Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Von Rolf Cantzen Lebenszeichen 18.09.2016 O-Ton Narendra Godehard Hübner: Ich war in einem früheren Leben ein verrückter Inder, der chaotisches Pranajama gemacht hat, das sind Atemtechniken, der relativ verantwortungslos war. Sprecherin: In diesem Leben ist Narendra Godehard Hübner Yoga- und Meditationslehrer in Bad Meinberg. O-Ton Thomas Streich: Ich erinnere mich da an mein dramatischstes Leben. Da war ich ein junges Mädchen, 20, 22 Jahre alt, auf irgendeiner Karibikinsel. Sprecherin: In diesem Leben ist Thomas Streich Rückführungstherapeut in Berlin. O-Ton Bianka Hibsch: ... ich habe mich dann schon in Südfrankreich wiedergefunden in einer Situation, wo ich anderen Leuten auch geholfen habe mit Kräuterkunde und Kräuterwissen. Sprecherin: In diesem Leben arbeitet Bianka Hibsch am "Institut für Hypnose und verwandte Verfahren" in Neuruppin und ist spezialisiert auf Rückführungen und hypnotherapeutische Anwendungen. O-Ton Laurel und Hardy in der Fremdenlegion: Stan: Du hast mir doch einmal erzählt, wenn wir verstorben sind, kehren wir zurück in einer anderen Form – als ein Bär oder ein Hund oder ein Pferd. Olli: Du meinst Reinkarnation? Stan: Ja genau. Was würdest du zum Beispiel gern sein, wenn Du wiederkehrst? Olli: Ich weiß nicht, ich habe nie darüber nachgedacht. – Ich mag Pferde. Als Pferd würde ich gerne wiederkehren. Sprecherin: Olli - bekannter als "Dick" von "Dick und Doof" - kehrt tatsächlich am Ende des Films als Pferd wieder. Eine Wiedergeburt der Seele in einem Tierkörper ist im Westen eher untypisch, aber es gibt sie. Doch die meisten erinnern sich an frühere Leben als Menschen,... Zitator: Prinzessinnen, Wehrmachtssoldaten, Mordopfer, Kräuterhexen oder Häuptlinge ... © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Sprecherin: Sie lebten in der Vergangenheit auf dieser Welt, ganz selten auf anderen Planeten, doch auch das kommt gelegentlich vor. Zitator: Auf den Plejaden, auf dem Mars oder der Venus, der Vega ... Sprecherin: Das war allerdings, bevor Astrophysiker wussten, wie ungemütlich es dort ist. O-Ton Laurel und Hardy in der Fremdenlegion: Olli: Was würdest du gern sein, wenn du wiederkehrst? Stan: Ich würde gern als ich selbst zurückkommen. Ich finde mich nämlich gar nicht so übel, deshalb. Olli: Du kannst nicht als du selbst wiederkehren. Sprecherin: Eigentlich schon, obwohl es narzisstisch anmutet. Denn es geht - jedenfalls in westlichen Seelenwanderungsvorstellungen - meistens um personale Kontinuität, um eine Fortsetzung der eigenen Existenz in einem anderen Körper: Die Seele soll sich in vielen Leben perfektionieren schöner, besser, leistungsfähiger, glücklicher, erfolgreicher, weiser werden. O-Ton Prof. Dr. Detlef Pollack: Man kann immer wieder fragen, ob man glaubt, ob man wiedergeboren ist. Sprecherin: Detlef Pollack ist in diesem Leben Professor für Religionssoziologie an der Universität Münster im Excellenzcluster "Religion und Politik". In seiner Studie Zitator: Religion in der Moderne. Ein internationaler Vergleich ... Sprecherin: Analysiert er auf der Basis eigener und fremder Befragungen vor allem die Veränderungen des religiösen Glaubens im Westen. O-Ton Prof. Dr. Detlef Pollack: Und in neueren Umfragen ist auch ziemlich genau formuliert: Glauben Sie daran, dass Sie in einem späteren Leben wiedergeboren werden. So - und das sagen das 20 bis 30 Prozent in Deutschland, in vielen westeuropäischen Ländern ist es ähnlich. Und diese Zahl bleibt seit vielen Jahren relativ konstant. Um die 25 Prozent, kann man sagen, hängen diesem Wiedergeburtsglauben an. