information - Land Oberösterreich

INFORMATION
zur Pressefahrt
mit
Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger
am
18. Juli 2016
zum Thema
„Almen – die Naturjuwele Oberösterreichs
Bewirtschaftung wesentlicher Teil der Landschaftspflege“
LR Hiegelsberger
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„Die Almen sind ein wesentlicher Teil der unvergleichlichen
Landschaft Oberösterreichs. Als beliebte Wanderziele sind sie
für den Tourismus unverzichtbar und als Weideflächen tragen
sie zur Produktion bester Lebensmittel bei. Die Landwirtinnen
und Landwirte leisten mit der Pflege der Almen einen wichtigen
Beitrag zum Erosionsschutz und zum Erhalt geschlossener
Ökosysteme“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Almwirtschaft erhält die grünen Dächer
und sorgt für echte Naturjuwele
Die Almbewirtschaftung hat eine lange Tradition, bereits in der
Bronzezeit nutzten keltische Bergleute die alpinen „Urweiden“. Heute
sind im Almbuch des Landes Oberösterreich, geführt von der
Agrarbehörde Oberösterreich (Abteilung Ländliche Neuordnung), 638
Almen eingetragen; 422 davon werden aktiv bewirtschaftet.
Sie liegen, auf 65 Gemeinden verteilt, im Süden des Bundeslandes
in den alpinen Bereichen der Bezirke Gmunden, Kirchdorf, Steyr und
Vöcklabruck. Im Salzkammergut befinden sich 80 Prozent der Almen
auf Flächen der österreichischen Bundesforste AG, die Almbauern
sind dort mit Weidenutzungsrechten eingeforstet.
Pro Jahr werden in Oberösterreich rund 5.000 Rinder, 50 Milchkühe,
850 Schafe, 70 Ziegen und 60 Pferde auf Almen aufgetrieben.
Pressefahrt am 18. Juli 2016
LR Hiegelsberger
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„Durch Beweidung und Behirtung bleiben die Almen lebendig und
sind als grüne Dächer Oberösterreichs echte Naturjuwele“, erklärt
Landesrat Hiegelsberger. „Die Bewirtschaftung sichert zudem eine
Biotopvielfalt und die Regenerierung der Trinkwasser-Ressourcen.
Sanfter Tourismus wiederum bildet eine Einkommensstütze für die
Bewirtschaftung der Almhütten.“
Auf den übrigen im Almbuch eingetragenen Flächen wurde die
Bewirtschaftung aus verschiedenen Gründen bereits in früheren
Zeiten aufgegeben, hauptsächlich wegen mangelnder Rentabilität,
fehlender
Arbeitskräfte,
Abwanderung,
Wasserknappheit,
Futtermangel oder schlechter Erreichbarkeit. In Einzelfällen gelingt
eine Reaktivierung stillgelegter Almen.
„Wie in der Landwirtschaft ist auch in der oberösterreichischen
Almwirtschaft ein Strukturwandel zu erkennen. Sie unterliegt einer
starken Veränderung hinsichtlich der Bewirtschaftungsformen und
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-intensitäten“,
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so
Hiegelsberger.
„Die
arbeitskraftintensive
Bewirtschaftung früherer Zeiten kann heute in der Almwirtschaft nicht
mehr geleistet werden.“
Land unterstützt zeitgemäße Almbewirtschaftung
Nutzen für den Tourismus in Oberösterreich
Das Land Oberösterreich leistet einen wesentlichen Beitrag zum
Erhalt und Entwicklung einer zeitgemäßen Almbewirtschaftung auf
Oberösterreichs Almen mit seinen regional so unterschiedlichen
Strukturen. „Die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter brauchen
diese Unterstützung, sichern sie doch durch ihre kapital- und
arbeitsintensiven Leistungen die landwirtschaftliche Nutzung in den
Bergregionen und tragen damit zur Erhaltung der bergbäuerlichen
Kulturlandschaft bei“, erklärt der Landesrat. „Von diesen Leistungen
profitiert auch der Tourismus in unserem Land.“
Für die Sicherung und Entwicklung der Almen wurden rechtliche
Rahmenbedingungen im Oö. Alm- und Kulturflächenschutzgesetz
geschaffen. Die Abteilung Ländliche Neuordnung unterstützt die
Bewirtschafter/innen mit Fördermitteln und fachlicher Betreuung. Sie
sorgt zudem für die Abstimmung zwischen den Interessen einer
zukunftsorientierten Almwirtschaft und den Interessen des Natur- und
Landschaftsschutzes.
