WE MAP THE WORLD Die von DIGITAL entwickelten Flugplattformen „ARGUS“ und „ADAM“ liefern Daten, die „von oben“ Auskunft über den Zustand der Erde geben. 02 NEUE INFRASTRUKTUR MATERIALS hat nun mit einer Step-and-Repeat-Anlage den bestehenden Gerätepark für großflächige Prägetechnologien erweitert. 03 „NEUE AUFKLÄRUNG“ Die JOANNEUM RESEARCH ist auch heuer beim Europäischen Forum Alpbach dabei. Die Forschungsgesellschaft präsentiert sich bei den Gesundheits- und Technologiegesprächen mit Sessions und eigenem Stand. 04 DAS MAGAZIN FÜR TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN 02 2016 news shots Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl, MBA Geschäftsführer JOANNEUM RESEARCH JOANNEUM RESEARCH JOANNEUM RESEARCH STAATSSEKRETÄR MAHRER BEI DIGITAL BESUCHERREKORD BEI DER „LANGEN NACHT“ Am 11. Mai 2016 besuchte Staatssekretär Mag. Dr. Harald Mahrer im Rahmen eines Steiermarktages gemeinsam mit Landesrat Mag. Christopher Drexler DIGITAL, das Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien der JOANNEUM RESEARCH. DI Dr. Heinz Mayer, Direktor von DIGITAL, sowie die Prokuristen DI Helmut Wiedenhofer und DI Erwin Kubista präsentierten gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Projekte AKUT, ADAM und das Graffiti-Detektionssystem. Der Staatssekretär zeigte sich höchst interessiert und erwähnte die sehr gut funktionierenden Netzwerke in der Steiermark. Über 25.000 Menschen nutzten am 22. April 2016 das Angebot der Langen Nacht der Forschung in der Steiermark. Im heurigen Jahr öffneten 35 Standorte in Graz und Leoben ihre Pforten. Als Hotspot erwies sich das Zentrum für Wissenstransfer in der Medizin (ZWT), Standort von HEALTH — Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften. Dort sorgte unter anderem der Lichtkünstler Ralph Light mit einem Laserharfenkonzert für kurzweiliges Erleben aktueller Forschung und Entwicklung. In Klagenfurt war ROBOTICS am Standort Lakeside Park vertreten und stellte unter anderem den Roboter „YuMi“ aus. Der Staatssekretär (2.v.r.) nahm sich viel Zeit für die Institutsbesichtigung und probierte das Graffiti-Detektionssystem sogar selbst aus. Landesrat Mag. Christopher Drexler (li.) spielt mit JR-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl (re.) an der Laserharfe. EDITORIAL Die JOANNEUM RESEARCH wird sich im Rahmen des diesjährigen Forum Alpbach, das unter dem Generalthema „Neue Aufklärung“ steht, wieder im Rahmen der Gesundheitsgespräche und der Technologiegespräche aktiv mit drei Forschungseinheiten beteiligen. HEALTH wird im Zuge der Gesundheitsgespräche zum Thema „Alte und Neue Mythen in der Medizin“ eine Session veranstalten und DIGITAL wird sich in einer Breakout-Session mit dem Projekt A ktivDaheim als „Digitaler Pionier“ präsentieren. Das neue Institut ROBOTICS wird das erste Mal im Rahmen der Technologiegespräche vertreten sein und veranstaltet zum Zukunftsthema „Robot Realities and Futures“ ebenfalls eine Break out-Session. Alle Forschungseinheiten arbeiten derzeit am neuen Strategiedokument 2017—2021, mit dem Anspruch, bestmöglich für die kommenden Jahre aufgestellt zu sein. Bereits im laufenden Wirtschaftsjahr wurden zahlreiche Maßnahmen zur Optimierung des Forschungsportfolios, der Unternehmensorganisation sowie der Wettbewerbsfähigkeit eingeleitet und auch umgesetzt. LIFE – Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft wurde etabliert, damit kann die JOANNEUM RESEARCH ihre Kompetenzen im Klima- und Energiebereich noch stärker bündeln. Mit der Gründung der Spin-offs EPIG GmbH, decide Clinical Software GmbH und der JR-AquaConSol GmbH ist es der JOANNEUM RESEARCH gelungen, im Unternehmen entwickelte Technologien erfolgreich zur Marktreife zu führen und gemäß dem Unternehmensauftrag den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort nachhaltig zu stärken. Darüber hinaus wurde die NanoTecCenter Weiz GmbH mit der JOANNEUM RESEARCH, Institut MATERIALS, verschmolzen. Damit gelingt es, eine international sichtbare kritische Masse im Bereich Mikround Nanotechnologien zu schaffen. Ich freue mich auf zahlreiche persönliche Gespräche und einen anregenden Meinungsaustausch mit Ihnen im Rahmen des diesjährigen Europäischen Forum Alpbach. Der Sensorik-Koffer wird zum Beispiel auf eine Cessna geschnallt und ist rasch einsatzfähig. Im militärischen Bereich kommt dies bereits zum Einsatz, nun soll diese Technologie auch für zivile Fragestellungen angewandt werden. DIGITAL DIE VERMESSUNG DER WELT AUS DEM KOFFER Daten über den CO2Fußabdruck oder für die Schadensbewertung nach Hagel und Unwetter kommen „von oben“. Sie werden in der Luft von Flugobjekten aufgenommen und geben Auskunft über den Zustand der Erde. Diese Daten dienen den Bereichen Umweltmonitoring, Katastrophenschutz oder als Planungsgrund lage für Einsatzkräfte allgemein. Bei den Flugplattformen „ADAM“ und „ARGUS“ dreht sich alles um die Daten, die von Sensoren auf Flugzeugen kommen. Bis vor kurzem war es notwendig, ein Gebiet mit einem spezialausgerüsteten Flugzeug zu überfliegen und zu vermessen. Das konnte zu hohen Flugzeug-Überstellungskosten führen oder die Aufgabe gänzlich unwirtschaftlich machen. Bei JOANNEUM RESEARCH wurde nun eine schnellere und k ostengünstigere Technologie entwickelt: „Wir haben sämtliche Fernerkundungs-Sensorik in eine Art Koffer gepackt, den man vor Ort beispielsweise auf einer gemieteten Cessna montieren kann. Mit dieser Lösung transportiert man nicht mehr das ganze Spezialflugzeug samt Expertenteam zum Zielgebiet, sondern lediglich eine Person mit der tragbaren Fernerkundungsplattform namens ADAM“, erklärt Univ.