moNtag, 19. september 2016 4,00 N$ (iNkl. mwst.) seit 1916 100. Jahrgang, nummer 178 issn 1560-9421 Alkoholgesetz Erfolgreich Märchenstunde Das Wetter In Windhoek fand jetzt die erste öfentliche Anhörung zum Alkohol-Gesetzentwurf statt. Die Debatte geht weiter. Seite 2 Die Namibische Brauerei (NBL) hat das Geschäftsjahr 2015/16 mit guten Ergebnissen und Innovationen beendet. Seite 4 Die Deutsche Privatschule Otavi hatte zum Märchenabend eingeladen, bei dem das Rumpelstilzchen sein Unwesen trieb. Seite 13 Windhoek .................. 9o| 27o Walvis Bay................ 10o| 28o Tsumeb ..................... 15o| 28o Weitere Werte und Vorhersage Seite 2 Chinesen schuldig gesprochen • Gericht hält Aussagen der Verdächtigen für unglaubwürdig – Strafmaß am Freitag Richterin Alexis Dierggardt hat vier chinesischen Staatsbürger am Freitag des illegalen Exportes von Produkten von besonders geschützten Wildarten und des Besitzes dieser Produkte für schuldig befunden. Im Gepäck der Männer waren 14 Nasenhörner und ein Leopardenfell gefunden worden. Von Dirk Heinrich, Windhoek I n ihrer Urteilbegründung sagte Richterin Alexis Dierggardt im Regionalgericht Windhoek, dass die Aussagen und Erklärungen von drei Beschuldigten sich teils widersprachen, was jedoch nicht dazu geführt habe, diese zu verwerfen. Im Großen und Ganzen seien die Aussagen von Li Xiaoliang, Pu Yuexin und Wang Hui jedoch unglaubwürdig gewesen, da diese behauptet häten, sich teilweise nicht zu kennen, der Prozess aber das Gegenteil erbracht habe. Li Zhibing hate sich als einziger auf die beiden o.g. Anklagen für schuldig bekannt. Er hate aber auch als einziger die Aussage verweigert. Für nicht schuldig befand das Gericht die vier chinesischen Staatsangehörigen der illegalen Geldwäsche mit Hilfe von illegalen Produkten von besonders geschützten Wildarten. Li Xiaoliang, Li Zhibing und Pu Yuexin waren am 24. März 2014 auf dem Hosea-Kutako-Flughafen festgenommen worden, nachdem in zwei Kofern der drei Männer insgesamt 14 Nasenhör- Alle vier Angeklagten wurden für schuldig befunden. Li Xiaoliang und Li Zhibing, die miteinander verwandt sind, obwohl sie anfangs behaupteten, sich nicht gut zu kennen, sprachen bei ihrer Verhaftung von ihrem Boss und meinten damit Pu Yuexin. Dieser behauptete wiederum, nicht gewusst zu haben, was in den Kofern war. Wang Hui stritt ab, die beiden Erstgenannten zu kennen und scheint das Sagen über alle drei Mitangeklagten gehabt zu haben. • Foto: Dirk HeinricH ner und ein Leopardenfell gefunden worden waren (AZ berichtete). Während der Vernehmung am besagten Tag hate eine Dolmetscherin mitgehört, wie Li Zhibing auf Chinesisch den anderen mitgeteilt habe, dass er die Schuld auf sich nehme. Die drei Angeklagten häten vorgegeben, kein Englisch zu verstehen, aber die Dolmetscherin habe das Gefühl gehabt, dass die Verdächtigen Englisch verstanden häten. „Ich kann den Aussagen des An- geklagten Nr. 1, Li Xiaoliang, keinen Glauben schenken, dass er zwei Mal Namibia bereist habe, um das Baugewerbe und die touristische Seite des Landes kennenzulernen, wenn er sich nur bei angeblichen chinesischen Freunden in Katima Mulilo, Otjiwarongo, Swakopmund und Windhoek aufgehalten und teilweise in deren Läden geholfen habe“, sagte die Richterin. Unglaubwürdig seien auch die Aussagen der anderen Beiden, wonach ein Freund von Li Zhibing die beiden Kofer abgegeben habe. Dieser Freund sei nie in Erscheinung getreten, sein Name sei nie genannt und es seien keine Beweise für dessen Existenz vorgelegt worden. Aufällig sei zudem gewesen, dass die Drei ohne Rücklugticket via Sambia nach Namibia gereist waren und Wang Hui alle Kosten des Trios bezahlt habe, von Reisen über Flugticket, Essen bis Hotel, obwohl er behauptete, Li Xiaoliang und Li Zhibing vorher nicht gekannt zu