ERSTU – Newsletter 9

ERSTU – Newsletter
September
9
2016
European River-Sea-Transport Union e.V.
Präsident: Thomas Maaßen
Generalsekretär: Günter Hartkopf
Westhafenstr. 1 – 13353 Berlin
Tel.: +49(0)30 39802662 > Fax:+49(0)30 39802663 > Internet: www.erstu.com
E-Mail: [email protected]
Pressesprecher: Dr. Wolfgang Hebenstreit
MS „Inland Navigator“ mit einem Schwerlasttransport auf dem Yorkshire Ouse River in UK
Foto: Dr. David Hilling
Editorial
Verbandsnachrichten
Marktbeobachtungen
Binnenschifffahrt/ Wasserstraßen
Seetransport/
Fluss-SeeSchifffahrt
Seite 2
Seite 3
Seite 6
Seite 8
Seite 12
International
und Europa
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Seite 16
Editorial
Am 05.09.2016 führte die ERSTU die 39. Präsidiumstagung in
Straßburg durch. Die beiden Präsidiumstagungen und die
Mitgliederversammlung, die die ERSTU in jedem Jahr durchführt, sind
stets ein Höhepunkt im Vereinsleben.
Die 39. Präsidiumstagung war ein besonderer Höhepunkt, denn wir
konnten Sie dank der Unterstützung der ZKR im „Palais du Rhin“
durchführen. In seinem Eröffnungsreferat legte uns der ZKRGeneralsekretär, Herr Hans van der Werf, die Geschichte der ZKR und
damit verbunden die Bedeutung der Binnenschifffahrt für ganze Wirtschaftsregionen in
Europa sehr anschaulich dar. Die Politiker, die heute noch nicht die Bedeutung der
Binnenschifffahrt für die Entwicklung ihrer Länder erkannt haben, sollten sich mit dieser
Geschichte näher befassen und Schlussfolgerungen für ihre Arbeit und die Förderung der
Binnenschifffahrt und der Infrastruktur des Wasserstraßennetzes in Europa ziehen.
Die Vielfalt der Arbeit der ZKR zur Förderung der Binnenschifffahrt auf dem Rhein und in
Europa ist beeindruckend und sollte allen Schifffahrtsorganisationen und –vereinen Ansporn
sein, mit ihren Aktionen nicht nachzulassen, denn die Früchte dieser Arbeit reifen oft sehr
lange und können oft erst von nachfolgenden Generationen geerntet werden.
Als ERSTU haben wir uns in unserer fast 20jährigen Geschichte diesen Optimismus ebenfalls
bewahrt. In der Diskussion auf der 39. Präsidiumstagung zur Konzeption „20 Jahre ERSTU“
waren sich alle Präsidiumsmitglieder einig, dass wir ausgehend von der Bewertung der
erreichten Ergebnisse nach vorn schauen. So werden wir zum Beispiel unsere Strategie den
veränderten Rahmenbedingungen für die Binnen-, Fluss-See-Schifffahrt und Short Sea
Shipping anpassen und die „ERSTU Strategie 2017 plus“ erarbeiten und auf unser
Mitgliederversammlung im September 2017 beschließen.
Die für die Monate September und Oktober 2017 bereits angekündigten Konferenzen und
Veranstaltungen zeigen, dass alle Mitglieder der einzelnen Verbände im Sommer Sonne und
Kraft getankt haben, um ihre Arbeit aktiv fortzusetzen.
So können wir im vorliegenden „ERSTU Newsletter“ über bereits durchgeführte Konferenzen
wie die „Hafenkonferenz 2016“ in Haldensleben berichten und zahlreiche für die Schifffahrt
wichtige Veranstaltungen wie das Forum Binnenschifffahrt in Kalkar, die BÖB-Jahrestagung
2016 in Stuttgart, Fehrmanbelt Days 2016 in Hamburg u.a. ankündigen, die in den nächsten
Wochen durchgeführt werden.
Hier warten viele interessante Diskussionen auf uns und wir hoffen, dass sie uns weiter
voranbringen und in die Praxis umgesetzt werden.
Unser Titelbild soll daran erinnern, dass es auch auf der „Insel“ in Großbritannien
Binnenschifffahrt gibt und hier ebenfalls um die Förderung der Binnenschifffahrt gerungen
wird. Lesen Sie hierzu den Beitrag unseres ERSTU-Vizepräsidenten UK, Dr. David Hilling,
in unserem „ERSTU NAVIGATOR 2016“ auf den Seiten 27-29 (siehe www.erstu.com).
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Verbandsnachrichten
39. Präsidiumstagung der ERSTU in Straßburg
Am 05.09.2016 fand im „Palais du Rhin“, dem Sitz der Zentralkommission für die
Rheinschifffahrt, in Straßburg die 39. Präsidiumstagung der ERSTU statt.
Der Generalsekretär der Zentralkommission
für die Rheinschifffahrt, Herr Hans van der
Werf, begrüßte die Präsidiumsmitglieder der
ERSTU und unterstrich die Bedeutung der
Zusammenarbeit der europäischen Schifffahrtsorganisationen bei der Förderung der
Binnenschifffahrt und der Fluss-See-Schifffahrt, bei dem Erhalt und Ausbau des
Wasserstraßennetzes in Europa. In seinem
Vortrag „Ziele, Aufgaben der ZKR als moderne internationale Institution für alle Fragen
der europäischen Binnenschifffahrt“ zeigte
Herr van der Werf in einem kurzen Abriss der
bewegten 200 jährigen Geschichte der Kommission den Einfluss der europäischen Politik und
der unterschiedlichen Interessen der Wirtschaft der Rheinanliegerstaaten auf die
Rahmenbedingungen der Binnenschifffahrt.
Gemäß den Bestimmungen der Mannheimer Akte hat die ZKR die Aufgabe, alle Initiativen zu
ergreifen, die geeignet sind, die freie Schifffahrt auf dem Rhein zu gewährleisten und die
Rheinschifffahrt zu fördern. Diese Aufgaben sind heute aktueller denn je und die ZKR hat
hierzu eine moderne Organisation geschaffen, um die Binnenschifffahrt ihrer
Mitgliedsländer und darüber hinaus in ganz Europa zu fördern und zu sichern, dass sie den
Anforderungen der Wirtschaft, des Umwelt- und Klimaschutzes gerecht wird. Eine wichtige
Aufgabe hierbei ist, den europäischen Integrationsprozess zu unterstützen. Besondere
Bedeutung kommt hier der praktischen Zusammenarbeit der EU-Kommission und der ZKR
zu. In der Diskussion wurden Beispiele und Möglichkeiten aufgezeigt, wo die die ZKR und die
ERSTU noch besser zusammenarbeiten können.
In seinem Bericht unterstrich der Präsident der ERSTU, Thomas Maaßen, die Notwendigkeit
der engen Zusammenarbeit der zahlreichen Schifffahrtsorganisationen und –vereine in
Europa, um die Position der Schifffahrt zu stärken und
die allein aus dem Umwelt- und Klimaschutz
resultierenden Aufgaben bewältigen zu können. Die
zahlreichen Weltklimakonferenzen konnten mit COP
21 in Paris ein Ergebnis erzielen, dessen Umsetzung
auch auf unsere Branche sich in den nächsten
Jahrzehnten konkret auswirken wird und wo bereits in
den verschiedenen europäischen Gremien und
internationalen Organisationen Maßnahmen erarbeitet
worden sind.
