0416 At 01 Biofachgeschaeft

WWW.OLIV-ZEITSCHRIFT.AT
4 / 2016
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Antipasti
DIE HÄPPCHENKULTUR
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oliv ∫ Editorial
Impressum
Verlag:
oliv-media GmbH
Franz-Josefs-Kai 49/12
1010 Wien
www.oliv-zeitschrift.at
nächste Ausgabe:
Ende September 2016
Auflage:
50 000 Exemplare
Einzelpreis: EUR 3.90
Jahresabo: EUR 23.–
(Versand ins Ausland auf Anfrage)
Geschäftsführer:
Heinz Bossert
[email protected]
Redaktionsleitung:
Ruth Hofmann
[email protected]
Anzeigen / Medienberatung:
Heinz Fürnkranz
[email protected]
+43 (0) 660 573 43 32
Kooperationen / Marktentwicklung:
Wilfried Oschischnig
[email protected]
+43 (0) 676 521 82 16
Layout:
Jeannine Widmer
Michela Orlando
Korrektorat:
Marjeta Wakounig
Druck:
Druckerei Berger GmbH
3580 Horn
Gedruckt auf Recyclingpapier
Copyright:
bossert & richter AG
ISSN 1664-2635
Titelbild:
© Fotolia.com
URLAUBSVERLÄNGERUNG
Liebe Leserin, lieber Leser
Ich gehöre zu den Menschen, denen ihre Arbeit gut gefällt.
Trotzdem schwelge ich ab und zu in Urlaubserinnerungen – zum Beispiel ans Mittelmeer. Mit einem Teller
Antipasti, Tapas oder Mezze, wie die Vorspeisenhäppchen je nach Herkunftsgebiet heißen, gelingt das
noch viel besser. Dabei erinnere ich mich gerne an das
Antipasti-Buffet in Italien, das ein Freund anlässlich
seines runden Geburtstags aufgestellt hat. Wir durften
uns ausnahmsweise daran satt essen. Die köstliche Auswahl war als Hauptmahlzeit gedacht, was ja üblicherweise nicht
der Fall ist. Was es mit den Häppchen auf sich hat, lesen Sie ab Seite 8.
Sehr gespannt sind wir auf die Resultate unseres im letzten Heft angekündigten Bio Familientests. Lesen Sie ab Seite 14, wie es Familie
Werner-Pickart während der zwei Wochen «100 % Bio» ergangen ist.
Und wie geht es Ihrer Haut? Nach den Sommermonaten mit viel Sonneneinstrahlung braucht sie jetzt intensive Pflege. Sehr nützlich sind in diesem
Zusammenhang hochwertige Pflanzenöle. Mehr dazu ab Seite 34.
Ich wünsche Ihnen viele schöne Spätsommermomente und
grüße Sie freundlich!
Herzlich
Ruth Hofmann, Redaktionsleitung
oliv ist auf
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oliv ∫ Inhalt
26
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8
4
oliv 4/2016
VOM ANBAU BIS ZUM REGAL
»»» A L L E S A U S E I N E R H A N D ! «««
3
EDITORIAL / IMPRESSUM
6
GUT ZU WISSEN
Die Kokoswelt
von
8 IM FOKUS
Von Antipasti bis Mezze –
häppchenweise ans
MorgenLand
Mittelmeer.
aus dem MorgenLand
Projekt Sri Lanka
14BIO FAMILIENTEST
20 ÜBER DEN TELLERRAND
Es gibt eine Vielzahl an
pflanzlichen Proteinquellen.
Wir stellen einige vor.
26 ZU TISCH
Erntezeit ist Einmachzeit.
Rezepte, die den Sommer
verlängern.
28 VEGANE SEITEN
30KOLUMNE
31 HEILKRAFT AUS DER NATUR
33BEGEGNUNG
34 NATÜRLICHE PFLEGE
Pflanzenöle sind wertvoll
für die Haut und einfach
anzuwenden.
39AGENDA
20
Ob Kokosmilch, Kokosöl, Kokosmus oder
Kokoswasser, im MorgenLand Sortiment finden Sie die ganze Kokoswelt.
In Sri Lanka ist MorgenLand seit über
20 Jahren mit dem Anbau und der Verarbeitung von Bio-Kokosnüssen befasst.
Die große Stärke von MorgenLand:
Wir kennen Bauern und Verarbeiter in
den Anbauländern persönlich und
machen uns vor Ort selbst ein Bild über
die Gegebenheiten. Wir schließen über
Anbau, Verarbeitung und Qualität
feste Vereinbarungen. Der persönliche
Kontakt zählt dabei sehr viel.
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5
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© Messe Wieselburg
oliv ∫ Gut zu wissen
BIO ÖSTERREICH 2016 MIT
WEITEREN NEUHEITEN
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Die zweite Ausgabe der Bio-Messe widmet sich dem
­regionalen Wirschaften, Start-ups und Hülsenfrüchten.
Rund 6.500 Besucherinnen und
René Leichtfried von der Messeor-
Besucher, über 160 Aussteller aus
ganisation. Das Erfolgsrezept des
Österreich, Tschechien, Ungarn
Vorjahrs mit zahlreichen Produkt-
und Deutschland – keine Frage, die
neuheiten, einem informativen
Premiere der Messe BIO ÖSTER-
Rahmenprogramm sowie Einbli-
REICH war 2015 ein voller Erfolg.
cken in die Praxis der Landwirt-
Schon beim ersten Anlass gelang
schaft wird 2016 mit innovativen
es Messedirektor Werner Roher
Zutaten verfeinert: So sollen heimi-
und seinem Kooperationspartner
sche und internationale Start-ups
BIO AUSTRIA Niederösterreich und
und damit die Kreativität der jun-
Wien, die kleine Stadt Wieselburg
gen Bio-Garde einen gebührenden
zur Bio-Hauptstadt Mitteleuropas
Platz in der Messehalle finden.
zu machen. Nun soll am 13. und
Außerdem wollen die Organi-
14. November dieses Jahres an den
satoren den Trend des regionalen
Erfolg angeknüpft werden.
Wirtschaftens näher beleuchten.
«Wie der erste Schwung bei den
Kulinarisch soll das internationa-
Anmeldungen der Aussteller für die
le Jahr der Hülsenfrüchte gefeiert
BIO ÖSTERREICH 2016 zeigt, dürfen
werden. Und freilich werden sich
wir heuer mehr Partner aus den
Kasperl & Co für die kleinen Gäste
Nachbarstaaten begrüßen. Damit
im Rahmen eines betreuten Kin-
wird das Spektrum an Bio-Angebo-
derprogramms viele tolle Späße
ten und Themen für die Gäste noch
einfallen lassen.
attraktiver», freut sich Projektleiter
www.bio-oesterreich.at
6
oliv 4/2016
FREIWILLIGES UMWELTJAHR
MUTMACHEREIEN
MEHR INTERESSIERTE JUGENDLICHE ALS FREIE PLÄTZE
Glück hat, wer einen der Plät© JUMP
ze im «Freiwilligen Umweltjahr» ergattern konnte. Der
gemeinnützige Verein JUMP
MAKER AUSTRIA –
DIE SELBERMACHEREI
(Jugend-Umwelt-Plattform)
Auf über 800 m2 Gemeinschafts-
bietet damit jungen Menschen
fläche stehen neben Werkstätten
ab 16 Jahren die Möglichkeit,
für Holz, Ton, Malerei und Elektro-
sich in den Bereichen Umwelt
nik auch 3D-Drucker und -Scanner
und Nachhaltigkeit beruflich
zu orientieren. «Hoch im Kurs
sowie Aufenthaltsräume bereit. Die
stehen Arbeiten in der freien
selberMACHEREI bietet Workshops
Natur, wie etwa in National-
an, um handwerkliches und techni-
parks. Und ebenfalls sehr be-
sches Wissen wieder unters Volk zu
liebt sind Stellen bei NGOs, wie
dem Klimabündnis oder Birdlife», heißt es seitens des JUMP-Teams. Rund 40
bringen und lädt ihre Mitglieder dazu
Einsatzstellen werden aktuell österreichweit über JUMP angeboten. Ein An-
ein, eigene Angebote zu erbringen.
gebot, das mit dem stark steigenden Interesse der Jugendlichen nicht Schritt
www.makeraustria.at
hält: «Auch 2016 ist die Anzahl der Bewerbungen gewachsen. Derzeit gibt es
www.mutmacherei.net
gut dreimal so viele Bewerbungen als freie Plätze», bedauert man bei JUMP.
Gut, dass es weitere Möglichkeiten gibt, sich für eine nachhaltige Umwelt zu
engagieren: So finden vom 21. – 23. September die diesjährigen JUMP «Green
Days» in Linz statt. Unter dem Motto «Klima bewegt» können junge Menschen
im Rahmen von Workshops neue Lösungsansätze zum Thema «Klimawandel
und Klimamigration» erarbeiten. www.jugendumwelt.at
BIO AKTIONSTAGE
GREIFEN SIE ZU! DIE BIO-BOTEN SIND WIEDER UNTERWEGS
Dank der Bio-Aktionstage wird
6
der September zu einem ech-
Trotz bester Absichten und opti-
ten Genussmonat. Von Eisen-
maler Bedingungen – auch Bio-
stadt bis Dornbirn und von
Weinreben sind vor Pilzbefall nicht
Salzburg bis nach Klagenfurt
werden auch dieses Jahr mehr
© Barbara Nidetzky
Wissenswelt
Bio-Landwirtschaft
gefeit. Bio-WinzerInnen ist das
als 100 Bio-Boten die Österrei-
Ausbringen von 3 bis max. 6 kg
cherinnen und Österreicher
Kupfer pro Hektar und Jahr erlaubt.
wieder so richtig auf den Bio-
Auch wenn dies nur ein Bruchteil
Geschmack bringen. Lastenräder, gefüllt mit frischer Milch
und saftigen Äpfeln, sorgen
dessen ist, was im konventionellen Weinbau zum Einsatz kommt,
an frequentierten Stadtplätzen für biologische Gaumenfreuden; Biobäue-
wird in der Biolandwirtschaft eifrig
rinnen und Biobauern laden an Infopoints zu Verkostungen ein und erzäh-
nach Alternativen gesucht.
len von ihrer Arbeit auf den Biobetrieben. Denn weshalb ein Biohenderl so
gut schmeckt und biologisches Obst & Gemüse ohne chemisch-synthetische
Lust auf mehr Bio-Wissen?
Pflanzenschutzmittel heranreift, wissen sie am besten. Freilich hat die AMA-
Auf der Webseite finden Sie weitere
Marketing auch an die kleinen Bio-Fans gedacht: Kinder von 5 – 10 Jahren sind
fundierte, unterhaltsame, pointierte und
zu einer spannenden Schnitzeljagd in mehreren Wiener Parks eingeladen.
unkonventionelle Bio-Argumente. Tauchen Sie
Und wer nach diesen 30 Bio-Tagen noch einen Urlaub auf einem Biobauern-
ein in die Wissenswelt Bio-Landwirtschaft!
hof in Salzburg oder der Steiermark genießen möchte, sollte unbedingt am
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7
oliv ∫ Im Fokus
Einmal Mittelmeer
und zurück
International und fantasievoll: Die Auswahl
an Antipasti, Tapas & Co. wird auch im Biofachgeschäft
immer größer und bunter. Judith Wyder
8
oliv 4/2016
S
chon ihr Anblick lässt einen Hauch von Feri-
chen. Anstatt in Öl werden gegrillte Melanzani
enlaune aufkommen: sonnenverwöhnte Oli-
zum Beispiel in einer milden Tomaten-Paprika-
ven, verführerische Artischockenherzen und
Chili-Sauce angeboten. Unser Tipp: Wer die Va-
cremige Bruschetta-Aufstriche mit Steinpilzen, die
riante mit Öl bevorzugt, kann die übriggebliebe-
jedem knusprigen Baguette- oder Ciabattabrotstück
ne Flüssigkeit für Marinaden oder Salatsaucen
ein schmeichelndes Krönchen aufsetzen. Antipasti &
weiterverwenden. Als Tüpfelchen auf dem i ver-
Co. versetzen uns häppchenweise ans Mittelmeer. Sie
feinern fantasievolle Gastgeber ihre Antipasti
stillen fantasievoll sowohl die Sehnsucht nach dem
mit frischen Kräutern, gerösteten Pinienkernen,
Süden als auch den kleinen Hunger. Und sie sorgen
Pistazien oder einer Marinade. Für Abwechslung
als farbenfrohe Appetitanreger bei jeder Tafelrunde
auf dem Tisch sorgt auch eine Auswahl zum Knab-
für den perfekten Einstieg in einen gemütlichen und
bern und Dippen.
geselligen Abend.
