joannovum 2 | 2016 - Joanneum Research

WE MAP THE WORLD
Die von DIGITAL entwickelten Flugplattformen „ARGUS“ und „ADAM“ liefern
Daten, die „von oben“ Auskunft über den
Zustand der Erde geben. 02
NEUE INFRASTRUKTUR
MATERIALS hat nun mit einer
Step-and-Repeat-Anlage den bestehenden
Gerätepark für großflächige Prägetechnologien erweitert. 03
„NEUE AUFKLÄRUNG“
Die JOANNEUM RESEARCH ist auch
heuer beim Europäischen Forum Alpbach
dabei. Die Forschungsgesellschaft präsentiert sich bei den Gesundheits- und
Technologiegesprächen mit Sessions und
eigenem Stand. 04
DAS MAGAZIN FÜR
TECHNOLOGISCHE
INNOVATIONEN
02
2016
news shots
Univ.-Prof. DI Dr. ­
Wolfgang Pribyl, MBA
Geschäftsführer
JOANNEUM RESEARCH
JOANNEUM RESEARCH
JOANNEUM RESEARCH
STAATSSEKRETÄR
MAHRER BEI DIGITAL
BESUCHERREKORD BEI
DER „LANGEN NACHT“
Am 11. Mai 2016 besuchte Staatssekretär Mag. Dr.
Harald Mahrer im Rahmen eines Steiermarktages
gemeinsam mit Landesrat Mag. Christopher Drexler
DIGITAL, das Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien der JOANNEUM RESEARCH.
DI Dr. Heinz Mayer, Direktor von DIGITAL, sowie die
Prokuristen DI Helmut Wiedenhofer und DI Erwin
Kubista präsentierten ­gemeinsam mit Expertinnen
und Experten die Projekte AKUT, ADAM und das
Graffiti-Detektionssystem. Der Staatssekretär zeigte
sich höchst interessiert und erwähnte die sehr gut
funktionierenden Netzwerke in der Steiermark.
Über 25.000 Menschen nutzten am 22. April 2016
das Angebot der Langen Nacht der Forschung in der
Steiermark. Im heurigen Jahr öffneten 35 Standorte
in Graz und Leoben ihre Pforten. Als Hotspot erwies
sich das Zentrum für Wissenstransfer in der Medizin
(ZWT), Standort von HEALTH — Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften. Dort sorgte
unter anderem der Lichtkünstler Ralph Light mit
einem Laserharfenkonzert für kurzweiliges Erleben
aktueller Forschung und Entwicklung. In Klagenfurt
war ROBOTICS am Standort Lakeside Park vertreten
und stellte unter anderem den Roboter „YuMi“ aus.
Der Staatssekretär (2.v.r.) nahm sich viel Zeit für die Institutsbesichtigung
und probierte das Graffiti-Detektionssystem sogar selbst aus.
Landesrat Mag. Christopher Drexler (li.) spielt mit JR-Geschäftsführer
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl (re.) an der Laserharfe.
EDITORIAL
Die JOANNEUM RESEARCH wird sich im Rahmen des
diesjährigen Forum Alpbach, das unter dem Generalthema
„Neue Aufklärung“ steht, wieder im Rahmen der Gesundheitsgespräche und der Technologiegespräche aktiv mit drei
Forschungseinheiten beteiligen. HEALTH wird im Zuge der
Gesundheitsgespräche zum Thema „Alte und Neue Mythen
in der Medizin“ eine Session veranstalten und DIGITAL wird
sich in einer Breakout-Session mit dem Projekt A
­ ktivDaheim
als „Digitaler Pionier“ präsentieren. Das neue Institut
­ROBOTICS wird das erste Mal im Rahmen der Technologiegespräche vertreten sein und veranstaltet zum Zukunftst­hema „Robot Realities and Futures“ ebenfalls eine Break­
out-Session. Alle Forschungseinheiten arbeiten derzeit am
neuen Strategie­dokument 2017—2021, mit dem Anspruch,
bestmöglich für die kommenden Jahre aufgestellt zu sein.
Bereits im laufenden Wirtschaftsjahr wurden zahlreiche
Maßnahmen zur Optimierung des Forschungs­portfolios, der
Unternehmensorganisation sowie der Wettbewerbsfähigkeit
eingeleitet und auch umgesetzt. LIFE – Zentrum für Klima,
Energie und Gesellschaft wurde etabliert, damit kann die
JOANNEUM RESEARCH ihre Kompetenzen im Klima- und
Energiebereich noch stärker bündeln. Mit der Gründung der
Spin-offs EPIG GmbH, decide Clinical Software GmbH und
der JR-AquaConSol GmbH ist es der JOANNEUM ­RESEARCH
gelungen, im Unternehmen entwickelte Technologien
erfolgreich zur Marktreife zu führen und gemäß dem
Unternehmensauftrag den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort nachhaltig zu stärken. Darüber hinaus wurde die
NanoTecCenter Weiz GmbH mit der ­JOANNEUM RESEARCH,
Institut MATERIALS, verschmolzen. Damit gelingt es, eine
international sichtbare kritische Masse im Bereich Mikround Nanotechnologien zu schaffen.
Ich freue mich auf zahlreiche persönliche Gespräche und
einen anregenden Meinungsaustausch mit Ihnen im Rahmen
des diesjährigen Europäischen Forum Alpbach.
Der Sensorik-Koffer wird
zum Beispiel auf eine ­Cessna
geschnallt und ist rasch
einsatzfähig. Im militärischen
Bereich kommt dies bereits
zum Einsatz, nun soll diese
Technologie auch für zivile
Fragestellungen angewandt
werden.
DIGITAL
DIE VERMESSUNG DER WELT AUS DEM KOFFER
Daten über den CO2Fußabdruck oder für die
Schadensbewertung nach Hagel
und Unwetter kommen „von
oben“. Sie werden in der Luft
von Flugobjekten aufgenommen
und geben Auskunft über den
Zustand der Erde.
