Gemeindebrief Bezirk Kaiserslautern Sept. bis Nov. 2016 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Liebe Leserin, lieber Leser Seite 14 90 Jahre Zeltmission Seite 3 Neun Fragen an… Seite 17 Gelebte Nächstenliebe Seite 4 Aus dem Gemeindeleben Seite 5 I have a Dream Seite 7 Verändert in sein Bild Seite 8 Sieben Werke der Gerechtigkeit Seite 9 Das Wort zu Alltag Seite 12 Fresh X kommt Unser Gemeindebrief ist auf 100% umweltfreundlichem Papier, das mit dem Blauen Engel ausgezeichnet wurde, gedruckt worden. Liebe Leserin, lieber Leser, In der Studie sind 231 Fälle aus Immer mehr Flüchtlinge machen sich auf den teilweise lebensgefährlichen Weg in Länder, von denen sie sich Freiheit, Sicherheit und Arbeit erhoffen. Was die Aufnahme und Betreuung dieser Menschen anbelangt, werden wir über kurz oder lang vermutlich auch in Deutschland an die Grenzen unserer Kräfte kommen. Aber trotzdem ist jeder gefordert, seinen Teil dazu beizutragen, dass die Not dieser Menschen gelindert wird. Leider ist nicht jeder in Sicherheit, der es einmal bis zu uns geschafft hat, wie eine Studie über anhaltende Gewalt gegen Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten in deutschen Flüchtlingsunterkünften zeigt. Die Studie wurde vom christlichen Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors vorgestellt. Die Studie zeige, so Markus Rode von Open Doors, dass in Deutschlands Flüchtlingsheimen unter Nicht-Muslimen „Angst und Panik“ herrsche. Deutschland dokumentiert. In jedem der Fälle geht es um Diskriminierung von sexueller, physischer und psychischer Gewalt bis hin zu Todesdrohungen. Laut Rode sei das nur „die Spitze des Eisberges“. Die Studie lässt ein Täter-Opfer-Profil erkennen. Die Täter sind in der Regel Moslems, die Opfer Christen. Die Hälfte der Opfer religiös motivierter Gewalt nannten moslemische Flüchtlinge als Täter, mit denen sie in denselben Flüchtlingsunterkünften untergebracht sind. Die andere Hälfte nannte das überwiegend moslemische Wachpersonal in den Flüchtlingsunterkünften als Täter. In Berlin gelte das sogar für zwei Drittel der Übergriffe. In fast jedem dritten Fall wurden Todesdrohungen ausgesprochen. Die Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten sind vor Krieg und religiöser Verfolgung durch Moslems geflüchtet, um sich häufig im Westen in derselben Situation wiederzufinden. 1 Liebe Leserin, lieber Leser Und wenn wir im September mit Die neue Open Doors-Studie dokumentiert die Übergriffe. Dem müssen wir nicht hilflos zusehen. Offene Türen z.B. ins Café International, in unsere Kirche und - da und dort – auch in unsere Häuser, können helfen, dass Menschen Schutz, Gemeinschaft und neuen Lebensmut finden. Notwendige und ermutigende Erfahrungen also, die den Glauben unserer ausländischen Geschwister stärken können. unserer 40-Tage Aktion beginnen und uns gemeinsam über neue Wege unserer Gemeinde zu den Menschen Gedanken machen, dann sollten wir auf keinen Fall die aktuelle Flüchtlingssituation aus den Augen verlieren. Mit herzlichen Segensgrüßen und den besten Wünschen für einen erfüllten Herbst Euer . 2 Neun Fragen an… 5. Welches Gebäude in der Pfalz gefällt Dir besonders? Das Hambacher Schloss, (früher Kästenburg, im Volksmund auch Maxburg), bei Neustadt an der Weinstraße. …Eddi Zamilski 1. Seit wann bist Du in der EmK Kaiserslautern? Seit 2004 2. Welche Gemeindeveranstaltung ist Dir besonders wichtig? Lobpreisgottesdienst, Sonntagsgottesdienst, Gemeindefreizeit. 3. Was machst Du beruflich? Ich arbeite in einer Gießerei in Enkenbach-Alsenborn 4. Wo machst Du am liebsten Urlaub? Wo es schön ist. Wir fahren dieses Jahr z.B. nach Kopenhagen und Hamburg. Waren aber auch schon in Spanien und Holland. 