Berichterstattung Landbote - 1. Mannschaft FC Wiesendangen

Sport
Der Landbote
Montag, 12. September 2016
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Wiesendanger Ärger über dritte Niederlage
FUSSBALL 2. LIGA Der FC Wiesendangen hat im dritten Match
die dritte Niederlage bezogen. Besser lief es den siegreichen Töss
und Phönix Seen sowie dem SC Veltheim.
Ganz bitter verlief das Heimspiel
des FC Wiesendangen gegen Aufsteiger Diessenhofen. Nach zwei
Startniederlagen zeigte er sich
zunächst etwas verunsichert und
kam nur mühsam ins Spiel. Nach
einer Viertelstunde eröffnete
Stefan Bestler jedoch überraschend den Torreigen und brachte die Hausherren in Front. In der
Folge war Wiesendangen die bessere Mannschaft und übernahm
die Kontrolle, während Diessenhofen in der Defensive immer
wieder in Bedrängnis kam. Nach
einer halben Stunde erhöhte
Bestler auf 2:0, und kurz vor und
nach der Pause hätten die Gastgeber einen weiteren Treffer erzielen müssen. Weil sie die Entscheidung jedoch verpassten und
mit dem Unparteiischen haderten, gelang es Diessenhofen, in
die Partie zurückzufinden.
Die Schlüsselszenen ereigneten sich nach einer Stunde, als der
streng pfeifende Schiedsrichter
beim Stand von 2:1 zunächst Devis Müller nach einer Notbremse
und dann Daniele Luzza aufgrund der zweiten Verwarnung
des Feldes verwies. In doppelter
Überzahl gelang Diessenhofen
der Ausgleich und in den Schlussminuten, als dem FCW die Kräfte
ausgingen, drei weitere Treffer
zum 5:2-Sieg. «Der Schiedsrichter hat eine eigentlich faire Partie
zerpfiffen. Aber wir müssen uns
am Ende an der eigenen Nase
nehmen, da wir den wohl entscheidenden dritten Treffer
mehrfach verpasst haben», ärgerte sich Trainer Gianni Lavigna.
Wiesendangen: Zmajlaj; Wehrli (80.
Brehm), Rakic, Müller, Scherrer; Misteli (Piero
Quattrocchi), Oehninger, De Matos, Meli (80.
Trecek), Bestler; Luzza.
Glücklicher Siegtreffer
Zum zweiten Mal in Folge gelang
dem FC Töss ein Last-MinuteSieg, womit die mit wenig Kredit
in die Saison gestartete Mannschaft mit sieben Punkten aus
vier Spielen mit einem starken
Saisonstart überrascht.
Gegen den favorisierten FC
Bassersdorf zeigte Töss lange
eine engagierte Leistung und
liess defensiv während der ersten
Halbzeit wenig zu. Nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste
jedoch immer besser in die Partie
und belohnten sich dafür eine
Viertelstunde vor Schluss mit
dem verdienten Führungstreffer
durch Gino Zambelli. Während
den Tössemern je länger, je mehr
die Kräfte ausgingen, liessen die
Gäste Chancen für weitere Treffer ungenutzt. Nur wenige Minuten nach Zambellis Treffer gelang
Marvin Erimodafe der überraschende Ausgleich. «Wir wollten
natürlich das 1:1 halten. Bassersdorf wollte allerdings mehr, warf
alles nach vorne und offerierte
uns so Räume», beschrieb TössTrainer Anastasio Nardiello den
eigentlichen Matchplan nach
dem Ausgleich. Unmittelbar vor
dem Abpfiff konnte sich Töss
erneut durch die Bassersdorfer
Defensive kombinieren, und der
eben erst eingewechselte Pascal
Grob erzielte den überaus glücklichen Siegtreffer.
Töss: Tobias Sutter; Asani, Ivanovic, Üzmez
(66. Ramadani); Huber, Pereira (88. Pascal
Grob), Murina, Selim (62. Sascha Grob),
Erimodafe; Egli.
