Übungen Rating - thomaswenk.de

3. Eigenkapitalrichtlinien für Banken und Auswirkungen auf das Rating von Unternehmen
(Basel II)
Drei Säulen:
Säule 1:
Mindestkapitalanforderungen für Banken
gemessen an dem Kreditvolumen und der Bonität der Kreditkunden
- hohe Bonität -> Minimum: 20% des Referenzsatzes von 8% -> 1,6%
- niedrige Bonität -> Maximum: 150% des .... von 8% -> 12%
gesetzliche Grundlage:
§ 10 Kreditwesengesetz
SolvV – Solvabilitätsverordnung – wird ersetzt
durch EU-Verordnung
Säule 2:
Bankenaufsichtsrechtlicher Überprüfungsprozess
(Regelung zur Überprüfung der Einhaltung der 1. Säule – MaRisk →
Mindestanforderungen an das Risikomanagement)
zuständig: BaFin → Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Säule 3:
erweiterte Offenlegungspflicht
Herstellung von Markttransparenz zur Nutzung der disziplinierenden
Kräfte des Marktes komplementär zu den regulatorischen Anforderungen
Rating-Verfahren
Abgeleitet aus Basel II – Risikobeurteilung der Bankkunden
- interne Verfahren -> durch Banken selbst (Genehmigung der BaFin)
- externe Verfahren -> durch Rating-Agenturen
Beurteilung der Unternehmenssituation und Entwicklungsprognosen
anhand
- quantitativer und
- qualitativer Faktoren. (TB. S. 65)
Übungen Rating
Aufgabe 1
a)
Kreditvergabe
- es soll ein stabileres Finanzsystem entstehen und Kapitalverknappung
vermieden werden
- Ziel ist die Begrenzung der Haftung der öffentlichen Hand und der
Steuerzahler
- Unternehmen mit schlechter Bonität werden zukünftig schwieriger Kredite
erhalten
Konditionen
- die Mindestkapitalrate wird in Stufen angepasst
- Risikoabdeckung soll verbessert werden
- Erhöhung der Qualität, Konsistenz und Transparenz der Eigenkapitalbasis
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- Kredite können im Ergebnis teurer werden
Sicherheiten
- kontinuierliche Erhöhung des Kernkapitals und Schaffung von Kapitalpuffern
- Zur Erlangung von Krediten werden zukünftig qualitativ bessere Sicherheiten
erforderlich sein
b)
- Verbesserung der Liquidität (Erhöhung der Liquiditätsgrade I, II und III)
- Gewinnerhöhung, Umsatzsteigerung, Kostenreduktion
- Rentabilitätserhöhung
- Verbesserung des Cash Flow
- Einführung neuer Produkte
- Entwicklung einer Unternehmensvision
- Einführung Human Ressources Management
- Fortbildung der Führungskräfte
- neue IT-Anlage
- Vereinheitlichung von Abläufen und Prozessen
- Einführung eines Qualitätsmanagements
- Expansion auf neue Märkte
- Diversifizierung der Geschäftsfelder
- Einführung standardisierter Controlling-Instrumente
- Straffung des Produkt-Portfolios
Aufgabe 2
a)
b)
c)
Rating:
Bestandsaufnahme und Bestandsbeurteilung des Unternehmens
nach quantitativen und qualitativen Aspekten mit dem Ziel,
die Bonität des Unternehmens festzustellen.
Bonität:
Stellt die Kreditwürdigkeit des Unternehmens anhand der
Ausfallwahrscheinlichkeit dar. Die Einteilung erfolgt i.d.R. nach
Buchstabenkombinationen, z.B. AAA – CCC. Die Bonität
entscheidet, ob und zu welchen Konditionen ein Kredit
vergeben wird.