ERSTU-Präsident, Thomas Maaßen,
bei seinem Bericht
Foto: ERSTU
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Die Europäische Kommission legte ihre vorgesehenen Maßnahmen für eine durchgreifende
Emissionsreduktion im Mobilitätssektor in ihrer Strategie „Low-Emission Mobility“ dar.
Langfristig unterstützt die Dekarbonisierung im Transportsektor die Umsetzung der
klimapolitischen Ziele. Risiken von Fehlsteuerungen hierbei müssen aber vermieden werden.
Die Umstellung muss planbar und langfristig angelegt sein.
Die Schifffahrt ist bereits heute aufgrund europäischer und internationaler Regelungen
umfassenden Veränderungen unterworfen. Die Standards der IMO für Abgase von Schiffen
aus Anlage VI des MARPOL-Übereinkommens schreiben ab 2020 weltweit einen maximalen
Schwefelanteil in Schiffskraftstoffen von 0,5 % vor.
In den SECA auf Nord- und Ostsee gilt seit dem 1.01.2015 der weltweit strengste Grenzwert
von 0,1 % Schwefelanteil in Schiffskraftstoffen. Alternativ zur Nutzung von niedrigschwefeligem Kraftstoff können Schiffe auch Anlagen zur Abgasnachbehandlung nutzen.
Dies führte hier zu kurzfristigen, hohen Investitionen in die Umrüstungen von Schiffen in
diesen Fahrtgebieten. Kleinere Schiffe stellten den Betrieb auf Marine-Diesel um. Die
Scrubber-Technologie wurde vorrangig für die Nachrüstung bei der Bestandstonnage genutzt.
Für Neubauten werden Schiffe geordert, die mit LNG-Antrieb, Dual Fuel Engine (Treibstoff
LNG oder Marine-Diesel) u.a. Alternativen angetrieben werden.
Die ERSTU vertritt die Position, dass solche regulierenden Maßnahmen wie die Einführung
der SECA-Zonen für Nord- und Ostsee so auf internationaler Ebene verhandelt werden
müssen, dass Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Fahrtgebieten, Häfen und den
einzelnen Verkehrsträgern vermieden werden
Ein weiteres Problem, ist die Neufestsetzung der von der EU-Kommission für die
Erneuerung der Richtlinie für die Emissionen von Binnenschiffen (NRMM-Richtlinie)
vorgeschlagenen Abgasgrenzwerte. Trotz aller Bemühungen zum Beispiel der EBU und
Vorschläge wie die Übernahme der US-Abgasgrenzwerte (US EPA Tier 4) in Europa, die die
EBU und andere Verbände unterbreitet haben, hat am 5. Juli 2016 das europäische Parlament
der Neufestsetzung von deutlich strengeren Abgasgrenzwerten für NRMM zugestimmt.
Die ERSTU unterstützt hier die
Position der EBU und des BDB und
ist genauso enttäuscht und verärgert
über diesen Beschluss, denn überambitionierte Abgasgrenzwerte, die technisch nicht realisierbar sind, helfen der
Umwelt nicht und schaden einer Branche, die bisher völlig zu Recht den Ruf
als umweltverträglichster Verkehrsträger genießt. Anstatt der Binnenschifffahrt mit realistischen und erfüllbaren
Umweltstandards einen möglichst zügigen Umstieg in besondere saubere
Antriebstechnologien zu ermöglichen,
wird in der klein- und mittelständisch
strukturierten Branche nun möglicherweise das genaue Gegenteil erreicht: Neumotorisierungen werden vermieden, derzeit eingebaute Motoren werden so lange wie nur irgend möglich
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„in Fahrt“ gehalten. Selbst LNG-angetriebene Schiffe sollen kaum die neuen Grenzwerte einhalten können.
Hier sollten die Verbände weiter verstärkt zusammenarbeiten, um realistische Anforderungen
zu erzielen.
In dem Bericht des Präsidenten und im Geschäftsbericht 2015/2016 wurden die Aktivitäten
der ERSTU bei der Umsetzung ihrer „Strategie 2014 plus“ dargestellt und bewertet. Auf der
neuen ERSTU—Website www.erstu.com und in der Jahresausgabe der Vereinszeitschrift
„ERSTU NAVIGATOR 2016“ wird hierüber ausführlich informiert.
Die ERSTU-Mitglieder finden das Protokoll und die Berichte der 39. Präsidiumstagung der
ERSTU auf der Homepage www.erstu.com unter „ERSTU intern“.
Teilnehmer der 39. Präsidiumstagung der ERSTU auf dem Balkon des „Palais du Rhin“
Die ERSTU, ihre 73 Mitglieder aus 14 Ländern, begehen 2017 ihr 20jähriges Jubiläum. Zur
Vorbereitung hierauf wurde die Konzeption „20 Jahre ERSTU“ diskutiert. Die
Präsidiumsmitglieder waren sich einig, dass die beste Vorbereitung hierauf ist, konkrete
Ergebnisse bei der Förderung der europäischen Binnenschifffahrt, Fluss-See-Schifffahrt und
ShortSea Shipping zu erzielen.
Eine Besichtigung der ehrwürdigen Stadt Straßburg mit einem Flussfahrgastschiff rundete die
Präsidiumstagung ab.
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3. Beratung des River-Sea Shipping Committee (RSSC) der EBU in Straßburg
Die 3. Beratung des River-Sea Shipping Committee (RSSC) der EBU fand am 05.09.2016 in
Straßburg unter Leitung ihres Chairman Alexey Klyavin statt.
Auf der Agenda standen die Vorstellung der
Entwicklung der Fluss-See-Schifffahrt in drei ausgewählten Unternehmen von ERSTU-Mitgliedern,
die Hauptfragen bei der Entwicklung des Inlandwasserstraßentransports der Russischen Föderation,
die Gewinnung weiterer Mitglieder des RSSC, die
Aktualisierung des RSSC-Aktionsplanes, Publikationen über die Fluss-See-Schifffahrt und der Status
des Wasserstraßeninfrastruktur in Deutschland,
einschließlich der Beseitigung der Schwachstellen
durch den Bundesverkehrswegeplan 2030.
Chairman Alexey Klyavin (2.v.l.) Foto: ERSTU
Dank der ERSTU an die ZKR
Die ERSTU dankt dem Generalsekretär der ZKR, Herrn Hans van der Werf, und den
Mitarbeitern der ZKR für die Unterstützung bei der Durchführung der 39. Präsidiumstagung
der ERSTU und der 3. Beratung des River-Sea Shipping Committee der EBU im „Palais du
Rhin“ in Straßburg. Diese beiden Tagungen haben bei den Teilnehmern einen
unvergesslichen Eindruck hinterlassen.
