ERSTU – Newsletter 8

ERSTU – Newsletter
August
2016
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European River-Sea-Transport Union e.V.
Präsident: Thomas Maaßen
Generalsekretär: Günter Hartkopf
Westhafenstr. 1 – 13353 Berlin
Tel.: +49(0)30 39802662 > Fax:+49(0)30 39802663 > Internet: www.erstu.com
E-Mail: [email protected]
Pressesprecher: Dr. Wolfgang Hebenstreit
MS „Wilson Waal“ von unserem neuen ERSTU-Mitglied Wilson EuroCarriers AS, Norwegen
Foto: Wilson EuroCarriers AS
Editorial
Verbandsnachrichten
BVWP 2030/
BinnenschiffMarktbeo-Editorial
fahrt/ Wasserbachtungen
straßen
Seetransport/
Fluss-SeeSchifffahrt
International
und Europa
Seite 2
Seite 3
Seite 5
Seite 11
Seite 13
Editorial
Seite 8
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Editorial
Am 03.08.2016 beschloss das Bundeskabinett den Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP 2030). Die Stimmen hierzu sind auch nach
dem Beschluss sehr unterschiedlich, je nachdem wie die Interessen der
einzelnen Bereiche berücksichtigt wurden. Einige Stimmen geben wir
hierzu wider. An der Umsetzung des BVWP 2030 wird gemessen
werden, welchen Wert Beschlüsse und Worte in der heutigen Zeit noch
haben.
Der endlich vom BMVI veröffentlichte Netzzustandsbericht zeigt sehr
deutlich, in welchem Zustand sich die Infrastruktur der Wasserstraßen Deutschlands befindet
und welche dringenden Investitionsnotwendigkeiten bestehen. Auf 280 Seiten wird ganz
konkret verkehrsübergreifend der Mangel dokumentiert über den schon jahrelang die
Vertreter der Branche auf Parlamentarischen Abenden, Konferenzen und Fachberatungen
gesprochen haben. Nun gilt es diese Mängel entsprechend der aufgezeigten Wege
schnellstens, aber in hoher Qualität, zu beseitigen.
Vor der ERSTU steht ein neuer Höhepunkt in diesem Jahr. Die 39. Präsidiumstagung der
ERSTU, die wir in Straßburg dank der Unterstützung durch die ZKR in den Räumlichkeiten
der ZKR und mit einem Eröffnungsreferat von dem ZKR Generalsekretär, Herrn Hans van der
Werf, durchführen werden.
So stand im Mittelpunkt unserer Arbeit im Juli und August 2016 die inhaltliche und
organisatorische Vorbereitung auf diese Tagung und das am gleichen Tag stattfindende 3.
RSSC-Meeting der EBU.
Traditionell übergeben wir auf dieser Präsidiumstagung den Mitgliedern des Präsidiums die
Jahresausgabe unserer Vereinszeitung „ERSTU NAVIGATOR“. Auch dieses Jahr ist der
„ERSTU NAVIGATOR“ September 2016 rechtzeitig fertig geworden.
Unseren Mitgliedern, Lesern und Partnern werden wir den „ERSTU NAVIGATOR 2016“
Anfang September 2016 auf elektronischem Wege und in Printform zur Verfügung stellen. In
der Vereinszeitung informieren wir über die Aktivitäten der ERSTU im Zeitraum 2015/2016,
über die Ergebnisse interessanter Konferenzen, Positionen unserer Mitglieder oder Partner zu
brennenden Fragen unserer Branche, es stellen sich unsere neuen Mitglieder vor.
Im Fokus stehen die Umsetzung der Ergebnisse von COP 21 in Paris in der Schifffahrt und die
Auswirkungen der Maßnahmen auf die Branche. Weiterhin stehen die Fluss-See-Schifffahrt
mit mehreren Beiträgen im Mittelpunkt des „ERSTU NAVIGATOR 2016“. Auf der neuen
ERSTU-Website werden Sie gleich auf der Startseite Zugriff zum neuen „ERSTU
NAVIGATOR“ haben.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und wären auch für ein Feedback dankbar. Im
nächsten Jahr wird der „ERSTU NAVIGATOR“ ganz im Zeichen unseres Jubiläums „20 Jahre
ERSTU“ stehen.
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Verbandsnachrichten
39. Präsidiumstagung der ERSTU in Straßburg
Am 05.09.2016 findet in Straßburg die 39. Präsidiumstagung der ERSTU statt.
Auf der Agenda der Beratung stehen eine Präsentation der Ziele und Aufgaben der ZKR als
moderne internationale Institution für alle Fragen der europäischen Binnenschifffahrt, die
vom Generalsekretär der ZKR, Herrn Hans van der Werf, gehalten wird.
Der Präsident, der Generalsekretär und der Pressesprecher berichten über die geleistete
Tätigkeit des Vereins in ihren Verantwortungsgebieten und über die Aufgaben der ERSTU im
Jahre 2017, dem Jahr des 20Jährigen Bestehens der ERSTU. Beraten wird der Mittelfristige
Arbeitsplan der ERSTU zur weiteren Umsetzung der „Strategie 2014 plus der ERSTU, der
Entwurf des Budget 2017 und die Konzeption „20 Jahre ERSTU“.
Die Vizepräsidenten informieren über die Entwicklung der Binnenschifffahrt, Fluss-SeeSchifffahrt und über den Erhalt und den Ausbau des Wasserstraßennetzes in ihren Ländern.
Eine Besichtigung der ehrwürdigen Stadt Straßburg mit einem Flussfahrgastschiff rundet die
Präsidiumstagung ab.
3. Beratung des River-Sea Shipping Committee (RSSC) der EBU in Straßburg
Die 3. Beratung des River-Sea Shipping Committee (RSSC) der EBU findet am 05.09.2016 in
Straßburg unter Leitung ihres Chairman Alexey Klyavin statt.
