Reisegelegenheit nach Sachsen

Alte Posthalterei
Poststraße 16
14547 Beelitz
Karten und Informationen in der TouristInfo, Poststraße 15
 (033204) 39 155
 [email protected]
www.beelitz.de
Öffnungszeiten:
Di. / Do.: 10 - 18 Uhr
Fr. / Sa. / So.: 11 - 16 Uhr
Preise:
Eintritt: 3 €
ermäßigt: 2 €
Kinder bis 6 Jahre frei.
Mit Unterstützung von:
Reisegelegenheit
nach Sachsen
Erfahrbare Nachbarschaft
Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Beelitz als Haltepunkt auf
der Poststrecke Berlin-Leipzig
Die Ausstellung
Das Haus
Die Ausstellung vermittelt dem Besucher einen authentischen Blick hinter die Kulissen des Postwesens
zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Zum Einen
werden verwaltungstechnische Voraussetzungen
veranschaulicht, zum anderen kann man das Reisen
mit der Postkutsche anhand von Reiseberichten nachvollziehen. So schildern an den Hörstationen Persönlichkeiten wie der Philosoph Friedrich Wilhelm Schelling ihre Eindrücke von der Fahrt über staubige Straßen und der Ankunft in Beelitz. Die Texte wurden von
Filmlegende Herbert Köfer, Kabarettistin Andrea Meissner und Schauspieler Hans-Jochen Röhrig eingelesen.
Die Alte Posthalterei in Beelitz wurde 1789 vom damaligen Post– und
späteren Bürgermeister Gottlieb Ferdinand Kaehne im Stil des spätbarocken Klassizismus errichtet. Das Gebäude diente als Post- oder
Post-Relais-Station an der bedeutenden Handels- und Verkehrsstraße zwischen Sachsen, dem Havelland und Berlin. Aus der Hauptstadt kommend mussten hier auf der Strecke nach Leipzig die Pferde gewechselt werden. Postsendungen konnten aufgenommen
werden, Passagiere verschnaufen. Der Postmeister betrieb sogar
eine Gastwirtschaft mit Pension. In Beelitz machten Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller, Bach oder Kleist Station.
Der Besucher betritt die Ausstellungsräume durch die
Tür zur früheren Expedition. Der Adler und das kleine
Fenster in der Wand, durch welches früher Passagiere abgefertigt wurden, bewahren den amtlichen Charakter der
Räume. An der Wand prangt die „Post-Charte vom Preußischen Staate“ mit dem Wegenetz anno 1834. Zu den Exponaten gehören auch historische Posthörner und eine im Original erhaltene Postillions-Uniform. Eindrücke vom Reisen mit
der Kutsche und dessen Reflexionen in der Literatur, Hörstationen und eine preußische Poststation en miniature: Tauchen Sie
ein in ein wichtiges Stück Stadtgeschichte - und seien sie Gast
des Beelitzer Postmeisters.
1828 übernahm Johann Friedrich Simon Amt und Haus, zu dem
auch 32 Pferde, fünf Postkutschen sowie sechs weitere Wagen
gehörten. Seine Nachfahren betrieben die Posthalterei bis
1874, danach wurde in der Brauerstraße eine neue
„Kaiserliche Postexpedition“ eröffnet. Das Haus in der Poststraße wurde fortan zum Wohnen genutzt. Aus dem Stadtbild verschwanden die Postkutschen zur Wende zum 20.
Jahrhundert mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes.
Die Alte Posthalterei in Beelitz erhielt in den 1950er Jahren eine neue Funktion: Auf Initiative des Malers Kurt
Verch wurde ein Heimatmuseum eingerichtet, es bestand bis 1973. Mitte der 1960er war das Haus vom
Abriss bedroht als Pläne zur Begradigung der Ortsdurchfahrt diskutiert wurden. Allerdings entschied
sich der Rat der Stadt letztendlich dagegen. Zehn
Jahre später wurde das Haus Sitz von Parteien und
Organisationen, Teile der Stadtverwaltung zogen ein.
Kurz vor der Wende fanden an der Fassade und in
den Innenräumen erste Instandsetzungsarbeiten
statt, unter anderem wurde der heutige Goethesaal als Trauzimmer hergerichtet. Die Stadt nutzte das Gebäude nach der Wende weiter als Bibliothek
und Standesamt - und das bis heute. 1999 zog wieder ein Heimatmuseum
ins Erdgeschoss.
2009 wurde mit einer umfangreichen Hüllensanierung des Hauptgebäudes
und der Nebenanlagen begonnen. Im Innern wurden historische Wandmalereien aus der Entstehungszeit des Hauses freigelegt und aufgearbeitet. Sie
geben ein eindrucksvolles Zeugnis vom damaligen Stellenwert der Posthalterei - ebenso wie Adler und Posthorn über dem Tor. Mit der Ausstellung wird
nun endlich auch eine inhaltliche Brücke zur einstigen Nutzung geschlagen und zur Glanzzeit des Postwesens in Beelitz.