Marktbeobachtungen
Geschäftsergebnisse der IMPERIAL Holdings Limited
25.08.2016 – Duisburg. Die Logistikdivision der südafrikanischen IMPERIAL Holdings
Limited, bestehend aus Logistics Africa und Logistics International, hat das am 30. Juni
2016 zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2015/2016 mit einem im Vergleich zum Vorjahr
konstanten Ergebnis von 2,54 Mrd. ZAR (umgerechnet* 159 Mio. EUR) abgeschlossen.
Der Umsatz in der Logistikdivision
stieg um 9 Prozent auf 47,91 Mrd.
ZAR (3 Mrd. EUR). Einschließlich
der Division Vehicles konnte die
IMPERIAL Holdings Limited den
Konzernumsatz um 8 Prozent auf
119 Mrd. ZAR (7,4 Mrd. EUR) und
das Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (EBIT) um 3 Prozent auf
6,4 Mrd. ZAR (400 Mio. EUR)
steigern. Die Logistikdivision trug
mit 39 Prozent zum Gesamtumsatz
und mit 38 Prozent zum EBIT des
Gesamtkonzerns bei.
Foto: Portnews Nr. 16/2016
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IMPERIAL Logistics International realisierte einen Umsatz von 1,3 (Vorjahr: 1,4) Mrd. EUR
und erwirtschaftete einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 63 Mio.
(Vorjahr: 70 Mio.) EUR bei einer operativen Marge von 4,8 Prozent. Die im Vergleich zum
vorherigen Geschäftsjahr niedrigeren Werte für Umsatz und Ergebnis sind maßgeblich auf
den Verkauf von Beteiligungen zurückzuführen, im Wesentlichen der neska-Gruppe.
Bereinigt um die Unternehmensveräußerungen und -zukäufe konnte IMPERIAL Logistics
International ein organisches Umsatzwachstum von 4 Prozent erreichen. Damit hat
IMPERIAL Logistics International die organischen Wachstumsziele für das vergangene
Geschäftsjahr erreicht.
*1 EUR = 16 ZAR
Als eine 100-prozentige Tochter der südafrikanischen IMPERIAL Holdings Limited ist die
IMPERIAL Logistics International B.V. & Co. KG für die Koordination und Steuerung
aller internationalen Logistikgeschäfte der IMPERIAL Holdings Limited außerhalb von
Afrika verantwortlich.
Das Dienstleistungsportfolio von IMPERIAL Logistics International mit Hauptsitz in
Duisburg ist in zwei Divisionen gebündelt: In der Division IMPERIAL Transport Solutions
fasst der Konzern die Transportdienstleistungen in den Bereichen Shipping, Road und
Express Freight zusammen. Die Division IMPERIAL Supply Chain Solutions umfasst alle
Dienstleistungen in den Bereichen Contract Logistics, Contract Manufacturing und
Warehousing für die Branchen Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Stahl, Retail und
Consumer Goods sowie Chemie. Auch außerhalb der reinen Logistikdienstleistung hat sich
IMPERIAL Logistics International als Prozessberater für Dritte, Flottenmanager externer
Pkw-Flotten sowie Anbieter branchenaffiner Versicherungsservices etabliert. Mit 8.300
Mitarbeitern erwirtschaftet IMPERIAL Logistics International einschließlich der
Neuakquisition Palletways einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro an 170 Standorten.
Quelle: www.imperial-international.com
Imperial Logistics International setzt auf Binnenschifffahrt und Vernetzung
Volldampf voraus in Europa und Übersee
Dies ist der Titel eines Beitrages von Hans-Wilhelm Dünner und Michael Nutsch in der
September-Ausgabe der Fachzeitschrift „SUT SCHIFFAHRT HAFEN BAHN UND
TECHNIK“ Nr. 6/2016, auf den Seiten 22-24. In einem exklusiven Pressegespräch mit
Fachjournalisten aus Deutschland und den Niederlanden am 07. Juli 2016 in Duisburg legten
die IMPERIAL Manager Carsten Tauke, Jens Kleiner und Thomas Küpper die IMPERIALStrategie für die Binnenschifffahrt dar. Kernaussage war, dass IMPERIAL Logistics
International sich mit neuen Strukturen in der Gruppe, einer neuen Partikulier-ManagementAbteilung, einer Neustrukturierung der Schiffsbefrachtung sowie der Investition in die eigene
innovative Onlineplattform „IMPERIAL Freight Management System IFMS“ deutlich zur
Binnenschifffahrt in Europa bekennt. (siehe auch www.erstu.com Rubrik „Aktivitäten“ 
Presseecho).
Quelle: „SUT“ Nr. 6/2016, S. 22-24
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Binnenschifffahrt/ Wasserstraßen
20 Jahre Übereinkommen über die Sammlung, Abgabe und
Annahme von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt
(CDNI)
Das am 9. September 1996 unterzeichnete Übereinkommen über die Sammlung, Abgabe und
Annahme von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt (CDNI) ist heute für Tausende
Binnenschifffahrtsakteure in Europa alltägliche Realität.
Anlässlich seines 20. Jahrestages freut sich das CDNI, Ihnen einen Animationsfilm
präsentieren zu können. Der 5-minütige Clip ist spielerisch-didaktisch konzipiert und soll das
internationale Übereinkommen einem breiten Publikum näherbringen. Er zeigt das richtige
Verhalten der Schifffahrtsakteure in Bezug auf die verschiedenen Abfallarten in der
Binnenschifffahrt sowie die verfügbaren Instrumente zur Gewährleistung einer
ordnungsmäßen Anwendung des CDNI.
Der Clip soll eine möglichst weite Verbreitung erfahren und ist beim Sekretariat des CDNI
([email protected]) in vier Sprachen frei erhältlich. Zögern Sie nicht, ihn weiterzuleiten!
Mehr erfahren Sie unter www.cdni-iwt.org
Quelle: www.cdni-iwt.org
Ideen für einen effizienten Schiffsbetrieb auf dem FORUM Binnenschifffahrt in Kalkar
Die
Verleger
und
Fachredakteure
der
beiden
maritimen
Publikationen
BINNENSCHIFFFAHRT und SUT kennen aus ihrer täglichen Arbeit die Sorgen und Nöte
der mittelständischen Binnenschifffahrt. Als Ergänzung zu den regelmäßig erscheinenden
Fachzeitschriften bieten der Schifffahrtsverlag HANSA und der SUT-Verlag seit 2013 mit
dem FORUM Binnenschifffahrt qualifizierte Informations- und Diskussionsveranstaltungen
sowie fachbezogene Workshops an, um den Binnenschifffahrtsunternehmern neue
technologische Entwicklungen vorzustellen und durch Tipps und Empfehlungen zur
Betriebsführung einen Beitrag zur Verbesserung der Rentabilität zu leisten.
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Eine gute Gelegenheit, Neues über die Umsetzung von Innovationen in der Binnenschifffahrt,
neue Trends in der Fahrgastschifffahrt sowie die Erschließung von Kostensenkungspotenzialen durch präventive Reparatursteuerung zu erfahren, bietet das diesjährige FORUM
Binnenschifffahrt am 26. und 27. September im Messezentrum Kalkar.
