Physikalische Medizin und Rehabilitation irg., Heft 8, August 1966 TEBONIN der pflanzliche Angio-Aktivator verbessert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung im arteriellen peripheren und zerebralen Gefäßbereich DR. WILLMAR SCHWABE GMBH KARLSRUHE Inhaltsverzeichnis: Aktuelle inhaber Fragen für PraxisII Ankündigungen IV Sachse: Benigne und maligne Prostatatumoren und ihre Behandlung 169 Weber: Unspezifische Prostatitis, Kongestionsprostatitis und neurovegetative Dysregulationen der Prostata 173 Range: Die Prostata in der ambulanten Praxis 175 Birke: Das Inkontinenz-Leiden 178 Zicha: Resultate der Rehabilitation bei kindlichen Haltungsslcoliosen 180 Nathusius: Physikalisch-diätetische Therapie bei funktionellen Störungen am Magendarmkanal 185 Buchbesprechungen Liquidum Dragees pro injectione . . . . 188 Referate 189 Titelliste 192 Medizinisch-Literarischer Verlag 311 Uelzen Postfach 120/140, Tel. 0581/2357 Uelzen 4R7775E Phys.Med. u.Reh. Stimulative Organtherapie mit Suis-Organ-Präparaten (homöopathische Pofenzenakkorde in zwei Stärkegraden zur parenteralen Organtherapie) Aorta suis (Hauptschlagader) (D8), D 10/30/200 Arteria suis (arterielle Gefäße) (D8), D 10/30/200 Bronchus suis (Bronchien gemischt) (D 8), D 10/30/200 Cardia ventriculi suis (Magenmund) (D 8), D 10/30/200 Cartilago suis (Knorpel) (D 8), D 10/30/200 Cerebellum suis (Kleinhirn) (D 8), D 10/30/200 Cerebrum suis (Großhirnrinde) (D 8), D 10/30/200 Cerebrum total, suis (Gesamtes Gehirn) (D 8), D 10/30/200 Coecum suis (Blinddarm) (D 8), D 10/30/200 Colon suis (Dickdarm) (D 8), D 10/30/200 Cor suis (Herzmuskel) (D 8), D 10/30/200 Cornea suis (Hornhaut) (D 8), D I 0/30/200 ^ Corpus pineale suis (Epiphyse) (D8), D 10/30/200 Corpus vitreum suis (Glaskörper des Auges) (D8), D 10/30/200 Curvatura major ventriculi suis (Große Kurvatur des Magens) (D 8), D l 0/30/200 Curvatura minor ventriculi suis (Kleine Kurvatur des Magens) (D 8), D 10/30/200 Cutis suis (Haut) (D8), D 10/30/200 Dens suis (Zahn) (D 8), D 10/30/200 Discus intervertebralis suis (Bandscheiben) (D 8), D 10/30/200 Ductus auric. extern, suis (äußerer Gehörgang) (D 8), D 10/30/200 Ductus deferens suis (Samenleiter) (D 8), D 10/30/200 Duodenum suis (Zwölffingerdarm) (D 8), D 10/30/200 Gland. lymphat. suis (Lymphdrüsen) Pankreas suis (Bauchspeicheldrüse) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Gland. parathyreoid. suis Parotis suis (Ohrspeicheldrüse) (Epithelkörperchen) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Perifoneum suis (Bauchfell) Gland. pinealis suis (D 8), D 10/30/200 siehe Corpus pineale suis Placenta suis (Mutterkuchen) Glandula submandibularis suis (D 8), D 10/30/200 (Unterkieferspeicheldrüse) Pons suis (Hirnbrückensubstanz) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Glandula supraren. suis Prostata suis (Vorsteherdrüse) (Mischung beider Nebennieren) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Pulmo suis (Lunge) Gland. Thymi suis (Thymus) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Pulpa dentis suis Gland. Thyreoid. suis (Schilddrüse) (embryonale Zahnpulpa) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Hepar suis (Leber) Pyelon suis (Nierenbecken) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Hypophysis suis (Hypophyse) Pylorus suis (D 8), D 10/30/200 (Magenpförtnerschleimhaut) Hypothaiamus suis (Zwischenhirn) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Rectum suis (Mastdarmschleimhaut) Jejunum suis (Dünndarm) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Ren suis (Nieren, gemischt) Larynx suis (Kehlkopf) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Retina suis (Netzhaut) Lens suis (Augenlinse) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Lingua suis (Zunge) Salpinx uferi suis (Muttertrompete) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Mamma suis (Brustdrüse) Sanguis suis (Blut) (D 8), D 10/30/200 (normaler Injeel-Preis) (D 8), D 10/30/200 Medulla oblongata suis (verlängertes Rückenmark) Spien suis (Milz) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Medulla ossis suis (Knochenmark) Sympathicus suis (D 8), D 10/30/200 (Grenzstrang-Ganglien) Medulla spinalis suis (Rückenmark) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Testis suis (Schweinehoden) Mucosa nasalis suis (D 8), D 10/30/200 (Nasen- und Nebenhöhlenschleimhäute) Tonsilla pharyng. suis (Rachenmandel) (D 8), D 10/30/200 (D ^), D 10/30/200 Musculi oculi suis (Augenmuskeln) Tonsilla suis (Gaumenmandel) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Musculus suis (Skelettmuskulatur) (D 8), D 10/30/200 Tuba Eustachii suis Nervus opticus suis (Sehnerv) (Eustachische Röhre — Ohrtrompete) (D 8), D 10/30/200 Ureter suis (Harnleiter) Embryo totalis suis (Schweinembryo) Oculus tot. suis (Auge tota!) (D 8), D 10/30/200 (D8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Urethra suis (Harnröhre) Epididymis suis (Nebenhoden) Oesophagus suis (Speiseröhre) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 Fei suis (Galle) Uterus suis (Gebärmutter) Onyx suis (Nagel) (normaler Injeel-Preis, da Aus(D 8), D 10/30/200 scheidungsprodukt) (D 8), D 10/30/200 Vena suis (Venen) (D 8), D 10/30/200 Os suis (Knochen) (D 8), D 10/30/200 Funiculus umbiliculis suis (D 8), D 10/30/200 Ventriculus suis (Magenschleimhaut) (Nabelstrang) Os petrosum suis (D 8), D 10/30/200 (D8), D 10/30/200 (Felsenbein, Innenohr) Vesica fellea suis (Gallenblase) Gingiva suis (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 (Zahnfleisch, Zahnhalteapparat) Ovarium suis (Eierstock) Vesica urinaria suis (Harnblase) (D 8), D 10/30/200 (D 8), D 10/30/200 (D8), D 10/30/200 Die Suis-Organ-Präparate werden bei zellulären Schädigungen (auch bei Therapieschäden) der homologen humanen Organ« angewandt (in der ersten Woche zwei Injektionen sc. oder im., dann nur noch einmal wöchentlich; nach 4—5 Injektionen ein« Pause von 3—4 Wochen ohne Organtherapie einschalten). Die Suis-Organ-Präparate können mit allen Biotherapeutika kombiniert werden. Liste der Suis-Organ-Präparate mit Indikationen und Literatur durch BIOLOGISCHE HEILMITTEL HEEL GmbH BADEN-BADEN -Heel Physik. Med. u. Rehab. 17. Jahrg. D u o v e n t r i n ® - MAGENPULVER Gastritis, Duodenitis mit und ohne Ulcus. Hypersekretion. Nervöse Magenbeschwerden, Stauungsgastritis, Flatulenz, Meteorismus. 50, 100, 500 g ADZNEIIN 69 HEIDELBERG 1 Zum Anspruch des Arbeitnehmers auf Zeugnisänderung Aktuelle Rechtsfragen für Praxisinhaber Wann gilt eine Umsatzsteuer-Jahreserklärung als Selbstanzeige? Ein Finanzamt hatte eine Umsatzsteuer-Jahreserklärung, in der der ausgewiesene Jahresumsatz den vorangemeldeten Umsatz überstieg, als Selbstanzeige gem. §§ 410, 411 AO angesehen und den Steuerpflichtigen zugleich darauf hingewiesen, daß Straffreiheit vorbehaltlich der Entscheidung der Strafsachenstelle nur eintrete, wenn der geschuldete Steuerbetrag innerhalb einer Frist von zwei Wochen entrichtet werde. Nach fristgemäßer Zahlung des Mehrbetrags bestätigte die Strafsachenstelle die strafbefreiende Wirkung der Selbstanzeige und belehrte den Steuerpflichtigen zugleich eingehend über Fm Wiederholungsfall mögliche srrafrechfliche Folgen. Die Finanzbehörde Hamburg hält dieses Verfahren für bedenklich, wenn es schematisch in allen Fällen angewandt wird, in denen der erklärte Jahresumsatz die Summe der vorangemeldeten (Jmsätze übersteigt. § 165 a AO verpflichtet die Steuerpflichtigen zur unaufgeforderten Richtigstellung unrichtiger oder unvollständiger Angaben, die zu Steuerverkürzungen führen können. Dabei kommt es nicht darauf an, ob die Unrichtigkeit vom Steuerpflichtigen mit oder ohne Verschulden verursacht worden sind. Mit der Angabe der Jahreserklärung kommt der Steuerpflichtige also zunächst nur dieser Verpflichtung nach. Ob er damit zugleich eine Selbstanzeige im Sinne der §§ 410, 411 AO abgegeben hat, bedarf zunächst einer weiteren Überprüfung des Sachverhalts; eine Selbstanzeige ist begrifflich in diesem Zusammenhang nur möglich, wenn ein s c h u l d h a f t e s V e r h a l t e n v o r l i e g t . Das kann jedoch für jeden Einzelfall erst nach eingehender Klärung der Ursachen für die eingetretene Verkürzung beurteilt werden. Ergeben sich dabei jedoch Verdachtsmomente für ein schuldhaftes Verhalten, so ist eine strafbefreiende Wirkung der Nachmeldung nur über die §§ 410, 411 AO möglich. Nur in diesen Fällen ist dann die Strafsachenstelle einzuschalten (Finanzbehörde Hamburg, 26. 7. 1965 - 51 - S 1260 - 3). Aus neuen Entscheidungen Anspruch auf unbezahlten Urlaub zur fachlichen Weiterbildung? (C.) Aus der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers kann dem Arbeitnehmer ein Anspruch auf unbezahlten Urlaub erwachsen, wenn ein solcher Urlaub zur fachlichen Weiterbildung erforderlich ist. Wenn der Arbeltgeber durch Verweigerung des Urlaubs seine Fürsorgepflicht verletzt und der Arbeitnehmer daraufhin das Arbeitsverhältnis kündigt, um alsbald nach Abschluß der Fachausbildung wieder in den Betrieb einzutreten, so muß der Arbeitgeber ihn so behandeln, als sei das Arbeitsverhältnis nicht unterbrochen worden (Rechtskräftiges Urteil des Arbeitsgerichts Kiel vom 16. 6. 1965-1 bCa 65/65). APISERUM »I tILVIPfl Es stehen folgende Präparat« zur Verfügung: APISERUM Trinkampullen BI-APISERUM Trinkampullen KRALYSE Trinkampullen Haemo-GERAL, pro i'njecfione Bitte schreiben Sie um Literatur und Proben: Zum Anspruch des Arbeitnehmers auf eine Änderung des erteilten Zeugnisses heißt es in einem rechtskräftigen Urfeil des Arbeitsgerichts Hamburg u. a.: Der Inhalt eines Arbeitszeugnisses wird unberechtigt verfälscht, wenn Leistungsmängel, die auf einem für das gesamte Leistungsbild des betreffenden Berufes unerheblichen Nebengebiet festgestellt worden sind, im Zeugnis entscheidend hervorgehoben werden. Der Arbeitnehmer hat Anspruch darauf, daß derart hervorgehobene, sich aber auf ein Nebengebiet beziehende Beurteilungen aus dem Zeugnis entfernt werden (Urteil des Arbeitsgerichts Hamburg vom 18.1. 1965 - 6 Ca. 435/64). Schadensberechnung bei Arbeitsvertragsbruch Nach einem rechtskräftigen Urteil des Arbeitsgerichts Wilhelmshaven hat das Gericht bei Arbeitsvertragsbruch des Arbeitnehmers gemäß § 287 Abs. 1 Zivilprozeßordnung unter Würdigung aller Umstände nach freier Überzeugung zu entscheiden, wie hoch sich ein durch den Vertragsbruch eingetretener Schaden des Arbeitgebers bemißt. Hierbei können auch die anteiligen Fertigungsgemein- bzw. Verwaltungs- und Vertriebskosten in angemessenen Grenzen mit zu berücksichtigen sein (Urfeil vom 23. 2. 1965 Ca. 33/65). Vereinbarung ungleicher Kündigungsbedingungen Für kaufmännische und technische Angestellte gilt nach den einschlägigen gesetzlichen Regelungen, daß sowohl bei dem auf Dauer als auch dem auf Zeit abgeschlossenen Arbeitsvertragsverhältnis von den Arbeitsvertragsparteien keine ungleichen Auflösungs-(fCündigungs-]bedingungen vereinbart werden können. Jede Vereinbarung, die gegen die Gleichheit der Beendigungsbedingungen verstößt, ist nichtig. Eine Arbeitsvertragsvereinbarung, in der sich allein der Arbeitnehmer auf mehrere Jahre des Kündigungsrechtes begibt, kann auf Grund der vom Arbeitgeber verfolgten Vertragszwecke nicht dahin ausgelegt werden, daß auch er die gleiche Verpflichtung eingegangen sei. Denn aus der Lage der Verhältnisse bei Abschluß des Arbeitsverfrages kann noch nicht unbedingt auf den Verzicht des Kündigungsrechtes einer Partei für die Zukunft geschlossen werden (Urteil des Landesarbeitsgerichts Baden-Württemberg, Kammer Sfutfgarf, vom 16. 9. 1965 - 4 Sa 42/65). Führung des Nachweises für nur mündlich vereinbarte Arbeitsvertragsbedingungen Wenn die Bedingungen eines Arbeifsvertrages nur mündlich zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ohne Anwesenheit dritter Personen vereinbart wurden und deswegen in einem Rechtsstreit auf Antrag des Arbeitnehmers (Klägers) der Inhaber der beklagten Firma als Partei vernommen wird, so kann dieser die für ihn beschlossene Eidesleistung verweigern. Macht der beklagte Firmeninhaber von dieser Möglichkeit Ge- das naturreine BienensekretFermentsystem Gelee Royale ohne Zugabe fremder Stoffe, standardisiert und stabilisiert im natürlichen Artmilieu. Kliniker und Praktiker verwenden APISERUM erfolgreich bei Stoffwechselsförtmgen — Leistungsabfall ihrer Patienten - zur Hebung des Allgemeinbefindens in der Rekonvaleszenz. APISERUM das Mittel der Wahl in der Geriatrie, die Hilfe des Arztes in der Rehabilitation. Für Kinder: APISERUM-spezial, Trinkampullen, bei Entwicklungsstörungen. G. LEINBERGER&CO., 8266 LAUFEN-MAYERHOFEN/OBB. Physik. Med. u. Rehab. /7. Jahrg. brauch, so kann das Arbeitsgericht nach freier Überzeugung unter Würdigung der Weigerungsgründe darüber entscheiden, ob es das klägerische Vorbringen als bewiesen ansehen will oder nicht. Besteht auf Grund der Eidesverweigerung eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit des klägerischen Vorbringens, so kann nunmehr auch der Arbeitnehmer im Wege der ergänzenden Parteivernehmung nach § 448 ZPO vernommen und seinerseits beeidigt werden. Dann steht wegen der Eidesverweigerung des Inhabers der Beklagten der Beeidung des Klägers auch § 452 Abs. 1 Satz 2 Zivilprozeßordnung (ZPO) nicht entgegen (Rechtskräftiges Urteil des Arbeitsgerichts Marburg vom 29. 6. 1965 - Ca. 208/65). Keine Aufstückelung des Urlaubs Die Aufteilung von Erholungsurlaub in einzelne Halbtags- und Stundenteiie stellt keine wirksame Erfüllung des Anspruchs des Arbeitnehmers auf den gesetzlichen Mindesturlaub dar. Dies gilt auch dann, wenn diese Aufteilung des Urlaubs auf einer Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beruht. Der Arbeitnehmer ist in diesem Falle grundsätzlich nicht daran gehindert, den gesetzlichen Mindesturlaub in zusammenhängender Form nachzufordern (Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 29. 7. 1965- 5 AZR 380/64). Keine einseitige Anrechnung von „Bummeitagen" auf den Urlaubsanspruch Nach § 7 Abs. 2 Bundesurlaubsgesetz ist der Urlaub zusammenhängend zu gewähren, soweit nicht dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe eine Teilung des Urlaubs erforderlich machen. Unzulässig ist es, weil es zugleich gegen die grundsätzliche Unabdingbarkeit der zusammenhängenden Urlaubsgewährung verstößt, einzelne Tage, an denen der Arbeitnehmer selbst willkürlich und pflichtwidrig der Arbeit ferngeblieben ist, nachträglich einseitig auf den Urlaub anzurechnen (Rechtskräftiges Urteil des Arbeitsgerichts Wilhelmshaven vom 10.12.1964 - Ca. 423/64). Anschrift des Verfassers: Dr. jur. CORDES, 2848 Vedifa, Falkenrofter Str. 30. Bericht Facharztbezeichnung „ R e e d u c a t i o n et R e a d a p t a t i o n f o n et i on el 1 e" in Frankreich. Durch Dekret 7639 vom 27. August 1965 wurde vom Ministre de l'Education Nationale die obengenannte Facharztausbildung beschrieben und eingeführt. Die wesentlichen Bestimmungen lauten: Artikel 2: Zugelassen zur Bewerbung sind: Approbierte französische oder ausländische Mediziner. Mediziner nach Ableistung der medizinischen Abschlußprüfung. Artikel 3: Die Ausbildung dauert drei Jahre und umfaßt drei Stationen: a) erstes Jahr: 3 Monate physikalisch-technische Grundlagen (Technologie, Elektrotherapie etc.), 3 Monate orthopädische Traumatologie (Erwachsene), 2 Monate orthopädische Traumatofogie (Kinder); b) zweites Jahr: 2V2 Monate rheumatologische Ambulanz, 3V2 Monate Neurologie, W2 Monate Atmungs-Reeducation, 1 Monat Apparatekunde (Technische Station); c) drittes Jahr: Wahlmöglichkeit zwischen 2V2 Monate Manuelle- und Kinesiotherapie, „Praktischer Arzt und Rehabilitation" Zwischen stationärer Behandlung und Wiedereingliederung in das Berufsleben klafft quer durch alle Fachdisziplinen hindurch eine Lücke. Die ambulante Rehabilitation am Wohnort durch den praktizierenden Arzt birgt viele Probleme und Möglichkeiten, die neue Lösungen ver/angen. Für eine bisher unveröffentlichte Arbeit, die sachlich begründete und realisierbare Vorschläge auf diesem Gebiet bringt, wird ein Preis von DM 2000,— (Zweitausend) ausgesetzt. Die Arbeit kann ein Teilgebiet oder das ganze Gebiet der Rehabilitation betreffen, sollte sich jedoch nicht in theoretischen Überlegungen erschöpfen, sondern praktische Erfahrungen verwerten, die für die Errichtung ambulanter Rehabilitationszentren Bedeutung haben. Einsendeschluß ist der 30. September 1966. Die Arbeit wird in dieser Zeitschrift veröffentlicht. Einsendungen erbitten wir an den „Ausschuß für medizinische Rehabilitation der Ärztekammer 2000 Hamburg 1 , An der Alster, Ärztehaus". Die Jury besteht aus je einem Mitglied der Redaktion dieser Zeitschrift (Auflage über 10000), der „Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation" und des „Ausschusses für medizinische Rehabilitation" der Ärztekammer Hamburg. Schriftleitung und Verlag Nicht prämiierte Arbeiten können gegen Honorar iNiun zur Veröffentlichung angenommen werden. Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. III Rheumatologie, Neurologie, Apparatekunde, Elektrodiagnostik, Atmungs-Reeducation, Hydroblaneotherapie. Wird Neurologie gewählt, so sollen 3 Monate in einem Paraplegikerzentrum verbracht werden, Vk in Elektrodiagnostik, 3 in neurologischer Station. Bei der Wahl der anderen Fächer gelten ähnliche, andere Regelungen. Artikel 4 und 5 regeln Geltungsbereich, Dauer und Prüfungsordnung. Artikel 6 regelt die Möglichkeiten für Klinikchefs, die Facharztbezeichnung nachträglich zu erwerben. In der Regel ist dazu ein Jahr Aufenthalt in einem Reeducationszentrum erforderlich. Artikel 7 regelt die Zusammensetzung der Prüfungskommission. Artikel 8 und 9 regeln Prüfungsgebühren und Zuständigkeit der Fakultäten bzw. Dekane für das Facharztzertifikat. Artikel 10 setzt die Verordnung in Kraft am 4. 8.1965. Aus dem Verbandsleben Die dem „Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V. angeschlossene „Gesellschaft für Homotoxicologie und antihomotoxische Therapie" hat auf der letzten Mitgliederversammlung ihren Namen geändert in: „ I n t e r n a t i o n a l e G e s e l l s c h a f t f ü r H o m o t o x i c o l o g i e und a n t i h o m o t o x i s c h e T h e r a p i e e. V.", Baden-Baden. Schriftführer ist jetzt: Dr. jur. DOERPER, 757 Baden-Baden, Bertholdstraße 7. Dr. Ernst MEYER-CAMBERG, Facharzt für innere Krankheiten, Mitglied unseres Verbandes, hat in Seeshaupt am Starnberger See ein Kurheim für naturgemäße Heil- und Lebensweise eingerichtet. Es handelt sich um eine staatlich anerkannte private Krankenanstalt. Anschrift: 8124 Seeshaupt am Starnberger See, St.-Heinricher-Straße 42. Ankündigungen 5. Kongreß der „Gesellschaft für Physiotherapie der DDR" in der „Deutsche Gesellschaft für klinische Medizin" Bestellschein Erbitte Schrifttum und Muster von „Placenta-Suspensata" und „Placenta-Colloidale" vom 17. bis 20. Oktober 1966 in D r e s d e n , Lingnerplatz 1 (Dt. Hygiene-Museum). Thema: Zur E n t w i c k l u n g der p r ä v e n t i v e n M e d i z i n im Z e i t a l t e r der t e c h n i s c h e n R e v o l u t i o n Anmeldung: Zweigsekretariat d. Dt. Ges. f. klin. Medizin, Dresden, Borsbergstraße 12. IV. Congresso Nazionale della "Societa Italiana di Medica FISICA E RIABIUTAZIONE" (S. I. M. F. E. R.) Persönliche Unterschrift und Stempel des Arztes SCHWARZHAUPT IV Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. Phys. Med. u. Rehab. vom 30. September bis 2. Oktober in Sienna, Orthop. Universitätsklinik. Thema: O s t e o p o r o s e , s o z i a l m e d i z i n i s c h e Aspekte und A t e m r e h a b i l i t a t i o n . Anmeldung: Azienda autonoma turismo, Ufflcio Viaggi Seti, Piazza del Campo n. 56, Sienna. Leitung: Prof. V. Pietrogrande, Orthop. Universitätsklinik Sienna. PROGRAMM des 31. Kongresses des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren vom 17. bis 24. September 1966 in Freudenstadt Sonnabend, den 17. September 1966, vormittags Gemeinschaftstagung mit der Internationalen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e. V. und der Medizinisch-Biologischen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Zahnärzte e. V. Siehe Juli-Heft Sonntag, den 18. September 1966, vormittags Prof. Dr. Dr. H e r r m a n n , Mainz: Der Gebißverfall als allgemeiner pathogener Faktor und die Aufgabe des Arztes bei der kollektiven Karriesprophylaxe Prof. Dr. Dr. T h i e l e m a n n , Frankfurt: Der Einfluß der Herdlehre auf die Ausübung der Zahnheilkunde Dr. med. N e u h ä ' u ß e r , München: „Hatha-Yoga und Medizin" Eindrücke einer Studienreise in Indien nachmittags: INTERNE TUMORTHERAPIE Prof. Dr. Z a b e l , Berchfesgaden: Interne Therapie maligner Tumoren Prof. Dr. Ku n e r t , M a r l : Interne Tumortherapie aus der Sicht des Krankenhaus-lnfernfsfen Priv.-Doz. H. N o e l l e , Gießen: Stoffwechselveränderungen bei maligner Tumorerkrankung Montag, den 19. September 1966, vormittags LABORDIAGNOSTIK FÜR DEN PRAKTISCHEN ARZT Dr. med. G l a s e r , Freudenstadt, Herr V e l d m a n n , Njimwegen/Holland: Psycfiofafcfi/e Therapie Dr. med. Ko I b , Wetzlar: Symbionten bei Tumorerkrankungen Prof. M e r t e n , Düsseldorf: Beitrag der Laboratoriumsdiagnostik zur Tumorsuche Dr. F ü h r , Hamburg: Korreferat • •• • SB • •• Dienstag, den 20. September 1966, vormittags GIBT ES EINE VERJÜNGUNG? WISSENSCHAFTLICHE ANTWORTEN AUF EINE UNWISSENSCHAFTLICHE FRAGE Frau Prof. A s I a n , Bukarest: Gibt es eine Verjüngung? Prof. Dr. K ö h I e r, Bad Nauheim: Die gegenwärtigen Möglichkeifen der Lebensverlängerung des Menschen Priv.