146-16 Bildungsmonitor

Minister bewertet auch den aktuellen
Bildungsmonitor zurückhaltend
Brodkorb: Zu kleine Berufliche Schulen wären
ein Teil des Problems und nicht der Lösung
Schwerin, 18. August 2016
Nummer: 146-16
Der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur
bewertet
auch
den
aktuellen
Bildungsmonitor
zurückhaltend. „Der Bildungsmonitor bietet keine
eigenen neuen Erkenntnisse, sondern verarbeitet bloß
bereits vorliegende Daten. Er stellt auch keine
Bewertung der Bildungspolitik dar, sondern versucht aus
wirtschaftlicher
Sicht
die
gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen für Bildung darzustellen“, so
Brodkorb. Ein gutes Beispiel hierfür sei die Bewertung
der beruflichen Bildung. „So schneidet MecklenburgVorpommern
bei
der
Bereitstellung
der
Ausbildungsplätze mit Platz 3 sehr gut ab, weil es
deutlich mehr Ausbildungsplätze als Nachfrager gibt.
Das ist aber einfach Folge des demographischen
Wandels. Vor vielen Jahren hat sich die Geburtenzahl so
stark reduziert, dass uns heute der Nachwuchs fehlt“, so
Brodkorb.
An einer anderen Stelle der Studie sei genau dies dann
umgekehrt der Grund für eine eher ungünstige
Platzierung,
nämlich
bei
der
Zahl
der
Ausbildungsplatzwechsler. „Wenn es viel mehr
Ausbildungsplätze als Bewerber gibt, können die
Jugendlichen natürlich auch leichter ihre Ausbildung
wechseln, wenn sie ihnen nicht gefällt. Und davon
machen viele Jugendliche inzwischen auch Gebrauch.
Vor einigen Jahren war dies wegen des Mangels an
Ausbildungsplätzen noch ganz anders“, sagte der
Bildungsminister.
Der Bildungsmonitor sei daher auch keine geeignete
Grundlage, um daraus Bildungsreformen abzuleiten. „Es
wäre ein Fehler, nach den vielen Bildungsstudien, die
jährlich erscheinen, in der Bildungspolitik jeweils
Ministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur
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V. i. S. d. P.: Henning Lipski
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hektisch den Kurs zu ändern. Genau diese
Vorgehensweise hat in den letzten beiden Jahrzehnten
zu dem Hin und Her in der Bildungspolitik des Landes
geführt, die Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und
Schüler mit Recht beklagen. Zu kleine Berufliche
Schulen würden beispielsweise den Unterrichtsausfall
dramatisch erhöhen, weil im Krankheitsfall kein fachlich
qualifizierter Vertretungslehrer zur Verfügung steht. Über
solche Vorschläge kann ich mich nur wundern: Zu kleine
Berufliche Schulen wären ein Teil des Problems und
nicht der Lösung“, so Brodkorb.