Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 14. September 2016 – 320/16 4,8 % weniger Unternehmensinsolvenzen im 1. Halbjahr 2016 WIESBADEN – Im ersten Halbjahr 2016 meldeten die deutschen Amtsgerichte 10 999 Unternehmensinsolvenzen, das waren 4,8 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mit. Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im ersten Halbjahr 2016 mit 1 994 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 1 899 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 1 254 Insolvenzanträge gemeldet. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im ersten Halbjahr 2016 auf rund 16,5 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2015 hatten sie bei 8,9 Milliarden Euro gelegen. Dieser deutliche Anstieg der Forderungen – bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen – ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im ersten Halbjahr 2016 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im ersten Halbjahr 2015. Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 51 107 übrige Schuldner im ersten Halbjahr 2016 Insolvenz an (– 2,4 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2015). Darunter waren 39 228 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 10 029 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen. Herausgeber: © Statistisches Bundesamt, Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellennachweis gestattet. Kontakt: Telefon: +49 (0)611 / 75-34 44 Telefax: +49 (0)611 / 75-39 76 [email protected] www.destatis.de Servicezeiten: Mo - Do: 8.00 – 17.00 Uhr Fr: 8.00 – 15.00 Uhr Postanschrift: 65180 Wiesbaden Deutschland Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 14. September 2016 – 320/16 – Seite 2 Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen in Deutschland 1. Halbjahr 2016 Wirtschaftszweig Verfahren insgesamt Anzahl Insgesamt Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Verarbeitendes Gewerbe Energieversorgung Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen 10 999 72 3 816 61 34 Baugewerbe 1 899 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz 1 994 Verkehr und Lagerei Gastgewerbe Information und Kommunikation Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Grundstücks- und Wohnungswesen Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen Kunst, Unterhaltung und Erholung Sonstige Dienstleistungen 703 1 183 312 297 339 1 254 1 021 122 228 230 431 © Statistisches Bundesamt, Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellennachweis gestattet. Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 14. September 2016 – 320/16 – Seite 3 Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland Insgesamt Unternehmen Übrige Schuldner davon: – Verbraucher – natürliche Personen als Gesellschafter – ehemals selbstständig Tätige1) – Nachlässe und Gesamtgut 1) 1. Halbjahr 2016 Veränderung gegenüber Anzahl 1. Halbjahr 2015 in % 62 106 – 2,9 10 999 – 4,8 51 107 – 2,4 39 228 307 10 029 1 543 – 2,7 – 10,8 – 2,3 5,8 Juni 2016 Veränderung gegenüber Anzahl Juni 2015 in % 11 324 1,4 1 940 – 3,8 9 384 2,6 7 157 60 1 858 309 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. Detaillierte Daten können über die Tabellen 52411 (Insolvenzen) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1, die unter www.destatis.de im Bereich Publikationen –> Thematische Veröffentlichungen abrufbar ist. Eine methodische Kurzbeschreibung sowie weitere Daten und Informationen zum Thema finden sich in der Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de. Weitere Auskünfte gibt: Michael Ziebach, Telefon: +49 (0) 611 / 75 28 11, www.destatis.de/kontakt © Statistisches Bundesamt, Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellennachweis gestattet. 0,2 1,7 8,6 30,9
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