6. Was für ein Hobby hast Du? Meteorologie. Lehre der physikalischen und chemischen Vorgänge in der Atmosphäre und beinhaltet auch deren bekannteste Anwendungsgebiete – die Wettervorhersage. 7. Welcher Lebensgrundsatz ist für Dich von Bedeutung? Meinen Nächsten so anzunehmen wie er ist. 8. Was für ein Bibelwort spricht Dich besonders an? Lukas 15,11 – 32; Das Gleichnis vom verlorenen Sohn. 9. Wo fühlst Du Dich in Deiner Freizeit am wohlsten? Zu Hause bei meiner Familie. 3 aus dem Gemeindeleben Familiengottesdienst & Gemeindesommerfest Am 4. September feiern wir einen bunten Familiengottesdienst mit anschließendem Sommerfest im Kirchgarten. Die Getränke sind vorhanden. Das Lagerfeuer wird für alle Grillfreunde vorgeheizt und Kuchen und Salate können für ein offenes Buffet mitgebracht werden. Das Beziehungskarussell Am 10. September bieten wir ein weiteres TEAM.F Seminar an, das sich von 10 – 16:30 Uhr mit der Problematik von Konfliktsituationen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen beschäftigt. Anhand eines bewährten Modells werden den Teilnehmer/Innen Wege aufgezeigt, wie destruktive Verhaltensmuster in Familien aufgedeckt und Entlastung für befreite Beziehungen gefunden werden können. Weitere Infos wie Kosten, Ablauf usw. siehe ausliegender Flyer. 4 Frühling in der Kirche Ab Montag, den 19. September, beginnt unsere 40-Tageaktion, bei der wir uns im Austausch in Kleingruppen und im Feiern von themenorientierten Gottesdiensten darüber Gedankenmachen wollen, wie der Missionsauftrag unserer Gemeinde vor Ort ganz konkret aussehen könnte. Ein begleitendes Heft mit hilfreichen Anleitungen liegt vor und kann gegen einen geringen Unkostenbeitrag erworben werden. Alle sind herzlich eingeladen, sich bei einer der angebotenen Gruppen in diese Aktion mit einzuklinken. Musikalischer Gottesdienst mit der Band „Wendepunkt“ Am Sonntag, den 2. Oktober, feiern wir im Rahmen eines musikalischen Gottesdienstes mit der Deutschrock-Band „Wendepunkt“ ein „etwas anderes Erntedankfest“ mit anschließendem Mittagessen. Einladungen für den Gottesdienst und eine Anmeldliste für das Essen werden rechtzeitig zur Verfügung stehen. I have a dream Oder: Meine große, berechtigte Hoffnung Ich stelle mir vor wie es ist, wenn wir alle (damit meine ich alle Gemeindemitglieder, bzw. alle gläubigen Christen dieser Stadt) den Wunsch hätten, hier in Kaiserslautern Gottes Herrlichkeit zu sehen. Menschen, die gerettet, geheilt und zum Dienst an anderen befreit sind. Menschen die nicht ständig daran denken müssen, was sie noch alles brauchen, sondern im Vertrauen auf Gott alles dankbar empfangen. Den Kopf und das Herz frei, auf ihn zu hören und seine Werke zu tun. Den Weg dorthin stelle ich mir vor wie eine Morgenwanderung: Ich komme von Nordwest her und sehe, wie hinter dem Hügel die Sonne aufgeht (Herrlichkeit Gottes). Gern würde ich jetzt dort sein, wo die Strahlen schon ankommen. Dazu müsste ich aber ganz nach oben, denn ich befinde mich auf der Schattenseite. Ein steiler Weg geht ziemlich direkt nach oben, ich bin motiviert und lege los. Nach kurzer Zeit werde ich schlapp und entdecke eine Abzweigung, die mir bequemer erscheint. Fast bin ich versucht, sie zu nehmen, aber dann fasse ich mein Ziel neu ins Auge. In die Sonne kommen. Es kommen noch viele Abzweigungen, die mir den bequemeren Weg anbieten. Aber ich halte durch. Langsam aber stetig laufe ich meinem Ziel entgegen. Oben angekommen gleißendes Licht. Kleine Schneefelder glitzern in der Sonne. Ich lehne mich an einen Baum und empfange anbetend die Liebe Gottes. Die Abzweigungen heißen: