Auf den Spuren des einstigen Savogniners Giovanni Segantini

Neuer HandwerkLehrgang lanciert
Der Verein Bildung – Handwerk hat sein Ziel
erreicht und lanciert im Januar 2017 über das
Bildungszentrum Surselva das erste Mal den
Lehrgang «Material und Form im Handwerk».
ILANZ Ob es nun ein fein geschmiedetes Beil oder
ein wunderschöner, antiker Arvenschrank ist –
wenn man weiss, woher ein Produkt stammt,
schätzt man es umso mehr. Das wird in den Zeiten
der Globalisierung und der Ersetzbarkeit von Produkten immer anziehender. Der Verein BildungHandwerk will hier ansetzen und lanciert im Bildungszentrum Surselva im Januar 2017 das erste
Mal den Lehrgang «Material und Form im Handwerk». Der Lehrgang bietet den Teilnehmenden
laut einer Mitteilung die Möglichkeit, den traditionellen Primärmaterialien des Alpenraums mit alten
und neuen Erkenntnissen zu begegnen und die sich
stetig ändernden Bedingungen des Marktes zu erkennen. Die Weiterbildung soll auch eine solide
Grundlage für eine umfangreiche Selbstständigkeit
im handwerklichen Bereich schaffen, heisst es.
Der Vorbereitungslehrgang auf die Berufsprüfung «Gestalter/in im Handwerk» – eine gemäss
Mitteilung «anerkannte Fachperson, deren Wissen
und Können gerne genutzt wird» – vermittle Werte
und Wissen, die so in einer Stadt nicht lehrbar und
lernbar seien. Das Lehrgangs-Angebot werde von
namhaften und anerkannten Unternehmern, wie
dem Architekten Gion A. Caminada begleitet. (BT)
GRAUBÜNDEN
Der Parc Ela steckt zurzeit mitten in den Vorbereitungen für die Festa Segantini in Savognin.
Der Anlass thematisiert Leben und Werk des grossen Malers Giovanni Segantini.
B
Im August und September finden insgesamt vier
Informationsveranstaltungen statt: Dienstag,
23. August, 19 Uhr, Kloster Disentis; Mittwoch,
24. August, 18 Uhr, Atelier Gisel in Zürich; Dienstag,
30. August, 19 Uhr, Hotel «a la Staziun» in Zernez;
Donnerstag, 1. September, 19 Uhr, Aula der
Gewerblichen Berufsschule in Chur.
INSERAT
Vernissage zu Monografie
Ice Age: Kollision voraus! - Scrat stösst bei seiner
endlosen Jagd nach der unerreichbaren Nuss in neue Di­
mensionen vor.
13.45 3D
18.45 2D
Deutsch
ab 6 empf 8 J.
The Legend of Tarzan - Der mittlerweile in London le­
bende Tarzan wird zurück in den Kongo geschickt als
Schachfigur in einem tödlichen Komplott.
13.45 2D
Deutsch
ab 12 empf 14 J.
Conni & Co. - Conni rettet den Hund des Schuldirektors
aus dessen heissem Auto und bringt sich dadurch in erheb­
liche Schwierigkeiten. Familienfilm mit Emma Schweiger.
14.00
Deutsch
ab 6 empf 8 J.
Jason Bourne – Jason Bourne (Matt Damon) ist zu­
rück. Der ehemals tödlichste aller CIA­Agenten, wird ge­
zwungen, seine wahre Idendität preiszugeben.
16.00, 20.45
Deutsch
ab 12 empf 14J.
Pets - Was machen unsere Haustiere, wenn wir nicht zu
Hause sind? Animationsfilm
16.15 2D
18.30 3D
Deutsch
ab 6 J.
Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out Of The
Shadows - Eine neue Gefahr droht, doch die Turtles be­
kommen Unterstützung durch den Rächer Casey Jones.
16.15 2D
Deutsch
ab 12 J.
Me Before You - Ein ganzes halbes Jahr - Lou
beginnt einen Job als Pflegerin des reichen Bankers Will, der
nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt
.
18.30
Deutsch
ab 12 J.
