Ratgeber:_Übertritt_an die Oberstufe

Besucht Ihr Kind neu die Oberstufe?
Dann dürften Sie folgende Informationen interessieren...
Immer noch neu ist, dass Kinder erst nach der 6. Klasse in die Oberstufe eintreten. Wenn Sie die
Grafik studieren auf der Website LernCenter, offenbaren sich ein paar Tatsachen, welche Ihnen
vermutlich bisher wenig bewusst waren.
Nachdem die Primarschulen mit üblicher Stoffdichte und gewohntem Tempo ein weiteres Jahr
unterrichteten, waren in früheren Jahren gute Schüler bereits in der Bezirksschule und damit deutlich
mehr gefordert. Jene Bezirksschüler erreichten innerhalb eines Jahres ein Niveau, das mit dem eines
heutigen 6. Klässlers nie und nimmer verglichen werden kann.
Somit herrscht aktuell...
eine brisante Situation!
Kinder, die nun vor allem in die Bezirks- aber auch in die Sekundarschule eintreten, werden innerhalb
der 7. Klasse im unglücklichsten Fall den Stoff von beinahe 2 Oberstufenjahren verwerten müssen. Es
gilt nachwievor der "alte" Lehrplan! Zusätzlich erschwerend: Viele dieser Jugendlichen haben sich
neu über 6 Jahre daran gewöhnt, mit Nichtstun zu einer tollen Note zu kommen.
Weil an der Oberstufe oft im Stundentakt das Schulzimmer gewechselt wird, ist niemand da, der den
erfolgsverwöhnten Schülern sagen wird: "Du solltest endlich mit Arbeiten beginnen." Im Gegenteil:
Das Viel-Lehrersystem erscheint den frischen "Oberstüflern" nach neuen Freiheiten auszusehen.
Dann aber vor den Herbstferien das grosse Erwachen: Die ersten Prüfungen folgen und obwohl
keiner je sagte, man müsse die vielen Franzwörtchen wissen und schreiben können, wird dies
geprüft... Noch nie erlebte Notenskalen (1 Fehler = halbe Note Abzug) führen für viele zu nie erlebten
Noten (2,5 / 1,5...). Schülerinnen und Schüler verstehen die Welt nicht mehr. Trotzdem wird es aber
auch einige geben, die eine 6 nach Hause tragen können. Vergessen? Man ist unterdessen nur noch
unter den Besten. Deshalb hier der...
Ratgeber
Die Kinder wissen nicht, was auf sie zukommt. Lernen Sie deshalb zusammen mit Ihren Kindern von
allem Anfang an – auch dann, wenn nicht explizit Aufgaben gemacht werden müssen. Repetieren
auch ohne Auftrag (HA). Der besagte Tag mit den Französischwörtchen kommt mit aller Garantie.
Besprechen Sie mit Ihren Kindern immer wieder, ob es Dinge in der Mathe oder der Grammatik gibt,
die sie nicht verstanden haben. Es sollte zur Gewohnheit werden, sich diese Fragen immer wieder zu
stellen und ehrlich darauf zu antworten. Versuchen Sie gefundene Lücken unbedingt sofort zu füllen,
entweder durch Sie selber oder jemand anderen, denn auf "Nicht Verstandenes", würde bereits
nächstes Jahr wieder gebaut. Ferner ist es womöglich neu für Ihre Kinder, etwas nicht begriffen zu
haben! Dies bitte schnell akzeptieren und ausbessern lernen.
Wichtig: Tun Sie trotzdem alles mit einer gewissen Gelassenheit – Noch sind Sie ja im Vorteil.
Anfang bis Mitte der 8. Klasse wird der Check S2 stattfinden, bereits eine erste grosse Abrechnung.
S2 sollte unbedingt mit "gut" bestanden werden, denn einige werden sich damit für eine Lehrstelle
bewerben müssen. Also...
…Nochmals
1. Lehren Sie Ihr Kind zu arbeiten, auch wenn keine offiziellen Hausaufgaben anstehen. Das heisst
täglich min. 1-2h Arbeit & Repetition am aktuellen Schulstoff (inkl. Samstag), sonst machen Sie etwas
falsch. Übrigens: Auch Sortieren und perfektes Ablegen von Blättern gehören dazu.
2. Versuchen Sie so gut als möglich Unverstandenes oder mangelndes Können aufzudecken und
dann möglichst bald in Ruhe zu ergänzen – entweder privat oder durch eine Fachstelle.
Kaufmanns LernCenter
Obergrütweg 21
5200 Brugg
www-lerncenter-brugg.ch