-Prof. Dipl.-Forstw. Dr. Mathias Schardt, Leiter der Forschungsgruppe Fernerkundung und Geoinformation. Aktuelle Anwendungsbeispiele sind das Monitoring von gefährdeten Regenwäldern oder die Vermessung von Ressourcen wie Wald, Landwirtschaft, Vegetation und Wasser. DIGITAL arbeitet im Rahmen des Förderprogramms KIRAS aber auch an der Multisensor-Plattform ARGUS, die Echtzeit-Daten liefert. ARGUS soll zum Beispiel bei Naturkatastrophen wie Waldbränden oder Hochwasser zum Einsatz kommen. »Mit der MultisensorPlattform können wir kostengünstig die Regenwälder kontrollieren.« INFO qq Der „Multisensor-System-Koffer ADAM“ enthält optische und thermische Kameras, einen Laserscanner, ein IMU (Trägheitsnavigationssystem) und ein GPS zur Positions-Bestimmung des Flugzeugs und der Lage der Sensorik, Datenspeicher sowie eine autarke Stromversorgung So ist es möglich, entlegene Gegenden mit minimalem Aufwand zu kartieren oder das Ausmaß einer Naturkatastrophe aus der Luft zu erfassen. qq Die Flugplattform ARGUS wird fix in ein Flugzeug integriert, das bei Katastrophen zum Einsatz kommt. Die Spezialkameras dieser Sensorplattform liefern zum Beispiel Thermaldaten und spüren so Glutnester auf. Sowohl optische Daten als auch Thermaldaten werden sofort via Funk zur Basis geschickt. Damit wurde eine Methode entwickelt, die innerhalb weniger Minuten nach der Aufnahme aus der Luft eine Einsatzkarte liefert, die mit anderen Informationen, wie beispielsweise topographischen Karten oder digitalen Geländemodellen verknüpft werden kann. qq www.remotesensing.at Publikationen 2 POLICIES DIGITAL HEALTH ARBEITSMARKTÄNDERUNGEN IN GRAZ GOLD PAPER AWARD FÜR DIGITAL-AUTOR NEUER ANTIKÖRPER WURDE NACHGEWIESEN Im Rahmen der Veranstaltung „Arbeit und Beschäftigung in Graz“ am 28. April 2016 hielten Mag.a Karolin Gstinig und Mag. Mag. Eric Kirschner von POLICIES einen spannenden Vortrag über die Arbeitsmarktsituation der Landeshauptstadt. In Graz wächst die Bevölkerung schneller als die Zahl der Arbeitsplätze. Zudem sinkt die Nachfrage nach niedrigqualifizierten Arbeitskräften. Der Druck am Arbeitsmarkt wird weiter steigen. Gleichzeitig ist der Handlungsspielraum auf regionaler Ebene begrenzt. Es gilt, den Arbeitsmarkt über verstärkte interregionale Kooperationen zu entlasten. Die Mobilität muss erhöht werden, denn Mobilitätshemmnisse wirken auf die Arbeitslosigkeit. Eine breite Qualifizierungs offensive sei notwendig, so der Tenor des Vortrags. Bei der ACE 2015 Konferenz (12th International Conference on Advances in Computer Entertainment Technology) wurde der wissenschaftliche Konferenzbeitrag „Intelligent User Interfaces in Digital Games for Empowerment and Inclusion“ von DI Dr. Lucas Paletta und einem Autorenteam mit dem „Gold Paper Award“ als bester wissenschaftlicher Beitrag der gesamten Konferenz ausgezeichnet. Die ACE ist ein internationales Forum unter anderem für intelligente Serious Game Technologien. Der Beitrag behandelt die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus drei internationalen Workshops und drei EU-Projekten. Zwei der Workshops leitete DI Dr. Lucas Paletta. Unter den EU-Projekten war auch MASELTOV, das die JOANNEUM RESEARCH koordinierte. Die Novartis Pharma AG hat HEALTH gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz mit einer Studie über den neuen Antikörper „Secukinumab“ beauftragt. Es konnte mit der Methode der offenen Mikroperfusion (OFM) nachgewiesen werden, dass „Secukinumab“ eine ausreichende Konzentration in der Haut von Betroffenen mit Schuppenflechte erreicht und dass der Wirkstoff den entzündungsfördernden Eiweißbotenstoff (das Zytokin IL-17A) sowie weitere Botenstoffe zu unterdrücken vermag. Die Novartis Pharma AG hat damit für den untersuchten Antikörper als Cosentyx® die Marktzulassung für die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte erlangt. Publiziert: „Experimental Dermatology“ 2016 Feb; 25(2):157-9 MATERIALS TOP-INFRASTRUKTUR: STEP-AND-REPEAT-ANLAGE MATERIALS – Institut für Oberflächentechnologien und Photonik hat seinen Gerätepark erweitert: Die neue Step-andRepeat-Anlage ergänzt das bestehende Forschungsportfolio um modernste Strukturierungstechniken im Nanometerbereich und macht die JOANNEUM RESEARCH zur Generalanbieterin für großflächige Prägetechnologien im Mikround Nanobereich. Die Anlage, die gemeinsam mit der EV Group entwickelt und gebaut wurde, schließt die Lücke zwischen der Herstellung von kleinformatigen Masterstempeln (ca. 1 cm x 1 cm) und dem großflächigen schnellen (Meter-pro-Minute) Prägen von Mikro- und Nanostrukturen für den industriellen Einsatz. Ein Masterstempel ist das „Original“, er enthält die Potenzialstudie Robotik Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) beauftragte die Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Mess-, Automatisierungs- und Robotertechnik (GMAR) — Technische Universität Wien, Technische Universität Graz, JOANNEUM RESEARCH, FH Technikum Wien, incubed IT und die JKU Linz — mit der Erstellung der „Potenzialstudie Robotik“. Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen für das bmvit abgeleitet. Die spezifische Wirtschafts- und Industriestruktur in Österreich muss in der Studie besonders beachtet werden. Mit der Fertigstellung der Studie ist in einem halben Jahr zu rechnen. Struktur, die später mittels Rolle-zu-Rolle großflächig vervielfältigt wird. Mit der neuen Infrastruktur rückt die JOANNEUM RESEARCH näher zur Industrie und kann von der Simulation, dem Design und der Herstellung von Masterstrukturen, über deren Vervielfältigung und letztlich rollenbasierten Fertigung alles anbieten. Beim Nanoprägen befinden sich Nanostrukturen als Relief auf einem Stempel. Diese Strukturen werden auf ein Substrat beziehungsweise in ein bestimmtes Material übertragen. Beim UV-Nanoprägen werden die Strukturen in einen fotosensitiven Lack gedrückt und verdrängen diesen. Der Lack wird in Kontakt mit den Strukturen belichtet und somit gehärtet. Anschließend wird der Stempel entfernt, die Strukturen sind übertragen. Um diese Technik großflächig anwenden zu können, kommt ein Rollen-Prägeverfahren zum Einsatz. Dafür müssen jedoch auch großflächige biegsame Stempel, die eine Vielzahl an Mikro- oder Nanostrukturen beinhalten, zur Verfügung stehen. Die neue Step-and-Repeat-Anlage in Weiz ist durch eine sehr definierte Vervielfältigung kleiner Masterstrukturen auf großen Flächen in der Lage, genau solche Stempel herzustellen. Mag.a Dr.in Ursula Palfinger, Projektleiterin bei MATERIALS: „Für unsere Industriepartner und -kunden ist es wichtig, Prozesse möglichst bis hin zur Akustisches Tunnelmonitoring in China Seit Dezember 2015 wird das von DIGITAL entwickelte akustische Tunnelmonitoring AKUT TM durch die Firma Beijing Navigator Smartech in China vertrieben. Im März 2016 fand in Nanjing City die größte Messe für Verkehrsinfrastruktur in China statt. Im Rahmen der Messe wurde AKUT TM auf dem chinesischen Markt erstmals vorgestellt. Wegen der vielen Tunnels und des wachsenden Verkehrsaufkommens in China steht die Tunnelsicherheit im Fokus. DI Moritz Fišer von DIGITAL war bei der Messe anwesend und konnte zahlreiche Gespräche mit Tunnelbetreibern und dem anwesenden Fachpublikum führen. MAG.A DR.IN URSULA PALFINGER Projekleiterin Forschungsgruppe Hybridelektronik und -strukturierung industriellen Reife entwickelt zu bekommen. Testmaterial muss auf großen Flächen, die der späteren Anwendung entsprechen, geliefert werden. Durch die neue Step-and-Repeat-Anlage ist es uns nun möglich, vergleichsweise kostengünstig und vor allem zeitnah Testserien durchzuführen und industrielle Prozesse zu evaluieren. Wir sind nun nicht mehr von externen Zulieferern abhängig, sondern können die gesamte Prozesskette in unserem Haus abwickeln.“ Anwendungsbeispiele sind flexible, großflächige Sensoren für die Automobilindustrie sowie selbstreinigende oder lichtlenkende Oberflächen für großflächige Glasfronten. Aktueller Technologiebericht Am 23. Juni 2016 präsentierte Mag. Wolfgang Polt von POLICIES gemeinsam mit Dr. Karl-Heinz Leitner vom AIT und Mag. Jürgen Streicher von POLICIES den aktuellen österreichischen Forschungs- und Technologiebericht im Parlament. Im Fokus standen die Prognose über die Forschungsausgaben für das Jahr 2016, die internationale Positionierung Österreichs in vergleichenden Rankings sowie die Bestandsaufnahme der Umsetzung der Forschungsstrategie des Bundes aus 2011. Spezialkapitel widmen sich der Betrachtung von Unternehmensdynamiken durch Start-ups, wissenschaftlichen Spin-offs und sogenannten Sozialunternehmen. NEWS SHOTS JOANNEUM RESEARCH HISTORISCHES AUSTROMIRMATERIAL ÜBERGEBEN Am 2. Oktober 1991 startete das Raumschiff „SOJUS TM-13“ im Rahmen des sowjetischösterreichischen Projekts AUSTROMIR zu einem sechstägigen Flug. Damals waren auch Technologie der JOANNEUM RESEARCH und der österreichische Astronaut DI Franz Viehböck mit an Bord. Nun soll historisches AustromirMaterial öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Gesamtprojektleitung für AUSTROMIR lag 1991 beim Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Univ.