In Vorträgen und Diskussionen mit hochkarätigen Experten werden praxistaugliche Lösungen
aufgezeigt, wie das Gewerbe den vielfältigen Herausforderungen der Binnenschifffahrts- und
Logistikmärkte begegnen kann. Teilnehmer sind vor allem mittelständische Unternehmer aus
der Güter-, Fahrgast- und Fährschifffahrt und dem Hafengewerbe sowie fachkundige
Experten aus Wirtschaft und Verladern, von Banken und Versicherungen, Verbänden und
Institutionen sowie aus der Politik.
Das FORUM Binnenschifffahrt beginnt am Montag, dem 26. September 2016. Nach einem
Mittagsimbiss startet das Vortragsprogramm um 14.00 Uhr mit der Eröffnung durch
BINNENSCHIFFFAHRT-Chefredakteur, Krischan Förster, und einem Grußwort von Stefan
Franke, Mitglied der Geschäftsführung der Allianz Esa EuroShip GmbH. Um 14.15 Uhr hält
der Vizepräsident der IHK Niederrhein und Vorstand der Schifferbörse Duisburg-Ruhrort,
Frank Wittig, den Eröffnungsvortrag zum Thema „Neue technische Anforderungen –
Wachstumsimpulse für die Binnenschifffahrt?“
Um 14.30 Uhr startet Workshop I zum Thema „Innovationen und ihre Umsetzung in der
Binnenschifffahrt“. Den Eröffnungsvortrag zum Thema „Potenzial und Realisierung
moderner Schiffsentwürfe – von Luftschmierung bis LNG und GTL“ hält Diplom-Ingenieur
Joachim Zöllner, vom Entwicklungszentrum für Schiffstechnik (DST) in Duisburg. Die
Schiffskraftstoffexperten der deutschen und niederländischen Shell, Klaus Schlame und
Marcel van den Berg, beantworten in ihrem Vortrag um 14.50 Uhr die Frage „GTL – löst ein
neuer Schiffskraftstoff die Umweltprobleme?“. Um 15.10 Uhr berichtet der Reeder Martin
Deymann über seine Erfahrungen mit „Investitionen in Innovationen“. In der abschließenden
Podiumsdiskussion um 15.30 Uhr behandeln die Referenten, ergänzt um den Partikulier
Albrecht Scheubner, Florian Franken von der Tehag und Dietrich Schmitz von Reinplus
Bunker, die Frage „Technische Herausforderungen, begrenzte Ressourcen: Was ist in der
Praxis möglich?“.
Nach einer Kaffeepause behandelt der Workshop II „Neue Trends in der Fahrgastschifffahrt“.
Um 16.45 Uhr untersucht der Vorsitzende des Vereins ‚Mittelständische Personenschifffahrt‘,
Anton Nauheimer, die Bedeutung der „Fahrgastschifffahrt als touristisches Gesamtkonzept
und Wirtschaftsfaktor“. Um 17.00 Uhr schildert der Geschäftsführer der Luxwerft, Elmar
Miebach-Oedekoven, „Maßgeschneiderte Schiffskonzepte für die Fahrgastschifffahrt“. Um
17.15 Uhr zeigt Thomas Bogler, Vizepräsident der Viking River Cruises „Technische
Herausforderungen und Schiffskonzepte für neue Märkte“ auf. In der abschließenden
Podiumsdiskussion des Workshops II untersuchen die Referenten ab 17.30 Uhr ergänzt um
Ingo Gersbeck vom Reederverband Berliner Fahrgastschifffahrt und Andreas Schick von
UniCredit Leasing das Thema „Die Fahrgastschifffahrt als Treiber von Innovationen und
Wirtschaftsfaktor“.
Nach einer Zwischenbilanz des ersten Forumstages durch SUT-Herausgeber Hans-Wilhelm
Dünner gehen die Teilnehmer um 18.30 Uhr zum Abendessen mit anschließendem
Branchentalk.
Am 27. September begrüßt Binnenschifffahrt-Chefredakteur, Krischan Förster, um 9.00 Uhr
zum Workshop III „Erfolgreiche Führung mittelständischer Schifffahrtsunternehmen durch
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präventive Reparatursteuerung“. Das Impulsreferat hält um 9.05 Uhr Herbert Berger,
technischer Direktor der Rhenus Partnership zum Thema „Prävention im Schiffsbetrieb –
Schlüssel zu rentabler Unternehmensführung“. Um 9.35 Uhr folgt ein Live Workshop zur
„Schadensprävention & Schiffsbetrieb“, an dem neben dem Referenten Stefan Franke von der
Allianz Esa EuroShip, Kerstin Wendt von der Heinrich Harbisch Schiffswerft, Patrick
Gottschall vom Sachverständigenbüro Petermann und der Partikulier Rolf Bach teilnehmen.
Nach einem Schlusswort von Hans-Wilhelm Dünner gehen die Teilnehmer um 10:30 Uhr zur
Eröffnung der Fachmesse „Shipping–Technics–Logistics (STL)“. Die Eröffnungsrede hält um
11.00 Uhr der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt, Martin
Staats. Anschließend erfolgt die Verleihung des „Innovationspreises Binnenschifffahrt“
gestiftet von der Allianz Esa EuroShip. Die Laudatio hält deren Leiter Marktmanagement
Klaus Krahnke. Die am 27. und 28. September zum dritten Mal stattfindende Fachmesse STL
hat sich mittlerweile unter die führenden Fachmessen in Europa eingereiht und bietet einen
umfassenden Überblick über die neuesten Produkte, Trends, Innovationen und
Serviceangebote der maritimen Branche. Mit dabei sind Motorenhersteller, Werften,
Zulieferbetriebe und Dienstleister. Die grenzüberschreitende maritime Messe bietet
einzigartige Möglichkeiten, neue Kontakte in der deutschen und niederländischen Branche zu
knüpfen und bestehende Kontakte zu intensivieren. Insofern sind das Binnenschifffahrtsforum
2016 und die anschließende Fachmesse STL ein „Muss“ für mittelständische
Schifffahrtsunternehmen.
Quelle: Editorial von Hans-Wilhelm Dünner der Zeitschrift „SUT SCHIFFAHRT HAFEN
BAHN UND TECHNIK“ Nr. 6/2016, online
BÖB-Jahrestagung 2016
Die Jahrestagung findet vom 5. bis 6. Oktober 2016 im Kursaal Bad Cannstatt/Stuttgart
statt.
Die Jahrestagung widmet sich in diesem Jahr der Verkehrspolitik - insbesondere der
Binnenhäfen und Binnenschifffahrt - in Baden-Württemberg. Auch für die dort ansässige
Industrie geht es um Planbarkeit und Zuverlässigkeit der Transporte. Das ist in den eng
abgestimmten und weltweiten Logistikketten mit und ohne Partner aus der Zulieferindustrie
nicht immer einfach. Staus auf den Straßen oder Beschränkungen bei Gewichten, u. a. bei
Schwerguttransporten, lassen gerade die Wasserstraße im Einflussgebiet des Rheins als
besonders interessante Alternative erscheinen. Das kann und wird eine Standortfrage für die
Produktion in Deutschland und deren Einbindung in die Logistikketten sein.
