Beispiel für die Berechnung einer Versickerungsmulde Bemessung nach Arbeitsblatt DWA -A 138 (angepaßt für Eppstein, Keltenstraße) Für die Berechnung der Zuflüsse zu Versickerungsanlagen ergibt sich dem Rechenwert A u für die angeschlossene undurchlässige Fläche aus der Summe aller angeschlossener Teilflächen AE,i multipliziert mit dem jeweils zugehörigen mittleren Abflußbeiwert Cm,i Au = ∑ (AE,i x Cm,i) Empfohlene Spitzenabflußbeiwerte C S (Leitungen); mittlere Abflußbeiwerte Cm (Rückhaltung) nach DIN 1986-100: 2016 Anmerkung: Die C m Werte nach DIN 1986-100 sind für ein 2-jähriges Regenereignis, daher wird empfohlen diese Werte für ein 20-jähriges Ereignis anzupassen Flächentyp Art der Befestigung Beiwerte Cs Cm (5a) Cm (20a) Dachflächen Schrägdach, Metall, Glas, Faserzement Schrägdach, Schiefer, Ziegel engobiert Schrägdach, Betonstein. Dachpappe Flachdach, Metall, Glas, Faserzement Flachdach, Faserzement, Dachpappe Flachdach, Kiesschüttung Gründach, Extensivbergrünung > 5° Dachneigung Gründach, Intensivbergrünung ≥ 30 cm bis 5° Neigung Gründach, Extensivbergrünung ≥ 10 cm cm Aufbaudicke bis 5° Gründach, Extensivbergrünung < 10 cm cm Aufbaudicke bis 5° Verkehrsflächen, Betonflächen Verkehrsflächen Verkehrsflächen, Schwarzdecken Verkehrsflächen, Flächen mit Fugendichtung Verkehrsflächen, Rampen (Neigung zum Gebäude) Verkehrsflächen, Betonsteinflächen Verkehrsflächen, Pflasterflächen Fugenanteil > 15% Verkehrsflächen, wassergeb. Flächen Verkehrsflächen, Kiesbelag, Schotterrasen Verkehrsflächen, Verbundsteine m Sickerfugen Verkehrsflächen, Rasengittersteine (Parkplatz) Verkehrsflächen, Rasengittersteine -waben (Feuerwehrzufahrt) Sportflächen Sportflächen, Kunststoffrasen Sportflächen, Tennenflächen Sportflächen, Rasenflächen Gärten Parkanlagen Gartenwege mit wassergebundener Decke Einfahrten und Einzelstellplätze mit Rasengittersteinen 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 0,8 0,7 0,2 0,4 0,5 1,0 1,0 1,0 1,0 0,9 0,7 0,9 0,3 0,4 0,4 0,2 0,6 0,3 0,2 0,0 0,0 0,90 0,90 0,80 0,90 0,90 0,80 0,40 0,10 0,20 0,30 0,90 0,90 0,80 1,00 0,70 0,60 0,70 0,20 0,25 0,20 0,10 0,50 0,20 0,10 0,00 0,00 0,95 0,95 0,90 0,95 0,95 0,80 0,55 0,15 0,30 0,40 0,95 0,95 0,90 1,00 0,80 0,65 0,80 0,25 0,33 0,30 0,15 0,55 0,25 0,15 0,00 0,00 120. 64,4 180 44,5 240 34,4 Hinweis: FLL (2002) Richtlinie zur Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen Niederschlagsspende Frankenthal süd, OT Eppstein Tn 20 min l/s*ha 15 274,0 20 234,7 30 186,0 45 145,3 60 121,3 90 83,7 Berechnungsbeispiel Eppstein, Keltenstraße Eingabewerte: Au As = 0,18 x Au undurchlässige Fläche in m² Versickerungsfläche in m² -5 kf = in m/s 2,00E-05 2,00 x 10 maßgebende Regenspende l/(sxha) rD(n)= D= Dauer des Bemessungsregens in min (Sicherheitszuschlag ) fz= 1,20 geringes Risiko -- 1,20 mittleres Risiko -- 1,15 hohes Risiko -- 1,10 Formel: VM = VM = [(Au + As ) x 10 -7 x rD(n) - As x kf /2] x D x 60 x fz Muldenvolumen [m³] Für die Bemessung ist die maßgebende Dauer des Bemessungsregens zunächst unbekannt. Sie ergibt sich durch wiederholte Lösung der o. g. Gleichung, wobei für r D(n) die Regenspende der Dauerstufe D und der Häufigkeit n einzusetzen ist. Maßgebend ist diejenige Regendauer D, für die sich mit der o. g. Gleichung das maximale Speichervolumen ergibt. Nachdem das Volumen ermittelt wurde, ergibt sich für den Bemessungsfall die Einstauhöhe in der Mulde. zM = V M / A s zM = Einstauhöhe der Mulde [m] Beispiel: Die Dachabflüsse eines 130 m² großen Gebäudes mit Schrägdach und Betonstein sollen in der Mulde versickert werden. Mit Cm= 0,9 erhält man Au = 117,0 m² Sofern keine separaten Bodendurchlässigkeiten ermittelt und dokumentiert werden, wird empfohlen sich am Versickerungswert der öffentlichen Mulden zu orientieren. Der maßgebende kf,cal-Wert beträgt im Bereich der Keltenstraße "2,0 * 10-5 m/s". Je nach Durchlässigkeit des Bodens sind folgende Größenordnungen für A S ein erster Anhalt: Bodenart Mittel-/Feinsand schluffiger Sand, sandiger Schluff, erf. AS 0,10 · Au 0,20 · Au gewählt: 0,19 Berechnung Au wird ermittelt aus (Teil-) Flächen A1 * Cm1 + A2 * Cm2 + … Au = Au = Cm (Betonstein) 0,90 130 m² 117 m² Als mittlere Versickerungsfläche wird gewählt As = As = 0,19 x 117 m² 22,2 m² VM= [(Au + As ) x 10 -7 x rD(n) - As x kf/2] x D x 60 x fz VM= [(117+22,2) x 10-7 x rD(n) - x(2*10-5/2)] x D x 60 x 1,2 VM= ( 0,00100 x rd(n) - 0,01598 ) x D Die Bemessung muß für eine Niederschlagsbelastung von Tn = 20 a durchgeführt werden. In der oben stehenden Gleichung sind nun für das zubestimmende Volumen, die Regendauer solange zu variieren und die entsprechende Regenspende einzusetzen bis sich ein maximaler Wert für das Speichervolumen ergibt. D rD(n) VM [ min ] [l/(sxha)] [ m³ ] 5 456,9 2,21 10 335,6 3,20 15 274,0 3,88 20 234,7 4,38 30 186,0 5,11 45 60 145,3 5,83 121,3 6,34 90 83,7 6,11 120 64,4 5,83 180 240 44,5 5,15 4,39 34,2 Bei der Regendauer von 60 min erhält man hier das maximale Speichervolumen. Bei der Muldenfläche VM = 6,34 m³ As = 22,2 m² ergibt sich für den Bemessungsfall eine Einstauhöhe von z M = VM / A S = 6,34 / 22,2 = 0,29 m Die Einstauhöhe in der Mulde darf zM von 0,30 m nicht überschreiten! Sollte die Einstauhöhe 30 cm überschreiten, so ist die Muldengrundfläche zu vergrößern und die Berechnung ist erneut durchzuführen.
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