keine Zeit mehr bin müde muss mehr Geld verdienen muss mich selber finden ich schaff‘s ja doch nicht ich bin zu schuldig ich muss an meinem Image arbeiten ich will‘s alleine schaffen 5 I have a dream Der steile Weg heißt: Gott alles hinlegen ihm die Herrschaft über alle Lebensbereiche übergeben Zeit mit ihm verbringen auf ihn hören Die Belohnung heißt: in der Gegenwart Gottes leben, heil werden gesunde Beziehungen Schmuck statt Asche Freudenöl statt Trauer Lobgesang statt eines betrübten Geistes Der Auftrag lautet: den Elenden die frohe Botschaft bringen die zerbrochenen Herzen verbinden den Gefangenen die Freiheit verkündigen den Gebundenen sagen, dass sie frei und ledig sein können die Trauernden trösten Gottes Gnade verkünden 6 Manch einer könnte das für anmaßend halten, denn Jesaja 61 ist ja in Jesus erfüllt und er selbst hat diese Worte auf seine Person bezogen (Lk. 4, 16-21). Aber es ist Christus in uns, der diese Worte über unserm Leben, in diesen Tagen, an diesem Ort über und in uns ausspricht. Denn er lebt in uns. Andrea Krüger Veraendert in sein bild 25. Kongress des Arbeitskreis Geistliche Gemeindeerneurung Dieses Jahr ist alles anders. Es wird keinen „großen“ Kongress in Braunfels geben, sondern gleich drei, in drei aufeinander folgenden Wochen, an drei verschiedenen Orten unter dem gleichen Thema, aber mit etwas unterschiedlichen Akzenten. Wer also viel Zeit und Geld hat, kann sich gleich dreimal anspornen lassen Christus immer ähnlicher zu werden oder aber versuchen die Unterschiede aufzuspüren. Konkret heißt dies: 20. - 23.10. Kongress in Braunfels, Haus Höhenblick 27. - 30.10. Kongress in Berlin Lankwitz 03. - 06.11. Kongress München, Erlöserkirche in Für Braunfels heißt dies: Neben den Treffen im Plenum mit so interessanten Themen wie Bin ich bereit für das Wirken Gottes in mir? Oder Wie Scheitern und Zerbruch zu wahrer Reife führen, gibt es auch unterschiedliche Workshops und ein eigenes Programm für Kinder und Jugendliche. Die Jugendlichen werden zusammen mit Rob und Becci im Stoßberghaus leben, inklusive all dem was zum Leben dazu gehört: schlafen, beten, kochen, essen, workshops, abhängen, Input usw. Für weitere Informationen schaut in die Flyer, die in unserem Regal ausliegen oder direkt im Internet unter: www.emkagg.de. Übrigens der Braunfelser Termin liegt in unseren Herbstferien und ist also auch für Lehrer und Schüler ideal. Dorothea Hinske 7 7 Werke derIm Barmherzigkeit Umgang mit Geflüchteten Friedensgebet am 2. November in Maria Schutz – die sieben Werke der Barmherzigkeit Vor zwei Jahren machten wir uns im Rahmen des Friedensgebets auf den Weg: damit aus Fremden Freunde werden von Maria Schutz über die Friedensstraße zu St. Norbert. [Auch das Datum ist gewandert. Wir treffen uns nicht mehr am Vorabend des 11. Septembers, sondern mittwochs in der ersten Novemberwoche.] Wir, das sind Geschwister aus den verschiedenen Kirchen Kaiserslauterns (Katholiken, Protestanten, Lutheraner, Baptisten, Mennoniten, Methodisten). Dieses Jahr werden die aus Mt. 25 abgeleiteten sieben Werke der Barmherzigkeit Thema des Abends sein: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote bestatten. 