10. September 2016 RICHTUNGSKLAUSUR DES CSU-PARTEIVORSTANDS IN SCHWARZENFELD SEEHOFER: CSU MUSS ORIENTIERUNG GEBEN Parteivorsitzender Horst Seehofer eröffnete die zweitägige Klausurtagung des Parteivorstands in Schwarzenfeld mit klaren Worten zur aktuellen Politischen Situation und zur Aufgabe der CSU: „Die Menschen in unserem Land verlangen nach Orientierung. Wir sind die politische Kraft, die das leisten kann. Deshalb müssen wir uns jetzt auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren und Richtung vorgeben.“ Bundestagwahl hat Vorrang Parteichef Seehofer macht eingangs deutlich: „Wir stehen jetzt ein Jahr vor der Bundestagswahl. Sie ist die Mutter aller Wahlen. Wir müssen uns mit voller Energie auf die Bundestagswahlen konzentrieren. Nur wenn wir hier gut bestehen, haben wir Rückenwind für die Behauptung der Alleinregierung in Bayern 2018. Deshalb haben jetzt die Belange der Bundestagswahl absoluten Vorrang.“ Nach vorne gerichtete Politik „Noch vor einem Jahr konnten CDU und CSU begründet mit dem Erreichen der absolute Mehrheit rechnen. In den letzten Monaten gab es tektonische Verschiebungen in der politischen Landschaft,“ so Seehofer. Er verwies auf das Abschneiden der CDU in ihrem Kernland Baden-Württemberg und auf die Wahl in Mecklenburg Vorpommern. Seehofer sagte: „Die Wahrheit liegt in der Wahlurne und sie ist derzeit eine Bittere. Dass dafür die Zuwanderungspolitik ein wichtiger Faktor war, ist unbestritten. Die CSU braucht hier keinen einzigen Satz von dem korrigieren, was wir von Anfang an gesagt haben.“ „Doch es geht uns nicht um Rückwärtsbetrachtung oder Schuldzuweisungen“, betonte Seehofer. „Wir müssen uns der aktuellen Situation bewusst sein, dar- aus die richtigen Konsequenzen ziehen und den Leuten sagen, wie wir die Zukunft gestalten wollen“, so Seehofer weiter. Der Parteivorsitzende forderte zudem, dass die Union endlich wieder Willen zum Erfolg entwickeln müsse, raus aus dem Verlierermodus. „Die Serie der Wahlniederlagen muss beendet werden, um bei der Bundestagswahl gut zu bestehen“, so Seehofer. Klare Standortbestimmung für CSU Der Parteivorsitzenden formulierte klar den Standort der CSU: „Die CSU ist eine Partei der politischen und gesellschaftlichen Mitte. Aber auch eine Partei des demokratischen Spektrums rechts von der Mitte. Das waren wir immer und das müssen wir auch bleiben.“ In Anlehnung an Franz-Josef Strauß führte Seehofer weiter aus: „Die CSU ist Heimat für marktwirtschaftlich, sozial, liberal und christlich Orientierte. Aber eben auch für National- und Wertkonservative. Wer das aufgibt, hat auch den Charakter einer Volkspartei aufgegeben.“ Seehofer betonte, dass die CSU keinen dieser Bereiche in Zweifel ziehen dürfe. Bessere Politik in Berlin Seehofer ist überzeugt davon, dass Schönreden nicht hilft: „Die Politik braucht sich nicht einzubilden, dass man Leute von der Realität abschirmen kann. Die Leute können sehr gut einschätzen, was stimmt und was nicht.“ Seehofer setze hinzu: „Die Leute interessiert das, was sie jeden Tag erleben. Sie haben Sehnsucht danach zu hören, was die Politik in Zukunft tut.