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 2 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Sprecherin: Das heißt nicht unbedingt, dass sich dieses Bevölkerungsviertel vom Christentum, vom Islam, von der Bibel, vom Koran, von den Kirchen gelöst hätte. Im Gegenteil: O-Ton Prof. Dr. Detlef Pollack: Wir haben das auch einmal genauer untersucht, ob es eine Korrelation gibt zwischen dem Glauben an Gott und dem Reinkarnationsglauben. Und die Korrelation ist positiv. Das heißt, diejenigen, die an Gott glauben, weisen auch eine höhere Wahrscheinlichkeit auf daran zu glauben, dass sie in einem späteren Leben wiedergeboren werden. Sprecherin: Die traditionellen Formen von christlicher Religion nehmen dramatisch ab. Die neuen Mischformen nehmen zu, wenn auch nicht im gleichen Maße. Religionssoziologen sprechen von Zitator: Synkretismus, religiösen Hybridformen - oder: "Patchwork-Religiosität". O-Ton Narendra Godehard Hübner: Reinkarnationsglaube ist in sich stimmig und erst einmal logisch. Wer daran glaubt, dem hilft es. Sprecherin: Narendra Godehard Hübner hilft es. Er ist Chef von Yoga Vidja in Bad Meinberg. Zitator (Werbung): Europas führendes Yoga-Seminarhaus und –Ausbildungszentrum bietet dir die ideale Atmosphäre zum Entspannen und Auftanken. Losgelöst vom Stress des Alltags kannst du in unseren schönen Räumen zur Ruhe kommen und zu dir selbst finden. Sprecherin: Hier offerieren viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen neben Yoga- und Meditationskursen auch… Zitator (Werbung): Reiki, Ayurveda, spirituelle Lebensberatung, Mantra-Konzerte, Tantra Kurse, Seminare zur Geisteskontrolle ... Sprecherin: Also vieles von dem, was auf dem Esoterikmarkt so nachgefragt wird: 1500 Seminare pro Jahr. Und der Chef dieser Einrichtung ist ein reinkarnationsgläubiger Christ. O-Ton Narendra Godehard Hübner: Mein Vater war Gemeindepfarrer. Mein Onkel war auch Pastor. Ich komme aus einer richtigen Kirchenfamilie. Der Großvater mütterlicherseits war auch Pastor. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 3 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Sprecherin: Und so weit hat sich auch Narendra Godehard Hübner nicht von dieser Familientradition entfernt. Er war zunächst Balletttänzer, schulte dann aber bald auf Yogalehrer um. Yoga versteht er nicht als eine Art Gymnastik für zivilisationsgeschädigte Büromenschen mit Rückenproblemen, sondern "ganzheitlich" oder "spirituell". So hat er es in seiner Ausbildung gelernt: O-Ton Narendra Godehard Hübner: Dort bin ich auch in Berührung mit der Philosophie gekommen. ja die dem Yoga zugrunde liegt, die Vedanta-Philosophie, wo eben auch Karma und Reinkarnation ein integraler Bestandteil ist sozusagen des ganzen Denksystems, der Weltanschauung und auch des Lebensstils, weil viele der Praktiken ja, die heutzutage ja millionenfach praktiziert werden im Westen haben als eine ursprüngliche Motivation eigentlich auch dieses Bewusstsein von Karma und Reinkarnation. Sprecherin: Im Westen ist die indische Vedanta-Philosophie inzwischen auch ein Bestandteil einer "PatchworkReligiosität" geworden. O-Ton Narendra Godehard Hübner: Das ist auch ganz spannend, weil alles, was ich da im philosophischen Kontext gelernt habe, oder spirituellen Kontext, überprüft habe, ob es der Bibel standhalten kann. Das war ganz spannend - und konnte es, das ging für mich im Einklang. Sprecherin: Dass Gott Seelen ewig verdammt und in der Hölle schmoren lässt, will Narendra Godehard Hübner nicht glauben, schon gar nicht an die Prädestinationslehre, nach der Gott festgelegt hat, welche Seele für die Hölle vorgesehen ist und für wen Gottes Gnade einen Platz im Himmel reserviert hat. Das mögen der Heilige Augustinus und Vertreter des Protestantismus gelehrt haben, doch für den Yoga- und Meditationslehrer spielt das keine Rolle, obwohl er aus einer protestantischen Pastorenfamilie kommt. O-Ton Narendra Godehard Hübner: Letztendlich kann man sich ja aussuchen, was man will, auch als Christ, und kann damit sehr gut leben, braucht aber eine gewisse Eigenständigkeit auch. Sprecherin: Für einen