In den vergangenen Jahren ist in den Bio­­fach­
geschäften das Angebot in den Regalen nicht nur
viel größer, sondern vor allem auch bunter gewor-
TIPPS ZUR
AUFBEWAHRUNG
den. Neben Klassikern wie in Öl eingelegtem ­Gemüse
(Tomaten, Peperoni, Melanzani, Zucchini, Zwiebeln,
Artischocken locken mittlerweile auch exotischere
Gaumenkitzler wie Tartar aus Algen oder ein indischer
Brotaufstrich aus Kichererbsen, Curry und Ingwer.
Noch hat Italien die Nase vorn
Nichtsdestotrotz führen Antipasti aus Bella Italia, die –
wie der Name sagt – «vor den Teigwaren» serviert werden, sowie Tapas aus Spanien die Vorspeisen-Hit­parade
an. Weltbekannt sind auch Mezze, die man vom Libanon
über die Türkei (Meze) bis nach Griechenland (Mezedes)
genießt: Hummus, Baba Ghanoush, ein aromatisches
Melanzani-Sesam-Püree, und der erfrischende Tabouleh-Salat mit Minze repräsentieren die orientalische
Esskultur des Teilens.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Antipasti, für die
oft Halbfertigprodukte verarbeitet werden, wird bei
Bioprodukten auf frische Verarbeitung direkt ab Feld
großen Wert gelegt. In den letzten Jahren beobachtet
man zudem einen Trend zu leichteren Genusshäpp-
Bei Bedarf mit Öl auffüllen: Die beliebten Antipasti in Öl («sott’olio») halten im Kühlschrank problemlos einige Wochen. Sie sollten nach Gebrauch
jedoch immer ausreichend mit Olivenöl extra vergine bedeckt werden.
Sauberes Schöpfbesteck verwenden: Damit sich
im Glas keine Bakterien bilden können, müssen die
Antipiasti dem Glas stets mit einer sauberen Gabel
oder einem sauberen Löffel entnommen werden.
Verunreinigungen am Rand ebenfalls mit einem
Tuch abwischen.
Vor Sonnenlicht schützen: Obwohl Antipasti &
Co. in der Regel aus der sonnenreichen Mittelmeerregion kommen, schadet ihnen Sonnenlicht,
das den Oxidationsvorgang beschleunigt. Vakuumierte Produkte sollten darum am besten in ein
hermetisch verschließbares Gefäß abgefüllt und
im Kühlschrank aufbewahrt werden.
© Fotolia.com
Peperoncini, Kapern) oder Pürees aus fein gewürzten
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9
oliv ∫ Im Fokus
MARKTNOTIZ
ANTIPASTI BROTAUFSTRICHE
VON SANCHON
Sonnengereifte Tomaten sind die
Basis der drei neuen, fein abgeschmeckten Antipiasti-Aufstriche
von Sanchon. Ob mit Kapern, Oliven oder feinen Gurkenstückchen,
durch einen sehr hohen Gemüseanteil schmecken diese Aufstriche
einzigartig frisch und tomatig.
Nicht nur pur auf dem Brot, die
Antipasti-Aufstriche ergeben auf
knusprig angebra­
tenem Ciabatta-Brot
ein köstliches Highlight
für eine mediterrane
Vorspeisen­platte.
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Die Klassiker aus
Italien, Spanien
und dem Orient
Oliven
Die Steinfrucht des Ölbaums war zu
Beginn unserer Zivilisation ein wichtiges Nahrungsmittel, beinahe so wichtig
wie das aus ihr gewonnene Öl. Grüne
Oliven werden unreif gepflückt und
danach in Salzwasser eingelegt. Durch
das Laugen wird der Bitterstoffgehalt
reduziert. Die herb-fruchtigen grünen
Oliven enthalten weniger Fett. Schwarze Oliven werden reif geerntet, ebenfalls in Salzlake aufbewahrt oder seltener auch getrocknet.
VOLLMUNDIG. HARMONISCH.
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Außergewöhnlichen Genuss
verspricht der Aceto Balsamico di
Modena IGP – Invecchiato von
Byodo. Ein hoher Anteil an
wertvollem, konzentrierten
Traubenmost und drei Jahre
Reifung in Eichenfässern
geben diesem Balsami­co aus
dem Herzen der italienischen
Essigproduktion seinen
ausgewogenen Geschmack.
Er ist weder erhitzt noch
geschwefelt. Wie für alle
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feinste 100 % Bio-Zutaten
verwendet. Erhältlich im
Naturkostfachhandel.
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Kapernäpfel
Sie werden auch Kapernbeeren genannt und sind nicht dasselbe wie
Kapern. Die größeren Kapernäpfel
sind die Früchte des Strauchs, Kapern
hingegen die Blütenknospen. Kapernäpfel werden in Essig oder Öl eingelegt
angeboten und haben ein intensiveres
Aroma als ihre kleineren Schwestern.
Ihr Geschmack ist herb-würzig und sie
werden pur oder in Kombination mit
einem Dip und Oliven gereicht.
10 oliv 4/2016
Gegrillte Paprika
Ganz besonders aromatisch-fruchtig
schme­cken gegrillte Paprika in einer Lake oder in Öl. Weitverbreitet
ist auch die Kombination
Getrocknete Tomaten
mit Frischkäse. Wer es gerne etwas rauchiger und
Tomaten – getrocknet, halbtrocken
oder sanft im Ofen gegrillt –, eingelegt
kom­­plexer im Ge­schmack
in Gewürzöl, eignen sich am besten
mag, greift zu einem Glas mit
für Antipasti. Sie sind wesentlich in-
Pimientos del Piquillo. Diese Sorte aus
tensiver im Geschmack als frische To-
Navarra wird über dem Holzfeuer ge-
maten. Besonders gut schmecken sie
röstet und danach gehäutet.
mit Ziegenfrischkäse und Basilikum
auf einem Crostini oder mit Mozzarella und ein bisschen Pesto. Falls die
Tomaten nicht eingelegt, sondern luft-
Vegetarische Dolmas
dicht verpackt waren, sollte man sie
Dolma ist eine saftig-frische Speziali-
vor Gebrauch ein paar Stunden in
tät aus dem östlichen Mittelmeerraum
warmem Wasser ziehen lassen.
und typisch für Länder wie die Türkei,
Griechenland und den Libanon. Dafür
werden zarte Weinblätter in Salzwasser gekocht und von Hand mit Reis
und Gewürzen gefüllt. Je nach Land
fallen die Füllungen etwas üppiger
oder weniger reichhaltig aus:
Türkisches und arabisches Dolma enthält
oft Rosinen und Pini-
© Fotolia.com (8)
enkerne.
Hummus
Das orientalische Püree ist in Israel, im
Libanon, in Syrien und Palästina sowie
in der Türkei eine beliebte Vorspeise
Artischocken
und wird teilweise schon zum Frühstück verspeist. Die Basis sind pürier-
Im Biofachgeschäft werden Artischo-
te Kichererbsen; eine weitere Zutat ist
cken oft von den äußeren Blättern
Tahini, eine Paste aus gerösteten und
befreit, geschält und blanchiert in
gemahlenen Sesamsamen. Diese sorgt
Olivenöl oder einer Lake aus Wasser
für den charakteristischen nussigen
angeboten. Artischockenherzen und
Geschmack. Hummus eignet sich als
halbierte Artischocken gehen dank ih-
Dip und als Leckerbissen auf warmem
res nussigen Geschmacks gut «nature»
Fladenbrot oder einem Cracker.
von der Hand in den Mund; oder aber
sie passen farblich prima zu Oliven,
getrockneten Tomaten und Parmaoder Serrano-Rohschinken.
www.oliv-zeitschrift.at 11
oliv ∫ Im Fokus ∫ Interview
«Gutes Brot mit
bestem, nativen
Olivenöl extra»
Die Betrieber der «Casa Caria» in Wien haben
viele Antworten darauf, was leckere Antipasti
ausmacht. Interview: Sonja Schnögl
B
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rigitte Schmidhuber und Domenico Pugliese
Domenico ist ein ausgezeichneter Koch und veranstal-
betreiben im 7. Bezirk in Wien gemeinsam die
tet unter dem Label «AromaTisch» Workshops, Events
«Casa Caria», wo sie Olivenöl und eine gute
und Verkostungen rund um das Olivenöl. Klar, dass
Auswahl an fertigen Antipasti sowie ganz besonderen
dabei die Küche Italiens zelebriert wird und ebenso
frischen italienischen Feinkostprodukten anbieten.
klar, dass dabei Antipasti eine große Rolle spielen.
Frau Schmidhuber, manchmal fehlt die Zeit, um
selbst Antipasti vorzubereiten. Könnte ich bei Ihnen einfach fertige kaufen?
BRIGITTE SCHMIDHUBER: Ja, zum Beispiel fünf verschiedene Olivensorten, alle von Hand verarbeitet,
von der großen grünen Nocellara del Belice bis zu den
kleinen entkernten Taggiasca-Oliven. Außerdem sonnengetrocknete Tomaten aus Kalabrien, die wirklich
in der Sonne getrocknet werden und nicht nur im Trockengerät, sowie in Olivenöl eingelegte Artischocken,
Trüffelcreme auf Pilzbasis und Kapern in Essig. Damit
hat man schon eine sehr feine Grundlage.
Welche Zutaten für Antipasti gibt es noch bei Casa
Caria und was könnte man daraus machen?
BS: Das wechselt je nach Saison, im Sommer sind die
süßen roten Zwiebeln aus Tropea erhältlich. Die Zwiebelringe kann man im Backrohr mit Salz, Pfeffer, Nelken, ein wenig Zucker und bestem Olivenöl nativ extra
schmoren lassen und so, wunderbar karamellisiert,
Süditalien auf den Antipastiteller holen. Außerdem
gibt es verschiedene Zitrusfrüchte, die wunderbar zu
einer Stockfischcreme passen.
Was ist besonders wichtig bei der Zusammenstellung von Antipasti?
BS: Für Antipasti eigenen sich viele Gemüsesorten,
eingelegt und frisch. Da das Auge mitisst, ist die farbliche Variation am Teller wichtig. Unterschiedliche
Sorten von Salumi, also Fleischwaren, und Käse pas-
Brigitte Schmidhuber und
Domenico Pugliese
© Fotolia.com
Brigitte Schmidhuber hat in Caria,
einem kleinen Dorf in den Hügeln
Kalabriens, Olivenöl in einer Qualität gefunden, auf die sie nicht mehr
verzichten möchte. Domenico Pugliese
stammt aus Caria und bietet in der
Casa Caria kulinarische Workshops an.
www.casacaria.com
sen auch dazu, zudem könnte man eine
Was sind Ihre persönlichen Favoriten?
außerdem ein Schälchen mit bestem
getrocknete Feige dazugeben. Crostini
BS: Wir verfeinern unsere Antipasti
nativen Olivenöl extra. Zusammen mit
mit verschiedenen Aufstrichen passen
gerne mit Balsamico-Essigperlen oder
einem guten Brot ist das ja schon fast
immer. Nicht gemeinsam am Antipasti-
Nüssen wie den Slow Food-Presidio
ein eigenes Antipasto. Ein besonders ge-
Teller sollten Fisch und Fleisch liegen –
Mandeln «Pizzuta di Avola». Meistens
nussvoller Gruß aus Italien. Probieren
das sind zwei Welten für sich.
steht im Zentrum unserer Antipasti
Sie es aus!
