Sport Der Landbote Montag, 12. September 2016 | 31 Wiesendanger Ärger über dritte Niederlage FUSSBALL 2. LIGA Der FC Wiesendangen hat im dritten Match die dritte Niederlage bezogen. Besser lief es den siegreichen Töss und Phönix Seen sowie dem SC Veltheim. Ganz bitter verlief das Heimspiel des FC Wiesendangen gegen Aufsteiger Diessenhofen. Nach zwei Startniederlagen zeigte er sich zunächst etwas verunsichert und kam nur mühsam ins Spiel. Nach einer Viertelstunde eröffnete Stefan Bestler jedoch überraschend den Torreigen und brachte die Hausherren in Front. In der Folge war Wiesendangen die bessere Mannschaft und übernahm die Kontrolle, während Diessenhofen in der Defensive immer wieder in Bedrängnis kam. Nach einer halben Stunde erhöhte Bestler auf 2:0, und kurz vor und nach der Pause hätten die Gastgeber einen weiteren Treffer erzielen müssen. Weil sie die Entscheidung jedoch verpassten und mit dem Unparteiischen haderten, gelang es Diessenhofen, in die Partie zurückzufinden. Die Schlüsselszenen ereigneten sich nach einer Stunde, als der streng pfeifende Schiedsrichter beim Stand von 2:1 zunächst Devis Müller nach einer Notbremse und dann Daniele Luzza aufgrund der zweiten Verwarnung des Feldes verwies. In doppelter Überzahl gelang Diessenhofen der Ausgleich und in den Schlussminuten, als dem FCW die Kräfte ausgingen, drei weitere Treffer zum 5:2-Sieg. «Der Schiedsrichter hat eine eigentlich faire Partie zerpfiffen. Aber wir müssen uns am Ende an der eigenen Nase nehmen, da wir den wohl entscheidenden dritten Treffer mehrfach verpasst haben», ärgerte sich Trainer Gianni Lavigna. Wiesendangen: Zmajlaj; Wehrli (80. Brehm), Rakic, Müller, Scherrer; Misteli (Piero Quattrocchi), Oehninger, De Matos, Meli (80. Trecek), Bestler; Luzza. Glücklicher Siegtreffer Zum zweiten Mal in Folge gelang dem FC Töss ein Last-MinuteSieg, womit die mit wenig Kredit in die Saison gestartete Mannschaft mit sieben Punkten aus vier Spielen mit einem starken Saisonstart überrascht. Gegen den favorisierten FC Bassersdorf zeigte Töss lange eine engagierte Leistung und liess defensiv während der ersten Halbzeit wenig zu. Nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste jedoch immer besser in die Partie und belohnten sich dafür eine Viertelstunde vor Schluss mit dem verdienten Führungstreffer durch Gino Zambelli. Während den Tössemern je länger, je mehr die Kräfte ausgingen, liessen die Gäste Chancen für weitere Treffer ungenutzt. Nur wenige Minuten nach Zambellis Treffer gelang Marvin Erimodafe der überraschende Ausgleich. «Wir wollten natürlich das 1:1 halten. Bassersdorf wollte allerdings mehr, warf alles nach vorne und offerierte uns so Räume», beschrieb TössTrainer Anastasio Nardiello den eigentlichen Matchplan nach dem Ausgleich. Unmittelbar vor dem Abpfiff konnte sich Töss erneut durch die Bassersdorfer Defensive kombinieren, und der eben erst eingewechselte Pascal Grob erzielte den überaus glücklichen Siegtreffer. Töss: Tobias Sutter; Asani, Ivanovic, Üzmez (66. Ramadani); Huber, Pereira (88. Pascal Grob), Murina, Selim (62. Sascha Grob), Erimodafe; Egli. Bassersdorf: Stähli; Copat, Gino Zambelli, Zihlmann, Barbey; Schmid (86. Braunschweiler), Keller, Ramani, Severino Zambelli, Tinner (72. Kumbuesa); Schweizer. Nicole Osta SCV nahe am ersten Sieg Im Heimspiel gegen Greifensee schnupperte Veltheim lange am ersten Vollerfolg, musste in den Schlussminuten allerdings das 2:2 hinnehmen. «Wir belohnen uns momentan einfach nicht», resümierte Trainer Richard Oswald. Die Gastgeber gerieten bereits nach acht Minuten unglücklich in Rücklage. Raffael Gemperli wollte eine Flanke Greifensees klären, wobei der Ball eine ungewünschte Richtung nahm und im eigenen Tor landete. Veltheim brauchte danach einige Minuten, um sich wieder zu finden. Nach und nach kamen die Einheimischen besser ins Spiel und verdienten sich nach rund einer halben Stunde den Ausgleich: Ein Diagonalball Bartuccas fand Marvin Rutschmann, FCW U21 erreicht ein 2:2 beim Leader FUSSBALL 1. LIGA Die U21 des FC Winterthur bot nach zögerlichem Start auf dem Platz des noch ungeschlagenen Leaders Mendrisio eine gute