____________________________________________________________________________________________________________________________ BBSR SWD/F Leistungsbeschreibung Forschungsprogramm: Forschungsprojekt: Aktenzeichen: Zukunft Bau Starkregeneinflüsse auf die bauliche Infrastruktur SWD 10.08.17.7-16.40 1. Projektdarstellung In einem Paradigmenwechsel von dem Widerstehen und dem Anpassen an die Folgen des Klimawandels sind die Umwelt- und Klimapotentiale einer Liegenschaft und seiner Gebäude zu identifizieren. Es ist ein definiertes Starkregenereignis auf eine Liegenschaft wirken zu lassen, die unterschiedlichen Vulnerabilitäten der Schutzgüter gegenüber dem Starkregenereignis herauszustellen. Anschließend folgt die Identifizierung der unterschiedlichen bautechnischen Möglichkeiten zur Starkregenbindung und deren Wichtung. Als konkrete Auswirkung und als quantitativ anrechenbares „Umweltpotential“ der „abwasserlosen Liegenschaft“ ist der Beitrag zur Reduzierung der Hochwassergefährdung herauszustellen. 2. Aufgabendarstellung Die Auswirkungen des Klimawandels auf unterschiedliche Lebensbereiche, wie die der Gebäude und der baulichen Infrastruktur werden vielfältig beschrieben. Der 5. IPCC-Bericht des Weltklimarates weist u. a. vermehrte und heftigere Starkregen, häufigere und höhere Hochwasserereignisse, lang anhaltende Trockenperioden und steigende Hitzeentwicklungen als Folgen des Klimawandels aus, die es zu bewältigen gilt. Um diesen Folgen bautechnisch zu begegnen, sind im Bereich der vorsorgenden Schutzmaßnahmen für Bauwerke, bauliche Infrastruktur und stadtbegleitende Grünflächen Klärungs- und Handlungsbedarfe zu identifizieren und zu erfüllen. Unter den „nassen“ Extremwetterereignissen (wie Hagel, Hochwasser, Starkregen) nimmt Hochwasser u. a. aufgrund in Deutschland erfolgter Flutkatastrophen eine besondere Stellung ein. Die Flutkatastrophe des Frühjahrs 2013 hat gezeigt, dass es beim Hochwasserschutz Verbesserungsbedarf gibt. Die aktuellen Bestrebungen unterschiedlichster Beteiligter richten vorrangig sich darauf, dass Menschen ihre Güter so wirksam wie möglich vor extremen Hochwasserereignissen schützen können, bzw. Hochwasserschäden kalkulierbar und gering gehalten werden. Um dies zu erreichen, werden im Bundesraumordnungsplan zum Hochwasserschutz länderübergreifende Standards hinsichtlich hochwassergefährdeter Gebiete, Rückzugsräume, Polder etc. entwickelt. Dabei sind bautechnische Möglichkeiten des risikominimierenden Lebens mit dem Hochwasser sowohl für die bauliche Infrastruktur als auch für den Gebäudebestand genauso gefragt, wie der komplette allumfassende bautechnische Hochwasserschutz. Das BBSR beschäftigt sich bereits intensiv mit regionalen Anpassungsstrategien an den Klimawandel und hat u.a. den Begriff „Schwammstadt“ geprägt (siehe diverse ExWoSt-Projekte). Es ist angebracht und erforderlich, das Thema in den verschiedenen Ebenen Region – Stadt/Quartier – Infrastruktur/Gebäude zu begreifen und zu thematisieren. Derzeit werden noch häufig die sich beeinflussenden und teilweise konkurrierenden Kriterien unterschiedlicher Funktionsbereiche einzeln betrachtet. Diese sind zu finden in der Stadtplanung (z.B. Weissbuchprozess „Grün in der Stadt“), der Siedlungswasserwirtschaft mit dem Anspruch „das Wasser in der Fläche zu halten“, der Verknüpfung von Straßenkörper als Verkehrsfläche aber auch zur Starkregenführung, den diversen Möglichkeiten der Nutzung und Umnutzung von Funktionsflächen einer Liegenschaft zur Rückhaltung des Starkregens, des Bauwerksgrüns mit „Blaudächern“ versus Bauschadensbetrachtung, u.a.m.. Als einen Teilbeitrag zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) bietet sich der Idealfall einer „abwasserlosen Liegenschaft“ an, deren wesentlicher Bestandteil vom „Schwammhaus“ geprägt wird. In einem Paradigmenwechsel von dem Widerstehen und Anpassen an die Folgen des Klimawandels sind