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… mit gutem Gewissen genießen!
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oliv ∫ Bio Familientest
Bio hat den Test bestanden,
ist sich die Familie einig.
Egal ob beim Einkauf im
Fachhandel, in der Küche
oder auf dem Teller.
FAMILIE WERNER-PICKART
BLEIBT BEI «BIO»
Der oliv Bio Familientest ist beendet. Die zweiwöchige Testphase hat unsere Testfamilie
überzeugt - auch wenn sie Lehrgeld bezahlen musste. Wilfried Oschischnig
B
ereits die Ankündigung des Bio
für die Buben», verzichtete sie freiwillig.
eingangs die letzten Befürchtungen der
Familientests in der letzten oliv-
Ja, es gibt noch so manches «asketische»
Familie, aufs geliebte Hühnerfleisch oder
Ausgabe machte die vierköpfige
Vorurteil, wenn es um Bio in Österreich
die Putenbrust verzichten zu müssen.
Familie aus dem niederösterreichischen
geht. Und schon gar, wenn sich eine Fa-
Wobei Dr. Nichterl entschieden Qualität
Kirchberg am Wagram zu Stars und mit-
milie zu 100 % Bio verschreiben möchte.
vor Quantität stellt. «Ich komme bei mei-
unter auch zu Sonderlingen in ihrer Um-
Doch eines sei vorab verraten: Kirchberg
nen Kochkursen mit 500 g Bio-Fleisch für
gebung: «Unsere Kids waren Herolde in
am Wagram gehört heute dank der Fami-
10 Personen aus.»
der Schule und wurden, so wie auch wir,
lie Werner-Pickart zu den bioaffinsten Ge-
Ja, wenn da nur nicht der ständi-
ständig auf das Thema Bio angespro-
genden Österreichs. Kinder wie Erwachse-
ge Zeitdruck und die «Kochängste» von
chen», erzählt Christine Werner-Pickart
ne wissen nun: Bio ist keine «gefährliche
Mutter Christine Werner-Pickart wären.
von den Anfängen des kulinarischen Fa-
Diät», sondern ein voller Genuss.
Bekanntlich gehört die Leiterin für Unternehmenskooperationen vom Roten
milienabenteuers.
TIPPS UND REZEPTE DER EXPERTIN
Kreuz Niederösterreich zu jenen stressge-
macht ihr gar eine Diät?», brodelte es in
Aber von Anfang an: Bevor der Praxis-
plagten Müttern, denen fürs Kochen kei-
der Gerüchteküche der idyllischen Ge-
test startete, kredenzte Ernährungswis-
ne Zeit bleibt. Regelmäßig griff sie daher
meinde. Und die fürsorgliche Oma der
senschaftlerin und Kochbuchautorin Dr.
zu Fertigprodukten aus dem Kühlregal.
beiden Buben Maximilian und Matteo
Claudia Nichterl der Familie hilfreiche
Doch Convenience sollte während den 14
machte sich Sorgen, was da wohl auf den
Ernährungstipps. «Ich versuche Lebens-
Bio Testtagen konsequent aus der Küche
Tellern ihrer geliebten Enkerl landen soll-
mittel nie in ‹gute› oder ‹böse› einzu-
verbannt werden. Ein erster Schritt hierzu
te: «In dieser Zeit koche ich besser nichts
teilen», zerstreute die Expertin gleich
waren schon die verlockenden wie einfa-
«Esst ihr jetzt nur mehr vegan oder
14 oliv 4/2016
AUS DEM BIO-F
AMILIEN-TAGE
BUCH VON
CHRISTINE WE
RNER-PICKART
ZWEITE TE
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Wir haben un
s schon sehr an
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genüber herodukten weita
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besser ist und
so viel nachwür
man nicht
zen muss.
chen Rezepte der Ernährungsexpertin.
HAT BIO DEN TEST BESTANDEN?
Selbstverständlich stand auch dem etwas
«Absolut!», zögern sowohl Christine wie
gut genährten Maximilian ganz und gar
Joachim Werner-Pickart keine Sekunde mit
keine Bio-Diät bevor: Bloß der Gemüsean-
ihrer Antwort, und auch Maximilian und
teil sollte unbedingt erhöht und die eine
Matteo nicken verschmitzt. «Unsere Ess-
oder andere süße Versuchung könnte ja
gewohnheiten und unser Geschmacks-
durch eine leckere Polentaschnitte ersetzt
empfinden haben sich mit den beiden
werden, empfahl Claudia Nichterl. Dabei
Bio-Testwochen völlig verändert», erzählt
hatte sie auch einen weiteren Ratschlag
das Ehepaar. Das dokumentieren auch die
für Eltern mit übergewichtigen Kindern
genau geführten Speisepläne der beiden:
parat: «‹Du bist zu dick› sollte man nie-
Vom Frühstück bis zur Jause, vom Mittag­
mals zu einem Kind sagen. Denn das ist
essen bis zum Nachtmahl – nichts ist
der erste Schritt zu späteren Essstörun-
beim Alten geblieben. Der obligate Toast
gen. Am besten hilft man seinem Kind
zum Frühstück für die Buben wurde durch
mit einer ausgewogenen, gesunden und
abwechslungsreiche Müslis ersetzt, die
genussvollen Ernährung.»
Jausenbrote mit Gemüse und Obstbeiga-
Zum Schluss lud sie die Testfamilie
ben bereichert – und anstelle der einstigen
noch zu einem Blick auf die Ernährungs-
Convenience-Produkte und Klassiker à
pyramide ein, und dann konnte es end-
la Eiernockerl, Schnitzel & Co ist eine
lich losgehen!
vielfältige, kreative Gemüse- und Getrei-
© Wilfried Oschischnig (8)
Matteo und Maximilian haben
sich schon morgens auf das
Bio-Mittagessen gefreut.
© Fotolia.com
ERSTE TES
TWOCHE
Wir waren zu
Beginn der Woc
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im Bioladen in
einkaufen, was
Tulln
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schnellen Küch
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e zu Mittag ge
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wirklich so, da
gut, es ist
ss man für da
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lich länger brau
nicht wesentcht, sondern es
eine organisa
Sache ist. Beso
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Tasse Kakao in
der Früh, aber
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nicht. Sie ist so
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100 % Getreide aus der Region.
In Ströck steckt pure heimische Qualität:
Vom Korn bis zum Brot stammt alles aus der
Region. Natur aus nächster Nähe. Das ist es,
was dem Bio-Roggen-Pur von Ströck seinen
unvergleichlichen Geschmack verleiht.
Aber echt!
© Wilfried Osch
ischnig
oliv ∫ Bio Familientest
«Wie viele Konsumentin-
deküche mit geringeren Fleischmengen eingekehrt. «Die Kinder haben
nen und Konsumenten sind
uns schon jeden Morgen gefragt, was
wir eben auch etwas von
es zu Mittag zum Essen geben wird»,
berichten die stolzen Eltern. «Ich
habe mir fest vorgenommen, keine
Fertiggerichte mehr zu machen und
mich selbst was zu trauen und auszuprobieren», berichtet die frischgebackene Köchin.
LEHRGELD GEZAHLT
Last but not least stellt sich noch
die Frage nach dem Haushaltsbudget: Ist Bio für die Familie
auch in Zukunft leistbar? «Ursprünglich hatten wir für den
ZEITERSPARN
IS BIOKISTL –
DIE VIELFALT
KOMMT ZUR
TESTFAMILIE N
ACH HAUSE!
So gut es schm
eckt, so spanne
nd
den Dumpingaktionen der
Supermärkte geblendet. In
die Besuche im
fachhandel sind
Naturkost: Manchmal «k
ol
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ierte» die Eink
mit dem Berufs
aufsfahrt
alltag der Fam
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es in diesem Fa
ka
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. Gut, dass
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gibt. «Wer kein
AMAH BioHof
e Zeit hat, mus
s sich nicht mit
abhetzen. Bei
dem Einkaufen
uns können sich
die Kundinnen
Wunschkistl au
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ssuchen und zu
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Lebensmitteln
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erten Bioim Shop wähle
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der Praxis geht
ktvermarkter
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für Wien und
mit einer Bio-Ki
Niederösterre
stl-Lieferung an
ic
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die Testfamilie.
Wahrheit entsprechen wohl
die Bio-Preise eher der Realität. Und wenn man bewusst
und saisonal Gemüse und Obst
kauft und mehr Getreide beim
Kochen verwendet, dann ist die
Preisdifferenz nicht mehr gar so
groß. Unterm Strich waren für
den zweiwöchigen Test 570 Euro
notwendig, wobei hier auch die
Umstellung der Grundnahrungsmittel inkludiert ist.»
zweiwöchigen Test 400 Euro ein-
Eines steht jedenfalls für die
geplant. Da haben wir in den ers-
Familie Werner-Pickart fest: So
außergewöhnlich der Bio Famili-
ten Tagen schon etwas Lehrgeld gezahlt,
weil wir noch nach unseren alten Denk-
ten. Bio-Fleisch ist ja verständlicher-
entest in den letzten zwei Wochen
mustern einkauften. Also zum Beispiel
weise doch um einiges teurer», erzählen
für sie war, so normal sollen zukünftig
beim Fleisch noch größere Mengen kauf-
Christine und Joachim Werner-Pickart:
Bio-Lebensmittel in ihrer Ernährung sein.
«Gesunde Böden
schmeckt man»
Otto Gasselich, Obmann von BIO
AUSTRIA Niederösterreich u. Wien
zum Geschmack von Bio-Qualität.
Herr Gasselich, die Eltern und Kinder
unserer Bio-Testfamilie sind sich einig:
Bio schmeckt besser! Warum?
auf die Lebensmittel, die wir von ihnen
OTTO GASSELICH: Das liegt an der Produk-
futter. Dafür ist ihr Pansen – die Verdau-
tion. Die gesunden Böden mit einer Kreis-
ungsorgane – eigentlich auch gemacht,
laufwirtschaft bemerkt und schmeckt
und keinesfalls für die Unmengen an
man eben auch, wenn man in ein biologi-
Kraftfutter, wie sie in der Massentierhal-
sches Obst oder Gemüse beißt.
tung zum Einsatz kommen. Turbokühe lie-
DIE DURCHFÜHRUNG DES
BIO FAMILIENTESTS WURDE
ERMÖGLICHT DURCH DIE
FOLGENDEN PARTNER:
Hauptsponsor:
haben, aus. Im Biolandbau erhalten die
Milchkühe größtenteils Grün- und Grund-
fern zwar Quantität, aber keine Qualität
Die Qualität bei tierischen Produkten
hat auch für Erstaunen gesorgt. Die BioMilch wurde als gehaltvoller empfunden.
mehr. Wenn man das Letzte aus einem
OG: Wie man mit den Tieren umgeht und
Lebensmittels aus. Ganz egal, ob es sich
sie behandelt, wirkt sich natürlich auch
dabei um Böden oder Tiere handelt.
Organismus herausholt, dann wirkt sich
das immer negativ auf die Qualität eines
www.oliv-zeitschrift.at 17
oliv ∫ Bio Familientest
«Man kann beim Kochen so
wunderbar experimentieren»
Die Expertin Claudia Nichterl rät zu Mut am Kochherd und plädiert
für weniger Fleisch und mehr Bio auf dem Teller. Interview: Wilfried Oschischnig
Frau Dr. Nichterl, Sie standen unserer Testfamilie
bei der Umstellung auf Bio mit Rat und Tat zur
Seite. Warum präferieren Sie bei der Ernährung
Bio-Lebensmittel?
