Steigender Befall mit Kirschessigfliege im Beerenobst ist aktuell zu

Steigender Befall mit Kirschessigfliege im Beerenobst
ist aktuell zu beobachten
Pflanzenschutzamt, 31. August 2016
Seit 2012 breitet sich die ursprünglich aus Asien
stammende Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) in
Niedersachsen aus. Letztes Jahr kam es dabei zu
ersten größeren Schäden in Beerenobstkulturen. Auch
in diesem Jahr ist seit Mitte August ein ansteigender
Befall mit Kirschessigfliege in Beerenfrüchten in
heimischen Hausgärten zu beobachten. Betroffen sind
besonders Herbsthimbeeren, Brombeeren,
remontierende Erdbeeren, späte Heidelbeersorten und
Holunder. Bei einem Befall verfärben sich die Früchte
Weibchen der Kirschessigfliege bei der
Eiablage an Himbeere (Foto: A. Wichura)
unterhalb der Fruchthaut dunkel und Furcht sinkt an
dieser Stelle leicht ein. Wenn man die Früchte öffnet,
sind kleine Fliegenmaden in den Früchten zu erkennen. Sehr attraktiv für die Fliegen sind
dunkelrote, reife bis überreife Früchte. Der Befall in hellroten und noch nicht vollständig
reifen Früchten ist dagegen geringer.
Eine direkte Bekämpfung mit chemischen Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich. Um den
Befall zu minimieren, sollten die Früchte in möglichst kurzen Abständen durchgepflückt
werden. Das Erreichen der Überreife ist zu vermeiden. Ebenfalls können feinmaschige Netze
(0,8 mm x 0,8 mm) eingesetzt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Netze bereits
vor dem Farbumschlag der Früchte angebracht werden müssen, da sich sonst die Fliegen
innerhalb des Netzes vermehren können. Zudem muss darauf geachtet werden, dass die
Netze gut geschlossen sind, damit keine Lücken vorhanden sind, durch die die Fliegen ins
Innere gelangen können.
Am Markt sind von unterschiedlichen Anbietern Fallen
für den Massenfang erhältlich, die mit gekauften oder
selbstgemischten Köderflüssigkeiten befüllt werden
können. Da die Fallen für die Fliegen weniger attraktiv
sind, als die Wirtsfrüchte, kann durch die Fallen
allerdings niemals eine völlige Befallsfreiheit erreicht
werden, allenfalls eine Reduzierung des Befalls.
Es ist nicht bekannt, dass von den Fliegenlarven bei
einem versehentlichen Verzehr ein gesundheitliches
Bei Befall mit Kirschessigfliege tritt bei
Risiko ausgeht. Die Larven können aus Him-, BromDruck Fruchtsaft aus (Foto: A. Wichura)
und Heidelbeeren durch zwei bis drei Stunden wässern
in handwarmen Wasser vollständig ausgetrieben
werden. Da sich die Larven am Grund des Gefäßes sammeln, können die Früchte danach
abgeschöpft werden.
Pflanzenschutz-Hotline: 0441 801-789
Februar bis November dienstags 10-12 Uhr
ab 1. März bis 1. Oktober zusätzlich auch donnerstags 10-12 Uhr