“ Dafür braucht es aus Seehofers Sicht keine bessere Erklärung unserer Politik. „Vielmehr brauchen wir eine bessere Politik und einen besseren Politikstil mit klaren Aussagen. Wir müssen uns bemühen, mit Fakten 10. September 2016 Orientierung zu schaffen“, so der Parteivorsitzende. Das bedeutet für den Parteivorsitzenden konkret: Humanität ohne Realität ist eine leere Hülle. Deshalb ist eine Kursänderung der Berliner Flüchtlingspolitik zwingend notwendig. Die Koalition muss die teils seit vielen Mona ten ungeklärten Themen wie Erbschaftssteuerreform, Asylmissbrauch aus den MaghrebStaaten und Länderfinanzausgleich endlich abarbeiten. Die Koalition muss inhaltlich klären, wie sie Deutschland in die Zukunft führen will. Hier sieht Parteichef Seehofer den Kurs der CSU bestätigt: „Beim Thema Sicherheit hat die CDU die Forderungen der CSU bereits übernommen. Beim Thema Steuern hat die Kanzlerin heute einer künftigen Entlastung zugestimmt.“ Die Leitkultur gehört in die Verfassung Die Burka hat in Deutschland nichts verloren Die doppelte Staatsbürgerschaft gehört abgeschafft Deutschland braucht eine Obergrenze von max. 200 000 Flüchtlinge pro Jahr Sicherheit durch Stärke Die CSU setzt alles daran, die Sicherheitslage weiter zu verbessern - durch optimale Ausstattung der Behörden mit Personal und Technik, die bundesweit beispiellos ist, und durch schärfere Gesetze: Mehr Polizisten auf unseren Straßen und Plät zen Der Staat muss klare Kante gegen Kriminalität zeigen Kein deutscher Pass für Terroristen Einbrecher gehören hinter Gitter Elektronische Fußfesseln für Gefährder Positionen vor Personen Für den Parteivorsitzenden gilt nach wie vor der Fahrplant: Erst Klärung der inhaltlichen Positionen und dann die Entscheidung über Personal. Seehofer machte deutlich, dass die CSU bei der Bundestagswahl in Bestformation antreten muss, um Erfolg zu haben. Seehofer ist sich sicher: „Wenn wir den Leuten mit unserer Politik Orientierung geben können, ist uns der Erfolg gewiss.“ Standpunkte der CSU Der Parteivorstand hat in seiner Klausur intensiv über die Themen Zuwanderung, Sicherheit, Steuern und Finanzen, Alterssicherheit, Wirtschaft und Außenpolitik beraten und seine inhaltliche Orientierung einstimmig festgelegt. Hier die wichtigsten Standpunkte der CSU im Überblick: Klarer Kurs bei der Zuwanderung Der Lösungsansatz für die CSU lautet: Humanität für wirklich Schutzbedürftige, Ordnung und klare Regeln bei der Integration und dem Zusammenleben, Begrenzung der Zuwanderung für ein Gelingen der Integration: Deutschland muss Deutschland bleiben - Bay ern muss Bayern bleiben Steuern und Finanzen: gerecht und solide Die CSU wird weiterhin die Spitze der Bewegung für Steuersenkung und Leistungsgerechtigkeit sein: Der Soli gehört abgeschafft Länderfinanzausgleich fair machen: Wir wollen die Bayernmilliarde Wir wollen in Bayern über die Erbschaftssteuer selbst bestimmen können Wir wollen eine Wohnungsmilliarde im Kampf gegen die Wohnungsnot Alterssicherung: gerecht und verlässlich Die CSU will die gesetzliche Rente sowie die betriebliche und private Altersvorsorge stärken. Als oberstes Gebot gilt: die Rente muss für alle Generationen gerecht, berechenbar und zuverlässig sein: Wer Kinder großzieht, soll beim Rentenbeitrag entlastet werden Mütter haben eine bessere Rente verdient Private Vorsorge muss auch für Leute mit klei nerem Einkommen möglich sein Wir sagen: Keine Zuwanderung in die Grundsi cherung im Alter 10. September 2016 Wachstumsplan Bayern Weltspitze Die CSU blickt selbstbewusst auf die bayerische Erfolgsgeschichte: Industrialisierung - Technologisierung - Digitalisierung. Jetzt geht es darum diese Spitzenposition zu halten und digital auszubauen: Superschnelles Internet für ganz Bayern Bayern prägt die