Grussbotschaft Martin Candinas Mitgliederversammlung 29

Grussbotschaft Martin Candinas
Mitgliederversammlung 29. September 2016
Lieber Peter
Geschätzte Frau Bundesrätin, liebe Doris
Liebe Kolleginnen und Kollegen des Bundesparlaments
Geschätzte Mitglieder und Freunde der LITRA
Vorerst danke ich Ihnen herzlich, dass Sie mich zu Ihrem
Präsidenten gewählt haben. Die LITRA hat mich stets interessiert
und fasziniert. Entsprechend bin ich höchst motiviert, diese
Herausforderung auf mich zu nehmen. Sie können mir glauben,
dass ich mir vollends bewusst bin, dass die LITRA eine angesehene
und wichtige Organisation ist. Peter Bieri hat in den letzten 17
Jahren als Präsident die LITRA zu einer schweizweit geachteten
Organisation im Dienste des öffentlichen Verkehrs der Schweiz
entwickelt. Dies haben wir seinem enormen Engagement, seiner
überlegten und seriösen Art und seiner Leidenschaft für die LITRA
zu verdanken. Er hat die LITRA geprägt, ja die LITRA wurde
umgehend mit seinem Namen assoziiert. Ich hoffe, dass ich als sein
Nachfolger dieser anspruchsvollen Aufgabe gewachsen bin; an der
Freude dazu fehlt es bei mir nicht.
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Die LITRA versteht sich ganz klar als Vertreterin einer
gesamtheitlichen Verkehrspolitik, mit Sinn für pragmatische,
finanzierbare und nachhaltige Lösungen. Wo kann sich die LITRA in
nächster Zeit einbringen, was sind die grossen Fragen in der
Schweizer
Verkehrspolitik?
Darüber
möchte
ich
einige
Überlegungen anbringen.
- Eine der zentralen Herausforderungen für den öffentlichen
Verkehr in der Schweiz ist das Verkehrswachstum der
kommenden Jahre. Die Verkehrsperspektiven von ARE, BAV,
ASTRA und BFE zeigen es – eine deutliche Zunahme des
Personenverkehrs
wird
erwartet,
mit
akzentuiertem
Wachstum vor allem im öffentlichen Verkehr und im
Langsamverkehr. Auch dem Güterverkehr werden deutlich
zweistellige
Wachstumsraten
bis
2040
prognostiziert.
Demgegenüber stösst der motorisierte Individualverkehr
aufgrund
von
weiteren
Engpässen
eher
an
seine
Kapazitätsgrenzen.
Wie soll die Politik auf diese Zunahme der Mobilität
reagieren? Das Gebot der Stunde heisst: Ergänzungen zum
klassischen Infrastrukturausbau. Das wiederum will heissen:
Die bestehenden Ressourcen und Infrastrukturen besser
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nutzen, mit den neuen Technologiemöglichkeiten eine
höhere Effizienz erreichen, Wohnen und Arbeit mit dem
Verkehr besser verknüpfen und die Verkehrsträger Strasse,
Schiene und Luftfahrt optimal aufeinander abstimmen. Die
LITRA will diesen Ball aufnehmen und die Themen
Raumplanung und Mobilität im Horizont 2040 in ihrer
nächsten Sessionsveranstaltung Mitte Dezember vertiefen.
- En tant que représentant d’une région montagnarde au
Conseil national, il me tient à cœur de voir les transports
publics être un acteur de premier plan également dans les
régions de Suisse excentrées ou éloignées des centres
urbains. Certes, il est illusoire de croire que les transports
publics seront développés dans ces régions au même rythme
qu’ils le sont dans les agglomérations. Le développement et
l’évolution du transport régional de voyageurs et, en
dernière analyse, l’avenir économique de nos régions de
montagne, représentent par conséquent un défi majeur pour
la Suisse. Il s’agit d’abord de maintenir des liaisons de base,
mais aussi d’inciter la population à utiliser quotidiennement
les transports publics. La LITRA a déjà organisé une réunion à
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ce sujet et continuera à jouer à l’avenir un rôle actif à cet
égard.
- Eine weitere, grosse Herausforderung für den klassischen
öffentlichen
Verkehr
sehe
ich
in
der
zunehmenden
Vermischung zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr.
Der klassische öffentliche Verkehr muss überzeugende
Antworten dafür finden. Neue Mobilitätsformen wie
Fernbusse, Carsharing oder autonome Angebote mischen den
Markt auf. Wo es früher nur die Marke „Mobility“ gab, sind
heute zahlreiche neue Dienstleister zur Stelle und versuchen,
Marktanteile zu erobern. Wo steht die Schweiz bei diesen
ergänzenden
Angeboten,
wie
werden
die
neuen
Mobilitätsformen reguliert und wie kann der öffentliche
Verkehr seine Vorteile dabei gezielt nutzen? Gibt es bald die
Möglichkeit der „Tür zu Tür Reiseplanung“? Die LITRA wird
sich an einer Sessionsveranstaltung im nächsten Jahr diesem
Thema widmen.