Diese Daten dienen den Bereichen Umweltmonitoring, Katastrophenschutz oder als Planungsgrund­
lage für Einsatzkräfte allgemein. Bei den Flugplattformen „ADAM“ und „ARGUS“ dreht sich alles um die
Daten, die von Sensoren auf Flugzeugen kommen. Bis
vor kurzem war es notwendig, ein Gebiet mit einem
spezialausgerüsteten Flugzeug zu überfliegen und zu
vermessen. Das konnte zu hohen Flugzeug-Überstellungskosten führen oder die Aufgabe gänzlich unwirtschaftlich machen. Bei JOANNEUM RESEARCH
wurde nun eine schnellere und k
­ ostengünstigere
Technologie entwickelt: „Wir haben sämtliche
Fernerkundungs-Sensorik in eine Art Koffer gepackt,
den man vor Ort beispielsweise auf einer gemieteten
Cessna montieren kann. Mit dieser Lösung transportiert man nicht mehr das ganze Spezialflugzeug samt
Expertenteam zum Zielgebiet, sondern lediglich eine
Person mit der tragbaren Fernerkundungsplattform
namens ADAM“, erklärt Univ.-Prof. Dipl.-Forstw. Dr.
Mathias Schardt, Leiter der Forschungsgruppe
Fernerkundung und Geoinformation. Aktuelle
Anwendungsbeispiele sind das Monitoring von
gefährdeten Regenwäldern oder die Vermessung
von Ressourcen wie Wald, Landwirtschaft, Vegetation und Wasser. DIGITAL arbeitet im Rahmen des
Förderprogramms KIRAS aber auch an der Multisensor-Plattform ARGUS, die Echtzeit-Daten liefert.
ARGUS soll zum Beispiel bei Naturkatastrophen
wie Waldbränden oder Hochwasser zum Einsatz
kommen.
»Mit der MultisensorPlattform können wir
kostengünstig die
Regenwälder kontrollieren.«
INFO
qq Der „Multisensor-System-Koffer ADAM“ enthält
optische und thermische Kameras, einen
Laserscanner, ein IMU (Trägheitsnavigationssystem) und ein GPS zur Positions-Bestimmung
des Flugzeugs und der Lage der Sensorik, Datenspeicher sowie eine autarke Stromversorgung
So ist es möglich, entlegene Gegenden mit minimalem Aufwand zu kartieren oder das Ausmaß
einer Naturkatastrophe aus der Luft zu erfassen.
qq Die Flugplattform ARGUS wird fix in ein
Flugzeug integriert, das bei Katastrophen zum
Einsatz kommt. Die Spezialkameras dieser Sensorplattform liefern zum Beispiel Thermaldaten
und spüren so Glutnester auf. Sowohl optische
Daten als auch Thermaldaten werden sofort via
Funk zur Basis geschickt. Damit wurde eine Methode entwickelt, die innerhalb weniger Minuten
nach der Aufnahme aus der Luft eine Einsatzkarte liefert, die mit anderen Informationen, wie
beispielsweise topographischen Karten oder digitalen Geländemodellen verknüpft werden kann.
qq www.remotesensing.at
Publikationen
2
POLICIES
DIGITAL
HEALTH
ARBEITSMARKTÄNDERUNGEN IN GRAZ
GOLD PAPER AWARD
FÜR DIGITAL-AUTOR
NEUER ANTIKÖRPER
WURDE NACHGEWIESEN
Im Rahmen der Veranstaltung „Arbeit und Beschäftigung in Graz“ am 28. April 2016 hielten
Mag.a ­Karolin Gstinig und Mag. Mag. Eric Kirschner
von POLICIES einen spannenden Vortrag über die
Arbeitsmarktsituation der Landeshauptstadt. In
Graz wächst die Bevölkerung schneller als die Zahl
der Arbeitsplätze. Zudem sinkt die Nachfrage nach
niedrigqualifizierten Arbeitskräften. Der Druck am
Arbeitsmarkt wird weiter steigen. Gleichzeitig ist der
Handlungsspielraum auf regionaler Ebene begrenzt.
Es gilt, den Arbeitsmarkt über verstärkte interregionale Kooperationen zu entlasten. Die Mobilität muss
erhöht werden, denn Mobilitätshemmnisse wirken
auf die Arbeitslosigkeit. Eine breite Qualifizierungs­
offensive sei notwendig, so der Tenor des Vortrags.
Bei der ACE 2015 Konferenz (12th International
Conference on Advances in Computer Entertainment
Technology) wurde der wissenschaftliche Konferenzbeitrag „Intelligent User Interfaces in Digital Games
for Empowerment and Inclusion“ von DI Dr. Lucas
Paletta und einem Autorenteam mit dem „Gold Paper
Award“ als bester wissenschaftlicher Beitrag der
gesamten Konferenz ausgezeichnet. Die ACE ist ein
internationales Forum unter anderem für intelligente
Serious Game Technologien. Der Beitrag behandelt
die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus drei
internationalen Workshops und drei EU-Projekten.
Zwei der Workshops leitete DI Dr. Lucas Paletta.
Unter den EU-Projekten war auch MASELTOV, das
die JOANNEUM RESEARCH koordinierte.
Die Novartis Pharma AG hat HEALTH gemeinsam
mit der Medizinischen Universität Graz mit einer
Studie über den neuen Antikörper „Secukinumab“
beauftragt. Es konnte mit der Methode der offenen
Mikroperfusion (OFM) nachgewiesen werden, dass
„Secukinumab“ eine ausreichende Konzentration
in der Haut von Betroffenen mit Schuppenflechte
erreicht und dass der Wirkstoff den entzündungsfördernden Eiweißbotenstoff (das Zytokin IL-17A) sowie
weitere Botenstoffe zu unterdrücken vermag. Die
Novartis Pharma AG hat damit für den untersuchten
Antikörper als Cosentyx® die Marktzulassung für
die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer
Schuppenflechte erlangt. Publiziert: „Experimental
Dermatology“ 2016 Feb; 25(2):157-9
MATERIALS
TOP-INFRASTRUKTUR: STEP-AND-REPEAT-ANLAGE
MATERIALS – Institut für
Oberflächentechnologien und
Photonik hat seinen Gerätepark
erweitert: Die neue Step-andRepeat-Anlage ergänzt das
bestehende Forschungsportfolio
um modernste Strukturierungstechniken im Nanometerbereich
und macht die JOANNEUM
RESEARCH zur Generalanbieterin für großflächige
Prägetechnologien im Mikround Nanobereich.
