Miniprojekt-Patenschaft

Patenschaft für Flüchtlinge
Persönliche Betreuungsverhältnisse
Kontext/ Zusammenhang
Zur einer schnellen und einfachen Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft greifen die Gemeinden nach mehreren Lösungsansätzen. Aufgrund der hohen Zahlen an Flüchtlingen reichen die Kapazitäten der Behörden nicht aus, um jeden einzelnen bei jedem Schritt zu betreuen. Hierbei leisten einzelne Organisationen Freiwillige Hilfe, indem sie verschiedene Aktivitäten für die Flüchtlinge organisieren. Diese Unternehmungen finden oft in Gruppen statt. Für eine individuelle Betreuung reicht es aber
selten aus.
Um gezielt individuelle Bedürfnisse nachzukommen bedarf es einer persönlichen Betreuung, bei der
passende Lösungen schneller gefunden werden.
Ansatz
1. Entweder werden Patenschaften anderer Organisationen durch die Gemeinde bekannt gemacht bzw. gefördert oder ein eigenes Patenschaft-Projekt wird in der Gemeinde entwickelt
und angeboten (hierbei gibt es andere Gemeinden, die das bereits erfolgreich umgesetzt haben)
2. Entsteht ein eigenes Projekt in der Gemeinde, dann muss ein Projektleiter und Ansprechpartner festgelegt werden, der/die für Interessenten zur Verfügung steht.
3. Für eine einfachere Koordination kann das Patenteam in weitere Unterteams unterteilt werden, z.B. nach Themengebieten (Behörden, Ärztebesuche, Wohnung, Bildung, Arbeit) oder
Stadtteilen.
4. Idealerweise soll ein Koordinator für jedes Team festgelegt werden, der einen genaueren
Überblick über den Bereich hat und den anderen Teams bei Bedarf Informationen zur Verfügung stellt.
5. Interessiert sich jemand für eine Patenschaft, müssen weitere Fragen geklärt werden:
 Möchte der Interessent in einem bestimmten Bereich als Pate tätig werden? (Spezialisierung)
 Oder mag er eine Person/Familie über einen längeren Zeitraum in verschiedenen Bereichen unterstützen?
 Über welches Zeitbudget verfügt der Interessent? Was macht er beruflich? Hat er selber
Familie?
6. Der weitere Ablauf nach der Anmeldung als Paten kann wie folgt aussehen:
 Nach Ankunft eines Flüchtlings in der Gemeinde und Erledigung der ersten bürokratischen Angelegenheiten, wird der Paten-Koordinator den Flüchtlingen und dem Paten vorstellen, hierfür ist die Anwesenheit eines Übersetzers notwendig.
 Bei dem ersten Kontakt werden beide Seiten vorgestellt und Kontaktdaten ausgetauscht.
An diesem Termin kann der Pate dem Flüchtling z.B. beim ersten Einkauf helfen.
 In den folgenden Tagen sollten beispielsweise folgende Tätigkeiten erfolgen:
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Kennen Lernen der Stadt mit ihren Einrichtungen und öffentlichen Plätzen: Rathaus,
Stadtbibliothek, Märkte, Museen, Kirchen, Theater, Sportstätten, Schwimmbäder, etc.
Hilfe beim Fahren mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
Hinführen zu Sozialen Kaufhäusern und Kleiderkammern
Hilfe beim Kauf von Möbeln und Einrichtungsgegenständen
Freizeitgestaltung, z.B. Ausflüge, Sport, Kino, Museen, usw.
(eine ausführliche Liste mit weiteren Ideen finden Sie als Anhang)
Der weitere Kontakt sollte zwischen Flüchtling und Paten vereinbart werden. Idealerweise
ist jedoch, dass sie sich in der Anfangszeit mindestens einmal pro Woche treffen.
Räumlichkeiten sollten zur Verfügung gestellt werden, falls diese benötigt werden soll.
7. Ein monatliches Treffen sollte zwischen den Paten statt finden. Hierbei sollten Fragen geklärt
werden, Ideen/Tipps und Erfahrungswerte ausgetauscht werden.
8. Fortbildungen über interkulturelle Kompetenz sollten regelmäßig angeboten werden, um die
Sensibilisierung der Paten zu stärken.
Unsere Leistungen
Vortrag/ Infoabend organisieren
Organisationen in Alzenau finden, bei denen Interessenten sich als Pate registrieren können.
Im Fall eines eigenen Patenprojekts in Alzenau, Beratung und Unterstützung des Projekts von
Anfang bis Ende.
Wirkungen
Durch die Übernahme einer Patenschaft können Bürger den Flüchtlingen eine individuelle Hilfestellung geben, gezielt auf die einzelnen Bedürfnisse eingehen und über einen längeren Zeitraum als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Diese Betreuung soll die Willkommenskultur in der Gesellschaft
erhöhen und das Gefühl der Akzeptanz und Offenheit vermitteln.
In Rahmen einer Patenschaft werden Flüchtlinge vor allem in der Anfangsphase Unterstützung beispielsweise bei Behördengängen, Ärztebesuch, Wohnungssuche, usw. bekommen. Zusätzlich könnten sie je nach Bedarf Hilfe zur Verbesserung der Sprachenkenntnisse und Kennenlernen der Kultur
zur Verfügung stellen. Diese Patenschaft soll vor allem als eine Anfangshilfe angesehen werden und
dazu zielen, dass die Flüchtlinge langfristig (nachhaltig) allein in der Gesellschaft zurechtkommen.
Der enge Kontakt soll zusätzlich gegenseitige Bedenken und Unsicherheiten reduzieren.
In Gemeinden wie Reichshof, Ahrensburg und Städten wie Saarbrücken wurden bereits Patenschaftsprojekte erfolgreich umgesetzt und profitieren von der Unterstützung der Mitbürger für eine Integration
der Flüchtlinge in die Lebensverhältnisse
Homepage: www.integrai.de