Das Pflanzenschutzamt Berlin informiert Hinweise zum integrierten Pflanzenschutz August 2016 Die nachfolgend genannten Schadursachen und Schädlinge an Zierpflanzen, sind bei der Schaderregerüberwachung festgestellt worden und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit in den Kulturen. Inwieweit eine Bekämpfung notwendig wird, muss durch die im Betrieb durchgeführte Überwachung der Bestände eingeschätzt werden. Angaben zu Bekämpfungsmöglichkeiten sind im Text mit der jeweiligen Seitenangabe in der Broschüre "Pflanzenschutz in Zierpflanzen 2016" zu finden. Cyclamen Weichhautmilben: Es wurde ein Auftreten in Cyclamenbeständen beobachtet. Sie leben sehr versteckt und sind mit bloßem Auge nicht zu sehen. Sie lieben hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme, besaugen junge Pflanzenteile in der Entwicklung, wodurch starke Deformationsschäden mit z.T. Verkorkungen entstehen. Wenn die ersten Symptome sichtbar werden, muss eine schnelle Bekämpfung erfolgen. Wegen der versteckten Lebensweise sollte bei der Pflanzenschutzmittelanwendung unbedingt ein Netzmittel verwendet werden. (Broschüre: S. 82-83, Nützlinge, S. 94, chem. Bek., S. 88) Frankliniella occidentalis (Kalifornischer Thrips): Durch die zurückliegenden optimalen Entwicklungstemperaturen hat sich der Thrips verstärkt entwickelt. Er ist u.a. Überträger des Impatiensnekrosefleckenvirus (Impatiens necrotic spot virus (INSV)) und führt zu ringförmigen nekrotischen Flecken auf den Blättern der Cyclamen. Eine Kontrolle mit Hilfe von Blautafeln auf adulte Thripse und eine konsequente integrierte Bekämpfung sollte erfolgen. (Broschüre: S. 101, Nützlinge, S. 94, chem. Bek., S. 112) Dickmaulrüßler/ Erdraupen: Sie verursachen zur zeit in den Beständen Fraßschäden an Knollen, Wurzeln und Blatt. Eine erfolgreiche Bekämpfung ist schwierig, da der richtige Einsatzzeitpunkt leicht verpasst werden kann. Junglarven werden oft zu spät bemerkt und ältere Stadien sind schwer bekämpfbar. Es sollten integrierte Bekämpfungsmaßnahmen zum Einsatz kommen. (Broschüre: S. 104, Nützlinge, S. 94, chem. Bek., S. 120) Poinsettien Stängelgrund- und Wurzelfäulen: Durch die zurückliegenden Hitzeperioden können verstärkt plötzliche Welken der Pflanzen, verursacht durch die Pilze Pythium und Phytophthora, auftreten. Die Wurzeln sind hierbei braun verfärbt. Vor der Bekämpfung ist eine Diagnose des Schaderregers sinnvoll. (Broschüre: S. 58, Desinfektion S. 144-145, S. 64-70) Weiße Fliegen: (Trialeurodes vaporariorum / Bemisia tabaci): Zur Zeit sollte eine sorgfältige Kontrolle, mit Hilfe von Gelbtafeln in den Kulturen erfolgen. Die Entwicklung der Bemisia tabaci erfolgt meist sehr versteckt. Eine Unterscheidung der beiden Arten ist nur über die Larvenstadien möglich. Eine Bekämpfung der Weißen Fliegen in den Kulturen unter Glas sollte integriert erfolgen. Für Bekämpfungsstrategien fragen sie ihren zuständigen Berater. (Broschüre: S. 101, chem. Bek. S. 112-115, Nützlinge S. 93 ff.) Trauermücken: Das Auftreten kann mit Hilfe von Gelbtafeln kontrolliert werden. Sichtbare Schäden entstehen meist im Spätsommer am Wurzelhals, durch den nachfolgenden Befall mit dem Pilz Rhizoctonia spp.. Vorbeugende kombinierte Maßnahmen mit Nützlingen und biologischen Präparaten sowie chemische Präparate sollten eingesetzt werden um größere Schäden an den Jungpflanzen zu vermeiden. (Broschüre: S. 104, chem. Bek. S. 120, Nützlinge S. 93 ff.) Allgemein Weißer Chrysanthemenrost (Puccinia horiana): Er schädigt Chrysanthemenbestände unter Glas wie auch im Freiland. Auf den Blättern entstehen erhabene helle Blattflecken die auf der Unterseite des Blattes Sporenlager bilden. Von dieser Krankheit befallene Pflanzen sind aus dem Bestand sofort zu entfernen. Mit der Kulturführung sollten längere Blattnässeperioden vermieden werden. Es ist auf einen nicht zu engen Stand und gute Durchlüftung zu achten. Auch die Sortenwahl hat Einfluss auf den Befall. Jungpflanzen sind vor dem Einstellen unbedingt auf Befall zu kontrollieren und müssen regelmäßig überwacht werden. (Broschüre: S. 60, chem. Bek. S. 72-74) Bearbeiterin: Birgit Kummer Pflanzenschutzamt Berlin, Mohriner Allee 137, 12347 Berlin E-Mail: [email protected] Internet: www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz Telefon: 030 - 70 00 06 - 0 Telefax: 030 - 70 00 06 - 255
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