Die Anlage, die gemeinsam mit der EV Group entwickelt und gebaut wurde, schließt die Lücke zwischen
der Herstellung von kleinformatigen Master­stempeln
(ca. 1 cm x 1 cm) und dem großflächigen schnellen (Meter-pro-Minute) Prägen von Mikro- und
Nanostrukturen für den industriellen Einsatz. Ein
Master­stempel ist das „Original“, er enthält die
Potenzialstudie Robotik
Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und
Technologie (bmvit) beauftragte die Mitglieder der
Österreichischen Gesellschaft für Mess-,
Automatisierungs- und Robotertechnik (GMAR) —
Technische Universität Wien, Technische Universität
Graz, JOANNEUM RESEARCH, FH Technikum Wien,
incubed IT und die JKU Linz — mit der Erstellung
der „Potenzialstudie Robotik“. Aus den Ergebnissen
werden Handlungsempfehlungen für das bmvit
abgeleitet. Die spezifische Wirtschafts- und Industriestruktur in Österreich muss in der Studie besonders
beachtet werden. Mit der Fertigstellung der Studie ist
in einem halben Jahr zu rechnen.
Struktur, die später mittels Rolle-zu-Rolle großflächig
vervielfältigt wird. Mit der neuen Infrastruktur rückt
die ­JOANNEUM RESEARCH näher zur Industrie und
kann von der Simulation, dem Design und der Herstellung von Masterstrukturen, über deren Vervielfältigung und letztlich rollenbasierten Fertigung alles
anbieten. Beim Nanoprägen befinden sich Nanostrukturen als Relief auf einem Stempel. Diese Strukturen
werden auf ein Substrat beziehungsweise in ein
bestimmtes Material übertragen. Beim UV-Nanoprägen werden die Strukturen in einen fotosensitiven
Lack gedrückt und verdrängen diesen. Der Lack wird
in Kontakt mit den Strukturen belichtet und somit
gehärtet. Anschließend wird der Stempel entfernt,
die Strukturen sind übertragen. Um diese Technik großflächig anwenden zu können, kommt ein
Rollen-Prägeverfahren zum Einsatz. Dafür müssen
jedoch auch großflächige biegsame Stempel, die eine
Vielzahl an Mikro- oder Nanostrukturen beinhalten,
zur Verfügung stehen. Die neue Step-and-Repeat-Anlage in Weiz ist durch eine sehr definierte Vervielfältigung kleiner Masterstrukturen auf großen Flächen
in der Lage, genau solche Stempel herzustellen.
Mag.a Dr.in Ursula Palfinger, Projektleiterin bei
MATERIALS: „Für unsere Industriepartner und
-kunden ist es wichtig, Prozesse möglichst bis hin zur
Akustisches Tunnelmonitoring in China
Seit Dezember 2015 wird das von DIGITAL entwickelte akustische Tunnelmonitoring AKUT TM durch
die Firma Beijing Navigator Smartech in China
vertrieben. Im März 2016 fand in Nanjing City die
größte Messe für Verkehrsinfrastruktur in China
statt. Im Rahmen der Messe wurde AKUT TM auf dem
chinesischen Markt erstmals vorgestellt. Wegen der
vielen Tunnels und des wachsenden Verkehrsaufkommens in China steht die Tunnelsicherheit
im Fokus. DI Moritz Fišer von DIGITAL war bei der
Messe anwesend und konnte zahlreiche Gespräche
mit Tunnelbetreibern und dem anwesenden Fachpublikum führen.
MAG.A DR.IN
URSULA PALFINGER
Projekleiterin Forschungsgruppe Hybridelektronik
und -strukturierung
industriellen Reife entwickelt zu bekommen. Testmaterial muss auf großen Flächen, die der späteren Anwendung entsprechen, geliefert werden. Durch die
neue Step-and-Repeat-Anlage ist es uns nun möglich,
vergleichsweise kostengünstig und vor allem zeitnah
Testserien durchzuführen und industrielle Prozesse
zu evaluieren. Wir sind nun nicht mehr von externen
Zulieferern abhängig, sondern können die gesamte
Prozesskette in unserem Haus abwickeln.“
Anwendungsbeispiele sind flexible, großflächige
Sensoren für die Automobilindustrie sowie selbstreinigende oder lichtlenkende Oberflächen für großflächige Glasfronten.
Aktueller Technologiebericht
Am 23. Juni 2016 präsentierte Mag. Wolfgang Polt
von POLICIES gemeinsam mit Dr. Karl-Heinz Leitner
vom AIT und Mag. Jürgen Streicher von POLICIES
den aktuellen österreichischen Forschungs- und Technologiebericht im Parlament. Im Fokus standen die
Prognose über die Forschungsausgaben für das Jahr
2016, die internationale Positionierung Österreichs
in vergleichenden Rankings sowie die Bestandsaufnahme der Umsetzung der Forschungsstrategie des
Bundes aus 2011. Spezialkapitel widmen sich der
Betrachtung von Unternehmensdynamiken durch
Start-ups, wissenschaftlichen Spin-offs und sogenan­nten Sozialunternehmen.
NEWS
SHOTS
JOANNEUM RESEARCH
HISTORISCHES AUSTROMIRMATERIAL ÜBERGEBEN
Am 2. Oktober 1991 startete
das Raumschiff „SOJUS TM-13“
im Rahmen des sowjetischösterreichischen Projekts
AUSTROMIR zu einem
sechstägigen Flug. Damals
waren auch Technologie der
JOANNEUM RESEARCH und
der österreichische Astronaut
DI Franz Viehböck mit an Bord.
Nun soll historisches AustromirMaterial öffentlich zugänglich
gemacht werden.
Die Gesamtprojektleitung für AUSTROMIR lag 1991
beim Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung. Univ.-Prof. DI Dr. Dr. Dr. Willibald Riedler,
der damals auch das Institut für Angewandte Systemtechnik der JOANNEUM RESEARCH leitete, hatte
die wissenschaftliche Leitung inne. Damit wurde
der Ruf von Graz als Weltraumhauptstadt verstärkt.