-Doz. Dr. M i s c h e I , Sanderbusch: Verjüngung aus der Sicht des Frauenarztes Rundgespräch Mittwoch, den 21. September 1966, vormittags CERVIKALSYNDROM Prof. E m m i n g e r , Augsburg: Weichteilschäden nach HWS-Traumen Prof. T i w i s i n a und Dr. M o o r m a n n , Münster: Irritation im Cervikalbereich Prof. Dr. S t o r c k, Endbach: Physiotherapie des Cervikalsyndroms Dr. B r u g g e r , Zürich/Schweiz: Pseudoradikuläre Cervikalsyndrome C r a m e r, Hamburg: Zur Chirotherapie des Cervicalsyndroms Donnerstag, den 22. September 1966, vormittags ALKOHOLABUSUS Dr. L u s t i g , Schussenried: Alkoholabusus aus der Sicht des Psychiaters Prof. G r o s , Saarbrücken: Die Leber des Alkoholikers Dr. K a n t h e r , Oberstaufen: Das Herz bei Alkoholabusus Dr. Herrmanns, Essen-He/dhausen: Entziehungskuren bei Alkoholabusus Freitag, den 23. September 1966, vormittags PRAKTIZIERENDER ARZT UND REHABILITATION Dr. W a t z , Ohlstadt: Kreislauftraining in der Praxis Dr. Lern m e r z , Bad Nauheim: Rehabilitation des Herzinfarktkranken Dr. Z i c h a , Prag/Tschechoslowakei: Rehabilitation der Arthritis chronica progressiva • ••••••••«••••••••••••••••.•••••••••a iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiii • • •iiiiiiiiiiiiiiiin •Illllllllllllllllllllll • - •••iiiiiiiiiiinni •••••IIIIIIIIIIIIIIIII* TROPFEN TABU •liliiiiliiiiimill ••••••Illllllllllll IIIIIIIIIIIIIIIIIII •Illlllllllllllllf IIIIIIIIIIIIIII AMP. •Illll.. •Illlllli • ••Mb • >MIIIII •••••••II •• •• •• •• •••• •• •• •• •• •» •. .• • •••••••II Hill •••••••ii • l ( l k . ••••••••i • •«»•a a •••••••Bl •••••••II • B I l l i m •• ••BB • • ! • • aaiia aal • • • • n a • ••••••••». ••••aaaai • •«MB • ••••B BBB ••••••• • •BB • • • i m B •> • ••••im • •••••in • • • • i m • • • • B • • • • U l l i•IIIIII ••••Illllllll • i i a a a a a • B BIIIBI • imiaiiiiii ••••••••• • • • • • B BIIBBBBB B • • H i l l •••IIIIIIIIII ••IIIIIII • • • • • • • • I I I • • •••••aa •••IIIIIIIIII BBBBIBBBB • • • • B •IIIBBBBBa •BIIBBB •aaiaa••••••• ••••••III mmmmm BIIBBB BBB • •••an •••IIIIIIIIII • •«••iiiiain ••IIIIIII • •aa a • • • • • • • • • IIBB B Prostata Iryperfrophie Prostatitis Pyelitis-Cystitis •Mllillliilnliai CEFAK Chem-pharm. fabrik Dr.Brand &Co. KG. KEM PTEN VI Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. Dr. N e u , Bonn: Rehabiiitation Beweg ungsgestörter Dr. S c h ä f e r , Bonn: Zur Rehabilitation des Lumbagikers Sonnabend, den 24. September 1966, vormittags Gemeinschaftstagung mit der Internationalen Gesellschaft für Elektroakupunktur e. V. Dr. V o l l , Plochingem Die Elektroakupunktur- Diagnostik - Therapie, Rückblick und Ausblick, gelöste und ungelöste Probleme Dr. med. Baron v. H o y n i n g e n - H u e n e , Nürnberg: Diagnostik therapeutischer Möglichkeiten der Elektroakupunktur in der täglichen Praxis Dr. med. K u h n , Freudenstadt: Die Hinweisdiagnostik auf beginnende und fortschreitende degenerative Prozesse in vier Ableitungen mittels des KuF-Diatherapunkteurs nach der Methode von Dr. Voll Dr. P I e u s e, Bremen: Allergietestung mittels der Elektroakupunktur im Vergleich zu klinischen Testmethoden Dr. v. Lei t n e r, Berlin: Elektroakupunktur - Diagnostik unklarer Fälle mit ihren klinischen diagnostischen Unterlagen Im Rahmen des Kongresses werden folgende praktische Kurse bzw. Seminare durchgeführt: Kurse für Ärzte: Autogenes Training und Hypnose: Dr. B i n d e r , Bad Driburg Bewegungstherapie (Vorsorge und Frühheilverfahren): Dr. G r o h , Bad Dürrheim: Dr. v. N a t h u s i u s , Hirzenhain Einführungskurs in Chirotherapie: Dr. H i n s e n , Ratingen Elektroakupunktur: Dr. V o l I, Plochingen EKG-Kurs: Dr. R e i n s t e i n , Stuttgart Elektrotherapie: Dr. D o b n e r, Höxter Homotoxikologie: Dr. R e c k e w e g , Baden-Baden Massage: Dr. N e u , Bonn Mikrobiologisches Seminar: Prof. M o m m s e n , Dr. Ko I b, Doz. Dr. Rusch Neuraltherapie: Dr. V o s s , Heidenheim Psychotaktile Therapie: Dr. G l a s e r , Freudenstadt, Herr V e l d m a n n , Njimwegen Für Arztfrauen, Arzthelferinnen, Krankengymnastinnen und Masseusen Diätkochkurs: Frau K r e t s c h m a r - D e h n h a r d t Kosmetisches Praktikum: Frau Boeg I e r, Überlingen Massagekurs: Dr. N e u , Bonn Psychotaktile Therapie: Dr. G l a s e r , Freudenstadt Hierzu ist eine Anmeldung durch Ärzte erforderlich. AUGEMEINE HINWEISE Einführung und Fortbildung in die naturgemäßen Heilweisen ist der Zweck der Tagung. Die Teilnahme wird auf den Ausbildungsnachweis zur Führung der Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren" auf dem Arztschild angerechnet. TEILNAHMEGEBUHREN Für Ärzte 50 DM, für Mitglieder des Zentralverbandes, des Kneippärztebundes sowie für Ärzte in nicht selbständiger Stellung 30 DM. ANMELDUNG AN Dr. med. Hans HAFERKAMP, 65 Mainz, Adam-Karrillon-Straße 13. Näheres über gesellschaftliche Veranstaltungen im Hauptprogramm, das bei Dr. HAFERKAMP angefordert werden kann. Die Kosten für den Kongreß können samt Spesen von der Einkommensteuer abgesetzt werden; nimmt die Ehefrau an den Kursen teil, und ist sie in der Praxis mit tätig, so können auch diese Spesen abgesetzt werden. Die Teilnehmer werden gebeten, ihre Quartierwünsche der Kurverwaltung 729 Freudenstadt mitzuteilen. Nur rechtzeitige Anmeldung gewährleistet wunschgemäße Unterbringung. vegetativ-dystonischer Störungen des Herz-Kreislaufgebietes und Gastro-lntestinaltraktes: Melissengeist - seit 1826 bewährtes Heilkräuterdestillat mit spasmolytischer, sedativer und ausgleichender Wirkung. Innerlich bei nervösen Herzbeschwerden, vegetativen Dystönien und Erschöpfungszuständen, Nervosität und Schlaflosigkeit, Gefäßspasmen, Röntgenkater, dyspeptischen Beschwerden, Dysmenorrhoe, Störungen im Klimakterium sowie Erkältungskrankheiten; äußerlich bei Neuralgien und Rheumatismus. Bereits am 1. Oktober 1831 bezeugte der Ordinarius für Pathologie und Therapie an der Universität Bonn, Prof. Dr. Harless, daß er den Melissengeist der Klosterfrau Maria Clementine Martin bei „mancherlei krampfhaften Schwächezuständen des Nervensystems und der Dauungsorgane besonders empfehlungswürdig gefunden habe". IKIorterfraul MelilTengtirt M.C.M. Klosterfrau Vertriebsges. m.b.H., Köln am Rhein Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. VI Physikalische Medizin und Rehabilitation Schriftleitung: A. Cramer - H. Haferkamp — F. Oelze Wissenschaftlicher Beirat: H. AnemOller (Pnen) - K. Franke (Bad Lauterberg) - P, Frick (Mainz) - S. Gräff (Burgberg/Schw.) - H.-G. Güttner (Dresden) - H. Harmsen (Hamburg) A. Hoff (Bad Wörishofen) - R. G. Heyer (Nußdorf/Inn) - M. Hochrein (Ludwigshafen/Rh.) - F. Huneke (Dösseidorf) - K. Kötschau (Schloßberg) - H. Krauss (Berlin-Buch) - W. Küstner (Magdeburg) - H.Lampert (Höxter) - E.Meyer (Seeshaupt) - H. Mommsen (Frankfurt/M.) - W. v. Nathusius (Hirzenhain/Oberhessen) - P. Neuhäuser (München) - G. W. Parade (Neustadt/Weinstraße) - H. P. Rusch (Frankfurt/M.) - H. Seyfarth (Rostock) - H. Storck [Endbach) - E.-G. Sehende (Aachen) - R. Schmeicher (Karlsruhe) - H. Schoeler (Karlsruhe) - H. Tiegel (Hallbergmoos) - R. Voll (Plochingen) - H.F.Voss (Heidenheim/Brenz) H. Warning (Frankfurt/M.) - R. F. Weiss (Marstetten-Aitrach) - F. Wittenbeck (Mannheim) - Graf Wittgenstein (München) - W . Zabel " " " (Berchtesgaden) '" ' 7. Jahrgang Aus dem August 1966 Urologischen Krankenhaus Heft 8 München Benigne und maligne Prostatatumoren und ihre Behandlung Von H. Sachse Das Prostataleiden ist nicht nur eine „Altherrenkrankheit". Häufig erkranken bereits Männer der mittleren Lebensjahre, Wie bei allen Tumoren, unterscheidet man auf Grund des pathologischen Befundes zwischen benignen und malignen Geschwülsten. Dabei kann sich jedoch eine ausgedehnte Prostatahypertrophie mit Niereninsuffizienz für einen Kranken schlimmer als ein kleines, langsam wachsendes Prostatakarzinom auswirken. Die gutartigen Prostatatumoren: Unter dem klinischen Sammelbegriff der Prostata hypertrophie (PH) werden alle gutartigen proliferativen anatomischen Veränderungen der Prostata, der prostatischen Harnröhre und des Blasenausgangs zusammengefaßt. Die Bezeichnung „Hypertrophie" ist irreführend, denn es handelt sich nicht um die einfache Vergrößerung eines Organes, als vielmehr um echte Neubildungen. Dabei sind die adenomatösen Wucherungen der Prostata entweder als „Mittellappen", sogenannter „HOMESCHER Lappen" oder als „Seitenlappen", meist jedoch als Mischformen ausgebildet. Selten trifft man auch eine ventrale, suprakollikuläre Adenombildung an. Bei der histologischen Untersuchung der operativ entfernten Prostatawucherungen überrascht den Pathologen immer wieder die wechselnde Gewebsstruktur der Neubildungen. Er findet Fibro-Adenome, Adenomyome, Angiofibrome, und man kann GIL VERNET nur zustimmen, wenn er behaupt&t, daß „nicht eine Prostatahypertrophie der anderen gleicht". Das Prostataadenom ist als eine echte, gutartige Geschwulstbildung anzusehen. Es entwickelt sich aus normalen Prostatadrüsen, weicht in seiner Funktion jedoch von diesen wesentlich ab. Dabei geht die Entwicklung der Geschwulst entweder von der eigentlichen Prostata selbst aus, wie MARION und andere annehmen, oder sie entwickelt sich nach Meinung der Mehrzahl der Autoren von periurethralen Drüsen aus, die wie ein „Urethralmantel" die prostatische Harnröhre umgeben. Meist finden sich jedoch die schon erwähnten Kombinationsformen, und es ist im fortgeschrittenen Stadium fast immer unmögich, Rückschlüsse auf den Ausgangsort der Tumorbildung zu gewinnen. Es gibt sicher sowohl Piostaadenome wie periurethrale Drüsenadenome. Es trifft nicht zu, wie früher angenommen wurde, daß sich die Prostataadenome nur im suprakollikulären Anteil entwickeln, sondern bei hochgradigen adenomatösen Wucherungen ist die gesamte Prostata mit Ausnahme der Apex prostatae befal- len. Auch kommen periurethrale Drüsen kaudai des Colliculus seminalis vor. Die Wachstumstendenz des Prostataadenomes ist von kranial nach caudal gerichtet, und es wächst von der Urethra peripherwärts. Ob diese Entwicklung mit dem Wirkungsweg der adenomerzeugenden Noxen zusammenhängt, ist noch unentschieden. Das noch vorhandene, normale Prostatagewebe wird von dem Adenom komprimiert, geht zugrunde und bildet im fortgeschrittenen Stadium zusammen mit der anatomischen Kapsel die „chirurgische Kapsel". Aus der Pafhophysiologie des Prostataadenomes erscheint mir wesentlich, daß sowohl der Extrakt wie auch das Sekret eine toxische Komponente besitzen. Adenompreßscft von Mensch und Hund wirken nach den Untersuchungen von LEGUEU und GAILLARDOT (13) im Tierversuch tödlich, wie auch 1950 LECOCQ (U) bestätigte. Die großen Sekretmengen der hypertrophierten Prostata gelangen nur zum geringen Anteil durch spärliche Ausführungsausgänge in die Harnröhre und nach außen. Der Rest wird resorbiert und beeinträchtigt nach GIL VERNET (8) den Allgemeinzustand des Prostatikers. So könnte man auch eine Hebung des Allgemeinbefindens und die Besserung der Potentia coeundi nach der Prostatektomie erklären. Welche Substanzen des Prostataadenomes für diese toxischen Wirkungen verantwortlich zu machen sind, wissen wir noch nicht. Es steht lediglich fest, daß außer diesen toxischen Substanzen im Adenom noch sehr viel saure Phosphate und Cholesterin enthalten sind. Ob damit die überdurchschnittliche Neigung des Prostatikers zur Arteriosklerose erklärt werden kann, müssen weitere Untersuchungen zeigen. MAY (17) hält es ferner auch für möglich, daß in der normalen Prostata ein noch nicht näher bekanntes Hormon gebildet wird, welches die Potenz günstig beeinflußt. Erholt sich nach der Prostataektomie noch verbliebenes ursprüngliches Prostatagewebe, so wird wieder vermehrt Hormon gebildet und hebt das Allgemeinbefinden des Kranken. Bei dem so unterschiedlichen Bild der Gewebsstruktur der PH ist eine einheitliche Pathogenese unwahrscheinlich. Die meisten Untersuchungen beschäftigen sich mit der Entstehung der adenomatösen Neubildung. Die PH beginnt früher als allgemein angenommen wird. Nach Literaturangaben war der jüngste operierte „Prostatiker" 21 Jahre alt, wie KNEUKER berichtet. MARION (16) entfernte bei einem 23jährigen Mann ein schon großes, typisches Adenom. HOWALD (10) fand 1948 bei 200 Sektionen in den ersten vier Lebensjahrzehnten keine PH, im fünften Lebens Jahrzehnt ließen sich vielfach mit der Lupe die ersten Veränderungen nachweisen. Nach dem Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 169 66. Lebensjahr wies jede Leiche pathologische Prostataveränderungen auf. Während GILVERNET u. a. die PH geradezu als eine physiologische Alterserscheinung mit individuell verschiedener Gradausprägung ansehen, neigt die Mehrzahl der Autoren, vor allem auf Grund der pathologisch-anatomischen Befunde dazu, von einer echten Alterskrankheit, einer pathologischen Veränderung des männlichen Seniums zu sprechen. Die Prostata vergrößert sich nicht ständig mit zunehmendem Alter, wie vielfach auch von Kollegen angenommen wird. SIMMONDS fand das physiologisch höchste Prostatagewicht mit durchschnittlich 18 g im 6. Lebensjahrzehnt und danach einen Rückgang auf durchschnittlich 15 g im 8. Lebensjahrzehnt. Die Abnahme des Prostatagewichtes im hohen Alter wird mit einer einfachen senilen Atrophie erklärt. Ein Z u s a m m e n h a n g z w i s c h e n den G e s c h l e c h t s h o r monen und der Prosfafagröße wurde fmmer schon vermufef. Es fiel auf, daß es bei Versiegen der Testikelhormonproduktion, bei Hypogonadismus und bei Kastraten zu einer Prostataatrophie kam. Es gilt heute als sicher, daß es hormonale Proliferationsreize gibt, die die verschiedenen die Prostata und die prostatische Harnröhre aufbauenden Gewebe beeinflussen. CHWALLA (5) nimmt auf Grund der experimentellen Erfahrungen an, daß die männlichen Geschlechtshormone, die Androgene, haupfsä'chffch auf das Drüsenepithel der Prostata als Anreiz zur Proliferation wirken und daß die weiblichen Hormone, die östrogene, das Zwischengewebe zum Wachstum anregen. Der Geschlechtshormonquotient ist bei den einzelnen Männern individuell verschieden. Diese unterschiedlichen Hormonspiegel, die auf die Gewebsstruktur der Prostata einwirken, könnten die Vielfalt der pathologisch-anatomischen Bifder der PH erklären. Meist verstreicht von den ersten klinischen Erscheinungen bis zur Operation dann nochmals ein Jahrzehnt, und schließlich beobachtet man nach der Prostataektomie nach der gleichen Zeitspanne nicht selten ein Rezidiv. Man glaubt jedoch festgestellt zu haben, daß das rascheste Wachstum zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr liegt und sich das Wachstum nach dem 70. Lebensjahr verlangsamt. Die Mehrzahl der Urologen hält die PH für einen progressiv fortschreitenden Prozeß, bei dem es nur sehr selten Stillstand, ohne Therapie keine Regression gibt. Die Harnentleerungsstörungen sind unabhängig von der Größe der Prostata. Je nach Form und Lage der Adenomknoten werden die klassischen Symptome der PH — der schlechtere Harnstrahl, Restharnbildung mit Pollakisurie und Rückstauung zur Niere mit Niereninsuffizienz — früher oder später einsetzen. Sie können in seltenen Fällen auch völlig ausbleiben. Der Behandlungsbeginn der PH und die Auswahl der Behandlungsmethoden sollte jedoch nicht allein auf Grund der klinischen Daten entschieden werden, sondern muß sich vielmehr auch an der Gesamtsituation des Kranken orientieren. Konservative Therapie: Die Erfolge der konservativen Therapie sind, gemessen an den Resultaten der operativen Behandlung, relativ unbefriedigend. Es ist natürlich auch schwer, einen brauchbaren Vergleich zwischen konservativ und operativ behandelten Kranken zu bekommen. Dagegen darf man bei absolut inoperablen Prostatikern nicht von vornherein resignieren, sondern muß vielmehr alle Maßnahmen der konservativen Therapie ergreifen. Auswirkungen allgemeiner hygienischerMaßnahmen auf einen Adenomknoten sind unwahrscheinlich. Dagegen können sie eine gleichzeitig bestehende „Kongestion" der Prostata und der übrigen Gewebe des Blasenausganges günstig beeinflussen, wobei diese Schwellungen sowohl bakterielle wie abakterielle entzündliche Prozesse der Urefhralschfeimriauf, der Prostatadrüsen, der Adenome und des periprostatischen Gewebes sein können. Nach FRISCH (7) sind derartige Entzündungen bei der PH ziemlich häufig. Diese entzündlichen Kongestionen behandelt man in erster Linie antibiotisch, nach vorherigem Erregernachweis und Testung. Eine „Prostatakongestion" kann jedoch auch von venösen Stauungen verursacht werden. So erklären sich auch die vermehrten Beschwerden des Prostatikers nach längerem Sitzen im Auto oder in der 170 Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. Bahn. Zur Besserung empfiehlt WILDBOLZ (27) einen angemessenen Sport und tägliche Spaziergänge. Ferner ist die Regelung des Stuhlganges wichtig. Die dritte Ursache der Prostatakongestion sieht man in einer behinderten Prostatasekretabgabe. Sie gilt vor allem für die Formen der Prostatahypertrophie mit noch nicht druckatrophischer Prostatadrüse. Männer mit normaler Libido aber erloschener Potentia coeundi scheinen besonders zu leiden, östrogen vermindert hier die Drüsentätigkeit und bessert die Beschwerden. Jedoch sollten die „seelischen Belange" dieser Prostat'iker nach Meinung von ÜBELHÖR (26) auch nicht nebensächlich behandelt werden. KELLER schreibt in seinem Lehrbuch der Urologie in Würdigung der psychischen Faktoren, daß „das schicksalmäßig an den älteren Mann herantretende Leiden oft eine schwere seelische Belastung ist". Zur medikamentäsen Therapie ist zu sagen, daß alle den Blasentonus steigernden Präparate, wie das Parasympathicomimeticum Pilocarpin, nur nach Beseitigung des Miktionshindernisses einen Erfolg bringen, wie SCHWARZ (25) schon 1926 zeigen konnte.— Während Sympthicomimetica z. B. Adrenalin, Ephedrin im „Reizzustand" der beginnenden PH die Pollakisurie über eine Hemmung der muskulären Aktion des Detrusors bessern, führen die gleichen Medikamente im Stadium der beginnenden Dekompensation zur Verschlechterung und Harnverhaltung. Der Wert der zahlreichen Kombinationspräparate mit Atropin, Belladonna, Scopolamin, Hyoscyamin ist sehr umstritten. Sie sollten nur bei den restharnfreien Prostatikern angewandt werden. Man erwartet von ihnen eine Besserung der Pollakisurie. Nach SCHNEiERSON (24) sollte kein Prostatiker mit stärkeren Entleerungsstörungen und Restharn ein anticholinergiscbes, adrenergisches oder ganglienblockierendes Medikament erhalten. Auch vertragen nach den Erfahrungen von WILDBOLZ (27) die P r o s t a t i k e r s t a r k e S e d a t i v a s c h l e c h t . Große Mengen A l k o h o l wirken ä h n l i c h . Die durch den Alkohol herabgesetzte Sensibilität bei hoher Flüssigkeitsmenge führt so sehr häufig zur vollständigen Harnverhaltung, die zum Kathetern des Patienten zwingt. Auch eine plötzliche Harnflut allein nach Verabreichung eines Quecksilberdiureticums oder Salureticums kann eine solche Harnverhaltung bewirken. - Aus diesem Grund sollten alte Männer vor Beginn einer solchen Behandlung auf den Zustand ihrer Prostata hin überprüft werden. Schon sehr alt ist die Organotherapie der PH. LINO und Mitarbeiter (15) befürworteten die therapeutische Anwendung der Drüsenextrakte. Gute Erfolge erzielten CIEP1ELOWSKI und Mitarbeiter (6) mit dem Prostataextrakt „Raveron". Dabei verkleinerten sich zwar die Adenome nicht, es kam aber zu einer Besserung der Austreibungsfcraff der Blase. Die Katheterbehandlung als alleinige konservative Maßnahme stellt nur eine Notlösung dar und sollte vermieden werden. Wir verwenden den Katheter außer zur Feststellung des Restharnes nur noch zur Behebung der vollständigen Harnverhaltung und zur Dauerableitung bei der Rückstauungsinsuffizienz der Niere im Rahmen der Operationsvorbereitung. Wenn wir uns die Gefahren der Harninfektion vor Augen führen, die zwangsläufig mit dem Kathetern verbunden sind, verstehen wir die Bestrebungen, völlig ohne Kathetern beim Prostatiker auszukommen. !n diesem Sinne wird heute auch an zahlreichen Kliniken der Restharn röntgenologisch im Anschluß an eine Ausscheidungsurographie bestimmt. Man fordert hierbei den Kranken auf, zu urinieren und fertigt danach eine Röntgenaufnahme des Blasenschattens an. Die Größe des Schattens gibt einen hinreichenden Anhalt über den verbliebenen Restharn. - Es ist aber nicht so, daß jedem Kathetern eine Harninfektion folgen muß, und es gibt inoperable Prostatiker, die sich täglich selbst kathetern und bei denen sich eine banale Harninfektion auf die Blase beschränkt und nicht zur Niere aufsteigt. Wir bevorzugen heute bei auf Grund eines schweren Herzleidens oder einer Niereninsuffizienz zunächst inoperablen Prostatikern, bei denen ein Dauerkatheter angezeigt ist, die Anlegung einer suprapubischen Blasenfistel, entweder in Form einer Schnittfistel oder einer Punktionsfistel. Die Gefahr der aufsteigenden Samenweginfektion unterbleibt bei dieser suprapubischen Urinableitung. Jeder längere Zeit in der Harnröhre liegende Katheter schädigt den im Samenhügel lokalisierten Samenwegverschluß (SACHSE [22]) und ermöglicht das Eindringen infizierten Urins in die Samenwege. Die Notwendigkeit der Katheterbehandlung richtet sich nicht nach der Restharnmenge, sondern nach der Rückstauung zur Niere mit einer evtl. Rückstauungsinsuffizienz, überprüfbar mit infravenösem Ausscheidungsurogramm, Nierenfunktionsprüfung und evtl. Cystometrie. Ferner ist zu beachten, daß bei der vollständigen Harnverhaltung bei der a k u t e n F o r m die Blase bis zum l e t z t e n T r o p f e n entleert werden darf, und bei der c h r o n i s c h e n Harnverhaltung mit Niereninsuffizienz f r a k t i o n i e r t e n t l a s t e t werden sollte, da mit einem völligen Zusammenbruch der Nierenfunktion gerechnet werden muß. Der Wasser- und Elektrolythaushalt ist sorgfältig zu überwachen. Die meist bald einsetzende