olydo. berlin. 16 in berlin in elstal

OLYDO.
BERLIN.
16
80 JAHRE OLYMPISCHES DORF IN ELSTAL –
EINE KÜNSTLERISCHE INTERVENTION
Citius, altius, fortius. Schneller, höher, stärker (weiter) – das klassische
Motto der Olympischen Spiele entfacht nicht nur im Sport Leidenschaft.
Unter dem Motto »Bridging the Gap« vereint das gemeinsame Projekt der
DKB STIFTUNG und der Palis Advisory GmbH Berlin vier Künstlern aus
Deutschland und Großbritannien, die sich mit dem Spannungsverhältnis
von Sport und Kunst anhand von historischen und gesellschaftlichen
Themen auseinandersetzen. In Bildern, Videoinstallationen und Fotos setzen
sich Margret Cahills, David Gledhill, Peter Lewis und Wolf Bertram Becker
mit der wechselvollen Geschichte des Sportlerdorfes, die auch immer
wieder europäische Geschichte spiegelt, auseinander.
IN
BERLIN
IN
ELSTAL
Im September 2015 besichtigten die Künstler mehrere Tage das
Olympische Dorf von 1936 in Elstal. Durch den Zugang zum Dorf und
seiner Gebäude haben sie unterschiedliche Eindrücke gesammelt, die
den Grundstock für die Kunstwerke bilden. Ihre individuellen räumlichen
Erfahrungen reflektierten und dokumentieren sie in ihren Arbeiten. Das
Konzept für die Anordnung der Werke im Atrium bezieht sich auf die
architektonische Räumlichkeit des Dorfes im Elstal. Wie in der Natur wird
der wechselnde Lichteinfall im Atrium genutzt. Es wird bewusst darauf
verzichtet, zusätzliche Lichtquellen einzusetzen.
Die Aufstellung der Kunstwerke im Atrium erlaubt dem Betrachter
gewissermaßen eine räumliche Begehung des Dorfes anhand der Werke.
Dies ermöglicht ihm, die Arbeiten aus wechselnden Perspektiven
anzusehen. Die Ausstellung schlägt damit einen Bogen von Elstal nach
Berlin-Mitte.
19/07/ – 26/08/16
Errichtet wurde das Olympische Dorf für die rund 4.000 angereisten
Athleten der XI. Olympischen Sommerspiele von 1936. Unter der Leitung
des Architekten Werner March, der auch das Reichssportfeld und das
Olympiastadion entwarf, entstand es in nur zwei Jahren Bauzeit. Nach der
Olympiade diente das Areal der Wehrmacht, später wurde es als Lazarett
und von Einheiten der sowjetischen Armee genutzt. Als diese 1992
abzogen, hinterließen sie verwahrloste Bauwerke und ein Gelände in
freiem Verfall. Seitdem die DKB Stiftung für gesellschaftliches
Engagement das Olympische Dorf übernommen hat, setzt sie sich für
seine nachhaltige Entwicklung ein. Im Mittelpunkt der Aktivitäten
stehen denkmalgerechte Landschaftspflege sowie Bausicherungs- und
Verschönerungsarbeiten am historischen Bestand. Schwerpunkte
bilden hier das im Bauhausstil errichtete Speisehaus der Nationen, das
Hindenburghaus, die Turn- und die Schwimmhalle sowie der Sportplatz.
DEUTSCHE KREDITBANK AG
DKB-ATRIUM
11/09/16
DAS OLYMPISCHE DORF VON 1936
IN ELSTAL
Taubenstraße 7 – 9
D-10117 Berlin
www.dkb.de
Rosa-Luxemburg-Allee 70
D-14641 Wustermark
www.dkb-stiftung.de/olympisches-dorf.de
ÖFFNUNGSZEITEN
ÖFFNUNGSZEITEN
10:00 – 16:00 Uhr
10:00 – 18:00 Uhr
FÜHRUNGEN
Eintritt frei.
12:00 und 15:00 Uhr
Eintritt frei.
Eine Ausstellung der
Die Ausstellung wird gefördert von
und
19.07.
26.08.16
DKB-ATRIUM
11.09.16
OLYMPISCHES DORF
WOLF BERTRAM
BECKER
DORFMITTE –
Mit klaren Linien und sicherem Blick für die Raumarchitektur erfasst Wolf
Bertram Becker auf erstaunliche Weise die Atmosphäre von Gebäuden.