Auf der Agenda stehen Fragen der Aktualisierung des RSSC-Aktionsplanes, der Gewinnung
weiterer Mitglieder des RSSC, Vorstellung der Entwicklung der Fluss-See-Schifffahrt in zwei
ausgewählten Unternehmen, Publikationen über die Fluss-See-Schifffahrt und die Zusammenarbeit mit Vereinen in unserer Branche auf dem Gebiet der Fluss-See-Schifffahrt,
Arnold A. van Thull, ERSTU-Vizepräsident Niederlande, - 65 Jahre
Das Präsidium und die Mitglieder der ERSTU gratulieren Arnold A. van Thull zu seinem 65.
Geburtstag, den er am 25.08.2015 beging. Wir
wünschen ihm vor allen Dingen Gesundheit, viel
Freude und Schaffenskraft für seine Tätigkeit als
Geschäftsführer der Elbe Rijn Lloyd B.V. und als
Vizepräsident der ERSTU für die Niederlande.
Arnold A. van Thull ist Gründungsmitglied der
ERSTU. Er war mit dabei als am 24.06.1997 auf MS
"Pannonia" - mitten auf der Spree - die
Gründungsversammlung der ERSTU stattfand.
Damals gründeten 11 Binnen- und Küstenreeder aus
5 Ländern die Europäische Fluss-See-Transport
Union e.V. in Berlin. Er ist ein sehr aktives Mitglied
unseres Vereins, was er erst im letzten Jahr bei der
Organisation der 37. Präsidiumstagung der ERSTU in
Rotterdam unter Beweis stellte.
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Als Geschäftsführer leitet er das Unternehmen Elbe Rijn Lloyd B.V., das 1993 in Rotterdam
von der Deutschen Binnenreederei, Berlin als unabhängiges Befrachtungsunternehmen für die
Binnenschifffahrtslogistik gegründet wurde. Neben der Deutschen Binnenreederei AG zählen
heute auch Mitarbeiter der Elbe Rijn Lloyd sowie Schifffahrtsunternehmer aus Tschechien
und der Slowakei zu den Gesellschaftern.
Als flexibles, kundenorientiertes und wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen hat sich Elbe
Rijn Lloyd auf Massengut und Spezialtransporte im Ost-West-Verkehr konzentriert. Arnold
A. van Thull lebt für die Schifffahrt und hat einen reichen Erfahrungsschatz insbesondere im
Binnenschiffstransport von und nach den See- und Binnenhäfen in Benelux auf allen
europäischen Wasserstraßen und im Ost-Westverkehr zwischen dem Rheinstromgebiet und
dem ostdeutschen und osteuropäischen Wasserstraßennetz.
Wir wünschen ihm und seinem Team hierbei sehr gute Geschäftsergebnisse für die nächsten
Jahre.
Quelle: www.elberijnlloyd.nl; Foto: Elbe Rijn Lloyd
ERSTU-Geschäftsstelle ist innerhalb des Westhafens der BEHALA umgezogen
Wegen Rekonstruktionsarbeiten musste
die Geschäftsstelle der ERSTU am
05.07.2016 innerhalb des Westhafens
der BEHALA in ein anderes Gebäude
ziehen.
Sie finden uns jetzt in dem neuen
Gebäude (Bild links) an der Einfahrt
zum Westhafen in der 1. Etage im Raum
105.
Neuer Sitz der ERSTU-Geschäftsstelle Foto: ERSTU
Die Anschrift ist unverändert:
European River-Sea-Transport Union
e.V.
Westhafenstraße 1
D-12623 Berlin
Telefon: +49 30 39 802 662
Fax:
+49 30 39 802 663
e-mail: [email protected]
www.erstu.com
Eingang zur neuen Geschäftstelle
Foto: ERSTU
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Verkehrspolitik/ Marktbeobachtungen
Kabinett beschließt Bundesverkehrswegeplan 2030
Das Bundeskabinett hat am 03.08.2016 den von Bundesminister Alexander Dobrindt
vorgestellten Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 sowie die Ausbaugesetze für die
Bundesschienen-, Bundesfernstraßen- und Bundeswasserstraßenwege beschlossen. Der neue
Bundesverkehrswegeplan umfasst rund 1000 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 269,6
Mrd. Euro. Diese teilen sich auf in 112,3 Mrd. Euro für Schienenwege, 132,8 Mrd. Euro für
Bundesfernstraßen und 24,5 Mrd. Euro für Bundeswasserstraßen.
Dobrindt: „Der neue Bundesverkehrswegeplan
ist das stärkste Programm für die Infrastruktur,
das es je gab. Er umfasst ein Volumen in Höhe
von 269,6 Mrd. Euro. Damit modernisieren wir
unsere Infrastruktur und beschleunigen die
Mobilität in Deutschland. Mit den Rekordmitteln aus meinem Investitionshochlauf hat der
BVWP 2030 eine klare Finanzierungsperspektive.“
Minister Dobrindt auf der Pressekonferenz Foto: BMVI
Quelle: Pressemitteilung des BMVI Nr. 129/2016 vom 03.08.2016
Stimmen zum beschlossenen Bundesverkehrswegeplan 2030
Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch sagte zu dem gestrigen Kabinettsbeschluss zum
Bundesverkehrswegeplan: „Der Beschluss ist für Hamburg und den gesamten Norden
außerordentlich erfreulich: Wir bekommen so Planungssicherheit für unerlässliche
Erweiterungen unserer Verkehrsinfrastruktur. Insbesondere die Bewertung der Dringlichkeit
für die Hafenquerspange freut mich: Der Hamburger Hafen wird mit der A26 Ost besser
erreichbar sein, innerstädtische Quartiere – vor allem im Hamburger Süden – werden von
Verkehr, Lärm- und Schadstoffemissionen entlastet. Auch die Erweiterungen auf der A1 und
der A7 südlich des Elbtunnels sind immens wichtig angesichts der steigenden Belastungen.
