Drogenbeauftragte eröffnet Deutschen Suchtkongress 2016

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Gemeinsame Pressemitteilung
Berlin, 5. September 2016
Drogenbeauftragte eröffnet Deutschen Suchtkongress 2016 Offizieller Start für Onlinesucht-Ambulanz OASIS
Der Deutsche Suchtkongress 2016 wird heute von der Drogenbeauftragten der
Bundesregierung, Marlene Mortler, an der Technischen Universität Berlin eröffnet.
In ihrer Eröffnungsrede betont die Drogenbeauftragte: „In Deutschland gelten etwa 20
Millionen Menschen als abhängig. Weltweit konsumieren mehr als 240 Millionen Menschen
Drogen, pro Jahr sterben 200 000 Menschen an den Folgen des illegalen Drogenkonsums. Dies
sind Zahlen, die uns alarmieren sollten, denn jeder Drogentote ist einer zu viel. Ich begrüße es
daher ausdrücklich, dass sich auf dem Suchtkongress Fachleute aus der ganzen Welt mit dem
gesamten Spektrum von Sucht und Suchtkrankenhilfe befassen.“
Mehr als 600 führende Suchtexperten diskutieren vom 5. bis 7. September über neue
Behandlungsformen, Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung sowie die zunehmende
Abhängigkeit von Internet und sozialen Netzwerken. Parallel zum diesjährigen
Jahresschwerpunkt der Drogenbeauftragten „Onlinesucht“ stellt die Universität Bochum das
neue vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Projekt für Computerspiel- und
Internetabhängige „OASIS“ offiziell vor. Die heute an den Start gehende Onlinesucht-Ambulanz
hat bereits im Vorfeld auf der diesjährigen Gamescom für große Aufmerksamkeit gesorgt.
OASIS richtet sich an Betroffene, die unter einer problematischen Internetnutzung leiden sowie
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an Angehörige, die hiervon betroffene Personen in ihrem näheren Umfeld haben. Unabhängig
von den Zugangswegen - ob per Smartphone, PC oder Notebook – kann sich diese neuartige
Verhaltenssucht auf vielfältige Internetinhalte beziehen, wie zum Beispiel auf Computerspiele,
Soziale Netzwerke oder Pornographie.
Bei einem Verdacht auf Online-Abhängigkeit können Betroffene ab 18 Jahren einen Selbsttest
auf der Webseite durchführen und einen Termin für eine Erstberatung per Webcam
vereinbaren: "Wie Streetworker bei Drogensüchtigen holen wir die Internetabhängigen dort ab,
wo ihre Sucht entstanden ist, nämlich im Netz selbst. Mit OASIS bauen wir ihnen
deutschlandweit eine digitale Brücke in die analogen Behandlungseinrichtungen und damit ins
reale Leben“, so Projektleiter Bert te Wildt vom LWL-Universitätsklinikum für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum. Ergänzend dazu
erklärt die Drogenbeauftragte Marlene Mortler: „Die Zunahme von Internetabhängigkeit,
gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, stellt uns vor neue Herausforderungen
und erfordert passgenaue Prävention und Hilfsangebote. Die neue Onlinesucht-Ambulanz
OASIS bietet genau das und ermöglicht es, zielgruppengerechte erste Hilfe und Beratung
anzubieten.“
Weitere Informationen finden Sie unter: www.drogenbeauftragte.de
www.onlinesucht-ambulanz.de sowie unter www.deutschersuchtkongress.de