Polyurie bei der chronischen Niereninsuffizienz, eine Kompensationsmaßnahme der konzentrationsschwachen, tubulär geschädigten Niere, erfordert in der Regel eine Infusionsbehandlung. Die Prognose dieser Niereninsuffienz ist im allgemeinen sehr gut. über die Behandlung der PH mit Röntgenstrahlen wurde von ROSENSTEIN (21) und BLÜMEL (4) ungünstig, dagegen von ABEL (1) und ALKEN (2) u. a. positiv berichtet. Offenbar kann nur die entzündliche Komponente im Sinne einer Besserung beeinflußt werden. - Auch hat man immer wieder versucht, dem inoperablen Prostatiker durch sklerosierende Injektionen zu helfen, wobei PAYR (18) u. a. eine Pepsin-Pregel-Lösung verwandte. Die erzielte Besserung dürfte jedoch nicht sehr anhaltend gewesen sein. Leider ist diese Behandlungsart auch heute noch nicht gänzlich verlassen worden. Ohne jede Auswirkung auf die PH ist die Durchführung der Vasotomie, worüber zu Beginn unseres Jahrhunderts viel diskutiert wurde. Dagegen ist heute wohl unbestritten, daß eine Kastration eine gewisse Größenabnahme eines Adenomes bewirken kann und wird beim inoperablen Prostatiker in Erwägung gezogen. SCHMIDT (23) beurteilt neuerdings diese Maßnahme sehr positiv. Die Hormontherapie der PH ist heute auf Grund der umfassenden Studien von CHWALLA (5) gut fundiert. Androgene werden nur noch mit Zurückhaltung verordnet. Die günstige symptomatische Wirkung beruht auf einer Stärkung der Detrusorkraft und damit Besserung des Harnstrahles und Verminderung des Restharnes. Eine Rückbildung des Adenomes wird jedoch nicht erzielt, ist theoretisch auch nicht anzunehmen. Wir wissen vielmehr, daß die Androgenzufuhr die Prostatadrüse zur Proliferation anregt. Dies gilt auchfürdas Prostataadenom. Lediglich kleine Dosen, ED 25 mg 2- bis 3mal wöchentlich 1 bis 3 Wochen lang können unbedenklich verabreicht werden und gleichen das beim Prostatiker relativ häufige Androgendefizit aus. Auf höhere Dosen und eine Dauerbehandlung sollte man besser verzichten, auch wenn Potenzschwäche vorliegt. Dagegen können Kombinationspräparate des Androgens mit einem östrogen und überwiegender weiblicher Hormonwirkung bedenkenlos verabreicht werden. Wegen der schwer übersehbaren Wirkung derartiger Kombinationspräparate zieht CHWALLA die Behandlung mit reinen Hormonen vor. Die meisten Hormonkombinatspräparate wurden zur Behandlung des weiblichen Klimakteriums geschaffen. Bei ihnen überwiegen die Androgene und sie sind für die Dauerbehandlung des Prostafikers ungeeignet. Nachdem man annimmt, daß die Atrophie der Prostata bei der östrogenverabreichung auf dem Wege über eine Hodenatrophie entsteht, rät man zur Verabreichung der sogenannten „Kastrationsdosis". Zu bedenken ist jedoch, daß diese „hormoneile Kastration" bis zu einem gewissen Grad reversibel ist. Das verabreichte östrogen soll nicht nur das Androgen des Hodens neutralisieren, sondern darüberhinaus einen Hyper- östrogenismus erzeugen. Auf Grund ihrer Untersuchungen haben BIRKE, FRANKSSON und PLANTIN (3) die ungefähre Kastrionsdosis mit täglich 30 mg Stilboestrol bestimmt. Da kleine östrogenmengen die Prostata eher stimulieren, statt sie zur Rückbildung zu bringen, wird zur Verordnung höchster Tagesdosen, die eben noch ohne Nebenwirkung vertragen werden, geraten. Diese Dosierung wird bis zu einer Gesamtdosis von mindestens 1 bis 2 g Oestradiolester beibehalten, wobei CHWALLA zur Stabilisierung der erzielten östrogenwirkung eine zusätzliche Röntgenbestrahlung empfiehlt. Eine Entfernung der Hoden oder deren Röntgenbestrahlung bestärkt und prolongiert die östrogenwirkung. CHWALLA leitet die östrogenbehandlung mit kleinen Dosen ein, um die Verträglichkeit bei dem Kranken zu testen. Die beste Einstellung geschieht bei quantitativer Bestimmung der Androgen- und östrogenausscheidung im Urin. - Ohne diese Möglichkeit richtet man sich nach der Beschaffenheit der Hoden, den Behaarungsverhältnissen, Gynäkomastie und Verhalten der geschlechtlichen Potenz und Libido. Wegen der natriumretinierenden Wirkung des östrogens soll der Kranke kochsalzarme Kost erhalten. Bei Auftreten von Herzklopfen, Tachykardie, Schwindelzuständen und Erbrechen wechselt man das Präparat. Anhaltende Beschwerden zwingen zum Abbruch der östrogenbehandlung. CHWALLA bevorzugt das natürliche Eierstockhormon Äthinyloestradiol und verordnet 6 bis 8 Progynon M-Tabletten (Schering) = 1,2 bis 1,6 mg Äthinyloestradiol, gleichmäßig über den Tag verteilt. Dazu kommen alle 2 Wochen 100 mg Oestradiol D (Schering) intramuskulär. Bei dieser Behandlung bessern sich zwar die subjektiven Beschwerden, sie führt aber nach den eigenen Angaben von CHWALLA bisher noch nicht zur klinischen Heilung und Verkleinerung der hypertrophierten Prostata auf „nicht mehr fühlbare Größe", wie es REINHARD (20) beschrieb. Die Wirkung des östrogens beim Prostatiker erklärt man sich wie folgt: 1. Die Gonadotropininkretion der Hypophyse wird gebremst 2. Wirkung auf das Hodenzwischengewebe 3. Wirkung auf die Hodentubuli, die Spermiogenese kommt zum Erliegen 4. Neutralisafion der Androgenwirkung 5. Histologisch nachweisbare Schädigung der Prostatadrüsenzellen mit Hemmung sämtlicher physiologischer Leistungen 6. Mitosehemmung 7. Dekongestionierende und durchblutungsverringernde Wirkung 8. Tonisierung des Defrusors Auf eine ernste Gefahr der östrogenbehandlung, die Auslösung eines Brustdrüsenkrebses, muß unbedingt hingewiesen werden. Die operative Behandlung Wenn eben versucht wurde, einen Hinweis auf die Möglichkeiten einer konservativen Therapie zu geben, so muß doch mit aller Deutlichkeit gesagt werden, daß nach wie vor die operative Behandlung den Kranken am raschesten von seinen Beschwerden befreit und am ehesten eine Dauerheilung verspricht. So neigen wir dazu, dem behandlungsbedürftigen Prostatiker zur „Frühoperation" zu raten und nur bei inoperalen Fällen oder Weigerung des Kranken einen konservativen Behandlungsversuch zu unternehmen. Dabei gehen wir davon aus, daß es - wie ALKEN (2) formulierte - „Adenomträger" und „Adenomkranke" gibt. Eine Harnflut, ein leichter Harninfekt mit Prosfatitis kann den bisher beschwerdefreien Adenomträger in den Adenomkranken mit Harnverhaltung verwandeln. Es ist unmöglich, bei einem Prosfatiker der 50er Jahre den weiteren Verlauf vorauszusqgen. Wir raten zur Operation, wenn bei dem bisher beschwerdefreien Adenomträger die Krankheit „PH" mit Miktionssförungen klinisch manifest geworden ist. Dann soll man auch rechtzeitig operieren und nicht warten, bis sich im weiteren Verlauf der Erkrankung der Zustand des Patienten so weit verschlechtert hat, daß man aus vitaler Indikation heraus etwas unternehmen muß. Nicht die Menge des Restharns ist entscheidend, sondern der erhöhte Druck, der mit auftretendem Resfharn im Harnsystem verbleibt und schließlich durch Rückstauung Physik. Med. u. Rehab. 17. Jahrg. 171 die tubuläre Insuffizienz der Nieren verursacht. Der rektale Untersuchungsbefund, die Prüfung der Nierenfunktion und Darstellung der Harnwege mit Hilfe einer intravenösen Ausscheidungsurographie und Überprüfung des Resfurins geben bei dem jeweils verschiedenen Allgemeinzustand des Prostatikers zusammen die Entscheidung, ob ©ine Operation erforderlich ist, wann diese durchgeführt werden kann und welche Operationsmethode gewählt werden soll. Bei der Wahl der Operationstechnik kommt neben der operativen Enufcleafion des Adenoms cfie fransurefhraJe Efekfroresekfion in Frage. Man tut gut, auf alle Fälle den beabsichtigten Eingriff vorher mit dem Kranken zu besprechen, nicht nur hinsichtlich der Aufklärungspflicht. Oft nehmen die Kranken an, die transurethrale Resektion sei nicht so „anhaltend" in ihrer Wirkung wie die Enukleation, die sogenannte „Radikaloperation". Wenn man bei der Resektion nur eine „Rinne" schneidet, haben diese Kranken sicher recht. Bei richtiger transurethraler Operationstechnik ist die Resektion der Operation hinsichtlich der Radikalität des Eingriffes gleichrangig. Beide Techniken bestehen sicher zu Recht nebeneinander und haben ihre Indikationen. Im Einzelfall, vor allem bei der mitfelgradigen Adenomyomatose, fällt die Entscheidung off nicht leicht, welcher Technik der Vorzug zu geben ist. Hier finden sich natürlich verschiedene Einstellungen der Operateure. Der eine reseziert lieber, der andere versucht, möglichst alle Adenome zu enukleieren. Größere Adenome mir einem Gewicht von über 40 g werden beim „jüngeren" Prosfatiker in noch zufriedenstellendem Allgemeinzustand am besten enukleiert. Bei älteren Patienten mit schlechten Herz- und Kreislaufverhältnissen und ungenügender Nierenfunktion halte ich eine Elektroresektion für schonender. Alle kleineren und mittleren Adenome können transurethral durch Elektroresektion entfernt werden. Hier ist der Eingriff radikaler, da auch kleine Adenomknoten in der hier noch dicken chirurgischen Prostatakapsel unter Sicht verläßlicher als bei der Enukleation mitentfernt werden können. Hat man sich zur Enukleation entschieden, erhebt sich die Frage des Zugangsweges. Wir bevorzugen bei der Prostataektomie die suprapubische Enukleation nach HARRIS-HRYNTSCHAK mit Verschluß der Prostataloge und primärem Blasenverschfuß. Bei dieser Methode bleiben Blase und chirurgische Prostatakapsel, die nicht durchtrennf wird, in Kontinuität. Andere Operateure bevorzugen die retropubische Prostatekfomie nach MILLIN wegen der hier etwas besseren Möglichkeit der Blutstillung in der Prostataloge. — Die perineale Prostatekfomie ist zweifellos für den Kranken am schonendsfen. Bei ihr können jedoch die unteren Samenwege nicht geschont werden. Nicht selten kommt es nach diesem Eingriff zu einer Impotentia coeundi. Die essentielle Blasenhaisstarre oder Sphinktersklerose: Die Ursachen dieser sich in gleicher Weise wie ein Prostataadenom auswirkenden Harnabflußsförung der Blase kennen wir noch nicht sicher. Es wird angenommen, daß bei bestimmten konstitutionellen Faktoren, bei neuro-vegefativ labilen Personen, vor allem bei ausgesprochenen Allergikern, eine chronische fibrosierende Entzündung des Sphinkter intemus-Gebietes entsteht. Das Schleimhautstroma und das Interstitium der glatten Muskelfasern wird stark ödematös durchtränkt, die kollagenen Fasern und Muskelbündel auseinandergedrängt. Später kommt es zur Vermehrung des Bindegewebes und zur Degeneration der Muskelfasern. — Der innere Schließmuskel, der normalerweise für einen Finger leicht durchgängig ist, wird rigid und eng. Urefhroskopiscrt findet man eine hohe Querbarre, die man mit dem geraden Metallbougie nach May sicher tasten und damit diagnostizieren kann. Die Prostatadrüse selbst findet sich meist atrophisch. Die klinischen Auswirkungen der Sphinktersklerose entsprechen völlig der Blasenentleerungsstörung bei der PH. Es kommt zur Pollakisurie mit dünnem Harnstrahl und schließlich zur Restharnbildung mit Niereninsuffizienz. Bei der Behandlung steht die transurefhrale Elektroresektion absolut im Vordergrund. Hormonelle konservative Behandlungsversuche sind bei der vorliegenden Fibröse völlig zwecklos. Die malignen Tumoren der Prostata: Bei weitem überwiegt bei den malignen Prostatatumoren der Prostatakrebs über das relativ seltene Prosfatasarkom, das im übrigen ähnliche klinische Erscheinungen zeigt. Das Prostatakarzinom entwickelt sich wie die PH nach dem 40. Lebensjahr. Die Pathologen konnten bei 2 0 % aller Männer im 172 Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. höheren Lebensalter latente Karzinomanlagen feststellen. Fast ausnahmslos geht dabei die maligne Entartung von den Randbezirken der Prostata aus. Das von der prostatischen Harnröhre entfernt liegende Entstehungszentrum erklärt die anfängliche Sympfomarmut dieses Leidens. Hisfologisch handelt es sich meist um ein Carcinoma simplex. Vielfach wird ein Prostatakarzinom bei einer Routineuntersuchung entdeckt, ohne daß Miktionsstörungen bestehen. Der rektale Untersuchungsbefund im Anfangssfadium läßt in der Prostata unregelmäßige, derbe bis harte und indolente Bezirke fühlen. Später ist der Prostatatumor nicht mehr abgrenzbar und verschieblich. Nachdem dieses Karzinom häufig sehr früh Knochenmetastasen in der unteren Wirbelsäule und dem Becken bildet, führen nicht seifen die von den Tochtergeschwülsten erzeugten Kreuzschmerzen und rheumafischen Beschwerden den sonst beschwerdefreien Patienten zum Arzt. Eine Beckenübersichtsaufnahme zeigt in diesen Fällen die meist osteoplastischen Metastasen a!s Verdichtungsbezirke der Knochenstrukfur. Auch das Brustbein, Rippen und Schädel werden von den Metastasen befallen. Diese Knochen sind dann sehr klopfschmerzhaft. Zur Diagnose des Prostatakarzinoms wird ferner die Bestimmung der sauren Phosphatase herangezogen. Die gesunde Prostata produziert auch normalerweise schon saure Phosphatasen. Beim beginnenden Prosfatakarzinom sind die Phosphatasewerte noch normal. Erst nach der Metastasierung finden sie sich stark erhöht. Die Phosphatasebestimmung sollte nicht früher als 24 Stunden nach der rektalen Untersuchung durchgeführt werden. Nach kräftiger Palpation auch der normalen Prostata können Phosphafasen vermehrt ins Blut übergehen und führen so zur Fehldiagnose. Neben der Metastasierung in die Knochen wächst das Prostatakarzinom infilfrativ in die Nachbarschaft zu den Samenblasen, dem Blasenboden und zum Mastdarm vor. Schon sehr früh erkannte man den karzinomfördernden Reiz der Sexualdrüsen, und WHITE in Philadelphia entfernte 1893 erstmals die Hoden beim Prosfafakarzinom und besserte damit die Metastasenschmerzen. HUGG1NS und Mitarbeiter erkannten die Beziehungen zwischen Androgenwirkung und Entwicklung des Prostatakarzinomes. Während Androgene das Wachstum des Prostatakarzinomes fördern, wird es durch Kastration oder die Verabreichung von östrogen gehemmt. Auf diesen Beobachtungen beruht unsere heutige Hormontherapie des Prostatakarzinoms, die stets und regelmäßig bei gesicherter Therapie durchgeführt werden sollte. Die Diagnose des Prostatakarzinomes wird durch die histologische Untersuchung gesichert, wobei entweder bei der transurethralen EJektroresekfion gewonnenes Gewebe oder Biopsie-StanzzyJinder untersucht werden. Bei sicherem Karzinomnachweis ist die operative Kastration anzuraten. Eine intensive Hormonbehandlung ist jedoch trotzdem lebenslänglich erforderlich. Dabei kann man dem Vorschlag von RIBA (19) folgend, eine subkapsuläre Orchidektomie durchführen. Es wird nur das eigentliche Hodengewebe entfernt, die Hodenhüllen bleiben zurück. Postoperativ tritt die Kastration rein äußerlich nicht in Erscheinung. Die Mehrzahl der Kranken ist mit der operativen Kastration nicht einverstanden, so daß nur die „biologische" Kastration zur Behandlung verbleibt. !m Rahmen der allgemeinen Feminisierung kommt es bei der Hormontherapie zur Hypertrophie der Brustdrüsen, zur Gynäkomastie und zu Verlust von Libido und Potenz. Auf diese Folgen der weiblichen Hormonbehandlung muß der Patient hingewiesen werden. Wir ziehen die natürlichen Hormone den synthetischen ösfrogenert vor. Bei bereits vorhandener Metastasenbildung leitet man die Behandlung mit einer Infusionstherapie von täglich 500 mg phosphoriliertem Stilben (Honvan-Asta) bis zu einer Gesamtdosis von 5 bis 7 g ein. Häufig gehen die Metastasenschmerzen rasch zurück. Im Anschluß daran folgt eine Dauerbehandlung, die nie mehr unterbrochen werden darf, mit einer intramuskulären Applikation von 100 mg Depo-Progynon im Abstand von 4 bis 5 Wochen, je nach biologischer Reaktion. Die durch das Prosfatakarzinom bewirkte Blasenentleerungsstörung beseitigt die transurethrale Elektroresektion, die wir so radikal wie möglich durchführen. Die operative totale Entfernung der Prostata hat wegen der ihr folgenden häufig kompletten Harninkontinenz in 30 bis 50% der Fälle bei uns wenig Freunde gefunden. Außerdem kommen die meisten Kranken mit einem Prostatakarzinom im bereits inoperablen Zustand zu uns. Wenn wir bedenken, daß vor Beginn der Hormontherapie nur 5 % der Karzinomkranken nach Diagnosestellung drei Jahre überlebten und heute bei intensiver Behand- lung die durchschnittliche Uberlebenszeif immerhin vier bis fünf Jahre beträgt, manche Kranke auch noch nach zehn Jahren am Leben sind, wird uns der große Fortschritt bewußt, den wir mit diesen neuen Behandlungsmethoden erzieien. Der posfoperative Zustand: nach Prostataoperationen: Mit der Operation und Entlassung aus der stationären Behandlung ist der Prostatiker nicht geheilt. Vielmehr ist es jetzt die Aufgabe des Hausarztes, die weitere Betreuung und Überwachung zu übernehmen. Die Operationen an der Prostata bringen auch für den Kranken erkennbare funktionelle Veränderungen mit sich. Vollkommen erklärlich, wenn man bedenkt, daß wir bei den Prostataeingriffen in dem sogenannten „urogenitalen Grenzgebiet" operieren, einem Abschnitt des Urogenitalsystems, in dem Urin- und Samenweg zu einer funktionellen Einheit verschmelzen. Der Zustand der noch nicht mit einem festen Epithelüberzug versehenen Prostataloge, in der sich auch im Miktionsintervall meist Urin befindet, ist während der ersten postoperativen Wochen für dysurische Beschwerden verantwortlich zu machen. Das Prostafaleiden selbst, aber auch die Operation setzt in vielen Fällen den inneren Schließmuskel außer Funktion.— Bei diesen Männern fehlt die Zeitspanne, die bei der normalen Miktion zwischen Öffnung des inneren und des äußeren Schließmuskels vergeht. Die Miktion setzt für den Operierten unerwartet rasch ein. Die fehlende Verschlußfunktion des inneren Schließmuskels ist schließlich auch für die nicht seltene ,retrograde Ejakulation" in der Blase verantwortlich zu machen (SACHSE 22). Hier unterbleibt der Samenerguß nach ctußen völlig. Schädigungen des äußeren Schließmuskels entweder durch das Prostataleiden selbst oder operative Ldsionen verursachen nicht so selten die für den Kranken sehr unangenehme Harninkontinenz, zu deren Behebung mit wechselndem Erfolg sowohl die sogenannte Skierotherapie wie auch verschiedene plastische Operationen herangezogen werden können. Das Verfahren nach GREGOIRE mit einem suprapubisch verlaufenden Fascienzügel verspricht den meisten Erfolg. Späte Komplikationen der Prostataoperationen dürfen vom Hausarzt nicht übersehen werden. Vor allem muß man auch hier daran denken, daß es immer wieder einmal zu einem Recidiv eines Prostataadenomes kommen kann. — Beim Prostatakarzinom muß die Überwachung besonders intensiv sein, wobei die Überprüfung der Phosphatasen und der rektale Befund wichtig sind. Eine Nachresektion ist beim Prostatakarzinom häufig erforderlich. - Nicht so selten ist auch eine Strikturbildung im Gebiet der Blasenhalskulisse, also des ehemaligen inneren Schließmuskels, für einen erneut schlechteren Harnstrahl und Pollakisurie die Ursache. Dieses neue Miktionshindernis wird durch eine Elektroresektion beseitigt. Zusammenfassung. Die Genese der Prostatatumoren ist noch weitgehend unbekannt. Eine hormonelle Komponente scheint jedoch wesentlich. Hierauf A u s d e r u r o l o g i s c h e n ( V o r s t a n d : Univ.-Prof. A b t e i l u n g D r .H e r b e r t d e sA l l g . beruht auch die Hormontherapie, die beim Prostatakarzinom sehr gute Erfolge bringt. Bei dem benignen Prostataadenom sollte sie jedoch nur bei wirklich inoperablen Fallen angewandt werden. Der operationsfähige Prostatiker wird am besten einer operativen Behandlung zugeführt, wobei die transurethrale Elektroresektion wie auch die operative Enukleation ihre Indikationen haben. Die durch das Prostatakarzinom hervorgerufenen Miktionssforungen behebt die transurethrale Elektroresektion. Anschließend ist eine lebenslängliche 'Ostrogenbehandlung fortzuführen - Die funktionelien Veränderungen nach der ProstcrtaoperaYion, psychische Labilität nach Einleitung dieser Hormontherapie, bringen die Kranken nach der Krankenhausentlassung häufig in schwierige Situationen. Diese Kranken weiterhin richtig durch die Rekonvaleszenz zu leiten, ihre Beschwerden zu mildern, aber auch ernste postoperative Komplikationen rechtzeitig zu erkennen, dürfte mit zu den wichtigsten Aufgaben des weiterbehandelnden Kollegen gehören. Literatur: 1. ABEL, l< Rontgentiefenbestrahlung der Prostatahypertrophie Bruns' Beitrag Klin Chir 164, 396 (1936) 2 ALKEN, C E : Leitfaden der Urologie. Stuttgart Georg Thieme 1955 3 BIRKE, G , C FRANKSSON and L O PLANTIN Estrogen therapy in carcinoma of the prostata Acta chir. scand. 109, 1 (1955) 4. BLUMEL, P Was leistet die Ronfgenbestrahiung in der Behandlung der Prostatatwpertrophie« Bruns' Bertrag K.lm Ch\r 162, 545 0935) 5. CHWALLA, R : Ein Beifrag zum Problem Hormone und Blasfomwachsfum und zur Entstehung der Prostafahypertrophie Wien med. Wschr 99, 563, 589 (1949) Urologische Endokrinologie Wien Springer 1951 6. CIEPIELOWSKI, J , u. F. KUBLI Zwei|ahnge Erfahrungen mit dem Pro stafaextrakt „Raveron" in der Behandlung der Prostatahypertrophie und Harninkontinenz Urol int (Basel) 5, 310 (1957) 7 v FRISCH, A : Die Krankheiten der Prostata Wien u Leipzig A Holder 1910 8. GIL VERNET, S.. Abortivbehandlung der Prostafahypertrophie Z. Ural 45,30(1952) Pathologia urogenital Edifonal paz mont alvo Madrid 1955 9 HINMAN, F : Prmciples and practice of urology. Philadelphia W B Saunders Company 1935 10 HOWALD zit. in WILDBOLZ, E Lehrbuch der Urologie Berlin Springer 1959 11. HUGGINS, Ch , and Ph J CLARK Quantitative studies of fhe prostatic secretion. II The effect of Castration on the normal and the hyperplastic prostate glands of dogs J exp Med 72,747(1940) 12 HUGGINS, Ch , and W O WEBSTER Duality of human prostafe in reponse to estrogen J Urol (Baltimore) 59, 258 (1948) 13 LEGUEU, F , u GAILLARDOT Zit nach Blum Rubntius 1928 14 LECOCQ, M P V. Kongreß der lateinamerikanischen Lander. Re J d'Urol. 15 LINO, E., e A ANELLO Funzione ormonica della prostafa e nuova terapte medica dell' ipertrofla prostatica Minerva urol (Tonno) 10, 8 (1958) M A R I O N , G • Zit in Gil Vernet MAY, F. Die Geschwulstbildungen des Blasenhalses Berlin u München Urban & Schwarzenberg 1949 Klinische Fragen zur Prostatahypertrophie Urol int (Basel) 3, 304 (1956) 18 PAYR, E : Zur Behandlung inoperabler Falle von Prostafahyperfrophie mit der Pepsm-Pregl-Losung Zbl. Chir. 54, 1858 (1927) 19 RIBA, L. Vv Subcapsular castration for carcinoma of prostate J Urol (Baltimore) 59, 763 (1948) 20 REINHARD, W Die oestrogene Hormonbehandlung der Prostafahypertrophie, ihre biologische Deutung und ihre Dosierung. Arztl. Forsch. 