Vor der Morgenröte – Episoden aus dem Leben des
Schriftstellers Stefan Zweig während seiner Zeit in Nord­
und Südamerika. Regie Maria Schrader.
21.00
Deutsch
ab 12 empf 14J.
Retour Chez Ma Mère - Wenn die Tochter mit vierzig
wieder bei der Mutter einzieht sind die Probleme vorpro­
grammiert. Komödie zum Thema Generationenkonflikt.
21.00
F/d
ab 12 J.
Jugendschutz: Unbegleitet dürfen Jugendliche unter 16 Jah­
ren und Kinder im Rahmen des festgelegten Zutrittsalters Film­
vorführungen besuchen, die bis spätestens 21.00 Uhr beendet
sind. In Begleitung Erwachsener dürfen sie alle Filmvorfüh­
rungen besuchen, falls sie das festgelegte Zutrittsalter nicht um
mehr als 2 Jahre unterschreiten. Die Verantwortung für die Ein­
haltung der Altersbestimmungen liegt bei der Begleitperson.
sechsgängiges Galadiner «wie zu
Segantinis Zeiten» im Hotel «Piz
Mitgel» mit Lesungen der Enkelin
Gioconda Segantini rundet den
Samstag ab.
▸ M AYA H Ö N E I S E N
Bereits im November letzten Jahres
hatten die Verantwortlichen des
Parc Ela potenziell Interessierte zu
einer ersten Sitzung in Savognin
eingeladen, um den Maler Giovanni
Segantini in der Region und in Savognin zu thematisieren. Die Idee
sei damals auf offene Ohren gestossen, nicht nur in Savognin selbst,
sondern auch bei Segantini-Fachleuten. Das sei für sie der Startschuss gewesen, ein passendes Projekt und Angebote zu Segantini auszuarbeiten, erklärte Judith Burri,
Parc-Ela-Projektleiterin Kommunikation und Events, gestern in Tiefencastel. Nachdem sich noch vor
den Sommerferien und unter Anleitung zweier Museumspädagoginnen die Oberstufe Surses in einer
Projektwoche mit Leben und Werk
von Segantini auseinandergesetzt
hat, steht nun auch das Programm
der Mitte September stattfindenden
zweitägigen Festa Segantini fest.
Pets - Was machen unsere Haustiere, wenn wir nicht zu
Hause sind? Animationsfilm
13.45 3D
Deutsch
ab 6 J.
Suicide Squad - Eine geheime Regierungsorganisation
rekrutiert inhaftierte Bösewichte für ein Himmelfahrtskom­
mando.
16.00, 21.00 3D
18.30 2D
Deutsch
ab 16 J.
D o n n e r s t a g , 1 8. Au g u s t 2 0 1 6
Auf den Spuren des einstigen
Savogniners Giovanni Segantini
Der Samstag richtet sich an Interessierte, welche sich vertieft mit Segantini auseinandersetzen möchten. Dazu hat der Parc Ela zusammen mit Beat Stutzer, im Oktober
zurücktretender Konservator des
Segantini-Museums in St. Moritz,
ein Forum «Segantini a Savognin»
mit Fachvorträgen erarbeitet, in
welchen Segantinis Schaffen aus
verschiedenen Seiten beleuchtet
wird. Der Kunsthistoriker Leza
Dosch wird über Giovanni Seganti-
Kantonsspital neu
mit eigener App
CHUR Das Kantonsspital Graubün-
den (KSGR) verfügt neu über eine
eigene App. Wie das Spital gestern
mitteilte, kann diese ab sofort im
Apple Store (iPhone) und im Play
Store (Android) kostenlos heruntergeladen werden. Das KSGR möchte
den Besuchern, Patienten, externen
Zuweisern und Mitarbeitenden mit
einer neuen App einen «modernen,
schnellen und verbesserten Service» bieten, wie es schreibt. Dabei
sollen moderne Technologien eingesetzt werden, die für einen optimalen Informationsfluss sorgen.
Die App soll die bestehenden Kommunikationskanäle, wie zum Beispiel die Website, nicht ersetzen,
sondern ergänzen.