Eine Hürde auf dem Weg zum Herd waren für Frau
Werner-Pickart die fehlenden Kochkünste. Muss
Kochen gelernt sein?
CLAUDIA NICHTERL: Ich bin selbst auf dem Land auf-
unter den Scheffel stellen – ganz gleich, ob Frauen
gewachsen und schätze die Nachhaltigkeit biologi-
oder Männer. Da gibt es nur einen Rat: Traut’s euch!
scher Lebensmittel. Vor allem beim Fleisch ist mir die
Es passiert ja nichts! Man kann beim Kochen so wun-
Tierhaltung und damit Bio extrem wichtig. Als Ernäh-
derbar experimentieren und kreativ sein. Das sollte
rungswissenschaftlerin weiß ich auch, dass sich mit
man sich nicht entgehen lassen.
CN: Niemand sollte beim Kochen seine Fähigkeiten
Bio Rückstände von Schadstoffen in der Ernährung
kultiviert, was besondere Geschmackserlebnisse er-
Wie wir beim Bio Familientest gesehen haben,
braucht es bei einer hundertprozentigen Umstellung
auf Bio auch andere Ernährungsgewohnheiten, um
das Familienbudget nicht zu sehr zu belasten.
möglicht.
CN: Die herkömmlichen Ernährungsgewohnheiten
am besten vermeiden lassen. Wir sollten ja mit dem
Essen unserem Körper was Gutes tun. Dann zählt für
mich auch die Vielfalt: Hier werden noch alte Sorten
sollten generell hinterfragt werden. Fleisch sollte
Beruf und Kinder führen bei vielen Eltern zu
einem enormen Zeitdruck … / Was empfehlen Sie
stressgeplagten Müttern und Vätern?
nicht die Hauptrolle auf dem Teller spielen, sondern
CN: Ich sage immer: Wenn ich so einen richtigen Hun-
Dann kann man sich auch ein gutes Stück Bio-Fleisch
ger habe, dann würde mir eine Tiefkühlpizza viel zu
leisten. Wichtig ist ebenfalls, saisonal und bewusst ein-
lange dauern. Es gibt zum Glück viele Möglichkeiten, in
zukaufen: Ein Bio-Krauthäuptel kostet beispielsweise
zehn, fünfzehn Minuten ein gesundes, schmackhaftes
nicht viel und macht als Krautfleckerl gleich vier, fünf
Essen zuzubereiten.
Personen satt.
eine wertvolle Beilage sein. Gemüse und gekochtes Getreide sollten den Großteil der Mahlzeit ausmachen.
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Das gemeinschaftliche EU-Biologo kennzeichnet verpflichtend alle verpackten Bio-Lebensmittel, die nach
den EU-Bioverordnungen Nr. 834/2007 und Nr. 889/2008 hergestellt wurden. Das AMA-Biosiegel steht
als Gütesiegel für 100 Prozent biologische Zutaten und ausgezeichnete Qualität. Eine Reihe von Qualitätsfaktoren wird konsequent unter die Lupe genommen, z.B. produktspezifische chemische, mikrobiologische
und sensorische Kriterien. Zusätzlich wird absolute Transparenz bei der Herkunft
garantiert. Die Farben rot-weiß-rot bedeuten beispielsweise,
dass die wertbestimmenden Rohstoffe aus Österreich stammen und die Be- und Verarbeitung in Österreich erfolgt.
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www.ec.europa.eu/agriculture/organic
FINANZIERT MIT FÖRDERMITTELN DER EUROPÄISCHEN UNION UND MITTELN DER AGRARMARKT AUSTRIA MARKETING GESMBH.
oliv ∫ Über den Tellerrand
PFLANZENKRAFT FUTTERN
Tofu, Tempeh oder Quinoa? Vegetarische Proteinlieferanten gibt es
in vielen Variationen. Wir helfen bei der Wahl. Christina Gubler, Sonja Schnögl
T
äglich 0,8 g Protein pro Kilo Körpergewicht sollten erwachsene Frauen, 0,9 g erwachsene Männer
laut ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung) zu sich nehmen – bei einer 60 Kilo
schweren Frau also knapp 50 g. In vielen Pflanzen findet sich eine gute Portion davon.
Zu den Spitzenreitern gehören Hülsenfrüchte – darunter etwa Linsen, Erbsen, Soja- und
andere Bohnen, zudem Roggen, Dinkel, Gerste, Hirse, Mais, Hafer und Weizen. Bestens
schneiden auch Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen ab, ebenso
Nüsse und Samen und nicht zuletzt verarbeitete pflanzliche Produkte wie Tofu,
Tempeh und Seitan. Mit diesen Naturprodukten zubereitete Gerichte können es
aber nicht nur wegen ihres satten Gehalts an pflanzlichem Eiweiß mit Speisen mit tierischem Protein aufnehmen. Sie
haben auch kulinarisch jede Menge zu bieten. Hier
eine Auswahl an pflanzlichen Top-Proteinquellen:
Tofu
ist ein traditionelles asiatisches Lebensmittel. Es wird mit aus Sojabohnen gewonnener Milch hergestellt,
ähnlich wie Käse. Fester Tofu ist kompakt wie durchgebratenes Fleisch oder
Schafskäse, Seidentofu geschmeidig wie
stichfestes Joghurt. Das fettarme sowie laktose- und glutenfreie Produkt liefert auf 100 g
zwischen 10 und 20 g hochwertiges Eiweiß mit allen
essentiellen Aminosäuren. Geschmacklich ist Tofu
neutral, vor dem Verwenden kann er nach Belieben
mariniert werden. Danach anbraten oder in Bierteig
ausbacken. Besonders gut dazu passen Reis, Nudeln
und jegliches Gemüse sowie Nüsse. Seidentofu eignet
sich als Suppeneinlage und für die Zubereitung von
Saucen, Dips und Desserts.
20 oliv 4/2016
MARKTNOTIZ
Seitan
stammt ebenfalls aus der asiatischen Küche. Aus einem Teig aus Wasser und Weizen- oder Dinkelmehl
PASTA AUS HÜLSEN­FRÜCHTEN
wird die Stärke herausgewaschen, bis das Weizeneiweiß (Gluten) übrig bleibt. Diese fettarme Masse wird
in einem gewürzten oder ungewürzten Sud gekocht.
Sie weist dann eine fasrige Konsistenz wie Fleisch
IN AUTHENTISCH
ITALIENISCHER
NUDELQUALITÄT
auf und hat viel Eiweiß (25 g/100 g) von hochwertiger Qualität. Das fett- und geschmacksarme sowie
laktosefreie Produkt eignet sich gut für Geschnetzeltes und Ragouts, als Schnitzel
oder Steak und wird auch genau so
zubereitet.
Felicia Bio, die beliebte Marke für glutenfreie Nudeln, steht für Geschmack,
Leichtigkeit und echt italienische
Pasta-Qualität im Naturkostfachhandel. Jetzt gibt es von Felicia Bio auch
Pasta aus Hülsenfrüchten. Die Sorten
«Grüne Erbse» und «Rote Linse»
aus 100 % Hülsenfrüchten überzeugen im Geschmack, liefern reichlich
pflanzliches Eiweiß und sind reich
an Ballaststoffen. Beide Sorten sind
überraschend schnell und einfach,
wie Weizenpasta, zubereitet und sind
dabei glutenfrei, vegan, bissfest und
schmackhaft. Selbst Kinder, die sonst
keine Hülsenfrüchte mögen, essen
beide Sorten gerne.
Tempeh
hat seinen Ursprung in Indonesien. Für die Herstellung werden Sojabohnen in warmem Wasser eingeweicht, was eine bakterielle Milchsäuregärung
auslöst. Danach werden die Bohnen getrocknet, mit
einem Pilz geimpft und fermentiert, wobei sich ein
dichtes Pilzgeflecht und eine schnittfeste Masse mit
fasriger Textur und einem nussigen bis pilzigen Geschmack bildet. Tempeh enthält rund 20 g hochwertiges Eiweiß pro 100 g, wenig Fett und weder Laktose
noch Gluten. Je nach Herstellung kann beim
Gärungsprozess das lebenswichtige Vitamin B12 entstehen, das in reiner
Pflanzenkost meist fehlt. Traditionell wird Tempeh
gerne mariniert,
frittiert
und
mit Dips oder
Der Hersteller Molino Andriani steht
mit der Marke Felicia Bio seit vielen
Jahren für Geschmack und Qualität.
Das Familienunternehmen hat sich
schon früh auf die Produktion von
glutenfreier Pasta spezialisiert. Mit
Erfindungsgeist und Erfahrung haben
die Süditaliener es geschafft, Hülsen‑
früchtepasta der Spitzenklasse zu
entwickeln.
© Fotolia.com (3)
Saucen serviert.
www.oliv-zeitschrift.at 21
oliv ∫ Über den Tellerrand
Proteinquellen
mal ganz anders!
Bohnen
gehören zu den ältesten Kulturpflanzen. Getrocknete
Sorten enthalten besonders viel Protein mit allen es-
6 min
sentiellen Aminosäuren, bei Kidneybohnen beispiels-
3 min
weise sind es etwa 22 g/100 g. Durch die Wasseraufnahme beim Einweichen und Kochen verändert sich
4 min
3 min
das Verhältnis auf ca. 8 g/100 g. Die Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten reicht von Eintöpfen über
Püree und cremig-würzige Aufstriche bis zur Beigabe
Heute:
zu Teigwaren.
enfrüchten
s aus 100 % Hüls
Geschmackvolle
oder Buchweizen.
al ganz an ders.
Proteinquellen m
© Fotolia.com (3)
vegan
glutenfrei
r
einfach lecke
Nüsse
wie Mandeln und Pinien, aber auch Cashew-, Erdund Walnüsse liefern zwischen 18 und 26 g Eiweiß
je 100 g, die essentiellen Aminosäuren sind in relativ
ausgeglichener Menge darin enthalten. Aufgrund ihres hohen Kaloriengehalts eignen sich diese potenten
Proteinspender natürlich nicht als Hauptbestandteil
einer Mahlzeit. Als Ergänzung verleihen sie aber vielen Gerichten zusätzliches Protein und ein feines Aroma: angeröstete oder karamellisierte Walnüsse etwa
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22 oliv 4/2016
PFLANZLICHE
PROTEINE
Buchweizen
Perfekte Proteinversorgung
für eine gesunde und natürliche
Ernährung
gehört zu den Knöterichgewächsen, gilt als Pseudogetreide und wird auch wie Getreide verwendet:
ungemahlen etwa als Reisersatz, für Puffer und als
knusprig frittiertes Topping für Speisen, als Mehl für
Palatschinken (Blinis), Kuchen und die Herstellung
der japanischen Soba-Nudeln. Charakteristisch ist
der feine, nussige Geschmack. Buchweizen ist glutenfrei und dank Eiweiß mit ausgeglichenem Aminosäurenprofil ein prima Proteinlieferant (ungekocht
10-14 g/100 g, gekocht ca. 3,5 g/100 g).
DER KÖRPER
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PROTEINE
NEU IM SORTIMENT
Bio Walnussprotein Pulver
45 % pflanzliches Protein
mit Magnesium, Selen und Zink
AMINOSÄUREN – BAUSTEINE DES LEBENS
Proteine beziehungsweise Eiweiße setzen sich aus zwanzig
verschiedenen Aminosäuren zusammen. Diese sind für den
menschlichen Körper lebenswichtig und haben viele Funktionen:
Sie bauen etwa Zellen, Muskeln, Organe und Knochen auf, helfen Blut, Immunstoffe und Hormone zu bilden und unterstützen
den Stoffwechsel. Acht dieser Grundbausteine, die essentiellen
Aminosäuren Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin,
Threonin, Tryptophan und Valin, kann der Körper nicht selber
bilden. Jede muss deshalb in ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt werden. Verfügt ein Lebensmittel über Eiweiß,
das sämtliche essentiellen Aminosäuren in ausgewogener Menge enthält, hat dieses Eiweiß eine sehr gute Qualität. Das heißt,
das Protein kann vom Körper besonders gut verwertet werden.