3, 101 0949) 21 ROSENSTEIN, P • Das Schicksal des Prqstatikers. Med Klin 1930 I, 113 22 SACHSE, H Morphologie und Funktion des Samenwegverschlusses Med Klin. 48, 1925 (1965] Miktionsstorungen nach Prostataoperationen 23 SCHMID, R Die Kastration in der Therapie der Prostatahypertrophie Zbl Chir 78, 144 (1953) 24 SCHNEIERSON, S J . : Mercurial diuretics and acute urmary retention J Amer Med Ass 141,382(1949) 25 SCHWARZ, O. Die Physiologie und Pathologie der Miktion. Handbuch der Urologie Berlin Springer 1926 26 UBELHOR, R Im Handbuch der Urologie, Springer 1962, Bd VIII 27 WILDBOLZ, E Lehrbuch der Urologie Springer, Berlin 1959 Die Physiopathoiogie und nichtoperative Behandlung der Prostatahypertrophie Helv. chir Acta 15, 251 (1948) 16 17 Anschrift des Verfassers. Doz Straße 48 ö f f e n t l . K r a n k e n h a u s e s Dr med SACHSE, 8 München 15, Thalkirchner d e rS t a d t Linz W e b e r ) Unspezifische Prostatitis, Kongestionsprostatitis und neurovegetative Dysregulationen der Prostata Von Herbert F. J . W e b e r Was für die Prostata gilt, gilt auch für die benachbarten Samenblasen, z. T. sogar für Samenleiter und Nebenhoden. Es ist nämlich nicht angängig, die als männliche Adnexe bezeichneten Organe zu trennen. Dies gilt vor allem auch für das Zustandekommen einer Infektion, wobei der a s c e n d i e r e n d e Weg von einer Urethritis posterior an erster Stelle zu nennen ist. Zu dieser Art der Infektion kommt es bei unspezifischen Entzündungen, bei der Gonorrhoe und nach instrumentellen Eingriffen wie Katheterismus, Cystoskopie usw. Der u r o g e n e oder absteigende Weg bei Entzündung der oberen Harnwege, der l y m p h o g e n e und der s p e r m i o c a n a l i c u l ä r e Weg bei Entzündungen des Nebenhodens und der Samenblasen ist wesentlich seltener, ebenso der h a e m a t o g e n e bei Sepsis, Typhus, Anginen, Osteomyelitis usw. 1. A k u t e P r o s t a t i t i s . Sie tritt plötzlich auf mit erhöhter Physik. Med u. Rehab. / 7. Jahrg. 173 Temperatur, manchmal mit Schüttelfrost, Schmerzen, die vorwiegend im Damm, namentlich bei längerem Sitzen oder hinter der Symphyse lokalisiert werden. Es können auch Miktionsbeschwerden in Form von Harndrang, Brennen oder erschwerter Miktion bis zur akuten Harnverhaltung bestehen. Hodenschmerzen, Schmerzen im After und Tenesmen werden angegeben. Bei der katarrhalischen Form kann ein leichter Ausfluß vorhanden sein, bei der eitrigen Entzündung tritt bei der Untersuchung dicker rahmiger Eiter aus der Harnröhre. Sehr oft kommt es innerhalb von einigen Tagen zur Abszeßbildung, wobei der Abszeß spontan in das Rectum, in die Harnröhre oder in den periprostatischen Raum perforieren kann. Die D i a g n o s e wird vom praktischen Arzt vorwiegend durch die digitale rektale Untersuchung gestellt werden können. Die Prostata ist vergrößert, ihre Konsistenz aufgelockert, teigig weich, ihre Abgrenzung gegen die Umgebung unscharf. Geringer Druck löst Schmerzen und eine Entleerung von Prostatasekret aus. Vor der urologischen Untersuchung soll die sehr nützliche 3-Gläser-Probe durchgeführt werden, wobei die erste Harnportion trüb, die zweite klar oder fast klar und die dritte wieder trüb durch reichlich Leukozyten ist. Nach der rektalen Untersuchung kann es zu Sphinkterkrämpfen des Anus kommen. Das Exprimat kann auch haemorrhagisch sein. Wird eine Fluktuation in einem Prostatalappen getastet, ist es bereits zur Abszeßbildung gekommen. Bei Unklarheit des Krankheitsbildes kann die Vesiculographie zur richtigen Diagnose führen. Sie zeigt eine Verdrängung der Samenbiasen durch den Abszeß. Diese Untersuchungen bleiben aber dem Facharzt vorbehalten. Die T h e r a p i e der akuten Prostatitis gestaltet sich relativ einfach: Bettruhe, Wärmeapplikation in Form von Sitzbädern, warmen Kompressen und Sulfonamidstöße. Keine Prostatamassagen! Bei Feststellung eines Prostataabszesses ist die Inzision angezeigt, die entweder vom Rectum oder vom Perineum her durchgeführt werden kann. Mit dieser Behandlung wird ein beträchtlicher Teil der akuten Vorsteherdrüsenentzündungen ausgeheilt werden können. Es wird sich aber empfehlen, wenn man schon den Gang einer Untersuchung wegen einer Prostatitis eingeschlagen hat, auch die Art der Keime zu bestimmen, die diesen entzündlichen Prozeß verursachen. Nach der 3-Gläser-Probe und der rektalen Untersuchung soll unbedingt das Prostatasekret mikroskopisch und kulturell untersucht werden, damit die Erreger für späterhin genau festgelegt sind und damit bei einem verzögerten Heilungsverlauf eine gezielte Therapie betrieben werden kann. Wenn man sich nämlich das histologische Bild einer Prostata vor Augen hält, so wird einem klar, daß bei diesem komplizierten Drüsenaufbau eine Infektion häufig nicht so ohne weiteres zur Ausheilung kommen kann und daher der Übergang in eine 2. c h r o n i s c h e P r o s t a t i t i s keine Seltenheit darstellt. In diesen Fällen ist es aber gut, bereits den Erreger der vorangegangenen akuten Entzündung zu kennen. Bei der chronischen Prostatitis sind die Beschwerden ähnliche wie bei der akuten, nur weniger stürmisch. Charakteristisch ist, daß die akute Prostatitis bereits abgeheilt erscheint und daß bei Unterkühlung in der kalten Jahreszeit, nach sexuellen Exzessen usw. plötzlich die Krankheitserscheinungen wieder aufflackern, daß es also zu einer chronisch rezidivierenden Prostatitis kommt. Die Beschwerden sind ausgedehnter. Kreuzund Lendenschmerzen, Ziehen in den Hoden, Miktionsbeschwerden, Pollakisurie, schmerzhafte Samenentleerung, Potenzschwäche bis zur kompletten Impotenz, Haemospermie, leichter Ausfluß aus der Harnröhre usw. werden beobachtet. Die D i a g n o s e wäre wieder durch die 3-Gläser-Probe und vor allem durch die rektale Untersuchung zu stellen. Die Prostata fühlt sich bei der chronischen Entzündung derber 174 Physik. Med. u. IRehab. 11. Jahrg. an, ist von wechselnder Konsistenz, weshalb die Differentialdiagnose gegenüber dem Prostatacarcinom schwierig sein kann. Der Druckschmerz ist unterschiedlich. Es läßt sich häufig ein Exprimat erzielen, das sowohl makroskopisch wie auch mikroskopisch und kulturell begutachtet werden muß. Ich möchte besonders darauf hinweisen, daß in einem Teil der Fälle, in denen kein Exprimat zu gewinnen ist, das Prostatasekret in die Harnblase regurgitiert. Hier muß in folgender Weise vorgegangen werden: Man läßt den Patienten ausurinieren, massiert anschließend die Prostata und gewinnt das in die Blase zurückgeströmte Sekret mit einem sterilen Katheter. Man kann auch 5 ccm einer sterilen Kochsalzlösung nachspülen und diese Spülflüssigkeit zur mikroskopischen bzw. kulturellen Untersuchung verwenden. Die m a k r o s k o p i s c h e Betrachtung des Sekrets ergibt schon häufig eine gelbliche, eiterähnliche Farbe oder die Beimengung von Fibrinflocken. Die Beurteilung der m i k r o s k o p i schen Untersuchung ist nicht einheitlich. Früher wurde angenommen, daß mehr als 10-15 Leukozyten pro Gesichtsfeld unbedingt für einen entzündlichen Prozeß sprechen. Von amerikanischen Autoren wurden in letzter Zeit auch bei Gesunden mehr als 50 Leukozyten pro Gesichtsfeld gefunden, was den deutschen Militärarzt SCHNIERSTEIN veranlaßte, Kontrollen vorzunehmen. Er kommt zu dem Ergebnis, daß eine Vermehrung von Leukozyten im Exprimat nur einen bedingten diagnostischen Wert habe und daß in Zweifelsfällen die viel eindeutigeren Ejakulatuntersuchungen durchgeführt werden sollen, namentlich bei Gutachterfällen. Auch müssen diese Untersuchungen mehrfach wiederholt werden, eine Ansicht, der ich mich absolut anschließen möchte. Von besonderer Bedeutung ist aber der b a k t e r i o l o g i sche Nachweis der Erreger, der im Färbepräparat und vor allem in der Kultur erbracht werden kann. Die häufigsten Erreger, die bei der Prostatitis gefunden werden, sind verschiedene Arten von Diplokokken, Staphylokokken, Bact. coli, Streptococcus faecalis und Aerobakter aerogenes. Können keine Bakterien mikroskopisch oder kulturell nachgewiesen werden, muß im Nativpräparat auf Trichomonaden gefahndet werden. In letzter Zeit sind auch alle größeren Laboratorien auf den Trichomonadennachweis eingestellt. Bei positivem Ausfall ist sofort die entsprechende Therapie (Flagyl) einzuleiten und auch der Geschlechtspartner zu untersuchen und zu behandeln. Ist ein Exprimat nicht erhältlich, so ist mit dem Ejakulat ähnlich vorzugehen, wobei auch hier vor der Ejakulation ausuriniert werden soll. Gelingt es nicht durch die bisher angeführten Untersuchungen klar die Diagnose einer Prostatitis zu stellen, so wären von fachärztlicher Seite ergänzende Urethro-Cystoskopien, Vesiculographien usw. durchzuführen. Die T h e r a p i e der chronischen Prostatitis, die als eine Crux medicorum zu bezeichnen ist, ist sehr vielseitig, was schon beweist, daß eine sichere Behandlungsmethode nicht existiert und was darauf hinweist — siehe später —, daß auch andere Faktoren bei diesem Leiden eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Sie soll selbstverständlich eine zielstrebige, eine gezielte sein, um das Übel an der Wurzel zu fassen. Es ist aber nicht möglich, bei Beginn der Erkrankung nichts zu tun, um zu warten, bis nach 10—12 Tagen das Ergebnis der Sekretkultur und der Resistenzbestimmung der Bakterien einlangt. Ich beginne daher immer nach Feststellung der Diagnose einer chronischen Prostatitis mit einem Sulfonamidstoß. Ferner verordne ich je nach den Beschwerden Stuhlzäpfchen, die Cehasol, Belladonna, Thiosept, Papaverin oder ähnliche Spasmolytica enthalten. Angenehm werden warme Sitzbäder vor dem Schlafengehen empfunden, denen man Steinsalz, Eichenrinden, Käsepappeln usw. beifügen kann. Eine Reihe von Urologen lehnt die Prostatamassage prinzipiell ab. Ich führe sie bei der chronischen Prostatitis in vorsichtiger Form ein- bis zweimal wöchentlich durch und bin in vielen Fällen über deren Erfolg immer wieder erstaunt. Nicht nur, daß sich die Patienten subjektiv nach 1-2 Massagen wesentlich wohler fühlen, verkleinert sich das teigig weich angeschwollene, kongestionierte Organ und wird zusehends unempfindlicher. Besonders angenehm wird die Moorbehandlung in Form von Sitzbädern, Packungen und Instillationen in den Mastdarm empfunden. Auch die physikalische Therapie mit Kurzwellen und namentlich die Prostatadiathermie soll nicht vergessen werden. Bei stürmischeren Erscheinungen darf an die Spülungen des Rectum nach ARZBERGER erinnert werden. Ist dann der Kulturbefund und die Resistenzbestimmung eingetroffen, so werden gegen die Kokkeninfektion weiter Sulfonamide und Penicillin, gegen die gramnegativen Stäbchen die Chloramphenicol-Präparate sowie die verschiedenen Breitbandantibiotica in Frage kommen. Besonders erwähnt sei die in letzter Zeit propagierte Injektionsbehandlung von Penicillin in hohen Dosen (2 X 10 Mill. E. pro die). An diese Stoßtherapie hat sich eine Langzeitbehandlung mit Sulfonamiden und geringen Dosen von Anttbiotica anzuschließen. Andere Eiterherde im Körper wie Zähne, Tonsillen usw. sind zu saniren. Schließlich sei darauf hingewiesen, daß es weitere, wohl dem Facharzt vorbehaltene Maßnahmen gibt, wie die Infiltration der Prostata mit Antibioticis oder Novocain, die Instillation der Antibiotica durch" die Samenleiter in die Samenwege usw. 3. Die K o n g e s t i o n s p r o s t a t i t i s . Fast 30% der Exprimatuntersuchungen bleiben trotz des klinischen Krankheitsbildes einer Prostatitis steril. Ein Teil dieser Fälle ist durch einen Verschluß der Ausführungsgänge bedingt und wird als Retentionsadnexitis bezeichnet. Hier kann es zu Abszeßbildungen und damit zur Operation kommen. Ein anderer Teil besteht in einer katarrhalischen Form mit einer Hyperaemie der Harnröhren- und der Trigonumschleimhaut, Schwellung und Hyperaemie der Prostata. Diese Form der Prostatitis stellt einen Übergang zu den neurovegetativen Störungen der Prostata dar. Die Symptomatik ist ähnlich der chronischen Prostatitis, es stehen aber schon mehr sexuelle Störungen wie Schwäche der Potenz, Impotenz, mangelnde Libido usw. im Vordergrund. Sitzbäder, Wärme, Spasmolytica, vernünftige Regelung der Lebensweise und der Darmtätigkeit, Vermeidung von Aufregungen, längere Erholung sind zu empfehlen. Ebenso wirken bei diesen Fällen vorsichtige Prostatamassagen und die Prostatadiathermie. 4. Die P r o s t a t a l g i e ist die Schmerzhaftigkeit der Prostata auf Grund einer neurovegetativen Dysregulation der Prostatainnervation, die ja rein sympathisch und parasympathisch erfolgt. Infolge einer Sympathikotonie kommt es zu unange- nehmen Sensationen, Druckempfindlichkeit der Prostata, Potenzstörung, Ejaculatio praecox, ohne daß ein entzündlicher Prozeß nachweisbar wäre. Das Exprimat kann vermehrte Leukozyten zeigen, die Kultur bleibt jedoch steril. In vielen Fällen ist eine akute, subakute oder chronische Prostatitis, eine Gonorrhoe oder ähnliches vorausgegangen. In einem anderen Teil der Fälle ist die Potenzschwäche das Primäre und der Patient flüchtet sich zur Rechtfertigung seines sexuellen Versagens in die Prostatalgie. Es ist selbstverständlich, daß man vor der Annahme einer Prostatalgie sämtliche Untersuchungen durchgeführt haben muß, die in der Lage sind, einen entzündlichen Prozeß auszuschließen. Es sind dies Fälle, die früher als „prostatitis sine prostatitide" bezeichnet wurden und hier ist vor allem eine psychotherapeutische Beeinflussung nötig, die medikamentös durch die auf Sympathikus und Parasympathikus wirksamen Kombinationspräparate wie Priscophen und viele andere beeinflußt werden können. Die Diagnose wird auch durch die Feststellung anderer neurovegetativer Erscheinungen im Gesamtorganismus gestützt. Nähere Einzelheiten wären in meinem Buch „Die neurovegetotiven Funktionsstörungen des Urogenitalsystems" nachzulesen. 5. Die P r o s t a t a als Focus. Es wäre abschließend zu erwähnen, daß nach wie vor Entzündungen, Eiterungen oder kleine Abszeßbildungen in der Prostata als Herd angesehen werden müssen, von dem aus eine bakterielle Streuung in den Gesamtorganismus bis zur Entwicklung einer Sepsis erfolgen kann. Darauf weisen schon bei der Prostatitis die Fernsymptome wie Kreuzschmerzen, Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, Gelenkschmerzen und -Schwellungen hin. Auch Beziehungen zum Morbus Bechterew scheinen zu bestehen. Schließlich ist die Polyarthritis gelegentlich durch eine Herdadnexitis bedingt, wie sich aus der nach Sanierung der Herde erfolgten Ausheilung eindeutig ergeben hat. Intraprostatische Injektionen mit Antibioticis, Novocain und Impletol sollen hier gute Erfolge gebracht haben. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß bei jedem Verdacht auf eine Prostatitis zunächst die Diagnose sicher zu stellen isi\ Nach ihrer Fixierung ist nach dem Erreger zu fahnden, inzwischen aber eine Therapie mit Sulfonamiden und dem übrigen Rüstzeug der Behandlung einzuleiten. Nach Feststellung des Erregers und seiner Resistenz hat die gezielte Behandlung zu erfolgen, die mit einer Langzeittherapie fortzusetzen ist. Bei der Kongestionsprostatitis und der Prostatalgie sind die auf das Neurovegetativum wirksamen Medikamente neben einer psychotherapeutischen, physikalischen und eventuellen lokalen Behandlung anzuwenden. Anschrift des Verfassers: Prof. Dr. Herbert WEBER, Allgem. Krankenhaus der Stadt Linz, Urologische Abteilung Die Prostata in der ambulanten Praxis Von Rolf W. R a n g e , Tuttlingen Vergegenwärtigen wir uns, daß nach statistischen Unterlagen (zit. bei Knipper, Verhandlungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Urologie 1957) bei 30-40% aller Männer im Alter von 20 bis 55 Jahren eine prostatische Dysfunktion auftreten soll und ziehen wir den veränderten Lebenskegel unserer Mitmenschen mit Lebenserwartungen von 70 bis 80 und mehr Jahren in Betracht, so ist uns sofort die Tatsache bewußt, daß wir zwangsläufig in unseren Sprechstunden mit dem Problem Prostata konfrontiert werden müssen. Wollen wir uns zunächst mit den Prostatahypertrophien — gutartiger oder bösartiger Natur - beschäftigen, so verdient hervorgehoben zu werden, daß sie aus urologischer Sicht in dem übergeordneten Begriff der Blasenentleerungsstörungen gesehen werden müssen. Diese Blasenentleerungsstörungen bedingen nicht nur eine teils mehr, teils minder erschwerte, verzögerte oder sonstwie gestörte Miktion, sondern sie beinhalten auch die Tatsache, daß sich aus ihnen allgemeine Störungen des Wohlbefindens des Mannes herleiten, auf die schon Boshammer in seinen beherzigenswerten Leitsätzen in seinem Lehrbuch der Urologie hingewiesen hat. Nicht wenige abdominale — besonders gastritische — Beschwerden, Inappetenzen usw. des Mannes sind prostatischer Natur. Ihnen sind Fälle bekannt oder werden nach diesem Hinweis bekannt werden, in denen erfolglose Magenbehandlungen mit aufwendigen Röntgenuntersuchungen sich schlagartig nach Aufdecken ihrer wahren Ursache und Sorge für Harnabfluß verloren haben. Gleiches gilt für die häufig zunächst nicht erklärbaren StöPhysik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 175 rungen im Wasser- und Elektrolythaushalt- des Organismus, die |a u a eine Folge der schleichend ablaufenden Nierenminderleistung sein können Aus diesen Erfahrungen resultiert die Forderung, daß sich der behandelnde Arzt in der Praxis nicht oft genug die Frage vorlegen muß kann hier die Prostata unter Umstanden ursächlich verantwortlich sein Die Prostata in der ambulanten Praxis als Krankheitssammelbegnff zwingt uns zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, dem so viel erwähnten team work B i r c h a I 1 hat bereits vor Jahren erklart, daß die Ursachen des Versagens mancher Behandlung vor allem in der fehlenden Kontinuität — gemeint ist zwischen Hausarzt und Facharzt und Klinik - und einem für den Behandlungserfolg von vornherein nicht hoch genug gestecktem Ziel zu suchen seien Wir Urologen sind zur Zeit nicht in der Lage, bei Mannern routinemäßige Untersuchungen zur Beurteilung der Prostata durchzufuhren, wie dieses für Frauen von 40 bis 50 Jahren nunmehr die Regel ist Aber wir alle sind gerne bereit, die Ihnen aufgefallenen Falle zu überprüfen und mit Ihnen einen Behandlungsplan aufzustellen Diesen halte ich für alle Formen prostafischer Erkrankungen für sehr wichtig, denn er bindet Hausarzt und Facharzt gewisse Normen der Krankheitsfuhrung im Interesse des Patienten einzuhalten Dieses ist um so wichtiger, als heute, durch vielerlei Umstände bedingt, die Prostataleidenden bereits mit der vorgefaßten Meinung an uns herantreten, nur eine Hormonbehandlung oder sonstige nichtoperative Maßnahmen It Tagespresse seien ausschließlich geeignet ihre Beschwerden zu bessern und diese Kranken auch ernsthaft erkennen lassen, daß sie persönlich bereit sind, für diese in der Zeitung angepriesenen Kuren erhebliche finanzielle Opfer zu bringen Diese Überlegungen regen an, daß wir uns vom Gesichtspunkt der Praxis mit der Frage befassen, wie sollen Sie sich - sei es beratend, sei es behandelnd — in dieser Sache verhalten Entscheidend ist nicht die Große der palpablen Prostata, mitentscheidend kann die Menge des (bei wiederholten Messungen oft stark schwankenden) Restharns sein, entscheidend für unser Vorgehen ist die Frage des funktionellen Zustandes der gesamten Harnwege einschließlich der Gesamtnierenleistung Eine Behandlung der Prostataadenomkrankheit können Sie auf folgende Weise durchfuhren Entweder A konservative Behandlung oder B operative Maßnahmen Zu A bestehen folgende Möglichkeiten a rein symptomatische Behandlung, d h allopathische bzw homoepathische Therapie, b durch Hormonbehandlung, und zwar entweder als 1 androgene, oder 2 oestrogene Therapie, schließlich 3 als gemischformige Hormonbehandlung c als unspezifische Therapie durch Verabreichung von sogenannten Organ- (Testis, Ovar oder Prostata) Totalextrakten In manchen Fallen können wir die Möglichkeiten a-c miteinander kombinieren, was man aber im Grunde vermeiden sollte, um nach dem eingangs Gesagten einen klaren Überblick über den Krankheitsablauf zu behalten Schließlich kommt Ihnen in bestimmten Fallen die aktive Teilnahme an der Abgrenzung der Operationsindikation nach Beratung mit uns zu, bzw Sie haben die Aufgabe, dem Kranken die Operationsnotwendigkeit oder Operationszweckmaßigkeit nochmals zu verdolmetschen Darf ich Ihnen meine Stellungnahmen zu den vorstehenden Möglichkeiten erläutern 176 Physik Med u Rehab 17 Jahrg zu a s o g e n a n n t e s y m p t o m a t i s c h e B e h a n d l u n g Vor allem in Fruhfallen sind gute, sicher befriedigende Ergebnisse zu erwarten Dieses ist schon aus der Sicht des in Unruhe versetzten Mannes mit Initialbeschwerden wichtig Die zur Verwendung kommenden Präparate sind Ihnen bekannt sie stam men aus der Gruppe Sabal serrulatum, Populus tremuloides, Magnesium carbonicum, Solidago und ahnlichen Von den Ferfjgpraporaten verdienen CefasobaJ, Prostagutt, Sabalhoromacord, Urgenin und andere in ihren verschiedenen Anwendungsformen