Pensionskassen liegen bei der Rendite vorn

360-Grad-Analyse
Pensionskassen liegen bei der Rendite vorn
Zur Analyse des Anlageverhaltens institutioneller Investoren hat Universal-Investment (UI) alle in
Spezialfonds auf seiner Plattform investierten Gelder ausgewertet. Die repräsentative 360-Grad-Analyse
zeigt, wie verschiedene Investorengruppen anlegen.
Die 360-Grad-Analyse zeigt, wie das Anlageverhalten diverser Investorengruppen voneinander
abweicht. Bei Pensionskassen und Versorgungseinrichtungen etwa hat sich die Gewichtung von Aktien
und Renten in der indirekten Anlage während der letzten Jahre überdurchschnittlich stark angenähert.
Während im Durchschnitt aller Anlegergruppen zwischen Aktien- und Rentenquote rund 20
Prozentpunkte liegen, beträgt der Abstand per Ende März 2016 bei den Pensionskassen nur noch fünf
Prozentpunkte.
Mehr Aktien, weniger Renten
Per Ende März 2016 waren 32 Prozent der indirekten Anlagen von Pensionskassen und
Versorgungseinrichtungen in Aktien allokiert. Diese Quote ist in den letzten Monaten nur leicht
zurückgegangen, im vergangenen Jahr hatte der Aktienanteil zeitweise über 34 Prozent erreicht.
Zuvor allerdings war die Aktienquote deutlich gestiegen, im Jahr 2012 lag sie zeitweise noch bei
weniger als 20 Prozent. Die aktuelle Aktienquote der Pensionseinrichtungen liegt um drei
Prozentpunkte höher als beim Durchschnitt aller Anlegergruppen.
„Pensionseinrichtungen haben einen vergleichsweise großen Handlungsspielraum“, erläutert Markus
Neubauer, Geschäftsführer bei Universal-Investment. „Die Quoten für Kapitalanlagen sind bei ihnen
weniger streng reguliert als bei vielen anderen institutionellen Anlegern.“
Die Annäherung zwischen Aktien- und Rentenquote bei den Pensionseinrichtungen ist aber nicht nur
auf die gestiegene Aktienquote zurückzuführen, sondern auch auf den spürbaren Rückgang der
Rentenquote: Von über 48 Prozent im November 2012 sank der Rentenanteil bis auf einen Tiefstand
von knapp über 36 Prozent im Juni vergangenen Jahres.
Inzwischen hat sich auch der Rentenanteil mit 37 Prozent etwa auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. Im
Durchschnitt der Anlegergruppen ist der Rentenanteil mit 49 Prozent wesentlich höher ist als bei den
Pensionskassen. „Die Pensionseinrichtungen schlagen einen immer größeren Bogen um Titel, die
wenig bis gar keine Rendite versprechen“, sagt Markus Neubauer.
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Pensionskassen überzeugen
Die Mischung stimmte, denn Pensionseinrichtungen waren mit ihren Spezialfonds erfolgreicher als
andere Großanleger. Per Ende März lag ihre Zehnjahresperformance bei 49,28 Prozent (4,02 Prozent
im Jahr). Der Durchschnitt aller Anlegergruppen kam im selben Zeitraum nur auf 44,40 Prozent (3,67
Prozent im Jahr).
Allerdings: Kirchliche Einrichtungen schnitten mit einer Spezialfonds-Zehnjahresperformance von 55,80
Prozent besser als die Pensionskassen ab, das Gleiche gilt für Stiftungen und privatrechtliche
Organisationen, die 59,39 Prozent erwirtschafteten.
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Besonders erfolgreich waren die Pensionseinrichtungen im Aktienbereich. Die Zehnjahresrendite ihrer
Aktienspezialfonds lag mit 48,18 Prozent wesentlich höher als im institutionellen Durchschnitt, der nur
43,88 Prozent erreichte. Im Rentenbereich lag die Performance der Spezialfonds von
Pensionseinrichtungen nur leicht über dem Investorendurchschnitt.
Private Equity bringt Rendite
Die größten Renditebringer in der Spezialfondsanlage der Pensionskassen waren auf Sicht von fünf
Jahren Private-Equity-Fonds mit einer Wertentwicklung von 57,41 Prozent (9,49 Prozent im Jahr).
Dahinter rangierten Aktienfonds, die auf eine Rendite von 41,90 Prozent (7,07 Prozent im Jahr) kamen.
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Rentenfonds konnten sich mit Wertzuwächsen von 26,05 Prozent (4,69 Prozent im Jahr) relativ gut
halten, ebenso wie gemischte Fonds, die 24,37 Prozent (4,37 Prozent im Jahr) einbrachten.
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Dachfonds konnten einen Wertzuwachs von 21,11 Prozent (3,90 Prozent im Jahr) verbuchen. Die
große negative Ausnahme waren Dach-Hedgefonds. Sie brachten den Pensionseinrichtungen Verluste
in Höhe von 23,48 Prozent.
Übergewichtet im Finanzsektor
Im Vergleich zum Durchschnitt aller Anlegergruppen waren Pensionseinrichtungen im Aktienbereich bei
Finanzwerten per Ende März 2016 am stärksten übergewichtet. Kleinere Übergewichtungen bestanden
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in den Sektoren langlebige Konsumgüter, Industrie und Telekommunikation. Untergewichtet waren die
Kassen in den Bereichen Konsummassengüter, Energie und Rohstoffe.
Der Anteil der Unternehmensanleihen im Rentensektor der Spezialfonds von Pensionseinrichtungen fiel
per Ende März mit 30,75 Prozent ähnlich hoch aus wie der Schnitt aller Anlegergruppen (30,87
Prozent). Deutlich untergewichtet hatten die Pensionskassen dagegen mit einem Anteil von 24 Prozent
Staatsanleihen, die Gesamtheit der Anleger hielt 29,24 Prozent in Staatspapieren.
Loans im Aufwind
Dafür setzten die Pensionseinrichtungen deutlich stärker auf Schuldscheindarlehen. In ihren
Rentenspezialfonds machten Loans einen Anteil von 8,96 Prozent aus, während die Gesamtheit der
Anleger in diesem Segment nur durchschnittlich 4,67 Prozent investiert hatte.
„Die Auswertung zeigt, dass die regulationsbedingt höheren Freiheitsgrade der Pensionskassen und
Versorgungseinrichtungen – etwa im Vergleich zu Versicherern – sich bei der Geldanlage auszahlen“,
resümiert Markus Neubauer.
Die Auswertung erfasst alle Anlagen in Spezialfonds bei Universal-Investment für den Zeitraum vom 1.
Januar 2012 bis 31. März 2016 und wird monatlich aktualisiert. Das Gesamtvolumen der analysierten
Assets under Administration von Universal- Investment beträgt derzeit rund 191 Milliarden Euro.
Dieses Volumen entspricht einem Marktanteil von gut 14 Prozent des gesamten vom Deutschen
Fondsverband BVI erfassten Spezialfondsvermögens in Höhe von 1.351 Milliarden Euro (Stand: 29.
Februar 2016).
Dieser Beitrag wurde uns freundlicherweise von „allocate!“, dem Themenmagazin
der Universal-Investment für institutionelle Investoren zur Verfügung gestellt.
Dieser Artikel erschien am 28.07.2016 unter folgendem Link:
https://www.private-banking-magazin.de/360-grad-analyse-pensionskassen-liegen-bei-der-rendite-vorn-1469624329/
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