Die KSGR-App wurde über mehrere Phasen konzipiert. In einer ersten Phase wurde die externe Anzeige von zentralen Spital-Informationen auf einen Blick und auf die jeweilige Nutzergruppe abgestimmt
eingeführt. So können Besucher/Patient auf allgemeine Spitalinfos zugreifen sowie auf ein allgemeines
Telefonbuch, die Zuweiser indes haben zusätzliche Zugriffe auf zuweiserrelevante Informationen inklusive Kontaktdaten der wichtigsten
ärztlichen Ansprechpartner im
KSGR. Mitarbeitende des KSGR haben ferner weitere für sie relevante
Zugriffe. Für letzteren Bereich ist
laut KSGR eine Identifikation nötig.
Die bestehenden Funktionen bildeten die Basis für die zukünftige Erweiterung der App, heisst es. (BT)
Lichtinstallation an Sogn Martegn
Segantinis Leben und Schaffen in Savognin ans Licht geholt: Für Judith Burri
ist die Festa Segantini der erste Schritt. (FOTO MAYA HÖNEISEN)
ni als Freilicht-Maler referieren. Johannes Stückelberger, Dozent für
Religions- und Kirchenästhetik der
Universität Bern, beschäftigt sich
mit der Frage, warum Segantini
wiederholt von Tussagn aus das
Bergpanorama westlich von Savognin malte. Die Kunsthistorikerin
Daniela Hardmeier spricht zu einer
Winterlandschaft als Sinnbild für
den Tod, Beat Stutzer wiederum zu
Baba Uffer, Muse und Modell von
Segantini. Schliesslich hält Dora
Lardelli, die Leiterin des Kultur-
archivs Oberengadin, einen Vortrag
zu Briefen, Dokumenten und Fotografien. Zwischen den Referaten
werden Videosequenzen von Savogniner Kindern gezeigt, in welchen sie ein Segantini-Bild beschreiben.
Anschliessend an die Fachvorträge findet die Buchvernissage des
neuen Bildbands «Giovanni Segantini» von Beat Stutzer statt. Die
Monografie zeigt eine umfassende
Darstellung von Segantinis Malerei
anhand von 60 Hauptwerken. Ein
Der Sonntag ist einem breiten Publikum gewidmet. Auf dem Programm
steht unter anderem ein Rundgang
durch Savognin. Geschichten, Bilder und Fotos an 20 Originalstandorten lassen Segantinis Leben und
Schaffen im Dorf wieder aufleben.
So wird etwa der erste Stock des Hotels «Pianta» originalgetreu wieder
hergerichtet. In der Galerie Art Clavo werden Maltechniken vorgestellt und im Hotel «Piz Mitgel» dokumentiert eine Fotoausstellung
die Zeit Segantinis. Zudem wird ein
Bereich geschaffen, in welchem der
Besucher unter Anleitung von
Kunststudenten sich selber der Malerei widmen kann.
Weitere Programmpunkte bieten szenische Begegnungen mit Segantinis Leben, dargeboten von
fünf Schauspielern unter der Leitung der Regisseurin Annina Giovanoli sowie Lesungen des Schauspielers Gian Rupf aus Briefen Segantinis aus seiner Savogniner Zeit. Als
Höhepunkt der Veranstaltung bezeichnete Burri gestern das Lichtspiel «Luce del Paradiso» des Lichtkünstlers Mark Blezinger an der Kirche Sogn Martegn. «An zwei Fassaden der Kirche überlagern sich Bilder von Segantini mit solchen aus
dem Park Ela», erklärte Burri. Die Installation wird vom 17. bis zum
24. September und nochmals vom
23. Dezember bis zum 8. Januar
2017 zu sehen sein.
Festa Segantini: 17. und 18. September.
Infos: www.parc-ela.ch
«Babylonia» über die Rumantschia
Wer Romanischbünden in den verschiedensten Facetten kennenlernen will,
ist mit der neusten Ausgabe der Zeitschrift «Babylonia» bestens bedient.