Erwähnung Sie beruhigen oft den lastigen Blasendrang, mildern die Dysune und dämmen die Pollakisune ein zu b. H o r m o n b e h a n d l u n g 1 androgeneTherapie Im aligemeinen sind wir mit der Anwendung von Androgenen zurückhaltend geworden, vor allem seit durch die Untersuchungen von Butenandt sichergestellt wurde, daß durch das Zufuhren von Testosteron „larvierte Krebsanlagen in der Prostata des Mannes" zum Wachstum angeregt werden können Über die hierzu notwendigen Mengen gehen die Meinungen weit auseinander Tatsache ist, daß uns mit dem Testosteron ein initial in seiner Wirkung schnell einsetzendes Mittel zur Verfugung steht, das den Blasentonus hebt, das Detrusor Sphincterspiel normalisiert und somit bald die gestörte Entleerung erleichtert Ich darf hier auf eine Diskussionsbemerkung von WILD BOLZ, Bern, aus dem Jahre 1955 aufmerksam machen, nach der TACHOT festgestellt hat Bei 50 Jahren zeigt die Verabreichung von Oestrogen einen nahezu 100°/oigen Erfolg, die Verabreichung von Androgen dagegen gar keine Wirkung Bei 80 Jahren ist das Verhältnis umgekehrt die Wirkung von Oestrogen bleibt aus, auf Androgen ist der Erfolg 100%> Der Schnittpunkt der beiden Kurven liegt bei 74 Jahren. Es wäre sicher gut bei der Hormonbehandlung der Prostatahypertrophie an diese Kurve zu denken und das Alter des Patienten zu berücksichtigen 2 o e s t ro g e n e T h e r a p i e Bei der Anwendung von Oestrogenen haben sich die Gaben von Stilbenen als wirksamer erwiesen als die Verabreichung von Follikelhormon, das hoher dosiert werden muß und dessen W i r k u n g verzögert eintritt Im allgemeinen werden mittlere Mengen um 200-300 mg (selten 400 mg) verabreicht, die von den einzelnen verschieden teils als Implantate, bis zu deren Anlaufen als etwas hoher dosierte ln|ektionen, spater auch oral gegeben wer den 3 gemischformige Hormonbehandlung In Praxi wird von der Mehrzahl der Urologen heute bei dem als allem für eine solche konservative Behandlung ge eignet erscheinenden Stadium I der Prostataadenomkrankheit - wir verstehen darunter Restharn bis etwa 100 ml, ungestörte Nierenfunktion in klinischem und blutchemischem Sinn, und regelrechter Rontgenstatus der abl Harnwege, die gemischte Hormonbehandlung bevorzug! Ich darf die durch Alken nach langjährigen klinischen Versuchen und nach Aussprache mit vielen Fachkollegen des in- und Auslandes ermittelten Ergebnisse dahingehend interpretieren, daß wir nach solchen Behandlungen im 1 Jahr bis zu 75% Erfolge, d h sub|ektiv gebesserte Blasenentleerung, Senkung oder Aufhören des Restharns feststellen können, daß dieses gunstige Ergebnis aber in wechselndem Ausmaß schnell abnimmt und nach etwa 3 Jahren nur noch 10—20% der Falle als erfolgreich behandelt bezeichnet werden können Sie verwenden hierzu handelsübliche Fertigpraparate wie Femovmn oder Primodian oder mischen selbst Testoviron 10 mg mit zum Beispiel 2,5-5 mg Cyren B bzw 12 mg Depot oestromon, was ich bevorzuge Oral steht Ihnen das bekannte Ovatest zur Verfugung zu c: s o g e n a n n t e u n s p e z i f i s c h e B e h a n d l u n g : Zur Behandlung mit Organextrakten wird von deren Befürwortern — u. a. STAEHLER —, angegeben, daß der Erfolg in den oben aufgezeigten Grenzen etwa gleichgünstig sei und wir mit dem Verzicht einer frühzeitigen Hormonsubstitution alle Wege offen halten könnten. Hier benutzen wir Orchibion: Ovibion als orale Gaben und bedienen uns des eiweißfreien Prostataextraktes Raveron zur kurmäßigen Injektionsanwendung. Gesamtfeststellung aller unserer Bemühungen einer konservativen Behandlung im Rahmen der dargelegten Möglichkeiten bleibt die Tatsache, daß die Adenomkrankheit sich zwar bessern kann, der Patient jedoch grundsätzlich Adenomträger bleibt; durch vielerlei Ursachen, unter denen der Zeitfaktor eine nicht unwesentliche Rolle spielt, kann er jederzeit wieder in den Zustand einer prostatischen Dysfunktion kommen. Daher gilt als erstrebenswertes Ziel einer causal gerichteten Behandlung für die Prostataadenomkrankheit, und für das 2. und 3. Stadium ist sie zu fordern, die kunstgerechte Entfernung der für die Blasenentleerungsstörung verantwortlichen periprostatischen Wucherungen, der sogenannten Prostatahypertrophie. Leider kommen zu uns immer wieder Patienten mit der schon zu Beginn der Untersuchung vorgebrachten Bemerkung: „Mein Arzt sagt, operiert kann ich nicht werden." Ich darf Ihnen versichern, daß es mich immer wieder von neuem beeindruckt, welche Wandlung sich in dieser Beziehung in den abgelaufenen Jahren vollzogen hat. Dieses bezieht sich sowohl auf die operative Vorbereitung wie auch auf die Durchführung des Eingriffs und seine Nachbehandlung mit Elektrolyten usw. Eine sorgsame Absprache des gesamten Vorgehens zwischen dem Internisten zur Kreislauf-, Diabetesbeurteilung usw., dem Anaesthesisten und dem Operateur ist heute nicht mehr wegzudenken. Die Führung in der ganzen Frage sollte grundsätzlich beim behandelnden Urologen verbleiben. Alleine die Prostatektomie ist in der Lage, den Patienten für den Rest seines Lebens von seiner Prostataadenomkrankheit zu heilen. Erlauben Sie mir auch den Hinweis auf die wichtige Tatsache, daß ausschließlich nach Prostatektomie die so erstaunliche Erholung des alten Mannes, ja, des Greises eintritt, die einer nachhaltigen und wesentlichen Revitalisierung entspricht, und ich habe kaum eine größere Freude als häufig nach 6 Monaten, 1 Jahr und später die alten Herren in der Sprechstunde zu sehen, wie sie wieder agil geworden sind, auf Haltung und Auftreten Wert legen und nicht selten erneut verantwortliche Aufgaben übernommen haben. Gerade diesen Punkt sollten Sie in Ihrer Beratung mit dem Erkrankten nicht vernachlässigen. Ohne Sie mit Statistiken zu ermüden, darf ich erwähnen, daß heute für alle Prostataoperationen eine Mortalität zwischen 1 und 7% angenommen wird und wir auch in der praktischen Urologie im Belegkrankenhaus aus unbereinigtem Krankengut einer häufig stark abgearbeiteten und verbrauchten Landbevölkerung eine durchschnittliche Mortalität von 2-4% halten können. Vergessen Sie bitte nicht, daß auch der nichtoperierte Prostatiker einer hohen Gefährdung unterliegt. Zum Problem Prostatacarcinom: Die Grundlagen der Oestrogentherapie sind soweit gesichert und ins allgemeine therapeutische Bewußtsein eingegangen, daß sie als unumstößlich gelten müssen. Kurz hinweisen möchte ich noch auf die Tatsache: jede verhärtete Prostata sollte Ihnen Veranlassung sein, den Verdacht auf ein Prostatacarcinom zu erheben, den wir durch mehrfache rectale Kontrollen, Röntgenskelettuntersuchungen und Bestimmungen der sogenannten sauren Prostataphosphatase untermauern oder entkräften müssen. Dabei kommt dem palpatorischen Befund nach wie vor eine hohe Bedeutung zu; manche Autoren glauben, daß man das Prostafa- carcinom ausschließlich durch die rectale Untersuchung erfassen könne, und wir erleben, abgesehen von den sogenannten Inselzellcarcinomen, die sich in einem bestimmten Prozentsatz bei der histoiogischen Durchmusterung der Operationspräparate finden, auch immer mal wieder Fälle, die sich klinisch zu einem eindeutigen Prostatakrebs trotz negativer Befunde der Prostataphosphasen entwickeln. Glücklicherweise sind die von vornherein schrankenlos wuchernden Prostatacarcinome offenbar seltener geworden; dieses dürfte vor allem der Erfolg unserer Bemühungen um eine frühzeitige Diagnose und der daraufhin sofort eingeleiteten zielstrebigen Oestrogenbehandlung sein. Eine wegen Prostatakrebs einmal eingeleitete Oestrogenbehandlung muß usque ad finem durchgehalten werden, denn sie bedeutet biologisch-chemische Kastration des Patienten, und es gibt nicht wenige Urologen, die auch heute noch — m. E. zu Recht - die zusätzliche chirurgische Kastration fordern, denn die überschüssige Produktion von Androsteron kann nur durch die Ausschaltung der wuchernden Leydig-Zwischenzellen auf diese Weise unterbunden werden. Oestrogentherapie ohne Feminisierungszeichen hat für das Prostatacarcinon keinen Sinn, und es gehört Geduld, Zeit und! Vertrauen zwischen Arzt und Kranken dazu, ihm die Gründe, warum so vorgegangen wird, erklärlich und verständlich zu machen. Wenn ich auch in der Praxis neuerlich eher Präparate verwende, die nicht so stark feminisieren, wie zum Beispiel Merbentul, so tue ich es nicht gerne und nur bei Männern, die ich als konsequent und verläßlich kenne. Der sollte an seiner positiven Mamille ein Kontrollsignal haben, das ihn erkennen läß'f, ob sein Medikament noch wirksam ist. Berichte, nach denen in seltenen Fällen einmal ein Mamillenkrebs erzeugt worden sein soll, erscheinen mir aus der Beobachtung der Praxis heraus übertrieben, und ich habe in der Klinik und der Praxis keinen solchen Fall erlebt. Die prophylaktische Mamillenexcision, wie sie zum Beispiel in Amerika stellenweise geübt wird, halte ich für abwegig. Zweckmäßig darf empfohlen werden, den Prostata krebspatienten karteimäßig gesondert wie einen Tuberkulösen, Diabetiker und andere zu erfassen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Nur zu gerne glaubt der Patient, daß er keiner Behandlung bedürfe, sobald die Miktion sich normalisiert und andere Beschwerden — vor allem ischialgieforme Kreuzschmerzen — sich verloren haben. Dabei ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle eine abgesetzte Oestrogenbehandlung therapierefraktär, und es bedarf besonderer Anstrengungen, wieder erfolgreich behandeln zu können, was nicht in allen Fällen geling*. Einige Anregungen zum Problem Prostatitis in der ambulanten Praxis seien noch angeführt. Sie können diese Erkrankung gar nicht wichtig genug nehmen; denn sie ist hervorragend geeignet aus Männern perfekte Neurotiker werden zu lassen, für die dann niemand mehr leicht entscheiden kann, ob sie echt organisch-urologisch krank sind oder sie ausschließlich in die Hand unseres psychiatrischen Fachkollegen gehören. Sie werden neben Dammbeschwerden, gelegentlicher Pollakisurie, etwaigen Tenesmen, gelegentlicher Haematurie oder urefhralem unspezifischen Fluor auch bei allen unklaren Bauchbeschwerden, beim rheumatischen Formenkreis, beim Morbus Bechterew, bei Anzeichen von Erkrankungen, die Grenzfälle psychiatrischer Störungen darstellen, bei Sterilität (Impotentia coeundi und I. generandi) an Prostatitis denken müssen. Die schleichend verlaufende, chronisch genannte Prostatitis ist nicht selten Ursache eines Teiles von Erschöpfungszuständen, von Fällen unerklärbarer Nervosität, Zerfahrenheit und Schlaflosigkeit. Die im weiteren Sinne unter Einschluß der Samenblasen als Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 177 „männliche Adnexerkrankung" am Wetterwinkel des Mannes definierte Störung ist mitunter verantwortlich für sexuelle Extreme und Verwirrungen. Hodenschmerzen ohne faßbaren Befund müssen ebenso wie therapieresistente Cystitis und Pyelitis an Adnexerkrankungen denken lassen. Schließlich vermag Adnexitis das einzige Substrat eines unbestimmten Krankheitsgefühles mit den Zeichen der Antriebslosigkeit, der Konzentrationsschwäche, von Unlustgefühlen usw. zu sein. Prostatitis ist nicht eine isolierte Organerkrankung des Mannes, sondern in den meisten Fällen eine von diesem Organ ausgehende und in seinem wechselhaften Verlauf gesteuerte Allgemeinerkrankung der Persönlichkeit. Aus der Situation der Praxis sei mir abschließend der Hinweis gestattet, daß wir frühzeitig die Frage klären müssen, ob wir es mit einem normergisch, hyperergisch oder anergisch reagierenden Patienten zu tun haben. Nicht wenige Männer reagieren aus Gründen, deren Erläuterung mich vom Thema abführt, anergisch und wir haben große Mühe hier als wesentliche therapeutische Voraussetzung einen Wandel zu schaffen. Nach der Auffassung meines Lehrers HÜDEPOHL ist die Prostatitis eine ausgesprochene haematogen bedingte Sekundärerkrankung eines Herdgeschehens. In gleichem Sinn äußerte sich u. a. BOSHAMMER, der bei 100% seiner Fälle primär-chronischer Prostatitis einen Fokalinfekt nachweisen konnte. Die potentiellen Herde, wie chron. Tonsillitiden, Nebenhöhlenaffekfionen, Otitiden, Mastoitiden, aber auch Zahngranulome und Kieferleistenveränderungen, sind Ihnen zu bekannt, a!s daß ich sie im einzelnen erläutern müßte. HÜDEPOHL nimmt dabei an, daß nicht nur ein unmittelbarer Zusammenhang im Wechselspiel zwischen Fokus und Prostatitis besteht, sondern durch den Herdinfekt über das autonome Nervensystem eine Sensibilisierung und Allergisierung des Organsystems bedingt wird. Die durch Kongestion entzündungsbereite Prostata reagiert hyperergisch auf die vom Fokus ausgestreuten Keime, oder aber parallergisch, d. h. mit einer gesteigerten Entzündungsbereitschaft gegenüber anderen banalen Erregern. Umgekehrt kann auch die Prostatitis Fokus für andere fokaltoxische Erkrankungen sein, die sich in der Mehrzahl der urologischen Fälle analog unserer Auffassung von einem einheitlichen geschlossenen Organsystem der ableitenden Harnwege im Gesamtbereich der ableitenden Harnwege abspielen können. Hierbei kann nicht ausdrücklich genug an die fokalen, reflexbedingten Durchblutungsstörungen der Nieren und deren Zusammenhang mit der Steingenese bzw. den sogenannten Steinkrisen erinnert werden. Ein typisches Beispiel für solche Ausscheidungsinfektionen bei parallergischer Entzündung ist die fokalbedingte Pyelitis, die sich bei Symptomarmut durch Therapieresisfenz und schubweisen Verlauf auszeichnet. Das Stichwort Prostata wird uns heute, und meiner Meinung nach zukünftig noch viel mehr in seiner vielschichtigen Genese, den Erscheinungsformen und den uns bis jetzt zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten zu einer verantwortungsvollen Zusammenarbeit zwingen, denn uns verbinde' darin das beherzigenswerte Wort: „Der Arzt ist das Schicksal seiner Kranken". Anschrift des Verfassers: Dr. R.-W. RANGE, 72 Tuttlingen, Königstraße 15 Das Inkontinenz-Leiden Von Erwin R. B i r k e Die Inkontinenz ist ein Symptom oder ein Leiden, je nachdem, ob sie in Verbindung mit einer Krankheit auftritt oder ob sie nach einer Krankheit als unheilbarer Zustand zurückund bestehen bleibt. Solange die Inkontinenz Begleiterscheinung einer Krankheit ist, wird sie behandelt, und es besteht Aussicht, daß der Patient wieder kontinent wird. Für das Leiden Inkontinenz bleibt nur eine gute fortgesetzte Pflege übrig. Der zum inkontinenten Pflegling gewordene Kranke wird entweder vom Krankenhaus gleich in ein Pflegeheim überwiesen — wenn ihn die Angehörigen im Hause nicht betreuen können, oder er wird in seine Wohnung zurückgeschickt dann aber meist auch mehr oder weniger schnell in ein Pflegeheim abgegeben, da die Inkontinentenpflege im Hause bald lästig wird. Im Pflegeheim Alsterberg in Hamburg haben wir bei 1000 Betten in einem jahrelangen Durchschnitt rund 200 „Nässer und Schmutzer". (Das ist kein schöner Ausdruck, aber er hat sich als Kurzbezeichnung eingebürgert.) Auch die übrigen z. Z. insgesamt rund 7000 Pflegebetten in Hamburg (reine Siechenbetten, ohne die damit oft verwechselten zusätzlichen Altenheimplätze) sind durchschnittlich mit 180 bis 250 inkontinenten Siechen je Tausend belegt. In der Landpraxis wird mit 1,7'%o, in einer Stadtpraxis mit 0,9%o Inkontinenten gerechnet. Die Therapie der Inkontinentia urinae et alvi gehört in die verschiedenen Disziplinen, zu den Erkrankungen, die eine Inkontinenz im Gefolge haben, sie gehört zum Urologen, zum Gynäkologen, Chirurgen oder Neurologen. Bevor der inkontinente Sieche in Pflege kommt, ist also seine Behandlung abgeschlossen. Einer Therapie im Pflegeheim verbleiben beginnende Insuffizienzen, Inkontinenzen bei Reizblase, Altersinkontinenzen und ähnliche Formen. Wir erzielen z. B. oft gute Erfolge mit Novocain, in entsprechenden Fällen mit Reasec. In letzter Zeit verwenden wir gern das rein pflanzliche Prostaforton. 178 Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. Zur Frage, aus welchen Erkrankungen unsere inkontinenten Pfleglinge hervorgehen, sei grobschematisch an die I n k o n t i n e n z m ö g l i c h k e i t e n erinnert: Eine Inkontinenz kann I. l o k a l e n U r s p r u n g s sein. Sie beruht auf einer unmittelbaren Störung des Schließmuskels, auf Veränderungen am Blasenausgang durch Tumoren, Steine, Verletzungen, auch auf Operationsfolgen. Aus ähnlichen Gründen kann bei Männern im Prostata-Alter das Harnträufeln den Insuffizienzgrad erreichen. (Wobei insbesondere für das Inkontinenz-Symptom das Prostata-Alter nicht immer ein höheres Lebensalter bedeutet.) Die M'ikfion oder Defäkafion wird durch den Fü))ungszustand von Blase bzw. Enddarm eingeleitet. Dehnung der Wand setzt einen komplizierten Reflexmechanismus in Gang. Eine Inkontinenz kann daher II. entstehen, wenn die Zentren Vesicospinale und Anospinale im R ü c k e n m a r k g e s c h ä d i g t werden, wenn dadurch die geordnete Zusammenarbeit, die antagonistische Innervation für Kontraktion und Erschlaffung der Organmuskulatur bzw. der Schließmuskeln wegfällt. Blase und Enddarm machen sich selbständig. In bezug auf die Miktion resultiert die reflexaktive Blase. — Sitzt die Läsion oberhalb dieser Zentren, dann funktionieren die Rückenmarkzentren normal, aber autonom. In bezug auf die Miktion resultiert die automatische Rückenmarksblase. - In diesen beiden Fällen werden die afferenten Bahnen durchtrennt, die willkürlichen Impulse im Gehirn für die Entleerung ausgeschaltet. Hier liegen zwei verschiedene Inkontinenzformen vor, beide ohne Harn- und Stuhldrang; der Füllungszustand kann dem Gehirn nicht übermittelt werden. Eine IU. Arf von Inkontinenz enfsfehf durch eine noch höher gelegene Störung, durch eine F u n k t i o n s s t ö r u n g im G e h i r n . Der Reflexvorgang, die Kontraktion der Blasen- bzw. Enddarmmuskulatur mit gleichzeitiger Erschlaffung der Schließmuskeln, kann willkürlich nicht mehr gehemmt und enthemmt werden. Ist die psychische Funktion gestört, dann ist zwar die Füllungsmeldung intakt, aber sie kann nicht mehr als Drang bemerkt werden. Die Perzepfionsfähigkeit und die Reaktionsfähigkeit kann aus verschiedenen Gründen nachlassen, z. B. lediglich infolge senilen Abbaues oder bei dauernder Bettlägerigkeit, bei allgemeinem Marasmus, bei dekrepiden Siechen. Bei uns im Pflegeheim stehen die zentral bedingten Inkontinenzen an erster Stelle, an zweiter die spinalen Läsionen. Wir zählten an einem Stichtag 44 Inkontinenzen nach Apoplexien, 32 Inkontinenzen aus einfacher Demenz, 25mal Marasmus, 21 mal Multiple Sklerose, und nur vereinzelt waren lokal bedingte Insuffizienzen von Blase und Mastdarm die Ursache, einige Fälle von Morbus Little, eine Torpedoölvergiftung, eine Hirnverletzung, einmal Zustand nach Halsmarkoperation. In der Allgemeinstatistik ist es umgekehrt, da prävalieren die spinalen Läsionen, danach folgen die gehirnbedingten Inkontinenzen. Grundsätzlich lassen die Inkontinenzen kein Lebensalter aus. Als Symptom sind sie mehr in der ersten Lebenshälfte anzutreffen, als Leiden in der zweiten. Der jüngste inkontinente Pflegling ist bei uns 32 Jahre alt, der älteste 104. Den größten Anteil stellen die 78jährigen (11 %o) und die 83jährigen (13°/oo). Es ist natürlich und verständlich, daß sich der wohlerzogene, gepflegte, geistig klare Patient sehr schwer mit dem Urteil Inkontinenz abfindet. Aber in vielen Fällen scheint ein Schutz der Natur zu walten. Entweder besteht zunächst noch Hoffnung, daß der Kranke durch eine Therapie wieder kontinent werden kann. Wird er es nicht mehr, dann hatte er lange Zeit, sich allmählich darauf vorzubereiten. Oder aber, es setzt die Inkontinenz zusammen mit einem Persönlichkeitsverlust ein, dann merkt er es nicht mehr. Dies ist häufig bei unseren Apoplektikern und Dementen der Fall. Mitunter aber, und das ist erschütternd, wird auch bei diesen Siechen noch ein innerer Kampf erkennbar, wenn gewissermaßen unterbewußt das anerzogene Reinlichkeitsbedürfnis die Alten aus dem Bett treibt, sie zur Toilette humpeln läßt, auch wenn sie unterwegs schon Kot und Urin verlieren. Angsterfüllt klettern sie über Bettgitter, bis ein Sturz vor dem Bett oder in der Toilette — die dadurch entstandene Oberschenkelfraktur — diesem traurigen Kampf ein Ende macht. Trotz aller Behandlungsversuche, auch wenn sie noch so lange Zeit ausgedehnt werden und recht vielseitig sind, muß man oft genug dem Schicksal seinen Lauf lassen. Leider war damit ärztlicherseits das Interesse an dem „Fall" meist erloschen. Der Patient wurde ein Pflegling, und um die Pflege hatte man sich nie sehr gekümmert. In den Krankenhäusern spielt die große Diagnostik und die Therapie die Hauptrolle, und außerdem werden die Patienten, wenn sie endgültig inkontinent geworden sind, wie schon gesagt, meist bald entlassen. Die Pflegeheime sind immer noch in der Entwicklung, die Bettenschlüssel für Ärzte beschämend niedrig (oft ein Arzt auf über 600 Betten), so daß kaum ausgiebig Zeit für die rein ärztliche Versorgung der Siechen zur Verfügung steht. Irgendwelche Forschung können — neben Berlin — nur einige ausländische Pflegeheime betreiben, mit einem Bettenschlüssel für Ärzte von 1:100 bis sogar 1:10! Ein allgemeiner Grund, weshalb Pflege nicht gebührend beachtet worden ist, mag sein, daß sie kein attraktives Gebiet darstellt. Sehr zu Unrecht, wie ich meine; denn so wichtig auch Diagnostik und Therapie sind - der ganze Aütag für die Kranken beruht doch vorwiegend auf Pflege! Daher besteht eine Berechtigung, ja, eine Pflicht, auch die Krankenpflege ihrer Bedeutung entsprechend zu beachten, zu fördern und zu heben, auf eine Ebene zu heben, die den großen Fortschritten der Diagnostik und Therapie wenigstens einigermaßen entspricht. Es gibt Möglichkeiten, den Patienten ihr Los auch nach er- folgloser Behandlung noch erträglicher zu gestalten, es ist möglich, den Schwestern die Arbeit zu erleichtern, die Pflegetätigkeit hygienischer zu verrichten. Die Technik hat den Arbeitern auf allen Gebieten Erleichterungen verschafft, nur die Krankenpflege wurde lange Zeit wenig, fast gar nicht beachtet. Sehen wir uns die Versorgung der inkontinenten Patienten und Pfleglinge an. Sie ist durchaus noch nicht überall denn technischen Zeitalter angepaßt. Es existieren immer noch alle möglichen Pflegemethoden nebeneinander: Man läßt immer noch einfach auf das B e t t l a k e n urinieren und koten. Das ist überhaupt keine Methode, aber es gibt sie noch; das hören wir von unseren Pfleglingen, die wir aus verschiedenen Krankenhäusern und auch aus verschiedenen Städten überwiesen bekommen. Auch eine G u m m i u n t e r l a g e ist nicht diskutabel. Der Urin staut sich in der Mulde, die das Gesäß eindrückt. In manchen Anstalten gibt es G u m m i h o s e n , oder L e i n e n h o s e n mit Einlagen aus Zellstoff. Das ist die Lösung für Säuglinge, aber nicht für Erwachsene mit größeren Entleerungen. Außerdem sind Babys Vegetarier, was ich auf den Geruch der Fäzes beziehen möchte. Die U r i n e n t e oder der V e r w e i l k a t h e t e r sind nicht immer anwendbar. Irgendwann dehnt sich die Harnröhre, dann läuft der Urin neben dem dicksten Katheter ab. Unruhige Pfleglinge ziehen am Katheter, bis sie ihn, trotz des gefüllten Ballons, herausmontiert haben. Gut ist das T ö p f e n , wenn es funktioniert, wenn die Schwester Zeit hat und der Patient rechtzeitig zu rufen vermag, wenn er den Drang noch spürt. Oft wird auch nicht erst gewartet, bis er ruft. Er bekommt in gewissen Abständen ein B e c k e n . Meist müssen die Patienten zu lange auf dem harten Blechrand sitzen. Entweder, weil sie den Drang verkannt hatten oder weil die Schwester keine Zeit hat, das Becken wegzuholen. Ist das Becken aus G u m m i , dann sinken viele Patienten ein und sitzen im Kot. Bei uns nehmen jedenfalls alle Pfleglinge laufend an Gewicht zu. Gummi wird auch von Urin angegriffen, wird brüchig, und besonders diese rauhen Stellen lassen sich nur ungenügend reinigen. Recht verschieden beurteilt wird das K l o s e t t b e t t . Theoretisch eine saubere Angelegenheit. Aber wer üegt schon dauernd ruhig genau über dem Loch in der mittleren Matratze? Viel verwendet wird die L e i n e n w i n d e l . Sie muß alle 2 bis 3 Stunden nachgesehen und gewechselt werden. Eine nur geringe Verbesserung ist die L e i n e n w i n d e l m i t Z e l l s t o f f e i n I a g e. Dies scheint die gebräuchlichste Methode zu sein. Auch wir hatten sie bis vor 15 Jahren in unserem Pflegeheim angewendet. Dabei wird zwischen 2 Dreieckstücher Zellstoff gelegt (etwa 20 Lagen) und der Patient mit diesem Bündel gewickelt. Der Vorteil beruht darauf, daß Zellstoff mehr Flüssigkeit bindet ais nur ein einfaches Tuch aus Leinen. Merkwürdig, daß die Nachfeile, die doch nicht zu übersehen sind, nie jemanden störten: 1.) Da sich Urin zersetzt, ist dieser Geruch im Zimmer, auf der Station, ja im ganzen Haus zu bemerken. Will man diesen penetranten Geruch verhindern, muß man die Bündel wechseln, bevor die Urinzersetzung beginnt, mindestens 4- bis 6rnal täglich. 