unkonventionellen Patchwork-Christen wie Narendra Godehard Hübner ist klar: Gott ist ein liebender Gott und ein liebender Gott will, dass alle Seelen sich letztendlich mit ihm vereinen. Das heißt: Sie müssen die Chance haben, mehrmals zu reinkarnieren, um sich mit dem Göttlichen kompatibel zu machen. Außerdem erlaubt der Reinkarnationsglaube genau wie die traditionelle Vorstellung von Himmel und Hölle "Gerechtigkeitslücken" zu schließen... O-Ton Narendra Godehard Hübner: ... weil, wenn Menschen benachteiligt geboren werden, mit Krankheiten und vielleicht auch in einem Land, in einer Kultur, wo Menschen sterben, wo Krieg ist, wo es nichts zu essen gibt, andere wachsen hier in Deutschland auf. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 4 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Es gibt Menschen, die dürfen morden für ihren Profit und andere übers Ohr hauen und ein relativ wohlhabendes und gut ausgestattetes Leben führen. Und andere haben keine Chance aus Armut, Krankheit und Misshandlung auszubrechen und dann stirbt man und das war's. Das ergibt keinen Sinn. Sprecherin: Sinn ergibt es, wenn ein unglückliches Leben ausgeglichen wird durch ein glückliches, und wenn Verbrecher für ihre Untaten büßen - wenn nicht in diesem, dann in den nächsten Leben. Außerdem wirkt ein solcher Glaube leistungssteigernd, modern ausgedrückt: er hat "empowernde" Effekte: O-Ton Narendra Godehard Hübner: Einfach nur das auszuhalten oder zu ertragen oder zu genießen, was man gerade kriegt und das war's dann, ohne die Chance, dafür selbst etwas aktiv tun zu können, das macht keinen Sinn. Sprecherin: Es gibt christliche Theologen, die das ähnlich sehen mit der Schaffung von Lebenssinn. O-Ton Prof. Dr. Dr. Bernhard Lang: Reinkarnationsvorstellungen sind nicht nur gut kombinierbar mit traditionellen christlichen Vorstellungen, sondern haben sogar Vorteile gegenüber diesen traditionellen Vorstellungen von Himmel, Hölle und Fegefeuer. Sprecherin: Bernhard Lang ist Professor für katholische Theologie. Er hat einige Bücher geschrieben zu Himmel, Hölle und Fegefeuer. Zitator: Der Himmel. Eine Kulturgeschichte des ewigen Lebens ... Sprecherin: Er weiß also, was post mortem, also nach dem Tod, mit sündigen Seele alles passieren kann. O-Ton Prof. Dr. Dr. Bernhard Lang: Ab in die Hölle, ewig bist du von der Liebe Gottes ausgeschlossen. Gott bestraft dich jetzt für immer. Sprecherin: Finstre Theologen haben jahrhundertelang notorischen Sündern gedroht. O-Ton Prof. Dr. Dr. Bernhard Lang: Aber dann gibt es ein Spektrum von Theologen, die eine postorthodoxe christliche Theologie vertreten, in der eine Poesie des Glaubens formuliert wird, die durchaus sich Reinkarnationsvorstellungen aneignen kann. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 5 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Sprecherin: In einer solchen "Poesie des Jenseitsvorstellungen überwinden: Glaubens" ließen sich dann traditionelle christliche O-Ton Prof. Dr. Dr. Bernhard Lang: Bei Gott ist nichts unmöglich. Vielleicht gibt Gott dir, Sünder, Atheist, Mörder eine zweite Chance in einem weiteren Leben. Mach es besser - oder, wenn du alles schon gut gemacht hast, Gott benötigt deinen Dienst auf der Welt noch einmal. Warum soll er dich dann nicht in die Welt zurückschicken? Sprecherin: Warum nicht? Schließlich ist er allmächtig. Und warum also sollte sich Gott an den Katechismus der Katholischen Kirche von 1993 halten? Dort heißt es: Zitator: Der Tod ist das Ende der irdischen Pilgerschaft des Menschen ... Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist, kehren wir nicht mehr zurück, um noch weitere Male auf Erden zu leben. ... Nach dem Tod gibt es keine Reinkarnation. Sprecherin: Stattdessen ist eine Auferstehung von den Toten vorgesehen. Der Leib wird "verklärt", also restauriert, und mit der Seele vereint. Beide - Leib und Seele - leben dann ewig im Himmel - oder, wer sich das nicht verdient hat, ewig in der Hölle. Da dieses Entweder-Oder - also Himmel oder Hölle - zu kompromisslos erschien, erfand die Kirche im Mittelalter das Fegefeuer, das Purgatorium, einen Reinigungsort irgendwo im unergründlichen Jenseits. O-Ton Prof. Dr. Dr. Bernhard Lang: Und da kommt ein neues Leben im Diesseits diesem Denken entgegen und lässt den Reinkarnationsglauben dann als rationalere Alternative zum christlichen Jenseitsverständnis verstehen. Sprecherin: Reinkarnationsgläubige Christen glauben sogar in der in der Bibel Hinweise auf Reinkarnationsmöglichkeiten zu finden. Da fragen die Jünger Jesu im Johannesevangelium, als sie einem blind geborenen Mann begegnen: Zitator: Wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde. Sprecherin: Blind geboren müsse er im vorherigen Leben schuldig geworden sein, so die Argumentation reinkarnationsgläubiger Christen. Die Frage der Jünger beweise, dass Reinkarnation von den Jüngern für möglich gehalten wurde. Doch der Theologe Bernhard Lang schränkt ein: © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 6 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 O-Ton Prof. Dr. Dr. Bernhard Lang: Direkte, unmissverständliche Hinweise auf Reinkarnation gibt es weder im Alten Testament noch im Neuen Testament. Es gibt nur einen kleinen Abschnitt im Neuen Testament, im Matthäus-Evangelium Kapitel 16, wo man immerhin das in Erwägung ziehen kann. Sprecherin: Die Rede ist dort von Johannes dem Täufer. Von ihm sagt Jesus: Zitator: Ja, er ist Elias, der wiederkommen soll. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Sprecherin: Wiedergeburtsgläubige Christen hören - und der Theologe Bernhard Lang spielt mit dem Gedanken: O-Ton Prof. Dr. Dr. Bernhard Lang: Gott könnte diese Propheten mit einer Mission, mit einer neuen Mission auf der Erde zurückschicken. Dort kommen sie als Säugling zur Welt, wachsen heran und übernehmen dann das ihnen zugedachte Amt. So könnte man damals gedacht haben. Sprecherin: Es gab zur Entstehungszeit der Evangelien kleinere Strömungen im Judentum und in der griechischen Philosophie, die über Reinkarnation spekulierten - und es gibt sie noch heute. O-Ton Prof. Dr. Helmut Zander: Seelenwanderungsvorstellungen entstehen ungefähr gleichzeitig - wir wissen es nicht ganz genau - zwischen dem 8. und 6/5. vorchristlichen Jahrhundert - sowohl in Indien als auch im Mittelmeerraum. Sprecherin: Helmut Zander, Professor für Religionswissenschaften an der Universität Fribourg in der Schweiz, kennt sich aus mit der Seelenwanderung - wissenschaftlich. Er beschrieb sie auf fast 900 Seiten: Zitator: Geschichte der Seelenwanderung in Europa. Alternative religiöse Traditionen in Europa von der Antike bis heute. O-Ton Prof. Dr. Helmut Zander: Wir müssen davon ausgehen, dass diese Vorstellung unabhängig voneinander im griechischen Raum und in Nordindien entstanden ist. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass n beiden Kulturkreisen neue Anthropologien kreiert werden, die davon ausgehen, dass es etwas gibt, was sich vom Körperlichen im Menschen ablösen kann. Man nennt das dann Geist oder später Seele. Sprecherin: Griechische Philosophen - zuerst wahrscheinlich Pythagoras - behaupteten ... © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 7 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Zitator: Erstens ... die Seele sei unsterblich; zweitens, dass sie sich verändere, indem sie in andere Lebewesen eingehe. O-Ton Laurel und Hardy in der Fremdenlegion: Stan: ... als ein Bär oder ein Hund oder ein Pferd. Olli: Du meinst Reinkarnation? Sprecherin: Das hielt Pythagoras durchaus für möglich - und auch Platon. Fast spielerisch phantasiert Platon im "Phaidros" über die Laufbahn verstorbener Seelen: Vom Totengericht und einer Art Seelenreinigung ist die Rede, auch