8 sind sie so aktuell wie eh und je – gelten aber nicht nur ihnen, sondern allen Bedürftigen. Das kann auch uns selbst mit einschließen. Deutlich wird dies in einer zeitgemäßen Sprache. Werke der Barmherzigkeit sind: Einem Menschen sagen (und tun): Du gehörst dazu. Ich höre dir zu. Ich rede gut über dich. Ich gehe ein Stück mit dir. Ich teile mit dir. Ich besuche dich. Ich bete für dich. Diesen Werken wollen wir an sieben Stationen nachgehen, gestaltet von den teilnehmenden Gemeinden. Alle Stationen sind in Maria Schutz und so werden wir Bereiche dieses Gotteshauses kennenlernen, die wir sonst nicht wahrnehmen. Beginn ist 20:00 Uhr. Dorothea Hinske Imran Das wort zum alltag Schwester in Frankfurt gelandet Er kommt jeden Mittwochnachmittag gegen zwei Uhr zur Nachhilfestunde. Am Anfang war er sehr unpünktlich, aber das besserte sich im Laufe der Zeit. Das letzte Mal war er sogar 5 Minuten zu früh da. Seit einem halben Jahr betreue ich ihn nun. Eine Nachbarin, die sich mit großem Engagement um Ausländerkinder kümmert, war der Meinung, ich hätte doch jetzt als Rentner Zeit, und diese Aufgabe würde zu mir passen. Ich hatte eingewilligt. Nun kommt er regelmäßig. Imran, ein kleiner Junge, neun Jahre alt, pechschwarze Haare und eine dunkle Hautfarbe, so wie man sie in Asien antrifft. Lustig stehen seine Ohren ab. Am auffälligsten jedoch sind seine dunklen Augen, die entweder abweisend und misstrauisch oder wach und interessiert schauen. Er ist gerade mit Mühe und Not in die vierte Grundschulklasse versetzt worden. Als seine Eltern vor fünf Jahren mit ihm und seiner älteren waren, hatten sie zuvor ihre Ausweise vernichtet und konnten somit nicht in ihr Heimatland zurückgeschickt werden. Wirtschaftsflüchtlinge werden Immigranten genannt, die auf diese Weise in fremden Ländern ihr Glück versuchen. Bis heute hat kein Mitglied der Familie aus Angst verraten, aus welchem Land sie stammen. Die Vermutungen erstrecken sich auf Indien, Pakistan oder Bangladesch. So leben sie seit fünf Jahren ohne Personalien und ohne Chance auf eine ordentliche berufliche Ausbildung oder Anstellung. Bevor Imran zu mir kam, habe ich seine Eltern besucht und in einem längeren Gespräch herausgehört, wie sehr ihnen die Zukunft ihrer Kinder am Herzen liegt. In der engen Dachzimmerwohnung fiel mir sofort eine illustrierte Kinderbibel auf, die von Imran im Gebrauch war. Umso erstaunter war ich, als ich auf Nachfrage erfuhr, dass sie Muslime sind. . Materielle Not war auf den ersten Blick nicht erkenn- 9 Das wort zum alltag erkennbar, und ich vereinbarte mit den Eltern nur eine Änderung für den Tagesablauf ihres Sohnes, nämlich die Einschränkung des täglichen Fernsehkonsums auf eine einzige, die Lieblingssendung. Als Imran das erste Mal kam, stellte ich auf der einen Seite seine Bereitschaft fest, lernen zu wollen, denn sein erklärtes Ziel war, Bundesligafußballprofi zu werden. Da hatte ich leichtes Spiel, ihn davon zu überzeugen, dass ein Bundesligaprofi schon Abitur braucht, um die anspruchsvollen Anweisungen seines Trainers umsetzen zu können. Andererseits erkannte ich schnell, dass Wunsch und Wirklichkeit in der Entwicklung eines jungen Menschen manchmal weit auseinander liegen. Während der Erziehungsphase genießen muslimische Jungen scheinbar Narrenfreiheit und werden sich selbst überlassen. Somit leiden diese Kinder schon früh an Überheblichkeit und Selbstüberschätzung und zeigen ihre nicht aus 10 gelebten Aggressionen offen in der Gesellschaft. Was mache ich also mit einem Jungen, der sich gerade einmal 15 Minuten konzentrieren kann und dessen größte Stärke in der Ausübung von kleinen Ablenkungsmanövern besteht? Wir haben gleich am Anfang ein großes Ziel vereinbart, das Abitur. Bis dahin wird es ein langer Weg sein. Imran weiß, dass immer die Wahrheit sagen mir das wichtigste Anliegen ist. Auf dieser Basis haben wir ein zartes Vertrauensverhältnis geschaffen, das eine Aussprache mit den Eltern bisher überflüssig gemacht hat. Trotzdem, die wöchentlichen 90 Minuten haben es in sich. Mir scheint, dass die zu vermittelnden wichtigsten Eigenschaften Disziplin und Durchhaltevermögen