1 Traum- und Wasserwelt Göscheneralp Gemütlich

Traum-­ und Wasserwelt Göscheneralp Gemütlich und eben lässt die Wanderung von Göschenen auf die Göscheneralp sich an. Beim Rastplatz Lauenen ändert sich dies. 500 Höhenmeter sind in engen Kurven zu bewältigen, immer wieder gilt es kleine Bergbäche zu überqueren. Zur Abwechslung springt ein grosser Frosch auf den Schuh der Wandersfrau, das Herz schlägt noch heftiger. Auf 1600 Metern Höhe liegt das Wandflueseeli, ein Paradies für die blauen Schlanklibellen und für ausser Atem geratene Wandersleute. Aufstieg zum Wandflueseeli Ein Ameisenpaar versucht ein welkendes Laubblatt heim zu transportieren. Tief unten im Tal will der gelbe Autobus gehört werden. Auf wunderbaren Wegen geht es in sanftem Auf und Ab weiter. Beim Campingplatz Jäntelboden bleiben wir auf der linken Seite der kleinen Seen und erklimmen im Zickzack den grasbewachsenen Staudamm. Oben angelangt, erblicken wir rechts das Berggasthaus Dammagletscher, wo wir herzlich empfangen werden und wir uns die nächsten zwei Tage überaus wohl fühlen. Ab 7 Uhr sind Wandersleute mit zügigem Schritt unterwegs, zum Beispiel zur SAC-­‐Hütte Dammagletscher. Mann und Frau lassen sich am zweiten Tag Zeit, umrunden den künstlichen See, gespiesen von Gletscherwasser und schmelzenden Schneeresten. Fischer sitzen auf Steinblöcken und warten auf das Rucken ihrer Angelrute. Die Gletscher ziehen sich momentan fast 10 Meter pro Jahr zurück, hinterlassen braune Glatzen an den Berghängen. Das Wanderpaar, ausgerüstet mit Kopfhörern und einem elektronischen Hörgerät, folgt langsam den neun Stationen des Klimahörpfades. Die Informationen sind spannend, vermitteln Wissen, stimmen nachdenklich. Die Wanderung ist genial, die Aussicht fantastisch. 1 Stausee auf der Göscheneralp Auf dem Wanderweg campiert eine Herde Geissen im Schatten. Die Tiere nehmen das Wanderpaar nicht zur Kenntnis, bleiben stoisch liegen. Ihre Haltung erinnert uns an den bockigen und erfolgreichen Widerstand der Bevölkerung des Ursenertals vor ca. 70 Jahren gegen den geplanten Staudamm in ihrem Tal. Als Kompensation wurde dafür kurze Zeit später die Göscheneralp abgeriegelt und unter Wasser gesetzt. Wer rastet, der rostet. Das wollen wir nicht und wandern deshalb am dritten Tag zur SAC-­‐Bergseehütte. Der erste Teil des Aufstiegs führt an riesigen, von Gletschern abgerundeten Felsblöcken vorbei, Mann tauft diesen Teil „Mini-­‐Kappadokien“. Ein traumhaft gelegener Moorteich lädt zum Verweilen auf Granitplatten ein. Oberhalb der Baumgrenze windet sich der Bergwanderweg schlank über viele Steinblöcke hoch auf 2300 Metern Höhe. Das Wanderpaar staunt, eine Unzahl von Steinplatten wurde von fleissigen Händen gelegt, befestigt und gesichert. Wir sind dankbar. Nach einer Erfrischung, staunendem Sein und etlichen Fotos nehmen wir den Abstieg zur Göscheneralp unter die Füsse. Mit Wehmut steigen wir ins Postauto nach Göschenen. 2