Für unseren Schienenverkehr ist der Bundesverkehrswegeplan ebenfalls ein Meilenstein, da
wir schnellere Verbindungen für den Personen- und Güterverkehr in den Süden bekommen.“
Auch der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) begrüßt den Kabinettsbeschluss
zum BVWP und Ausbaugesetz. Boris Kluge, Geschäftsführer des Bundesverbandes
Öffentlicher Binnenhäfen, sagte: „Mit dem Wasserstraßenausbaugesetz ist jetzt auch die
Wasserstraße den anderen Verkehrsträgern gleichgestellt. Damit werden die Pläne des
Bundesverkehrswegeplans verbindlich und zum Prüfstein für einen Erfolg der
Verkehrspolitik.“ Weiter heißt es in der Stellungnahme: Schon die Bewertung des
Bundesverkehrswegeplans fiel und fällt für die Binnenhäfen positiv aus. Wichtige Projekte
der Wasserstraße sind trotz teils schlechtem Nutzen-Kosten-Faktor in der Planung des BVWP
und sollen somit bis 2030 realisiert werden. „Worum es nun geht, ist die Finanzierung des
BVWP dauerhaft zu sichern. Wir erwarten von der Politik eine langfristige Zusicherung, dass
die Projekte finanziell so abgesichert sind, um die Ziele des BVWP bis 2030 auch zu
erreichen“, so Kluge. Nichts brauchen Industrie, Logistik und Häfen mehr als
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Planungssicherheit für ihre Investitionen und ihre Standorte. Erst mit Verabschiedung der
Ausbaugesetze und ihrer Bedarfspläne liegt ein verbindlicher Beschluss vor, welche
Verkehrsinfrastrukturprojekte mit welcher Dringlichkeit geplant und aus dem Bundeshaushalt
finanziert werden sollen. „Mit den jetzt, auch für die Wasserstraßen, beschlossenen
Ausbaugesetzen ist nun ein erster Schritt getan, der verstetigt werden sollte. Wir sind
gespannt, wie die Parteien zur Bundestagswahl ihre Prioritäten setzen und die
Herausforderungen der Umsetzung des BVWP angehen wollen.“
„Nach der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans im Bundeskabinett kommt es jetzt
zum Schwur. Die Bundesregierung und der Bundestag müssen in der Umsetzung unter
Beweis stellen, dass sie die im BVWP vorgegebenen Prioritäten auch einhalten und die
notwendigen Haushaltsmittel von mindestens 15 Mrd. Euro jährlich planbar über den
Geltungszeitraum des BVWP hinweg zur Verfügung stellen“, erklärte Dr. Florian Eck,
stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums. „Die Branche erwartet,
dass der BVWP jetzt auch über die Ausbaugesetze und Investitionspläne zeitnah umgesetzt
wird. Denn nur wenn die Bundesmittel an den Engpassstellen zügig investiert werden, kann
der Investitionsstau der vergangenen Jahre aufgelöst werden“, so Eck weiter. Vor allem gelte
es, zusätzliche Begehrlichkeiten aus den Wahlkreisen abzuwehren. „Finanzmittel, die nicht
verbaut werden können, müssen gemäß der Überjährigkeit im nächsten Jahr zusätzlich zur
Verfügung gestellt werden. Auf keinen Fall dürfen quasi durch die Hintertüre diese Gelder in
nachrangige Projekte abgezweigt werden“, mahnt Eck. Bund und Länder müssten sich jetzt
unbedingt auf das Wesentliche konzentrieren, dies seien der so genannte Vordringliche Bedarf
(VB) und hier vor allem die prioritären Projekte zur Engpassbeseitigung (VB-E).
Quelle: „Portnews“ Nr. 14/2016 vom 15.08.2016
Zum Netzzustandsbericht der Verkehrsinfrastruktur
Über den Netzzustandsbericht können Sie sich im BDB-Report Nr. 03/2016 direkt informieren. (www.binnenschiff.de in der Rubrik „Service/Report“ oder direkter download
http://binnenschiff.de/ content/service/report-ansicht/)
Marktbeobachtungen
Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr
Anhaltendes Wachstum beim Güter- und Personenverkehr
Das Bundesamt für Güterverkehr hat die im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und
digitale Infrastruktur erstellte „Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und
Personenverkehr – Kurzfristprognose Sommer 2016“ veröffentlicht. Hierin wird die
Verkehrsentwicklung in den Jahren 2016 bis 2018 aufgezeigt und ein Überblick über das
Verkehrsgeschehen im Jahr 2015 gegeben.
Beim Güterverkehr wird für das Jahr 2016 aufgrund der sich aktuell abzeichnenden
Rahmenbedingungen ein erneutes Wachstum von Transportaufkommen (+0,8 %) und leistung (+2,0 %) prognostiziert. Mittelfristig ist mit einem anhaltenden, wenngleich
abgeschwächten Wachstum beider Größen zu rechnen. Die Wachstumsraten der
Transportleistung zeigen sich dabei dynamischer als die des Transportaufkommens. Die
beschriebene Entwicklung wird maßgeblich vom Straßengüterverkehr und der
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Binnenschifffahrt geprägt. Für die Binnenschifffahrt ist ein Transportaufkommen von 221,4
Mio. t im Jahr 2015, 2016: 223,5 Mio. t (+ 1,0 %), 2017: 224,2 Mio. t (+0,3 %) und für 2018:
224,2 Mio. t (0,0 %) prognostiziert. Für die Luftfracht und den Seeverkehr wird mittelfristig
ein Anstieg der jährlichen Wachstumsraten erwartet. Aufgrund einer positiven Entwicklung
der kombinierten Verkehre zeigt sich der Eisenbahngüterverkehr weitgehend stabil.