-Prof. DI Dr. Dr. Dr. Willibald Riedler, der damals auch das Institut für Angewandte Systemtechnik der JOANNEUM RESEARCH leitete, hatte die wissenschaftliche Leitung inne. Damit wurde der Ruf von Graz als Weltraumhauptstadt verstärkt. Jetzt wurde das wissenschaftlich wertvolle AUSTROMIR-Material dem Österreichischen Weltraum Forum zur Verfügung gestellt. JOANNEUM RESEARCH-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl übergab am 20. Mai 2016 das AUSTROMIR-Material: „Wir freuen uns, dass wir die Geräte und die Dokumentation der Mission AUSTROMIR nun dem österreichischen Netzwerk von Raumfahrtspezialisten und Weltrauminteressierten zur Verfügung stellen können, wo all das in guten Händen sein wird.“ JR-Prokurist DI Erwin Kubista, DI Robert Finsterbusch (TU Graz), Willibald Stumptner (Österreichisches Weltraumforum), Univ.-Prof. Dr. Otto Koudelka (TU Graz) und JR-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl (v. l.) 3 JOANNEUM RESEARCH ALPBACH 2016 Foto: Soonar HEALTH Gesundheitsgespräche – die Partner-Session Auf zu neuen Ufern – so könnte man das Motto des heurigen Europäischen Forum Alpbach kurz zusammenfassen. Im Mittelpunkt stehen dabei in dem Tiroler Ort einmal mehr neue Denkweisen und neue Perspektiven – Themen, die im Bereich der Forschung das Um und Auf sind. Deswegen stellt die JOANNEUM RESEARCH auch heuer neues Gedankengut in den Bereichen Gesundheit und Technologie im Rahmen des traditionellen Forums vor und präsentiert sich von 21. bis 27. August 2016 mit zahlreichen innovativen Forschungsthemen. Die Gesundheitsgespräche Vom 21. bis 23. August 2016 zeigen Expertinnen und Experten aus dem Bereich Gesundheit alte Mythen und neue Möglichkeiten der Medizin auf. Auch das Institut HEALTH der JOANNEUM RESEARCH stellt sich gemeinsam mit der EPIG GmbH im Rahmen einer Partner-Session die Frage „Das beste Gesundheitssystem der Welt – Mythos oder Wahrheit?“. Diskutiert werden dabei Themen wie: Was bedeutet es, das beste Gesundheitssystem der Welt zu haben? Und wenn es dieses gibt – für wen ist es das Beste? Ist es möglich, objektive Vergleiche zu ziehen und ein solches Gesundheitssystem zu identifizieren? Eine kritische Zusammenfassung bestehender Rankings dient als Grundlage der Diskussion zwischen Gesundheitslandesrat Mag. Christopher Drexler, Managing-Director Dr. Thomas Czypionka (Institut für höhere Studien), Direktor Dr. Arno Melitopulos (Tiroler Gebietskrankenkasse) und Dr.in Sigrid Pilz (Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwältin). Die Partner-Session findet am 23. August 2016 um 15.30 Uhr im Congress Centrum Alpbach statt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Expertinnen und Experten des Instituts HEALTH am 22. August 2016 von 14 bis 16 Uhr persönlich am Stand der JOANNEUM RESEARCH im Otto-Molden-Foyer des Congress Centrums Alpbach anzutreffen. Ebenfalls am 22. August 2016, zwischen 13 und 17 Uhr zeigen ausgewählte Pioniere aus ganz Europa im Elisabeth-Herz-Kremenak-Saal im Congress Centrum Alpbach neue Wege und Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitsbereich auf. Im Falle der JOANNEUM RESEARCH übernimmt diese Aufgabe das Institut DIGITAL mit dem Projekt „AktivDaheim“. VORTRAGENDE PARTNER-SESSION Moderation: Mag.a Andrea FRIED Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, Wien Keynote: Dr. Thomas CZYPIONKA Institut für höhere Studien, Wien Mag. Christopher DREXLER Landesrat für Gesundheit, Pflege, Wissenschaft und Personal, Steiermark Dr. Arno MELITOPULOS Tiroler Gebietskrankenkasse, Innsbruck Dr.in Sigrid PILZ Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwältin, Wien VORTRAGENDE BREAKOUT-SESSION Univ.-Prof.in Sigrid BRELL-COKCAN Fakultät für Architektur, RWTH Aachen Univ.-Prof. Dr. Karl CRAILSHEIM Institut für Zoologie, Universität Graz Ph. D. Juha HEIKKILÄ Unit A2 – Robotics, European Commission, Luxemburg Univ.-Prof. Mag. Dr. Manfred HUSTY Institut für Grundlagen der Technischen Wissenschaften, AB Geometrie und CAD, Universität Innsbruck Dr. Björn MATTHIAS ABB Forschungszentrum Deutschland, Ladenburg Dr.in Yulia SANDAMIRSKAYA Institut für Neuroinformatik, Universität Zürich und ETH Zürich Prof. Dr. Roland SIEGWART Institut für Robotik und Intelligente Systeme, ETH Zürich ROBOTICS Technologiegespräche – die Breakout-Session von ROBOTICS „Auf der Suche nach neuen Wegen und Werkzeugen zur Reise ins Zeitalter der neuen Aufklärung“ lautet das Thema der heurigen Alpbacher Technologiegespräche vom 25. bis 27. August 2016. Passend dazu widmet das Institut ROBOTICS seine Breakout-Session am 26. August 2016 diesen neuen Werkzeugen, nämlich den „Robotik Realitäten und Zukunftsperspektiven“. Die Robotik erfährt ja gegenwärtig sehr hohe Aufmerksamkeit. Beeinflusst durch die Medien wird allerdings die öffentliche Wahrnehmung durch überhöhte Erwartungen und auch Ängste dominiert. Die Diversität der Maschinen sowie ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft sind aufgrund der Vielfältigkeit und der stetig wachsenden kognitiven Fähigkeiten von Robotern überaus komplex und in ihrer 4 Gesamtheit nur schwer fassbar. Expertinnen und Experten unterschiedlichster Robotik-Disziplinen