die Umwelt- und Klimapotentiale einer Liegenschaft und seiner Gebäude zu identifizieren. ____________________________________________________________________________________________________________________________ Es gilt, ein definiertes Starkregenereignis auf eine Liegenschaft wirken zu lassen. Anschließend sind neben dem Abfluss des Starkregens hin zur Hochwasserbildung die unterschiedlichen Vulnerabilitäten der Schutzgüter gegenüber dem Starkregenereignis herauszustellen. Es folgt die Identifizierung der unterschiedlichen bautechnischen Möglichkeiten bei der Planung und Gestaltung von Grünflächen, baulichen Infrastrukturen wie Straßen, Wege, Plätze, des Bodens, der Topographie aber auch des Gebäudes und der Bauwerke. Ihre Wirkungen - auch zueinander – sind darzustellen und zu gewichten. Ziel ist es, den Abfluss des Starkregens über einen definierten Zeitraum zu verhindern/verzögern. Als „Umweltpotential“ der „abwasserlosen Liegenschaft“ wird das Vermögen der Starkregenbindung auf der Liegenschaft und an dem Gebäude definiert. Als konkrete Auswirkung und als quantitativ anrechenbares Umweltpotential der „abwasserlosen Liegenschaft“ ist der Beitrag zur Reduzierung der Hochwassergefährdung herauszustellen. In einer Broschüre des BBSR sind in einem einführenden Teil die Auswirkungen des Klimawandels mit ihren Folgen auf eine Musterliegenschaft/Grundstück darzustellen. anschließen sich die Vulnerabilitäten der wesentlichen Schutzgüter einer definierten Liegenschaft gegenüber Starkregen, Hochwasser und Hagel an. es schließen sich bautechnische Planungshinweise und Musterbeispiele für Regenrückhaltungsmaßnahmen an als weiterer Teil der Broschüre wird in einer modellierten Simulation ein Starkregenereignis auf die Musterliegenschaft dargestellt. Für dieses Ereignis werden die regenrückhaltenden Maßen wie topographische Modellierung der Aussenanlagen, Rigolen, „Schwammhaus“, etc. mit ihren jeweiligen anteiligen Rückhaltepotentiale dargestellt. In der Summe aller Maßnahmen soll eine 100% Starkregenrückhaltung über einen definierten Zeitraum sichergestellt sein. abschließend ist das Umweltpotential dieser „Starkregen-rückhaltenden Maßnahmen“ im Gesamtkontext der wesentlichen Umweltpotentiale der Musterliegenschaft herauszustellen. Die Inhalte der Broschüre sind so aufzubereiten, dass sie für Veröffentlichungen des BMUB nutzbar sind. 2.1 Arbeitsschritte, methodische Vorgehensweise, Zeitschiene Das Projekt wird gemäß der nachfolgenden Strukturierung zur Vorgehensweise in drei Arbeitspakete gegliedert. Arbeitspaket 1: Grundlagenermittlung Darstellung der wesentlichen Folgen Auswirkungen des Klimawandels mit ihren Folgen auf eine Musterliegenschaft/Grundstück. Definition und Modellierung einer Musterliegenschaft und eines Starkregen- und Hagelereignis Arbeitspaket 2: Erarbeitung bautechnischer Grundsätze zur Resilienzfähigkeit und zur Starkregenbindung Es sind Vulnerabilitäten der wesentlichen Schutzgüter der Musterliegenschaft gegenüber Starkregen- und Hagelereignisse herauszustellen. Anschließend folgt die Identifizierung der unterschiedlichen bautechnischen Möglichkeiten bei der Planung und Gestaltung von Grünflächen, baulichen Infrastrukturen wie Straßen, Wege, Plätze, des Bodens, der Topographie aber auch des Gebäudes und der Bauwerke zur Resilienzertüchtigung/-fähigkeit gegenüber den Beanspruchungen aus Starkregen- und Hagelereignisse. Über die Resilienzfähigkeit hinaus ist eine Starkregenrückhaltung /-bindung durch Maßnahmen am Gebäude und mit der Liegenschaft zu erreichen, die gestaffelt bis zur 100 % igen Bindung des definierten Starkregens führen kann. Diese ist mit einer Sättigungswirkung in einen zeitlichen Bezug zu setzen. Die Beeinflussung der unterschiedlichen Maßnahmen zur Starkregenbindung am „Schwammhaus“ und in bzw. mit der Liegenschaft sind mit ihren sich beeinflussenden Wirkungen darzustellen und zu