27 So sieht das fertige Produkt aus – es schmeckt ganz erdbeerig. GEISTREICHE GLACE Eigentlich ist Nikolaus Gotsch Agrarökonom an der ETH. Aber er versteht sich auch bestens auf die Herstellung von Eisig-Süssem. VON ALEXANDER KÜHN (TEXT) UND YVES BACHMANN (BILDER) sondern auch einer der wichtigsten Bestandteile meiner Produkte. Ohne sie würde der Glace ihre typische Konsistenz abgehen, sie wäre nichts als ein Eisklumpen mit G eschmack.» Zu viel Luft darf es aber auch nicht sein. Sie mache idealerweise z wischen 10 und 20 Prozent einer Glace aus, bei I ndustrieware liege der Wert bei bis zu 50 Prozent. «Wenn man weiss, wie man mit Luft, Wasser, Zucker und Fett spielt, kann man beliebig viele Rezepte zusammenstellen», sagt der Meister. 70 Sorten hat er insgesamt schon entwickelt, maximal 20 davon sind jeweils im Angebot. Derzeit bietet Gotsch neben seinen Sorbets unter anderem die Geschmacksrichtungen Amaretti, Pistacchio di Bronte (mit Pistazien aus Sizilien) und Torrone (mit weissem Nougat aus dem Piemont) an. Handelsübliche Konservierungsmittel oder künstliche Hilfs- und Farbstoffe gibt es bei Gelati di Zurigo nicht. Dafür einen Fruchtanteil von mindestens 50 Prozent bei den Sorbets. Wenn Nikolaus Gotsch Erdbeersorbet macht, sammelt er die Früchte zuvor selbst. Und es müssen sogenannte Wädenswiler sein – eine alte Schweizer Sorte, die einen sehr intensiven Geschmack besitzt, aber schnell weich wird, weshalb man sie nur noch selten anbaut. Milch und Rahm bezieht der Glace-Enthusiast von der Käserei in Grüningen, daraus entstehen auch Joghurt und Sauerrahm für die entsprechenden Sorten. Der Erfolg der Marke zeigt, dass Regionales und A rtisanales längst nicht nur beim Bier, sondern eben auch bei Glace gefragt ist. Gelati di Zurigo ist nach Sorbetto das zweite Zürcher Label das diesen Weg geht. 21.7. — 27.7.2016 GELATI DI ZURIGO Wer mit einem dieser bunten Plastik-Glace spachtel, die immer im dümmsten Moment zerbrechen, von Nikolaus Gotschs Erdbeersorbet isst, vergisst den Ärger über das untaugliche Besteck in Nullkommanix. Die eiskalte Süssigkeit schmeckt, anders als die meisten Konkurrenzprodukte, nicht nach Marmelade, sondern wirklich nach Erdbeeren. Auch die Vanilleglace, die zweite Sorte, die man als Gradmesser für das Können eines kulinarischen Eismeisters nehmen kann, schmeckt ausgezeichnet: c remig, mild, dezent süss. Dank echter Tahiti-Vanille. Glace war schon immer Gotschs Ding. Zwei Jahrzehnte lang experimentierte er für seine Kreationen und beschloss vor vier Jahren, das Ganze professionell aufzuziehen. Den letzten Schliff holte sich der Agrarökonom in Bologna – bei Studiengängen an der Carpigiani Gelato University. «Eine Gelateria ist wie ein Laboratorium, die Glaceherstellung hat viel mit Physik zu tun, mit dem Gefrier- und Schmelzpunkt», sagt Gotsch. Neben erstklassigen Zutaten spielt auch Luft eine wichtige Rolle. Gotsch: «Luft ist nicht nur der günstigste, Essen / Trinken Die Erdbeeren für seine Glaces pflückt Nikolaus Gotsch selber. BEZUGSQUELLEN Gelati di Zurigo gibt es im Fischer's Fritz und den übrigen Péclard-Betrieben, in der Chäs-Hütte in Grüningen, bei Weber Comestibles in Zollikerberg, im Berg und Tal in Zürich, im Café Medici in Zürich und auf Vorbestellung (Tel. 079 423 23 44) direkt an der Carl-Spitteler-Str. 103 in Witikon www.gelatidizurigo.ch Anzeige Toast med hemlagad skagenröra SCHWEDISCHES SOMMERBUFFET 5. Juli bis 18. September 2016 à discrétion ab 45.- im Au Premier bahnhofplatz 15, 8001 zürich // t +41 44 217 15 55 www.smörgasbord.ch // [email protected]
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