werden im Zuge der Session ihre Sichtweisen darstellen und die zu erwartenden technologischen und sozioökonomischen Umbrüche diskutieren. Die Breakout-Session startet um 13 Uhr in der Haupt schule Alpbach. Robotik zum Anfassen: Während der Technologiegespräche kann man am Stand der JOANNEUM RESEARCH im Erwin-Schrödinger-Saal des Congress Centrums Alpbach den Zweiarm-Roboter „YuMi“ bei der Arbeit beobachten. Das detaillierte Programm der JOANNEUM RESEARCH finden Sie auf www.joanneum.at. Alle Details zu Alpbach sind auf www.alpbach.org abrufbar. LIFE AUF DEM WEG ZUR „NULL-EMISSION“ REGION Nach vier erfolgreichen Projektjahren kam iEnergy 2.0, ein Projekt in der und für die Energieregion Weiz-Gleisdorf, erfolgreich zum Abschluss. Die Berechnungen der JOANNEUM RESEARCH zeigen, dass die Region zielstrebig ihren Weg in Richtung „Zero-Emission“ verfolgt. Koordiniert wurde das Projekt von der Energie Steiermark AG. Die Region Weiz-Gleisdorf ist eine stark wachsende Region mit rund 45.400 Einwohnerinnen und Einwohnern und es zeigen sich die damit einhergehenden typischen Herausforderungen: steigender Energiekonsum, Zersiedelung, steigende Kosten für Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen sowie die Pendlerproblematik. Um eine nachhaltige Entwicklung der Region sicherzustellen, wurde bereits in einem Vorläuferprojekt eine Energie-Vision „Weiz-Gleisdorf 2050“ entwickelt. Die Ziele daraus wurden im Rahmen von iEnergy 2.0 aufgegriffen und durch innovative Leuchtturmprojekte wurden zukunftsweisende Technologien in realer Anwendung demonstriert und für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Ein Beispiel hierfür ist die Realisierung des +Energie-Gebäudes W.E.I.Z IV, Standort von MATERIALS, dem Institut für Oberflächentechnologien und Photonik. Der Betrieb eines Forschungsgebäudes, noch dazu in einem Hightech-Bereich wie der Nanotechnologie, stellt höchste Anforderungen an Kontrolle und Konstanz des Raumklimas in den Forschungslaboratorien. Bautechnisch ist das Gebäude ein Passivhaus. Überschüssige elektrische Energie wird dem Konzept des Plus-Energiehauses entsprechend dem Netz zugeführt. Damit wird mit W.E.I.Z. IV demonstriert, dass selbst gewerblich genutzte Gebäude keine Energiefresser sein müssen, sondern im Gegenteil sogar ihren Beitrag zur regionalen Energieversorgung leisten können. Um eine hohe Identifikation der Bevölkerung mit der Energievision zu erzielen, wurden innovative Monitoring- und Informationssysteme demonstriert. Dazu wurden von einem Expertenteam der JOANNEUM RESEARCH Daten zum Umsetzungsstand der Energievision gesammelt und werden der Bevölkerung im Rahmen des Visionsmonitors (visionsmonitor. joanneum.at) zu Verfügung gestellt. Mag. Michael Kernitzkyi, Projektleiter bei LIFE — Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft und verantwortlich MAG. MICHAEL KERNITZKYI LIFE-Forschungsgruppenleiter Wetter- und Klimarisikomanagement für die Berechnungen, resümiert: „40,4 Prozent des Stroms werden bereits jetzt aus erneuerbaren Energieträgern in der Region selbst erzeugt. Ziel ist es, die Eigenproduktion bis zu einer vollständigen Eigenversorgung aus erneuerbaren Energie zu steigern.“ Der Strommix jedes Haushalts und jedes Gewerbebetriebs innerhalb der Region ist ebenfalls für die Öffentlichkeit einsehbar. Und zwar ganz zeitnah. Auf der Seite www.originscan.at können sich Interessierte ganz aktuell informieren, woraus sich der eingespeiste Strom zusammensetzt. In dem von JOANNEUM RESEARCH erstellten Webtool wird auf unterster Netzebene die Einspeisung abgebildet. Das heißt, wenn der Nachbar eine Solaranlage besitzt, wird sein Solarstrom mit einberechnet. HEALTH EIN ERFOLGSPRODUKT MACHT SICH SELBSTSTÄNDIG Die zertifizierte Medizinsoftware GlucoTab® hat schon etliche Preise und Auszeichnungen bekommen. Im April 2016 machte sich das erfolgreiche Produkt, das einer langjährigen Kooperation zwischen der JOANNEUM RESEARCH und der Medizinischen Universität Graz entsprang, selbstständig. Das decide-Gründungsteam nach der Vertragsunterzeichnung Am 29. April 2016 fand die Vertragsunterzeichnung für die Gründung der decide Clinical Software GmbH statt. Das Spin-off der JOANNEUM RESEARCH wurde zur Vermarktung und Weiterentwicklung von GlucoTab®, einem mobilen Blutzucker-Managementsystem für Typ-2-Diabetes im Krankenhaus, gegründet. GlucoTab® ist ein CE-gekennzeichnetes Medizinprodukt, das in klinischen Studien evaluiert wurde. Die initiale Entwicklung wurde im Rahmen eines EU-Projekts (REACTION) abgewickelt, die Weiterentwicklung erfolgte bereits mit dem Ziel der Ausgründung in einem von der FFG geförderten Research Das zertifizierte Medizinprodukt funktioniert einfach mit Tablet. Studio Austria. Das Erfolgsprojekt von HEALTH hat schon etliche Preise und Auszeichnungen gewonnen. Neben sieben privaten Gesellschaftern aus dem Entwicklungsteam sind die JOANNEUM RESEARCH sowie die Medizinische Universität Graz mit je zehn Prozent an dem jungen Unternehmen beteiligt. Als Geschäftsführer fungieren DI Andreas Krug und DI Dr. Peter Beck. Innerhalb der nächsten Monate soll das Team erweitert werden. Standort der decide Clinical Software GmbH ist das ZWT (Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin) in der Neuen Stiftingtalstraße 2. 