Quantitativ:
Finanzlage
Ertragslage
Liquiditätslage
Vermögenslage
Eigenkapitalquote
Verschuldungsgrad
Cash Flow
Qualitativ:
Organisationsstruktur
Controllingkonzept
Personalentwicklungskonzepte
Qualitätsmanagement
Marketingkonzepte
Markt und Produkte
eingereichte Jahresabschlüsse sind vergangenhietsbezogen, das Unternehmen ist jedoch für die Zukunft zu beurteilen, insofern: →
- Finanzplan
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- Investitionsplanung
- Planbilanz und -GuV
- Businessplan
- Ertragsplan
2012
80,00%
d)
2011
175,00%
deutliche Verschlechterung, Zielgröße 100% wird nicht erreicht
Wertung jedoch schwierig, weil
- Laufzeiten der Forderungen und Verbindlichkeiten nicht bekannt sind,
- über Kreditlinien kein Infos vorliegen (Kontokorrent!)
- es eine reine Zeitpunktbetrachtung ist.
Maßnahmen:
- Umschuldung kurzfristiges FK in lfr. FK
- weiterer Abbau der Vorräte
- Verkauf von nicht betriebsnotwendigem AV (Finanzanlagen!)
- sale and lease back
Übung 2
X-Bank:
Schwerpunkt: finanzielle Verhältnisse des Unternehmens und Kennzahlen
aus dem Jahresabschluss (Quantitative Faktoren)
Qualitative Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle
Urteil auf Basis der Zahlen ist weitgehend objektiv und nachvollziehbar, aber:
Zahlen sind vergangenheitsorientiert, wichtige Zukunftspotenziale werden
ggf. unzureichend in die Beurteilung einbezogen.
Y-Bank:
Schwerpunkt sind qualitative Faktoren, v.a. interne wie Management,
Strategie, Unternehmensorganisation, Rechnungswesen, Controlling.
Die Finanzsituation steht nicht im Fokus, Ziel ist die umfassende
Beurteilung des Unternehmens ohne Überbetonung bilanzieller Zahlen.
Nachteil: Große subjektive Komponente, schwere Nachvollziehbarkeit
des Ratingurteil
Z-Bank:
Schwerpunkt liegt auf Markt, Produkt, Umfeld usw. → externe Faktoren
Idee:
Entwicklung des Unternehmens ist in hohem Maße
vom Umfeld abhängig
Problem:
ebenfalls subjektiv gefärbt
Unternehmen einer Branche werden weitestgehend gleich
beurteilt, das Abheben eines Unternehmens ist schwer möglich,
Situation der Branche wird auf das Unternehmen projeziert.
4. Volks- und Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge
4.1. Volkswirtschaft
Wirtschaftsordnungen
Idealtypen:
Freie Marktwirtschaft
Zentralverwaltungswirtschaft
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Ableitung:
Soziale Marktwirtschaft
Übung Wirtschaftsordnungen
a)
Privateigentum an Produktionsmitteln (Eigentumsverhältnisse)
Vertragsfreiheit
Gewerbefreiheit
freie Wahl des Arbeitsplatzes
freie Entfaltung der Persönlichkeit
b)
Staat übt „Nachtwächterfunktion“ aus
schafft Rahmenbedingungen
- innere und äußere Sicherheit
- Infrastruktur
- Rechts- und Geldsystem
c)
Gefahr der sozialen Verelendung breiter Bevölkerungskreise
Gefahr der Monopolisierung, damit Ausschaltung des Wettbewerbs
bei fehlender Kartellgesetzgebung u.ä.
Gefahr gesellschaftlicher Fehlentwicklungen durch Fehlleitung von
Ressourcen und Überbetonung unternehmerischer Interessen
Wirtschaftspolitische Zielsetzungen
Grundlage:
Stabilitätsgesetz von 1967
- stabiles Preisniveau (Inflationsrate ca. 2%)
- hoher Beschäftigungsstand (Arbeitslosenquote <= 3%)
- außenwirtschaftliches Gleichgewicht (ausgeglichene Leistungsbilanz)
- stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum (BIP-Zuwachs ca. 2%)
magisches Viereck – warum?
gleichzeitige Erreichung aller Ziele ist in der Realität kaum möglich,
weil die Ziele teilweise konträr zueinander sind
Beispiel: Hoher Beschäftigungsstand → hohe Einkommen → hohe Nachfrage
→ Gefährdung des Ziels „Preisniveaustabilität“
ergänzende Ziele:
- Erhaltung einer lebenswerten Umwelt
- Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
Der Wirtschaftskreislauf
Übung VGR
Lösung Prüfungsvorbereitung
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