Mehr als 630 Verbesserungsmaßnahmen gefördert
Augenmerk auf Natur- und Landschaftsschutz
Jedes Jahr werden vom Land Oberösterreich rund 100 Almprojekte
gefördert. Der Großteil davon betrifft den Neubau oder die
Verbesserung von Wirtschaftsgebäuden, die Versorgung mit Wasser
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und Energie (Photovoltaik), die Neuschaffung und Kultivierung von
Weideflächen sowie die Erschließung von Almen durch Wege.
Beispiele geförderter Almverbesserungsmaßnahmen 2014/2015
700 lfm Almerschließungswege
1.100 m² Lärchenholzdächer
17 km Zaunanlagen
45 ha Weideverbesserungen (Entsteinung, Schwendung etc.)
25 ha neu geschaffene Almweideflächen
„In der Förderperiode 2007 bis 2013 wurden insgesamt 632
Almverbesserungsmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von
knapp 6 Millionen Euro von den Bewirtschaftern durchgeführt und mit
Mitteln des Landes Oberösterreich, des Bundes und der EU
gefördert.
In
diesem
Zeitraum
entstanden
25
neue
Almwirtschaftsgebäude“, berichtet Hiegelsberger. „Wir leisten damit
einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Almflächen, zur
Verkehrserschließung,
zum
Erhalt
und
zur
Wiederherstellung
traditioneller Wirtschaftsgebäude und zur zeitgemäßen Entwicklung
von Almweiderechten.“
Bei all diesen Maßnahmen ist die Vereinbarkeit mit den Interessen
des Natur- und Landschaftsschutzes von großer Bedeutung.
Beispielhaft
ist
die
Fördermaßnahme
„Errichtung
von
regionaltypischen Holzdächern“ auf den Almgebäuden. Seit knapp
20 Jahren werden 95 Prozent aller neuen Dächer mit Holzschindeln
oder -brettern eingedeckt. „Der Erhalt alter Gebäude mit ihren
Holzschindeldächern und traditionellen Zaunformen hat viel mit
traditionellen Handwerkstechniken zu tun und ist ein wichtiger
Beitrag zur Förderung der bäuerlichen Kultur“, erklärt der AgrarLandesrat. Dadurch wird das traditionelle Erscheinungsbild der
Almgebäude gewahrt.
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Neuschaffung und Wiederherstellung
von Almweideflächen
Derzeit werden in allen oberösterreichischen Almregionen mehrere
große Neuordnungsprojekte mit dem Ziel einer Trennung von Wald
und Weide durchgeführt. Hiegelsberger: „Dadurch werden einerseits
offene Almweideflächen geschaffen, andererseits wird der Wald vom
Weidegang entlastet. Voraussetzung für das Gelingen dieser
Projekte sind die gute Zusammenarbeit der Fachexpertinnen und
Fachexperten aus den Bereichen Almwirtschaft, Forstwirtschaft und
Naturschutz in Oberösterreich bei der Planung und Umsetzung
dieser Maßnahmen, der große Einsatz der Almbäuerinnen und
Almbauern bei Arbeitsleistung sowie die Finanzierung durch ein
gutes und effizientes Almfördersystem.“
Die Abteilung Ländliche Neuordnung ist für die Umsetzung dieser
Projekte mit behördlichen Kompetenzen ausgestattet und schafft die
rechtlichen Grundlagen für Wald-Weideneuordnungen.
„Seit 2002 sind auf Oberösterreichs Almen in über 50 Projekten mehr
als 250 Hektar neue Almweideflächen geschaffen worden. Im
Gegenzug konnten jährlich durchschnittlich 550 Hektar Waldflächen
von der Waldweide entlastet werden“, berichtet der Landesrat.
Weitere Leistungen des Landes OÖ für die Almbewirtschafter
Maßnahmen nach dem Einforstungsrechtegesetz:
Insgesamt
besitzen
in
Oberösterreich
4.817
Liegenschaften
Heimweide- und Almweiderechte auf fremdem Grund und Boden im
Ausmaß von 7.258 Großvieheinheiten. Diese Rechte werden von der
Agrarbehörde nach dem Oö. Einforstungsrechtegesetz laufend den
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aktuellen Erfordernissen der bäuerlichen Betriebe angepasst, vor
allem durch
o Übertragung von Weiderechten auslaufender Betriebe oder
nicht benötigter Weiderechte auf landwirtschaftliche Betriebe,
die diese Weiderechte zur Existenzsicherung benötigen sowie
durch
o Ablöse von entbehrlichen Heimweide- und Almweiderechten in
Geld oder durch Umwandlung in Holzbezugsrechte, im
Einvernehmen auch Ablöse in Grund und Boden.
