PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0.903 Euro 1 Euro = 1.107 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY JUL 23, 2016 30 02 Versandt am 19. 7. 16 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 162nd Year – No. 2358987 • Sunday July 17 – Saturday, July 23, 2016 Theresa May - Was will die Neue in Downing Street? Seite 2 NACHRICHTEN - Kompakt Bluttat nahe Bordell - Angreifer war wohl Kunde von Prostituierter Leinfelden-Echterdingen (dpa) - Nach dem Gewaltverbrechen nahe einem Bordell in Baden-Württemberg ist die Identität der beiden Toten geklärt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart mitteilten, handelt es sich bei dem Opfer um eine 25 Jahre alte Frau, die in dem Bordell in Leinfelden-Echterdingen als Prostituierte beschäftigt war. Der mutmaßliche Angreifer ist ein 53-jähriger Mann aus Bad Mergentheim. Nach ersten Ermittlungen der Polizei war er wohl Kunde der Frau. «Nach ersten Zeugenhinweisen könnte das Motiv für die Tat im persönlichen Bereich liegen», sagte ein Polizeisprecher. Jahr der Ängste: Deutsche fürchten Terror und Zuwanderung Seite 3 Olympia-Team steht: DOSB mit 425 Sportlern nach Rio Seite 7 Tänzelfest Kaufbeuren Soldat eröffnet Feuer am Gerichtsgebäude in Ankara - Festnahme Istanbul (dpa) - Nach dem gescheiterten Putsch aus den Reihen der Streitkräfte in der Türkei hat ein Soldat in der Nähe des zentralen Gerichtsgebäudes in Ankara das Feuer eröffnet. Der Mann sei festgenommen worden, hieß es aus Regierungskreisen. Seit der Niederschlagung des Putsches geht die Regierung massiv gegen angebliche Anhänger des Predigers Fethullah Gülen im Staatsdienst vor. Die Regierung macht den in den USA lebenden Prediger für den Umsturzversuch verantwortlich, er bestreitet das. Nach offiziellen Angaben wurden bislang mehr als 6000 Menschen festgenommen. EU-Kommission wirft Türkei Verstöße gegen Rechtsstaatlichkeit vor Brüssel (dpa). Die EU-Kommission wirft der türkischen Regierung nach dem gescheiterten Putschversuch Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit vor. Man habe sofort nach den Ereignissen die Erwartung geäußert, dass die Aufarbeitung nach internationalem Recht erfolge. Das sagte der für die EU-Beitrittskandidaten zuständige EUKommissar Johannes Hahn in Brüssel vor einem Treffen der EU-Außenminister. Nach dem, was sie sehen würden, sei das nicht wirklich der Fall. Hahn zeigte sich speziell über die Festnahme von Richtern beunruhigt. Immer noch Milliarden D-Mark im Umlauf Frankfurt/Main (dpa). Mehr als 14 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes horten die Menschen in Deutschland weiterhin Mark und Pfennig im MilliardenWert. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank waren Ende Juni Scheine und Münzen im Wert von 12,76 Milliarden Mark im Umlauf. 167,3 Millionen Banknoten und 23,5 Milliarden Münzen wurden bisher nicht zurückgegeben. Von den Banknoten wird am häufigsten der 10-DM-Schein gehortet. Bei den Münzen ist der Glückpfennig am beliebtesten. Pro Jahr werden demnach im Schnitt Münzen und Scheine im Wert von 100 Millionen Mark umgetauscht. Nach Anschlag von Nizza Suche nach dem Tatmotiv Nizza (dpa) - Nach dem Anschlag von Nizza mit mindestens 84 Toten und über 200 Verletzten suchen die französischen Ermittler nach den Hintergründen der Bluttat. Unklar ist, ob es sich um einen Einzeltäter handelt oder ob er zu der Tat von jemand angestiftet wurde. Nach Aussage seines Vaters war der zum Zeitpunkt seines Todes 31 Jahre alte Tunesier in seiner Jugend wegen psychischer Probleme ärztlich behandelt worden. Premierminister Manuel Valls zeigte sich überzeugt, dass er ein organisierter Islamist war, auch wenn die Ermittlungen dies noch nicht bestätigt hätten. UNSERE ADRESSE Phone: 586.486.5496 Das ideale Geschenk N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon www.wochenpostusa.com Seite 2 Kinder und Jugendliche in historisch nachempfundenen Kostümen tanzen am 16.07.2016 auf dem Tänzelfest in Kaufbeuren (Bayern). Das Tänzelfest gilt als das älteste historische Kinderfest Bayerns. Foto: dpa Türkischer Putschversuch schlägt Wellen in der Ägäis Das hatten die Griechen befürchtet: Dass der gescheiterte Putschversuch in der Türkei die sensible Beziehung mit Griechenland gefährden könnte. Nun soll Athen acht türkische Militärs ausliefern - und steht vor einem klassischen