Bereits seit 25 Jahren gibt es «Babylonia», die von der im Kanton Tessin
beheimateten Stiftung Sprachen
und Kulturen dreimal jährlich herausgegebene Zeitschrift für den
Sprachunterricht und das Sprachenlernen. Zum Jubiläum hat sich
die Publikation nicht nur in ein neues Layout gekleidet, sie lanciert
auch eine Serie zu den Sprachen in
der Schweiz – und den Start macht
die Rumantschia. Die erste Nummer der neuen Serie zeige das Romanische «von einer persönlichen
und innovativen Seite» und greife
die sprach- und schulpolitischen
Herausforderungen der vierten
Landessprache auf, schreibt die Redaktion in ihrem Editorial.
Was den Leser auf den gut 100
Seiten «Babylonia» erwartet, fassen
Mathias Picenoni und Barbla Etter,
die beiden Verantwortlichen für den
thematischen Teil des Hefts, zusammen. Man trifft auf die Sprachbiografien von Persönlichkeiten wie
Johannes Flury, der einst bei seinem Stellenantritt als junger Pfarrer
im Unterengadin merkte, dass am
Romanischlernen kein Weg vorbei
führen würde. Oder Anne-Louise
Joël, die Dänin, die heute als Geschäftsführerin der Fundaziun da
cultura Lumnezia amtet. «Um Rätoromanisch zu entdecken, lernen
und erleben, wie der Titel dieser
‘Babylonia’-Ausgabe anregt, eignen
sich Sprachbiografien gut», konstatiert Autorin Renata Coray, «da sie
die Sprechenden und ihre Sichtweisen sowie Sprache als soziales Phänomen ins Zentrum rücken.»
Vom E-Comic bis zur Statistik
Ins Zentrum rückt «Babylonia» aber
auch weitere Aspekte der romanischen Sprache. Der Journalist und
Musiker Benedetto Vigne beispielsweise präsentiert seine Auswahl
von «Schlüsselalben» der romanischen Musikszene, von Hades bis
Bibi Vaplan. Das literarische Pendant liefert Annetta Ganzoni vom
Romanisch entdecken –
lernen – erleben
1|2016
B ü n d n e r Ta g b l a tt
1|2016
8
Scoprire, imparare e vivere
il romancio
Découvrir, apprendre et
vivre le romanche
Scuvrir, emprender e viver
il rumantsch
Rivista per l’insegnamento e
l’apprendimento delle lingue
Zeitschrift für Sprachenunterricht
und Sprachenlernen
Revue pour l’enseignement et
l’apprentissage des langues
Revista per instruir ed emprender
linguas
A Journal of Language Teaching and
Learning
W W W. B A B Y L O N I A . C H
Die Zeitschrift «Babylonia»
präsentiert sich in neuem Kleid. (ZVG)
Schweizer Literaturarchiv: Sie listet
Kleinode auf, die dem Leser Zugang
zur romanischen Literatur gewähren. Caspar Decurtins’ Rätoromanische Chrestomathie als E-Comic
oder als digitales CrowdsourcingProjekt, Schulstuben-Lehrbücher
und das Online-Sprachlehrmittel
«Chapeschas», die Scolina in Zürich
und zweisprachige Schulmodelle,
ein Gespräch mit Radio- und Fernsehdirektorin Ladina Heimgartner
und die Literaturtage in Domat/Ems
– all das findet ebenso Platz in «Babylonia» wie etwas Statistik.
So hebt der kantonale Sprachenbeauftragte hervor, dass zwar
der Bevölkerungszuwachs zu einer
prozentualen Abnahme des romanischen Bevölkerungsanteils führt,
dass es aber in absoluten Zahlen
einen leichten Zuwachs an Romanischsprachigen gegeben hat. Das
gilt gemäss Martin Annaheim von
der Zürcher Stadtverwaltung auch
für Zürich. Dort lebten übrigens
zwischen 2011 und 2013 im Schnitt
1088 Romanisch sprechende Personen. JANO FELICE PAJAROLA
Stiftung Sprachen und Kulturen:
«Babylonia», Ausgabe 1/2016. Bestellungen unter [email protected]
(Einzelausgabe 23 Franken inkl.
Porto). Weitere Infos und OnlineZugang unter www.babylonia.ch.