davon, dass sie sich für 1000 Jahre auf den Inseln der Seligen erholen dürfen, bevor sie wieder in einem Körper "auf Arbeit" geschickt würden. Andere griechische Denker sahen in der Seelenwanderung die Chance, dass gute, aber arme, kranke und unglückliche Menschen im nächsten Leben Kompensation erhalten. Und auch Satiriker wie Lukian ließen sich die Seelenwanderung nicht entgehen: Zitator: Ich, der ich jetzt als Hahn erscheine, war vor langer Zeit ein Mensch. Sprecherin: Und nicht nur irgendein Mensch, sondern Pythagoras höchstpersönlich. O-Ton Prof. Dr. Helmut Zander: Die Seelenwanderungsvorstellung in der Antike ist eigentlich ein Intellektuellenproblem. Es gibt fast keine Belege dafür, dass so genannte normale, einfache Menschen daran geglaubt hätten. Das ist eine spannende Entwicklung. .. Die andere Entwicklung ist die, dass es schon in der Antike eine philosophische Kritik an Seelenwanderungsvorstellungen gibt. Sprecherin: Das neu entstehende Christentum hatte es mit beidem zu tun - mit der Kritik - Warum erinnern sich die Wiedergeborenen nicht? - und mit dem sich in den ersten christlichen Jahrhunderten verbreitenden Glauben. Religiöse Bewegungen außerhalb und innerhalb des Kirchenchristentums etwa die Gnostiker und Manichäer, auch einige Wüstenväter - glaubten an mehrmalige Verkörperungen der Seele. Einige frühe Theologen gingen davon aus, die Menschen seien Verkörperungen von Seelen, die gegen Gott opponiert hätten und das nun auf der Erde büßen müssen. Diese und ähnliche Auffassungen wurden im Jahr 553 auf dem Konzil von Konstantinopel verurteilt. Im Mittelalter ließ die Kirche dann die Katharer, eine christliche an Reinkarnation glaubende Reformbewegung, blutig unterdrücken. Gegen sie gab es 1206 bis 1229 einen Kreuzzug in Südfrankreich. O-Ton Prof. Dr. Dr. Bernhard Lang: Natürlich findet man in den Inquisitionsdokumenten des Mittelalters besonders des 12. und 13. Jahrhunderts deutliche Hinweise auf den Reinkarnationsglauben der Katharer, der abgelehnt wird. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 8 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Sprecherin: Das Christentum tut sich aus mehreren Gründen schwer mit dem Reinkarnationsglauben. Der erste Grund ist ein anthropologischer, meint Helmut Zander: O-Ton Prof. Dr. Helmut Zander: Die jüdische Tradition, aus der das Christentum kommt, kennt keine dualistische Trennung von Körper und Seele, sondern es ist immer der Mensch mit seinen Teilen, der als Ganzes Gegenstand theologischer Reflektion ist. Sprecherin: Das heißt: Die Idee, dass sich eine Seele in verschiedenen Wirtskörpern niederlässt, steht der dominierenden jüdischen Tradition eher entgegen, die das Christentum prägte. Hier wird "ganzheitlich" gedacht: Jede Seele hat ihren Körper und lebt damit in Himmel, Hölle oder Fegefeuer. Der zweite Grund, weshalb es der Reinkarnationsglaube im Christentum schwer hat, liegt im Gottesbegriff und im Begriff der Gnade. Die Güte Gottes, nicht der Mensch selbst, reinigt die Seele, befreit von der Schuld und sorgt für Erlösung. O-Ton Prof. Dr. Helmut Zander: Die Antwort in Seelenwanderungssystemen ist letztlich: Jeder ist selbst verantwortlich für das, was er getan hat. Sprecherin: Keine Tat bleibt ohne Folgen. Karma heißt das im buddhistischen, hinduistischen und im heutigen "patchworkreligiösen" Denken. Alles kann die handlungsmächtige Seele in mehreren Leben selbst ausgleichen. O-Ton Narendra Godehard Hübner: Die Seele lebt weiter über den physischen Tod hinaus, so dass vieles, was ich in diesem Leben entwickelt habe, in meiner Persönlichkeit, in meinem Charakter, in meiner Ethik, das nehme ich in das nächste Leben wieder mit. Sprecherin: Und nicht nur Narendra Godehart Hübner, sondern alle. Die gesamte Menschheit wird schlauer, gütiger, moralischer, weiser. Das ist genau das, was bereits den Aufklärern am