Fachleuchte sprechen dann von einer hohen biologischen Wertigkeit des Proteins. In pflanzlichen Eiweißen sind nicht immer
alle essentiellen Aminosäuren in genügender Menge enthalten.
Durch Kombinationen lässt sich das aber ausgleichen. Weiße
Bohnen (alle essentiellen Aminosäuren, aber wenig Methionin)
ergänzen sich etwa bestens mit Weizen (alle essentiellen Aminosäuren, aber wenig Lysin). Allerdings muss nicht jede Mahlzeit
alle essentiellen Aminosäuren in relevanter Quantität enthalten.
Man kann die Zufuhr auch über den Tag verteilen. Das Zauberwort lautet einmal mehr: Abwechslungsreich essen!
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essentiellen Aminosäuren
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Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus,
im gut sortierten Biohandel oder unter
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WENN DIE ARBEIT
FRÜCHTE TRÄGT
Demeter, das ist nicht einfach ein Qualitätslabel, Demeter, das sind konkrete
Menschen, die sich für einen besonderen Weg entschieden haben. Kurt Apeltauer
vom Meierhof Peigarten ist einer davon.
Vorbei an Feldern und Wäldern, durch
die Weite des Waldviertels führt die
Straße hinunter in einen malerischen
Ausläufer des Thayatals – hier liegt
der Meierhof Peigarten. Nicht weit
vom Hofladen grasen die «Blondi­
nen» (Waldviertler Blondvieh), die
Bienen summen, der Taxenbach mu­
rmelt und darüber prangt Schloss
Peigarten.
Kurt Apeltauer, der mit seiner Toch­
ter Katharina den Hof bewirtschaf­
tet, ist 1983 am elterlichen Hof ein­
gestiegen, und ihm war von Anfang
an klar, dass Bio sein Weg sein würde.
Auf der Schule damit in Berührung
gekommen, hat er sich in das Thema
vertieft: «Steiner, Pfeiffer, Fukuoka,
die alten Hasen eben, das hat man
halt damals als junger Mensch gele­
sen, wenn man sich alternativ inter­
essiert hat.» Er wäre auch gleich mit
Demeter eingestiegen, doch damals
war im Waldviertel noch recht wenig
«Demeter-Infrastruktur».
wie vor zufrieden mit dieser Entschei­
dung, auch wenn er so ehrlich ist
zuzugeben, dass die Arbeit durch
Demeter noch mehr geworden ist:
«Noch mehr, noch umfangreicher,
noch spannender.»
Mit den Eltern war es ein jahrelanger
Kampf, er hat die Zeit genutzt, viel
gelesen, Kurse besucht, sich mit den
Tiefen der Landwirtschaft ausein­
andergesetzt. 1994 gaben die Eltern
schließlich ihr OK, und Kurt Apeltau­
er hat sofort auf Bio umgestellt. Die
Eltern haben daheim zwar ge­
schimpft, im Gespräch mit anderen
waren sie aber stolz darauf, vor al­
lem als sich zeigte, dass es dem Hof
guttat. 2003 wurde auf Demeter
umgestellt. Kurt Apeltauer ist nach
Die viele Arbeit ist überhaupt ein
Thema. Der Hof war zweimal hin­
tereinander von schlimmen Hochwäs­
sern betroffen. Alles, wirklich alles
stand eineinhalb Meter tief unter
Wasser: Stall, Erdäpfellager, Maschi­
nen, Getreidelager, der Mohn ist bei
der Haustüre rausgeschwommen.
2006 kam das Hochwasser so plötz­
lich, dass Kurt Apeltauer nicht einmal
mehr zurück auf den Hof zu seiner
Familie konnte. Er stand am Berg,
hat am finsteren Hof seine Kühe
verzweifelt schreien gehört und ge­
dacht, dass sie wohl alle ertrinken
würden. Die Kühe haben zum Glück
überlebt, doch nicht einmal ein Drit­
tel des Schadens wurde über Katas­
trophenfonds und Versicherung ab­
gegolten. Dazu kommt, dass neben
der normalen landwirtschaftlichen
Arbeit sämtliche Gebäude saniert
werden müssen. «Seither stecken wir
in der Arbeitsfalle.»
Man könnte meinen, dass das wohl
das Schlimmste sei, was einem pas­
sieren kann. Doch wenn man Kurt
Apeltauer fragt, dann ist es etwas
ganz anderes: «Die Zeit vor der
Umstellung auf Bio. Da musste ich
gegen meine Einstellung mit den
Eltern mitarbeiten. Das war richtig
anstrengend.» Dieser Satz beschreibt
den ruhigen Waldviertler mit den la­
chenden Augen am besten. Schwere
Arbeit und Naturkatastrophen sind
etwas Natürliches, das Handeln ge­
gen die innere Einstellung nicht.
Immer wieder entwickelt sich der
Meierhof, kontinuierliche Arbeit und
Veränderungen stecken in dem viel­
fältigen Betrieb. Tochter Katharina
Haumer hat früh entschieden, dass
sie den Betrieb einmal übernehmen
will, und so arbeitet sie jetzt mit ih­
rem Vater zusammen. Sie vermarktet
die Vielfalt an Urgetreiden und die
Erdäpfel regional im Bioladen, dazu
baut sie Gemüse an, denn das wollen
die Leute gerne. Das Sortiment und
der Kundenstock wachsen, Müsli und
Porridge gibt es schon, und in die­
sem Jahr kommen die eigenen Linsen
dazu und natürlich der Honig – für
den sorgt Ehefrau Getrude Haumer
mit ihren Bienen.
Trotz all der Herausforderungen und
der Arbeitslast ist Kurt Apeltauer ein
zufriedener Bauer: «Das Beste ist,
wenn die Arbeit Früchte trägt, wenn
im Frühling alles sprießt und gedeiht.
Man sieht, dass der Aufwand für den
Bodenaufbau dafür steht und sich
etwas entwickelt. Und schließlich die
Ernte – das ernten zu können, worin
man das ganze Jahr investiert hat
und dann an Kunden zu verkaufen,
die das Produkt wertschätzen.»
Die Autorin: Martina Fink ist
­Demeter-Bäuerin im Weinviertel.
www.demeter.at
© Meierhof Peigarten
© Martina Fink (2)
REPORTAGE
MEIERHOF PEIGARTEN
Kurt Apeltauer & Katharina
Haumer. Die Früchte ihrer
­Arbeit verkaufen sie ab Hof.
Peigarten 3, 3843 Dobersberg.
Ab-Hof-Verkauf samstags
von 9.00 – 12.00 Uhr
www.meierhof-peigarten.at
Hof-Erzeugnisse:
Erdäpfel, Mohn, alte Getreide­
sorten (Dinkel, Emmer, Einkorn,
Waldstaudekorn, Nacktgerste,
Nackthafer), Lupinen, Linsen,
Gemüse, Waldviertler Blondvieh, Bienen. Bio seit 1994;
Demeter seit 2003
oliv ∫ Zu Tisch
Selbst gemacht
schmeckt’s am besten!
Erntezeit! Das Angebot im Garten und am Markt ist so üppig wie nie. Wer
die intensiven Aromen von sonnengereiften Tomaten, Quitten & Co. auch
im Winter genießen will, sollte ans Einkochen und Einlegen denken.
MARINIERTE ROTE ZWIEBELN
(6 Gläser à 200 ml)
Zutaten
1 kg
500 ml
400 ml
2 TL
100 g
1 EL
1 EL
5 – 6
3
rote Zwiebeln
Weißweinessig
Wasser
Salz
Zucker
Pimentkörner
Gewürznelken
Lorbeerblätter
Zweige Thymian
26 oliv 4/2016
Zubereitung
4 Den Sud nochmals
1 Zwiebeln schälen, in
aufkochen und über die
Scheiben schneiden. Essig,
Zwiebeln gießen.
Wasser, Salz, Zucker und
5 Die Gläser sofort ver-
Gewürze aufkochen.
schließen. Kühl und dun-
2 Zwiebelringe 2 Minuten
kel aufbewahren.
in der Essig­lösung kochen.
3 Die Zwiebelringe aus
Wichtig: Vor dem Öffnen
dem Sud nehmen und in
einen Monat durchziehen
Gläser schichten.
lassen.
Alle Rezepte stammen
aus dem Buch «Praxishandbuch
natürlich konservieren» von
Rosemarie Zehetgruber,
Löwenzahn Verlag, Innsbruck, 2016,
ISBN 978-3-7066-2556-2,
€ 29,90, www.loewenzahn.at
QUITTENMUS
(4 Gläser à 200 ml)
Zutaten
© Rita Newman/www.newman.at, www.loewenzahn.at
1 kg
Quitten
300 ml Orangen- oder ­
Apfelsaft
Zubereitung
5 Das Mus nochmals aufko-
1 Die Quitten mit einem
chen und kochend heiß in
Tuch gut abreiben, waschen,
vorbereitete Gläser füllen.
vierteln und klein schnei-
Die Gläser etwa 5 Minuten
den.
auf den Deckel stellen. Kühl
2 Sofort mit dem Saft mi-
und dunkel lagern.
schen, damit die Früchte
nicht braun werden, und
TIPP: Quittenmus passt gut
zum Kochen bringen.
zu Joghurt oder Vanilleeis.
3 Die Früchte zugedeckt
Das Mus kann auch zu Quit-
weich dünsten, dabei hin
tenkonfitüre weiterverarbei-
und wieder umrühren und
tet werden. Dazu mit 200 g
bei Bedarf noch Flüssigkeit
Zucker und Geliermittel laut
nachgießen.
Packungsangabe 4 Minuten
4 Anschließend die Früchte
sprudelnd kochen. Eine Ge-
mit der Flotten Lotte pas-
lierprobe machen. Heiß in
sieren.
Gläser abfüllen.
RINGLOTTENKONFITÜRE
MIT ROSMARIN
(6 Gläser à 200 ml)
Zutaten
1 kg
Ringlotten
(entsteint gewogen)
100 ml Wasser
Saft und Schale
von 1 Limette
250 g Zucker
Geliermittel lt.
Packungsangabe
(alternativ 300 g
Gelierzucker 3:1)
2
Zweige Rosmarin
Zubereitung
1 Ringlotten waschen, entsteinen.
2 In einem Topf zusammen mit
Wasser, Limettensaft und -schale,
Zucker und Geliermittel bzw. Gelierzucker bei starker Hitze zum
Kochen bringen, dabei ständig
rühren.
3 Wenn die Konfitüre sprudelnd
kocht, weitere 4 Minuten kochen
lassen.
4 Zuletzt die abgezupften, grob
geschnittenen Rosmarinnadeln
unterrühren.
5 Die heiße Konfitüre in die vorbereiteten Gläser füllen und diese
sofort verschließen. Die Gläser
etwa 5 Minuten auf den Deckel
stellen. Kühl und dunkel lagern.
TIPP: Auch Minze oder Melisse
harmonieren mit Ringlotten.
www.oliv-zeitschrift.at 27
oliv ∫ Vegane Seiten ∫ Interview
«Ich setze auf
gute Rohstoffe
und faire Preise»
Der
Alleskönner
Bernd Hartner stammt aus einer traditionellen
­Bäckerfamilie und hat eine erfolgreiche vegane
Marke für Brot, Kuchen und Gebäck etabliert.