Anlass:
Jahrestagung des BÖB mit dem Schwerpunktthema „Binnenhäfen in BadenWürttemberg - Eckpfeiler einer nachhaltig-en Landesverkehrspolitik, im Lichte
des Bundesverkehrswegeplans“
Redner u. a.: Winfried Hermann MdL - Minister für Verkehr BadenWürttemberg
Norbert Barthle - Parlamentarischer Staatssekretär im BMVI
Datum:
Zeit:
Ort:
Mittwoch, 5. Oktober 2016
15:30 bis 18:00 Uhr (Einlass ab 15:00 Uhr)
Kursaal Bad Cannstatt
Königsplatz 1
70372 Stuttgart
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Weitere Informationen zur BÖB-Jahrestagung 2016 finden Sie unter www.binnenhaefen.de
Quelle: www.binnenhaefen.de
Neue Informationsfilme zum Donauausbau
Über das Großprojekt Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen können sich
Interessierte ab sofort auch mittels vier kurzen Informationsfilmen informieren. Die
Informationsfilme sind modular aufgebaut, so dass die Interessenten selbst wählen können, ob
sie den rund zwölfminütigen Film am Stück ansehen oder die vier Einzelfilme zu den
Themenkomplexen Lebensader Donau, Wasserstraße Donau, Hochwassergefahr Donau und
Naturraum Donau separat betrachten möchten.
Die Filme geben einen kurzen Überblick über die wichtigsten Rahmenbedingungen zum
Ausbau der Wasserstraße und bei der Verbesserung des Hochwasserschutzes.
Die Filme können unter www.lebensader-donau.de angesehen und heruntergeladen werden.
Zusätzlich können die Filme kostenlos auf DVD über eine kurze E-Mail mit Angabe der
Postadresse an [email protected] bestellt werden.
Quelle: „DWSV-Newsletter“, September 2016, S.5
Zum Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Fahrrinnenanpassung der Außen- und
Unterweser
ZDS nimmt Urteil mit Bedauern zur Kenntnis / Hafenwirtschaft fordert Beschleunigung
von dringend erforderlichen Infrastrukturprojekten
Hamburg - Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) bedauert das
Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Fahrrinnenanpassung der Außen- und Unterweser.
Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer: „Die Fahrrinnenanpassung der Außen- und
Unterweser ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland dringend erforderlich. Sowohl das
Nationale Hafenkonzept als auch der Bundesverkehrswegeplan sehen diese Maßnahme vor.
Der ZDS setzt darauf, dass die vom Gericht festgestellten Mängel im Rahmen eines
Planergänzungsverfahrens schnellstmöglich beseitigt werden. Die Seehafenbetriebe begrüßen
es, dass das Gericht die Bedarfsbegründung des Vorhabens und damit seine Notwendigkeit
nicht in Frage gestellt hat.“
Der ZDS erneuert in diesem Zusammenhang seine Forderung nach einer Aufstockung des
Fachpersonals in den Planungsbehörden, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu
werden. Flankierend dazu benötigt man eine Verschlankung des Umwelt- und Planungsrechts,
um nationale Infrastrukturvorhaben zukünftig unter Abwägung aller rechtlichen
Gesichtspunkte in einem überschaubaren Zeitraum realisieren zu können.
Quelle: Pressemitteilung des “Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe e.V.“ vom
13.09.2016
Die ERSTU teilt die Position des ZDS und unterstützt die gestellten Forderungen.
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Seetransport und Fluss-See-Schifffahrt
BAG: Marktbeobachtungen Güterverkehr-Kurzstreckenseeverkehr deutscher Seehäfen
im Jahr 2015
Das Bundesamt veröffentlichte eine Sonderausgabe ihrer Marktbeobachtungen speziell zum
Short Sea Shipping der deutschen Seehäfen im Jahr 2015 (Stand August 2016).
In der Zusammenfassung der Marktbeobachtung heißt es:
„Der Kurzstreckenseeverkehr deutscher Seehäfen verzeichnete im Jahr 2015 im Vergleich
zum Vorjahr einen Rückgang um 1,2 % bzw. 2,2 Mio. t auf rund 180,4 Mio. t. Da diese
Rückgänge geringer ausfielen als im gesamten Seeverkehr deutscher Häfen (- 2,6 %), erhöhte
sich der Anteil des Kurzstreckenseeverkehrs am Gesamtgüterumschlag von 60,1 % im Jahr
2014 auf 60,9 %.
Während der Umschlag von Massengut annähernd auf dem Niveau des Vorjahres blieb (-0,5
%), nahm der Stückgutumschlag um 1,9 % ab. Letzteres war insbesondere einem rückläufigen
Umschlag von Holz- und Stahlerzeugnissen geschuldet. Bei den Massengütern wurde ein
geringerer Empfang von Erdöl und flüssigen Mineralölerzeugnissen aus Norwegen und
Großbritannien durch einen Anstieg des Empfangs russischer Kohle weitgehend ausgeglichen.
Der Containerumschlag im Kurzstreckenseeverkehr bewegte sich im Jahr 2015 mit einer
Abnahme um 0,5 % bzw. rund 28.000 TEU auf insgesamt 5,9 Mio. TEU annähernd auf dem
Niveau des Vorjahres und entwickelte sich damit ebenfalls positiver als der Gesamtcontainerumschlag deutscher Seehäfen (-4,6 %). Ein wesentlicher Grund war die Abnahme
der Containerverkehre mit Russland infolge einer schwachen russischen Konjunktur sowie
EU-Sanktionen und russischen Einfuhrbeschränkungen für EU-Waren. Darüber hinaus sank
der Containerverkehr zwischen deutschen und polnischen Seehäfen infolge vermehrter
direkter Überseeverkehre mit dem Tiefseehafen Gdansk. Negativ von diesen Entwicklungen
betroffen war insbesondere der Containerumschlag in Hamburg. Positiv entwickelten sich
hingegen die Containerverkehre mit Großbritannien und den Niederlanden, insbesondere vor
dem Hintergrund neuer Verkehre des Jade-Weser-Ports.
Die Anzahl der in deutschen Seehäfen im Rahmen des Ro-Ro-Verkehrs umgeschlagenen Lkw
und Trailer lag im Jahr 2015 mit rund 2,0 Mio. Einheiten rund 0,3 % über dem Vorjahr.
Während die Anzahl der umgeschlagenen Lkw etwas anzog, ging die Anzahl der
umgeschlagenen Trailer leicht zurück. Die wichtigsten Staaten im deutschen Ro-Ro-Verkehr
waren im Jahr 2015 Schweden, Dänemark und Finnland. Im Ro-Ro-Verkehr mit
schwedischen Seehäfen legte die relativ kurze Ro-Ro-Verbindung zwischen Rostock und
Trelleborg deutlich zu, vor allem durch ein erhöhtes Lkw-Aufkommen, während die
Schwedenverkehre von Lübeck-Travemünde, Kiel und Sassnitz ein rückläufiges Aufkommen
verzeichneten. Im Ro-Ro-Verkehr mit Dänemark stieg das Aufkommen sowohl auf der 45minütigen Verbindung Puttgarden – Rodbyhavn als auch auf der 2-stündigen Verbindung
Rostock – Gedser. Auf beiden Relationen wurden fast ausschließlich Lkw befördert. Im RoRo-Verkehr mit den baltischen Staaten verzeichneten deutsche Seehäfen im Jahr 2015 allein
mit Litauen leichte Aufkommenszuwächse (0,3 %); auf den Relationen mit Lettland (-29,3 %)
und Estland (-19,6 %) zeigten sich im Vergleich zum Vorjahr hohe Rückgänge.