Die Binnenschifffahrt zeigte zu Anfang des Jahres 2015 eine positive Marktentwicklung.
Diese Entwicklung wurde auch durch die Bahnstreiks im ersten Halbjahr 2015 gefördert:
Transporte wanderten von der Bahn auf das Binnenschiff ab. Beeinträchtigt wurde dann die
gute Marktentwicklung durch die Niedrigwasserperiode in der zweiten Hälfte des Jahres
beeinflusst.
Die Schiffe konnten nur noch mit verminderter Auslastung die Haupt-Schifffahrtswege
befahren. Entsprechend sank das Transportaufkommen deutlich um 3,1 % und die Verkehrsleistung ging sogar um 6,4 % zurück. Für 2016 wird wieder ein Zuwachs bei Aufkommen und
Leistung erwartet, der allerdings die Nachfrageverluste, die sich 2015 ergeben haben, nicht
wieder aufholen kann. Hier spielt somit der Basiseffekt für das Wachstum in der Binnenschifffahrt im Jahr 2016 eine Rolle. Für 2017 bis 2018 wird eher mit einer Stagnation der
Binnenschiffsnachfrage gerechne. Auch in der Binnenschifffahrt – und hier insbesondere in
der Rheinschifffahrt - wird der hier nicht ausgewiesene kombinierte Verkehr im
Hinterlandverkehr der niederländischen und belgischen Häfen als Marktsegment eine
zunehmend wichtige Rolle spielen.
Während Massenguttransporte in der Binnenschifffahrt eine etwas rückläufige Nachfrage über
den Betrachtungszeitraum zeigen, werden deutliche Zuwächse im Bereich der hochwertigen
Güter erwartet. Hier machen sich die Zunahmen in der Containerschifffahrt im
Hinterlandverkehr der Westhäfen, also insbesondere im Rheinkorridor, positiv bemerkbar.
Die Veränderungen im Außenhandel sind aktuell bei der Seeschifffahrt zu bemerken, die von
2014 auf 2015 einen Rückgang von 2,7 % im Aufkommen verzeichnet. Diese Entwicklung ist
auf Transportrückgänge – insbesondere im ersten Halbjahr 2015 – auf den wichtigen
Handelsrouten mit Russland und Asien zurückzuführen. In Anlehnung an die Prognosen zur
Außenhandelsentwicklung wird im Prognosezeitraum mit einer geringeren Dynamik des
Welthandels gerechnet, was gegenüber der Winterprognose zu geringeren Wachstumsraten in
der Seeschifffahrt im Prognosezeitraum führen wird. Gegenüber 2015 wird zur Zeit aber eine
Trendumkehr erkannt, hervorgerufen durch einen stabilen Außenhandel mit den europäischen
Staaten, mit Indien, den USA und einzelnen südamerikanischen Staaten. Insgesamt wird somit
mit einem Zuwachs der Transportaufkommen im Seeverkehr gerechnet.
Ursache für die rückläufigen Transportmengen im Seeverkehr im Jahr 2015 in Höhe von 2,7
% sind im Wesentlichen die Einbrüche im Warenaustausch mit Russland, Asien und den USA.
Diese Einbrüche konnten durch neu generierte Transporte aus dem sonstigen europäischen
Raum nicht aufgefangen werden.
Die Unterteilung des Gesamtwertes von 292,1 Mio. t auf Güterabteilungen zeigt, dass bis auf
die landwirtschaftlichen Produkte quasi alle Bereiche vom Umschlagsrückgang betroffen
waren. Der für 2015 geschätzte Zuwachs bei Erzeugnissen der Land- und Forstwirtschaft ist
auf Steigerungen der Transportmengen aus Brasilien sowie aus den Ländern in Nordeuropa
zurückzuführen.
Obwohl Informationen über den Verfall der Margen im Überseeverkehr und ein schwieriges
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Umfeld für Seeverkehre vorliegen, wird aufgrund der Außenhandelsprognosen für 2016 und
im Prognosezeitraum bis 2018 für alle Güterabteilungen mit einem Zuwachs gerechnet.
Dahinter stehen die positiven Einschätzungen für den Außenhandel und die insgesamt positiven Annahmen über das Weltwirtschaftswachstum. Zudem wird angenommen, dass sich die
Situation in Russland und in den Ländern in Südamerika und Asien schon ab 2016 im
Prognosezeitraum stabilisieren wird. Bis 2018 wird somit erwartet, dass das Niveau des Umschlagsvolumens aus dem Jahre 2014 wieder mehr als erreicht wird.
Der vollständige Prognosebericht steht zum kostenlosen Download auf der Homepage des
Bundesamtes www.bag.bund.de in der Rubrik Verkehrsaufgaben-Verkehrsprognose zur
Verfügung.
Quelle: Presseinformation des Bundesamtes für Güterverkehr Nr. 10/16 vom 18.08.2016; TCI
Transport Consulting International: „Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und
Personenverkehr.“ Waldkirch/Köln Juli 2016
Binnenschifffahrt/ Wasserstraßen
Niedersächsischer Landtag fordert Ausbau der Mittelweser
Die Mittelweser von Bremen bis Minden ist nach der Auffassung aller Fraktionen im Niedersächsischen Landtag eine bedeutende Binnenwasserstraße, deren Ausbau dringend notwendig
ist.