wichten. ____________________________________________________________________________________________________________________________ Arbeitspaket 3: Darstellung des Gesamtsystems als Teilbeitrag „bautechnische Grundsätze zur Starkregenbindung“ als Teilbeitrag zur DAS Erarbeitung einer Broschüre zur „abwasserlosen Liegenschaft“ als Beitrag zur DAS (Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel). In dieser sind zu behandeln: o Darstellung der wesentlichen Folgen Auswirkungen des Klimawandels mit ihren Folgen auf eine Musterliegenschaft/Grundstück. Hierbei sind insbesondere die Wirkungen von Starkregen, Hochwasser und Hagel herauszustellen. o Das Gesamtsystem der „abwasserlosen Liegenschaft“ ist mit seinen Funktionsweisen und Anwendungsmöglichkeiten mit bautechnischen Hinweisen und Musterbeispielen abzubilden.. o Definition des Umweltpotentials „Starkregen-Rückhaltung“ unter Einbindung in einer Gesamtdarstellung der Umweltpotentiale der Musterliegenschaft. Aufbereitung der Ergebnisse als umfassender Beitrag zur DAS. 2.2 Veranstaltungen Besprechungen mit Auftraggeber: Für das Projekt sind neben der Auftaktbesprechung zwei halbtätige Abstimmungsgespräche mit dem Auftraggeber im BBR Bonn bzw. dem BMUB in Berlin einzuplanen. Hierfür sind Reisekosten zu berücksichtigen. Besprechungen mit dem projektbegleitendem Beirat: Es ist ein projektbegleitender Beirat vorgesehen. In drei Abstimmungsgesprächen mit diesem sind die Projektstände zu präsentieren und zu diskutieren. Hierfür sind Reisekosten zu berücksichtigen. 2.3 Internetauftritt – gemäß Dokumentationsrichtlinie für Internetbeiträge Für die BBSR-Internetseite wird eine Zuarbeit von Dokumenten, Textbausteinen, Fotos und Grafiken erwartet. Diese sind frei von Rechten Dritter nach den Dokumentationsrichtlinien für Internetbeiträge (abrufbar unter bbsr.bund.de: Aktuell/Ausschreibungen Forschungsprojekte) vorzulegen. Aktualisierungstermine sind: Termin 01.08.2016 01.11.2017 Form der Berichterstattung Projektstart 1. Archivfassung Archivfassung Bei Projektabschluss ist der Internetbeitrag für das Archiv zu überarbeiten bzw. auf die wesentlichen Aspekte zu fokussieren. Dieser Textbeitrag soll den bestehenden Text im Internet spätestens ein halbes Jahr nach dem Projektabschluss ersetzen. Die Archivfassung ist auch in englischer Sprache zu erstellen. 2.4 Publikation – gemäß Gestaltungsrichtlinien Die Erstellung der Publikation ist ein Bestandteil des Vertrags. Es gilt: Veröffentlichung in der Schriftenreihe des BBSR • Umfang: ca. 60 Seiten Sämtliche Projektdaten und -ergebnisse sowie Grafiken, Bilder, Zeichnungen, Pläne etc. sind frei von Rechten Dritter zu liefern. Die/der Auftragnehmer/in ist verpflichtet, die folgenden Arbeitsschritte auszuführen (ggf.: jeweils für deutsche und englische Fassung): • • Redaktion Graphische Gestaltung entsprechend den Gestaltungsrichtlinien der Schriftenreihen (abrufbar unter www.bbsr.bund.de: Aktuell/Ausschreibungen Forschungsprojekte) ____________________________________________________________________________________________________________________________ • Erstellung einer druckfertigen sowie einer internettauglichen, barrierefreien PDF (gemäß BarrierefreieInformationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) in der jeweils aktuellen Fassung) Die Druckkosten sind je Publikation gesondert auszuweisen. 