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Inwieweit die vorgenannten Aufkommensrückgänge im Zusammenhang mit den neuen
SECA-Umweltvorschriften stehen, nach denen Schiffskraftstoffe in Nord- und Ostsee seit
dem 1. Januar 2015 nur noch einen Schwefelanteil von maximal 0,1 % aufweisen dürfen, lässt
sich derzeit noch nicht abschließend beurteilen.
Allerdings hat sich durch den erforderlichen Umstieg von Schweröl auf schwefelarmen
Marinediesel das Kostenverhältnis der Seeschifffahrt zum gewerblichen Straßengüterverkehr
– bezogen auf die Kraftstoffe – deutlich verschlechtert. Zwar sanken die Bunkerkosten pro
Tonne im Seeverkehr in Nord- und Ostsee trotz des Umstiegs auf den schwefelarmen
Marinediesel im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,1 %. Der
Durchschnittspreis für Dieselkraftstoff im europäischen Straßengüterverkehr (ohne Steuern)
sank jedoch um 22,4 %. Mithin hat sich die Wettbewerbssituation des
Kurzstreckenseeverkehrs in den SECA-Gebieten gegenüber dem gewerblichen
Straßengüterverkehr im Jahr 2015 tendenziell verschlechtert. Im Einklang mit der
rückläufigen Entwicklung der Preise für Mineralölerzeugnisse kam es nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes im Jahr 2015 nicht zu einer Erhöhung der Preise im
Kurzstreckenseeverkehr im Vergleich zum Vorjahr.“
Download des Sonderberichtes des Bundesamtes für Güterverkehr zum Short Sea Shipping:
<https://www.bag.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Marktbeobachtung/Sonderberichte/SB
_Kurzstreckenseeverkehr.html?nn=12716>
Quelle: www.bag-bund.de
Rostocker Hafenumschlag wächst erneut
In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 14,9 Millionen Tonnen (brutto)
Güter über die Kaikanten. Davon wurden 13,9 Millionen Tonnen im Überseehafen
umgeschlagen. Eine weitere Million Tonnen wurden laut Hafen- und Seemannsamt in
anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie Fracht- und
Fischereihafen verladen. Die Gütermengen aller Rostocker Häfen verzeichneten damit ein
Umschlagplus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr, und damit erneut
Zuwächse. Ebenfalls stieg die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach
Nordeuropa um 45.000 auf 931.000. „Alle Rostocker Hafenunternehmen, hier
operierenden Reedereien, Speditionen und Eisenbahngesellschaften haben in ihrem
Zusammenspiel dafür gesorgt, dass der Hafenumschlag an der Warnow weiter wächst“,
sagt Jens A. Scharner, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock.
Quelle: www.rostock-port.de
Seehafenhinterlandverkehr per Binnenschiff im Fokus der Hafenkonferenz
Haldensleben
Der in den nächsten Jahren erwartete Anstieg im Seehafenhinterlandverkehr eröffnet
sehr gute Perspektiven für mehr Transporte mit dem Binnenschiff im Elbstromgebiet.
Dafür muss nach Ansicht der Teilnehmer der Hafenkonferenz Haldensleben die
Infrastruktur den Anforderungen angepasst werden. Digitalisierung und Vernetzung
der Verkehrsträger untereinander und eine optimierte Koordinierung der
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Binnenschiffsanläufe im Hamburger Hafen sollen zukünftig für mehr Ladung und eine
einfachere Abwicklung von Transportketten entlang der Elbe und des Elbe-Seitenkanals
sorgen.
Auf Einladung der UHH Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben und Hafen
Hamburg Marketing trafen sich über 110 Experten aus den Bereichen der Verkehrs- und
Hafenwirtschaft, Industrie, Verbände und Politik am 13. September 2016 auf Schloss
Hundisburg zur Hafenkonferenz Haldensleben. Die nahm dieses Jahr unter dem Motto
„Haldensleben und mee(h)r“ den Seehafenhinterlandverkehr in den Fokus.
v.l.n.r.: Regina Blenkle, Bürgermeisterin der Stadt Haldensleben; Thomas Webel,
Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt;
Andreas Rieckhof, Staatsrat Freie und Hansestadt Hamburg Foto: HHM
Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt,
hob in seinen Begrüßungsworten hervor, dass in Sachsen-Anhalt in den zurückliegenden
Jahren eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen wurde, mit der den veränderten
Mobilitätsbedürfnissen und Transporterfordernissen Rechnung getragen wird. „Insbesondere
durch den Lückenschluss der A 14 und dem entstehenden Schienengüterkorridor Ost wird das
Land seine Zugänge zu den Seehäfen deutlich verbessern. Damit schaffen wir ideale
Bedingungen für den Güter- und Containertransport zwischen den Binnenhäfen und den
Seehäfen“, sagte Minister Webel.
Die Seeverkehrsprognose 2030 sagt für den Seehafenhinterlandverkehr in Deutschland ein
überproportionales Wachstum voraus. Um dies zu bewältigen, muss neben den bereits stark
ausgelasteten Straßen- und Schienennetzen deutlich mehr das Binnenschiff bei der
Transportkettenplanung einbezogen werden. Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für
Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg, wies in seinem Vortrag
darauf hin, dass die mit Binnenschiffen von und nach Hamburg transportierte Gütermenge im
Jahr 2015 mit 12,4 Millionen Tonnen ein Plus von 13,6 Prozent erreichte. „Hamburg hat
damit Köln als zweitgrößten Binnenhafen in Deutschland abgelöst und bereitet sich für die
Binnenschifffahrt auf weiteres Wachstum im Seehafenhinterlandverkehr vor. Die
Seeverkehrsprognose erwartet bis 2030 eine Aufkommenssteigerung in der Binnenschifffahrt
um 20 Prozent. Darauf müssen wir uns vorbereiten und die Infrastruktur ertüchtigen“, sagte
Rieckhof. Dabei kommt seiner Ansicht nach dem Neubau der Schleuse Lüneburg eine
besondere Bedeutung zu, da der Elbe-Seitenkanal für die Binnenschiffsverkehre von und nach
Hamburg eine Hauptachse darstellt.
