GERTRUDE SANDMANN (1893 IN BERLIN – 1981 IN BERLIN) Aus einer wohlhabenden, assimilierten jüdischen Berliner Familie stammend, studierte Gertrude Sandmann an der Kunstschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen und danach unter anderem im Atelier von Käthe Kollwitz. Zeit ihres Lebens engagierte sich die bekennende Homosexuelle für die Rechte von Frauen und wurde 1926 Mitglied im ersten über-regionalen Künstlerinnenverein GEDOK. Die Gemeinschaft machte es sich zur Aufgabe, die soziale Stellung und die Arbeitsbedingungen weiblicher Kulturschaffender zu verbessern. Der Zweite Weltkrieg, den sie nur im Untergrund überlebte, bedeutete einen brutalen Einschnitt in ihr berufliches Fortkommen und die emanzipatorische Bewegung im Allgemeinen. Mühsam baute sich die Grafikerin ihre Existenz in den Nachkriegsjahren wieder auf und setzte sich bis ins hohe Alter für die Lesbenbewegung ein. Als Gründungsmitglied der Gruppe L 74, der ersten Nachkriegsorganisation älterer lesbischer Frauen, lieferte sie bis zu ihrem Tod Illustrationen und Zeitungsartikel für die lesbische Frauenpresse. Gertrude Sandmann came from a prosperous, assimilated Jewish family in Berlin; she studied at the art school of the Verein der Berliner Künstlerinnen (Association of Women Artists in Berlin) and subsequently in Käthe Kollwitz's studio, among other places. As a confessed homosexual, she was committed to rights for women throughout her life, and in 1926 she became a member of the first nationwide association of women artists, the GEDOK. This group had taken on the task of improving the social standing and working conditions of women creatives in the cultural field. The Second World War, which she could only survive by going underground, meant a brutal caesura in Sandmann's professional career and the emancipatory movement in general. The graphic artist rebuilt her livelihood with great effort in the post-war years; she remained a committed member of the Lesbian movement into old age. As a founding member of the group L 74, the first post-war organization of older Lesbian women, she continued to provide illustrations and newspaper articles for the Lesbian women's press until her death. BERLINISCHE GALERIE LANDESMUSEUM FÜR MODERNE KUNST, FOTOGRAFIE UND ARCHITEKTUR Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin, Mi–Mo 10–18h, www.berlinischegalerie.de
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