3. Berichterstattung Die Berichte sind jeweils zu folgenden Terminen und in folgender Anzahl / folgendem Format vorzulegen: Termin 15.10.2016 01.12.2016 15.03.2016 01.06.2017 15.11.2017 Art der Berichterstattung Sachstandsbericht Zwischenbericht 1 Zwischenbericht 2 Zwischenbericht 3 Endbericht (PDF, barrierefrei) und Archivfassungen (in deutscher und engl. Sprache) Anzahl / Format 1 Word / 1PDF 1 Word / 1PDF 1 Word / 1PDF 1 Word / 1PDF 1 Word / 1PDF Die Zwischenberichte dienen der Unterrichtung des Auftraggebers und sind zugleich Voraussetzung für die Abschlagszahlungen. Der Zwischenbericht ist anhand des verbindlichen Ablauf-, Zeit- und Finanzierungsplans zu erstellen und wie folgt zu gliedern: 1. laut Ablaufplan geplante Arbeitsschritte während des abgelaufenen Berichtszeitraums 2. tatsächlich durchgeführte Arbeitsschritte 3. Vergleich des Projektstandes mit dem vertraglich vereinbarten Ablauf-, Zeit- und Finanzierungsplan mit Angabe der Gründe für eventuelle Abweichungen 4. Ergebnisse 5. Zusammenfassung Eventuell aus haushälterischen Gründen erforderliche Sachstandsberichte umfassen die Punkte 1 bis 3 und erfolgen in standardisierter Form (Muster ist auf der Seite Gestaltungsrichtlinien abrufbar). Auf die Erstellung des Endberichtes ist besondere Sorgfalt zu verwenden und es gelten die Anforderungen an Manuskripte für Print-Erzeugnisse (abrufbar unter www.bbsr.bund.de: Aktuell/Ausschreibungen Forschungsprojekte). Der Umfang des Endberichts beträgt ca. 60 Seiten Dabei ist eine allgemeinverständliche Ausdrucksweise zu wählen. Im Interesse einer guten Lesbarkeit sind folgende Grundsätze zu beachten: • Die Titelseite ist nach den Gestaltungsrichtlinien des BBSR zu erstellen. • Der Endbericht zeichnet sich durch eine knappe, aussagekräftige Darstellung der Forschungsarbeit aus. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Ergebnisse und deren voraussichtlichen Nutzen und Verwertbarkeit, evtl. Möglichkeiten der Umsetzung und Übertragbarkeit. • Verbindlich ist eine Gegenüberstellung der ursprünglich geplanten zu den tatsächlich erreichten Zielen und weiterführenden Fragestellungen. • Auf umfangreiche Belege der Aussagen ist zu verzichten. Soweit notwendig, sind aussagefähige Belege als Kurztabellen, Grafiken, Kartogramme usw. in den Text einzufügen. Soweit darüber hinaus Darstellungen und Textausführungen für erforderlich gehalten werden, sind diese in einem gesonderten Anhang bzw. Materialband aufzunehmen. • Sämtliche Projektdaten und -ergebnisse sowie Grafiken, Bilder, Zeichnungen, Pläne etc. sind frei von Rechten Dritter zu liefern. • Dem Endbericht ist eine Kurzfassung voranzustellen, in der die Problemstellung, die Untersuchungsmethoden sowie die Ergebnisse einschließlich einer kritischen Würdigung auf bis zu fünf Seiten dargestellt werden. Ebenso ist eine Kurzfassung in englischer Sprache im Umfang mit bis zu fünf Seiten voranzustellen. • Jedem Kapitel des Endberichtes ist eine thesenartige Zusammenfassung der Kernaussagen anzufügen. ____________________________________________________________________________________________________________________________ • • • Die Texte sind geschlechtergerecht/geschlechtsneutral zu formulieren. Für die Erstellung einer internettauglichen, barrierefreien PDF-Datei sind alle Grundlagen, Informationen und Alternativtexte vorzuglegen. Sollen Berichte im Internet als Download zur Verfügung gestellt werden, so sind diese als internettaugliche, barrierefreie pdf-Datei gemäß Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) in der jeweils aktuellen Fassung zu erstellen. Getrennt vom Endbericht sind- in einem gesonderten Papier - aus wissenschaftlicher Sicht Vorschläge zu entwickeln, wie die Forschungsergebnisse und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die Erfüllung der Ressortaufgaben des Auftraggebers verwendet und in der Fachöffentlichkeit wirksam umgesetzt werden können. Alle Berichte werden, soweit nichts anderes festgelegt ist, in Papierfassung in der jeweiligen Auflage und als Word-Datei einschl. Fotos und Grafiken auf CD-ROM zur Verfügung gestellt. Gleiches gilt für PDF-Fassungen. Hinweis: Soweit im Rahmen des Projektes Adressdateien für Fachöffentlichkeitsarbeit zusammengestellt worden sind, werden diese dem Auftraggeber bei Projektende im Excel-Format übergeben. Der Aufbau der Adressdatei ist mit dem Referat SD abzustimmen.
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