Dilemma. Von Takis Tsafos und Alexia Angelopoulou Athen/Istanbul (dpa) Sie könnten der zündende Funke sein, der einen alten Konflikt neu entfacht: Die acht türkischen Soldaten, die sich am vergangenen Samstag während des gescheiterten Militärputsches in der Türkei mit einem Hubschrauber nach Griechenland absetzten und dort politisches Asyl beantragten. Die Türkei forderte umgehend die sofortige Auslieferung der mutmaßlichen Putschisten. Griechenland pocht auf die Anwendung internationalen Rechts und die ordnungsgemäße Bearbeitung der Anträge. Die ersten Muskelspiele haben bereits begonnen. Handelt es sich um einen Übersetzungsfehler oder hat man einander absichtlich missverstanden? In einem Telefonat am Sonntag habe der grie- chische Ministerpräsident Alexis Tsipras zugesagt, die geflohenen Militärs innerhalb von 15 Tagen auszuliefern, verkündete der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Wenig später schaffte auch der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim Fakten: Tsipras habe ihm gesagt, die Auslieferung der Männer sei eingeleitet. Kopfschütteln bei den Griechen. Egal was man von Tsipras hält, aber dass er einen Zeitraum oder gar die eigentliche Auslieferung fest zugesagt hätte, glaubt nicht einmal die Opposition. Vielmehr war die Athener Haltung zu den brisanten Asylsuchenden von Beginn an klar und wird seither von allen Politikern mantraartig wiederholt: Man werde sich in dieser Sache an geltendes internationales Recht halten, wie jeder andere europäische Staat auch. «Wir können uns nur politisch äußern», sagt der griechische Vize-Verteidigungsminister Dimitris Vitsas. Im Klartext: Der Wille, die acht Männer und damit das Problem so schnell wie möglich loszuwerden, ist da. Das werden jedoch die Gerichte entscheiden - und die sind weisungsunabhängig. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass griechische Asylrichter trotz des EU-Flüchtlingspakts mit der Türkei immer wieder Asylanträge von Flüchtlingen genehmigen, anstatt die Menschen, wie politisch vereinbart, in die Türkei abzuschieben. Hinzu kommt der Zeitfaktor. Das Verfahren könnte gut und gerne länger als ein Jahr dauern, schätzt Jurist Makis Voridis, der für die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) im griechischen Parlament sitzt. Nach einer ersten und zweiten Instanz, die zusammen mindestens zwei Wochen in Anspruch nehmen, stünde den acht Soldaten der Weg durch sämtliche griechische Gerichte offen, bis hin zum Aeropag, dem obersten griechischen Gerichtshof. Und selbst wenn die türkische Regierung diesen Zeitfaktor akzeptiert, ist die wichtigste Frage noch nicht beantwortet: Was passiert, wenn ein griechisches Gericht den Männern direkt Asyl gewährt? Beispielsweise, weil die Türkei die Todesstrafe wieder einführt? Dieses Szenario wäre das schlimmste, heißt es hinter vorgehaltener Hand, sowohl bei Regierung und Opposition als auch bei Athener Diplomaten. Kaum vorstellbar, dass der türkische Staatspräsident es hinnehmen würde, wenn mutmaßliche Putschisten in Griechenland Asyl bekommen und sich dort frei bewegen. Stattdessen, so die Angst in Athen, könnte Erdogan auf dieser Basis das altbekannte Feindbild Griechenland wiederbeleben, um sein zerrissenes Volk zu einen. «Fassungslos und traurig» Gottesdienst für Opfer von Nizza Berlin (dpa) - Mehrere Hundert Menschen haben bei einem Gottesdienst im Berliner Dom der Opfer des Anschlags von Nizza gedacht. Zu der Trauerfeier kamen am Montag auch Schüler mit ihren Familien. Es wird befürchtet, dass zwei Schülerinnen und eine Lehrerin aus Berlin zu den Toten gehören. Neben den Geistlichen von evangelischer und katholischer Kirche nahm auch ein Imam am Gottesdienst teil. Ein 31 Jahre alter Tunesier war am Donnerstag, am französischen Nationalfeiertag, auf der Strandpromenade von Nizza mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast und hatte 84 Menschen getötet. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt. Die Polizei erschoss den Täter. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Innensenator Frank Henkel (CDU) waren im Berliner Dom anwesend. Müller rief dazu auf, Hass nicht mit Hass und Gewalt nicht mit Gewalt zu beantworten. «Wir dürfen nicht zulassen, dass Gruppen in unserer Gesellschaft unter Generalverdacht gestellt werden.»
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