Jetzt wurde das wissenschaftlich wertvolle AUSTROMIR-Material dem Österreichischen Weltraum Forum
zur Verfügung gestellt. JOANNEUM RESEARCH-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl übergab
am 20. Mai 2016 das AUSTROMIR-Material: „Wir
freuen uns, dass wir die Geräte und die Dokumentation der Mission AUSTROMIR nun dem österreichischen Netzwerk von Raumfahrtspezialisten und Weltrauminteressierten zur Verfügung stellen können, wo
all das in guten Händen sein wird.“
JR-Prokurist DI Erwin Kubista, DI Robert Finsterbusch (TU Graz), Willibald Stumptner (Österreichisches Weltraumforum), Univ.-Prof. Dr. Otto Koudelka (TU Graz) und JR-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl (v. l.)
3
JOANNEUM RESEARCH
ALPBACH 2016
Foto: Soonar
HEALTH
Gesundheitsgespräche –
die Partner-Session
Auf zu neuen Ufern – so könnte
man das Motto des heurigen
Europäischen Forum Alpbach kurz
zusammenfassen. Im Mittelpunkt
stehen dabei in dem Tiroler Ort
einmal mehr neue Denkweisen und
neue Perspektiven – Themen, die im
Bereich der Forschung das Um und
Auf sind.
Deswegen stellt die JOANNEUM RESEARCH auch heuer
neues Gedankengut in den Bereichen Gesundheit und
Technologie im Rahmen des traditionellen Forums vor und
präsentiert sich von 21. bis 27. August 2016 mit zahlreichen innovativen Forschungsthemen.
Die Gesundheitsgespräche
Vom 21. bis 23. August 2016 zeigen Expertinnen und Experten aus dem Bereich Gesundheit alte Mythen und neue
Möglichkeiten der Medizin auf. Auch das Institut
HEALTH der JOANNEUM RESEARCH stellt sich gemeinsam mit der EPIG GmbH im Rahmen einer Partner-Session
die Frage „Das beste Gesundheitssystem der Welt – Mythos oder Wahrheit?“. Diskutiert werden dabei Themen
wie: Was bedeutet es, das beste Gesundheitssystem der
Welt zu haben? Und wenn es dieses gibt – für wen ist es
das Beste? Ist es möglich, objektive Vergleiche zu ziehen
und ein solches Gesundheitssystem zu identifizieren? Eine
kritische Zusammenfassung bestehender Rankings dient
als Grundlage der Diskussion zwischen Gesundheitslandesrat Mag. Christopher Drexler, Managing-Director Dr.
Thomas Czypionka (Institut für höhere Studien), Direktor
Dr. Arno Melitopulos (Tiroler Gebietskrankenkasse) und
Dr.in Sigrid Pilz (Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwältin).
Die Partner-Session findet am 23. August 2016 um 15.30
Uhr im Congress Centrum Alpbach statt. Außerdem gibt
es die Möglichkeit, die Expertinnen und Experten des
Instituts HEALTH am 22. August 2016 von 14 bis 16
Uhr persönlich am Stand der JOANNEUM RESEARCH
im Otto-Molden-Foyer des Congress Centrums Alpbach
anzutreffen.
Ebenfalls am 22. August 2016, zwischen 13 und 17 Uhr
zeigen ausgewählte Pioniere aus ganz Europa im Elisabeth-Herz-Kremenak-Saal im Congress Centrum Alpbach
neue Wege und Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitsbereich auf. Im Falle der JOANNEUM RESEARCH
übernimmt diese Aufgabe das Institut DIGITAL mit dem
Projekt „AktivDaheim“.
VORTRAGENDE
PARTNER-SESSION
Moderation:
Mag.a Andrea FRIED
Österreichische Liga für Kinder- und
Jugendgesundheit, Wien
Keynote:
Dr. Thomas CZYPIONKA
Institut für höhere Studien, Wien
Mag. Christopher DREXLER
Landesrat für Gesundheit, Pflege, Wissenschaft und Personal, Steiermark
Dr. Arno MELITOPULOS
Tiroler Gebietskrankenkasse, Innsbruck
Dr.in Sigrid PILZ
Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwältin, Wien
VORTRAGENDE
BREAKOUT-SESSION
Univ.-Prof.in Sigrid BRELL-COKCAN
Fakultät für Architektur, RWTH
Aachen
Univ.-Prof. Dr. Karl CRAILSHEIM
Institut für Zoologie, Universität Graz
Ph. D. Juha HEIKKILÄ
Unit A2 – Robotics, European Commission, Luxemburg
Univ.-Prof. Mag. Dr. Manfred
HUSTY
Institut für Grundlagen der Technischen Wissenschaften, AB Geometrie
und CAD, Universität Innsbruck
Dr. Björn MATTHIAS
ABB Forschungszentrum Deutschland, Ladenburg
Dr.in Yulia SANDAMIRSKAYA
Institut für Neuroinformatik, Universität Zürich und ETH Zürich
Prof. Dr. Roland SIEGWART
Institut für Robotik und Intelligente
Systeme, ETH Zürich
ROBOTICS
Technologiegespräche – die Breakout-Session von ROBOTICS
„Auf der Suche nach neuen Wegen und Werkzeugen zur Reise
ins Zeitalter der neuen Aufklärung“ lautet das Thema der
heurigen Alpbacher Technologiegespräche vom 25. bis 27.
­­August 2016. Passend dazu widmet das Institut ROBOTICS
seine Breakout-Session am 26. August 2016 diesen neuen
Werkzeugen, nämlich den „Robotik Realitäten und Zukunftsperspektiven“. Die Robotik erfährt ja gegenwärtig sehr hohe
Aufmerksamkeit. Beeinflusst durch die Medien wird allerdings
die öffentliche Wahrnehmung durch überhöhte Erwartungen
und auch Ängste dominiert. Die Diversität der Maschinen
sowie ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft sind
aufgrund der Vielfältigkeit und der stetig wachsenden kognitiven Fähigkeiten von Robotern überaus komplex und in ihrer
4
Gesamtheit nur schwer fassbar. Expertinnen und Experten
unterschiedlichster Robotik-Disziplinen werden im Zuge der
Session ihre Sichtweisen darstellen und die zu erwartenden
technologischen und sozioökonomischen Umbrüche diskutieren. Die Breakout-Session startet um 13 Uhr in der Haupt­
schule Alpbach.
