Grussbotschaft Martin Candinas Mitgliederversammlung 29. September 2016 Lieber Peter Geschätzte Frau Bundesrätin, liebe Doris Liebe Kolleginnen und Kollegen des Bundesparlaments Geschätzte Mitglieder und Freunde der LITRA Vorerst danke ich Ihnen herzlich, dass Sie mich zu Ihrem Präsidenten gewählt haben. Die LITRA hat mich stets interessiert und fasziniert. Entsprechend bin ich höchst motiviert, diese Herausforderung auf mich zu nehmen. Sie können mir glauben, dass ich mir vollends bewusst bin, dass die LITRA eine angesehene und wichtige Organisation ist. Peter Bieri hat in den letzten 17 Jahren als Präsident die LITRA zu einer schweizweit geachteten Organisation im Dienste des öffentlichen Verkehrs der Schweiz entwickelt. Dies haben wir seinem enormen Engagement, seiner überlegten und seriösen Art und seiner Leidenschaft für die LITRA zu verdanken. Er hat die LITRA geprägt, ja die LITRA wurde umgehend mit seinem Namen assoziiert. Ich hoffe, dass ich als sein Nachfolger dieser anspruchsvollen Aufgabe gewachsen bin; an der Freude dazu fehlt es bei mir nicht. LITRA | Spitalgasse 32 | 3011 Bern |Tel. 031 328 32 32 | Fax 031 328 32 33 | [email protected] | www.litra.ch Die LITRA versteht sich ganz klar als Vertreterin einer gesamtheitlichen Verkehrspolitik, mit Sinn für pragmatische, finanzierbare und nachhaltige Lösungen. Wo kann sich die LITRA in nächster Zeit einbringen, was sind die grossen Fragen in der Schweizer Verkehrspolitik? Darüber möchte ich einige Überlegungen anbringen. - Eine der zentralen Herausforderungen für den öffentlichen Verkehr in der Schweiz ist das Verkehrswachstum der kommenden Jahre. Die Verkehrsperspektiven von ARE, BAV, ASTRA und BFE zeigen es – eine deutliche Zunahme des Personenverkehrs wird erwartet, mit akzentuiertem Wachstum vor allem im öffentlichen Verkehr und im Langsamverkehr. Auch dem Güterverkehr werden deutlich zweistellige Wachstumsraten bis 2040 prognostiziert. Demgegenüber stösst der motorisierte Individualverkehr aufgrund von weiteren Engpässen eher an seine Kapazitätsgrenzen. Wie soll die Politik auf diese Zunahme der Mobilität reagieren? Das Gebot der Stunde heisst: Ergänzungen zum klassischen Infrastrukturausbau. Das wiederum will heissen: Die bestehenden Ressourcen und Infrastrukturen besser LITRA | Spitalgasse 32 | 3011 Bern |Tel. 031 328 32 32 | Fax 031 328 32 33 | [email protected] | www.litra.ch nutzen, mit den neuen Technologiemöglichkeiten eine höhere Effizienz erreichen, Wohnen und Arbeit mit dem Verkehr besser verknüpfen und die Verkehrsträger Strasse, Schiene und Luftfahrt optimal aufeinander abstimmen. Die LITRA will diesen Ball aufnehmen und die Themen Raumplanung und Mobilität im Horizont 2040 in ihrer nächsten Sessionsveranstaltung Mitte Dezember vertiefen. - En tant que représentant d’une région montagnarde au Conseil national, il me tient à cœur de voir les transports publics être un acteur de premier plan également dans les régions de Suisse excentrées ou éloignées des centres urbains. Certes, il est illusoire de croire que les transports publics seront développés dans ces régions au même rythme qu’ils le sont dans les agglomérations. Le développement et l’évolution du transport régional de voyageurs et, en dernière analyse, l’avenir économique de nos régions de montagne, représentent par conséquent un défi majeur pour la Suisse. Il s’agit d’abord de maintenir des liaisons de base, mais aussi d’inciter la population à utiliser quotidiennement les transports publics. La LITRA a déjà organisé une réunion à LITRA | Spitalgasse 32 | 3011 Bern |Tel. 031 328 32 32 | Fax 031 328 32 33 | [email protected] | www.litra.ch ce sujet et continuera à jouer à l’avenir un rôle actif à cet égard. - Eine weitere, grosse Herausforderung für den klassischen öffentlichen Verkehr sehe ich in der zunehmenden Vermischung zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr. Der klassische öffentliche Verkehr muss überzeugende Antworten dafür finden. Neue Mobilitätsformen wie Fernbusse, Carsharing oder autonome Angebote mischen den Markt auf. Wo es früher nur die Marke „Mobility“ gab, sind heute zahlreiche neue Dienstleister zur Stelle und versuchen, Marktanteile zu erobern. Wo steht die Schweiz bei diesen ergänzenden Angeboten, wie werden die neuen Mobilitätsformen reguliert und wie kann der öffentliche Verkehr seine Vorteile dabei gezielt nutzen? Gibt es bald die Möglichkeit der „Tür zu Tür Reiseplanung“? Die LITRA wird sich an einer Sessionsveranstaltung im nächsten Jahr diesem Thema widmen. - Auch die Innovationen unserer Verkehrsindustrie werden die LITRA im nächsten Jahr beschäftigen. Ob energieeffiziente Fahrzeuge im städtischen Busverkehr oder Güterwagen für LITRA | Spitalgasse 32 | 3011 Bern |Tel. 031 328 32 32 | Fax 031 328 32 33 | [email protected] | www.litra.ch einen einfacheren Warenumschlag – der öffentliche Verkehr und der Schienengüterverkehr beweisen tagtäglich, dass sie ihren Vorteil als umweltfreundlicher Verkehrsträger verteidigen wollen. Auch die Digitalisierung und die Automatisierung schreiten in enormen Schritten voran. Hier stellt sich die Frage: Wie geht es weiter mit dem Projekt der autonomen Postautos? Wann dürfen wir die ersten selbstfahrenden Güterzüge, die unterirdisch Waren durch das Mittelland transportieren, erleben? Wir werden Ihnen auch zu diesem Thema an einer Sessionsveranstaltung im nächsten Jahr neuste Trends und Beispiele präsentieren. - Ende Jahr nimmt der Gotthard-Basistunnel seinen kommerziellen Betrieb auf – auch und vor allem für den Güterverkehr. Der LITRA ist es in diesem Zusammenhang ein besonderes Anliegen, dass die Ziele der Verlagerungspolitik des Bundes weiterhin ehrgeizig verfolgt werden. - Wie zu Beginn meiner Rede ausgeführt, versteht sich die LITRA als Vertreterin des öffentlichen Verkehrs in einem umfassenden Sinn: Dazu gehört neben dem schienengebundenen und dem strassengebundenen Verkehr auch die Luftfahrt. Während vor allem der Fluglärm und LITRA | Spitalgasse 32 | 3011 Bern |Tel. 031 328 32 32 | Fax 031 328 32 33 | [email protected] | www.litra.ch Kommentiert [MR1]: neu Nachtflugverbote den Weg in die Medien schaffen, ist die zentrale Herausforderung gemäss luftfahrtpolitischem Bericht auch hier die prognostizierte Verkehrszunahme um drei Prozent pro Jahr. Auch bei den Landesflughäfen sind Kapazitätsengpässe ein Thema. Die geplante Weiterentwicklung der Landes- und der Regionalflughäfen, die Verwendung bisheriger Militärflugplätze für die zivile Aviatik und die anstehende Revision des Luftfahrtgesetzes werden in nächster Zeit zu reden geben. Auch diesem Thema will sich die LITRA annehmen. Sie sehen, das Programm für nächstes Jahr steht bereit. Die LITRA soll – wie es der abtretende Präsident gesagt hat - eine Verkehrspolitik ohne Scheuklappen verfolgen. So werden wir uns im nächsten Jahr vor allem mit Fragen der zukünftigen Mobilität auseinandersetzen. Dazu gehören Begriffe wie intelligente Mobilität, autonomes Digitalisierung/Automatisierung, Fahren, Mobilität Intermodalität, 4.0, Mobilfunk, Robotik, Shared Mobility. Mein Ziel ist es, dass sich die LITRA neben den aktuellen Themen im Parlament vermehrt auch mit solchen zukunftsorientierten Themen auseinandersetzt. Die LITRA wird auch in Zukunft informieren, begleiten und lancieren. LITRA | Spitalgasse 32 | 3011 Bern |Tel. 031 328 32 32 | Fax 031 328 32 33 | [email protected] | www.litra.ch Die LITRA können wir nur gemeinsam weiterentwickeln. Damit uns dies gelingt, bin ich auf Ihre Unterstützung angewiesen. Für Ihre Ideen und Meinungen bin ich jederzeit offen. Kommen Sie bitte auf mich zu. In diesem Sinne freue ich mich auf unsere gemeinsame LITRA-Zeit und danke Ihnen nochmals herzlich für meine Wahl. Zum Schluss noch dies: Nicht nur die Präsidiumszeit von Peter Bieri geht mit dem heutigen Anlass zu Ende, sondern auch jene des Zuger Kirschs. Die meistgestellte Frage in Zusammenhang mit dem LITRA-Präsidium war jene nach dem Geschenk für die Referenten. Ich werde die Antwort nicht erst an meiner ersten Sessionsveranstaltung lüften, sondern heute. Mein Vorgänger Peter Bieri hat mich immer tatkräftig unterstützt und stark gefördert. Als Dank wird er das erste „neue“ Geschenk erhalten. Die Bauern meiner Heimatgemeinde sind sehr innovativ. Sechs Bauernfamilien haben sich zur Genossenschaft Amarenda zusammengeschlossen und vertreiben so gemeinsam ihre vielfältigen Produkte. Damit ich doch noch ein Teil der bisherigen Tradition weiterführe, man sollte ja nicht zu Beginn alles auf den Kopf stellen, beinhaltet das „neue“ Geschenk auch LITRA | Spitalgasse 32 | 3011 Bern |Tel. 031 328 32 32 | Fax 031 328 32 33 | [email protected] | www.litra.ch einen Schnaps. Dörrbirnenschnaps) Es ist von ein der Pér tiest (auf Deutsch Destillaria/Schnapsbrennerei Candinas in Surrein. Zur Transparenz: Ich bin mit der Schnapsbrennerfamilie befreundet, aber nicht verwandt. Dazu kommt mél d’aviuls/Bienenhonig, einige Guetzli, ein Stück Alpkäse und natürlich eine kleine tuorta da nuschs /Nusstorte. Und nun noch eine allerletzte Bemerkung: Ich halte das bisherige Budget für Geschenke ein. In Graubünden bekommt man für das gleiche Geld einfach mehr. In diesem Sinne lieber Peter überreiche ich dir dieses Geschenk und danke an dieser Stelle nochmals herzlich für dein grossartiges Engagement für die LITRA. LITRA | Spitalgasse 32 | 3011 Bern |Tel. 031 328 32 32 | Fax 031 328 32 33 | [email protected] | www.litra.ch
© Copyright 2025 ExpyDoc