Vorläufige Prüfungsergebnisse Netzentwic[...]

BUNDESNETZAGENTUR | 45
Tabelle 1: bestätigungsfähige Streckenmaßnahmen
P47
M60: Urberach – Pfungstadt – Weinheim
Netzausbau
2022
P48
M38a: Grafenrheinfeld – Kupferzell
Netzverstärkung
2020
P48
M39: Kupferzell – Großgartach
Netzverstärkung
2020
P49
M41a: Daxlanden – Bühl/Kuppenheim –
Eichstetten
Netzverstärkung
2021
P52
M93: Punkt Rommelsbach – Herbertingen
Netzverstärkung
2018
P52
M94b: Punkt Neuravensburg – Punkt
Bundesgrenze (AT)
Netzverstärkung
2023
P52
M95: Punkt Wullenstetten – Punkt
Niederwangen
Netzverstärkung
2020
P53
M54: Raitersaich – Ludersheim
Netzverstärkung
2024
P53
M350: Ludersheim – Altheim
Netzverstärkung
2024
P64
M107: Combined Grid Solution (CGS)
Netzausbau
2018
P65
M98: Oberzier – Punkt Bundesgrenze (BE)
DC-Netzausbau
2018
P66
M101: Wilhelmshaven (Fedderwarden) –
Conneforde
Netzausbau
2018
P67
M102: Abzweig Simbach
Netzverstärkung
2018
P67
M103: Altheim – Bundesgrenze Österreich
Netzverstärkung
2018
P68
M108: Deutschland – Norwegen (Nordlink)
DC-Netzausbau
2018
P69
M105: Emden/Ost – Conneforde
Netzverstärkung
2019
P70
M106: Birkenfeld – Mast 115A
Netzausbau
2019
P72
M351: Raum Göhl – Raum Lübeck
Netzausbau
2021
P72
M49: Raum Lübeck – Siems
Netzverstärkung
2021
P72
M50: Raum Lübeck – Kreis Segeberg
Netzverstärkung
2019
M201: Pleinting – St. Peter
Netzverstärkung
2022
P112
222 | VORLÄUFIGE PRÜFUNGSERGEBNISSE
Projekt P53: Raitersaich – Ludersheim – Sittling –
Altheim
Beschreibung
Das Projekt P53 dient der Erhöhung der Übertragungskapazität zwischen Raitersach und Altheim und
verbessert so die Anbindung des Großraums Nürnberg mit dem Südosten Bayerns. Es stärkt die
Transportkapazitäten zum Standort des stillzulegenden Kernkraftwerks Isar und in Verbindung mit dem
Projekt P67 (Altheim – Bundesgrenze) auch in Richtung Österreich Im Szenario B2024* enthält es die
Maßnahmen M54 und M350. Das Projekt ist notwendig, da die in Bayern bestehende 380 kV-Infrastruktur
nicht ausreicht, um die zukünftig zu erwartenden Zuströme von Erneuerbaren Energien aus dem Norden
aufnehmen und so den Wegfall von Kernkraftwerken in Bayern kompensieren zu können.
BUNDESNETZAGENTUR | 223
Maßnahme M54: Raitersaich – Ludersheim
Maßnahme M54 (Raitersaich – Ludersheim) wird derzeit vorbehaltlich weiterer Erkenntnisse
als bestätigungsfähig eingestuft.
Beschreibung
Die bestehende 220 kV-Leitung zwischen Raitersaich und Ludersheim soll auf 380 kV verstärkt werden
(Netzverstärkung). Zu diesem Zweck wäre in Ludersheim eine 380 kV-Schaltanlage mit zwei
380/110 kV-Transformatoren neu zu errichten (Netzausbau). Die bestehende 380 kV-Schaltanlage in
Raitersaich wäre zu verstärken (Netzverstärkung).
Angestrebte Inbetriebnahme (laut ÜNB): 2024
Wirksamkeit
Die Maßnahme M54 führt zu einer signifikanten Entlastung einer ansonsten überlasteten Leitung im
vollständigen Zielnetz im Szenario B2024*. Ohne die Maßnahme M54 ist ein Stromkreis zwischen Irsching
nach Raitersaich beispielsweise in der Stunde 7353 zu 107% belastet, wenn der parallele Stromkreis ausfällt.
Die Hinzunahme der Maßnahme M54 reduziert die Auslastung dann auf 84%.
Die Maßnahme wäre gemessen am kompletten Zielnetz im Szenario B2024* folglich wirksam.
224 | VORLÄUFIGE PRÜFUNGSERGEBNISSE
Erforderlichkeit
Im vollständigen Zielnetz besteht in 17% der betrachteten Stunden eine Auslastung der Leitung über 20%. Die
maximale Auslastung liegt bei 55%, der Mittelwert bei 18%.
Die Maßnahme wäre gemessen am kompletten Zielnetz im Szenario B2024* erforderlich.
Topologiemaßnahmen
Im untersuchten Netznutzungsfall konnte keine Topologiemaßnahme gefunden werden, die als Alternative
zur geprüften Maßnahme angemessen wäre.
Gutachter-Marktmodellierung („SensiO“)
Da die Maßnahme M54 keine Maßnahme aus dem Bundesbedarfsplan ist, wurde sie entsprechend der in
Abschnitt I B 7.3 beschriebenen sequenziellen Prüfung untersucht. Bei der sequenziellen Prüfung anhand der
Gutachter-Marktmodellierung erwies sich die Maßnahme M54 in der ersten Iteration als wirksam.
Maßgeblich war der Netznutzungsfall der Stunde 760. Ohne die Maßnahme ist ein Stromkreis zwischen
Irsching und Raitersaich im Grundlastfall zu 117% belastet. Die Hinzunahme der Maßnahme M54 reduziert in
diesem Fall die Auslastung auf 95%. Die maximale Auslastung im Jahr beträgt 34%. Nach alledem wäre die
Maßnahme auch bei einem langsameren Ausbau der Offshore-Windkraft und bei einer Kappung von
Erzeugungsspitzen wirksam und erforderlich.
Szenario A2024
Selbst im Zielnetz des Szenarios A2024 wäre die Maßnahme mit einer maximalen Auslastung von 34%
ausreichend ausgelastet.
Vorläufige Einschätzung
Die Maßnahme M54 führt im vollständigen Zielnetz zur Entlastung einer überlasteten Leitung und behebt
gleichzeitig eine (n-1)-Verletzung wirksam. Auch unter Annahme einer Reduktion der Offshore-Leistung und
einer Kappung von Einspeisespitzen käme es zu einer Auslastung über 100%, welche mit Hilfe der Maßnahme
M54 wirksam behoben werden kann. Die Maßnahme M54 wird deshalb vorbehaltlich weiterer Erkenntnisse
als bestätigungsfähig eingestuft.