sein müssen. Manchmal denke ich, das schafft er nie. Wenn ich aber am Schluss des Unterrichts seine leuchtenden Augen sehe, und er mir sagt, dass er gerne kommt, weiß ich, dass noch viel Geduld nötig ist, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Seine Lehrer, die ihm helfen wollen, stößt er mit Stören und Desinteresse vor den Kopf. So arbeiten wir neben den Hauptfächern Deutsch und Mathematik an ganz alltäglichen Problemen, nämlich wie gelingt es, Freundlichkeit und Interesse gegenüber den Menschen zu zeigen, die helfen wollen. Meistens aber kämpfen wir gegen eine ganz einfache Schwäche, das aufrechte Sitzen am Schreibtisch. Ein Stuhl scheint mir manchmal für einen neunjährigen Jungen ein richtiges Folterwerkzeug zu sein. Aber war ich nicht auch einmal jung? Im Freundes- und Bekanntenkreis stößt mein Engagement für muslimische Immigranten nicht gerade auf Gegenliebe. Warum ich mich nicht für deutsche Kinder einsetze und ihnen Nachhilfe gebe? Eine interessante Frage. Wenn ich aber an die leuchtenden dunklen Augen des auf den ersten Blick chancenlosen muslimischen Jungen ohne amtliche Identität denke, möchte ich den eingeschlagenen langen Weg der Hilfe zur Selbsthilfe weitergehen. Aktueller Nachtrag: „Mittlerweile sind acht Jahre vergangen. Imran Ahmed besucht erfolgreich das Gymnasium und ist vor kurzem in seiner Altersklasse Deutscher Meister im Dreisprung geworden. Herzlichen Glückwunsch Winfried Ohlms 11 Fresh x kommt Fresh X – 40 Tage unterwegs Im letzten Gemeindebrief stand schon ein Artikel zu Fresh X – neue Ausdrucksformen von Kirche. Warum also nochmal dazu schreiben? Weil es nun konkret wird. Am 18. September beginnen wir unsre 40 Tage Aktion, in der wir uns diesem Thema intensiv zuwenden wollen. Konkret heißt das, dass jeder Teilnehmer ein Heft erhält, in dem für jeden Tag eine kleine Geschichte steht. In diesen Berichten werden solch neue Ausdrucksformen von Kirche dargestellt oder auch nur angerissen. Es ist ein bunter Blumenstrauß von Möglichkeiten, wie Gott heute wirkt. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Das ist sozusagen ein Appetizer für jeden Einzelnen. Außerdem ist in dem Heft Platz für Predigtnotizen und Fragen für die Kleingruppen. Diese wöchentlichen Gruppen sind ein wesentlicher Bestandteil der Aktion. Hier werden wir uns über die verschiedenen Themen dieser Wochen informieren und austauschen. 12 Ja, und diese Gruppen sind auch der Ort, an dem wir hören wollen, was Gott mit uns vorhat. Mit uns als Einzelne an dem Platz, an dem wir gerade stehen und mit uns als Gemeinde, oder auch vielleicht mit uns als ein bestimmter Teil der Gemeinde. Denn letztlich geht es immer darum, Gottes Liebe den Menschen erfahrbar zu machen – so wie wir das in unserem Motto zum Ausdruck gebracht haben. Diese Gruppen sind neu und bunt gemischt, je nach dem, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit, wer am besten kann. Allein dies ist schon ein großer Reiz solch einer 40-Tage Aktion. So können wir u.U. Menschen aus der Gemeinde kennenlernen, mit denen wir schon jahrelang zu tun haben und die wir doch nicht kennen. Die Themen der Wochen lauten im Einzelnen: * Sendung und Mission wiederentdecken *Den Umbruch gestalten *Ein neues Bild von Kirche: Gemeinschaft *Ein neues Bild von Kirche: Nachfolge *Ein neues Bild von Kirche: Leitung Es geht weiter Der jeweilige Gottesdienst sonntags wird das Thema der vergangenen Woche nochmals bündeln und zusammenfassen. 