In einem gemeinsamen Antrag, den der Landtag auf seiner Sitzung am Donnerstag, 18. August 2016 einstimmig beschlossen hat, fordern SPD, CDU, Grüne und FDP die niedersächsische Landesregierung auf, sich beim Bundesverkehrsministerium und dem Land Bremen für
einen zeitnahen und vollständigen Ausbau der Mittelweser gemäß den ursprünglichen Planungen einzusetzen. Darüber hinaus sprechen sich alle Fraktionen im Landtag dafür aus, dass
Engpässe hinsichtlich der Befahrbarkeit der Mittelweser mit Großmotogüterschiffen (Länge
110 m) schnellstens beseitigt werden.
Der Vorsitzende des Wirtschaftsverband Weser e.V., der ehemalige Bremer Bürgermeister
Klaus Wedemeier, hat den Fraktionen im Niedersächsischen Landtag für die klare Position zur
Mittelweser gedankt. Wedemeier: „Wir fordern die Fraktionen in der Bremischen Bürgerschaft auf, sich ebenfalls für eine schnelle Anpassung der Mittelweser gemäß dem Votum des
niedersächsischen Landtages einzusetzen.“
Der Vorsitzende des Wirtschaftsverband Weser e.V. weist darauf hin, dass die Landesregierungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen den Bundesverkehrsminister aufgefordert
haben, die Ausbaumaßnahmen an der Mittelweser schnellstmöglich zu vollenden. Wedemeier
erklärt hierzu: „Eine leistungsfähige Hinterlandanbindung der bremischen und niedersächsischen Seehäfen ist von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der Hafenstandorte
an der Unterweser.“
Die bisherigen Investitionen von über 250 Mio. Euro in die Anpassung der Mittelweser, davon aus Bremer Steuermittel ca.22,5 Millionen, bleiben ohne einen verkehrlichen Nutzen,
wenn es bei der vom Bundesverkehrsministerium und dem Land Bremen beabsichtigten Einführung von Einbahnstrecken auf einer Länge von ca. 40 % der Mittelweser bleibt.
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Die maßgeblichen Binnenschifffahrts- und Logistikunternehmen sehen aus wirtschaftlichen
Gründen keine Möglichkeiten für den Einsatz von 110 m langen Binnenschiffen, sogenannten
„Großmotorgüterschiffen“, wenn fast die Hälfte der Schifffahrtsstraße zur Einbahnstrecke
wird, weil nicht alle planfestgestellten Baumaßnahmen umgesetzt werden.
Wedemeier: „Das Ausbauziel für die Mittelweser wäre damit gescheitert und das Ergebnis
eine nicht zu verantwortende „Investitionsruine Mittelweser“. Entwicklungschancen für die
Seehäfen an der Weser dürfen nicht verspielt werden - zu Lasten der maritimen Unternehmen
und der dortigen Arbeitsplätze.“
Quelle: Presse-Info Wirtschaftsverband Weser e.V. vom 23.08.2016
Hafenkonferenz in Haldensleben
"Haldensleben und mee(h)r" lautet das Thema der diesjährigen Hafenkonferenz. Für einen
Tag treffen sich Logistiker, Spediteure und
Dienstleister, um über aktuelle Tendenzen in
der Logistik, Transportketten und mögliche
Probleme sowie Potenziale der SeehafenHinterlandverkehre zu diskutieren.
Hafen Hamburg Marketing e.V. und UHH
Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben mbH organisieren die Hafenkonferenz
2016, die mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer Magdeburg sowie der Stadt
Haldenleben stattfindet.
Veranstaltungsort ist Schloss Hundisburg in 39343 Haldensleben. Ab 11:00 Uhr sollten sich
am 13.09.2016 die Teilnehmer bereits einfinden. Eigentlicher Beginn und Ablauf der Hafenkonferenz ist folgender:
13:00 Beginn der Veranstaltung
Moderation: Stefan Kunze – Hafen Hamburg Marketing e. V.
I.
II.
Begrüßung der Gäste durch Thomas Webel – Minister für Landesentwicklung und
Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, Andreas Rieckhof – Staatsrat Freie und Hansestadt Hamburg, Regina Blenkle – Bürgermeisterin der Stadt Haldensleben
Impulsvortrag:
Hafen Hamburg, das Tor zur Welt für Sachsen-Anhalt - Trends im See- und
Hinterlandverkehr
Ingo Egloff – Vorstand des Hafen Hamburg Marketing e.V
III.
Vortrag:
Bedeutung der Wasserstraße für die Wirtschaftskraft und regionale Entwicklung
Prof. Dr. Jan Ninnemann – Hanseatic Transport Consultancy
IV.
Vortrag:
Versteckte Risiken in der Transportkette /// Lieferfristen, Gefahrgut, AW-Recht
Silke Fischer – Head of Global Product Management Sea Freight bei LESCHACO Lexzau, Scharbau
GmbH & Co. KG
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V.
Vortrag:
Lösungsbeispiele für Transportketten Kali & Salz in Sachsen-Anhalt
Holger Seifart – Geschäftsführer K+S Transport GmbH
Schwerlast via Aken
Peter Ziegler – Geschäftsführer Hafen Aken GmbH
Vortrag:
Der Hafen als Koordinator - Binnenschiff, der unbekannte Verkehrsträger
Hergen Hanke – Geschäftsführer der UHH – Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben mbH
VI.
Vortrag
Möglichkeiten zur Erschließung von Verlagerungspotentialen
Markus Nölke – Geschäftsführer des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center
Nähere Informationen können unter www.hafenkonferenz2016.de eingeholt werden.