Interview: Sonja Schnögl
* bei privater Nutzung
Vitamix® Professional
Series™ 750®
Herr Hartner, wie sind Sie darauf
gekommen, veganes Brot und
Gebäck anzubieten?
auch damals schon für sehr viele
BERND HARTNER: Angefangen hat
es mit meinem Bruder, der vor
Mittlerweile ist «Bernds Welt»
eine etablierte Marke.
mittlerweile 17 Jahren verkündete,
BH: Ich glaube, es gibt in Österreich
dass er vegan leben will und da-
keinen anderen Betrieb, der ein so
her auch die Produkte aus unserer
breites Sortiment hat wie wir. Wir
Familienbäckerei nicht mehr es-
haben vom Nussstrudel bis zum
sen wird. Dass der eigene Bruder
Punschkrapferl, von Zimtschnecken
meine Produkte nicht mehr essen
bis zu Donuts und von Nougatkrap-
kann, damit konnte ich mich nicht
fen bis Marmorkuchen und Muffins
so einfach abfinden. Ich habe mich
eigentlich alles, was man in einer
mit dem Thema beschäftigt, habe
normalen Bäckerei auch findet.
Rezepte gesucht und unsere be-
Dazu kommen noch vegane Brot-
währten auf vegan umgeschrieben
sorten. Wir wurden als erste und
und sie ausprobiert. Damals war
einzige Bäckerei Österreichs von
das, gesellschaftlich gesehen, noch
der internationalen veganen Gesell-
kein großes Thema. Wir haben dann
schaft «The Vegan Society» mit Sitz
einige Jahre für einen sehr exklusi-
in England mit deren Gütesiegel, der
ven, kleinen Freundeskreis meines
Veganblume, zertifiziert.
Menschen wichtig.
Bruders vegane Süßspeisen, Gebäck
und Brot gemacht. Die waren total
begeistert davon.
Unbegrenzte Rezeptvielfalt:
Ist Brot denn nicht sowieso von
Haus aus vegan?
BH: Nicht zwingend, es gibt Brote,
Ob Smoothies, Suppen, Salate,
Hummus oder Sorbets – der Vitamix®
ist Ihr perfekter Begleiter für eine
bewusste vegane Ernährung.
Mehr Informationen erhalten Sie unter:
Und nach dieser Erfahrung haben
Sie «Bernds Welt» gegründet?
in denen zum Beispiel Milch- oder
BH: Dazwischen lagen einige Jahre,
verse Backmittel, Fette und Mehlbe-
in denen ich Ausbildungen im Be-
handlungsmittel sind oft tierischen
reich Wirtschaft gemacht und im
Ursprungs. Veganer wissen das und
Marketing in Wien gearbeitet habe.
sollen sich beim Einkaufen darauf
2008 habe ich dann beschlossen, in
verlassen können, dass die Zutaten
die Bäckerei zurückzukehren und
wirklich tierfrei sind.
Molkepulver enthalten ist. Auch di-
www.keimling.at
Keimling Naturkost GmbH
Telefon: 01 31 91 262
Email: [email protected]
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die vegane Linie auszubauen, weil
ich das interessant fand und im-
Woher beziehen Sie Ihre Zutaten?
mer noch finde. Vegan ist ja gleich-
BH: Mir ist besonders wichtig, dass
zeitig auch laktosefrei, und das war
ich regionale Zutaten beziehe. Ich
28 oliv 4/2016
erhalte zum Beispiel von einem
zu geben. Dann würden auch wie-
Landwirt aus dem Nachbarort
der mehr junge Leute diese Art der
ein kaltgepresstes Bio-Sonnen-
Ausbildung wählen.
blumenöl, welches eigens für uns
erzeugt wird, Sojamilch und Tofu
Leben Sie selbst auch vegan?
kommen aus dem Burgenland, die
BH: Ich bin seit längerer Zeit Vege-
Nüsse aus dem Weinviertel, Mehl
tarier. Ich bin immer auf der Suche
und Mohn aus dem Waldviertel.
nach neuen Ideen und Rezepten,
Ich arbeite mit Lieferanten zu-
da muss ich auch verschiedene
sammen, die ich gut und oft schon
Sachen kosten und ausprobieren
lange kenne, die schon meinen
können. Ich habe die Massentier-
Großvater beliefert haben. Mir ist
haltung immer schon abgelehnt
die Qualität der Rohstoffe wichtig,
und ich kann nicht vegane Pro-
ich will aber auch meinen Kunden
dukte verkaufen und selbst etwas
einen fairen Preis anbieten. Nach
ganz anderes leben. Das ging für
meiner Erfahrung funktioniert
mich irgendwann nicht mehr auf.
beides gemeinsam am besten mit
langfristigen Partnerschaften bei
den Lieferanten.
Was machen Sie eigentlich,
wenn Sie nicht mit der Bäckerei
beschäftigt sind?
Bernd Hartner (38) ist in der
­Bäckerei seiner Eltern in Schöngrabern im Weinviertel aufgewachsen.
Er absolvierte die Konditorlehre in
der Kurkon­ditorei Oberlaa, machte
danach die ­Bäckerlehre und arbeitete
im ­Betrieb der Eltern mit. Nach
­etlichen Jahren im Marketing übernahm er 2008 die Bäckerei, baute die
vegane Linie aus und etablierte ­die
vegane Marke «Bernds Welt».
www.berndswelt.at
Wie sehen Sie allgemein die
Zukunft Ihrer Branche?
BH: Mein großes Hobby ist das
BH: Unser größtes Problem ist der
ten will, nehme ich meine Kame-
fehlende Nachwuchs. Es ist sehr
ra und gehe in der Au spazieren
schwer jemanden zu finden, der
oder auch in der Stadt. Dabei ver-
wirklich Bäcker sein will und nicht
gehen die Stunden ganz schnell
einfach nur einen Job macht. Man-
und man nimmt die Welt um sich
aber da komme ich leider viel zu
che schrecken die Arbeitszeiten
viel genauer und bewusster wahr.
selten dazu. Ansonsten ist mir
ab, das verstehe ich auch. Wir ha-
Mich entspannt das völlig, und
das Familienleben sehr wichtig:
ben das Glück, jetzt zwei und viel-
weil es wenig Aufwand bedeutet
mit meinen Eltern, die schon in
leicht schon bald drei Lehrlinge
und bei fast jedem Wetter und je-
Pension sind, mich aber noch
ausbilden zu können. Ich denke,
der Uhrzeit möglich ist, ist es für
unendlich viel unterstützen, und
es wäre gut, dem Handwerk wie-
mich das perfekte Hobby. Was ich
natürlich mit meinem Bruder, der
der mehr gesellschaftlichen Wert
auch sehr gerne mache ist segeln,
auch hier im Bäckerhaus lebt.
Fotografieren. Wenn ich abschal-
Anzeige
Schon immer vegan.
Vitam-R und Hefeflocken waren schon ein Hit, als es das Wort
vegan noch gar nicht gab.*
Seit über achtzig Jahren begeistern sie als Brotaufstrich,
Würze und Parmesan-Alternative. Ohne Fett, aber dafür
mit essentiellen Eiweißbausteinen, Folsäure und jeder Menge B-Vitaminen für Ausdauer und Konzentration. Übrigens:
Die begeistern auch ›Normalesser‹!
*Vitam-R gibt es schon seit 1925. Der Begriff ›vegan‹ kam erst 1944 auf.
Erhältlich in Reformhäusern und Drogerien
Vertrieb in Österreich:
DRAPAL GmbH · T 0 62 46-7 24 25 · www.drapal.at
oliv ∫ Kolumne
Natürliches
Jod
für die
Schilddrüse
JOD NATUR ist eine einzigartige Mischung aus Mineralwasser artesischen
Ursprungs und natürlicher Jodsole im
Verhältnis 54:1.
«Möglichst oft frisch kochen und wenig Fertigprodukte daheim oder im Restaurant konsumieren.»
Frische zahlt sich aus
Wer kennt das nicht:
Man kommt müde
sich zur Gewohnheit
der Arbeit nach
machen, wenn mög­
Hause. Jetzt wäre
lich Unverpacktes zu
ein schnelles Fe­r­­
kaufen und verpackte
Packung verlockend.
Doch neben Gesch­mack,
Sie entscheiden:
Vitamintablette oder frisches Obst.
Jodtablette oder eine natürliche Quelle.
Jod leistet einen Beitrag
zum/ zur normalen
4 Energiestoffwechsel
4 Schilddrüsenfunktion
Etikett. Daher sollte man
und hungrig von
tig­
gericht aus der
0,33 l
nen, steht leider nicht am
Lebensmittel am bes­
ten zu Hause in Gläser,
Keramik- oder Edelstahlge­
Küchenduft und dem Wissen,
fäße umzufüllen. Das trifft natür­
was enthalten ist, gibt es noch ei­
lich besonders auf Lebensmittel zu,
nen weiteren, oft vergessenen
die länger lagern. Hochwertige
Grund, so oft als möglich selbst den
Kunststoffdosen sind für fettarme
Kochlöffel zu schwingen und das
Lebensmittel geeignet.
Essen frisch zuzubereiten: die Ver­
Ein weiterer Tipp: Möglichst oft
packung. Werfen Sie einen Blick
frisch kochen, wenig Fertigproduk­
über die Supermarktregale. Wie viel
te daheim oder auch im (Fast Food)
ist unverpackt? So gut wie gar
Restaurant konsumieren – und
nichts! Das hat natürlich einen
wenn, immer wieder die Marken
Grund. Die Verpackung schützt die
wechseln, denn jeder Anbieter ver­
Lebensmittel vor Verunreinigung,
packt etwas anders, und durch die
vor Licht, Luft, Feuchtigkeit. Sie ist
Abwechslung wird das Risiko, von
auch Informationsquelle, die Liste
einer Substanz zu viel abzubekom­
des notwendigen «Kleingedruck­
men, minimiert. Ein kleiner Vorrat
ten» wird immer länger. Leider las­
an selbst eingekochtem Sugo im
sen die enormen Mengen an Le­
Glas oder ein portionsweise einge­
bensmittelverpackung auch die
frorenes Gericht im Gefrierschrank
Müllberge wachsen. Nicht zuletzt
erleichtern ebenfalls den Verzicht
stecken in den Folien, Beuteln,
auf Fertigprodukte. Denn, wer
4 Nervensystem-Funktion
Schalen, Kunststoffdeckeln oder
kennt sie nicht, diese Tage, an de­
4 kognitiven Funktion
Kartons auch Chemikalien, die
nen man müde und hungrig von
4 Haut-Erhaltung
(vitales Aussehen)
zum Teil in Lebensmittel wandern
der Arbeit nach Hause kommt …
Quellen
www.jod-natur.de
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Wir empfehlen:
Täglich eine Flasche JOD NATUR.
Weichmacher aus Kunststoffen
Rosemarie Zehetgruber ist Ernäh-
oder Druckfarben von Etiketten
rungsexpertin bei gutessen consulting.
oder aus Recycling-Kartons. Nicht
www.gutessen.at
alle Verpackungsmaterialien sind
Die Kolumnisten äußern ihre persönliche
gefährlich, doch aus welcher Ver­
Meinung. Diese muss nicht mit der Meinung
packung Stoffe auswandern kön­
der Redaktion übereinstimmen.
30 oliv 1/2016
© Fotolia.com
und mitgegessen werden, etwa
© Fotolia.com
oliv ∫ Heilkraft aus der Natur
Holunderbeeren
Gekocht – und keinesfalls roh – beugen Hollerbeeren als Saft, Brei
oder Marmelade Erkältungen vor und reinigen das Blut.
V
or dem Hollerstrauch soll man den Hut
neut aufkochen und sofort in
ziehen, sagt eine alte Weisheit. «Hol­
sterilisierte Flaschen füllen.
lerbusch … husch-husch-husch!» singt
«Nun hat man einen gesun­
man im Kinderlied. Und die Gründungslegende des
den Saft zum Verdünnen
Stiftes Klosterneuburg hat ebenfalls mit dem Ho­
parat, der uns viele Vita­
lunderstrauch zu tun: An diesem Strauch soll man
mine und Mineralstoffe
den gesuchten Schleier von Agnes, der Gattin des
liefert. Wenn man friert
Babenberger-Markgrafen Leopold III. (Landespat­
und das Gefühl hat,
ron von Niederösterreich) gefunden haben.