haben. Im HÖREN ZU KÖNNEN IST NICHT SELBSTVERSTÄNDLICH... Mai 2015 war Wang Hui im Windhoek Country Club verhaftet worden. Es sei zudem sehr aufällig gewesen, dass alle vier Männer sich mit den beiden Kofern, in denen die Nasenhörner und das Leopardenfell entdeckt worden waren, abgegeben hatten, wie Videoaufnahmen der Überwachungskameras des Windhoek Country Club Hotels bewiesen. Weiterhin sei deutlich gewesen, dass die Kofer von dem angeblichen Freund von Li Zhibing zu Beginn, als sie in die Zimmer gebracht wurden, leicht und später wegen des Inhaltes recht schwer waren. Die Verdächtigen konnten die beiden Gepäckstücke, wie auf dem Videomaterial zu sehen, nicht mehr mit der Leichtigkeit hantieren wie sie es zuvor getan haten. Obwohl Wang Hui, der eine ständige Aufenthaltsgenehmigung in Namibia besitzt, ausgesagt hate, nur chinesischen Staatsbürgern geholfen zu haben, weil diese mit Pu Yuexin reisten, sei es widersprüchlich, dass er für alles bezahlt habe und sich sogar den Zeiten der Abreise der anderen Drei angepasst habe. Warum war es nötig, das Hotel so früh zu verlassen, nur weil die anderen Drei dies taten, wenn er sich eigentlich für Einkaufszwecke in Windhoek befand?, bemerkte die Richterin. Aus der gesamten Beweisaufnahme sei ersichtlich, dass die vier Angeklagten organisiert und geplant zusammengearbeitet häten, deshalb würden alle schuldig befunden. Das Strafmaß soll am kommenden Freitag verkündet werden. Für die Beschuldigten trat der Rechtsanwalt Orben Sibeya auf und für die andere Seite Staatsanwalt Simba Nduna. Swakopmund Medical Cenre Cottage Avenue, Swakopmund Tel: 064 406954 • Fax: 064 406958 Omuramba Medical Centre Unit 1 General Murtala Muhammed Road, Eros, Windhoek Tel: 061 224 720 • Fax: 061224768 Postfach 86695 • General-Murtala-Muhammed-Avenue 11 • Windhoek • Tel.: +264-61-22 58 22 • Fax: +264-61-22 02 25, +264-61-24 52 00 • [email protected] • www.az.com.na Tel: 064 406954 • Faks: 064 406958 2 MoNtAg, 19. SepteMber 2016 INLAND Der Kommentar Das Wetter Im Landesinnern teils bewölkt und heiß, Gewitter im Nordosten möglich. An der Küste warm bis heiß mit Sandstürmen. SteFAN FISCHer Wir empfehlen auch: www.namibiaweather.info/ CHEFREDAKTEUR CHEF REDAKTEUR ALLGEMEINE ZEITUNG [email protected] Aus...................................9o / 26o Gobabis ..........................8o / 28o Grootfontein..................9o / 28o Henties Bay..................10o / 25o Katima Mulilo .............. 13o / 34o Keetmanshoop............10o / 27o Khorixas ........................ 12o / 33o Lüderitzbucht ..............12o / 30o Mariental .......................11o / 27o Okaukuejo.................... 14o / 32o Omaruru........................14o / 31o Oranjemund ..................9o / 24o Oshakati ....................... 15o / 33o Otjiwarongo................. 13o / 28o Outjo ............................. 12o / 32o Rehoboth .......................9o / 25o Rundu ........................... 15o / 33o Swakopmund .................12o / 26o Tsumeb .........................15o / 28o Walvis Bay ....................10o / 28o Windhoek .......................9o / 27o SADC-Region Gaborone .....................15o / 28o Harare ...........................14o / 30o Luanda .......................... 19o / 27o Lusaka ...........................15o / 29o Kapstadt ......................... 7o / 25o Johannesburg.................7o / 18o Europa Berlin ...............................9o / 20o Frankfurt/M ................. 11o / 20o München ...................... 14o / 14o Wien ...............................16o / 21o Zürich .............................. 