalytischen Überlegungen zu unterschiedlichen Themen interessiert sind. Die Vorträge finden einmal im Monat und in der Regel an einem Mittwochabend statt. Jeweils im Anschluss an Vortrag und Diskussion gibt es noch Gelegenheit, offene Fragen mit der/dem Vortragenden zu erörtern. Ort: Salzgries 16/3A, 1010 Wien Beginn: 20.15 Uhr Unkostenbeitrag: € 10,–/für StudentInnen € 5,– je Vortragsabend Kontaktadresse: Mit Fragen oder Rückmeldungen wenden Sie sich bitte an: WAP Sekretariat Salzgries 16/3A, 1010 Wien Telefon/Fax: 01/319 35 66, Di 18.00–20.00 Uhr E-Mail: [email protected] Planung und Moderation: Veronika Waitz, Wolfgang Groysbeck, Ortrun Hopf, Roman Widholm, Jeanne WolffBernstein. Psychoanalytische Beratungsstelle des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse Anonyme und kostenlose Beratung bei seelischen Problemen bzw. Therapiewunsch Tel.: 01/319 35 66 Telefonzeiten: Di 10.00–12.00 Uhr Fr 16.00–18.00 Uhr Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse Salzgries 16/3A, 1010 Wien E-Mail: [email protected] Website: http://www.psychoanalyse.or.at Jour fixe Vortragsreihe zu aktuellen Themenstellungen aus psychoanalytischer Sicht Wintersemester 2016/17 Component Society in der IPA Gleich oder doch anders? Positionen zur Homosexualität Jour fixe Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse f Mittwoch, 11.01.2017, 20.15 Uhr
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