Vermessung von Grundstücken und Weideflächen auf Almen in
Verfahren
Beratung der Almbewirtschafter/innen
Erstellung von Sachverständigengutachten in Almangelegenheiten
Almschutz
und
Almentwicklung
nach
dem
Alm-
und
Kulturflächenschutzgesetz
Vertretung almwirtschaftlicher Interessen bei Maßnahmen des
Tourismus und in Naturschutzverfahren
„Almwirtschaft schützt auch vor Naturgefahren. In alpinen Regionen
ist es beispielsweise wichtig, den Bewuchs abgeweidet in den Winter
gehen zu lassen. Lange Gräser legen sich um, wirken für Schnee
wie eine Rutsche und erhöhen damit die Lawinengefahr. Intakte
Almflächen stabilisieren den Boden bei starken Niederschlägen und
schützen
so
vor
Erosion
und
Erdrutsch“,
Hiegelsberger.
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erklärt
Landesrat
LR Hiegelsberger
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ALManach – praktisches Nachschlagewerk
und willkommener Begleiter für Wanderer
Seit bald 20 Jahren gibt es in Oberösterreich
den
ALManach
Nachschlagewerk.
Begleiter
für
als
Von
dem
Wanderinnen
praktisches
willkommenen
und
Wanderer
wurden bereits mehr als 50.000 Stück aufgelegt.
„122
Almen,
Touristinnen
die
besondere
und
Erholungssuchende
Angebote
Touristen
bereithalten,
für
sowie
sind
darin
näher beschrieben“, erklärt Hiegelsberger. „Mit
dem Buch konnte der sanfte Tourismus in den vergangenen Jahren
wesentlich gesteigert werden.“
Unter www.almanach-oberoesterreich.at ist zudem eine InternetVersion des ALManach abrufbar. Die virtuellen Informationen werden
mehr als 170.000-mal pro Jahr in Anspruch genommen. Ein
ausgeklügeltes Suchsystem ermöglicht es den Nutzerinnen und
Nutzern, Almen nach gewünschter Region, Schwierigkeitsgrad,
Seehöhe,
Gehzeit
etc.
auszuwählen.
DORIS-Landkarten
Wanderwegen ergänzen das Online-Produkt.
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mit
Programm: Almbegehung mit Landesrat Max Hiegelsberger
Teilnehmer:
LR Max Hiegelsberger, BGM Johann Feßl, Obmann der Almwirtschaft OÖ; Hofrat Dr.
Friedrich Jungk, Leiter der Abteilung Ländliche Neuordnung (LNO); Dipl. Ing. Martin Stürmer,
Betriebsleiter-Stellvertreter des Forstbetriebs Inneres Salzkammergut der ÖBF-AG, Ing.
Hubert Ischlstöger, Almbeauftragter des Landes OÖ (LNO)
09:30 bis 12:00 Hohe und Niedere Marxenalm, Gemeinde Gosau
Besichtigung der Maßnahmen zur Neuordnung von Wald- und Weide
Almsteckbrief:
Familie Franz Gamsjäger, 4824 Gosau 678
Tel: 0664/2554654
Heimgut: Nebenerwerbsbetrieb: 10 ha LN, 17 Rinder, 3 Pferde, 7 Schafe
Marxenalmen: Weiderecht für 12 Rinder
Fläche gesamt : ~ 30 ha
Nachschaubehirtung
Seehöhe : 900m bis 960 m bzw. 1200m bis 1330m
Durchgeführte aktuelle Maßnahmen - gefördert durch das Land OÖ:
Trennung von Wald- und Weide sowohl auf der Nieder- als auch auf der Hochalm,
Gesamtrodungsfläche: 16,4 ha
Errichtung eines neuen kombinierten Almwirtschaftsgebäudes auf der Niederalm
12:30 bis 15:30 Rossalm, Gemeinde Gosau
Mittagessen, Almbesichtigung und Abschluss der Almbegehung
Almsteckbrief:
Familie Elisabeth Hubner-Koch und Alois Hubner, 4824 Gosau 144, Tel: 06136/8781
oder 0664/1879937
Heimgut: Nebenerwerbsbetrieb : 8,25 ha LN, kein Wald, Viehstand: 12 Rinder, 2 Esel,
2 Pony,1 Schaf
Rossalm: Weiderecht für 20 Rinder und 2 Pferde
Fläche: 157 ha, davon ca. 15 ha Alpe
Ständige Behirtung von Ende Mai bis Ende September
Erzeugung von Almprodukten
Seehöhe: 1350m bis 1550m
Zweite weideberechtigte Liegenschaft: Wallner Karin und Horst, 4824 Gosau 36
Durchgeführte aktuelle Alminvestitionsmaßnahmen - gefördert durch das Land OÖ:
Almhüttengeneralsanierung einschließlich der Errichtung eines kleinen Gastraumes
Almrevitalisierungsmaßnahmen