9o / 19o Wer hat zu wenig getan? O&L-Chef Sven Thieme hat sich energisch gegen NEEEF ausgesprochen, aber auch Selbstkritik geübt. Man habe zu wenig gegen Armut und Ungleichheit getan. Stimmt das? Die Selbstkritik ist nur teilweise berechtigt. Freilich kann der Privatsektor immer mehr tun, um Arbeitsplätze zu schafen und somit Armut sowie Ungleichheit zu verringern. Voraussetzung aber ist, dass die Regierung ein unternehmensförderliches Umfeld schaft. Bei staatlicher Bürokratie, Besteuerung, Quotenwahn (z.B. Anstellung von ausländischen Fachkräften) und Zahlungsmoral gibt es noch großes Verbesserungspotenzial. Entscheidend ist auch die Auftragsvergabe: Wenn ausländische Bieter den Zuschlag bekommen, darf man sich nicht wundern, dass heimische Unternehmen ihr Personal nicht aufstocken. Wenn branchenfremde Bieter aus dem Weiterverkauf von Aufträgen und Quoten Gewinn schlagen, ohne einen Finger krumm gemacht zu haben, darf man sich nicht wundern, dass Steuergelder „verbrannt“ werden und die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht. Übrigens: Manche weiße Unternehmer sind erst nach der Unabhängigkeit in das Abenteuer Selbstständigkeit gestartet und haben es mitunter schwerer als manche schwarze Geschäftsleute, die dank anderer Quotenregelungen und/oder guter Vernetzung den schnellen Dollar gemacht, aber nicht unbedingt für adäquate Beschäftigung gesorgt haben. Der Blick auf die Unternehmerschaft muss farbenblind sein, nur an Leistung und Verantwortung sollte man sie unterscheiden und messen. Und da brauchen die, denen mit NEEEF die Daumenschrauben angesetzt werden sollen, kein schlechtes Gewissen haben. IMPRESSuM Herausgegeben von Namibia Media Holdings / NMH (Pty) Ltd., Windhoek, Namibia, Co. Reg. No: 77/03366/07. 99. Jahrgang; erscheint Mo. bis Fr. mit einer Tagesaulage von ca. 5 000 Exemplaren sowie einmal monatlich mit Journal ,,Tourismus Namibia” (ca. 50 000 Stück); Druck: Newsprint Namibia, Windhoek. Der Spruch Der Ausschuss, der die Änderungsvorschläge zum Alkoholgesetz untersucht, hielt am Freitag seine erste öfentliche Anhörung in Windhoek. Cornelius Kanguatjivi, Phillipus Shikongo, Peter Kozongominja (Vorsitzender), John Likando, Joseph Mupetami und Gerhard Shiimi (im Foto von links nach rechts) wollen eine landesweite Meinung erschließen. • Foto: Frank SteFFen Anhörung zum Alkoholgesetz • Verbesserungen und alternative Ansichten in der Khomas-Region Namibische Handelsverbände sind sich einig, dass die Änderungen prinzipiell verständlich und vertretbar sind, fordern allerdings, dass die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen mit Umsicht und Verständnis für die Shebeen-Besitzer eingeführt werden. Von Frank Stefen WINDHOEK I n Windhoek fanden am vergangenen Freitag die Anhörungen zum Alkohol-Gesetzänderungsentwurf im Katutura Gemeindesaal stat. Jeder Anhörung folgte unweigerlich ein unterdrücktes Raunen, weswegen der Vorsitzende des Ausschusses, Peter Kozongominja, erklärte, dass es dem Nationalrat darum ginge, allen Anforderungen gerecht zu werden und ein ausgewogenes Gesetz zu verabschieden. Er und seine Kollegen wollen möglichst alle Meinungen der Trinkstubenbesitzer zu diesem weitgreifenden Thema anhören. Nach dieser Gesprächsrunde sollte die Khomas-Region grundsätzlich abgehandelt sein, doch wäre es nicht verwunderlich, wenn weitere Anhörun- Mitglied im Editors’ Forum of Namibia (EFN) und in der AG Internationale Medienhilfe (IMH), Köln. Es gilt die Preisliste von November 2015. • Redaktion Chefredakteur: Stefan Fischer (is), Tel.: 0811290174. Stellvertr. Chefredakteur: Eberhard Hofmann (hf), Tel.: 081-1222101. Reporter & Fotografen: Bianca Ahrens (ba), Dirk Heinrich (dh), Nina Külbs (nik), Olaf Mueller (omu), Wiebke Schmidt (ws), Marc Springer (ms), gen in dieser Region statinden, da sich Anhörung sowie Verständigung schwer gestalten. Einige Shebeen-Besitzer drangen darauf an, alles Gesagte in ihre Sprache übersetzt zu bekommen, welches einen langwierigen Prozess zufolge hat. Andreas