2.) Da das obere Dreieckstuch der Haut anliegt, müssen Schwestern die groben Verschmutzungen jeweils abkratzen und die großen Tücher (180 cm Seitenlänge) vorwaschen. Wir hatten hierfür wenigstens extra Waschwannen - aber ich weiß, daß auch Badewannen benutzt wurden, in denen wieder Patienten gebadet werden. Das ist eben alles auf dem Sektor der Pflege möglich. Ich sagte nicht ohne Grund, daß dieses Gebiet vernachlässigt worden ist. Das Vorwaschen schien unabwendbar; die Wäschereien nehmen so massiv verschmutzte Wäsche nicht ab; sie bezahlen trotz der vorgereinigten Wäsche an ihr Personal noch Schmutzzulagen. Aber gegen den Geruch fiel uns etwas ein: Angeregt durch die Torfmatratzen für Säuglingsbetfen haben Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 179 wir zunächst den T o r f b e u t e l entwickelt. Zwischen 2 Dreieckstücher gaben wir statt Zellstoff ein Leinensäckchen, das wir mit fein zerriebenem Torf anfüllten. Torf bindet Geruch! Zum erstenmal roch es weder von weifem noch im Zimmer der inkontinenten Pfleglinge nach Urin. Einen weiteren Vorteil brachte die Arbeitsersparnis. Da nicht mehr auf die Urinzersetzung Rücksicht genommen werden mußte, brauchte nur noch zweimal täglich gewindelt zu werden. Diese Methode ist m. W. nur in unserem Pflegeheim angewendet worden. Wir hatten sie damals auch nicht verbreitet, weil sie Nachteile aufwies. Zum verbliebenen Vorwaschen der Dreieckstücher kam beim Torfbeutel nämlich noch das Füllen und Leeren der Säckchen. Das war eine staubige Angelegenheit, und besonders unangenehm dadurch, daß der Geruch - den der Torf zwar bindet, aber nicht vernichtet — beim Entleeren frei wurde. Ich führe das an, um zu zeigen, wie hoch die Geruchsbindung beim Betten eingeschätzt wurde, wenn die Schwestern jahrelang den Torfbeutel jeder anderen Methode vorzogen. Wie konnte man die Schwestern vom Entleeren der Torfbeutel und vor allem von der Schmutzarbeit des Vorwaschens der Dreieckstücher befreien? Es war eigentlich naheliegend, an eine W e g we rf w i n d el zu denken. 1959 trug ich diese Idee Herrn Dr. lng. C. W. Leupold, Direktor der Vereinigten Papierwerke in Nürnberg, vor, und fand viel Verständnis für mein Problem. Es kam zu einer Zusammenarbeit. Nach längerer Erprobungszeit verschiedenster Windelarten war, als Weiterentwicklung meines Torfbeutels, die M o I t e x - K r a n ke n U n t e r l a g e entstanden. Sie besteht aus Zellstoffwattelagen zwischen seidenweichem naßfesten Faservlies. Die obere und untere Lage ist im Interesse des Kantenschutzes verschweißt, die Windel zerfällt nicht, sie krümelt nicht. Die Geruchbindung wurde auf elegante Weise gelöst: Herr Dr. Leupold entwickelte in seinem Forschungsinstitut ein neues Desodorans, mit dem die Moltexunterlage imprägniert wird. Das Kupferchelat des Azetylacetons bindet Gerüche, und insbesondere verhindert die ammoniakalische Zersetzung des Urins. Kupfer ist auch hautfreundlich, der Säuremantel der Haut wird gewahrt und damit das Wundwerden weitgehend verhütet. Wir haben unter unseren 1000 Pfleglingen nur noch durchschnittlich 5 bis 10 Dekubhvsbltdungen aufzuweisen, bei marantischen Siechen, bei denen die Durchblutung völlig gestört ist. Die Unterlage der Windei ist wasserdicht foliiert. Da ich immer wieder gefragt werde, weshalb wir nicht einfach eine Plastiklage nehmen, möchte ich bemerken, daß wir bei der Erprobung der einzelnen Chargen im Anfang wohl auch einmal Plastik verwendeten. Aber diese Schicht hat sich nicht bewährt. Plastik ist nicht nur wasserdicht, sondern auch luftdicht, es bildet sich eine feuchte Kammer und ein Wärmestau. Außerdem muß man an die Vernichtung der Windel denken. Von einer Plastikschicht bleiben - ganz gleich ob beim Zerreißen oder Verbrennen - immer Fetzen nach. Hinzu kommt, daß es polyaethylen-empfindliche Menschen gibt und daß bei Verwendung einer solchen Schicht die Haut immer damit in Berührung kommt. Eine Berührung ist ausgeschlossen, wenn nur die Innenschicht der Außenseite foliiert ist. Dabei ist sie Rehabilitationsabteilung des Instituts für ebenfalls so wasserdicht, daß man ruhig 1 Liter Flüssigkeit aufgießen kann, ohne daß ein Tropfen durchsickert. Durch die Moltexunterlage wird Wäsche gespart, was einen weiteren Vorfeil darstellt. Diese Windel wird direkt an den Körper angelegt: man benötigt immer nur ein Dreieckstuch. Und wenn statt 4- bis ömaligem Windelwechsel nur zweimal umgebettet zu werden braucht, werden auch ganz erheblich Kosten eingespart. Das gilt für die Wäschebeschaffung, für die Lagerhaltung, für die Wäschereikosten usw. Bevor die Moltexwindel — man kann jetzt schon sagen in der ganzen Welt - eingeführt war, ist die Kostenfrage ganz akut gewesen. Inzwischen besteht an der günstigen Kalkulation kein Zweifel mehr. Die Gegenüberstellung der einzelnen Posten würde hier zu weit führen. Ein Endresultat läßt die ganze Tragweite der Moltexwindel-Methode erkennen — soweit sie überhaupt rechnerisch erfaßbar ist: Bei der pflegerischen Betreuung von 200 inkontinenten Siechen erspart man täglich über 1000 kg Schmutzwäsche! Die Wirtschaftlichkeit der Moitex-Krankenunterlage nehmen wir gern zur Kenntnis, sie erleichtert die Beschaffung dieser Windel. Ärzte und Schwestern interessieren aber vor allem die nicht wägbaren Werte: daß die Urinzersetzung verhindert wird, dadurch die Geruchsbelästigung entfällt, daß die Windel nur einmal angefaßt zu werden braucht und dann weggeworfen werden kann, daß also das Hantieren mit der Windel sauberer vor sich geht als bei jeder anderen Nässerund Schmutzer-Versorgung, was nicht zuletzt eine erhöhte Hygiene bedeutet. Und daß die schmutzigste Arbeit nicht mehr nötig ist, das Vorwaschen der Windeltücher, diese Erleichterung ist natürlich für das Pflegepersonal von unschätzbarem ästhetischen Wert. Nicht zuletzt sei dabei an die Patienten gedacht. Auch sie fühlen sich erleichtert, wenn sie nicht mehr in Ammoniakdunst eingehüllt liegen, den Besuchern gegenüber fühlen sie sich sichtlich freier; hinzu kommt, daß sie immer weich liegen - die Windel ist immer neu, es gibt kein Scheuern, während Leinentücher durch den dauernden Urinkontakt und durch das viele Waschen versteifen. Bei der Geburt hat das Neugeborene noch kein Erdenbewußtsein, und damit ist auch die Willkür für die Entleerungen noch nicht eingeschaltet; beim Tode ist beides wieder ausgeschaltet. Alles, was sich zu Beginn des Daseins abspielt, wird als natürlicher Vorgang angesehen. Die gleiche Hilflosigkeit, die sich — entsprechend dem systematischen Auf- und Abstieg - am Ende wieder einstellen muß, wird nicht immer erkannt, weil nur wenige das physiologische Ende eines Menschenlebens erreichen. Den Beginn machen alle Menschen mit, aus dem Leben aber werden die meisten „herausgerissen", sie leben vorzeitig ab. Wenn wir das Leben einmal ganz allgemein an die natürliche Grenze verlängert haben werden - die Geriatrie ist auf dem besten Wege dahin - dann wird jeder Mensch zweimal in seinem Erden„Wandel" ein „Nässer und Schmutzer" sein. Dazwischen liegt die krankhafte Inkontinenz und das Inkontinenz-Leiden. Anschrift des Verfassers: Dr. E. BIRKE, 2 Hamburg 63, Sengelmannstraße 107, Leitender Arzt des Pflegeheimes Alsterberg öffentliches Gesundheitswesen, P r a g , Dir. Dr. Rotmann Resultate der Rehabilitation bei kindlichen Haltungsskoliosen Von Karel Z i c h a , Chefarzt Eine fehlerhafte kyphotische, lordotische und skoliotische Körperhaltung verändert sich oft bei ungenügender Pflege in eine echte Abweichung. Die Muskeln längs der fehlerhaften Krümmung verlängern sich auf der einen und verkürzen sich auf der anderen Seife, wodurch der Zustand verschlechtert, ja fixiert wird. 180 Physik. Med. u. R-ehab. / 7. Jahrg. In unserer Arbeit führen wir die Bewertung von 81 Kindern (31 Knaben und 50 Mädchen) im Alter von 7 bis 15 Jahren an. Die erste Messung und Bewertung haben wir im September und Oktober 1962 durchgeführt, die zweite im Juni 1963. Für die Bewertung wurden Kinder ausgewählt, die sich regel- mäßig einma! wöchentlich den Rehabilitationsübungen unterzogen. Die Grundprinzipien unserer Therapie waren folgende: Die Grundlage einer Jeden korrigierenden Übung ist die richtig gezielte Ausgangsstellung, die schon an und für sich korrigierend wirkt und für jede Abweichung spezifisch ist. Die Bewegung in der Korrekturgymnastik ist eine lokalisierte Bewegung und deshalb erforderlich, daß die übrigen Segmente, die sich an der Bewegung nicht beteiligen, in vollkommen fixierter Lage bleiben. Korrekturübungen verlaufen im Sinne der Korrektur der Abweichungen. Den kurzen Muskel üben wir durch vollständige Kontraktation und Verlängerung, den langen Muskel durch unvollständige Kontraktation und vollkommene Verlängerung - Dehnung. In die Übungen schließen wir systematische Atemübungen und Gelenkübungen mit ein. Resultate der Messungen: Zur Bewertung der Kindergestalten haben wir die Methode der Bewertung einzelner Körperteile angewandt, wie sie in dem Buch „Erziehung zur richtigen Körperhaltung" von Dr. BERDYCHOVA - Dr. JAROS. FRANT. SKÄRA beschrieben ist. Es wird die Haltung einzelner Körperteile bewertet, d. h. des Kopfes, Halses, Brustkorbes, der Rückenkrümmung, Achselhaltung und der Schulterblattneigung, des Bauches, der Bekkenneigung und auch die Haltung der unteren Gliedmaße. Diese einzelnen Körperteile werden - ähnlich einer Schulklassifikation — von 1 bis 4 bewertet, wobei die beste Haltung mit 1, die schlechteste mit 4 bezeichnet wird. Die Gesamtsumme dieser Noten ergibt dann ein verhältnismäßig genaues Bild über die Körperhaltung. Ais Hilfsmethode bei der Bewertung einzelner Körperteile benützen wir auch das Senkblei und das Lineal. Das Senkblei senkt man vom Genick als Tangente der Brustkrümmung; evtl. kontrollieren wir mit ihm den Verlauf der Achsen einzelner Körperteile. Besonders bewertet man die Achsenneigung des Halses, das ist der Winkel, den die Halsachse mit der Vertikalen bildet, ferner mit der Achse des Brustkorbes, des Bauches und der Beckenneigung, wobei die Neigung der rückwärtigen Fläche des Kreuzbeines zur Vertikalen (30°) gemessen wird. Die Messungen werden an nackten Kindern in der vorderen und hinteren Ebene und in der Stirnebene durchgeführt. Das Kind steht dabei ganz zwanglos. Wir bewerten wie folgt: a) in der vorderen und hinteren Ebene 1. Die Kopf- und Halshaltung \ II - wir führen die Halsachse ungefähr in die Mitte ihrer Breite und messen den Winkel, den sie mit der Vertikalen ergibt. Bei normaler Haltung ist die Halsachse vertikal und das Kinn nach hinten eingezogen. Eine solche Haltung bewerten wir mit Note 1. Wenn die Halsachse mit der Vertikalen einen Winkel von 10° bildet, bewerfen wir dies mit Note 2, bei 20° mit Note 3 und über 20° mit Note 4. 2. Die Achselhaltung - wir messen den Winke!, den das Schlüsselbein und der Kamm des Schulterblattes mit der Stirnebene ergibt. Dieser Winkel beträgt 30° für ~ jeden der beiden Werte, das sind zusammen 60°. Bei schlechter Haltung der Schulterblätter und der Achsel ändert sich der Winkel, so daß schließlich das Schlüsselbein in der Stirnebene liegt und das Schulterblatt bis um 60° absteht. Den Schlüsselbeinwinkel von 30° bewerten wir mit 1, den Schlüsselbeinwinkel von 20° bewerten wir mit 2, den Schlüsselbeinv/inkel von 10° bewerten wir mit 3, und einen noch geringeren Winkel mit 4. 3. Der Brustkorb, resp. die Neigung des Rumpfes - die denkbare Rumpfachse (der Brustkorb mit dem oberen Bauchteil oberhalb des Beckens) ist bei normaler Haltung senkrecht. Bei falscher Haltung entsteht ein Winkel, der beträchtlich sein kann. Note 1 : Normaler Brustkorb ist gut gewölbt, Brustwirbelsäule mäßig kyphotisch, so daß deren Sphze das Senkblei berührt, das vom Genick herabgelassen wurde. Der Brustkorb atmet richtig, die Brustkorbachse ist vertikal. Note 2: Kleine Abweichungen im Verlaufe der Brustkorbachse, die um ca. 10° geneigt ist. Note 3: Der Brustkorb ist flach und die Brustwirbelsäule ist mehr gekrümmt, so daß das Senkblei als Tangente nicht herabgelassen werden kcsnn> dieser verläuft außerhalb des Genicks. Ebenso wird mit der Note 3 ein flacher Brustkorb mit flacher Wirbelsäule bewertet, wo beinahe keine normalen Krümmungen vorhanden sind, wo es keine Halslordose und keine Lendenlordose gibt. Die Neigung der Achse beträgt 20°. Note 4: Schwere Abweichungen in der Form des Brustkorbes, der flach ist, die Brustwirbelsäule ist stark in einen Bogen ausgekrümmt, und die Tangente an der Spitze der Brustwirbelsäule weicht weit vom Genick ab. Der Winkel der Brustkorbachse ist größer als 20°. Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 181 Bauch u. Neigung d. Beckens Tabelle 3 Die Resultate der Bewertung des Gesamtstandes der Körperhaltung der Kinder Zahld . einzel. Noten 1 2 3 Knaben l.Mes. 2. Mes. 0 2 17 25 14 4 4 0 0 Feh erhoffe Körpe»rhaltung Mädchen l.Mes. 2. Mes. 0 2 30 43 16 5 4 0 Zahl d. eir zel. Gru ppen zus. l.Mes. 2. Mes. 0 4 47 68 30 9 4 0 0 0 6 15 10 11 13 3 2 2 Mädchen l.Mes. 2. Mes. 0 0 7 24 22 19 17 3 4 4 zus. l.Mes. 2. Mes. 0 0 13 39 32 30 30 6 6 6 12 5 Mädchen l.Mes. 2. Mes. 0 0 1 21 22 14 5 0 22 15 zus. l.Mes. 2. Mes. 0 0 1 34 33 27 13 0 34 20 Tabelle 4 Durchschnitt iche Noten der oeobachteten Teile sagifale Ebene 2 3 'S. 4 Knaben l.Mes. 2. Mes. 2 14 9 16 12 1 8 0 Mädchen l.Mes. 2. Mes. 5 23 17 27 23 0 5 0 zus. l.Mes. 2. Mes. 7 37 26 43 35 1 13 0 o co ca n ~o 1 2 3 4 Knaben l.Mes. 2. Mes. 0 1 7 20 19 10 5 0 Mädchen l.Mes. 2. Mes. 0 6 24 33 21 10 5 1 zus. l.Mes. 2. Mes. 0 7 31 53 40 20 10 1 4 l.Mes. 2. Mes. 2 5 4 17 11 7 5 0 9 2 Mädchen l.Mes. 2. Mes. 0 8 5 16 18 12 5 0 22 14 zus. l.Mes. 2. Mes. 2 13 9 33 29 19 10 0 31 16 Rückgratverlauf Zahle . einzel. Noten 1 2 3 4 1. Mes. 2. Mes. 2,9 2 / 2,4 2,5 3,2 1,9 1 62,1 2,1 2,6 2,8 2,9 2,9 3,0 1 6 2,3 91 91 3,4 2,5 1. Mes. 2. Mes. 2,7 2,5 2,9 2,5 3,2 1,7 1,6 2,1 2,1 2,5 2,6 2,6 3,0 3,1 1,5 2,1 2,1 2,2 3,1 2,4 1,0 0,9 0,6 0,4 0,6 1,1 0,5 0,8 1,0 0,9 davon RotaAnoantionen vor- malien tgl. gschr. 1 9 8 1 2 1 1 1 2 4 3 18 8 6 8 0 Mädchen l.Mes. 2. Mes. 0 8 5 13 15 15 8 0 22 14 11 3 11 11 0 0 zus. l.Mes. 2. Mes. 2 12 8 31 23 21 16 0 31 16 19 4 12 12 1 1 Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. I Verbesserung der Anzahl der Noten evtl. Grade 0 1 2 3 Verbesserungen i. ganzen frontale Ebene 5 3CD w 1p ^ c CD =g CO ca c CD CD « o <— CD C _a P Z V) CO co co 14 19 38 67 AI 66 64 51 28 43 20 17 11 5 10 20 53 23 4 49 47 4 32 49 19 27 54 19 25 69 6 86 Rl RTI 51 6H 73 75 Q. O 1. Mes. 2. Mes. 184 tu cn Prozentuelle Verbesserungen der Kinder Knaben anfängl. vorgeschr. ^ Tabelle 5 Verbesserung der Anzahl der Noten (Grade) in Prozenten des ganzen geprüften Kollektives Rotationen Knaben " Ö esamf 3 EX ückgre 2 co 3,3 2,4 rustko auch u es Bec ückenl 1 in E o 2 / 2,7 2,9 3,1 1,6 2,2 2,1 2,1 chulte Seitenumrisse co CD 2,8 2,5 2,8 2,5 3,2 1,8 1,6 2,2 2,1 2,6 sagifale Ebene Zah d. ei nz. Noten CD 1. Mes. 2- Mes. Verbesserung der Abzahl der Noten / Grade Zahld .einzel. Noten Schulterblätter auch u. Ne es Beckens ückenkrüm Tiung ~Ö X Zahl d. einzel. Noten 1 chultern rustkorb tn Schultern a> ßunßi Tabelle 2 Die Resultate der Bewertung der Halfung der Kinder in frontaler Ebene frontale Ebene urchschnitt iche Iassifizieru ng des andes l.Mes. 2. Mes. 8 0 ückgratver auf Knaben 11 13 eitenumriss 4 0 13 chulterblät 3 IV 0 0 tOT! E 6? 33 53 CD "fi eifenu 2 III l.Mes. 2. Mes. chulte 1 II Knaben chultern fixierte Kyphosen Zahld .einzel. Noten Rückenkrümmung 1 Rückgratfehler Beispiel: Beim Messen des Brustkorbes ist eine Verbesserung von 62% der Kinder mindestens um 1 Note, von diesen um 2 Noten 1 1 % , u m i Note 5 1 % . 