Quelle: www.hafenkonferenz2016.de
Binnenschifffahrtsprojekt EMMA als „Flagship“ in der EU-Ostseestrategie verankert
Das Binnenschifffahrtsprojekt EMMA, ein länderübergreifendes Projekt auf gemeinsamer
Initiative von Hafen Hamburg Marketing und 20 Projektpartnern, leistet einen Beitrag zur
Förderung, Weiterentwicklung und Aufwertung der Binnenschifffahrt in der Ostseeregion. In
vielen Ostseeanrainerstaaten sind die Schienen- und Straßennetze dem steigenden
Transportaufkommen nicht mehr gewachsen, während Flüsse, Kanäle und die Ostsee noch
große Kapazitätsreserven aufweisen.
Die EMMA-Projektpartner setzen sich mit der Frage auseinander, wie der Anteil der
Binnenschifffahrt an der Gesamttransportleistung in der Ostseeregion nachhaltig gesteigert
werden kann. Dabei liegt der Fokus auf Maßnahmen in Gebieten, wo Binnenschifffahrt in der
Transportkette eine realistische Alternative bei moderaten Anpassungen der Infrastruktur
darstellt.
Das Akronym EMMA steht für den englischen Titel: „Enhancing freight Mobility and logistics in the Baltic Sea Region by strengthening inland waterway and river sea transport and
proMoting new internAtional shipping services”.
Das Projekt adressiert das Unterziel der Strategie der Europäischen Union für den Ostseeraum
(European Union Strategy for the Baltic Sea Region, kurz: EUSBSR), „gute Transportbedingungen“ zu fördern. Dadurch, dass der Industrie mit der verbesserten Binnenschifffahrt eine
zusätzliche und günstige Transportoption geboten werden kann, wird die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region und der dort angesiedelten Unternehmen aufgewertet. Damit geht
auch eine Belebung des intraregionalen Handels der Ostseeregion einher. Letzteres Ziel wirkt
sich auch positiv auf die generelle Kooperation der sehr unterschiedlichen Staaten entlang der
Ostsee aus, wodurch sich EMMA passgenau in die EUSBSR-Ziele einfügt.
EMMA als wichtiger Baustein der EU-Ostseestrategie (EUSBSR)
Die EUSBSR ist die erste makroregionale Strategie in Europa. Sie zielt auf eine verstärkte
Kooperation innerhalb der Staaten dieses großen Gebiets, um anstehende Herausforderungen
durch Zusammenarbeit meistern zu können. Außerdem soll eine ausbalanciertere Entwicklung
der Region gefördert werden.
Die Strategie schafft einen ganzheitlichen Rahmen für die Verbesserung des ökologischen
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Zustands der Ostsee, für den Abbau von Infrastrukturengpässen und den Ausbau der Energienetze. Zudem sollen die Schaffung wettbewerbsfähiger und grenzüberschreitender Märkte
und die Vernetzung von Institutionen für Forschung und Innovation erleichtert werden. Die
Strategie fördert dabei sogenannte „Flagships“. Das sind Beispiele zur Zielerreichung der
unter den verschiedenen politischen Themengebieten und gemeinsamen Aktivitäten
geleisteten Arbeit. Während des letzten Meetings der Nationalen Koordinatoren der EUSBSR
wurde das EMMA-Projekt zum neuesten „Flagship“ im Bereich Transportpolitik ernannt.
Eine starke Stimme für die Binnenschifffahrt
„Die Wahl von EMMA als Flagship verdeutlicht, welche Relevanz die EU-Kommission der
Weiterentwicklung der Binnenschifffahrt in der Ostseeregion beimisst. Jetzt ist es an der Zeit,
erste Ergebnisse zu liefern und an Debatten über zukünftige europäische Transportpolitik mitzuwirken“, sagt Stefan Breitenbach von Hafen Hamburg Marketing(HHM) als Lead Partner
des EMMA-Projekts. „Mit EMMA werden wir Pilotversuche entwickeln und eine starke
Stimme für die Aufgaben und Bedürfnisse des Sektors Binnenschifffahrt in seiner weiteren
Entwicklung sein.“
Weitere Informationen zur EUSBSR, den Flagship-Projekten und EMMA sind unter
www.balticsea-region-strategy.eu/action-plan und www.project-emma.eu zu finden.
Quelle: „Portnews“ Nr. 14/2016 vom 15.08.2016
Seetransport und Fluss-See-Schifffahrt
Hafen Bronka vollzieht erfolgreichen Start-Umschlag von Containern, von RoRoLadung und von konventionellen Stückgütern
Der Hafen Bronka, St. Petersburgs neuer Tiefwasserhafen, wurde nach der offiziellen Eröffnung Mitte Dezember 2015 bereits im Januar 2016 mit regulären Diensten in Betrieb
genommen. Nach etwas mehr als einem halben Jahr ist die betriebliche Startphase nun
erfolgreich beendet worden und der Hafen bietet seinen Kunden bereits ein breites Spektrum
an maritimen Logistikdienstleistungen: Dazu zählen der Umschlag von Containern, von
RoRo-Ladung und von konventionellen Stückgütern.
Regelmäßige Container-Liniendienste verbinden Bronka mit allen Haupthäfen der Nordrange
(Hamburg, Rotterdam und Antwerpen). Außerdem bietet die Reederei CMA CGM mit dem
Dienst Baltic Levant Express direkte Verbindungen zwischen Bronka und mehreren Mittelmeerhäfen an. Das Unternehmen FENIX LLC, Inhaber und Betreiber des Hafens Bronka, hat
bereits über 500 Verträge mit Kunden aus dem Hinterland geschlossen, darunter
beispielsweise Im- und Exporteure oder Speditionen. Bis zu drei Ganzcontainerzüge (Im- und
Export) erreichen oder verlassen täglich den Hafen. Vor dem Hintergrund der kurzen
Betriebszeit und dem derzeit schwierigen Marktumfeld ist dies ein Zeichen für die gute
Akzeptanz des Hafens.