Mobilität der Zukunft Fachkräfte für die Arbeit von morgen qualifizie ren Deutsche Interessen in der Außenpolitik Die CSU steht unverrückbar zu den Grundwerten deutscher Außenpolitik. Zugleich soll den deutschen Interessen in der Außenpolitik Geltung verschaffen werden: Deutsche Außenpolitik soll deutschen Interes sen dienen Europa muss die Fähigkeit haben, Flüchtlings ströme an den Außengrenzen aufzuhalten Der Dialog mit Russland muss fortgesetzt wer den Deutschland muss sich für ein Ende der Chris tenverfolgung einsetzen Neues Grundsatzprogramm Der Parteivorstand hat auch den Entwurf des neuen Grundsatzprogramms beraten und einstimmig beschlossen. Der Vorsitzender Kommission für Grundsatzfragen und Programm, Markus Blume, stellte den Entwurf vor und machte deutlich: „ Das neue Grundsatzprogramm setzt Leitplanken für die nächsten Jahrzehnte. Es schärft unser Profil. Wir sind die moderne Volkspartei. Wir sind die bayerische Partei. Wir sind die konservative Zukunftspartei.“ Blume weiter: „Unser Grundsatzprogramm beschäftigt sich mit den Veränderungen unserer Zeit und liefert Antworten für die Zukunft. Wir geben den Menschen Sicherheit und Ordnung in Zeiten von Unsicherheit und Unordnung.“ Der Entwurf des Grundsatzprogramms vereint Neues mit Bewährtem: Feste Werte: Unsere Grundwerte leiten sich Impressum CSU-Landesleitung Franz Josef Strauß-Haus Mies-van-der-Rohe-Straße 1 80807 München Verantwortlicher Dr. Hans Michael Strepp, Hauptgeschäftsführer aus dem christlichen Menschenbild ab. Bei uns ist der Mensch im Mittelpunkt, mit seiner unantastbaren Würde, seiner Freiheit und seiner Verantwortung vor sich selbst, vor seinen Mitmenschen und vor Gott. CSU schreibt die Leitkultur fest: Leitkultur steht für den gelebten Grundkonsens in unserem Land: Die Werteordnung und Prägung des Landes anerkennen; die Religionsfreiheit und ihre Grenzen achten; kulturelle Traditionen respektieren; andere Lebensweisen tolerieren; sich an die Gepflogenheiten des Alltags halten; sich auf deutsch verständigen. Klares Bekenntnis zu Ehe und Familie: Die Ehe von Mann und Frau steht zurecht unter dem besonderen Schutz des Staates. Wir wenden uns gegen jegliche Relativierungsversuche. Neue Fairness: Wir wollen die Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft in die Zukunft übersetzen: Mit fairen Chancen für alle, mit fairen Spielregeln für die Arbeits- und Wirtschaftswelt, mit fairen Bedingungen für die Umwelt und kommende Generationen. Dazu Generalsekretär Scheuer: „Der Entwurf unseres Grundsatzprogramms ist ein absolutes Novum und setzt Maßstäbe in der Parteienlandschaft. Wir sind die erste Partei, die ihre Grundsätze so breit diskutiert und die Ergebnisse so knapp und verständlich festschreibt. Das ist unser Zukunftsprogramm für die bürgerliche Mitte.“ Das neue Grundsatzprogramm wird auf dem Parteitag im Herbst verabschiedet. Bis dahin können sich die Mitglieder weiterhin an der Diskussion beteiligen. Darüber hinaus wird die CSU erstmals in ihrer Parteigeschichte eine Mitgliederbefragung durchführen. Die Mitglieder sollen über folgenden Vorschlag der Grundsatzkommission abstimmen: „Wir wollen, dass das Grundgesetz durch das deutsche Volk auch auf dem Weg von Volksbegehren und Volksentscheiden mit Zweidrittel-Mehrheit geändert werden kann. Der Wesenskern der Verfassung, der Grundrechte und der föderalen Ordnung sind davon ausgenommen.“
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