- Auch die Innovationen unserer Verkehrsindustrie werden die
LITRA im nächsten Jahr beschäftigen. Ob energieeffiziente
Fahrzeuge im städtischen Busverkehr oder Güterwagen für
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einen einfacheren Warenumschlag – der öffentliche Verkehr
und der Schienengüterverkehr beweisen tagtäglich, dass sie
ihren
Vorteil
als
umweltfreundlicher
Verkehrsträger
verteidigen wollen. Auch die Digitalisierung und die
Automatisierung schreiten in enormen Schritten voran. Hier
stellt sich die Frage: Wie geht es weiter mit dem Projekt der
autonomen Postautos? Wann dürfen wir die ersten
selbstfahrenden Güterzüge, die unterirdisch Waren durch das
Mittelland transportieren, erleben? Wir werden Ihnen auch
zu diesem Thema an einer Sessionsveranstaltung im nächsten
Jahr neuste Trends und Beispiele präsentieren.
- Ende
Jahr
nimmt
der
Gotthard-Basistunnel
seinen
kommerziellen Betrieb auf – auch und vor allem für den
Güterverkehr. Der LITRA ist es in diesem Zusammenhang ein
besonderes Anliegen, dass die Ziele der Verlagerungspolitik
des Bundes weiterhin ehrgeizig verfolgt werden.
- Wie zu Beginn meiner Rede ausgeführt, versteht sich die
LITRA als Vertreterin des öffentlichen Verkehrs in einem
umfassenden
Sinn:
Dazu
gehört
neben
dem
schienengebundenen und dem strassengebundenen Verkehr
auch die Luftfahrt. Während vor allem der Fluglärm und
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Kommentiert [MR1]: neu
Nachtflugverbote den Weg in die Medien schaffen, ist die
zentrale Herausforderung gemäss luftfahrtpolitischem Bericht
auch hier die prognostizierte Verkehrszunahme um drei
Prozent pro Jahr. Auch bei den Landesflughäfen sind
Kapazitätsengpässe
ein
Thema.
Die
geplante
Weiterentwicklung der Landes- und der Regionalflughäfen,
die Verwendung bisheriger Militärflugplätze für die zivile
Aviatik und die anstehende Revision des Luftfahrtgesetzes
werden in nächster Zeit zu reden geben. Auch diesem Thema
will sich die LITRA annehmen.
Sie sehen, das Programm für nächstes Jahr steht bereit. Die
LITRA soll – wie es der abtretende Präsident gesagt hat - eine
Verkehrspolitik ohne Scheuklappen verfolgen. So werden wir
uns im nächsten Jahr vor allem mit Fragen der zukünftigen
Mobilität auseinandersetzen. Dazu gehören Begriffe wie
intelligente
Mobilität, autonomes
Digitalisierung/Automatisierung,
Fahren,
Mobilität
Intermodalität,
4.0,
Mobilfunk,
Robotik, Shared Mobility. Mein Ziel ist es, dass sich die LITRA
neben den aktuellen Themen im Parlament vermehrt auch mit
solchen zukunftsorientierten Themen auseinandersetzt. Die
LITRA wird auch in Zukunft informieren, begleiten und lancieren.
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Die LITRA können wir nur gemeinsam weiterentwickeln. Damit
uns dies gelingt, bin ich auf Ihre Unterstützung angewiesen. Für
Ihre Ideen und Meinungen bin ich jederzeit offen. Kommen Sie
bitte auf mich zu. In diesem Sinne freue ich mich auf unsere
gemeinsame LITRA-Zeit und danke Ihnen nochmals herzlich für
meine Wahl.
Zum Schluss noch dies: Nicht nur die Präsidiumszeit von Peter
Bieri geht mit dem heutigen Anlass zu Ende, sondern auch jene
des Zuger Kirschs. Die meistgestellte Frage in Zusammenhang
mit dem LITRA-Präsidium war jene nach dem Geschenk für die
Referenten. Ich werde die Antwort nicht erst an meiner ersten
Sessionsveranstaltung lüften, sondern heute. Mein Vorgänger
Peter Bieri hat mich immer tatkräftig unterstützt und stark
gefördert. Als Dank wird er das erste „neue“ Geschenk erhalten.
Die Bauern meiner Heimatgemeinde sind sehr innovativ. Sechs
Bauernfamilien haben sich zur Genossenschaft Amarenda
zusammengeschlossen und vertreiben so gemeinsam ihre
vielfältigen Produkte. Damit ich doch noch ein Teil der
bisherigen Tradition weiterführe, man sollte ja nicht zu Beginn
alles auf den Kopf stellen, beinhaltet das „neue“ Geschenk auch
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einen
Schnaps.
Dörrbirnenschnaps)
Es
ist
von
ein
der
Pér
tiest
(auf
Deutsch
Destillaria/Schnapsbrennerei
Candinas in Surrein. Zur Transparenz: Ich bin mit der
Schnapsbrennerfamilie befreundet, aber nicht verwandt. Dazu
kommt mél d’aviuls/Bienenhonig, einige Guetzli, ein Stück
Alpkäse und natürlich eine kleine tuorta da nuschs /Nusstorte.
Und nun noch eine allerletzte Bemerkung: Ich halte das
bisherige Budget für Geschenke ein. In Graubünden bekommt
man für das gleiche Geld einfach mehr. In diesem Sinne lieber
Peter überreiche ich dir dieses Geschenk und danke an dieser
Stelle nochmals herzlich für dein grossartiges Engagement für
die LITRA.
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