Robotik zum Anfassen: Während der Technologie­gespräche
kann man am Stand der JOANNEUM RESEARCH im
Erwin-Schrödinger-Saal des Congress Centrums Alpbach den
Zweiarm-Roboter „YuMi“ bei der Arbeit beobachten.
Das detaillierte Programm der JOANNEUM RESEARCH finden
Sie auf www.joanneum.at. Alle Details zu Alpbach sind auf
www.alpbach.org abrufbar.
LIFE
AUF DEM WEG ZUR
„NULL-EMISSION“ REGION
Nach vier erfolgreichen
Projektjahren kam iEnergy 2.0,
ein Projekt in der und für die
Energieregion Weiz-Gleisdorf,
erfolgreich zum Abschluss. Die
Berechnungen der JOANNEUM
RESEARCH zeigen, dass die
Region zielstrebig ihren Weg
in Richtung „Zero-Emission“
verfolgt. Koordiniert wurde
das Projekt von der Energie
Steiermark AG.
Die Region Weiz-Gleisdorf ist eine stark wachsende Region mit rund 45.400 Einwohnerinnen und
Einwohnern und es zeigen sich die damit einhergehenden typischen Herausforderungen: steigender
Energiekonsum, Zersiedelung, steigende Kosten
für Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen
sowie die Pendlerproblematik. Um eine nachhaltige Entwicklung der Region sicherzustellen, wurde
bereits in einem Vorläuferprojekt eine Energie-Vision
„Weiz-Gleisdorf 2050“ entwickelt. Die Ziele daraus
wurden im Rahmen von iEnergy 2.0 aufgegriffen
und durch innovative Leuchtturmprojekte wurden
zukunftsweisende Technologien in realer Anwendung demonstriert und für die Öffentlichkeit sichtbar
gemacht. Ein Beispiel hierfür ist die Realisierung
des +Energie-Gebäudes W.E.I.Z IV, Standort von
­MATERIALS, dem Institut für Oberflächentechnologien und Photonik. Der Betrieb eines Forschungsgebäudes, noch dazu in einem Hightech-Bereich wie
der Nanotechnologie, stellt höchste Anforderungen
an Kontrolle und Konstanz des Raumklimas in den
Forschungslaboratorien. Bautechnisch ist das Gebäude ein Passivhaus. Überschüssige elektrische Energie
wird dem Konzept des Plus-Energiehauses entsprechend dem Netz zugeführt. Damit wird mit W.E.I.Z.
IV demonstriert, dass selbst gewerblich genutzte
Gebäude keine Energiefresser sein müssen, sondern
im Gegenteil sogar ihren Beitrag zur regionalen Energieversorgung leisten können.
Um eine hohe Identifikation der Bevölkerung mit der
Energievision zu erzielen, wurden innovative Monitoring- und Informationssysteme demonstriert. Dazu
wurden von einem Expertenteam der ­JOANNEUM
RESEARCH Daten zum Umsetzungsstand der Energievision gesammelt und werden der Bevölkerung
im Rahmen des Visionsmonitors (visionsmonitor.
joanneum.at) zu Verfügung gestellt. Mag. Michael
Kernitzkyi, Projektleiter bei LIFE — Zentrum für
Klima, Energie und Gesellschaft und verantwortlich
MAG.
MICHAEL KERNITZKYI
LIFE-Forschungsgruppenleiter Wetter- und
Klimarisikomanagement
für die Berechnungen, resümiert: „40,4 Prozent
des Stroms werden bereits jetzt aus erneuerbaren
Energieträgern in der Region selbst erzeugt. Ziel
ist es, die Eigenproduktion bis zu einer vollständigen Eigenversorgung aus erneuerbaren Energie zu
steigern.“ Der Strommix jedes Haushalts und jedes
Gewerbebetriebs innerhalb der Region ist ebenfalls
für die Öffentlichkeit einsehbar. Und zwar ganz zeitnah. Auf der Seite www.originscan.at können sich
Interessierte ganz aktuell informieren, woraus sich
der eingespeiste Strom zusammensetzt. In dem von
JOANNEUM RESEARCH erstellten Webtool wird auf
unterster Netzebene die Einspeisung abgebildet. Das
heißt, wenn der Nachbar eine Solaranlage besitzt,
wird sein Solarstrom mit einberechnet.
HEALTH
EIN ERFOLGSPRODUKT MACHT SICH SELBSTSTÄNDIG
Die zertifizierte Medizinsoftware
GlucoTab® hat schon etliche
Preise und Auszeichnungen
bekommen. Im April 2016
machte sich das erfolgreiche
Produkt, das einer langjährigen
Kooperation zwischen der
JOANNEUM RESEARCH und der
Medizinischen Universität Graz
entsprang, selbstständig.
Das decide-Gründungsteam nach der Vertragsunterzeichnung
Am 29. April 2016 fand die Vertragsunterzeichnung
für die Gründung der decide Clinical Software GmbH
statt. Das Spin-off der JOANNEUM RESEARCH wurde
zur Vermarktung und Weiterentwicklung von GlucoTab®, einem mobilen Blutzucker-Managementsystem
für Typ-2-Diabetes im Krankenhaus, gegründet.
GlucoTab® ist ein CE-gekennzeichnetes Medizinprodukt, das in klinischen Studien evaluiert wurde.
Die initiale Entwicklung wurde im Rahmen eines
EU-Projekts (REACTION) abgewickelt, die Weiterentwicklung erfolgte bereits mit dem Ziel der Ausgründung in einem von der FFG geförderten Research
Das zertifizierte Medizinprodukt funktioniert einfach mit Tablet.
Studio Austria. Das Erfolgsprojekt von ­HEALTH hat
schon etliche Preise und Auszeichnungen gewonnen.