Reinkarnationsgedanken gut gefallen hatte, dass es voran geht mit den Einzelnen und mit der Menschheit. Fortschritt! Gotthold Ephraim Lessing stellte 1780 die rhetorischen Fragen: Zitator: Warum sollte ich nicht oft wiederkommen, um neue Kenntnisse, neue Fertigkeiten zu erlangen? Sprecherin: ... und: Zitator: Wenn das große langsame Rad, welches das Geschlecht seiner Vollkommenheit näher bringt, nur durch kleinere schnellere Räder in Bewegung gesetzt würde? © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 9 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Sprecherin: Die suggerierte Antwort lautet: Dann ist die Weltgeschichte - ähnlich wie im Christentum - eine Art Heilsgeschichte. Am Ende aller Tage sind alle erlöst und bei Gott. Was vorher aus Angst vor den Kirchen heimlich und im kleinen Kreis diskutiert wurde, gelangt seit dem 18. Jahrhundert in eine breitere Öffentlichkeit und zwar zusammen mit dem in dieser Zeit bekannt werdenden Seelenwanderungsglauben Asiens. Dabei ignorieren die optimistischen Aufklärer, dass die buddhistischen und hinduistischen Varianten dieses Glaubens auf einer pessimistischen Lebensauffassung beruhen: Leben ist Leiden und Wiedergeburt ist ein übles Verhängnis, also eine Art Strafe. Ziel ist das Verlöschen der Seele, nicht deren Vervollkommnung, Ziel ist die Vernichtung des Ich, also des individuellen Bewusstseins, nicht dessen Chance auf Optimierung. O-Ton Prof. Dr. Helmut Zander: Der Grund für die chancenorientierte Reinkarnationsvorstellung ist letztlich die Einbeziehung des Fortschrittsdenkens in Europa, also der Glaube, dass es eine Entwicklung zum Besseren, zum Größeren, zum Positiven gäbe - das ist ein wichtiger Ausgangspunkt ... Sprecherin: Im 19. und frühen 20. Jahrhundert bekommt diese fröhliche Variante durch die Evolutionstheorie weitere Dynamik. Spiritisten, Theosophen, Anthroposophen docken hier an, verbinden Evolutionsdenken und christliche Heilsgeschichte mit dem Reinkarnationsglauben zu einer sinnstiftenden "Patchwork-Religion". Eine Konsequenz: Zitator: Alles ist gut, weil alles gut wird. Sprecherin: Ausbeutung, Kriege, Mord und Totschlag - alles Okay, kein Grund zur Verzweiflung. Alles führt letztlich ins Glück. Der entpolitisierende Charakter dieses Denkens ist offensichtlich. Eine weitere Konsequenz: Zitator: Gut und böse, gerecht und ungerecht, reich und arm, Glück und Pech - kein Grund sich aufzuregen. Alles wird sich irgendwann ausgleichen. Sprecherin: Krankheit, Ausbeutung, Leiden am Tod geliebter Menschen - selber schuld! Jeder hat das, was er verdient. Zufälle gibt es nicht. Kein Gott kann helfen. O-Ton Narendra Godehard Hübner: Es ist ja sehr viel Glauben auch, ob es Gott jetzt wirklich gibt oder nicht, ja. Eine andere Frage ist, die Reinkarnation ist ja nicht bewiesen. Kritiker, Leute, die das in Frage stellen sagen ja, das ist ja nicht bewiesen, die Reinkarnation. Ist Gott bewiesen? © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 10 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Sprecherin: Versuche, die Existenz Gottes zu beweisen gab es schon immer. Versuche, die Reinkarnation zu beweisen, vermutlich auch. Sie erhielten aber Mitte des 20. Jahrhunderts eine Dynamik, die bis heute andauert. Eine Initialzündung verursachte das Buch: Zitator: Protokoll einer Wiedergeburt. Der weltbekannte Fall Bridey Murphy: Der Mensch lebt nicht nur einmal. Sprecherin: Einige Hundert ähnliche Publikationen folgen, in denen sich Menschen unter Hypnose an viele Leben erinnern. O-Ton Thomas Streich: Ich habe allein rund 30, 40, vielleicht über 40 eigene Leben kennen gelernt, frühere Leben kennen gelernt, von denen natürlich viele seicht waren. Sprecherin: Was bei Thomas Streich problemlos funktionierte - Rückführungen in frühere Leben unter Hypnose klappte beim Autor dieser Sendung leider nicht. Auch nicht bei der