Der Holunderstrauch kann bis zu sie­
sich erkältet zu haben,
dann soll man diesem
ben Meter hoch werden. Er ist ein «Platz­
Holunderbeersaft zirka die
hirsch», der die benachbarten Sträucher
Hälfte Wasser und etwas Zitro­
(Weißdorn, Schlehdorn, Wacholder, etc.)
nensaft zusetzen, bevor man
verdrängt. Die Rede ist hier vom weit verbreite­
ihn gut erwärmt und dann
ten Schwarzen Holunder (Sambucus nigra). Sein
sehr warm trinkt. Das ver­
Bruder, der Rote Holunder (Sambucus racemosa),
scheucht jede Erkältung.»
wächst in weit höheren Lagen und heißt daher
auch Bergholunder.
Schwarze Holunderbeeren, zu Brei ge­
Jahreszeitlich bedingt
widmen wir uns hier hau­
pt­sächlich den Holunderbee­
kocht und als Mus genossen, wirken blutrei­
ren. Im Frühsommer hingegen stehen uns
nigend und blutbildend. Wegen des hohen
zuvor noch die Holunderblüten ins Haus. Beliebt
Vitamin-C-Gehaltes beugen sie Erkältungs­
ist vor allem der Hollerblütensaft oder -sirup. Aber
krankheiten vor. Weiters heben sie den Teint.
auch der Tee von den Blüten tut Gutes. Pfarrer Wei­
«Die Schwarzen Holunderbeeren dür­
dinger empfiehlt eine Kombination von Blütentee
fen niemals roh genossen werden!
und Beerensaft:
Saft, Hollerkoch und Marmelade in
«Holunderblütentee im Aufguss mit reichlichem
gekochtem Zustand sind jedoch
Honigzusatz und einem Guss Holunderbeerensaft
sehr empfehlenswert», schreibt
gilt als altbewährtes Hausmittel bei Erkältungskrank­
Kräuterpfarrer Benedikt im Buch
heiten wie Heiserkeit, Husten, Schnupfen, Brust- und
«Heilkräuter aus dem Klostergarten»
Luftröhrenkatarrh, bei Rachen-, Hals- und Mandel­
und schließt: ein altes Hausrezept für
entzündung, aber auch bei Nervenschmerzen in der
den Holunderbeersaft an: Reife Holunder­
Gesichts- und Kopfgegend, bei Ohrenschmerzen und
beeren ohne die größeren grünen Stiele, dazu reife
stechendem Kopfweh. Bei langwierigen schmerz­
Birnen und süße Äpfel (Fallobst) klein geschnitten
haften Neuralgien empfehle ich, täglich zweimal 1/8 l
in einen großen Topf geben, 2/3 Beeren (bzw. Obst)
Holunderbeerensaft zu nehmen».
Pflanzenaquarell
SCHWARZER
HOLUNDER
­(Sambucus nigra):
© Adolf Blaim,
KräuterpfarrerZentrum,
Karlstein/Th.
mit 1/3 Wasser auffüllen, 3 Minuten unter Umrüh­
ren gut durchkochen, bis die Beeren platzen und
Für Rückfragen steht der Beratungsdienst des
das Obst zu zerfallen beginnt. Den Saft durch ein
Vereines Freunde der Heilkräuter in Karlstein / Sieb passieren, den Rückstand noch einmal mit
Thaya gerne zur Verfügung:
etwas Wasser aufkochen, abseihen und
Tel. 02844/7070 -11 oder -31;
beifügen. Pro Liter Saft mit 150 g (oder
E-Mail: [email protected]
mehr je nach Geschmack) Zucker er­
Homepage: www.kraeuterpfarrer.at
www.oliv-zeitschrift.at 31
oliv ∫ Neuheiten
Zum
Entdecken …
Ein beeriges Vergnügen
Ob Smoothie, Müsli, Dessert oder Gebäck:
das Bio Aroniabeeren Pulver von Aronia
ORIGINAL ist ideal für die kreative Küche.
Das Pulver enthält von Natur aus Mangan
sowie Folsäure und Vitamin K. Die dunklen
Pflanzenfarbstoffe der Aroniabeere schenken dem Pulver seine intensive Farbe.
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Die neuen Brotaufstriche
von Sanchon
Die Kichererbse zeigt sich von ihrer
feinsten Seite. Mit aromatischen Gewürzen abgeschmeckt sind die neuen
Kichererbsen-Aufstriche von Sanchon
einfach ein Genuss. Erhältlich in den
Sorten Chili, Ingwer und Natur.
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Leben achten. Achtsam leben.
Letztendlich sind wir alle Teil des Ganzen. Nur wenn wir die Artenvielfalt schützen und fördern
und unsere Tiere artgerecht behandeln, kommen wir in den Genuss hochwertiger Lebensmittel!
Das Klima und die Bio-Wiesenmilchkuh: mehr Grasland - mehr Klimaschutz!
Das Meer ist der größte CO2-Speicher unseres Planeten. Etwa ein Viertel der von Menschen verursachten CO2-Emissionen wird von den
Ozeanen absorbiert. Wussten Sie, dass Grasland der zweitgrößte CO2-Speicher der Erde ist? Das Futter der Bio-Wiesenmilchkühe stammt
hauptsächlich von Wiesen und Weiden. Für die Erzeugung von Bio-Wiesenmilch wird deshalb viel mehr Grasland benötigt. Mehr Grasland
heißt mehr Klimaschutz. Die Bio-Wiesenmilchbäuerinnen und -bauern zeigen mit ihrer Wirtschaftsweise, wie man den großen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft begegnen kann. Nämlich „von Grund auf natürlich“. Genießen Sie mit gutem Gewissen die wertvolle
Bio-Wiesenmilch und gehen Sie mit uns auf unserer Milchstraße ... in die richtige Richtung!
Mit besten Wünschen, die ARGE Bio-Wiesenmilch.
MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LÄNDERN UND EUROPÄISCHER UNION
Europäischer
Landwirtschaftsfonds für
die Entwicklung des
ländlichen Raums:
Hier investiert Europa in
die ländlichen Gebiete
© CULUMNATURA
oliv ∫ Begegnung
«Ich wurde
zu diesem Weg
gezwungen»
Mit konventionellen Produkten konnte
Wilhelm Luger nicht mit gutem Gewissen
Friseur sein. Deshalb produziert er heute
Naturkosmetika. Interview: Wilfried Oschischnig
Wilhelm Luger
Im niederösterreichischen Ernstbrunn
übernahm Wilhelm Luger den Friseursalon seines Lehrmeisters. Ein
kritischer Blick auf die Inhaltsstoffe
herkömmlicher Haarpflegeprodukte
führte ihn 1996 auf einen neuen
Berufsweg: Mit CULUMNATURA
erzeugt er Naturkosmetika für
Naturfriseure. www.culumnatura-­
naturkosmetik.com
Herr Luger, was macht Haare für Sie so faszinierend?
WILHELM LUGER: Meine Großmutter war Friseurin, mein
Vater und meine Geschwister auch – und sogar meine
Tochter. Seit ich denken kann, dreht sich bei mir alles
darum. Bei dem Beruf ist man kreativ und kommt mit
vielen Leuten zusammen.
üben. Wir haben deshalb begonnen, Schritt für Schritt unsere eige-
Dennoch haben Sie eines Tages die Schere und den
Kamm zur Seite gelegt und sind Hersteller von Naturkosmetikprodukten geworden.
ne Naturkosmetika herzustellen. Zuerst
WH: Das Fachliche hat mich immer schon interessiert. Die
kauft und mich ganz auf CULUMNATURA konzentriert.
haben wir nur für den eigenen Friseursalon produziert –
und vor mittlerweile 13 Jahren habe ich das Geschäft ver-
meisten Produktseminare waren aber nur Verkaufsshows
bei Heilpraktikern, Therapeuten und Chemikern. Da kam
Sie bieten Ihre Naturkosmetika nur ausgebildeten
Naturfriseuren und deren Kunden an. Verzichten Sie
da nicht auf das große Geschäft im Handel?
der Zeitpunkt, ab dem ich nicht mehr mit ruhigem Ge-
WH: Das hat einen guten Grund. Eine konsequente Na-
wissen ins Geschäft gehen und arbeiten konnte.
turkosmetik, wie wir sie anbieten, hat eine ganz andere
ohne Hintergrundwissen. So begann ich, mit meiner damaligen Lebensgefährtin, mich anderswo zu informieren:
Wirkweise als herkömmliche Kosmetika. Das heißt, die
Weshalb …?
Leute brauchen vor allem beim Umstieg eine spezielle
WH: Es ist ja eine Katastrophe, was in vielen herkömm-
Schulung und Beratung.
lichen Produkten drinnen ist. Alleine beim Haarfärben:
wurde und dann plötzlich wieder erlaubt war. Ich konnte
Wie sieht es generell mit der Entwicklung der Naturkosmetik in Österreich aus?
doch nicht zu meinen Kunden, die Kopfhautprobleme
WH: Sagen wir’s einmal so: Es führt kein Weg mehr da-
hatten, sagen: «Kommt einfach öfters zu mir. Aber ich
ran vorbei. Schon aus gesundheitlichen Gründen nicht.
ziehe mir besser wegen der Chemie Handschuhe an.»
Speziell die Generation unter dreißig denkt heutzutage
hochgiftiges Phenylendiamin, das bereits 1906 verboten
völlig anders. Das erlebe ich immer wieder bei meinen
Diese Erkenntnis war also 1996 die Geburtsstunde
von CULUMNATURA?
Vorträgen und Seminaren in den Berufsschulen.
WH: Ja. Ich wurde zu diesem Weg gezwungen! Eigentlich
hatte ich niemals vor, Naturkosmetik zu erzeugen. Aber
Wir müssen unseren Lesern noch verraten, dass Sie
ein ökologisches Gästehaus in Ernstbrunn betreiben.
es war für mich der einzige Weg. Die meisten Leute wis-
WH (LACHT): Ja, dazu bin ich auch gezwungen worden.
sen nicht, dass der Friseurberuf wegen der vielen Chemie
Ich bin kein Mensch, der immer nach mehr strebt. Aber
einer der gefährlichsten Berufe überhaupt ist. Rund 25 %
in unserer Gegend gab es kaum Übernachtungsmöglich-
der Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen
keiten und wir hätten keine Seminare anbieten können.
sind Friseurinnen und Friseure! Und das, obwohl nur
Ich habe eine Liegenschaft gekauft und nach ökologischen
0,7 % aller Berufstätigen in Österreich diesen Beruf aus-
Gesichtspunkten zu einem Gästehaus umgestaltet.
www.oliv-zeitschrift.at 33
oliv ∫ Natürliche Pflege
Die Multitalente
Verwenden Sie Pflanzenöle für Ihre Pflege?