Für Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing, ist klar, dass ohne stärkere
Berücksichtigung des Binnenschiffs ein zunehmendes Ladungsaufkommen beim Transport
von Massen- und Stückgut zwischen Binnenland und dem Universalhafen Hamburg schwer
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zu bewältigen sein dürfte. „Die Schiffbarkeit der Mittel- und Oberelbe ist für die in dieser
Region ansässige Wirtschaft zum Teil überlebenswichtig. Die Ergebnisse der von den
Ländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Hamburg in Auftrag gegebenen
Elbschifffahrtsstudie liefern dafür den Beleg. So sind in der deutschen Elbregion insgesamt
16.400 Arbeitsplätze von einer funktionierenden Elbschifffahrt direkt oder indirekt abhängig.
Der Binnenschiffsanteil von 24,6 Prozent an den zwischen Hamburg und Sachsen-Anhalt
transportierten Gütern unterstreicht die Bedeutung der Elbe als Transportweg und
Wirtschaftsfaktor für die Region“, erläuterte Egloff. In seinem Vortrag wies Egloff darauf hin,
dass Sachsen-Anhalt über gut ausgebaute Umschlagterminals verfügt. Die drei Binnenhäfen
Magdeburg, Aken und Haldensleben bieten eine multimodale Verlade- und
Transportabwicklung. Die Bahnterminals in Halle/Saale und Schkopau sind leistungsfähige
KV-Umschlaganlagen. „In Sachsen-Anhalt sind die Verlader aus Industrie, Handel und
Logistik durch mehr als 26 Containerzugverbindungen und zwölf Binnenschiffsverbindungen
sehr gut an den Hamburger Hafen angebunden“, betonte Egloff.
Für Regina Blenkle, Bürgermeisterin der Stadt Haldensleben, ist der Logistikstandort und
Binnenhafen Haldensleben gut aufgestellt und auf wachsende Gütermengen vorbereitet.
„Haldensleben verfügt vor allem im Bereich der Infrastruktur über großes Potenzial. Wir
freuen uns über den intensiven Dialog im Rahmen der Hafenkonferenz und möchten mit den
verschiedenen Partnern die weitere wirtschaftliche Entwicklung in unsere Region
voranbringen. Das große Engagement des Hamburger Hafens für den Ausbau der
Binnenschiffsverkehre und bei der Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe begrüßen wir“, sagte
Blenkle.
In den Fachvorträgen der Hafenkonferenz wurde deutlich, dass die Binnenschifffahrt im
Elbstromgebiet im Zusammenspiel mit dem Hamburger Hafen eine sehr wichtige Rolle spielt,
das große Potenzial dieses umweltfreundlichen Verkehrsträgers erkannt wurde und ein
gemeinsames Interesse an der weiteren Stärkung und Modernisierung besteht. Auch wenn
wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie der sogenannte Ost-Korridor zwischen LüneburgStendal-Magdeburg-Erfurt-Hof-Regensburg bis hin zur österreichischen Grenze und der
Ersatzneubau für das Schiffshebewerk Scharnebeck in den Bundesverkehrswegeplan 2030
aufgenommen sind, kommt es jetzt darauf an, dass die Länder Hamburg, Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg diese Maßnahmen in gemeinsamer Anstrengung
erfolgreich durch den Gesetzgebungsprozess bringen. „Die Messe ist noch nicht gesungen,
und wir müssen aufpassen, dass es nicht bei der ministeriellen Bearbeitung zu zeitlichen
Verschiebungen kommt“, warnte Egloff.
Die Teilnehmer der Konferenz setzen auf
Unterstützung in Berlin und auf das für die
weitere Entwicklung der Elbe wichtige
Gesamtkonzept Elbe. Die Anforderungen und
Erfordernisse aus den Bereichen Umweltschutz, Hochwasserschutz, Wasserwirtschaft, Schifffahrt und Industrie müssen fair
geprüft und bewertet werden, sollten aber aus
Sicht der Konferenzveranstalter und Teilnehmer bald zu einer einvernehmlichen
Lösung führen.
Aufmerksame Teilnehmer der Hafenkonferenz
Foto: HHM
Quelle: Pressemitteilung Nr. 31/16 (vB), Hamburg Hafen Marketing, vom 16.09.2016
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International und Europa
Fehrmanbelt Days 2016 in Hamburg
Am 21.09.2016 findet in Hamburg in der HafenCity Universität Hamburg eine
Podiumsdiskussion zu dem Thema "Effects of the Fehmarnbelt Fixed Link on Commodity
Flows and Economic Development" im Rahmen der "Fehmarnbelt Days 2016" statt.
Die Podiumsdiskussion wird vom EU Interreg Osteseeraum-Projekt TENTacle organisiert.
Der Hafen Hamburg Marketing e.V., ist Leiter des Fehmarnbelt Pilot Case im TENTacle
Projekt.
Anmeldung direkt auf den Seiten der "Fehmarnbelt Days 2016": Registrierung
Programm der Diskussion: Download
Veranstaltungssprache: Englisch
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Die Experten aus Politik und Wirtschaft auf dem Podium erörtern Chancen und
Herausforderungen der geplanten Fehmarnbeltquerung für die Transport- und
Logistikwirtschaft.
Eröffnungsvorträge und Diskussionsbeiträge der Referenten sind:
 Senator Frank Horch (Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und
Hansestadt Hamburg)
 Kurt-Christoph von Knobelsdorff (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und
Technologie Schleswig-Holstein)
 Prof. Dr. Sebastian Jürgens (Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH)
 Heiko Kähler (Scandlines Deutschland GmbH)
 Frank Limprecht (DB Netz AG)
 Michael Svane (Danish Transport Federation and Infrastructure Policies)
 Moderation: Jens Aßmann (Handelskammer Hamburg)
Die Podiumsdiskussion ist Teil der "Fehmarnbelt Days 2016", die vom 20.-22. September in
Hamburg stattfinden. Während der drei Tage werden interessierte Vertreter aus Politik,
Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft, Behörden oder auch Bürger aus der Fehmarnbeltregion
und darüber hinaus zusammen gebracht. Neben zahlreichen Kongressen und Workshops gibt
es auch ausreichend Networking-Gelegenheiten. Das gesamte Programm können Sie sich auf
der Webseite www.fehmarnbeltdays.com anschauen.
Der Fehmarnbelt Case mit seinem Fokus auf die geplante Querung zwischen Deutschland und
Dänemark ist eine von sieben Pilotaktivitäten des EU Interreg Ostseeraumprojekts TENTacle.
Das Projekt verfolgt eine bessere Nutzung der Potenziale, die sich aus der Anbindung
unterschiedlicher Regionen an die neuen Strukturen des europäischen Transportnetzes (TENT) ergeben. Genauere Informationen zum Projekt und zum Fehmarnbelt Case finden Sie auf
www.tentacle.eu.
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„Personenschifffahrt - Ein boomendes Geschäft mit Herausforderungen für Kommunen
und Touristik“
Die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (DVWG) hatte am 21.07.2016 in die
Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm eingeladen. DVWG-Vorstand Prof.
Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt hatte Helge Grammerstorf (Geschäftsführer IG River Cruise e.V.
und DWSV-Vorstandsmitglied) als Referenten gewonnen, der zum Thema
„Personenschifffahrt - Ein boomendes Geschäft mit Herausforderungen für Kommunen und
Touristik“ referierte. Die IG River Cruise mit Sitz in Basel ist die Interessengemeinschaft der
führenden Flusskreuzfahrtreedereien.