38% der Kinder hat sich nicht um eine ganze Note verbessert. Bei Bewerfung des Gesamtstandes hat sich mindestens 75% der Kinder um 1 Grad gebessert. Davon 6 % um 2 Grade, 69% um 1 Grad. Bei 25% der Kinder ist keine Besserung um 1 ganzen Grad eingetreten. Zusammenfassung: In unserer Arbeit führten wir die Bewertung von 81 Kindern an (31 Knaben und 50 Mädchen) im Alter von 7-15 Jahren. Für die Bewertung wurden Kinder ausgewählt, die sich regelmäßig einmal wöchentlich den Rehabilitationsübungen unterzogen haben und bei denen auch die regelmäßigen täglichen Übungen zu Hause überprüft wurden. Wir haben eine ausführliche Bewertung durchgeführt und sind zu dem Ergebnis gelangt, daß es bei den fixierten Kyphosen zu keiner Besserung gekommen ist. Bei den Skoliosen ist eine Besserung um 48 % eingetreten. Bei gänzlicher Bewertung der beobachteten Rückgratfehler ist es zu einer Besserung von 41 % gekommen. Summary: We have launched a drive for systematic study of 81 children (31 Boys and 50 girls) aged 7 to 15. We have chosen children who are given the regulär treatment of exercise once a week to reeducate then to normal movement or who are checked at their homes. Through our intensive research we have found, that patients with flxed Kyphosis got no relief at all. Only about 48 per cent of Skoliosis cases have shown some improvement. Only 41 per cent observed spine troubles got substantia relief. Abschrift des Verfassers: Dr. Karel ZtCHA, Institut für öffentliches Gesundheitswesen, Rehabilitationsabteilung, Prag (CSR) Physikalisch-diätetische Therapie bei funktioneilen Störungen am Magendarmkanal Von Dr. Wolf v o n Die Beeinflussung funktioneller Störungen im Bauchraum, vor allem am Magen und Darm, darf nie isoliert geschehen. Allein eine ganzheitliche Betrachtung in Diagnose und Therapie garantiert auch hierbei bessere und anhaltendere Erfolge. Nur muß den Vorgängen im Magendarmkanal besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, auch wenn Symptome an einem anderen Ort auftreten, z. B. Auswirkungen von Meteorismus (Roemheld-Komplex) auf das Herz- und Kreislaufsystem, Dysbakterie als Grundlage eines rheumatischen Geschehens oder einer Erschöpfung usw. Mangelhafte Kur-Erfolge mögen oft auf einer zu engen Betrachtung und dem Versuch der Beeinflussung subjektiver Beschwerden und bei Untersuchung gefundener Symptome beruhen. Wenn die Behandlung eine derartige allgemeine Ausrichtung erfährt, können, wie das die Erfahrung im Sanatorium Hillersbach (Abteilung Krankenversicherung der LVA Hessen) zeigt, schöne Erfolge erwartet werden. Die Gesundheitserziehung ergibt sich aus Vorträgen, Erläuterungen der Behandlungsweisen und Anregungen für die selbsttätigen Anweisungen nach der Kur zu Hause. Allgemein wirkende, spezielle, lokale und reflektorisch wirksame Methoden sollen hier im Anschluß an die Mitteilungen in Asklepios VI, 6 (1965), 173, dargestellt werden. Die aligemeine Gruppengymnastik am Morgen und die gymnastischen Übungen mit Geräten vor der Ganzkörpertrockenbürstenmassage und allgemeinen Wasseranwendungen am Vormittag werden mit allen Kurgästen durchgeführt. Übungen nach W. KOHLRAUSCH mit und ohne Hocker, gymnastische SpezialÜbungen für den Bauch, Sprossenwandübungen, die Kolonbehandlung nach P. VOGLER, balneologische und hydrotherapeutische Anwendungen, medikamentöse und diätetische Maßnahmen und schließlich Hinweise auf die Diagnostik umfassen dieses Programm. Das nach ursprünglichen Gesichtspunkten von K. KÖTSCHAU, W. KOHLRAUSCH, W. GROH und P. BECKMANN ausgerichtete System der Frühheilverfahren findet sowohl in der Prävention als auch in der Rehabilitation bei internen Erkrankungen Anwendung. Stets werden sich — was hier nur angedeutet sein mag — die Maßnahmen in der Prävention und Rehabilitation im internen Bereich überschneiden. Vor allem ist dies bei Maßnahmen der Rentenversicherungsträger zur Erhaltung, Besserung oder Wiederherstellung der Gesundheit (entsprechend der Fassung in den Neuregelungsgesetzen der Arbeiter- und der Angestellten-Rentenversicherung: „der Erwerbsfähigkeit") die Regel. Die vorausgehende Anamnese, die klinische, labortechnische, elekfrokardiographische, radiologische und gegebenenfalls erweiterte Diagnostik wird dem individuellen Therapieplan, der in diesen Kuren die Physiotherapie als allgemeine Gym- Nathusius nastik, Atemgymnastik, Stockschwungübungen und Terrainkur im Mittelpunkt hat, zugrunde gelegt. Die den Bauchraum, seine Skelettabschnitte, Muskulatur und inneren Organe betreffende Behandlung ist ebenso wie das Training des Herz-Kreislaufsystems oder andere Zielsetzungen der Kur von diesen allgemeinen, physiotherapeutischen Anwendungen umrahmt. Diese sollen deshalb zuerst kurz erwähnt werden. I. A l l g e m e i n e G y m n a s t i k am Morgen mit Schwungstock-, Wirbelsäulen-, Atem-Gymnastik, Barfußlaufen, eventuell ein Waldlauf und ein kurzer Spaziergang führen zur allgemeinen Entspannung, Lockerung, Appetitanregung, Verbesserung der Durchblutung des Körpers in allen Teilen und zur ökonomisierung der Herztätigkeit und der Muskelarbeit, Anregung der normalgerichteten Magendarmperistaltik und anderen Funktionen. Die Wirbelsäulen-, die Becken- und die Gliedmaßengelenke werden sämtlich geübt. Durch Schwungstockübungen und sehr häufig angewandte Baliübungen wird eine allgemeine Funktionsbesserung erzielt. Zu beachten ist dabei, daß kleine Reize, als klein- bis mitfelschwellige Belastungen der Muskulatur mit vielen kleinen W i derstandsübungen gesetzt werden. Dadurch erzielt man ein gleichmäßiges Training des haltungsverfallenen, untrainierten und organfunktionell gestörten Menschen. Spezielle Bauch- und Beckengymnastik wird morgens oder bei der zweiten großen gymnastischen Gruppenübung am Vormittag, als Einlage zur Ganzkörpertrockenbürstenmassage ausgeführt. Bei der Trockenbürstenmassage werden spezielle Bauchbürstungen mit Bürstenstrichen von der Mittellinie nach beiden Seiten, Kreistouren mit der Bürste in Richtung des Dickdarmverlaufes während tiefer Ausatmung und einmalige Kreisbürstungen im Uhrzeigersinn am Bauch gemacht. II. Folgende SpezialÜbungen werden durchgeführt. a) Ü b u n g e n nach W. K O H L R A U S C H : Mit geschlossenen Fersen die Glufäalgegend fest anspannen und (bildlich gesprochen) Blase und Mastdarm nach innen einziehen bis die Spannung des Zwerchfell erreicht, dann locker lassen, hüpfend lockern, lockere Atmung mit seithochwärts gehobenen Armen und vor der Stirn angewinkelten Händen. Breitbeinig stehend, gering gebeugt des Baucheingeweide (bildlich gesprochen) hochziehen und bei Bekkenaufrichtung den Bauchinhalt in das Becken abziehen lassen. b) H o c k e r ü b u n g e n nach KOHLRAUSCH für Beckenboden und Gesäß: Vorn auf dem Hocker oder Stuhl sitzen, Füße bei gespreizten Beinen im Knie so weit wie möglich nach rückwärts angestellt, damit Rumpf leicht abhebbar ist, Becken Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 185 stark gekippt (nach vorn abgesenkt, so daß HohlkreuzHaltung entsteht), Rumpf nach schräg vorn verlegen, Hände locker auf die Knie legen, dann kräftiges Zusammenziehen und Spannen von Gesäß-, Beckenboden- und Bauchmuskeln, das Becken aufrichten (so daß LWS kyphotisch steht) und vom Stuhl abheben — locker in die Ausgangsstellung zurückführen und auf Hocker fallen lassen, wobei des Becken unbedingt in die gekippte Stellung zurückfallen muß. Hier liegt die Betonung auch auf dem Erzielen einer Kräftigung der Unterleibsorgane und der Beckenmuskulatur. Die dehnenden Becken-Bein-Bewegungen werden ebenfalls nach den Angaben von W. KOHLRAUSCH gemacht. Eine weitere vorteilhafte Körperübung kann nach der Mahlzeit oder bei Volle durch Luft in der Magenblase zum Aufstoßen der Luft und zur Anregung der Magenperistaltik in normale Richtung helfen: Man reckt skh mit erhobenen Armen lang aus und gerrt auf Zehenstand, sodann neigt man sich möglichst schnell und beinahe ruckartig nach links seitlich vorn herunter, bis die Fingerspitzen den linken Fuß berühren, verharrt kurz und richtet sich wieder auf. Dadurch werden die Cardia des Magens und die Pförtnergegend frei entfaltet, der Magen gestreckt und die Luft in der Magenblase zum Mageneingang gedrängt und aufgestoßen. III. A n d e r S p r o s s e n w a n d kommen zur Bauchmuskelkräftigung zwei Übungen in Betracht: 1. beidarmig rücklings aushängen und die im Knie gebeugten Beine an den Leib hochziehen, halten und langsam absenken. 2. auf den Schemel setzen, Füße in Sprossenwand einhängen, rücklings mit lang ausgestreckten Armen überlegen und hochrichten. IV. D i e K o l o n b e h a n d l u n g durch den Krankengymnasten oder den Arzt: Der Patient ruht entspannt in Rückenlage, die Beine etwas angezogen und unterlegt, um den Bauch locker zu haben, auf einem Massagebett. Der Behcmdler sitzt auf einem Hocker, dessen Sitzhöhe in Betthöhe des Patienten sein soll. Zunächst erfolgt lockeres Tasten mit flach aufgelegten Händen, unter schwachem, flachem Druck der Finger II-IV, beginnend im rechten Unterbauch von außen nach innen vortastend zum Coecum, dann ohne Druck heraufstreichend (gezogene Hand) zur rechten Kolonflexur, hier absetzen und zur linken Kolonflexur übergreifen, am besten von der Außenwand des Abdomens zum absteigenden Kolon herantasten. Man beachte, daß der Querdarm tief durchhängen und neben oder vor dem Kolon descendens liegen kann. Nun wird man die linke Flexur analwärts zum Kolon descendens bis zur Sigmaschlinge, die neben oder unmittelbar über der Symphyse zu erreichen ist, ausstreichen. Immer soll analwärts ausgestrichen und nie grob geschoben, nie eingedrückt werden. Nie darf man nach oral streichen, sonst ergeben sich rückläufige Peristaltikwellen, die sich bis zum Oesophagus fortsetzen und zu Vomitus führen können. P. VOGLER gibt hierzu 4 Punkte im Lehrbuch der Physiotherapie an: 1. Punkt am Zoekum, 2. Punkt am Kolon ascendens, 3. Punkt unterhalb linker Flexur am Kolon descendens, 4. Punkt im Sigmoid. 1. Während der Ausatmung wird mit einem gleitenden Druck vom ganzen Arm her das Gewebe nach außen oben (1. Punkt) geführt. 2. Arm und Hand quer zum Kolon ascendens streichen unter Drehung des Behandlerarmes von der Supinations- zur Pronations-Haltung mit mäßig tiefem Druck den KolonTeil zum Rippenbogen hinauf aus. 3. Die Hand flach aufgelegt streicht mit drei bis vier Fingern von unterhalb des linken Rippenbogens am Kolon descensens hinunter. 4. Von unten (Kleinfinger auf dem Os symphysis) wird unter geringem Druck eine streichende Bewegung von lateral oben nach unten medial über dem Sigma ausgeführt. Danach erfolgt gleichzeitiges Ausstreichen mit beiden locker mehr flach aufliegenden Händen zugleich von rechts unten nach rechts oben und von links oben nach links unten. 186 Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. Diese Kolonbehcmdlung regt die Peristaltik in normaler Richtung an, wodurch es zum regelrechten Transport im entspannten Kolon kommt. Reflektorisch und biochemisch regulieren sich die Magen- und Darmdrüsenfunktion und die Resorption sowie der Wasserhaushalt des Magendarmkanals. Der Meteorismus wird beseitigt, zumal wenn der Patient zu langsamem Essen, Vermeiden von Luftschlucken und geordneter Nahrungsaufnahme in rhythmischer und in Hinsicht auf die Zusammensetzung der Nahrung angeregt wird. Dysbakterien werden beseitigt und Autointoxikationen als nicht unwesentlicher Herd für den Körper verhindert oder beseitigt. Lokale Spasmen werden gelöst, jedoch muß oft zunächst deren Lokalisation vor der Kolonbehandlung gefunden und lokale Behandlung vorausgeschickt werden, um die große Kolonbehandlung wirksam werden zu lassen. V. Die Physikalisch-thermische Therapie wird oft zur Unterstützung herangezogen. Auch kann zur allgemeinen Entspannung der Bauchmuskulatur und des Darmes eine Lichtbügelbehandlung ebenso durchgeführt werden, wie dies vor Massagen am Rücken bewährt ist. Kurzweilendurchflutungen des Leibes können die Behandlung erheblich unterstützen. Nützlichkeit und Wirkungsweise der KW sind vom Altmeister dieser Therapie, SCHLIEPHAKE, ausführlich mitgeteilt, so daß hier die Erwähnung genügt. VI. Das Programm umfaßt eine Reihe von balneologischen, hydrotherapeutischen und auflegenden Verfahren. Der Tonus der Muskulatur und auch die Funktionen der Eingeweide, von denen hier nur der Magendarmkanal erwähnt sein soll, hängen eng mit der Statik zusammen. Die Headschen Zonen und die Innervationen willkürlicher und unwillkürlicher Art dürfen deshalb keinesfalls unbeachtet bleiben. Deshalb sind die im folgenden kurz angedeuteten Verfahren eine Ergänzung und sehr oft eine Vertiefung der therapeutischen Einwirkungen auf den Magendarmkanal. Folgende Maßnahmen werden mit guten Erfolgen durchgeführt: 1. Die Unferwasserstrahlmassage des Rumpfes ohne die vordere Bauchwand. 2. Heißblitzgüsse des Rückens mit nachfolgendem kurzen kalten Regen, wobei besonders eindrucksvoll Reflexstörungen beeinflußt werden. 3. Sitz- oder Dampfsitz-Bäder mit Eichenrinde (TannolastBad® der Firma Conzen, Düsseldorf) oder Kamille (Kamillenkonzentrat „RekomiM"® der Firma Pino, Freudenstadt) oder Heublumen (Kneipp-Heilmittelwerk, Würzburg) zur Sedierung des Leibes, zur Förderung des Blutumlaufes und zur EntStauung im Hämorrhoidalkreislauf und zur Spasmolyse, wobei die manchmal nachfolgende Atonie dann durch die oben angeführten Maßnahmen gut zu beeinflussen ist. Hier wird auch das subaquale Darmbad gute Erfolge bringen. 4. Die allgemeinen KNEIPP-Güsse oder Gießungen nach PRIESSNITZ als Wechselgüsse, auch solche des Unterkörpers, temperierte oder kalte, ferner Ganzabgüsse sowie Barfußlaufen und Wechselbäder (warmes Bewegungsbad im Wechsel mit kurzem Tauchen im See vor dem Sanatorium) sind eine gut wirksame Therapie. 5. Prießnifzwickel, Auflagen mit Heilerde, Lehm, Fango, Heublumen oder anderen Medikamenten werden vor allem dann erfolgreich anzuwenden sein, wenn chronische oder recidivierende Entzündungen mit oder ohne umschriebene Gewebezerstörungen (außer Malignomen, Tuberkulose oder anderen spezifischen Krankheiten) erkannt wurden. Auch Gallenwegsdyskinesien, chronische Leberzellgewebeerkrankungen, Adhäsionen oder MagenZwölfflngerdarm-Schleimhautreizzustände können mit dosierter Anwendung beeinflußt werden. 6. Das Saunabad wird ebenfalls in dieses Programm eingeordnet, da Entspannung und Anregung aller Funktionen mit dem vorschriftsmäßigen Saunieren ganz sicher zu erreichen sind (vergl. bei W. GROH über das Saunabad). VII. Die medikamentöse und die diätetische Behandlung werden oft diese Maßnahmen zu ergänzen haben. 1. Magenrollkuren, Darmanregung ohne brüske Abfuhr durch Kneipp-Pillen, Schwedentrunk, Carminaiivum Hetterich oder Kamillentee, bei Funktionsstörungen des Magens auch gern mit Harongan oder zur neurovegetativen Entspannung mit Neurochol; ferner mögen Substitutionsmittel oder auch Einlaufe und anderes mehr nur genannt sein. 2. Die Regulierung der Ernährung erfordert eine generelle Kostumstellung. Dabei muß individuell vorgegangen werden, um Allergien, Abmagerungen oder andere Komplikationen zu verhindern. Auch muß daran gedacht werden, daß der Patient bald wieder arbeiten geht, in mehreren Schichten, schwer, langzeitig oder in vergiftetem Milieu sein Tagewerk verrichten muß. Die Kost muß also einmal Heilkost sein, andererseits aber auch wieder zur Dauerkost aufgebaut werden. Es ist nicht so ausschlaggebend was man ißt, sondern in welchem Rhythmus und wie zubereitet und ob die einzelnen Nahrungsstoffe getrennt aufgenommen werden. Vor allem muß gut gekaut und ohne Luftbeimischung geschluckt werden. Die Rhythmik der Defäkation muß angestrebt werden, um den Darm „zu erziehen". VIII. Die Diagnostik, Differentialdiagnostik und die ständige genaue Beobachtung bei engster Zusammenarbeit zwischen dem Arzt und seinen Mitarbeitern sind unerläßliche Voraussetzungen zum Gelingen des Werkes. Der Kurplan wird unter Berücksichtigung der hier in Hillersbach im Mittelpunkt stehenden allgemeinen Gruppengymnastik und Hydrotherapie streng individuell aufgestellt und erfordert eine ebenso subtile Diagnostik wie zu jeder anderen Behandlungsweise. Die subjektiven Beschwerden des Patienten müssen sehr genau beachtet und analysiert werden, um die Grundfunktionen (P. VOGLER) differenzieren zu können. Während der Behandlung muß auf akute Erscheinungen als Reaktionen oder als Komplikationen geachtet wer- den. Die aus der Latenz akut werdenden Störungen am Magen, der Gallenblase, den Unterleibsorganen, dem Hämorrhoidalkreislauf, den Anhangsdrüsen und Stoffwechselorganen, den Nieren und anderen müssen erkannt und die Therapie entsprechend umgestellt oder ergänzt werden. Das alles ist freilich infolge des ständigen Zusammenseins der Patienten, an deren aktives Teilnehmen in Hillersbach ganz besonders appelliert wird, und der Ärzte und Physiotherapeuten (Krankengymnasten oder Bademeister) einfacher, weil ein guter Kontakt entsteht, der ein immerwährendes Gespräch erzeugt. Es läßt sich nicht immer bei der Anfangsuntersuchung jede Ursache finden. Oft täuschen die anfängliche Erschöpfung und manche seelischen Beschwernisse über funktioneile oder gar organismische Störungen hinweg. Der Mensch muß als Ganzes betrachtet bleiben. Auch der Magendarmkanal mit seinen Anhangsorganen ist eine funktioneile Einheit (v. BERMANN, P. VOGLER). So sind Kolonstörungen oft nur der Ausdruck einer Gesamtstörung oder reflektorisch ausgelöst. Das Kolon ist jedoch gut erfaßbar und überprüfbar. Deshalb ist es der Therapie so gut zugänglich. Es nützte andererseits nichts, nur Kolonbehandlung zu machen und den Menschen darüber zu vergessen. Z u s a m m e n f a s s u n g : Es sollte kurz auf die Modalitäten der Behandlung bei Störungen im Abdomen und speziell auf die so sehr häufigen funktionellen Störungen am Kolon aufmerksam gemacht werden. Es sollte dargelegt werden, daß diese Störungen eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen, ihre Ursachen und Auswirkungen aber vielfältig sind. Deshalb müssen die therapeutischen Maßnahmen im Sinne ganzheitlicher Betrachtungsweise umfassend sein. Zur näheren Orientierung sind besonders die Lehrbücher über Krankengymnastik von W. KOHLRAUSCH und TEIRICHLEUBE und über Physiotherapie von P. VOGLER geeignet. Anschrift des Verfassers: Medizinaldirektor - Chefarzt Dr. med. Wolfgang v. NATHUSIUS, Sanatorium Hillersbach, 6471 Hirzenhain/Oberhessen HOMOTOXIN LITERATUR Homotoxine und Homotoxikosen Grundlagen einer Synthese der Medizin mit einem Vorwort von Prof. Dr. Kötschau von Hans-Heinrich Reckeweg, Baden-Baden 2. Aufl. 1957, 483 Seiten, mit einer Großtabelle der Homotoxikosen, geh. DM 33,-, in Leinen gebunden, DM 36,- Die Homotoxinlehre als Fundament der allgemeinen Pathologie und Therapie Tabelle der Homotoxikosen (Sechs-Phasen-Tabelle) Auszug aus dem Buch „Homotoxine und Homotoxikosen, Grundlagen einer Synthese der Medizin" von Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg, Baden-Baden. Größe 64x68 cm, in kartoniertem Umschlag, 1955, DM2,45 Über die Grundlagen der Homöopathie von Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg, Baden-Baden 1961, 32 Seiten, broschiert DM 3,-. Auch als Schallplatte erhältlich, 30 cm, 2x ca. 27 Minuten Laufzeit, DM 18,- von Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg, Baden-Baden 1958, 8 Seiten, kartoniert, DM 1,50 Die Homotoxinlehre, ihre Beziehungen zu Klinik und Forschung Vom Sinn der Entzündung von Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg, Baden-Baden 1. Aufl. 1956, 48 Seiten, brosch., DM 4,80 mit Anhang: „Kurzfassung der Homotoxinlehre" von Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg, Baden-Baden 1. Aufl. 1959,16 Seiten, geheftet, DM 1,50 Alle Bücher und Schriften sind über den Buchhandel zu beziehen A U R E L I A - V E R L A G G M B H B A D E N - B A D E N Postfach 729 Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 187 Tropfen, Elixier hormonfrei erleichtert den Schritt in die Menopause eminon Julius Redel • Cesra-Arzneimittelfabrik • Haueneberstein Buchbesprechungen Prof. Dr. med. M. M. Gertler (New York): „ H e r z i n f a r k t G e f a h r und V e r h ü t u n g " . Ein Ratgeber für alle Männer und ihre Ehefrauen. 172 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Ganzleinen 18 DM. Paraceisus-Verlag, Stuttgart, 1965. Der amerikanische Herzspezialist P. D. WHITE organisierte 1946 an der Medizinischen Fakultät der Havard-University und am Massachusetts General Hospital ein „Herzkranzgefäß-Forschungsprojekt", dessen Leiter der Verfasser ist. 1963 wurden die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit erstmalig für den Laien veröffentlicht und sind nunmehr in der vorliegenden Übersetzung auch für uns zugänglich, wobei man nur bedauern muß, daß deutsche Literatur nicht erwähnt ist. Hyperforat b/Baden-Baden D. P. Beckmann, Dr. H.-W. Kirchhoff: „ M o d e r n e G e s u n d h e i t s p f l e g e , Übungen zur Gesunderhaltung und L e i s t u n g s s t e i g e r u n g " . Joh. Ambr. Barth-Verlag, München (1965), Preis 8 DM, brosch., 64 Seiten, 69 Bilder. Verfasser geben hier einen kurzen Abriß mit wesentlichen Hinweisen für die allgemeine Körperpflege, für die kleinen auch alltäglich durchführbaren Wasseranwendungen und für die einfache Gymnastik. Die Hinweise auf speziellere Anwendungen sind in diesem Büchlein absichtlich kurz gehalten, auch wenn es nicht für den Laien sein soll. Ärzte, Gymnastik- oder Sportlehrer(innen) und Krankengymnastinnen sollen auf die Übung ohne Rhythmuszwang oder Befehl und auf Übungen für Leistungssportler oder Berufstätige zur Entspannung oder zum Ausgleich hingewiesen werden. Die Gesundheitspflege dieser Art ist vor allem für „Anbrüchige", im Krankheitsvorfeld und nach Krankheit gedacht, wie die „Ohlstadt-Kur" für diese Personenkreise zuständig ist. Aufmachung und Wiedergabe entsprechen der beim Verlag stets vorliegenden Güte. v. NATHUSIUS Antispasmodicum. Nabetkoliken Depressionen, nervöse Erschöpfung, klimakt Beschwerden, Angst- und Unruhezustände, Wetterfühligkeit, Enuresis noct. Spascupreel Dr. Gustav Klein, Zell-Harmersbach/Schw. Tafaleften • Suppositorien • Ampulltn Deutsche Gesellschaft für Rehabilitation e . V . „ D a s s i n n e s g e s t ö r t e K i n d i n K i n d e r g a r t e n und S c h u l e " , 2.AufDer Autor geht einen modernen amerikanischen Weg und lage, D1N A 4, 130 Seiten mit mehreren z. T. farbigen Abb. rät jedem Gefährdeten, jährlich eine Punktzahl-Tabelle aus 7,20 DM. MEFA Verlag, 518 Eschweiler, Postfach 466. Cholesterin-, Harnsäure-, Phosphorlipoidbefunden, DiabetesDieser Leitfaden für Kindergärtner und Lehrer ist auch für jahren, Körperbautyp, Familiengeschichte, Blutdruck und Ärzte interessant, die sich mit der Rehabilitation geistesgeKörpergröße aufzustellen, aus der die Tendenz der Infarktstörter Kinder befassen. Die dem Zweck des Buches entspregefährdung direkt abgelesen werden kann. Grundlagen und chenden Vereinfachungen vagotoner und sympatikotoner Folgerungen werden in sehr flüssiger und leichtverständReaktionen machen dem Erzieher Zusammenhänge verständlicher Diktion anschließend abgehandelt. Die Veröffentlich, die aus ärztlicher Sicht verwickelter ablaufen. Weiter lichung gipfelt in dem Kapitel „Mit dem Herzinfarkt leben", enthält das Buch eine Menge guter Vorschläge und Tabelwobei neben der Lebensweise auch die bekannten Medikalen, die dem praktischen Umgang mit Schwererziehbaren mente berücksichtigt sind. So wenig, wie sich früher Kalodienen. Text und Stil des Heftes verraten Erfahrung auf dem rien-Tabellen im täglichen Leben einführen ließen, fürchte Gebiet der psychischen Erziehung und praxisnahen Verstand, ich, wird sich vorläufig bei uns eine derartige Tabellierung Geduld und Einfühlungsvermögen. Die geschickte drucktechder Herzinfarktgefährdung durchsetzen. Unsere bekannten nische Aufmachung mit Schlagworthinweisen am Textrand präventiven Maßnahmen finden durch die systematischen erleichtern schnelles Nachschlagen. Die Brauchbarkeit des und mit Elektronengehirnen errechneten Ergebnisse ameriHeftes schlägt sich in der 2. Auflage nieder. kanischer Kollegen ihre Bestätigung. A. CRAMER GROH Bewährt bei rheumatischen Beschwerden als Einreibung - ebenso wie innerlich auf Zucker oder in Wasser genommen bei alltäglichen Unpäßlichkeiten und Unwohlsein - das altbekannte Hausmittel. AMOL-WERK 2 Hamburg 40 - Muster auf Wunsch. 