Im RoRo-Bereich wurde Anfang August auch der Umschlag von Neuwagen erfolgreich am
Terminal mit regelmäßigen Anläufen etabliert. Die Reederei Finnlines läuft das Terminal
einmal pro Woche an und sorgt für Lkw-, und Neuwagen-, aber auch Passagierverkehre. Der
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Umschlag von konventionellem Stückgut lag von Beginn an über den Erwartungen. Kunden
in diesem Segment profitieren von dem mobilen Hafenkran LHM 800 der Firma Liebherr, der
eine Hubkapazität von 308 Tonnen aufweist. Im Hafen Bronka werden mit diesem Kran
regelmäßig Kolli von über 150 Tonnen Gewicht bewegt.
Während der Startphase wurde der Terminalbetrieb um moderne Serviceangebote erweitert
und zahlreiche technische Lösungen wurden in Betrieb genommen: Eine eigens konzipierte
Servicezone vor dem Gate, Containerbrücken mit Twinlift-Betrieb für einen effizienten
Containerumschlag, digitale Signaturen, elektronischer Datenaustausch und Containerverwiegung gemäß der SOLAS-Richtlinie sind nur einige Beispiele, die den Hafen Bronka
zum modernsten Seehafenterminal der Russischen Föderation machen.
„Während der Entwicklung des Hafens von einer Baustelle zu einem voll funktionsfähigen
Terminal war unsere oberste Priorität, eine stabile Organisation aufzubauen und eine breite
Angebotspalette zu etablieren. In dieser Startphase war das sehr viel wichtiger als schnelles
Mengenwachstum im Umschlag", fasst Alexey Shukletsov, Geschäftsführer des Hafens
Bronka, mit Blick auf die erfreuliche Entwicklung der ersten Monate zusammen. „Wir freuen
uns, dass unsere Kunden von unserer guten Lage, der modernen Infrastruktur und der hohen
Produktivität von Beginn an profitieren", fügt Stefan Wilkens, Geschäftsführer des
Containerterminals Bronka hinzu.
Quelle: „SPC-Newsletter“ vom 22.08.2016
EU fördert Ausbau der Hafeneisenbahn in Bremerhaven mit 3,3 Millionen Euro
Wie die EU-Kommission mitteilt, wurde nun auch der Ausbau des Hafenbahnhofs Imsumer
Deich in Bremerhaven für eine Förderung aus dem Programm „Connecting Europe Facility
(CEF)“ ausgewählt. Es geht aktuell um ein Fördervolumen von etwa 3,3 Millionen Euro.
Bereits der 2015 abgeschlossene Ausbau von Gleisanlagen im Bereich Kaiserhafen und der
erste Abschnitt der im gleichen Jahr begonnenen Erweiterung der Vorstellgruppe Imsumer
Deich wurden von der Europäischen Union bezuschusst.
Hafensenator Martin Günther begrüßte die gute Nachricht aus Brüssel: „Die EU-Kommission
unterstützt mit dieser Förderung den bedarfsgerechten Ausbau der Schienenanbindung unserer
Häfen. Wir investieren zurzeit insgesamt rund 37,6 Millionen Euro in die leistungsfähige
Entwicklung der Gleiskapazitäten im Überseehafen Bremerhaven und sichern damit die
Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sowie unsere Position als traditionell starker
Eisenbahnhafen.“
Mit der Erweiterung des Hafenbahnhofs Imsumer Deich werden insgesamt acht neue voll
elektrifizierte Gleise mit einer Nutzlänge von jeweils 750 Metern gebaut. Durch die zentrale
Lage innerhalb der Bremerhavener Überseehäfen gewährleisten sie eine besonders
terminalnahe Abfertigung der ein- und ausfahrenden Container- und Autozüge.
Das 2015 begonnene Ausbauprojekt soll im Winter 2017/18 abgeschlossen werden.
Wesentliche Voraussetzung für die Realisierung war die Verlagerung einer im
Planungsbereich ansässigen Einheit der US Army. Dieser Schritt wurde im Frühjahr
abgeschlossen. Das ehemalige Gebäude des US-Senders AFN, das den neuen Gleisen im Weg
stand, ist inzwischen abgebrochen worden.
Der Ausbau der Gleisanlagen am Imsumer Deich leistet einen wesentlichen Beitrag,
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Bremerhavens Spitzenposition als Eisenbahnhafen mit einem Schienenanteil von über 46
Prozent im Containerverkehr und von fast 80 Prozent im Automobilverkehr weiter
auszubauen. Auf den Anlagen der Hafeneisenbahn in Bremerhaven verkehrten im ersten
Halbjahr 2016 durchschnittlich rund 550 ein- und ausfahrende Güterzüge pro Woche. In
Spitzenwochen transportierten im vergangenen Jahr bis zu 650 Züge pro Woche Waren
zwischen Bremerhaven und seinen wichtigsten Hinterland-Regionen in Süddeutschland sowie
in Süd- und Südosteuropa. Den Schwerpunkt bildeten mit 53 Prozent der Containerverkehr
und mit 44 Prozent der Transport von Automobilen.
Die EU finanziert im Rahmen von CEF insgesamt 195 ausgewählte Verkehrsprojekte und
bringt dafür ein Fördervolumen von 6,7 Milliarden Euro auf. In Deutschland werden aktuell
20 Maßnahmen mit einer Gesamtsumme von 189,2 Millionen Euro bezuschusst. Die
bremischen Häfen sind Teil von drei Korridoren der Transeuropäischen Verkehrsnetze, deren
Entwicklung die EU mit Blick auf die Schaffung eines Systems leistungsfähiger
Hauptverkehrsachsen besonders forciert: North Sea-Baltic Corridor, Orient/East-Med
Corridor und Scandinavian-Mediterranean Corridor.