5 JOANNEUM RESEARCH JÜNGSTE TOCHTER JR-AQUACONSOL In the Spotlight DI DR. VOLKER SCHMIDT... Die RESOURCES-Forschungsgruppe Wasserressourcen und Umweltanalytik geht als neues Unternehmen eigenständige Wege – die JR-AquaConSol GmbH ist Spezialistin in der quantitativen und qualitativen Sicherung der wertvollen Ressource Wasser. Die JR-AquaConSol ist seit 1. Juli 2016 die jüngste Tochter der JOANNEUM RESEARCH. Das Leistungsangebot der JR-AquaConSol ist auf umfassende Lösungen im Wassermanagement, auf die Erkundung und den Schutz von Wasserressourcen sowie auf die Bewertung der Auswirkung von Infrastrukturmaßnahmen auf das Schutzgut Wasser ausgerichtet. Zusätzlich bietet sie Risikoabschätzungen und -bewertungen an. Zudem verfügt die Firma über ein spezialisiertes Wasserlabor, das im Bereich Isotopenbestimmung von der International Atomic Energy Agency 2012 zu den weltweit besten deklariert wurde. „Die JR-AquaConSol ist ein forschendes Unternehmen. Wir beteiligen uns weiter- hin an ausgewählten Förderprojekten und führen auch Eigenforschung durch, um unsere Kunden und Partner bei ihren Fragestellungen unterstützen zu können. Die über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von der JOANNEUM RESEARCH in das neue Unternehmen wechselten sowie unser hochqualitatives Know-how sind das Fundament auf das wir bauen“, unterstreicht der wissenschaftliche Geschäftsführer Univ.-Doz. Dr. Johann Fank den Anspruch, Qualitätsführer zu sein. KONTAKT JR-AquaConSol GmbH Univ.-Doz. Dr. Johann Fank Wissenschaftlicher Geschäftsführer Elisabethstraße 18, 8010 Graz E-Mail: [email protected] Tel.: 0316 876 6000 MATERIALS NEUBEWERTUNG FÜR PHOTOVOLTAIK Nach neuesten Analysen sind bis 2050 Photovoltaik-Anteile an der heimischen Stromversorgung von bis zu 27 Prozent realistisch. Das zeigte eine Studie der JOANNEUM RESEARCH LIFE, des AIT und des Technikums Wien. Die erste Roadmap für Photovoltaik wurde im Auftrag des bmvit bereits 2007 erstellt. Allerdings sind die Endkundenpreise für die Photovoltaik seither stark zurückgegangen und die Wirkungsgrade sind angestiegen. Neue Technologieentwicklungen, wie beispielsweise die Integration in die öffentlichen Stromnetze (Smart Grids), aber auch die Speicherung des Solarstromes haben in der Zwischenzeit Lösungen für die effiziente Integration dieses umweltfreundlichen, aber unregelmäßig verfügbaren Stromangebots in das Energiesystem aufgezeigt. Derzeit verfügt Österreich über Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 1.000 Megawatt und deckt damit knapp zwei Prozent seines Strombedarfs; im EU-Raum trägt die Photovoltaik aktuell etwa vier Prozent zur Stromgewinnung bei. International wurde der mögliche Anteil an der globalen 6 Stromversorgung bis 2050 kürzlich von „weniger als zwei Prozent“ auf „16—27 Prozent“ hinaufgesetzt (Internat. Energieagentur, Solar Photovoltaic Electricity Roadmap). Bei Großanlagen liegen die Stromerzeugungskosten bereits deutlich unter Erdgaskraftwerken. Umfragen zeigen, dass sich keine andere Technologie zur Stromerzeugung so hoher gesellschaftlicher Akzeptanz erfreut wie Solarstrom. Verstärkte Gebäudeum- und -neubauten, die durch die EU Gebäuderichtlinie mit der Forderung nach „Nearly Zero Energy Gebäuden“ ab 2020 zu erwarten sind, könnten der gebäudeintegrierten Photovoltaik zu einer Massenanwendung verhelfen. Die Integration der Solarmodule in Gebäudeoberflächen sollte Priorität haben, um die Flächenversiegelung so gering wie möglich zu halten. Allein auf Gebäuden gibt es bereits heute 230 km² an Fläche, die für Photovoltaik geeignet ist. Um die Technologie-Roadmap-Ziele 2050 zu erreichen, wären etwa 170 km² davon erforderlich. Wenn Wirkungsgrade weiter steigen, sogar noch weniger. Die Photovoltaik-Technologie-Roadmap soll dazu dienen, eine gemeinsame Perspektive zu schaffen, um mögliche Entscheidungen auf den unterschiedlichen Ebenen in Forschung, Wirtschaft und Politik zu akkordieren. Werden die skizzierten Entwicklungspfade der Photovoltaik-Technologie-Roadmap Wirklichkeit, lässt sich bis 2030 eine Umsatzsteigerung von etwa neun Milliarden Euro in diesem Bereich prognostizieren. ... von MATERIALS war an der Entwicklung eines Prototyps einer Personenschleuse für eine licht-induzierte Entkeimung für Ortner Reinraumtechnik GmbH maßgeblich beteiligt. Wesentlich war die Einstellung und Auswahl des Beleuchtungssystems in der Personenkabine. Ortner Reinraumtechnik hat für diese Innovation den Sonderstaatspreis ECONOVIUS 2016 erhalten. MAG.A MARIA HINGSAMER ... ... von LIFE bewertete anhand einer Lebenszyklusanalyse im Projekt CO2USE die Umweltwirkungen der Verwertung von CO2 aus Abgasen mittels photosynthetischer