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Kreisverband Oberhausen
60 Jahre KPD – Verbot bedeutet 60 Jahre Wiederbewaffnung und
Demokratieabbau:
Weg mit dem KPD –Verbot !
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges waren in Deutschland die Forderungen „Nie wieder Krieg“ und
eben auch „Nie wieder Faschismus“ weit verbreitet. Die ersten Maßnahmen der Besatzungsmächte
betrafen die restlose Zerschlagung der deutschen Wehrmacht und die Demobilisierung der Truppen, die
Beseitigung der Waffenarsenale und die Übernahme der Kontrolle über die deutsche Rüstungsindustrie,
die Hitler zur Macht verholfen hatten. Spätestens 1948 setzte sich das Interesse der USA durch die
Einbeziehung Westdeutschlands in westliche Bündnispolitik durch. Es begann mit der Währungsreform
und setzte sich fort mit der der Gründung der BRD, beschlossen auf der Londoner Außenministerkonferenz
Anfang 1948. Nach der Gründung der BRD durch die Westalliierten folgte die Gründung der DDR durch
die Sowjetunion 1949. Adenauer nannte schon im März 1949 den vollen Beitritt eines west-deutschen
Staates zur NATO eines der wichtigsten Ziele der ersten westdeutschen Regierung. Im Dezember 1949
sprach er erstmals öffentlich über die dafür notwendige Wiederbewaffnung. Der Ost-West-Konflikt
eskalierte zum langandauernden Kalten Krieg.
Unter diesen Vorzeichen sollten die Friedens- und soziale Bewegungen und insbesondere
Kommunist*innen und Antifaschist*innen in Westdeutschland mundtot gemacht werden. Viele von ihnen
wurden bereits zu diesem Zeitpunkt verfolgt und ins Gefängnis geworfen. Am 26. Juni 1951 wurde dann
die FDJ verboten. Am 23. November 1951 stellte die Adenauer-Regierung einen Antrag auf Feststellung
der Verfassungswidrigkeit der KPD an das Bundesverfassungsgericht. Das Verfahren dauerte fünf Jahre
und endete am 17. August 1956 mit dem Verbot der KPD. Auf der anderen Seite wurde 1951 durch das
131er Gesetz vielen Nazis die Rückkehr in ihre Ämter in Justiz und Verwaltung geöffnet. Schon früh war
die KPD an Aktionen gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands beteiligt. Im Januar 1951 wurde auf
einem Friedenskongress in Essen ein „Aufruf an alle Deutschen“ zur Durchführung einer Volksbefragung
gegen die Remilitarisierung verkündet. Initiiert wurde der Kongress und die Volksbefragung von Frauen
und Männer aus allen Schichten der Bevölkerung wie Gewerkschaftsmitgliedern, ehemaligen Offizieren,
Christen, Sozialdemokraten und Kommunisten. Es sprachen sich annähernd zehn Millionen Bundesbürger
gegen die Aufrüstung und für einen Friedensvertrag aus.
Das KPD-Verbot kriminalisierte Tausende politisch Andersdenkende. Verfolgt wurden Menschen, die sich
gegen die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik aussprachen, die gegen Nazibündeleien demonstrierten
oder die Kontakte in die DDR hatten. Das KPD-Verbot und der Antikommunismus dienten als
Grundpfeiler für Wiederbewaffnung, Restaurierung des Kapitalismus und Westbindung. Bis heute ist es
nicht aufgehoben und kann jederzeit wieder aus der Mottenkiste gegen Linke, gegen Kommunist*innen
und die Friedensbewegung zur Anwendung gebracht werden. 60 Jahre nach dem KPD-Verbot ist es
deshalb Zeit, dass Bundesregierung und Bundestag anerkennen, was es an Unrecht gegeben hat und sich
bei den Justizopfern des Kalten Krieges entschuldigen. Auch in Oberhausen gab es Justizopfer des Kalten
Krieges, wir erinnern nur an den ‚sogenannten Osterfelder Betriebsräte Prozess von 1961‘. Bis heute hat
sich der Staat, aber auch die damaligen Verantwortlichen von Gewerkschaft oder Verwaltung unserer Stadt
nicht bei diesen Menschen entschuldigt!
Thomas Haller
Für den Kreisvorstand
DIE LINKE in Oberhausen