Hafenbahnprojekt Imsumer Deich auf einen Blick:
 Zusätzliche Gleislänge: etwa 7.500 Meter
 Zahl der Weichen: 19
 Signaltechnik: ein Hauptsignal, 24 Lichtsperrsignale
 Oberleitung: etwa 10.000 Meter Kettenwerk, etwa 95 Masten
 Gesamtkosten: rund 30 Millionen Euro (inklusive Umzug US Army)
Quelle: „SPC-Newsletter“ vom 22.08.2016
13. Baltisches Verkehrsforum: Maritime Logistik von Massengütern
Die DVWG Mecklenburg-Vorpommern e.V. setzt mit dem 13. Baltischen Verkehrsforum
eine Veranstaltungsreihe fort, die seit 2003 erfolgreich etabliert ist. Am 13. September 2016
steht die Maritime Logistik von Massengütern in Rostock-Warnemünde im Mittelpunkt der
Aufmerksamkeit.
Das vollständige Programm mit Informationen zur Anmeldung finden Sie unter
www.dvwg.de/veranstaltungen
Quelle: „Portnews“ Nr. 14/2016 vom 15.08.2016
International und Europa
„Port Package III“: EU-Kommission bezieht Stellung zu Bundesratsbeschluss
Die EU-Kommission hat zu dem sich im Wesentlichen mit den Positionen des ZDS
deckenden Beschluss des Bundesrates zu den Verhandlungen um das „Port Package III“ eine
Stellungnahme abgegeben. Beim „Port Package III“ handelt es sich um einen Vorschlag des
Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Rahmens für den Zugang zum
Markt für Hafendienste sowie für die finanzielle Transparenz der Häfen.
In ihrer Stellungnahme erklärt die Kommission, dass im Rahmen der „Trilog-Verhandlungen“
das Parlament und der Rat eine Einigung erzielt hätten, die von der Kommission unterstützt
werde und den Anmerkungen des Bundesrates weitgehend Rechnung trage. Die Verordnung
gebe keine einheitliche Standardlösung vor, sondern schaffe ein Umfeld der Rechtssicherheit,
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in dem alle Häfen in der EU unter gleichen Wettbewerbsbedingungen agieren könnten. Die
Kommission erwarte nunmehr einen Abschluss dieses Gesetzgebungsverfahrens in den
nächsten Monaten.
Im Anhang zur Stellungnahme führt die Kommission folgende Erläuterungen zu den vom
Bundesrat aufgeworfenen Fragen an:
Im vorliegenden Fall sei eine Verordnung das geeignete Rechtsinstrument, um eine
einheitliche Umsetzung und Durchsetzung sowie faire und gleiche Rahmenbedingungen zu
gewährleisten. Zudem lasse sie den Mitgliedstaaten die notwendige Flexibilität zur
Umsetzung in nationales Recht.
Zum Begriff der staatlichen Beihilfe verweist die Kommission auf ihre Bekanntmachung
<http://europa.eu/rapid/press-release_IP-16-1782_de.htm> aus dem Frühjahr 2016. Zu
Hafeninfrastruktur werde dort erklärt, dass Investitionen in Infrastrukturen, die für Tätigkeiten
des Staates in Ausübung hoheitlicher Befugnisse erforderlich seien, nicht der
Beihilfekontrolle unterlägen. Ausgenommen seien ebenso Infrastrukturprojekte, die nicht
kommerziell genutzt werden dürften. Daneben wird auf die laufende Überarbeitung der
Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO) durch die Kommission und die
anstehende zweite Phase des öffentlichen Konsultationsverfahrens nach der Sommerpause
verwiesen.
In Bezug auf die Frage der Herausnahme von Diensten sehe die Verordnung Transparenz bei
der öffentlichen Finanzierung von Baggertätigkeiten vor. Die Lotsendienste unterlägen
hingegen in vollem Umfang den Bestimmungen über Transparenz und Hafendienstentgelte.
Für eine Herausnahme des Sammelns von Schiffsabfällen und Ladungsrückständen sehe die
Kommission keinen Grund, da die Dienstleistung durch den zu schaffenden Rechtsrahmen
verbessert werde.
Der Anwendungsbereich der Verordnung umfasse die Häfen des transeuropäischen
Verkehrsnetzes als wichtige Einfuhr- und Knotenpunkte für den Warenverkehr in Europa.
Ladungs- und Umschlagsdienste seien ausdrücklich von den Vorschriften über den
Marktzugang ausgenommen.
Schließlich müssten die Auswirkungen der Verordnung auf die Wettbewerbsfähigkeit der
Häfen auf europäischer Ebene ganzheitlich betrachtet werden. Transparenz bei der Festlegung
öffentlicher Mittel gewährleiste gleiche Rahmenbedingungen und einen fairen Wettbewerb.
Die Festlegung klarer Regeln für die Erbringung von Hafendiensten schaffe einen stabiler
Rechtsrahmen. Eine größere Autonomie der Seehäfen und eine systematische Konsultation
der Interessenträger führe zu einer stärker unternehmerisch geprägten Hafenkultur in den
Mitgliedstaaten.
Nach Auffassung des ZDS hat die Stellungnahme der EU-Kommission in keiner Weise zu
einer Klärung der Begrifflichkeit „Beihilfe“ beigetragen. Die Hafen-Verordnung und die
offenen Fragen zur Anwendung des Beihilferechts auf Häfen stehen in einem unmittelbaren
Zusammenhang. Daher gilt weiterhin, zunächst die zweite Konsultationsphase und den
überarbeiteten Entwurf der AGVO abzuwarten, um vollständige Klarheit über die Absichten
der Kommission zu erhalten.
Quelle: „ZDS-Monitor“ Nr. 26/2016 vom 23.08.2016
Redaktionsschluss: 26.08.2016
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