Leistung, die nach einem 0:2-Rückstand verdientermassen mit einem 2:2 belohnt wurde. Die beiden Tore der Winterthurer fielen in der letzten Viertelstunde, als sie in Überzahl klar überlegen spielten. Philipp Crisafulli schoss mit einem Fallrückzieher nach einem Corner in der 75. Minute das erste Tor, in der 84. bereitete er mit einem Pass auf Patrick Schlatter dessen Ausgleich vor. Der Match hatte mit 45-minütiger Verspätung begonnen, weil sich die Anreise der Winterthurer wegen einer Schliessung des Ceneritunnels verzögert hatte. Fünf Stunden sassen sie deshalb im Bus. Dennoch, sagt Trainer Dario Zuffi, hätten sie keinen Stress gehabt, sei dies nicht die Erklärung für den schlechten Start. Aber nach rund 20, 25 Minuten kam seine Mannschaft immer besser ins Spiel. Nun hatte auch sie, wie zuvor Mendrisio, Chancen. Aber das 1:0 fiel dann doch für die Tessiner, Sekunden Weiterhin vergebens rennen die Wiesendanger (Daniele Luzza und Lukas Trecek) ihrem ersten Erfolg in der neuen Saison nach. vor Halbzeit. Und nur ein paar Minuten nach Wiederbeginn folgte das 2:0, wieder durch den altbekannten Stürmer Jan Martin Vinatzer. Ausgleich hochverdient Doch die Winterthurer fanden sich wieder. Eine nächste gute Chance vergab Sandro Stalder zwar, aber in dieser Szene nach einer Stunde ereiferte sich Mendrisios Torhüter, Captain Andrea Cataldo, so lange über einen vermeintlichen Fehlentscheid, bis der Schiedsrichter nach einer ersten Gelben Karte eine zweite zückte. Gegen nur noch zehn Tessiner spielten die Winterthurer fortan ihre Überlegenheit sehr gut aus, der Ausgleich war jedenfalls hoch verdient. Je mehr sich das Spiel dem Ende näherte, desto mehr spielten die Tessiner auf Zeit, ein unrühmlicher Auftritt. Von den fünf Minuten der Nachspielzeit wurde vielleicht eine wirklich Fussball gespielt . . . In dieser Phase wurde auch noch Innenverteidiger Gianluca Pusterla wegen einer Unsportlichkeit gegen Julian Roth vom Platz gestellt. red der den Ball überlegt am Torhüter vorbeischob. Veltheim konnte spielerisch nicht ganz so überzeugen wie zuletzt gegen Regensdorf, was allerdings auch am holprigen Rasen und an den robusten Gästen lag. Dennoch war die spielerische Komponente «ordentlich», wie Oswald es formulierte. Ihn freute, dass sein Team gegen körperlich extrem robuste Gegner dagegengehalten und sich gewehrt habe. «Kämpferisch war das eine starke Leistung», so der Trainer. Trotzdem hinterliess Greifensees ruppige Spielweise Spuren. So wurde zum Beispiel Bruno Michienzi so hart angegangen, dass er ausgewechselt werden musste. Veltheim liess sich nicht beeindrucken, war spielerisch das bessere Team und suchte den Führungstreffer. Nach 53 Minuten verwertete Umutcan Celebi einen Freistoss aus knapp 20 Metern zur 2:1-Führung. Auch in der Folge hielten die Gastgeber das Spieldiktat in den Händen, wobei Greifensee kaum zu nennenswerten Offensivaktionen kam. Als die Schlussphase anbrach, drückten die Gäste nochmals, und Veltheim schien etwas nervöser zu werden. Trotzdem: Auch in dieser Phase erspielte sich Greifensee keine wirklich gefährliche Torchance, sondern hoffte auf Standards und probierte es mit Schüssen aus der Distanz. In der 87. Minute war es ein solcher Weitschuss, von dem Amankwah überlistet wurde und den Gästen einen glücklichen Punkt sicherte. Veltheim: Amankwah; Buchmann, Dobler, Gemperli, Luca Bartucca; Celebi, Z. Fresneda; Rutschmann, Bill, Banhegyi (80. Tapia); Michienzi (67. Klossner). Befreiungsschlag für Phönix Phönix Seen feierte mit einem 1:0 auswärts gegen die SV Schaffhausen den ersten Saisonsieg. Dieser Befreiungsschlag könnte noch wegweisend sein. Denn nach einer schwachen Rückrunde war Phönix auch in der neuen Saison nicht recht aus den Startlöchern gekommen. Ganz anders die Schaffhauser, die alle drei bisherigen Spiele ohne Gegentor gewonnen hatten. Dank einem wunderbar heraus- gespielten Tor von Murat Yildiz in der 60. Minute nahmen diese Serien ein Ende. In einem intensiven, allerdings von beiden Seiten ziemlich gehässig geführten Match hatte Phönix zunächst Vorteile, nutzte die Möglichkeiten aber nicht. Nach dem Winterthurer Führungstor