188 Physik. Med. u. Rehab. / / . Jahrg. AMOL Karmelitergeist Referate Bewegungstherapie J. Harff: „ K r a n k e n g y m n a s t i k " . Med. Klin. 60 (1965), 1582. Krankengymnastik ist eine Krankenbehandlung und damit ein Bestandteil der Rehabilitation, sie unterscheidet sich darin grundlegend von der Zielsetzung allgemeiner Gymnastik. Der Kranke ist meistens nicht in der Lage, körperliche Beanspruchungen, die über das Normalmaß hinausgehen - und damit trainierend wirken - zu leisten bzw. auszuhalten. Die Krankengymnastik erreicht diese Beanspruchung durch Auswahl der Übungen gemäß dem pathologischen Befund. Auch der Übungsaufbau und der Zeitablauf sind in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Es muß ein spezifischer Reiz gesetzt werden. Dies kann durch aktive und passive Maßnahmen erreicht werden. Auch die Massage ist ein wichtiger Bestandteil der Krankengymnastik. G. HAFERKAMP (Nürnberg) W. J. Quarles van Ufford, G. O. van de Klashorst, S. Damme und K. Abbink (Emmalaan 17, Utrecht/Holland): „ E i n i g e Erfahrungen mit der Verschickung asthmatischer K i n d e r in s o g e n a n n t e , t h e r a p e u t i s c h e S o m m e r l a g e r ' " . Allergie und Asthma Band 11, Heft 3, 129-134 (1965). Es ist bekannt, daß die Sommerferien für asthmatische Kinder durch den Einfluß allergischer Momente (Zeit der Pilze, mehr Kontakt mit Hausstaub) sowie durch psychischen Faktoren (intensiverer Kontakt mit der Familie, Ausflüge usw.) eine ungünstige Zeit bedeuten. Deshalb sind 1959 die therapeutischen Sommerlager gegründet worden, die folgende Arbeitsbasis aufweisen: Umweltwechsel, gutes Küma (Wälder), roborierende Therapie, Physiotherapie, Persönlichkertsentfaltung (Spiel), Entwicklung von Liebhabereien, unveränderte Fortsetzung der zu Hause durchgeführten Therapie, notfalls Nachhilfeunterricht, intensiver Kontakt mit den Eltern. Seit 1962 besteht eine Separatabteilung für Kleinkinder, die seit 1963 ein eige- Fruchtzucker und organische Säuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, anregende Aroma- und vilaminoide Farbstoffe sind die N Ä H R - U N D W I R K S T O F F E der Antispasmodicum. Nabelkoliken Spascupreel SÄFTE Tabletten • Suppositorien • Ampullen aus frischen, baumreifen Fruchten. Sie erfüllen lebenswichtige Funktionen beim Gesunden und tragen bei Krankheiten zu deren Heilung bei. cm) SAFTE kuraknv erhältlich in jedem Reformhaus. Diätetik Aylett (Manchester): „ I n s u l i n u n d M a g e n f u n k t i o n " . Lt. Aktuelle Medizin, Mü. Med. Wschr. Heft 51,1965, 4. Insulinzufuhr bewirkt Zunahme der Magensaftsekretion, relative Erhöhung der Salzsäureproduktion, deutliche, auch röntgenologisch nachweisbare Anregung der Magenbewegung mit schnellerer Entleerung des Magens. Eine pharmakologische Anregung der körpereigenen Insulinproduktion durch Tolbutamid (in Deutschland als Rastinin® im Handel) führt zu demselben Ergebnis. Die altbekannte Beobachtung, daß Menschen mit Magenschleimhautentzündung nach Süßspeisen leicht Sodbrennen bekommen, könnte so ihre Erklärung finden. OELZE nes Lager bekam. Schwere Asthmaanfälle sind nur ganz selten beobachtet worden. Eindrücke der Lehrer über 25 Kinder haben eine gute Beeinflussung der Kinder ergeben (15 Kinder), eine allgemeine Zustandsbesserung (6 Kinder), besonders besser in bezug auf Kontaktfähigkeit (4 Kinder) und Auffassungsvermögen (3 Kinder), ein Kind ist wesentlich ausgeglichener als zuvor. Die meisten Kinder zeigen außer einer Gewichtszunahme eine Zunahme des Brustumfanges sowie eine Zunahme des Atemvolumens. Die geziehe Therapie Turnen und besonders das Gruppenspiel werden diskutiert. Der weitere Ausbau solcher therapeutischer Sommerlager wird empfohlen. NEUMANN (Jena) Intoxication und Arzneinebenwirkungen Haupt: „ S e n f ö l i n t o x i k a t i o n b e i e i n e m N e u g e b o re n e n ". Mü. Med. Wschr. 53,1965, 2675. Es wird über ein wenig zu früh geborenes, 2000 g schweres Kind berichtet, das nach Sauerstoffbeatmung und Behandlung mit Micoren und Cardiazol spontan atmete. Es mußte jedoch in eine Kinderklinik gebracht werden, weil es einen ZUR LOKALEN sterilisierbar Literatur und Muster: UBERWÄRMUNGS-THERAPIE — einfache, saubere Anwendung — optimale Wärmehallung Arzneimittelfabrik Bernd Conzen, Düsseldorf-Reisholz Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 189 ©ranotoif das polyvalente Vitamin-Präparat aus Weisenkeim-Extrakten und Citrusfrüchten. Bei Erschöpfungszuständen vorzeitiger Leistungsminderung Abnutzungserscheinungen Altersbeschwerden, Rekonvaleszenz. KEIMDIÄT GMBH. AUGSBURG M. haemolyticus neonatorum hatte. Eine Pflegeperson hatte eine unbekannte Menge Senföl in den Inkubator gespritzt in der Meinung, damit die Atemfunktion des Kindes günstig beeinflussen zu können. Nach einstündiger Transportzeit hatten auch die Begleitpersonen bereits einen Reizzustand der Bindehäute, das Kind eine hochrote Verfärbung und Schwellung der Haut im Bereich der oberen Gesichtshälfte, Lidödeme, so daß die Augen nicht geöffnet werden konnten, und eine unförmige hochrote Schwellung des linken Ohres. Es handelte sich zusätzlich zu der Grundkrankheit um eine Hautverletzung im Gesichtsbereich und eine Schleimhautreizung der Luftwege durch Senföldämpfe. Das Kind starb später trotz Austauschtransfusion und anderer Therapie an der Grundkrankheit, jedoch war auch im kindlichen Blut noch Senföl enthalten. Es ist bekannt, daß Senföldämpfe nicht nur Conjunctivitis und bei Einatmung Schleimhautreizung der Atemwege machen, sondern nach intensiver Resorption auch Lungenoedem und Nierenschädigung. werden beurteilt im Hinblick auf: Ursache, Verteilung, LokaIisation, Behandlungsmethode und Behandlungsergebnis. Von den Ursachen steht der Faustschlag mit 33,1 % an der Spitze, es folgen der Verkehrsunfall mit 25,9 % und der Sturz mit 15,9%. Bei der Frakturlokalisafion der Unterkieferbrüche sind Prädilektionsstellen das Collum mandibulae, der Kieferwinkel, Eckzahn- und Molarenbereich. Die Behandlung erfolgte überwiegend durch konservative Maßnahmen, nur 5,8 % der Fälle wurden operativ versorgt, über das Behandlungsergebnis kann durch die geringe Zahl der möglichen Nachuntersuchungen keine exakte Aufschlüsselung gegeben werden. OELZE Bandscheiben- und Gelenkerkrankungen, Sauerstoffbehandlung Atemtherapie, ReformdlaY (Wasrland, Kühl e l c ) Seil jeher mit optimalem Vollwert und du roh neueste Forschung bestätigt mit dem idealen Verhältnis Linolsäure zu Vitamin E = 1 g : 1,43 mg (Vitamin E ist hier natürliches a Tocopherol) itaquell VOLLWERT-FETTNAHRUNG In 1000 g Vitaquell sind enthalten: 25000 i. E. Vitamin A, 5000 i. E. Vitamin D, 250 mg Vitamin E. — — — — — Linolsäure-Gehalt ca. 23 7o — — ^ — Vitaquell ist die natürliche Vollwert-Fettnahrung, frei von ehem. veränderten Fetten, frei von Konservierung*- und Antispritzmitteln, frei von Cholesterin - ohne Kochsalz-Zusatz Verlangen Sie Muster und Literatur Vitaquellwerk Gebr. Fauser KG, Hamburg 57, Postf. 14961 Hans TIEGEL Bergsanatorium Bes. u. ltd. Arzt Dr. med. E Kempe 3393 SftnBe2!?!?S Heilklimatischer Kurort Früherkennung und biologische Vor- und Nachbehandlung von Krebs und -vorphasen, alle Naturheilverfahren (Kneipp, Winkler) MKJilfS Ganzjährig geöffnet Telefon 0 5 3 2 5 / 5 7 1 Vollpension ab 3 0 , - D M Veget. Dystonie - Herz - Kreislauf - Nerven Rehabilitation Roger Noesen et al. (21 Montee de la Petrusse, Luxemburg): „ R e h a b i l i t a t i o n im l u x e m b u r g i s c h e n R e h a b i l i t a t i o n s z e n t r u m M o n d o r f - I e s - B a i n s " . Bull. Soc. Scient. Med. du grand-Duche de Luxembourg, 102, 2 (1965). Dieses Sonderheft beschäftigt sich in 18 Einzelaufsätzen meist in französischer, teils in deutscher Sprache - mit Ergebnissen und Möglichkeiten aus dem 1964 in Mondorf-Ies-Bains errichteten Rehabilitationszentrum, insbesondere für Atmungsgeschädigte. Dr. R. NOESEN hat an der Entstehung dieses Zentrums maßgeblichen Anteil als Inspekteur des Sozialministeriums für Arbeitsmedizin und Landessportarzt. Das personell und apparativ gut ausgestattete Zentrum bezweckt die Readaptation von Atmungsgeschädigten jeder Art vom Asthmatiker bis zum Zustand nach Lobektomie. Darüber hinaus erlaubt es die Durchführung und Überwachung anderer Readaptationsaufgaben für jedes Lebensalter. Das Sammelheft ist als Dokumentation für eine Mustereinrichtung dieser Art wertvoll. A. CRAMER Biologie des Gebisses Varia Art. Osswald und Ch. Rieger (Greifswald): „ Z u s a m m e n s e t z u n g und B e h a n d l u n g s e r g e b n i s s e v o n Frakt u r e n im K i e f e r - G e s i c h t s b e r e i c h " . Zahnärztl. Welt/ Reform, 11,388(1965). Die innerhalb von zehn Jahren (1953-1963) an der Greifswalder Klinik behandelten Kieferbrüche bei 587 Patienten F. Grühn: „ Z u r P e r i a r t h r i t i s h u m e r o s c a p u l a r i s " . Hippokrates 36 (1965), 66. Zur Klärung des Begriffes der Periarthritis humeroscapularis führt der Autor zu Beginn seiner Arbeit in Form einer Tabelle alle Schmerzzustände in Schulter und Hand an. Bei der Beschreibung der Ätiologie folgt eine ausführliche Aufzäh- Rhtuma-Bad Subakuter Rheumatismus, Entzündungen im kleinen Becken. Sulfomoor-Bad Sedativ-Bad Chronische Polyarthritis, alle Gelenkaufbraucherkrankungen. Obererregbarkeit, Schlafstörungen; Einbadpackungen 190 Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. Spasmophilie. Jod-Bad Arteriosklerose, Bandscheibensyndrome, Jodmangelstrumen Ov a te s t zur bihormonalen Therapie bei Dysfunktionen und Insuffizienzen des männl. und weibl. Keimdrüsensystems Vegetative Dystonie Prostatahypertrophie Frigidität, Alterspruritus Impotenz, Miktionsbeschwerden Packungen zu 20 und 50 Dragees Ovatest Organotherapeutische Werke GmbH * Emmerich/Rh. lung der möglichen Ursachen, teilweise entnommen aus eigenem Krankengut. Bei der noch sehr unklaren Pathogenese zeigt sich, daß eine umfangreiche Untersuchung notwendig ist, um ätiologisch wichtige Krankheiten und Störungen aufzudecken. Eine Therapie wird sich vor allen Dingen mit der Ausschaltung dieser Grundkrankheiten befassen. Im Frühstadium werden mit der Segmenttherapie und der intraartikulären Injektion gute Erfolge erzielt. Oft ist jedoch eine zusätzliche medikamentöse Behandlung notwendig (Analgetica), Phenylthiazin und Muskelrelaxantien). Da es durch eine schmerzbedingte Ruhestellung des Schultergelenkes oft zu Schrumpfungsvorgängen an den Sehnen und der Gelenkkapsel kommt, ist eine lange Ruhigstellung unbedingt zu vermeiden. Physikalische Therapie verbunden mit Bewegungstherapie ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. entsprechende Rückbildungssituation wird Formen des Altersabbaus eingegangen. auf besondere 1. Dementia senilis — Altersschwachsinn, 2. Arteriosklerotische Demenz, 3. Alzheimersche Erkrankung. Der alte Mensch ist auf den biologischen Reiz der Beanspruchung angewiesen, so daß berufliche Beanspruchungen in dosiertem Maße ein vorzeitiges Altern hinhalten können. Eine entsprechend ärztliche Betreuung mit besonderer psychischer Untersuchung wird nachdrücklich gefordert, um eine echte Arbeitsunfähigkeit rechtzeitig zu erkennen. Das Problem der alten Menschen besteht nicht im Bau von Altersheimen, sondern in einer Schaffung von sinnvollen und pro- G. HAFERKAMP, Nürnberg Prostamed H. Szewczyk (Abteilung für experimentelle klinische Psychologie der Universitäts-Nervenklinik der Charite, Berlin): „ D e r P e r s ö n l i c h k e i t s w a n d e l im A l t e r " . Das deutsche Gesundheitswesen 36,1665-1672 (1965). Das Altern einfach mit Rückbildung in allem gleichzusetzen, ist gefährlich oder zweifelhaft. Nach den tatsächlich vorhandenen Abbauprozessen in vielen Persönlichkeitsbereichen sind auch produktive Nebenleistungen als Folge des Alterns möglich. Deshalb bezeichnet v. BRACKEN das Altern als eine Funktionsumstellung oder der Verfasser als eine Umstrukturierung der Persönlichkeit, für die jedoch ein generelles Alter nicht festgelegt werden kann. Das Greisenalter beginnt nach KEHRER, wenn die Ausgleichsfähigkeit im Alter nicht mehr vorhanden ist. Die Grundstimmung, die Gefühlslage, die Affektivität, die Geschwindigkeit des Denkablaufes (die bereits zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr abnimmt), die Motorik, die Interessenrichtungen und die Bestrebungen des alternden Menschen werden diskutiert. Die überbrückung des Klimakteriums, das Hineinfinden in das Älterwerden, erfordern von der Frau eine besondere Umwandlung. Außer dem Altern als zweckmäßige Anpassungsreaktion an die Prostataleiden — Prostatahypertrophie Miktionsstörungen, Prostatitis Dr. Gustav Klein, Zell-Harmersbach duktiven Beschäftigungsmöglichkeiten. Der greise Mensch soll mehr in das Feld der Familie gezogen werden. In Zukunft wird auf Grund der fortschreitenden Technik jedoch der Platz der alten Menschen in Städten und Dörfern zu suchen sein, wo sie für sich mit einem geringen technischen Niveau leben können. Der Zeitpunkt der Verpflanzung dorthin muß jedoch recht früh liegen. Nach diesem doch utopischen Plan weist der Verfasser darauf hin, daß heute in vielen Staaten die Sorge um den alten Menschen zu wünschen übrig läßt. NEUMANN (Jena) w ^ Stoffwechsel-Bad Stoffwechselstörungen mit Adipositas, Allergosen, Siangerbad-Zusatz, Eukalpin-Bad Tonikum-Bad Erschöpfungszustände, organische u. neurocirculatorische Durchblutungsstörungen. Roborans, Tracheobronchitls. Dr. Atzinger&CO. KG Pharm. Fabrik Passau . Kurpackungen Physik. Med. u. Rehab. / 7. Jahrg. 191 DUR/U/ »Für die Solbäder-Therapie« Anfragen: DÜRAsol-Dienst,6927Bad Rappenau/Saüne Titelliste A N N . RHEUM. D1SEASES, 25, 3 (May 1966) A. Sf. J. Dixon et a l ; St. Mary Abots and the West London Hospitals: „Polymyalgia Rheumatica and Temporal Arteritis", S. 203 S. A. Barker, C. F. Hawkins and H. Hewins; Queen Elizab. Hospit. Birmigham: „Mocopolysaccharides in Synovial Fluid", S. 209 J. Stevens and G. A. Whifefteld; Glasgow, Scottland: „Synovectomy of the Knee in Rheumatoid Arthritis", S. 214 A. K. Thould and G. Simon; St. Bartholomews Hospital, London: „Assessement of Radiological Changes in the Hands and Feet in rheumatoid Arthritis", S. 230 Harvey Baker; The London Hospital: „Prevalence of Psoriasis in Potyarthritic Patients and their Relatives", S. 229 B. A. Latham; Royal North Shore Hospital of Sydney/Australia: „Pericarditis associated with Rheumatoid Arthritis", S. 235 J. C. F. Cregon; Devonshire Royal Hospital, Buxton: „Internal flxation of the Unstabile Rheumatoid Cervical Spine", S. 242 Unto Vanio; Rheuma-Foundation Hospital HeinoIa/Fjnnland: „A Histochemical Study on Lococinoaminopeptidase Activity in the Synovial Membrane of Patients with Rheumatoid Arthritis", S. 253 S. Roy et a l . ; Dept. Pathology Universita of Sheffield: „Synovial Membrane in Traumatic Effusion", S. 259 B. M. Greenwood; Postgraduate Medical School, London: „Capilary Resistance and Scin-Fold Thickness in Patients with Rheumatoid Arthritis", S. 272 ACTA FISIOTERAPICA IBERICA X, 3 (111/1965) Anton Zauner-Gutmann; Hospital de la santa Cruz y San Pabi Barcelona, Sect. de Rehabilitacion: „La Reografla", S. 13 E. C. Baldocki; Instituto de Medicina Correctiva, Barcelona: „Consideraciones sobre Electrostimulacion en las Paralisis Flacidas", S. 27 L. Stuhl, R. David, M. Peillon (Paris/Straßburg): „Elektrostimulacion cutanea", S. 35 M. Jorda, J. Famos, H. Billard, J. Dagues, J. Bruhn, I. Blanc; France, Collioure, centre readaptation: „Presentacion de un aparato estimulator electronico y su empleo como Prothesis", S. 41 A. Fernändez Armayor; Instituto Nacional de Medicina y Segurlad del trabajo Madrid: „Doce Anos de un servicio de elecfrodiagrtostico", S. 45 M. de la Prada; Sevilla:-, „Los extractos de cartilago y medulia osea en el tratamento de Jas arthrosis", S. 53 Luis Serrano Casquete, L. Fernändez Väsquez; Clinico de nuestra Senora del Amparo de Sevilla: „Nota clinica sobre el empleo del urbason retard . . .", S. 63 Juan Plaja; Servicio de Rehabilitacion del Hospital General de Asturias: „Revision del Ärztegesellschaften im Zentralverband Forschungsgemeinschaft für Arthrologie und Chirotherapie (FAQ e.V. 1. Vorsitzender: Dr. F. Gutmann, Bad Hamm/Westf. Internationale Gesellschaft für Elektroakupunktur. Leiter: Dr. med. R. Voll, Plochingen, Richard-Wagner-Straße 5. Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsvorsorge und Frühheilbehandlung. Leiter: OMR Dr. med. W . Groh, Bad Dürrheim, Sanatorium Hirschhalde. Gesellschaft für Homotaxikologie und antihomotoxische Therapie e.V., Baden-Baden. Korrespondenz an den Schriftführer: Dr. F. Doeper, Baden-Baden, Bertholdstraße 7. Arbeitsgemeinschaft für Mikrobiologische Therapie. Leiter: Prof. Dr. med. Mommsen, Frankfurt, Baseler Straße 21. Internationale Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke. Leiter: Dr. med. H. F. Voß, Heidenheim a. d. Brenz, Friedrichstraße 10. Arbeitsgemeinschaft Psychotherapie-Seminare. Leiter: Dr. med. Graf Wittgenstein, München 23, Königinstraße 101. Medizinisch-Biologische Arbeits- und Fortbildungsgemeinschaft Deutscher Zahnärzte e. V., Leiter: Dr. Paul Neuhäusser, Gräfeifing bei München, Akilindastraße 52a. Herausgeber: Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e.V. Schriftleitung: Dr. med. A. Cramer (Schriftführer), 2 Hamburg-Nienstedten, Ohnhorststr. 64, Tel. 820276. Dr. med. H. Haferkamp (1. Vorsitzender), 65 Mainz, Adam-Karrillon-Str. 13, Tel. 24363. Dr. med. F. Oelze (2. Vorsitzender), 2 Hamburg-Langenhorn, Allgem. Krankenhaus Ochsenzoll, Langenhorner Chaussee 560, Tel. 5270181. Mitteilungen der Schriftleitung: Zuschriften mit Originalien (wissenschaftjichen Beiträgen) werden an Dr. Haferkamp, Referate an Dr. Oelze, redaktionelle Nachrichten und Verbandsangelegenheiten an Herrn Dr. Cramer erbeten. Originalien und Beiträge, die zur Veröffentlichung kommen, werden honoriert. Die Schriftleitung behält sich jedoch den Zeitpunkt der Veröffentlichung vor. Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen. Mit Annahme des Manuskriptes erwirbt der Verlag das ausschließliche Rech? der Vervielfältigung, Verbreitung und Übersetzung. Die Beiträge dürfen daher nicht in gleichem oder ähnlichem Wortlaut an anderer Stelle veröffentlicht werden. Es wird gebeten, die Bebifderung der Beiträge im üblichen Rahmen zu halten, da sonst die Mehrkosten berechnet bzw. bei der Honorierung in Abzug gebracht werden müßten. 192 Physik. Med. u, Rehab. / 7. Jahrg. concepto de nivel functional y pronostico en Rehabilitacion de paraplejicos traumaficos", S. 69 X, 4 (IV/1965) Adolfo Goday Prats; Barcelona: „Formas clinicas de la paralisis cerebral y su tratiamenta", S. 13 Heliodoro Ruiz Garcia; Madrid: „Terapia ocupacional en la paralisis erebral", S. 27 F. Bastos Mora: „Cirugia ortopedica de las paralisis cerebrales", S. 39 F. Arias, C. Lecumberri, E. Ornilla: „La experiencia del sanatorio marino de gorlitz en las paralisis cerebralis", S. 47 J. Mantin Niclos; Sevilla: „Paralisis cerebral infantil", S. 53 Jos6 Lopez Tappero; Sevilla: „Rehabilitacion foniatrica en la paralisis cerebral", S. 65 Mariano Macein Rodriguez; Madrid: „Musicoterapia en cuarenta lineas como elemento rehabilifador de la paralisis cerebral infantil", S. 77 GACETA MEDICA DEL NORTE 12, 5 (Okt. 1965) Dr. J. C. Lecumberri; Sanatorio Marino de Goritz, Spanien: „ApoFisitis del calcäneo"', S. 224 Dr. Benito Zabala Camiruaga; Sanat. Marino de Gorliz: „Osteogenesis imperfecta Enfermedad de Lobstein", S. 233 H. Rottenhöfer; Med. Univ.-Klin. München: „Fundamenfos y estado actual del tratiamento de la diabetes mellitus en Alemania", S, 252 Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Arbeiten unter der Rubrik „Erfahrungen aus der Praxis" stellen nicht unbedingt die Meinung der Schriftleitung dar. Die Nennung von Markenbezeichnungen läßt keinerlei Rückschlüsse zu, ob es sich um geschützte Zeichen handelt. Sonderdrucke: Von Originalbeiträgen erhalten die Verfasser auf Verlangen 30 Sonderdrucke JtostenJos. Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptes ausdrücklich vermerkt werden. Wird eine höhere Stückzahl gewünscht, so erfolgt für diese eine Berechnung. Nachdruck: Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit genauer Quellenangabe gestattet und bedarf bei Originalarbeiten der schriftlichen Genehmigung des Vergilt das Ra Rahlages. Für innerbetriebliche fotomechanische Vervielfältigung gi bk d B ö i d D t h B h h d l i dem d menabkommen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mit BDI vom 14.6.1958 (10-Pf-Werfmarke pro Seite). Bezugsbedingungen: Der Bezugspreis beträgt jährlich 36,— DM, im Ausland zuzüglich Versandgebühren; für Mitglieder des Zentralverbandes und anderer mit ihm zusammenarbeitenden Verbände 24,— DM. Für Studenten und Ärzte in nicht vollbezahlter Stellung iährlich IS,- DM. Einzelhefte werden zum Preis von je 3,— DM abgegeben. Abonnementsgebühren sind nach Rechnungserhalt fällig und zahlbar netto Kasse. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Ersatz oder Rückerstattung eingezahlter Bezugsgebühren. Die Zeitschrift wird so lange geliefert, bis Abbestellung erfolgt, die spätestens 30 Tage vor Halbjahresschluß im Besitz der Buchhandlung bzw. Postanstalt bzw. des Verlages sein muß. Erscheinungsweise: Einmal im Monat. Zahlungen: Auf das Postscheckkonto Hamburg 239216; Vereinsbank Hamburg; Dresdner Bank, Zweigstelle Eppendorf, Konto Nr. 37101. Verlag: Medizinisch-Literarischer Verlag Dr. Blume & Co., Uelzen, 311 Uelzen, Ringstraße 4. Anzeigen: Fritz Täuber, 311 Uelzen, Ringstraße 4. Anzeigenpreisliste: Zur Zeit gilt die Liste Nr. 4. Druck: C. Beckers Buchdruckerei, 311 Uelzen, Ringstraße 4, Tel. 0581/2357. Auslandspreise: USA $ 9,-; Großbritannien £ 3.5.0; Schweiz sfr 39,00; Frankreich nF 42,50; Schweden skr 44,50; Jtalien Lire 5670,-; Österreich öS 235,-. Diese Ausgabe umfaßt 48 Seiten und Umschlag.
© Copyright 2025 ExpyDoc