Wir zeigen Ihnen, wie einfach es geht. Carol Cassone
M
al geschmeidig und seidig,
Poren, sodass die Haut nicht atmen kann.
mal reichhaltig und nährend –
Auf diese Weise nähren sie nicht die Haut,
Pflanzenöle sorgen im Sommer
sondern nur den schlechten Ruf, den Öle
für Glanz auf Haut und Haar und im Win-
allgemein in der Hautpflege haben.
ter für wohltuende Tiefenpflege. Sie sind
Dabei sind Pflanzenöle in ihrer Vielfalt und
echte Multitalente – wenn man sie richtig
Wirkung einzigartig. Jedes Öl hat seine ganz
einsetzt. Pflanzliche Beauty-Öle haben eine
eigene, ausgewogene Fettsäurezusammen-
lange Tradition in der Schönheitspflege.
setzung – aus gesättigten Fettsäuren und
Und noch immer bringen Naturkosmetik-
aus einfach und mehrfach ungesättigten
hersteller Jahr für Jahr neue Öle auf den
Fettsäuren. Fast könnte man hier von un-
Markt. Wissenschaftler erforschen unent-
terschiedlichen Persönlichkeiten sprechen,
wegt neue und immer exotischere Säfte aus
denn die Öle unterscheiden sich auch darin,
Pflanzen, Samen und Beeren für eine seidig
wie gut sie die Haut durchdringen, wie gut sie
schimmernde Haut. Denn Öl ist nicht gleich
sich verteilen lassen, wie lange ihre pflegen-
Öl, wie so mancher vielleicht denkt – die
de Wirkung anhält und welches Hautgefühl
einzelnen Öle unterscheiden sich gewaltig.
sie hinterlassen. Unsere Haut liebt Pflanzen-
Zum einen werden kosmetische Öle
öle, denn: Sie ziehen gut ein, enthalten wert-
in Pflanzenöle und Mineralöle unterteilt.
volle Antioxidantien, nähren, regenerieren
Wie der Name schon sagt, sind Pflanzen-
und schützen die Oberhaut mit ihrer seidig-
öle pflanzlicher Herkunft. Es gibt unzählige
cremigen Textur.
von ihnen und sie sind kostbar, sofern es
34 oliv 4/2016
Leicht und schnell einziehende Öle
dringen bis in die oberen Schichten
keine Pestizide, Herbizide oder chemische
der Lederhaut vor, wo sie sich zu
Düngemittel enthalten. Im Gegensatz dazu
ganz ähnlich zusammengesetz-
werden Mineralöle aus Erdöl gewonnen. Mit
ten Hautfetten gesellen. Denn
natürlichen Mineralien, wie es der Name
der sogenannte zelluläre, in­
vielleicht vermuten lässt, haben diese Öle
trazelluläre und extrazelluläre
nichts zu tun. Sie legen sich vielmehr wie
Zement ist ebenfalls fetthaltig
ein schwerer Fettfilm auf die Haut, haben
und zähflüssig. Dort, wo die
eine prooxidative Wirkung und ziehen
Wassermoleküle der Cremes
nicht ein. Darüber hinaus verstopfen sie die
nicht mehr hingelangen, bah-
© Fotolia.com
sich um Pflanzenöle handelt, die garantiert
nen sich Öle immer einen Weg und ver-
zu dienen. Zu diesen seltenen Feuchtig-
sorgen das Gewebe dank ihrer regenerie-
keitsspendern zählen Baobab-, Jojoba-,
renden, nährenden oder kräftigenden Ei-
Macadamia- und Haselnussöl.
genschaften genau mit dem, was es gerade
braucht. Biologische Pflanzenöle hinterlas-
Öl und Creme kombinieren
sen nur ganz kurz ein fettiges Hautgefühl.
Die beste Methode zur Unterstützung eines
Wer seine Nachtpflege gegen ein pflanzli-
ausgeglichenen Feuchtigkeitshaushalts der
ches Bio-Öl eintauscht, wird am nächsten
Körper- und Gesichtshaut ist eine Kombi-
Morgen erstaunt sein, wie schön matt und
nation aus Creme und Bio-Pflanzenöl. Ihre
gut genährt die Haut aussieht.
Wirkung ergänzt sich geradezu perfekt,
Doch auch tagsüber kann sich ein Pflan-
denn Öle können vor Feuchtigkeitsverlust
zenöl anbieten, zum Beispiel bei trockener
schützen. Dabei gibt es für jeden Hauttyp
Haut. Dazu sprüht man einfach ein Rosen-
ein geeignetes Pflanzenöl. Selbst fettige
hydrolat einmal oder mehrmals hinterein-
Haut freut sich über die Zufuhr gesun-
ander auf die eingeölten Stellen und tupft
der Fette, denn diese drosseln die eigene
die Haut anschließend mit einem Papier-
übermäßige Talgproduktion. Aggressive
taschentuch trocken, damit sie sich nicht
Gesichtswässer auf Alkoholbasis oder eine
ölig anfühlt. Nun kann das Tages-Make-up
falsche Hautreinigung regen hingegen die-
aufgetragen werden.
se häufig noch zusätzlich an. Zu empfehlen
Ein Bio-Pflanzenöl kann also eine
gute Alternative zur Creme
sind Schwarzkümmelöl, Jojobaöl, Niemöl
oder auch Aprikosenkernöl.
sein, ganz besonders vor
Auch unsere Körperhaut braucht
dem Schlafengehen. Al-
Feuchtigkeit und reichhaltige Pflege. Bei
lerdings sind Cremes im
der Wahl des eigenen Körperöls sind auch
Allgemeinen die besse-
Geruch und Konsistenz ein guter Ratgeber.
ren Feuchtigkeitsliefe-
Die Anwendung von Pflanzenölen zahlt
ranten, denn nur ganz
sich aus – wenn man es richtig macht: Den
wenige Pfla­n zenöle
Körper reibt man am besten morgens und/
enthalten au­s­­reichend
oder abends ein, das Gesicht möglichst vor
Wasser, um auch als
dem Schlafengehen. Hierfür werden nur
Feuchtigkeitslieferant
wenige Tropfen Öl zwischen den Händen
www.oliv-zeitschrift.at 35
oliv ∫ Natürliche Pflege
Pflanzliche Bio-Öle
regenerieren und
nähren die Haut auch
über Nacht.
verrieben. Dann wird es mit den Handflächen auf
Haut nicht hilft, denn die Art der Emulsion und der
dem Gesicht verteilt und mit kreisenden oder gar
pH-Wert sind zu unterschiedlich.
sanft knetenden Bewegungen einmassiert. Zum
Ein Körperöl sollte man möglichst immer auf
Schluss wird die Gesichtshaut noch mit einer zar-
die feuchte Haut auftragen, weil es dann schneller
ten Fingerspitzenmassage verwöhnt (auch die Au-
einzieht, sparsamer im Verbrauch ist und zudem
genpartie und die Lippen nicht aussparen, denn
ein weiches, samtiges Hautgefühl hinterlässt. Wenn
hochreine Bio-Öle reizen diese empfindlichen Zo-
Ihre Körperhaut eine noch reichhaltigere Pflege
nen nicht).
braucht, können Sie sich auch vor oder nach dem
Auftragen des Öls zusätzlich mit einer nährenden
Öle mischen erlaubt
Körperlotion eincremen.
Bei den Pflanzenölen unterscheidet man zwi-
Natürlich lassen sich verschiedene Öle auch mi-
schen trockenen, fetten, reinen, gemischten und
schen, allerdings bitte nur untereinander und nicht
mazerierten Ölen. Trockene Pflanzenöle enthalten
mit einer Creme. Sonst entsteht eine Art Mayonnai-
weniger essentielle Fettsäuren als die anderen Öle.
se, die in ihre einzelnen Bestandteile zerfällt und der
Für ihre Herstellung wird das ursprüngliche Öl bei
36 oliv 4/2016
© Fotolia.com (3)
Das Granatapfelkernöl
wirkt entzündungshemmend und beruhigend.
Temperaturen von bis zu 110 Grad
behutsam zum Sieden gebracht, um
ihm seine fetthaltigsten Bestandteile zu
entziehen, sodass es «trocken» wird. Fette Pflanzenöle wie Mandel-, Argan-, Avocado-, Rizinus-,
geben die Pflanzenbestandteile ihre Wirkstoffe in
Sesam- und Sonnenblumenöl stammen dagegen
das reine Öl ab. Mazerate lassen sich zum Beispiel
meist von richtigen Ölpflanzen. Die sogenannten
aus Johanniskraut, Ringelblume, Gänseblümchen,
reinen Öle sind nicht mit anderen Ölen versetzt, im
Arnika, Gardenie, Lilie, Karotte, Rose oder aus einer
Gegensatz zu den gemischten Ölen, die aus mehre-
Blumenmischung herstellen.
ren Pflanzenölen bestehen. Mazerate sind Ölauszü-
Ein kaum bekanntes Pflanzenöl ist das Granat-
ge. Zum Mazerieren werden sehr zarte Pflanzenteile
apfelkernöl. Das Bio-Öl hat einen hohen Gehalt an
beziehungsweise Blüten verwendet und über meh-
Punicinsäure, die entzündungshemmende und be-
rere Tage in ein reines Öl (etwa Sonnenblumenöl,
ruhigende Eigenschaften hat. Ein wahrer Balsam
Olivenöl, Mandelöl) gelegt. Das Mazerat entsteht
bei empfindlicher Haut, Ekzemen oder Schuppen-
also nicht durch Pressen oder Extrahieren, vielmehr
flechte. Zudem unterstützt diese Säure die Regene-
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Naturkosmetik
für die gaNze
familie
Naturkosmetik betrachte stets die ganze Pflanze
in ihrer Gesamtheit. Ein Teil davon ist die kleine
kräftige Wurzel der Speick-Pflanze, aus der durch
schonende Extraktion der wertvolle Speick-Pflanzenextrakt gewonnen und in alle SPEICK-Produkte eingearbeitet wird. Die hochwertigen Produkte
der SPEICK Natural Aktiv Serie sind perfekt aufeinander abgestimmt.
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oliv ∫ Natürliche Pflege
Haselnussöl eignet
sich besonders bei
trockener Haut.
© Fotolia.com (3)
Rosenblüten werden für
ein Mazerat zum Beispiel
in Mandelöl eingelegt.
ration der Haut und stärkt strapaziertes Haar. Die
ten Superfrucht mit einem extrem hohen Anteil an
ebenfalls enthaltenen Phytosterole haben eine anti-
Antioxidantien. Mit seinen wertvollen Polyphenolen
oxidative Wirkung (sie fungieren als Radikalfänger).
ist dieses nährende Öl vor allem ein probates Mittel
Granatapfelkernöl ist zudem ein wichtiger Verbün-
gegen oxidativen Stress. Es eignet sich deshalb be-
deter im Kampf gegen Falten.
sonders gut für die Pflege reifer, empfindlicher und
Ein anderes hochwirksames Pflanzenöl stammt
strapazierter Haut.
von der brasilianischen Açaí-Beere, einer regelrech-
Öl aus der Superfrucht
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Aus dem Quellgebiet des Amazonas in Peru stammt
das Sacha-Inchi-Öl, dem neben der pflegenden auch
eine heilende Wirkung nachge­sagt wird. Es hat einen
hohen Vitamin-E-Gehalt und besteht zu 93 Prozent
aus ungesättigten Fettsäuren. Das Öl schützt die Haut
vor Austrocknung und stärkt und erneuert auch die
natürliche Barriere der sogenannten Hautanhangsge-
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bilde, neben der Haut also auch die Haare und Nägel.
Insbesondere empfindliche und leicht reizbare, aber
auch trockene und entzündliche Haut profitiert von
den straffenden, revitalisierenden Eigenschaften des
Öls. Daneben eignet es sich gut für strapaziertes und
trockenes Haar – also gerade in kälteren Klimazonen
ein wertvoller Begleiter.
Noch bemerkenswerter ist die Vielzahl der Wirkeigenschaften von Reisöl: Neben seinem guten AntiAging-Effekt schützt es die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen wie UV-Strahlen oder Luftverschmutzung. Reisöl ist das Mittel der Wahl bei verstopften
Poren und müder Haut, genauso bei reifer Haut.
Zudem fördert das Öl die Durchblutung und wirkt
Augenringen und Tränensäcken entgegen. Dank seiner guten straffenden Eigenschaften eignet es sich
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gibt. Erhältlich im gut sortierten Fachhandel.
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Das ist ja wohl
der Wipfel!
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mit Thymian und Spitzwegerich.
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