Biomasse, um Naturstoffe und Energie zu gewinnen. Durch die Verwertung des Treibhausgases CO2 können zum Beispiel Agrarflächen eingespart werden — einer der Vorteile des im Projekt erforschten Prozesses. DIIN PILUCA CABALLOPERUCHA, MSC ... ... stellte auf der Internationalen Luftund Raumfahrt Ausstellung (ILA) in Berlin das ExoMars-Projekt vor und erklärte im Detail alle von der DIGITAL-Forschungsgruppe Bildanalyse und Messsysteme gelieferten Beiträge wie die ExoMars-Image-Processing-Software für die 3D-Rekonstruktion der Mars-Oberfläche oder den ExoMars-Viewer (PRo3D). JOANNEUM RESEARCH VERANSTALTUNGEN „YuMi“ beim Puzzlespiel Die Flugplattform ADAM im Zentrum der Aufmerksamkeit Landesrat Mag. Christopher Drexler mit Prof. Dr. Shyam Kamath und JR-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl Die JOANNEUM RESEARCH ist auf den LIFE-Zug aufgesprungen. Landesrat Mag. Christopher Drexler mit Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl Die sechste Zukunftskonferenz der JOANNEUM RESEARCH erzielte am 9. März 2016 mit 460 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen neuen Besucherrekord. Mit Prof. Dr. Shyam Kamath konnte ein renommierter Wirtschaftsexperte (Dekan an der California State University Monterey Bay) als Keynote Speaker gewonnen werden. Seine Keynote trug den Titel „Managing and Leading in an Age of Exponential Change: A Silicon Valley Perspective”. Die diesjährige Ausstellung der Forschungsbereiche erstrahlte in neuem Design und zog viele Interessierte an. Die Europtrode-Konferenz ist eine der größten internationalen Konferenzserien zum Thema „Optische Sensoren und Biosensoren“. Die 13. Auflage davon fand im März 2016 in Graz statt. Das Organisationsteam bestand aus Univ.-Prof. Dipl.-Chem. Dr. Ingo Klimant (TU Graz), DI Dr. Paul Hartmann (JR) und Univ.-Prof. Dr. Joachim Krenn (Karl-Franzens-Universität Graz). Mehr als 300 Besucherinnen und Besucher aus 33 Ländern sind dem Ruf der Experten gefolgt, über 40 Vorträge und 200 Poster sorgten für ein hochwertiges Programm. Die Organsiatoren der Europtrode-Konferenz in Graz mit dem Künstler Wolfgang Trettnak (3. v. r.) und einigen seiner Werke Präsentierten modernste digitale Messtechnik im „Schaufenster der steirischen Innovationsstärke“: DI Dr. Heinz Mayer und DI Alfred Rinnhofer (r.) Foto: SFG / Kanizaj Am 4. Zukunftstag der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft m.b.H. (SFG) am 27. Juni 2016 präsentierte DI Alfred Rinnhofer von DIGITAL modernste digitale Messtechnik in der Produktion. Die Präsentation fand im Rahmen von interdisziplinären Showcases im Zukunftslabor statt. DIin Maria Fellner, MBA (li.), Mag.a Gabriele Lutter (Mitte, ASFINAG), Mag.a Doris Koss (2. v. r., BG Carneri), DI Dr. Heinz Mayer und die Schülerinnen des BG Carneri 16 Schülerinnen des Grazer Bundesgymnasiums Carneri besuchten am 28. April 2016 im Rahmen des Girls Day 2016 das Institut DIGITAL. Die Mädchen verbrachten zuerst einen halben „Schultag“ in der Überwachungszentrale Plabutsch der ASFINAG und lernten dann bei JOANNEUM RESEARCH das Institut DIGITAL kennen. Sie besichtigten das Bildverarbeitungslabor (Gerhard Jakob, Bakk.) und das Human Factors-Labor (DI Michael Schwarz, DI(FH) Albert Hofmann). Danach stand die Präsentation des Akustiklabors auf dem Programm, wo DIin Dr.in Christina Leitner von der Forschungsgruppe Intelligente Akustische Lösungen sowohl die interaktive Verkehrssteuerung „FUSINC“ wie auch das Prinzip der akustischen Tunnelüberwachung eindrucksvoll erklärte und präsentierte. Da bei JOANNEUM RESEARCH Chancengleichheit und Frauenförderung einen sehr hohen Stellenwert einnehmen, werden Initiativen, bei denen Mädchen möglichst frühzeitig mit technisch-naturwissenschaftlichen Berufen in Kontakt kommen und dafür begeistert werden, gerne unterstützt. 7 HEALTH KALIUMKONTROLLE DI Dr. Martin Hajnsek arbeitet an der Kaliummessung für zu Hause. JOANNEUM RESEARCH leitet das seitens der FFG geförderte Projekt „K@Home“, in dem innerhalb eines Projektkonsortiums (Infineon, Technische Universität Graz, Medizinische Universität Graz) ein Kalium- Kontroll-System für zu Hause entwickelt wird. Bei Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzund Niereninsuffizienz sind regelmäßige Kontrollen des Blutkaliumspiegels notwendig. In Österreich sind rund 200.000 Personen von chronischer Herzinsuffizienz betroffen, jährlich gibt es dazu rund 25.000 Krankenhausaufnahmen. „Zwischen den lang auseinanderliegenden Kontrollen kann es zu Entgleisungen des Elektrolythaushaltes und zu kardialen Dekompensationen kommen“, erläutert Projektleiter DI Dr. Martin Hajnsek von HEALTH. „Notfallaufnahmen im Krankenhaus und die anschließende Behandlung sind sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für das Gesundheitssystem belastend“, so Hajnsek weiter. Bis dato kann der Kaliumspiegel im Blut nur bei einem Arzt oder ambulant gemessen werden. In „K@home“ wird die Möglichkeit des Kalium-Monitorings zu Hause