40 Tage oder knapp sieben Wochen sind eine überschaubare Zeit. Deshalb sind gerade auch die eingeladen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht regelmäßig an einem Hauskreis oder Bibelgesprächskreis teilnehmen können. Am letzten Sonntag, also dem 30. Oktober, planen wir eine Gemeindeversammlung um die Ideen, Wünsche, Visionen, Aufträge der letzten Wochen in einer größeren Runde zu sammeln und zu sichten. Wer weiß, vielleicht sind bis dahin schon Fresh X Projekte entstanden oder einzelne haben sich irgendwo bei bereits bestehenden eingeklinkt. Denn letztlich geht es ja nicht um irgendwelche Begrifflichkeiten, sie sind nur eine Hilfe für unseren Kopf, sondern darum, dass wir in der lebendigen Beziehung mit Jesus Christus leben und uns von ihm leiten lassen mit ihm sein Reich zu bauen. Dorothea Hinske Fresh X kommt FRESH X: Eine Definition des deutschen Fresh X – Netzwerkes: Eine Fresh X ist eine neue Form von Gemeinde* für unsere sich verändernde Kultur, die primär für Menschen gegründet wird, die noch keinen Bezug zu Kirche und Gemeinde haben. *Unter Gemeinde verstehen wir hier jede dauerhafte Glaubensgemeinschaft unabhängig von ihrem rechtlichen Status, z.B. als selbstständiger Teil einer Kirchengemeinde, eines Gemeindebezirks oder einer Pfarrei, als landeskirchliche Gemeinschaft oder als Neugründung. Eine Fresh X entsteht dort, wo Menschen • auf Gott hören, • sich der Lebenswelt anderer Menschen zuwenden, • ihnen liebevoll dienen, • das Evangelium verkörpern • und andere in die Nachfolge Jesu führen. Sie hat das Potential eine neue Gestalt von Kirche zu werden – geprägt durch das Evangelium und relevant für ihren kulturellen Kontext. 13 90 Jahre Zeltmission Heute gehören zum Evangelisa- 90 Jahre Zeltmission Eine Erfolgsgeschichte feiert Jubiläum Die Zeltmission wurde 1926 in der damaligen Bischöflichen Methodistenkirche ins Leben gerufen und begann ihre Arbeit mit zwei Zelten, die schon bald in vielen Regionen aufgestellt wurden. Mit dem Beginn der unseligen Zeit des Nationalsozialismus jedoch, musste diese Arbeit 1939 eingestellt werden. Doch nur wenige Jahre nach Kriegsende, nämlich im Jahr 1949, wurde zusammen mit der damaligen Evangelischen Gemeinschaft ein Neuanfang gemacht. 14 tionswerk der Evangelisch - methodistischen Kirche die Arbeitsbereiche Evangelisation, missionarischer Gemeindeaufbau und Gemeindegründung. Für alle diese Bereiche stellt die Zeltmission in ganz Europa, die unterschiedlichsten Arbeitsmittel zur Verfügung. Zum einen sind das 11 Zelte in den unterschiedlichsten Größen und Bauweisen. Bereits 1993 kam mit dem „emk-mobil“ ein Doppeldeckerbus als mobile Kaffeestube dazu, die es problemlos möglich macht, in Fußgängerzonen und auf Markplätzen zu stehen. 90 jahre zeltmission ne zur Verfügung stellen, die Seit 2006 ergänzt das emkspiel-mobil das vielseitige Angebot der Zeltmission. Es umfasst eine Sammlung an verschiedenen Spielsachen zur Unterstützung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Dazu gehören z.B. XXL-Menschenkicker, Hüpfburgen und Kletterturm, Tischkicker, Trampolin und eine Reihe kleinerer Straßenspiele. Solch ein Angebot weckt die Aufmerksamkeit der Erwachsenen und macht Kindern besonders viel Spass. Auch eine mobile Kirche ist im Programm. Sie lässt sich leicht aufblasen und ist so in den Innenstädten ein attraktiver Anziehungspunkt. Neben einer ganzen Reihe weiterer Dinge, kann die Zeltmissi on heute auch eine mobile Büh- sich für kleine Konzerte, Vorträge oder Puppentheater etc. hervorragend eignet. Die Bühne ist schnell aufgebaut, sofort einsatzbereit - und nach Ende der Veranstaltung umgehend wieder verstaut. Mancher mag sich fragen, ob Zeltmission heute überhaupt noch Sinn macht. Die Einsätze vor Ort zeigen jedoch, dass diese Arbeit nach wie vor aktuell und gefragt ist In einer Zeit in der immer weniger Menschen in die Kirche gehen, muss die Kirche zu den Menschen kommen, um sie mit dem Evangelium in Kontakt zu bringen. Und so werden bei den Veranstaltungen in den Zelten viele Menschen erreicht, die sonst nie in eine Kirche gehen würden. 