Zum Tätigkeitsfeld der IG River Cruise gehören nautische und technische Regularien, Steuerund Verwaltungsrecht, Sicherheit und Training, Sozialnormen sowie Nachhaltigkeit und
Umweltschutz.
Die Flusskreuzfahrtschiffe weisen je nach regionalem Einsatzgebiet deutliche Unterschiede in
Optik und Größe auf, abhängig von technischen (z.B. Schleusen, Brückendurchfahrtshöhen)
oder geographischen Einschränkungen (z.B. Fahrrinnentiefe). Die Anzahl der
Flusskreuzfahrt- Passagiere auf den westeuropäischen Flüssen hat sich von 250.000
Reisenden in 2008 auf rund 383.000 Reisende) in 2015 kontinuierlich positiv entwickelt.
Weltweit waren es 423.635 Flusskreuzfahrer.
Im europäischen Fahrtgebiet entfallen knapp 38 Prozent des Passagieraufkommens auf USA
und Kanada, rund 29 Prozent stammen aus Deutschland, mit deutlichem Abstand folgen
Großbritannien und Irland sowie Frankreich mit 11,3 Prozent. Die deutschen Passagiere
favorisierten auch 2015 den Rhein und seine Nebenflüsse (38,2 %) sowie die Donau mit ihren
Nebenflüssen (38,0 %) – trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch Niedrigwasser.
Beschäftigungsmotor „Flusskreuzfahrten“
Die europäischen Flusskreuzfahrten erzeugen enorme Beschäftigungseffekte. Die „weiße
Flotte“ in Europa umfasst 330 Flusskreuzfahrtschiffe, dem stehen in der „schwarzen Flotte“
12.980 Handelsschiffe gegenüber.
Während in der Güterschifffahrt auf einem Binnenschiff durchschnittlich vier Personen
beschäftigt sind, beschäftigen die Flusskreuzfahrtschiffe durchschnittlich 60 Mitarbeiter. In
Europa sind über 40.600 Menschen für die Flusskreuzfahrtbranche tätig, Auf die direkten
Arbeitsplätzen an Bord entfallen 16.600 Stellen, über 13.000 auf die direkten Arbeitsplätzen
an Land sowie rund 11.000 auf Arbeitsplätze bei Dienstleistern, Zulieferern, Ausrüstern und
Gastronomie. Dem gegenüber stehen 51.920 Beschäftigte in der Güterschifffahrt.
Herausforderung „Infrastruktur“
Der Boom der Flusskreuzfahrten erzeugt jedoch vielfach Herausforderungen bei den
Kommunen. In punkto Infrastruktur ist ein barrierefreier Zugang zu den Anlegestellen
erforderlich, da die Flusskreuzfahrten auch gerne von Reisenden gebucht werden, die auf
einen Rollstuhl angewiesen sind. Für den Transfer mit Omnibussen zu den
Besichtigungszielen müssen An- und Abfahrten optimal zugänglich sein. Erforderlich ist auch
eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr (inklusive Taxis), an Versorgungseinrichtungen
(Angebot von Wasser und Landstrom) sowie an Entsorgungseinrichtungen (Müll, Abwasser,
Altöl). Das Alles möglichst in stadtnaher Lage.
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Herausforderung: Zuverlässigkeit der Wasserwege
Der Zuverlässigkeit der Wasserwege kommt eine erhebliche Bedeutung zu. Das Hoch- und
Niedrigwasser in den vergangenen Jahren machte häufige Umroutungen erforderlich und
verursachte zusätzliche Kosten durch die Organisation von Transfers, Übernachtungsmöglichkeiten sowie Kompensationszahlungen an die Kunden. Im Gegensatz zu Autobahnen
gibt es keine Ausweichstrecken und neben geographischen Gegebenheiten sind Einschränkungen durch Bauwerke (Brücken, Schleusen) sowie deren Instandhaltung bzw.
Sanierung zu beachten. In diesem Zusammenhang besteht erheblicher Neubaubedarf: In den
nächsten 20 Jahren müssen 100 Schleusen durch Neubauten ersetzt werden. Dem steht ein
akuter Personalmangel bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung gegenüber – aktuell fehlen
600 Ingenieure, um die Neubaumaßnahmen umzusetzen.
Auch an finanziellen Mitteln mangelt es: Allein für den Erhalt der aktuellen Bedingungen
wäre ein Betrag von rund 1 Mrd. Euro nötig. Mittelfristig stehen jedoch für Erhalt- und
Neubaumaßnahmen zusammen nur 675 Mio. Euro (2015) und 575 Mio. Euro (2019) zur
Verfügung.
Herausforderung: Akzeptanz durch Anwohner
Neben positiven Beschäftigungseffekten erzeugen die Flusskreuzfahrten eine erhebliche
finanzielle Wertschöpfung in den Städten und Gemeinden mit Ihren touristischen Zielen.
Trotz dieser positiven Effekte sind immer mehr Anwohner in den Städten angesichts der
steigenden Anzahl der Flusskreuzfahrtpassagiere besorgt. Auch die nachhaltige
Wertschöpfung durch Flusskreuzfahrtpassagiere wird durch Kommunen und Bürger
zunehmend angezweifelt. Die Fall-Studie einer Kommune ergab, dass sich an dieser
Destination die Anzahl der Flusskreuzfahrtpassagiere in den letzten 10 Jahren verdreifacht hat
(von rund 50.000 auf rund 150.000). Die Einwohner kritisieren vor allem, dass zu große
Gruppen an Flusskreuzfahrttouristen die Stadtzentren besichtigen und die Transfer-Busse die
Straßen blockieren. Die unzulängliche Verkehrsführung stellt für viele Kommunen ein großes
Problem dar. Doch obwohl die Passagierzahl beträchtlich angestiegen ist, beträgt der Anteil
an Flusskreuzfahrtpassagieren in diesem konkreten Beispiel nur zwei Prozent im Vergleich zu
6,5 Mio. Tagesbesuchern. Durchschnittlich geben Tagesbesucher 25 Euro pro Tag aus,
Flusskreuzfahrtpassagiere rund 75 Euro pro Tag (inkl. Eintrittsgelder und Bustransfers, exkl.
Hafen- und anderen Gebühren). Nürnberg geht von einem Wert von 30 Euro aus (exkl.
Eintrittsgelder und Bustransfers).
Qualität statt Quantität
Um die Wahrnehmung der Einwohner positiv zu beeinflussen und die negativen
Auswirkungen im innerstädtischen Straßenverkehr zu minimieren, sind ein gezieltes Besuchermanagement sowie eine Optimierung der Verkehrsführung für die Transfer-Busse in
Zukunft unerlässlich. Ebenso sollte bei extremer Überlastung der Innenstädte über eine
Beschränkung der Schiffsanläufe nachgedacht werden, um die Passagierströme zu
kontrollieren – was gegenwärtig kaum erfolgt. Dann können alle Beteiligten von den schönen
Seiten des Booms in der Personenschifffahrt partizipieren.
Quelle: „DWSV-Newsletter“, September 2016, S. 3-4.
Redaktionsschluss: 16.09.2016
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