Neben sieben privaten Gesellschaftern aus dem
Entwicklungsteam sind die JOANNEUM RESEARCH
sowie die Medizinische Universität Graz mit je zehn
Prozent an dem jungen Unternehmen beteiligt. Als
Geschäftsführer fungieren DI Andreas Krug und DI
Dr. Peter Beck. Innerhalb der nächsten Monate soll
das Team erweitert werden. Standort der decide
Clinical Software GmbH ist das ZWT (Zentrum für
Wissens- und Technologietransfer in der Medizin) in
der Neuen Stiftingtalstraße 2.
5
JOANNEUM RESEARCH
JÜNGSTE TOCHTER JR-AQUACONSOL
In the Spotlight
DI DR. VOLKER
SCHMIDT...
Die RESOURCES-Forschungsgruppe
Wasserressourcen und
Umweltanalytik geht als neues
Unternehmen eigenständige Wege
– die JR-AquaConSol GmbH ist
Spezialistin in der quantitativen
und qualitativen Sicherung der
wertvollen Ressource Wasser.
Die JR-AquaConSol ist seit 1. Juli 2016 die jüngste Tochter
der JOANNEUM RESEARCH. Das Leistungsangebot der
JR-AquaConSol ist auf umfassende Lösungen im Wassermanagement, auf die Erkundung und den Schutz von Wasserressourcen sowie auf die Bewertung der Auswirkung
von Infrastrukturmaßnahmen auf das Schutzgut Wasser
ausgerichtet. Zusätzlich bietet sie Risikoabschätzungen und
-bewertungen an. Zudem verfügt die Firma über ein spezialisiertes Wasserlabor, das im Bereich Isotopenbestimmung
von der International Atomic Energy Agency 2012 zu den
weltweit besten deklariert wurde. „Die JR-AquaConSol ist
ein forschendes Unternehmen. Wir beteiligen uns weiter-
hin an ausgewählten Förderprojekten und führen auch
Eigenforschung durch, um unsere Kunden und Partner bei
ihren Fragestellungen unterstützen zu können. Die über 20
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von der JOANNEUM
RESEARCH in das neue Unternehmen wechselten sowie
unser hochqualitatives Know-how sind das Fundament
auf das wir bauen“, unterstreicht der wissenschaftliche
Geschäftsführer Univ.-Doz. Dr. Johann Fank den Anspruch,
Qualitätsführer zu sein.
KONTAKT
JR-AquaConSol GmbH
Univ.-Doz. Dr. Johann Fank
Wissenschaftlicher Geschäftsführer
Elisabethstraße 18, 8010 Graz
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0316 876 6000
MATERIALS
NEUBEWERTUNG FÜR PHOTOVOLTAIK
Nach neuesten Analysen sind bis
2050 Photovoltaik-Anteile an der
heimischen Stromversorgung von
bis zu 27 Prozent realistisch. Das
zeigte eine Studie der JOANNEUM
RESEARCH LIFE, des AIT und des
Technikums Wien.
Die erste Roadmap für Photovoltaik wurde im Auftrag des
bmvit bereits 2007 erstellt. Allerdings sind die Endkundenpreise für die Photovoltaik seither stark zurückgegangen
und die Wirkungsgrade sind angestiegen. Neue Technologieentwicklungen, wie beispielsweise die Integration in die
öffentlichen Stromnetze (Smart Grids), aber auch die Speicherung des Solarstromes haben in der Zwischenzeit Lösungen für die effiziente Integration dieses umweltfreundlichen, aber unregelmäßig verfügbaren Stromangebots in
das Energiesystem aufgezeigt. Derzeit verfügt Österreich
über Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von
etwa 1.000 Megawatt und deckt damit knapp zwei Prozent
seines Strombedarfs; im EU-Raum trägt die Photovoltaik aktuell etwa vier Prozent zur Stromgewinnung bei.
International wurde der mögliche Anteil an der globalen
6
Stromversorgung bis 2050 kürzlich von „weniger als zwei
Prozent“ auf „16—27 Prozent“ hinaufgesetzt (Internat.
Energieagentur, Solar Photovoltaic Electricity Roadmap).
Bei Großanlagen liegen die Stromerzeugungskosten bereits
deutlich unter Erdgaskraftwerken. Umfragen zeigen, dass
sich keine andere Technologie zur Stromerzeugung so
hoher gesellschaftlicher Akzeptanz erfreut wie Solarstrom.
Verstärkte Gebäudeum- und -neubauten, die durch die EU
Gebäuderichtlinie mit der Forderung nach „Nearly Zero
Energy Gebäuden“ ab 2020 zu erwarten sind, könnten
der gebäudeintegrierten Photovoltaik zu einer Massenanwendung verhelfen. Die Integration der Solarmodule in
Gebäudeoberflächen sollte Priorität haben, um die Flächenversiegelung so gering wie möglich zu halten. Allein
auf Gebäuden gibt es bereits heute 230 km² an Fläche, die
für Photovoltaik geeignet ist. Um die Technologie-Roadmap-Ziele 2050 zu erreichen, wären etwa 170 km² davon
erforderlich. Wenn Wirkungsgrade weiter steigen, sogar
noch weniger. Die Photovoltaik-Technologie-Roadmap soll
dazu dienen, eine gemeinsame Perspektive zu schaffen,
um mögliche Entscheidungen auf den unterschiedlichen
Ebenen in Forschung, Wirtschaft und Politik zu akkordieren. Werden die skizzierten Entwicklungspfade der
Photovoltaik-Technologie-Roadmap Wirklichkeit, lässt sich
bis 2030 eine Umsatzsteigerung von etwa neun Milliarden
Euro in diesem Bereich prognostizieren.
... von MATERIALS war an der Entwicklung eines Prototyps einer Personenschleuse für eine licht-induzierte
Entkeimung für Ortner Reinraumtechnik GmbH maßgeblich beteiligt.
Wesentlich war die Einstellung und
Auswahl des Beleuchtungssystems in
der Personenkabine. Ortner Reinraumtechnik hat für diese Innovation
den Sonderstaatspreis ECONOVIUS
2016 erhalten.
MAG.A MARIA
HINGSAMER ...