Hypno-Rückführungsfachfrau Bianka Hibsch. Vielleicht im nächsten Leben. O-Ton Bianka Hibsch: Hypnose ist ein Zustand, wo wir Veränderungsprozesse einleiten können, die mit dem willentlichen Verstand nicht möglich sind. Und dazu benötigen wir den abgesenkten Zustand, den Trance-Zustand, in dem wir uns mit dem Unterbewusstsein verbinden können. Sprecherin: Die Ursachen aktueller Probleme von Menschen, etwa von Phobien, Bindungsängsten, Süchten, werden in früheren Leben gesucht, gefunden und - manchmal dort erfolgreich bearbeitet. O-Ton Prof. Dr. Detlef Pollack: Der Mensch selber kann sein Schicksal in die Hand nehmen. Er ist autonom, er kann etwas tun zur Verbesserung seiner Lage und der Glaube an die Wiedergeburt steigert die Gestaltungsmöglichkeiten des Individuums. Sprecherin: Das passt zur modernen wirtschaftsliberalen Leistungsgesellschaft: Zitator: Jeder ist seines Glückes Schmied. Sprecherin: Geht es dir schlecht? Krankheit? Schwere Kindheit? Unterschichtssozialisation? - Erdbeben, Kriege - Auschwitz? Handicap? Diskriminierung? © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 11 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 Zitator: Selber schuld! Sprecherin: Schuld aus diesem oder früheren Leben! Doch es gibt Trost, so der Religionssoziologe Detlef Pollack: O-Ton Prof. Dr. Detlef Pollack: Ich komme wieder, weil mein Leben noch nicht das gebracht habe, was ich mir gewünscht habe. Da bietet mir ein zweites oder drittes Leben eine Chance. Das ist eine Idee, die sehr gut in die moderne Steigerungsdynamik hineinpasst: die Wiedergeburt wird in dieses Fortschrittsdenken hineingenommen als ein Element. Zitator: Es geht voran! O-Ton Narendra Godehard Hübner: Die Entwicklung der Seelen über die verschiedenen Geburten geht letztlich weiter nach oben. So wie Jesus letztlich eins geworden ist mit seinem Vater, ja, im großen Finale, nicht mehr als etwas von ihm getrenntes wahrgenommen werden kann, nicht in einer physischen Gestalt oder ähnliches, sondern nur als allumfassendes göttliches Sein praktisch, so geht die Lehre auch, die ich glaube, dass eben jede Seele dieses erreichen kann und letztendlich auch erreichen wird. Sprecherin: "Allversöhnung" nennen das christliche Theologen - die meisten lehnen sie ab: Gott bleibt Gott. Die Seele wird nicht göttlich. Der Yoga- und Meditationslehrer Narendra Godehard Hübner sieht das ganz anders: O-Ton Narendra Godehard Hübner: .... über das Yoga, über die Yoga-Philosophie habe ich eine Erneuerung und Vertiefung meines christlichen Glaubens gefunden und das erlebe ich auch bei vielen Menschen, die ich in Seminaren hatte als Teilnehmer, dass sie praktisch lernen, aus vorgefertigten Dogmata herauszukommen, ja. Sprecherin: Ein mit dem Reinkarnationsglauben optimiertes Christentum kann viele Fragen beantworten. O-Ton Narendra Godehard Hübner: Der Vorteil jetzt von dem Gedanken an Reinkarnation ist zuerst einmal ein hohes Maß an Gerechtigkeit, ... Es gibt Menschen, die haben keine Chance aus Armut, Krankheit und Misshandlung auszubrechen und dann stirbt man und das war's. Das ergibt keinen Sinn. Was ist dann der Sinn des Lebens? Sprecherin: Doch sollte das Leben einen Sinn haben? Nur weil es den Wunsch danach gibt? © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden. 12 Beim nächsten Mal wird alles besser Wiedergeburtsglaube und Christentum Lebenszeichen Von Rolf Cantzen 18.09.2016 O-Ton Laurel und Hardy in der Fremdenlegion: Stan: Was würdest du zum Beispiel gern sein, wenn Du wiederkehrst? Olli: Ich weiß nicht, ich habe nie darüber nachgedacht. – Ich mag Pferde. Als Pferd würde ich gerne wiederkehren. Stan: Olli bist das wirklich du? Olli: Natürlich bin ich das. Stan: Wie schön dich zu sehen. Olli: Pferdewiehern Stan: Lass dich umarmen! © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. 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