Bassersdorf: Stähli; Copat, Gino Zambelli,
Zihlmann, Barbey; Schmid (86. Braunschweiler), Keller, Ramani, Severino Zambelli, Tinner
(72. Kumbuesa); Schweizer.
Nicole Osta
SCV nahe am ersten Sieg
Im Heimspiel gegen Greifensee
schnupperte Veltheim lange am
ersten Vollerfolg, musste in den
Schlussminuten allerdings das 2:2
hinnehmen. «Wir belohnen uns
momentan einfach nicht», resümierte Trainer Richard Oswald.
Die Gastgeber gerieten bereits
nach acht Minuten unglücklich in
Rücklage. Raffael Gemperli wollte eine Flanke Greifensees klären,
wobei der Ball eine ungewünschte
Richtung nahm und im eigenen
Tor landete. Veltheim brauchte
danach einige Minuten, um sich
wieder zu finden. Nach und nach
kamen die Einheimischen besser
ins Spiel und verdienten sich nach
rund einer halben Stunde den
Ausgleich: Ein Diagonalball Bartuccas fand Marvin Rutschmann,
FCW U21 erreicht
ein 2:2 beim Leader
FUSSBALL 1. LIGA Die U21 des
FC Winterthur bot nach zögerlichem Start auf dem Platz des
noch ungeschlagenen Leaders
Mendrisio eine gute Leistung, die
nach einem 0:2-Rückstand verdientermassen mit einem 2:2 belohnt wurde. Die beiden Tore der
Winterthurer fielen in der letzten
Viertelstunde, als sie in Überzahl
klar überlegen spielten. Philipp
Crisafulli schoss mit einem Fallrückzieher nach einem Corner in
der 75. Minute das erste Tor, in
der 84. bereitete er mit einem
Pass auf Patrick Schlatter dessen
Ausgleich vor.
Der Match hatte mit 45-minütiger Verspätung begonnen, weil
sich die Anreise der Winterthurer wegen einer Schliessung
des Ceneritunnels verzögert hatte. Fünf Stunden sassen sie deshalb im Bus. Dennoch, sagt Trainer Dario Zuffi, hätten sie keinen
Stress gehabt, sei dies nicht die
Erklärung für den schlechten
Start. Aber nach rund 20, 25 Minuten kam seine Mannschaft immer besser ins Spiel. Nun hatte
auch sie, wie zuvor Mendrisio,
Chancen. Aber das 1:0 fiel dann
doch für die Tessiner, Sekunden
Weiterhin vergebens rennen die Wiesendanger (Daniele Luzza und Lukas Trecek) ihrem ersten Erfolg in der neuen Saison nach.
vor Halbzeit. Und nur ein paar
Minuten nach Wiederbeginn
folgte das 2:0, wieder durch den
altbekannten Stürmer Jan Martin Vinatzer.
Ausgleich hochverdient
Doch die Winterthurer fanden
sich wieder. Eine nächste gute
Chance vergab Sandro Stalder
zwar, aber in dieser Szene nach
einer Stunde ereiferte sich Mendrisios Torhüter, Captain Andrea
Cataldo, so lange über einen vermeintlichen Fehlentscheid, bis
der Schiedsrichter nach einer
ersten Gelben Karte eine zweite
zückte. Gegen nur noch zehn Tessiner spielten die Winterthurer
fortan ihre Überlegenheit sehr
gut aus, der Ausgleich war jedenfalls hoch verdient.
Je mehr sich das Spiel dem Ende näherte, desto mehr spielten
die Tessiner auf Zeit, ein unrühmlicher Auftritt. Von den fünf
Minuten der Nachspielzeit wurde vielleicht eine wirklich Fussball gespielt . . . In dieser Phase
wurde auch noch Innenverteidiger Gianluca Pusterla wegen
einer Unsportlichkeit gegen Julian Roth vom Platz gestellt. red
der den Ball überlegt am Torhüter
vorbeischob.