entwickelt. IN KÜRZE GRÜNE TECHNOLOGIE IM SCIENCE TOWER Der Science Tower von SFL Technologies, der als 60 Meter hoher „Leuchtturm“ den Startschuss für das Smart-City-Areal Waagner Biro neben der Helmut-List Halle darstellt, hat im Juni seinen höchsten Punkt erreicht. Die Gleichenfeier ließ bereits erahnen, dass das Gebäude nicht nur ein wirkliches Vorzeigeprojekt für grüne Zukunftstechnologien ist, sondern auch das neue Zentrum der diesbezüglichen F&E-Aktivitäten in der Steiermark sein wird. LIFE – Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft der JOANNEUM RESEARCH wird hier gemeinsam mit dem ebenfalls im Turm ansässigen Green Tech Cluster den GREEN TECH RESEARCH Forschungsverbund koordinieren. Mehr als 1.200 Forscherinnen und Forscher arbeiten in den Institutionen dieses Forschungsverbundes am Thema „Smarte Lebenswelten“: Intelligente Gebäude, grüne Mobilität, dezentrale Energie- und Stromversorgung, Materialien/Recycling/Ressourcen sowie Klimawandel&Services – das sind die Bausteine, die die Partner als Fundament einer starken steirischen Forschung forcieren und weiterent wickeln wollen. VOR SCHAU JOANNEUM RESEARCH JOANNEUM RESEARCH MATERIALS WÄCHST KOOPERATIONSTREFFEN Die NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft mbH (NTCW) wurde in die JOANNEUM RESEARCH eingegliedert und in das Institut MATERIALS integriert. 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NTCW gehören nun MATERIALS an. Mit der Eingliederung wurden die Forschungsgruppen neu strukturiert. Die vier Forschungsgruppen heißen nun „Hybridelektronik und Strukturierung“, „Licht und Optische Technologien“, „Laser- und Plasma-Technologien“ sowie „Sensoren und Funktionales Drucken“. Am 1. Juli 2016 begrüßte Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl die neuen Kolleginnen und Kollegen. Am 3. Juni 2016 fand im Lakeside Science & Technology Park in Klagenfurt das zweite Kooperationstreffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Lakeside Labs GmbH, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Fachhochschule Kärnten sowie JOANNEUM RESEARCH statt. Ziel dieser Treffen ist es, auf Basis von Workshops länderübergreifende Aktivitäten in den Tätigkeitsgebieten der einzelnen Institutionen zu identifizieren um gemeinsame Forschungsprojekte zu entwickeln. POLICIES hat seine Forschungsaktivitäten in Kärnten stark erhöht und einen Standort im Lakeside Park gegründet. EUROPÄISCHES FORUM ALPBACH „NEUE AUFKLÄRUNG“ Von 21. bis 27. August 2016 ist die JOANNEUM RESEARCH mit einem Stand im Congress Centrum Alpbach vertreten. Gesundheitsgespräche: 21. bis 23. August 2016 Pioniere der Medizin: AktivDaheim 22. August 2016, ab 14.00 Uhr, Congress Centrum Alpbach – Präsentation mit DIGITAL Partner-Session 04: HEALTH und EPIG 23. August 2016, 15.30 Uhr, Congress Centrum Alpbach Technologiegespräche: 25. bis 27. August 2016 Breakout-Session 11: ROBOTICS 26. August 2016, 13.00 Uhr, Hauptschule Alpbach IMPRESSUM JOANNOVUM, das Magazin für technologische Innovationen, erscheint 3 – 4x jährlich. Medieninhaber, Herausgeber, Redaktion und für den Inhalt verantwortlich Im Rahmen einer Welcome@JR Veranstaltung wurden die neuen Kolleginnen und Kollegen im Headquarter der JOANNEUM RESEARCH begrüßt. DI Hermann Katz (5.v.r.) von POLICIES ist nun auch verstärkt mit dem Forschungsbereich Statistische Anwendungen in Klagenfurt tätig. JOANNEUM RESEARCH FORSCHUNGSGESELLSCHAFT MBH THE INNOVATION COMPANY Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl, MBA Geschäftsführer MATERIALS/DIGITAL/ROBOTICS AUTOMATICA: „SMART TECHNOLOGIES FOR COLLABORATIVE ROBOTICS“ Die AUTOMATICA, die führende Messe für industrielle Automatisierung und Mechatronik, findet biennal in München statt. Heuer war die JOANNEUM RESEARCH mit den Instituten MATERIALS, DIGITAL und ROBOTICS mit einem gemeinsamen Stand unter den rund 840 Ausstellern präsent. DIGITAL präsentierte sich als Partner für Automation und Robotik in den Bereichen Intelligente Sensorik und 3D-Vision, Industrie 4.0, akustische und tragbare Benutzerschnittstellen für smarte, mobile Assistenz sowie Human Factors Technologien. ROBOTICS demonstrierte mit dem Roboter „YuMi“ die sichere Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter. Weitere Schwerpunkt themen des Instituts sind beispielsweise Roboter- Sicherheit oder Kognitive Robotik. MATERIALS hatte die patentierte PyzoFlex®-Technologie – eine druckund biegbare Sensor-Technologie zur dynamischen Erfassung von Druck- und Temperaturänderungen – mit dabei. 45.000 Besucher/innen aus 47 Ländern zeugen von der hohen Wertigkeit dieser Fachveranstaltung. Leonhardstraße 59, 8010 Graz Tel.: +43 316 876-0 Fax: +43 316 876-1181 Redaktion Mag.a Alexandra Reischl [email protected] Sandra Sulzer [email protected] Mag.a Elke Zenz [email protected] Fotos Bernhard Bergmann, JOANNEUM RESEARCH, SFG/Kanizaj, Soonar Layout, Umsetzung Elmar Veitlmeier [email protected]
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