Natangwe Naule, der Vorsitzende des Einzelhändlerverbands (Namibia Retailers‘ Association), setzte namens der Shebeen-Eigentümer die Akzente. Mehr als 6 000 Händler seien bei ihnen registriert und diese informelle Industrie beschäftige nicht minder als 75 000 Leute, weswegen der Beitrag auf wirtschaftlicher Ebene keinesfalls unterschätzt werden dürfe. „Laut Artikel 21 des namibischen Grundgesetztes ist es jedem Bürger freigestellt einen Beruf seiner Wahl auszuüben. Wenn der Alkoholhandel ohne Rücksicht auf die Shebeen-Besit- Frank Stefen (ste), Clemens von Alten (cev); Freelancer: Wolfgang Drechsler (wd), Robby Echelmeyer (re), Arne Putensen (ap), Sven-Eric Stender (ses), Konny von Schmettau (kvs) • Hauptbüro Windhoek General-Murtala-Muhammed-Avenue 11, Postfach 866 95, Tel.: +264-61-225822, Fax: +264-61-220225, E-Mail: [email protected] • Anzeigen & Marketing Bahati Traut, Tel. 061-2972309 (Büro) und 081- zer unterbunden werden soll, beeinlusst das den Getränkehandel, aber auch die nationale Arbeitslosenrate, Transportgewerbe, Abfüllbetriebe, Banken und vieles mehr. Selbst der bekannte Unternehmer, Frans Ndongo, hat mal als kleiner Shebeen-Besitzer angefangen“, meinte er und beschwor den Ausschuss, an das Wohlergehen seiner Verbandsmitglieder und derer Familien zu denken. Eine rücksichtslose Einführung des Gesetzentwurfs werde unweigerlich zu ungesetzlichem Handel führen, da die Menschen keine andere Art wüssten, über die Runden zu kommen. „Es ist schon verwunderlich, dass die Kirchen immer erst dann in Erscheinung treten, wenn eine Person mit viel Mühe einen gut-laufenden Betrieb aufgebaut hat. Danach bekommen wir keine zustimmenden Unterschriften mehr für eine fortgesetzte Lizenzausgabe“, meinte er abschließend. Das „Selfregulating Alcohol Industry Forum“ (SAIF) wurde von Rosemary Shipeke vertreten. Sie betonte die Rolle der zur Hauptsache aus Groß- 1271603; Fax: +264-61-245200, E-Mail: ads@ az.com.na, Agnes Hofmann, Tel. 061-2972310 (Büro) und 081-2451238; Hennie Geldenhuys, Tel. 061-2972201 (Büro) und 081-211 5973 • Küstenbüro Swakopmund Libertina-Amathila-Avenue 11, Postfach 2336; Tel. 064-404452. • Vertrieb & Abonnement Christiane Maluche, Tel. 061-297 2076, [email protected] Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages und Quellenangabe. Für unaufgefordert eingesandtes Material wird keine Haftung übernommen. Leserbriefe können sowohl in der gedruckten Ausgabe als auch auf der AZ-Webseite erscheinen. Internet: www.az.com.na Facebook: www.facebook.com/aznamibia WhatsApp: 081-1700030 Abraham Lincoln händlern bestehen Vereinsmitglieder den Alkoholhandel auf verantwortliche Weise selbst zu regulieren. Dazu kommentierte sie: „Prinzipiell stimmen wir dem Entwurf zu, doch erkennen wir mögliche Verbesserungen. Einem Betrieb einfach den Hahn zuzudrehen, ohne Übergangszeit oder Alternativen, ist unverantwortlich. Kirchenbasare und derlei Bürgerinitiativen müssen genauer umschrieben sein, denn diese verkaufen Alkohol zu nicht-regulären Stunden um Geld einzusammeln.“ Am meisten erntete sie Zustimmung – selbst unter den zum Teil nickenden Ausschussmitgliedern – als sie den Vorwurf erhob, dass eine Einführung des veränderten Gesetzes kein Sinn mache, solange es keine ordentliche Stadtplanung in den hauptsächlich afektierten Gegenden gebe. Die Stadt müsse den Händlern geeignete Alternativen (bzw. Geschäftszentren) anbieten, bevor irgendein verändertes Gesetz greifen könne. Die Kultur des Beisammenseins und des Austausches von Information in einer Trinkstube sollte respektiert werden. Digitaler Service Scannen Sie den QR-Code www.az.com.na/digital #AZnamibia www.republikein.com.na/digital www.erongo.com.na/digital www.we.com.na/digital www.namibiansun.com/digital
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