Veltheim konnte spielerisch
nicht ganz so überzeugen wie
zuletzt gegen Regensdorf, was
allerdings auch am holprigen Rasen und an den robusten Gästen
lag. Dennoch war die spielerische
Komponente «ordentlich», wie
Oswald es formulierte. Ihn freute, dass sein Team gegen körperlich extrem robuste Gegner dagegengehalten und sich gewehrt
habe. «Kämpferisch war das eine
starke Leistung», so der Trainer.
Trotzdem hinterliess Greifensees ruppige Spielweise Spuren.
So wurde zum Beispiel Bruno
Michienzi so hart angegangen,
dass er ausgewechselt werden
musste. Veltheim liess sich nicht
beeindrucken, war spielerisch
das bessere Team und suchte den
Führungstreffer. Nach 53 Minuten verwertete Umutcan Celebi
einen Freistoss aus knapp 20 Metern zur 2:1-Führung. Auch in der
Folge hielten die Gastgeber das
Spieldiktat in den Händen, wobei
Greifensee kaum zu nennenswerten Offensivaktionen kam.
Als die Schlussphase anbrach,
drückten die Gäste nochmals,
und Veltheim schien etwas nervöser zu werden. Trotzdem: Auch
in dieser Phase erspielte sich
Greifensee keine wirklich gefährliche Torchance, sondern hoffte
auf Standards und probierte es
mit Schüssen aus der Distanz. In
der 87. Minute war es ein solcher
Weitschuss, von dem Amankwah
überlistet wurde und den Gästen
einen glücklichen Punkt sicherte.
Veltheim: Amankwah; Buchmann, Dobler,
Gemperli, Luca Bartucca; Celebi, Z. Fresneda;
Rutschmann, Bill, Banhegyi (80. Tapia);
Michienzi (67. Klossner).
Befreiungsschlag für Phönix
Phönix Seen feierte mit einem
1:0 auswärts gegen die SV Schaffhausen den ersten Saisonsieg.
Dieser Befreiungsschlag könnte
noch wegweisend sein. Denn
nach einer schwachen Rückrunde war Phönix auch in der
neuen Saison nicht recht aus den
Startlöchern gekommen. Ganz
anders die Schaffhauser, die alle
drei bisherigen Spiele ohne
Gegentor gewonnen hatten.
Dank einem wunderbar heraus-
gespielten Tor von Murat Yildiz
in der 60. Minute nahmen diese
Serien ein Ende. In einem intensiven, allerdings von beiden Seiten ziemlich gehässig geführten
Match hatte Phönix zunächst
Vorteile, nutzte die Möglichkeiten aber nicht. Nach dem Winterthurer Führungstor kam die
«Spielvi» auf, und es wurde öfters
gefährlich im Strafraum von Phönix. «Wichtig für uns war, dass wir
diesen Sieg unbedingt wollten»,
erklärte Phönix-Trainer Abramo
D’Aversa. «Wir haben uns den Erfolg erarbeitet. Das tut unserer
Moral gut.»
oa/psp/uk
Phönix Seen: Arlotta, Cirillo, Petronijevic,
Dogru, Galasso; Braun, Dario Graf, Murat Yildiz (86. Cecco), Nuhiji (69. Günalp; Mirko Graf,
Mare (86. Umut Yildiz).
Seuzach löst sich vom Tabellenende
FUSSBALL 1. LIGA Seuzach
schlägt GC U21 auswärts 3:1
(2:1) und bleibt damit zum
ersten Mal Sieger gegen
eine U21-Mannschaft.
«Endlich haben wir einmal eine
U21-Mannschaft geschlagen»,
freute sich Seuzachs Trainer Markus Wanner nach dem 3:1 auf dem
GC-Campus in Niederhasli. Das
war den Seuzachern seit dem Aufstieg in die 1. Liga im Jahr 2014 nie
gelungen, nicht gegen den FCW,
nicht gegen GC. Wichtig wars natürlich auch, überhaupt wieder
einmal zu gewinnen nach vier Niederlagen in den ersten fünf Meisterschaftsspielen, drei davon hintereinander. Dadurch ist «Seuzi»
über den Strich geklettert.