15 90 jahre zeltmission Dabei sind die Angebote so vielfältig wie das Publikum selber. Und je nach Vorstellung der veranstaltenden Gemeinde vor Ort, kann die Frohe Botschaft so weitergesagt werden, dass die entsprechenden Personengruppen und Altersbereiche angesprochen und erreicht werden, die die Veranstalter im Blick haben. Das kann sowohl bei Kindernachmittagen, Jugendabenden, Frauenfrühstückstreffen, Männervesper, Brunch, Filmnacht oder Satellitenübertragung auf Großbildleinwand sein, als auch bei Seniorennachmittagen, Gottesdiensten, Themenabenden mit Vorträgen und musikalischer Begleitung von Chören oder Bands. 16 Am 30. April nun, feierte die Zeltmission ihr 90jähriges Bestehen mit einem bunten Programm zu dem das offene Mittagessen, die Feierstunde mit Bischöfin Rosemarie Wenner und das parallel Kinderprogramm mit Klaus Schopf genauso dazugehörten, wie Kaffee & Kuchen und die abschließende Aussendung. Auf Bitte von Hans-Martin, dem Leiter der Zeltmission, waren Sabine und ich gerne mit dabei und haben an Grill und Herd tatkräftig die Rührlöffel und Zangen geschwungen und uns über die rege Teilnahme vieler interessierter und wohlwollender Gäste gefreut. Volker Kempf Einen besonderen Gottesdienst erlebten wir am 10. Juli. Zu Gast waren sechs Mitglieder der Gruppe k-turn aus Kaiserslautern, die von ihren Berufungen und Tätigkeiten berichteten. Sechs junge Leute, von denen sich einige aus ihren erlernten Berufen verabschiedet haben, um für Menschen da zu sein, die am Rande der Gesellschaft leben und die wir Normalbürger und Christen in der Regel übersehen und an ihnen beschämt vorbeigehen. Eine aufregende Geschichte. Wie gelingt so eine schwierige Arbeit? Achim Bißbort von kturn erklärt es an einem anschaulichen Beispiel. Die Bereitschaft, auf andere Menschen zuzugehen und für sie da zu sein ist wie fließendes Wasser, das immer in Bewegung ist. Sich nicht mit dem zufrieden zu geben was ist, sondern zu helfen, wo Hilfe willkommen ist und angenommen wird. Konkret heißt das, auf Menschen zuzugehen, für sie da zu sein, sie in ihrer Andersartigkeit zu akzeptieren und mit 17 ihnen ein Stück gemeinsam im Leben zu gehen. Und das meint auch Jesus, wenn er sagt: „Ich bin der Weg.“ Das ist es, in Bewegung bleiben wie fließendes Wasser und auf die Kraft Jesu vertrauen. Dann verschwindet auch die Angst, auf fremde Menschen zuzugehen. Diese ermutigende Erfahrung haben uns die jungen Leute von k-turn begeisternd vermittelt. Die sonntägliche Botschaft der k-turn-Leute hat meine Frau und mich tief bewegt, so dass wir uns auf den Weg gemacht haben, vor Ort zu erleben, wie gelebte Nächstenliebe in der Mennonitenstraße in Kaiserslautern praktiziert wird. Ein Licht in unserer von Geld und Macht verblendeten Welt! Wir sind zwar zu alt, dort mitzumachen, wollen jedoch die Arbeit im Gebet begleiten und finanziell unterstützen. Winfried Ohlms Redaktion und Layout: Dorothea Hinske, Volker Kempf, Winfried Ohlms und Fritz Woithe. Laienmitglied der Jährlichen Konferenz: Dorle Hinske, [email protected] Bezirkslaienführerin Susanne Zappe, [email protected] Pastorat & Kontakt Volker Kempf Stiftswaldstr.56 · 67657 Kaiserslautern · Tel.: 0631/44685 Mailadresse: [email protected] Internet: www.emk-kl.de Bankverbindung der Evang.- methodistischen Kirche: IBAN: DE80 5405 0220 0000 0704 66 BIC: MALADE51KLK
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