kam die «Spielvi» auf, und es wurde öfters gefährlich im Strafraum von Phönix. «Wichtig für uns war, dass wir diesen Sieg unbedingt wollten», erklärte Phönix-Trainer Abramo D’Aversa. «Wir haben uns den Erfolg erarbeitet. Das tut unserer Moral gut.» oa/psp/uk Phönix Seen: Arlotta, Cirillo, Petronijevic, Dogru, Galasso; Braun, Dario Graf, Murat Yildiz (86. Cecco), Nuhiji (69. Günalp; Mirko Graf, Mare (86. Umut Yildiz). Seuzach löst sich vom Tabellenende FUSSBALL 1. LIGA Seuzach schlägt GC U21 auswärts 3:1 (2:1) und bleibt damit zum ersten Mal Sieger gegen eine U21-Mannschaft. «Endlich haben wir einmal eine U21-Mannschaft geschlagen», freute sich Seuzachs Trainer Markus Wanner nach dem 3:1 auf dem GC-Campus in Niederhasli. Das war den Seuzachern seit dem Aufstieg in die 1. Liga im Jahr 2014 nie gelungen, nicht gegen den FCW, nicht gegen GC. Wichtig wars natürlich auch, überhaupt wieder einmal zu gewinnen nach vier Niederlagen in den ersten fünf Meisterschaftsspielen, drei davon hintereinander. Dadurch ist «Seuzi» über den Strich geklettert. «Und dieser Sieg gibt uns Selbstvertrauen für den Cupmatch», ergänzte Wanner noch. Seuzach empfängt am nächsten Samstag ja das «grosse GC» auf dem Rolli im Sechzehntelfinal des Schweizer Cups. Da wäre es natürlich schlecht gewesen, eine Woche vorher gegen das «kleine GC», (das für Seuzach normalerweise gross genug ist) verloren zu haben. Seuzach ging in der 16. Minute durch Fabian Schalcher in Führung , kassierte aber nur zwei Mi- nuten später durch Joe Mukinisa den Ausgleich. Wegweisend war, dass Seuzach unmittelbar vor der Pause durch den eingewechselten Michael Tiziani erneut in Führung gehen konnte. Diesen verwaltete die Wanner-Truppe diesmal deutlich besser. Entschieden war der Match, als Innenverteidiger Christopher Süsstrunk eine Viertelstunde vor Schluss nach einem Corner per Kopf auf 3:1 erhöhte. Drei Platzverweise Der Match bot den Zuschauern trotz der grossen Hitze beste Unterhaltung. Dazu trug auch der Schiedsrichter Maxime Odiet seinen Teil bei: Drei Platzverweise sprach er aus, von denen nur einer gerechtfertigt war, und am Ende fühlten sich die jungen Grasshoppers nicht ganz zu Unrecht benachteiligt. Denn es hätte eine vierte Rote Karte geben müssen. In der 23. Minute rannte der kurz vorher verwarnte Seuzacher Christian Widmer seinen Gegenspieler grob um, kam aber ungeschoren davon. Dafür wurde kurz darauf GC-Innenverteidiger Jordi Manuel-Ehombo direkt vom Platz gestellt für eine Attacke, die mit einer Verwarnung ge- nügend hart bestraft gewesen wäre. Das sah selbst Wanner so. In der zweiten Halbzeit musste erst der Seuzacher Amel Kijametovic (58.) mit Gelb-Rot vom Platz, nach einem harmlosen Kopfballduell. Ihm folgte fünf Minuten später GC-Captain Celien Wicht, weil er sich, ebenfalls schon verwarnt, in fast jedem Duell schreiend fallen liess, was tatsächlich ein Ärgernis war und zu Recht bestraft wurde. Eine Sache ist, bevorteilt oder benachteiligt zu sein. Eine ande- Amel Kijametovic wurde vom Platz gestellt. Nicole Osta re, wie eine Mannschaft damit umgeht. Seuzach war von Anfang an mit einer defensiveren Haltung als auch schon ins Spiel gegangen. «Ich wollte nicht, dass wir schon wieder früh ein Gegentor bekommen.» Daran änderten die Seuzacher klugerweise nichts, als sie in Überzahl waren, auch nicht beim Stand von 1:1 in der ersten Halbzeit. «Die Überzahl und das 2:1 kurz vor der Pause spielten uns in die Hände», sagte Wanner. «In der zweiten Halbzeit wollten wir vor allem den Ball laufen lassen. Das ist uns gelungen.» Zu kritisieren gabs am Seuzacher Auftritt nur wenig. Einzig der Ausgleich zum 1:1 so kurz nach dem 1:0 hätte nicht sein müssen. «Diesen Ball hätten wir längst wegschlagen können», monierte Wanner. Ansonsten war die Defensivleistung sehr gut. GC war spielerisch zwar wie erwartet klar überlegen, kam aber nur zu wenigen Chancen. In Rückstand und in Unterzahl zu gar keiner mehr. Gut war auch, wie Seuzach mit den aussergewöhnlichen Umständen umging. Mit der grossen Hitze zum einen, mit dem Schiedsrichter zum anderen. Urs Kindhauser
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