«Und dieser Sieg gibt uns
Selbstvertrauen für den Cupmatch», ergänzte Wanner noch.
Seuzach empfängt am nächsten
Samstag ja das «grosse GC» auf
dem Rolli im Sechzehntelfinal des
Schweizer Cups. Da wäre es natürlich schlecht gewesen, eine Woche
vorher gegen das «kleine GC»,
(das für Seuzach normalerweise
gross genug ist) verloren zu haben.
Seuzach ging in der 16. Minute
durch Fabian Schalcher in Führung , kassierte aber nur zwei Mi-
nuten später durch Joe Mukinisa
den Ausgleich. Wegweisend war,
dass Seuzach unmittelbar vor der
Pause durch den eingewechselten Michael Tiziani erneut in
Führung gehen konnte. Diesen
verwaltete die Wanner-Truppe
diesmal deutlich besser. Entschieden war der Match, als Innenverteidiger Christopher Süsstrunk eine Viertelstunde vor
Schluss nach einem Corner per
Kopf auf 3:1 erhöhte.
Drei Platzverweise
Der Match bot den Zuschauern
trotz der grossen Hitze beste
Unterhaltung. Dazu trug auch der
Schiedsrichter Maxime Odiet seinen Teil bei: Drei Platzverweise
sprach er aus, von denen nur
einer gerechtfertigt war, und am
Ende fühlten sich die jungen
Grasshoppers nicht ganz zu Unrecht benachteiligt. Denn es hätte eine vierte Rote Karte geben
müssen. In der 23. Minute rannte
der kurz vorher verwarnte Seuzacher Christian Widmer seinen
Gegenspieler grob um, kam aber
ungeschoren davon. Dafür wurde
kurz darauf GC-Innenverteidiger
Jordi Manuel-Ehombo direkt
vom Platz gestellt für eine Attacke, die mit einer Verwarnung ge-
nügend hart bestraft gewesen wäre. Das sah selbst Wanner so.
In der zweiten Halbzeit musste
erst der Seuzacher Amel Kijametovic (58.) mit Gelb-Rot vom
Platz, nach einem harmlosen
Kopfballduell. Ihm folgte fünf
Minuten später GC-Captain Celien Wicht, weil er sich, ebenfalls
schon verwarnt, in fast jedem Duell schreiend fallen liess, was tatsächlich ein Ärgernis war und zu
Recht bestraft wurde.
Eine Sache ist, bevorteilt oder
benachteiligt zu sein. Eine ande-
Amel Kijametovic wurde vom Platz
gestellt.
Nicole Osta
re, wie eine Mannschaft damit
umgeht. Seuzach war von Anfang
an mit einer defensiveren Haltung als auch schon ins Spiel gegangen. «Ich wollte nicht, dass
wir schon wieder früh ein Gegentor bekommen.» Daran änderten
die Seuzacher klugerweise
nichts, als sie in Überzahl waren,
auch nicht beim Stand von 1:1 in
der ersten Halbzeit. «Die Überzahl und das 2:1 kurz vor der Pause spielten uns in die Hände»,
sagte Wanner. «In der zweiten
Halbzeit wollten wir vor allem
den Ball laufen lassen. Das ist uns
gelungen.»
Zu kritisieren gabs am Seuzacher Auftritt nur wenig. Einzig
der Ausgleich zum 1:1 so kurz
nach dem 1:0 hätte nicht sein
müssen. «Diesen Ball hätten wir
längst wegschlagen können»,
monierte Wanner. Ansonsten
war die Defensivleistung sehr
gut. GC war spielerisch zwar wie
erwartet klar überlegen, kam
aber nur zu wenigen Chancen. In
Rückstand und in Unterzahl zu
gar keiner mehr. Gut war auch,
wie Seuzach mit den aussergewöhnlichen Umständen umging.
Mit der grossen Hitze zum einen,
mit dem Schiedsrichter zum anderen.
Urs Kindhauser