... von LIFE bewertete anhand einer
Lebenszyklusanalyse im Projekt
CO2USE die Umweltwirkungen der
Verwertung von CO2 aus Abgasen
mittels photosynthetischer Biomasse, um Naturstoffe und Energie zu
gewinnen. Durch die Verwertung des
Treibhausgases CO2 können zum Beispiel Agrarflächen eingespart werden
— einer der Vorteile des im Projekt
erforschten Prozesses.
DIIN PILUCA CABALLOPERUCHA, MSC ...
... stellte auf der Internationalen Luftund Raumfahrt Ausstellung (ILA) in
Berlin das ExoMars-Projekt vor und
erklärte im Detail alle von der
DIGITAL-Forschungsgruppe Bildanalyse und Messsysteme gelieferten
Beiträge wie die ExoMars-Image-Processing-Software für die 3D-Rekonstruktion der Mars-Oberfläche oder den
ExoMars-Viewer (PRo3D).
JOANNEUM RESEARCH
VERANSTALTUNGEN
„YuMi“ beim Puzzlespiel
Die Flugplattform ADAM im Zentrum der Aufmerksamkeit
Landesrat Mag. Christopher Drexler mit Prof. Dr. Shyam Kamath
und JR-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl
Die JOANNEUM RESEARCH ist auf den LIFE-Zug aufgesprungen.
Landesrat Mag. Christopher Drexler mit Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl
Die sechste Zukunftskonferenz der JOANNEUM
RESEARCH erzielte am 9. März 2016 mit 460
Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen neuen
Besucherrekord. Mit Prof. Dr. Shyam Kamath konnte
ein renommierter Wirtschaftsexperte (Dekan an der
California State University Monterey Bay) als Keynote
Speaker gewonnen werden. Seine Keynote trug den
Titel „Managing and Leading in an Age of Exponential
Change: A Silicon Valley Perspective”. Die diesjährige
Ausstellung der Forschungsbereiche erstrahlte in
neuem Design und zog viele Interessierte an.
Die Europtrode-Konferenz ist eine der größten internationalen
Konferenz­serien zum Thema „Optische Sensoren und Biosensoren“. Die
13. Auflage davon fand im März 2016 in Graz statt. Das Organisationsteam bestand aus Univ.-Prof. Dipl.-Chem. Dr. Ingo Klimant (TU Graz), DI
Dr. Paul Hartmann (JR) und Univ.-Prof. Dr. Joachim Krenn (Karl-Franzens-Universität Graz). Mehr als 300 Besucherinnen und Besucher aus 33
Ländern sind dem Ruf der Experten gefolgt, über 40 Vorträge und 200
Poster sorgten für ein hochwertiges Programm.
Die Organsiatoren der Europtrode-Konferenz in Graz mit dem Künstler Wolfgang
Trettnak (3. v. r.) und einigen seiner Werke
Präsentierten
modernste digitale
Messtechnik im „Schaufenster der steirischen
Innovationsstärke“:
DI Dr. Heinz Mayer und
DI Alfred Rinnhofer (r.)
Foto: SFG / Kanizaj
Am 4. Zukunftstag der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft
m.b.H. (SFG) am 27. Juni 2016 präsentierte DI Alfred Rinnhofer von DIGITAL
­modernste digitale Messtechnik in der Produktion. Die Präsentation fand im
Rahmen von interdisziplinären Showcases im Zukunftslabor statt.
DIin Maria Fellner, MBA (li.), Mag.a Gabriele Lutter (Mitte, ASFINAG), Mag.a Doris Koss
(2. v. r., BG Carneri), DI Dr. Heinz Mayer und die Schülerinnen des BG Carneri
16 Schülerinnen des Grazer Bundesgymnasiums Carneri besuchten am 28. April 2016 im Rahmen des Girls Day 2016 das Institut
DIGITAL. Die Mädchen verbrachten zuerst einen halben „Schultag“
in der Überwachungszentrale Plabutsch der ASFINAG und lernten
dann bei JOANNEUM RESEARCH das Institut DIGITAL kennen.
Sie besichtigten das Bildverarbeitungslabor (Gerhard Jakob, Bakk.)
und das Human Factors-Labor (DI Michael Schwarz, DI(FH) Albert
Hofmann). Danach stand die Präsentation des Akustiklabors auf
dem Programm, wo DIin Dr.in Christina Leitner von der Forschungsgruppe Intelligente Akustische Lösungen sowohl die interaktive
Verkehrssteuerung „FUSINC“ wie auch das Prinzip der akustischen
Tunnelüberwachung eindrucksvoll erklärte und präsentierte. Da bei
JOANNEUM RESEARCH Chancengleichheit und Frauenförderung
einen sehr hohen Stellenwert einnehmen, werden Initiativen, bei denen Mädchen möglichst frühzeitig mit technisch-naturwissenschaftlichen Berufen in Kontakt kommen und dafür begeistert werden,
gerne unterstützt.
7
HEALTH
KALIUMKONTROLLE
DI Dr. Martin Hajnsek arbeitet an der Kaliummessung für zu Hause.
JOANNEUM RESEARCH leitet das seitens der FFG geförderte Projekt „K@Home“, in dem innerhalb eines
Projektkonsortiums (Infineon, Technische Universität
Graz, Medizinische Universität Graz) ein Kalium-­
Kontroll-System für zu Hause entwickelt wird. Bei
Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzund Niereninsuffizienz sind regelmäßige Kontrollen
des Blutkaliumspiegels notwendig. In Österreich sind
rund 200.000 Personen von chronischer Herzinsuffizienz betroffen, jährlich gibt es dazu rund 25.000
Krankenhausaufnahmen. „Zwischen den lang auseinanderliegenden Kontrollen kann es zu Entgleisungen
des Elektrolythaushaltes und zu kardialen Dekompensationen kommen“, erläutert Projektleiter DI Dr.
Martin Hajnsek von HEALTH. „Notfallaufnahmen im
Krankenhaus und die anschließende Behandlung
sind sowohl für die Patientinnen und Patienten
als auch für das Gesundheitssystem belastend“, so
­Hajnsek weiter. Bis dato kann der Kaliumspiegel im
Blut nur bei einem Arzt oder ambulant gemessen
werden. In „K@home“ wird die Möglichkeit des Kalium-Monitorings zu Hause entwickelt.
