JUNGE POLIZEI

20120823
Innenminister will hart gegen Randalierer bei Fußballspielen vorgehen
Kostenbeteiligung an Polizeieinsätzen muss her
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Rheinland-Pfalz begrüßt, dass Innenminister klare Kante zeigt und jegliche Randale bei Fußballspielen unterbinden will. Auch seine Position und Forderung nach einer finanziellen Beteiligung an den Einsatzkosten der Polizei bei Fußball- und anderen Einsätzen bei kommerziellen Großveranstaltungen
findet die volle Unterstützung der DPolG.
Zum Start der Bundesliga hatte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) einen harten Kurs gegen
Randalierer angekündigt. "Gewalt gegen Einsatzkräfte, die für Sicherheit und Ordnung sorgen, ist nicht hinzunehmen",
sagte Lewentz am 22.08.2012 in Mainz. Wer sich und andere bei Fußballspielen in Gefahr bringe, handele "in höchstem Maße unverantwortlich", betonte er.
Der Innenminister hat sich zudem erneut für einen Event-Euro zur Beteiligung der Vereine und Verbände an den polizeilichen Einsatzkosten ausgesprochen. Einen solchen Vorschlag hatte die Landesregierung für kommerzielle Großveranstaltungen bereits vor der Innenministerkonferenz im vergangenen Jahr gemacht. Bisher gab es dafür allerdings
keine Mehrheit.
DPolG-Landesvorsitzender Werner Kasel:
„Es ist sehr zu begrüßen, dass Innenminister Lewentz keinerlei Randale bei Fußballspielen dulden will. Dass dies auch
bei anderen Einsatzanlässen gilt, dürfte selbstredend sein. Seit Jahren plädiert die DPolG im Übrigen dafür, dass sich
die Verbände DFL und DFB an den Einsatzkosten der Polizei beteiligt. Wer alleine 2,8 Milliarden Fernsehgelder in den
kommenden Jahren einstreicht und verteilt, sollte nicht nur dafür sorgen, dass Ablösesummen und Gehälter im Profibereich immer abenteuerlicher werden. Vielmehr sollten sie einen angemessenen Teil dafür abzwacken, dass die
Kosten für diejenigen übernommen werden, die durch ihren Einsatz erst dafür sorgen, dass überhaupt gespielt werden kann.“
Die DPolG begrüßt in diesem Zusammenhang auch den Sinneswandel der rheinland-pfälzischen GdP, deren Landesvorsitzender heute die seit Jahren vertretene Position der DPolG eins zu eins übernommen hat.
Werner Kasel: Ich hoffe nur, dass sich Ernst Scharbach damit nicht auch isoliert, sondern einen Sinneswandel der gesamten GdP herbeiführen kann.
Hintergrund: Die langjährige DPolG-Forderung wird seitens der GdP bislang als „unsinnig“ abgelehnt.
Beispiel aus einem Bericht im FOCUS 2011:
Schulterschluss zwischen Fußball und Polizei: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) haben sich bei einem gemeinsamen Kongress gegen eine Sonderabgabe der Klubs für Einsätze rund um
Fußballspiele ausgesprochen. Die gemeinsame Position der Verbände isoliert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG), deren
Chef Rainer Wendt seit Jahren eine finanzielle Beteiligung der Vereine fordert. "Das ist eine politisch unsinnige und juristisch
falsche Forderung. Dann müssten wir auch alle anderen Veranstalter, beispielsweise von Bürgerfesten, zur Kasse bitten", sagte
der GdP-Bundesvorsitzende Bernhard Witthaut bei der Veranstaltung "Feindbilder ins Abseits" in Frankfurt/Main.
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