Die in der Mitte des Dorfes gelegenen Gebäude –­ Speisehaus der Nationen
und das Schwimmbad – hat Wolf Bertram Becker in einer solchen Weise
erfasst und dem Betrachter damit räumlich zugänglich gemacht. Die
Großformatigkeit der Bilder unterstreicht die Dimension der Raumtiefe,
die so dem Besucher beim Durchqueren der Ausstellung vermittelt wird.
Die Malerei von Wolf Bertram Becker ist vielschichtig und fokussiert
zugleich. Seine Bilder reflektieren die für ihn charakteristische Sichtweise
der Realität und zeigen seine Eindrücke in unverwechselbarer Weise. Die
Arbeiten stützen sich auf nahe und ferne Landschaften, Parks und Gärten,
schließen aber auch Gebäude, städtische Straßenzüge und Pfade nicht
aus. Sie haben einen hohen Wiedererkennungswert. Viele Szenen skizziert
er vor Ort und stellt sie im Studio fertig.
BASTION
HINDENBURGHAUS
BIRKENRING
SPEISEHAUS DER NATIONEN
JESSE-OWENS-ZIMMER IM »MEISSENHAUS«
SEE MIT SAUNA FUNDAMENT
SCHWIMMHALLE
KOMMANDANTENHAUS
P
MARGARET
CAHILL
VERLORENE LANDSCHAFTEN –
Margaret Cahills intensive Auseinandersetzung mit verloren gegangenen
Landschaften und Orten findet den Widerhall in ihren Kunstwerken,
indem sie verschiedene Medien der Fotografie und Malerei einsetzt. Die
Realität des noch vorhandenen wird eingehüllt in verschwommene und
verwischte Räume, die ihre Verlorenheit widergeben. Mit ihren Collagen
aus verschiedenen Drucktechniken entwickelt sie eine mystische Realität
mit schemenhaft dargestellten Menschen, Tieren und Pflanzen. Aus
den verlassenen Räumen entwickeln sich so in den Köpfen der Betrachter
eigene Geschichten.
Margret Cahill beschäftigt sich mit historischen Themen und Erinnerungen, die sie reflektiert und mit verlassenen Landschaften verbindet,
die auf Konflikte, Vertreibung und Instabilität hinweisen.
TURNHALLE
DAVID
GLEDHILL
DORFEINGANG –
David Gledhill überträgt die Bildinhalte kleinformatiger Schwarz-­Weißfotos maßstabsgetreu in großformatige Gemälde. Aus dem vertrauten
Foto wird eine neu erfahrbare Realität eines historischen Ereignisses. Die
vier ausgewählten Werke beziehen sich auf Szenen aus dem Empfangsbereich des Dorfes und reflektieren und dokumentieren den Versuch der
damaligen Machthaber eine heile Welt zu inszenieren.
Seine Arbeit basiert auf Fotografien aus privaten, kommerziellen und
institutionellen Archiven. David Gledhill benutzt dieses Material, um es in
Malerei und Bilderreihen umzusetzen. Auf diese Weise übt er Kritik an
der Art wie historische Ereignisse repräsentiert werden. Gleichzeitig versucht er, die sozialen Auswirkungen dieser Ereignisse so lebhaft wie möglich
zu vermitteln und sie durch die Brille der gelebten Erfahrung zu zeigen.
PETER
LEWIS
QUERVERWEISE –
Die Beschäftigung mit Inhalt und Raum von Geschichte bildet Grundlage für die Skulpturen und Keramikarbeiten von Peter Lewis. Durch
die ungewöhnliche Kombination von vertrauten Formen, Farben und
Bildinhalten entstehen ganz neue Werke. Das Medium wird zum Träger
zugeordneter Botschaften, die dem Betrachter geschichtliche Bezüge
vermitteln, aber gleichwohl Spielraum für neues, individuelles Erfassen
des Gezeigten lassen. Gleichzeitig finden diese Werke auf unterschiedliche Weise Anknüpfungspunkte an die Bilder der Ausstellung.
Der Verbindung von Konflikten, Macht, Glauben und politischer
Opportunität bildet die Grundlage für die künstlerische Arbeit von Peter
Lewis. Er sucht den Dialog mit den sozialen und politischen Realitäten,
in denen wir unsbbewegen.