IN
KÜRZE
GRÜNE TECHNOLOGIE IM
SCIENCE TOWER
Der Science Tower von SFL Technologies, der als
60 Meter hoher „Leuchtturm“ den Startschuss
für das Smart-City-Areal Waagner Biro neben
der Helmut-List Halle darstellt, hat im Juni seinen höchsten Punkt erreicht. Die Gleichenfeier
ließ bereits erahnen, dass das Gebäude nicht
nur ein wirkliches Vorzeigeprojekt für grüne
Zukunftstechnologien ist, sondern auch das neue
Zentrum der diesbezüglichen F&E-Aktivitäten
in der Steiermark sein wird. LIFE – Zentrum für
Klima, Energie und Gesellschaft der JOANNEUM
RESEARCH wird hier gemeinsam mit dem ebenfalls im Turm ansässigen Green Tech Cluster den
GREEN TECH RESEARCH Forschungsverbund
koordinieren. Mehr als 1.200 Forscherinnen
und Forscher arbeiten in den Institutionen dieses Forschungsverbundes am Thema „Smarte
Lebenswelten“: Intelligente Gebäude, grüne
Mobilität, dezentrale Energie- und Stromversorgung, Materialien/Recycling/Ressourcen sowie
Klima­wandel&Services – das sind die Bausteine,
die die Partner als Fundament einer starken
­steirischen Forschung forcieren und weiterent­
wickeln wollen.
VOR
SCHAU
JOANNEUM RESEARCH
JOANNEUM RESEARCH
MATERIALS WÄCHST
KOOPERATIONSTREFFEN
Die NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft
mbH (NTCW) wurde in die JOANNEUM RESEARCH
eingegliedert und in das Institut MATERIALS integriert. 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NTCW
gehören nun MATERIALS an. Mit der Eingliederung
wurden die Forschungsgruppen neu strukturiert. Die
vier Forschungsgruppen heißen nun „Hybridelektronik und Strukturierung“, „Licht und Optische Technologien“, „Laser- und Plasma-Technologien“ sowie
„Sensoren und Funktionales Drucken“. Am 1. Juli
2016 begrüßte Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl die neuen Kolleginnen und Kollegen.
Am 3. Juni 2016 fand im Lakeside Science & Technology Park in Klagenfurt das zweite Kooperationstreffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Lakeside
Labs GmbH, Alpen-Adria-Universität Klagen­furt,
Fachhochschule Kärnten sowie JOANNEUM
­RESEARCH statt. Ziel dieser Treffen ist es, auf Basis
von Workshops länderübergreifende Aktivitäten in
den Tätigkeitsgebieten der einzelnen Institutionen zu
identifizieren um gemeinsame Forschungspro­jekte
zu entwickeln. POLICIES hat seine Forschungsaktivitäten in Kärnten stark erhöht und einen Standort im
Lakeside Park gegründet.
EUROPÄISCHES FORUM ALPBACH
„NEUE AUFKLÄRUNG“
Von 21. bis 27. August 2016 ist die JOANNEUM
RESEARCH mit einem Stand im Congress Centrum Alpbach vertreten.
Gesundheitsgespräche: 21. bis 23. August 2016
Pioniere der Medizin: AktivDaheim
22. August 2016, ab 14.00 Uhr, Congress Centrum
Alpbach – Präsentation mit DIGITAL
Partner-Session 04: HEALTH und EPIG
23. August 2016, 15.30 Uhr, Congress Centrum
Alpbach
Technologiegespräche: 25. bis 27. August 2016
Breakout-Session 11: ROBOTICS
26. August 2016, 13.00 Uhr, Hauptschule Alpbach
IMPRESSUM
JOANNOVUM, das Magazin für
technologische Innovationen,
erscheint 3 – 4x jährlich.
Medieninhaber, Herausgeber, Redaktion
und für den Inhalt verantwortlich
Im Rahmen einer Welcome@JR Veranstaltung wurden die neuen Kolleginnen und Kollegen im Headquarter der JOANNEUM RESEARCH begrüßt.
DI Hermann Katz (5.v.r.) von POLICIES ist nun auch verstärkt mit dem
Forschungsbereich Statistische Anwendungen in Klagenfurt tätig.
JOANNEUM RESEARCH
FORSCHUNGSGESELLSCHAFT MBH
THE INNOVATION COMPANY
Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl, MBA
Geschäftsführer
MATERIALS/DIGITAL/ROBOTICS
AUTOMATICA: „SMART TECHNOLOGIES FOR
COLLABORATIVE ROBOTICS“
Die AUTOMATICA, die führende Messe für industrielle Automatisierung und Mechatronik, findet
biennal in München statt. Heuer war die JOANNEUM
­RESEARCH mit den Instituten MATERIALS, DIGITAL
und ROBOTICS mit einem gemeinsamen Stand unter
den rund 840 Ausstellern präsent. DIGITAL präsentierte sich als Partner für Automation und Robotik in
den Bereichen Intelligente Sensorik und 3D-Vision, Industrie 4.0, akustische und tragbare Benutzerschnittstellen für smarte, mobile Assistenz sowie ­Human
Factors Technologien. ROBOTICS demonstrierte mit
dem Roboter „YuMi“ die sichere Zusammenarbeit
zwischen Mensch und Roboter. Weitere Schwerpunkt­
themen des Instituts sind beispielsweise Roboter-­
Sicherheit oder Kognitive Robotik. MATERIALS hatte
die patentierte PyzoFlex®-Technologie – eine druckund biegbare Sensor-Technologie zur dynamischen Erfassung von Druck- und Temperaturänderungen – mit
dabei. 45.000 Besucher/innen aus 47 Ländern zeugen
von der hohen Wertigkeit dieser Fachveranstaltung.
Leonhardstraße 59, 8010 Graz
Tel.: +43 316 876-0
Fax: +43 316 876-1181
Redaktion
Mag.a Alexandra Reischl
[email protected]
Sandra Sulzer
[email protected]
Mag.a Elke Zenz
[email protected]
Fotos
Bernhard Bergmann, JOANNEUM RESEARCH,
SFG/Kanizaj, Soonar
Layout, Umsetzung
Elmar Veitlmeier
[email protected]